Das Mainzer Haus - Geschichtsverein Bad Ems

Werbung
Das Mainzer Haus
Das Mainzer Haus ist der älteste Profanbau der Stadt Bad Ems.
1694 -1696 wurde es von Anselm Franz Freiherr von Ingelheim – Erzbischof von Mainz und
Kurfürst des Reiches – erbaut. Er richtete sich damit ein eigenes Badehaus ein. Zusammen mit den
„Vier Türmen“, der Spießer Kapelle Maria Königin
und dem Oranien-Nassauischen Kurhaus steht das
Mainzer Haus für die Blütezeit der barocken
Badekultur in Bad Ems.
Im Laufe der über 300 Jahre seiner Existenz
wechselten oft die Besitzer und so erfuhr das Haus
auch zahlreiche bauliche Veränderungen.
Ein Höhepunkt seiner Geschichte war im Jahr 1786 die Durchführung des „Emser Congresses“ .
Ziel dieses Kongresses war es die Macht der päpstlichen Kurie gegenüber den Erzbischöfen einzuschränken. Durch die Uneinigkeit der Herrscher blieb der Kongress aber bedeutungslos.
Fortan diente das Mainzer Haus meistens als Logierhaus und Gastwirtschaft.
Im Jahr 1857 ging das Haus in den Besitz von Dr. Anton Busch über. Er richtete eine ärztliche Praxis
ein und führte zahlreiche bauliche Veränderungen durch.
1904 erwarb der geschichtsbewusste Sanitätsrat Dr. Ferdinand Stemmler das Mainzer Haus. Nach
seinen Vorstellungen wurde es in eine barocke Villa verwandelt. Das sogenannte
„Stemmlerzimmer“, sein Ordinationsraum, ist bis heute so eingerichtet und erhalten, wie zu
seinen Lebzeiten.
Bis zum Jahr 2011 war das Haus im Besitz von Frau Edith Kalter, die
es als Mietshaus nutzte. Frau Edith Kalter, langjähriges Mitglied und
Ehrenmitglied des Vereins, stellte dem Verein Räumlichkeiten zur
Nutzung in Form einer Stiftung zur Verfügung.
In über 2000 dokumentierten Arbeitsstunden und unter hohem
finanziellem Aufwand des Vereins, haben Vorstandsmitglieder große
Teile des Hauses restauriert und die gesamte Gartenanlage erneuert
und ständig gepflegt. Eine Teilsanierung des Daches, mit
Landesmitteln, wurde ebenfalls vom Vorstand organisiert.
Trotz aller Anstrengungen des Vereins war das Haus dem Verfall
gewidmet; alle Bemühungen es mit öffentlichen Mitteln zu
restaurieren scheiterten. Da entschloss sich Frau Kalter das Haus zu
verkaufen. Mit dem Kauf des Hauses durch Frau Anja Borsch-Lotz, einer Emser Bürgerin, erlebte es
seine Renaissance.
Frau Anja Borsch-Lotz führte eine Grundinstandsetzung unter
hohem finanziellem Aufwand und persönlichem Engagement
durch. Die Renovierung wurde nach den neuesten
baufachlichen Richtlinien und aktuellen Brandschutzbestimmungen durchgeführt, was bei Einhaltung der
Forderungen des
Denkmalschutzes eine ständige
Gratwanderung beiderseits – Bauherrin – Denkmalschutz bedeutete. So entstanden 9 neue moderne Wohnungen.
Dem Verein räumte Frau Borsch-Lotz ein Nutzungsrecht der
Vereinsräume von 6 Jahren ein.
Anfang 2014 verließen wir schweren Herzens das Mainzer
Haus; hatten wir doch neben hohem persönlichem Einsatz zur Erhaltung des Hauses, auch sehr
viele gesellige Veranstaltungen im Wohnzimmer des
Vereins erleben dürfen.
Der Vorstand des Vereins ist froh, dass der älteste
Profanbau der Stadt Bad Ems durch eine Bad Emser
Bürgerin gerettet werden konnte und die alte Fassade in
neuem Glanz erscheint und somit wesentlich zur Erhaltung
des historischen Stadtbildes von Bad Ems beiträgt.
C.S.
Quellen: 1. Dieter Weithoener, Bad Ems – Stadt mit Gesicht. Bad Ems 1987
2. Hans-Jürgen Sarholz, Geschichte der Stadt Bad Ems. Bad Ems, 2. Aufl. 1996
3. Edith Kalter, Zur Geschichte des Mainzer Hauses auf dem Spieß
( Bad Emser Heft 23 von 1983 - Neuausgabe in Deutsch und Englisch (BEH 23 E)
2002, Neufassung 2011 aus Anlass der Überschreibung des Grundstücks
an Frau Anja Borsch-Lotz)
Medaille für das Mainzer Haus
EDITH KALTER STIFTUNG
Der Verein für Geschichte, Denkmal- und Landschaftspflege e.V. Bad Ems brachte,
neben weiteren Medaillen, im Jahr 2001 eine Medaille für das Mainzer Haus heraus.
Sie ist in versilbertem Kupfer geprägt. Der Erlös dient der Denkmalpflege.
*****
Die Sanierung des Mainzer Hauses
2011 – 2015
Das Dach musste komplett erneuert werden.
Das Haus
entkernt.
wurde
total
Montage
der neuen Balkone
Durch die Aufstockung des Anbaus,
entstand eine schicke Wohnung!
Der Westeingang und die Gartenfront in neuem Glanz.
Im Vordergrund die Ebinger-Säule.
Herunterladen