TOCCATA aus „L´Orfeo“ von Claudio Monteverdi Claudio Monteverdi schrieb diese Toccata als instrumentales Vorspiel zur Oper „L´Orfeo“ (Orpheus), die 1607, also vor exakt 400 Jahren, in Mantua uraufgeführt wurde. Laut Komponist sollte sie dreimal vor der Hebung des Vorhangs gespielt werden. Damit hatte er die erste Ouvertüre der Operngeschichte geschaffen. In seiner Werkbeschreibung hinterließ Monteverdi, dass dieses sehr kurze Stück dreimal zu erklingen habe. Wir kommen dieser Aufforderung gerne nach und spielen es in folgenden drei Besetzungsvarianten: 1. Solo – Quintett mit Trommelbegleitung 2. Holzbläser 3. Tutti – Orchester Die Sage von Orpheus und Eurydike: Orpheus lebte in Thrakien als Sohn der Muse Kalliope und galt als der beste Sänger weit und breit. Auf den Kriegszügen der Argonauten bezwang er durch seinen wunder‐ schönen Gesang sowohl das wütende Meer als auch die Feinde. Die Nymphe Eurydike war seine Braut. Als Aristaios versuchte, sie zu vergewaltigen und sie vor ihm floh, starb sie durch einen von ihm verschuldeten Schlangenbiss. Orpheus stieg in die Unterwelt, um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine geliebte Braut wieder zurückzugeben. Seine Kunst war so groß, dass ihm dies tatsächlich gewährt wurde – allerdings nur unter der Bedin‐ gung, dass er beim Aufstieg in die Oberwelt vorangehen und sich nicht nach ihr umschauen dürfe. Da Eurydike seine Hand berührte und er sich daraufhin umsah, hatte er seine Braut ein zweites Mal verloren. Diesmal jedoch für immer. Trachtenkapelle Ottenschlag | Programmheft für das Herbstkonzert 2007