title NÖN Melker Zeitung issue 25/2016 page 1, 6, 7, 88 Melker Sommerspiele eröffnet "Odyssee" feierte am Donnerstag in der Melker Wachauarena Premiere. Vor ausverkauftem Publikum überzeugten Nicki von Tempelhoffals Odysseus (vorne, Mitte) und Doris Schretzmayerals seine Frau Penelope. Ihr Können zeigten ebenfalls Thomas Dapoz (v. I.), Matti Melchinger und Christian Preuß. Mehr dazu auf den Seiten 6,7 und 88. Fotos: Daniela Matejschek, Shutterstock, Stift Melk/Brigitte Kobler 1/4 Odyssee: Premiere | Antikes Epos im neuen Von Susanne Leonhartsberger, Anna Faltner und Elisabeth Schuster leine aufzieht und das Heim ge- chauarena. Die Irrfahrten und Listen des Sagenhelden Odysseus haben sich in unserem Sprachgebrauch verankert, seine Abenteuer sind bekannt: Von der List des Trojanischen Pferds über seine Kämpfe mit Ungeheuern, wie dem einäugigen Kyklop und der Skylla, und seine Bekanntschaft mit verführerisch gefährlichen Frauen, wie der Nymphe Kalypso, der Zauberin Kirke oder den Sirenen. Daneben seine Gattin Penelope, die auf der Heimatinsel Ithaka zwei Jahrzehnte auf die Rückkehr des totgeglaubten Königs wartet, den Sohn Telemach al- Aber auch für diejenigen, die das Stück nicht kannten, wurde der Inhalt verständlich aufbereitet. Die Inszenierung von Alexander Hauer und Stephan Lack glühte vor Aktualität: Auf der Bühne ein Container, davor Kleidungsstücke und Schwimmwesten im wüsten Durcheinander. Kaum jemand freut sich über den gestrandeten Heimkehrer, der von den Gräueln des Kriegs und der Heimreise gequält wird, ihm wird Bettelverbot erteilt, ln Rückblenden erzählt Odysseus vom Geschehenen und stellt fest, dass er die Verantwortung nicht allein auf gen freche Ausbeuterverteidigt. Um der Handlung folgen zu MELK | Die "Odyssee" feierte am können, war das Grundwissen Donnerstag Premiere in der Wa- um die Geschichte von Vorteil. Mehr Fotos auf melk.NÖN.at Mutter und Sohn sowohl zuhause als auch auf der Bühne: Doris Schretzmayer als "Penelope" und Nikolai Horvath als junger "Telemach". - ZITIERT "Kann es jedem empfehlen" "Mir hat das Stück sehr gut gefallen. Nicht nur die Leistung der Schauspieler, sondern auch das Bühnenbild war grandios, genauso wie der Inhalt und die Produktion. Es wird jedes Jahr noch besser." Abt Georg Wilfinger "Das Stück ist sehr spannend. Es hat mich sehr berührt. Einerseits ist viel von den Sagen, die ich in der Jugend gelesen habe, gekommen. Auf der anderen Seite finde ich, dass das Stück einen totalen Aktualitätsbezug hat. Ich kann es jedem empfehlen, hierher zu kommen." Peter Fritz Schallaburg-Standortleiter "Das Stück ist sehr aktuell. Wenn man heute nach Melk kommt, geht man betroffen in die Pause und denkt nach, wie es in der Welt zugeht. In den zweiten Teil geht man mit einem Stück Zuversicht. Nämlich mit dem Gedanken, dass man selber beeinflussen kann, wie sich das Rad der Zeit entwickelt." Thomas Widrich, Bürgermeister Neue Kulturförderung: Stadt zahlt 80.000 Euro Stadt-Budget | Beim Nachtragsvoranschiag werden die ursprünglich geplanten 34.000 Euro deutlich erhöht. Sommerspiele auch 2017 fix. und Kulturstadtrat Em- dem Wirtschaftshof wird ebenVon Walter Fahrnberger (ÖVP) merich Weiderbauer so unterstützend für das MELK | Rechtzeitig vor der Premiere der Melker Sommerspiele verkündete die Stadtgemeinde die Erhöhung der Kulturförderung. Die ursprünglich geplanten 34.000 Euro für das Jahr 2016 wurden auf 80.000 Euro erhöht. Auch die Sommerspiele 2017 sind gesichert. Das neue Fördermodell wurde, wie angekündigt, zum Nachtragsvoranschlag dem Gemeinderat präsentiert. In der Sitzung am 7. Juli wird darüber abgestimmt. Befürworter dürfte es aber in allen Fraktionen geben. Nach intensiven Verhandlungsrunden mit der Geschäftsführung der Wachau Kultur Melk GmbH präsentieren Bürgermeister Thomas Widrich (Grüne) Jahr die Details. Die Wachau Kultur Melk GmbH soll für das Jahr 2016 80.000 Euro Subvention erhalten. "Voraussetzung war, dass wir ausgeglichen bzw. mit einem leichten Überschuss budgetieren konnten", so Widrich. 2016 eingeplant", so Widrich. Mit einbezogen in die Ver- Für 2018 wird ein neues Fördermodell verhandelt Zusätzlich wird die anfallende Lustbarkeitsabgabe als Subvention für das Jahr 2016 der Wachau Kultur Melk GmbH zu Verfügung gestellt. Außerdem stellt die Stadt die für den Spielbetrieb notwendigen Grundstücke und Werbeflächen unentgeltlich bereit. "Die jedes Jahr gelebte, gute Kooperation mit handlungen mit der Wachau Kultur GmbH war auch die NÖ Kulturwirtschaft Das nun vorliegende Fördermodell ist mit Finanzstadtrat Wolfgang Zehethofer abgestimmt und soll für das Jahr 2016 und im Grundsatz für das Jahr 2017 gelten. Für das Spieljahr 2018 wird ein neues Fördermodell verhandelt. Unter diesen Vorzeichen war auch der künstlerische Leiter Alexander Hauer sehr erleichtert und zufrieden. Laut Widrich und Weiderbauer ist das Modell ein wichtiger Beitrag für den Spielbetrieb der Sommerspiele, der Barocktage und der Tischlerei Melk. (NÖKU). 2/4 Vom Schicksal überlistet Gewand in der Wachauarena: Uraufführung der "Odyssee" überzeugt Publikum. die Götter schieben kann. Die Traumata des Kriegs, die Entfremdung von Eheleuten, die Profitgier der Nutznießer damals ebenso aktuell wie heute. - "Es war faszinierend. Man hat von der ersten bis zur letzten Minute einfach zugehört. Es gab so eine Spannung, durchgehend." Heidegund Niederer, Grünen-Gemeinderätin Alles spielt vor einem einzigen Bühnenbild. Die Darsteller nutzen eine "Handlungs-Drehscheibe", die der Bühnenmitte Präsenz und Bewegung verleiht. Sie ist das Ufer, an das sich Nicki von Tempelhoff in der Rolle des Odysseus rettet. Hier trifft das Publikum auch auf "Penelope", Doris Schretzmayer, die ihre oftmals wortlose Präsenz durch kleine Gesten manifestiert. Schon fest in den Fußstapfen der Mutter zeigt sich Schretzmayers Sohn Nikolai Horvath. "Zum Glück hat sich Nikolai gegen seine Mama durchgesetzt und sich für die Rolle beworben", lobte Regisseur Alexander Hauer den 10Jährigen. Horvath überzeugte auf der Bühne als junger Königssohn. "Es war so faszinierend. Man hat von der ersten bis zur letzten Minute einfach zugehört. Für mich gab es so eine Spannung, das ganze Stück hin- Abstimmen auf melk.NÖN.at Die "Odyssee" feierte am Donnerstag mit einer atemberaubenden Kulisse ihre Premiere bei den diesjährigen Melker Sommerspielen. Fotos: Daniela Matejschek durch", war Grünen-Gemeinderätin Heidi Niederer begeistert. Neu ist bei den diesjährigen Sommerspielen die Kostümpartnerschaft. Stadtrat Emmerich Weiderbauer brachte den Vorschlag dazu ein, der prompt in die Tat umgesetzt wurde und großen Anklang fand. Für zwölf Kostüme wurde eine Partnerschaft übernommen. Lesen Sie die Kritik zum Stück im NÖN-Landesteil auf Seite 18. Programm: THEATER & MUSIKREVUE O 16. Juni bis 6. August: Odyssee O Sonntag, 17. Juli: AHödisa O 5. Juli bis 14. August: Proud Mary Ein Schiff wird kommen unplugged (Konzert) (Theater) - (Musikrevue) Schiggsoi (Matinee mit Brunch) O Dienstag, 19. Juli: EAV- Songs O Samstag,30.Juli: Schifffahrtskirchen der Wachau (Kulturaus- flug) RAHMENPROGRAMM O Samstag, 25. Juni: Literatur & Wandern (Lesung) O Montag, 11. Juli: Maikäfer flieg (Kino) O Montag, 1. August: Freunde fürs Leben (Kino) O Donnerstag,11. August: Die Hektiker (Kabarett) Berufsschüler im Bühneneinsatz MELK | Die Schüler der Berufsschule Pöchlarn wurden für ihren tatkräftigen Einsatz am Bühnenbild zur Generalprobe eingeladen. Auch Regisseur Alexander Hauer findet die Kulturvermittlung der Schüler sehr wichtig. Im Bild: Berufsschulinspektor Bruno Bohuslav, Direktorstellvertreter Berthold Obermüller, Schulrätin Ingrid Garschall, Erwin Hasiner und Schauspieler Nicki von Tempelhoff mit den Schülern Daniel Maurhart, Jennifer Grubner, David Schuh, Andreas Sagmüller, Gerald Hohensinner, Jonas Baschinsky, Thomas Parragh, Mike Eichberger, Florian Schertier, Matthias Reischer, Evelyn Ruppert, Nicole Buchinger, Theresa Koppel, Manuel Schmudermayer, Manuel Singer und Andreas Vanik. Foto: privat 3/4 Amüsierten sich bei der Premiere von "Odyssee" in der Melker Wachauarena: interimistischer Leiter NÖ-MilitärkomStadt Melk, Wachaukultur Melk, Stift Melk und Schallaburg setzen ihre Kulturpartnerschaft mando Martin Jawurek (v. I.) mit Gattin Heidemaria, Ulrike auch im Jahr 2016 fort: Bürgermeister Thomas Widrich (v. L), Alexander Hauer, Abt Georg Koller und Oberst Reinhard Koller sowie Bezirkshauptmann Wilfinger sowie Peter Fritz und Kurt Farasin. Foto: Daniela Matejschek Norbert Haselsteiner. Fotos: Leonhartsberger, Foltner Odyssee feierte Premiere mayer mit der Seide eines NÖ Militär-Fallschirms aufgewertet, wovon sich auch listenreiche griechi- der interimistische NÖ-Milische Sagenheld Odystärkommandant Martin Jaseus, dessen Geschichte am wurek und Gattin HeidemaDonnerstag auf der Sommer- ria sowie Oberst Reinhard spiele-Bühne in Melk Premi- Koller mit Gattin Ulrike überzeugen konnten. ere feierte, hatte offenbar sogar das Wetter überlistet. Überzeugt hatte die InszeBei warmen Temperaturen nierung quer durchs Publifolgte das Publikum der Urkum. "Hochaktuell und einaufführung des von Alexan- drucksvoll", betonte Bezirkshauptmann Norbert Haselder Hauer und Stephan Lack geschriebenen Schausteiner. spiels. Als spezieller Fan entNeben dem ernsten Stoff puppte sich Anton Eder, Digab es aber auch jede Menge rektor des Stiftsgymnasiums zu bestaunen und zu feiern: Melk, der auf Anhieb die So wurde das Brautkleid von Verse auf Altgriechisch rezi"Penelope" Doris Schretztierte und verriet: "Mein ers- IDer Geburtstagskind Hannes Ebner vom Hotel zur Post, im Bild mit Gattin Margret, Service-Chef Martin Hettegger (r.) und Stellvertreter Peter Somoqyi betreuten das Buffet. tes Auto ein Mercedes 190 Diesel mit Heckenflosse hatte ich Odysseus genannt." Grund zum Feiern gab es nicht nur für das Sommerspiele-Team rund um Alexander Hauer, sondern auch für zwei Geburtstagskinder: Elfriede Gottwald (einige Tage vor der Premiere) und Hannes Ebner, "Hotel zur Post"-Chef: Er managte zum 53er das Premierenbuffet. Das Risotto & Co. genossen unter anderem Innenminister Wolfgang Sobotka, NÖN-Geschäftsführer Friedrich Dungl mit Gattin Birgit, der Melker Bürgermeister Thomas Widrich mit seiner Frau Angelika, Schallaburg-Standortleiter Peter Fritz und der künstlerischer Leiter Kurt Farasin, Abt Georg Wilfinger und Altabt Burkhard Ellegast vom Stift Melk, der Leiter der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle Melk Andreas Nunzer, Raumplaner Herbert Schedlmayr sowie die Grünen des Bezirks Melk mit Kulturausschuss-Vorsitzender von Melk Heidi Niede- - rer. Genossen den Premierenabend: der künstlerische Leiter Alexander Hauer (v. I.), Abt Georg Wilfinger, EU-Abgeordneter Othmar Karas, Landeshauptmann-Stellvertreterin NÖN-Geschäftsführer Friedrich Dungl und Innenminister Wolfgang Sobotka. Karin Renner, Im Namen der "Freunde der Festspiele" waren gestern Peter und Martina Pruzina im Einsatz. Sie besprühten Foto: Marschik die Gäste mit Gelsenspray. 4/4