Preispolitik ● Derzeit noch überwiegend feste Katalogpreise auf dem bisher üblichen Marktniveau ● Geringere Transaktionskosten des Direktverkaufs erlauben niedrigere Preise ● Einfachere Preisvergleiche erhöhen Preisdruck Produktdifferenzierung ● Billig- oder Gratisprodukte Gewinn durch Komplementärprodukte oder Werbeaufträge ● Preis- und Rabattdifferenzierung nach individuellen Merkmalen (Kaufkraft usw.) ● Dynamische Preisgestaltung durch Auktionen 13 Preisvergleiche mit mobilen Einkaufsagenten Benutzer Anforderung Verkaufs 14 -stätten Abfragen und Sammeln Einkaufsquellen WebServer DB 15 Erstes Beispiel für Preisvergleiche mit mobilen Softwareagenten (experimentell) SMART STORE Andersen Consulting Pocket Bargain Finder 16 • Liest den Strichcode eines Produkts • Wählt einen Server an • Findet die Preise vergleichbarer Produkte im Internet • Sendet die Ergebnisse zum Handy zurück Kleid SUCH E Experimenteller Einkaufsagent (Andersen Consulting) Preisvergleiche ● www.opodo.de ● www.guenstiger.de ● www.idealo.de ● www.geizhals.at ● www.preisauskunft.de … (10 Google-Seiten) ● Probleme? 17 Dynamische Preisfestsetzung: Auktionssysteme ● Mehrere Nachfrager konkurrieren um die Ware eines (einseitige Verfahren) oder mehrerer Anbieter (zweiseitige Verfahren) ● Gewinnen im Internet stark an Bedeutung ● ◗ Kostengünstige Abwicklung des Auktionsmechanismus ◗ Kritische Masse wird eher erreicht Neben Auktionen: ◗ Stufenpreissysteme (Sammelkauf) 18 Auktionen - ein erfolgreiches Verhandlungsprotokoll Mrd. US$ Umsätze im B2B-Bereich 350 300 250 200 150 100 50 0 88 46 20 9 3 27 59 112 1998 1999 2000 Fixe Preissetzung 241 167 2001 2002 Auktionen Quelle: Keenan Report, 2000 19 Einseitige vs. Zweiseitige Auktionen ● Einseitige Auktionen ◗ ◗ ● Einseitige Auktionen (1:n) können für den Kauf und Verkauf von Gütern verwendet werden Bekannteste Formen: Englische, Holländische, Vickrey- und Höchstpreis-Auktion Zweiseitige Auktionen: Börsen ◗ ◗ Werden verwendet, wenn viele Anbieter und viele Nachfrager für gleichartige (fungible) Güter vorhanden sind Beispiel: Wertpapierbörse 20 Weitere Unterscheidungsmerkmale für Auktionen ● Offene vs. verdeckte Auktion ◗ ● Offen: für Marktteilnehmer ist ersichtlich, welche weiteren Angebote vorliegen Höchst- vs. Zweitpreisauktion ◗ ◗ Bezahlung des höchsten genannten Preises? Vickrey-Auktion: – Verdeckte Auktion – Zuschlag erhält der, der den höchsten Preis geboten hat, muss aber nur den zweithöchsten Preis bezahlen – Zweck: Vermeidung von strategischem Bietverhalten 21 1. Holländische Auktion Preis 2.000 Verkäufer stellt Angebot ein, zum Beispiel eine Ladung Makrelen. Startpreis: 2.000 Euro Mindestpreis: 1.000 Euro Preisschritt: 100 Euro 22 1.900 1.800 1.700 1.600 1.500 1.400 1.300 1.200 1.100 1.000 Zeit 2. 3. Interessenten beobachten den fallenden Preis Wer zuerst zugreift, erhält den Zuschlag. Die Auktion ist beendet. 23 Englische Auktion ● Offene Höchstpreis-Auktion ● Von einem festgesetzten Mindestpreis wird nach oben gesteigert ● Wird häufig auf elektronischen Märkten eingesetzt. Cyber-Versteigerer 24 E-Bay: Auktionshaus für alles und jede/n Probleme: Raubkopien, gefälschte Produkte Kundenbeschwerden Sortimentsbeschränkungen 25 26 27 28 atCostGeschäftsmodell 35.000 Computerprodukte zu Großhandelspreisen für jedermann, finanziert durch Werbung Einkaufspreis + 10 US-$ pro Ware + Versandkosten Preisgünstigere Produkte durch geringe Distributions- und Infoträger-Kosten, z.B: 29 Lesegeräte für elektronische Bücher im Taschenbuch-Format 5,5- bis 8,2-Zoll-Sensorbildschirm, 8 – 128 MB, Modem und Netzwerkkarte, USB-Port, 500 g Eingebautes Wörterbuch Funktionen • Scrolling • Elektronisches Unterstreichen • Notizen • Wortsuche • Änderung von Schriftgrößen und Fonts Einige tausend Buchtitel bei barnesandnoble.com oder bol.de Download auf PC 2 - 5 Min. Kostenlose Produkte wider Herstellerwillen durch Copyright-Verletzung 30 MP3: Verbreitetster Audio-Kompressionsstandard im Internet (ISO-Norm MPEG 1 und MPEG 2 Schicht 3) Diamond Rio: 70 g, 32 MB Kap. > 1 Stunde Preis < 200 US-$ ◗ Annähernde CD-Qualität: Kompressionsverhältnis 12:1 ◗ Ein 5-Min.-Song, der auf CD (PCM) 50 MB benötigt, hat einen MP3Speicherbedarf von nur 4-5 MB ◗ Hunderttausende von Musikstücken im Internet für Raubkopierer verfügbar ◗ Kostenpflichtige Musikbörsen sind bisher kein Erfolg Samsung Yepp: FM Radio Tuner Voice Recording Verbreitung von Filmraubkopien ● Weltweit werden täglich 600.000 Filme aus dem Internet geladen ● Die meisten Versionen stehen in Peer-to-PeerNetzwerken wie Gnutella, FastTrack und iMesh zum Download bereit ● Auch IRC-Netze werden häufig benutzt ● Ansturm auf die Tauschbörsen und P2PNetzwerke am Tag des Kinostarts bzw. der Veröffentlichung der Cam-Version von Filmen ◗ Spider-Man: am 2.5. ! 3,5 Mio. User in P2P-Netzwerken, am 3.5 ! 5,5 Mio. Teilnehmer ◗ Star Wars Episode II – Attack of the Clones: wenige Tage nach Auftauchen erster Kopien ! 9 Mio. Teilnehmer in den entspre-chenden P2P-Netzwerken 31 32 Sammeleinkauf im Stufenpreismodell ● Produkt wird billiger, je mehr Kunden sich melden ● Kunde trägt sich in eine offene Teilnehmerliste ein und erfährt den Endpreis erst, wenn die Liste nach einer bestimmten Zeit geschlossen wird 33 34 Preisdifferenzierung am Beispiel von Mobiltelefondiensten ● nach Kundengruppen ● nach Zeiten ● nach geographischen Räumen ● nach Kommunikationspartnern ● nach Übertragungsleistung ● nach Diensttypen gebündelte Preise (Geräte und Dienste) 35 Preispolitik: Strategische Fragen ● Welche Kostensenkungen sind möglich und inwieweit sollen diese weitergegeben werden? ● Welche Marktpreise sind zu erwarten und welche Notwendigkeiten für Prozess- und Kostenanpassungen resultieren daraus? ● Durch welche preislichen (und sonstigen) Anreize kann eine verstärkte Nutzung von Electronic Commerce gefördert werden? ● Durch welche Differenzierungsmaßnahmen (Inhalt, Qualität, Service, Sicherheit) ist eine Hochpreispolitik durchsetzbar? ● Auf einzelne Produkte oder stärker auf die Kundenbeziehung abgestellte Preisgestaltung? 36 Distributionspolitik ● Raum verliert, Zeit gewinnt an Bedeutung ◗ Globale Märkte ! neue Kundengruppen ◗ Verkaufs- und Servicebereitschaft rund um die Uhr ◗ Fernwartung ● Erhebliche Beschleunigung der Distribution ◗ Schnellere Auftragsannahme und -erledigung ◗ Zunehmende Auftrags- statt Lagerfertigung ◗ Elektronischer Versand digitaler Produkte ● Einsparungen durch Kunden-SB und Direktvertrieb ● Ausschaltung von Mittlern, Schließung von Filialen ● Kundenbindung durch „elektronische Fesseln“ 37 Aktuelle Logistik-Konzepte ● Quick Response ● Just in Time (JIT) ● Contunuous Replenishment (CRP) ● Cross Docking ● Efficient Consumer Response (ECR) ● Supply Chain Management (SCM) Ziel Nutzung von Verbesserungspotentialen entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit Hilfe durchgängiger Informationsketten (zwischenbetrieblicher Informationssysteme) 38 Beispiel für Herstellerdirektvertrieb 39 1984: Gründung FY 1995: 3,5 Mrd. $ Umsatz FY 1996: 5,3 Mrd. $ Umsatz FY 1997: 7,7 Mrd. $ Umsatz FY 1998: 12,3 Mrd. $ Umsatz FY 1999: 18,2 Mrd. $ Umsatz FY 2000: 23,3 Mrd. $ Umsatz FY 2001: 31,9 Mrd. $ Umsatz FY 2002: 31,2 Mrd. $ Umsatz 1,78 Mrd. $ Gewinn WWW 1996: Beginn Internet-Verkauf 2001: über 50 Prozent des Gesamtumsatzes Für Kunden: Konfigurator, Abfrage Lieferstatus Für Lieferanten: SCM 40 Dell im Vergleich zu Mitbewerbern Abstimmung des WWW-Auftritts mit anderen Formen des Direktverkaufs ● Firmenname ● Sortimentsgestaltung ● Preisgestaltung ● Kommunikationspolitik ● Distributionspolitik 41 Vertriebswegekonkurrenz im eigenen Haus: 42 Gefahr der Kannibalisierung 120 100 Filialumsatz WWW-Umsatz ITV-Umsatz 80 60 40 20 10 1 2 1998 1999 15 20 25 30 35 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 43 Neue Partner oder Wettbewerber? 44 Absender Integriertes Transportmanagementsystem Spedition Paketdienst 22041941 Empfänger Kundendienst rund um die Uhr 45 Kommunikationspolitik ● WWW ist ein interaktives, multimediales Massenmedium ! direkte individuelle Rückkopplung ◗ Bewegtbildkommunikation ◗ Banner-Werbung ◗ Themenrelevante Querverweise (Related Links) ● Trend von der Pull- zur Push-Technik ● Maßgeschneiderte Werbebotschaften nach persönlichen Bedürfnissen, rasante Verbreitung ◗ ● 46 Elektronische Kundenprofile ◗ Verkaufs- und Click-Strom-Analyse ◗ Aktive Datenbanken Datenschutzproblematik E-Mail-Werbung in Österreich verboten, laut EU-Richtlinie 97/7/EG nur dann unzulässig, wenn der Empfänger diese Werbeform „offenkundig abgelehnt hat“ - künftig EUweit wie derzeit in Österreich