Zukunftsanalyse - marketing.tu

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3/4
VL Innovationsmarketing
Zukunftsanalyse und strategische
Gesetzmäßigkeiten
Technische Universität Berlin
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff
3./4. Zukunftsanalyse
1
Lernziele
Zunächst sollen zwei konfliktäre Erkenntnisse verinnerlicht werden: Erstens sind für
strategische Innovationsentscheidungen zwingend Einsichten über zukünftige Verhältnisse
notwendig, weil deren Auswirkungen erst sehr lange nach dieser Entscheidung eintreten.
Zweitens ist es unmöglich, das Verhalten komplexer Systeme (wie Produktinnovationen)
langfristig richtig (quantitativ, exakt) vorherzusagen, was an vielen Beispielen zu
demonstrieren ist und was auch theoretisch (Chaostheorie) gestützt ist. Die Studierenden
sollen dieses Dilemma erkennen und daraus lernen, dass man den Gurus, der sogenannten
Trendforschung und der statistischen Extrapolation von Vergangenheitsdaten skeptisch
gegenüberstehen muss. Sie sollen aber auch lernen, dass es hilfreiche alternative, weiche,
aufs Grobe und Relative beschränkte Theorien und Methoden gibt, die helfen, menschliche
Denkbarrieren zu überwinden, Überraschendes zu antizipieren und durch „überzeugende“
Ergebnisse einen Beitrag zur selbsterfüllenden Innovationsstrategie zu leisten.
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3./4. Zukunftsanalyse
2
Inhalt VL 3/4: Zukunftsanalyse und strategische Gesetzmäßigkeiten
1. Strategische Gesetzmäßigkeiten
1.1 Erfahrungskurve als Beispiel einer formalisierten Gesetzmäßigkeit
1.2 PLZ, S-Kurven und weitere strategische Gesetzmäßigkeiten
2. Prognosen/Zukunftsanalyse
2.1 Fehlprognosen und die Unmöglichkeit von Langfristprognosen
2.2 Szenarioanalyse, Delphi-Technik, Information Acceleration
2.3 Trendmanagement
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3./4. Zukunftsanalyse
3
Mit der SWOT1-Analyse kann der Wettbewerbsvorteil
systematisch erfasst werden
Potentialanalyse
•
•
•
•
Unternehmensressourcen
(Marketing, Finanzen,
Personal, ...)
Unternehmensperformance
(Marktziele,
Ertragsziele, ...)
Innovationspotentiale
...
Konkurrenzanalyse
•
idealtypischer Weise
werden die
Wettbewerber auf
denselben
Dimensionen
analysiert wie das
eigene
Unternehmen
Marktanalyse
•
•
•
•
Umfeldanalyse
Branchenentwicklung
Kundenanalysen
(Struktur, Bedarf,
Zufriedenheit, ...)
Wettbewerbsanalyse
...
•
•
•
•
•
Stärken-SchwächenAnalyse
Gesetzliche
Rahmenbedingungen
Politische
Entwicklungen
Technologische
Entwicklungen
s.a. PEST (political,
economical, social,
technological)
...
Chance-RisikenAnalyse
Wettbewerbsposition
1: SWOT = Strengthes and Weaknesses, Opportunities and Threats
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3./4. Zukunftsanalyse
4
Untersuchungsobjekte strategischer Zukunfts-Marktforschung
Singuläre Aussagen
Aktuell erheben, situativ, „Praxis“
Generelle Gesetzmäßigkeiten
Literatur lesen, verallgemeinernd, „Theorie“
Zukunftsanalyse
• Kundenprobleme, Marktpotentiale
• kritische Erfolgsfaktoren
• Wettbewerberverhalten
• Innovationstiming
• Technologie-Markt-Entwicklungen
• sensitive Zeit versus Kosten
• Umfeldentwicklungen
• usw.
• usw.
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5
1.
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Strategische Gesetzmäßigkeiten
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6
Gesetzmäßigkeiten wären als Strategiegrundlage ideal
beschreiben – erklären – vorhersagen – handeln
Beschränkungen:
• Gültigkeit
• Präzision
• Allgemeinheitsgrad
• Komplexität der Realität
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7
Erfahrung verkürzt die Produktionsdauer – Beispiel Airbus
Airbus
Kumulierte
Stückzahl
1
100
460
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Montagestunden
340.000
65.000
40.000
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Jahr
1976
1980
1989
3./4. Zukunftsanalyse
8
Beispiele
Produktgruppe
Integrierte Schaltkreise
Polypropylen
Polyethylen
Gas-Herde
Großklimaanlagen
Elektrorasierer
Kühlschränke
Spülmaschinen
Wäschetrockner
Farbfernseher
VL Innovationsmarketing
Erfahrungsrate
20 %
15 %
21 %
17 %
20 %
23 %
7%
12 %
13 %
7%
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9
Preis-Erfahrungskurve – Beispiel Solare Energeisystem-Flachmodule
Quelle: Fraunhofer, Hocheffiziente Photovoltaik – Stand und´Potenziale2006, PSE 2006
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3./4. Zukunftsanalyse
10
Die Erfahrungskurve ist eine Langfrist-Gesetzmäßigkeit
potenzielle reale
Wertschöpfungs-Stückkosten
Definition
Mit jeder Verdoppelung der kumulierten
Produktionsmenge eines Produkts sinken die
potenziellen realen WertschöpfungsStückkosten um 20-30%
kumulierte Produktionsmenge
Ursachen: Lernen (Handhabung, Fehlervermeidung,Technische Prozessinnovationen)
Überlagerung: Größendegressionseffekt (Fixkostenverteilung), Preiszugeständnisse der
Lieferanten
Wirkungen: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Wechselwirkungen mit EF "Marktanteil„
Kritik: Keine Falsifizierungsmöglichkeit, Operationalisierungsprobleme, Vernachlässigung
anderer Erfolgsfaktoren
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Erfahrungskurve – Erläuterungen
•
Geltung für verschiedene Aggregationsniveaus
– Branchen
– Technologien
– Produkte (inkl. Dienstleistungen)
•
"potenziell": Kostensenkungspotenziale treten nicht automatisch ein, sondern
müssen durch Management realisiert werden
•
"real": bezogen auf konstante Geldwerte (inflationsbereinigt)
•
"Wertschöpfungs-Stückkosten": Vorproduktkosten herausrechnen!
Empirische Erfassung oft über Marktpreise (Gültigkeitsproblem!)
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Erfahrungskurve – Ursachen und Wirkungen
•
Ursachen des Effekts:
– Lernen (Handhabung, Fehlervermeidung)
– Technische Prozessinnovationen
•
Effekt wird überlagert:
– Größendegressionseffekt (Fixkostenverteilung)
– Preiszugeständnisse der Lieferanten
•
Wirkungen des Effekts:
– Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
– Wechselwirkungen mit Erfolgsfaktor "Marktanteil"
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Stückkosten; Preis
Unterschiedlich erfahrene Wettbewerber haben verschiedene Spannen
eigene
Kosten
Marktpreis
Gewinnspannen
A
Kumulierte Menge
Marktanteil
Relativer Marktanteil
100
12,5%
0,25
B
C
200
25%
0,5
400
50%
2,0
kumulierte Menge
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Stückkosten; Preis
Bei Preisverfall scheiden wenig erfahrene Wettbewerber aus
eigene
Kosten
schnell
diffundieren
Marktpreis
abschöpfen
Preiswettbewerb
Grenzanbieter verschwunden
kumulierte Menge
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3./4. Zukunftsanalyse
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Erfahrungskurve – Diskussion
•
Durch den "Potenzialcharakter" der Hypothese besteht die Gefahr, dass die
Hypothese gegen Falsifizierungen immunisiert wird.
•
Operationalisierungsprobleme
– Abgrenzung der Einheiten
– Erfassung der Kosten
•
Andere Erfolgsfaktoren als der Marktanteil können übersehen werden
•
Strategiekonsequenz "Kostenführerschaft" über Mengengeschäft ist nicht
unproblematisch
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Der Lebenszyklus ist eine andere strategische Gesetzmäßigkeit
Lebenszyklusanalysen versuchen, Gesetzmäßigkeiten im Erfolgsverlauf
strategischer Geschäftseinheiten zu identifizieren,
um daraus Schlußfolgerungen für die Marktbearbeitung zu ziehen.
Aufgaben:
-
Planungsinstrument
„Prognose“instrument
Kontrollinstrument
Ausführlich in Vorlesung ABWL HS Strategisches Marketing
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3./4. Zukunftsanalyse
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Die S-Kurve ist eine innovationsstrategische Gesetzmäßigkeit:
Entwicklungsschübe bei verschiedenen Technologiegenerationen
Übertragungskapazität in
Gigabitkilometern pro Sekunde
100.000
10.000
1.000
dritte
Generation
zweite
Generation
100
fünfte
Generation
10
1
0,1
vierte
Generation
erste
Generation
1976
1978
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
Die Übertragungskapazität optischer Glasfasern hat sich seit 1975 alle vier Jahre verzehnfacht.
Das Diagramm zeigt die Entwicklungsschübe in Form von fünf Generationen dieser Technologie.
Der offene Kreis in der Kurve rechts oben markiert das Ergebnis eines Experiments, in dem mit
einer Schleife aus normalen Glasfasern und dazwischengeschalteten Erbium-Faserverstärkern
die Nachrichtenübertragung über zehntausende von Kilometern simuliert worden ist.
Quelle: Spektrum der Wissenschaft, 3/1992
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18
Von Baumwolle zu Reyon zu Nylon zu Polyester
S-Kurven verschiedener Material-Technologien
Relative Kordleistung
16
Polyester
Stadium 4
Stadium 3
12
Stadium 2
Einführung
Nylon 3
8
Nylon 2
Super Reyon
Einführung
von Reyon
4
Nylon
Reyon
Super 3 Reyon
Super 2 Reyon
Einführung von Nylon für zivile Zwecke
Einführung von Nylon für militärische Zwecke
Einführung
von Baumwolle
Baumwolle
0
25
50
75
100
125
150
Kumulativer F & E - Aufwand in Millionen Dollar (konstant)
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3./4. Zukunftsanalyse
19
Die S-Kurven-Gesetzmäßigkeit ist innovationsstrategisch bedeutsam
Leistungsgrenze alte Technologie
Potential
Potential
Technologie-Leistungsfähigkeit
Leistungsgrenze neue Technologie
heute
Kumulierte Investition in die Technologie (F&E)
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3./4. Zukunftsanalyse
20
Strategiewechsel bei Kodak nach Fehleinschätzung der S-Kurve
Kodak konzentriert sich auf Digitaltechnik
•
4 Jahre rückläufige Kodak-Umsätze, in 6 Jahren 30.000 Arbeitsplätze abgebaut,
Dividendenkürzung um 70%
•
Keine Investitionen mehr in traditionelles Film- und Fotogeschäft, aber 3 Mrd. $
in Digitaltechnik; u.a. Tintenstrahldrucker für Endverbraucher ins Programm
•
Strategie reagiert auf „überraschend“ rasante Verbreitung Digitalfotografie trotz
entsprechend hart umkämpftem Markt
•
Investoren (institutionelle Anleger) üben Druck auf Kodak aus, die riskante
Strategierevolution zurückzunehmen
•
Beispiel für späte strategische Auswirkung einer falschen Zukunftseinschätzung
Quelle: o.V., FAZ 21.10.2003
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3./4. Zukunftsanalyse
21
Diskussion: Die S-Kurve ist eine Abbildung des Technologie-Lebenszyklus
als F&E-Kosten-Nutzen-Analyse (ertragsgesetzlicher Verlauf)
Nutzen
•
Technologiestrategische Situationsbestimmung (ähnlich PLZ)
•
Frühaufklärungsindikator
Grenzen
•
Keine Prognosebasis
•
Reale Verläufe weichen vom idealtypischen S ab
•
Selbst die Leistungsgrenzenabschätzungen (Asymptote) ist problematisch
•
Willkür bei der Wahl des Leistungskriteriums
•
Darstellung nur der Technologieentwicklung, keine Marktreaktionen (Zusatznutzen /
Umstellungskosten beim Kunden, Diffusionseinflüsse)
•
Leistungskriterium unterschiedlich operationalisiert
•
nur Technologieentwicklungspotential dargestellt, Vermarktungsfähigkeitsfaktoren vernachlässigt,
z.B. bei Kunden:
• Umstellungskosten
• Zusatznutzen
• soziale Einflüsse
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3./4. Zukunftsanalyse
22
2.
VL Innovationsmarketing
Prognoseverfahren und Zukunftsanalyse
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3./4. Zukunftsanalyse
23
Fragwürdige und naive Innovations-Marktforschung - Beispiele
Innovations-Marktforschung?
Naive Innovations-Marktforschung
Vor der bundesweiten Einführung
von BTX Anfang der 80er startete
die Bundespost zwei umfangreiche
Studien zur Akzeptanzanalyse.
Philips wollte durch Befragung
herausfinden, welche Farbe der neuen
tragbaren Stereoanlagen (Ghetto
Blaster) die Kernzielgruppe präferiert.
Die Ergebnisse signalisieren zum
Teil erhebliche Probleme.
Die meisten nannten “gelb”,
aber alle wählten als Dankesgabe für
die Mitwirkung ein schwarzes Gerät,
keiner ein gelbes.
Über die endgültige Einführung
wurde vor Abschluss der
Feldversuche entschieden.
Typische naive Fragestellung:
„Würden Sie kaufen, wenn…“
BTX wurde ein gigantischer Flop.
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24
Historische Fehlprognosen
1895: Röntgenstrahlen?, niemals!
"Diese Strahlen des Herrn Röntgen werden sich als Betrug herausstellen."
Lord William Thompson Kelvin, 1895
1899: Fertig geforscht
"Alles, das erfunden werden kann, ist schon erfunden worden."
Charles H. Duell, US-Patentbüro, 1899
1922: Werbung? Nein Danke.
"Diese drahtlose Musikbox (Radio) hat keinen denkbaren kommerziellen Wert.
Wer würde für eine Botschaft bezahlen, die an niemand bestimmtes gerichtet ist?"
Geschäftspartner von David Sarnoff, Gründer RCA, ca. 1922
1946: Öde Kiste
"Der Fernseher wird sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Die Menschen werden sehr bald
müde sein, jeden Abend in eine Sperrholzkiste zu starren."
Darryl Zannuck, Boss der Filmgesellschaft 20th Century Fox, 1946
1981: Größer wird’s nimmer
"640 Kilobyte (Arbeitsspeicher) sollten eigentlich genug für jeden sein"
Bill Gates, Gründer Microsoft, 1981
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3./4. Zukunftsanalyse
25
Historische Fehlprognosen
1943 – "I think there is a world market for maybe five computers."
(Thomas Watson, chairman of IBM)
1977 – "There is no reason anyone would want a computer in their
home." (Ken Olson, president, chairman and founder of Digital
Equipment Corp.)
1981 – "640K ought to be enough for anybody." (Bill Gates)
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26
Beispiele katastrophaler jüngerer Innovationsprognosen
(Telekommunikation)
Teletex*
BTX*
140
2000
120
1500
100
Prognose für das
angegebene Jahr
80
60
Realität im angegebenen
Jahr
40
Prognose für das
angegebene Jahr
1000
Realität im angegebenen
Jahr
500
20
0
0
1987
1993
1986
1990
Telefax*
Mobilfunk*
3000
2000
2500
1500
2000
Prognose für das
angegebene Jahr
1500
Realität im angegebenen
Jahr
1000
Prognose für das
angegebene Jahr
1000
Realität im angegebenen
Jahr
500
500
0
0
1991
1993
1994
1991
1992
1994
* in tausend Stück
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3./4. Zukunftsanalyse
27
Selbstverständliche Annahmen bewirken Fehlprognosen
Automobil um 1900
Elektronenrechner
Telefon
Mehr als 20.000 Autos
werde es nicht geben, für
mehr stünden nicht genug
Chauffeure zur
Verfügung.
In den 50ern schätzte
man einen Weltmarkt von
40 bis 80 Stück.
Die englische Post lehnte
die Einführung zunächst
ab, weil Briefpost und
Boten ausreichten,
zuverlässiger und billiger
seien und weil die BotenGewerkschaft Schwierigkeiten machen würde.
Chauffeure hatten
“selbstverständlich” eine
Ingenieurausbildung.
„Selbstverständliche”
Annahmen: Nicht mehr
Rechenbedarf, hohe
Kosten, großer
Platzbedarf
1980 (!) war der IBMVorstand der Meinung,
der PC würde sich nicht
als Massenprodukt
durchsetzen.
Der Bürgermeister von
Seattle sagte, er könne
sich vorstellen, daß in 100
Jahren jede Stadt in den
USA ein Telefon besitze
Fehlprognosen
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Prognostische - und allgemein kognitive - Fehlleistungen
entstehen durch schwierige Bewältigung von Komplexität
Selektive Wahrnehmung
und “Falschnehmung”: man...
• bevorzugt bestätigende /
erwünschte Informationen
• überbewertet anschauliche
Informationen
• überbewertet jüngste Trends
• überschätzt die Stabilität von
Zuständen
VL Innovationsmarketing
Denkfehler: man...
• ist sich zu sicher, erwartet keine
Überraschungen
• ist zu zukunftsoptimistisch
(Hockeyschläger-Effekt)
• ist zu skeptisch (alles schon
ausprobiert)
• überschätzt und unterschätzt Risiken
• glaubt, die Dinge unter Kontrolle zu
haben
• schreibt einfache, aber falsche
Ursachen zu (Attribution)
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29
Dynamik und Vielfalt bestimmen die Komplexität
Dynamik
Vielfalt
Quelle: Ulrich & Probst 1991
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3./4. Zukunftsanalyse
30
Dynamik:
Markt/Umfeld und Management beeinflussen sich gegenseitig
Markt und Umfeld beeinflussen das Management
Markt-/Umfeldentwicklungen
• Wegbrechende Märkte
• Sich öffnende Märkte
• Andere Entwicklungszeiten
• Zertifizierungszwang
• Neue Wettbewerber
• Normen und Standards
• Preisverfall
• Sättigungstendenzen
• Standort Deutschland
• Technologische Neuerungen
• Rauhere Sitten
• Regulierung
• Umweltauflagen
• Kürzere Lebenszeiten
• Euro, Europäische Union
• Mergers & Acquisitions
• Benchmarking
• Business Reengineering
• Fraktale Fabrik
• Globalisierung
• Just-In-Time-Systeme
• Konzentration aufs Kerngeschäft
• Lean Management
• Simultanous Engineering
• Shareholder Value
• Strategische Allianzen
• Target Costing
• Total Quality Management
• Zero-Base-Budgeting
• Outsourcing
Entwicklungen im
Management
Das Management beeinflusst Markt und Umfeld
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31
Komplexität einer Problemsituation
Merkmale
einfache Situation
komplexe Situation
Elemente
wenige, gleichartige
viele, verschiedene
Vernetztheit
gering
starke
Freiheitsgrade
wenige
viele
Entwicklung
determiniert, stabil
stochastisch, turbulent
Erfassbarkeit
analysierbar, quantifizierbar
beschränkt
Problemlösung
quantitativ, programmierbar
zusätzlich qualitativ,
heuristisch
Quelle: Ulrich, Probst, 1991
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Komplexität und Reaktionszeit
Reaktionszeit
benötigte Reaktionszeit
verfügbare Reaktionszeit
Komplexität (Vielfalt + Dynamik)
Quelle: Bleicher 1992
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3./4. Zukunftsanalyse
33
Statt Langfristprognosen besser Zukunftsmanagement,
und das heißt besonders: Kommunikationsmanagement!
Dilemma
Auswege
• Projektionen versagen
mangels Vergangenheitsdaten und wegen der
Komplexität
• Kausale Prognosen
versagen mangels
Theoriefundament
• Befragungs-Prognosen
versagen mangels Gültigkeit
der Antworten
VL Innovationsmarketing
• Kommunikative
Zukunftsanalysen wie
Szenariotechnik
• Zielkunden kommunikativ
einbeziehen, ggf. auf
künftige Szenarien
konditionieren
• Begeisternde Überzeugung kommunizieren
(self fulfilling prophecy)
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3./4. Zukunftsanalyse
34
Die Szenarioanalyse - klassisches Verfahren der Zukunftsanalyse
•
weiches Verfahren der „Langfristprognose“ (Zukunftsanalyse)
•
Hypothese: Statt Prognosen führen stimmige Zukunftsleitbilder zur erfolgreichen Strategie
•
Quellen: Sekundär- und Primärdaten, letztere durch alle Formen der Erhebung zu erhalten
•
Vorgehen: siehe nächstes Chart
realistisches Szenario
gegenwärtige
Situation
VL Innovationsmarketing
Annahmen über
Wege in die Zukunft
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Bilder der Zukunft
= Szenarien
3./4. Zukunftsanalyse
35
Die Szenarioanalyse entwickelt systematisch in sich konsistente,
daher grundsätzlich mögliche, Zukunftsbilder
Die Szenarioanalyse ist ein Werkzeug der Zukunftsanalyse. Ein
Szenario ist eine „vorwärts geschriebene Geschichte“, die eine
wahrscheinliche zukünftige Situation beschreibt.
Aus der Vergangenheit und der Gegenwart versucht man, mit
systematischen und logischen Schritten mögliche Zukunftsbilder zu
entwickeln
Worum geht es?
Zukünftig nimmt die Bedeutung heute wirksamer Faktoren ab. Statt
dessen wirken eventuell neue Einflüsse. Damit öffnet sicht
trichterförmig ein Spektrum möglicher Zukunftsbilder
Quelle: Malorny, Langer, Moderationstechniken
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3./4. Zukunftsanalyse
36
Vorteile der Szenarioanalyse
Unser Denken tendiert dazu, sich an der Vergangenheit zu orientieren
und die Erfahrungen zu extrapolieren
Lösungen für die Vergangenheit produziert, um damit in der Zukunft
erfolgreich zu sein
Was bringt es?
Szenarioanalyse schließt auf für Chancen und Gefahren und schafft
Spielraum, um auf Unvorhergesehenes einzugehen
Quelle: Malorny, Langer, Moderationstechniken
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37
Szenariotechnik in acht Schritten
1
Strukturierung/
Definition des
Untersuchungsfeldes
8
Strategie
Umsetzung
2
3
Umfeldanalyse
Einflussfaktoren
7
Deskriptoren
(Indikatoren)
formulieren und
diese projizieren
6
Auswirkungen
Handlungskonsequenzen
Zukunftsbilder =
Szenarien
4
Konsistente
Bündel
alternativer
Annahmen
5
Auswirkungsanalyse von
Störereignissen
Quelle: Reibnitz, 1981
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3./4. Zukunftsanalyse
38
Mit Hilfe der Szenariotechnik entwickelten die Trendforscher der HVB dann
drei Modelle, die mögliche Wege zur nachhaltigen Ökonomie beschreiben:
Garten Eden: In der internationalen Gemeinschaft gibt es einen weltweiten Konsens über die
langfristige zukünftige Entwicklung. Man hat sich auf das Leitbild Nachhaltigkeit einigen können.
Dort, wo es globale Probleme nötig machen, findet die Regulierung auf internationaler Ebene
statt. Am meisten profitieren diejenigen Unternehmen, die ihre Strategie an globaler
Verantwortung ausrichten, aber regionale Gesichtspunkte von Produktion und Vermarktung
berücksichtigen.
Vor der Freiwilligen Selbstkontrolle steht ein globaler politischer Umbruch, der zu einer
Neuordnung der internationalen Gemeinschaft führt. Aus dem Scheitern zahlreicher
internationaler Abkommen müssten die Länder zu der Schlussfolgerung kommen, dass es mehr
Sinn macht, erst einmal den eigenen Laden in Ordnung zu bringen. Auf Unternehmensebene
dürften vor allem die Player profitieren, die bereits heute nach den Kriterien der Nachhaltigkeit
wirtschaften.
Etwas weniger vielversprechend ist der Weg der Ehrenwerten Gesellschaft: Nach einigen
Verteilungskonflikten hat sich eine stabile internationale Struktur herausgebildet. Die
internationale Gemeinschaft besteht nun aus stabilen Netzwerken mit jeweiligen Paten(staaten).
Globale Regelungen werden aber nur zur Einflusssicherung bzw. zur Sicherung des Status Quo
eingesetzt. Eine nachhaltige Ökonomie als stabilitätsgebender Rahmen ist dennoch durchaus
möglich.
Quelle: HVB, NACHHALTIGE ÖKONOMIE IM ZEITALTER DER GLOBALISIERUNG, www.hypovereinsbank.de, 2006
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Wie Unternehmen die Szenariotechnik konkret umsetzen
Beispiele für Szenarioplanungs-Anlässe
•
•
•
•
•
•
Sinken oder Steigen die Preise für Rohstoffe, etc.?
Kommt Inflation oder Deflation?
Konjunkturprogramme: wie wirken sie sich aus auf das eigene Unternehmen?
Welche Branchen/Unternehmen bleiben auf der Strecke?
Wie ergeht es wichtigen Handelspartnern und wie verhalten sie sich?
Droht einem Partner Insolvenz und somit dem eigenen Unternehmen Gefahr?
Quelle: Wirtschaftswoche Nr.15/2009. S.68-71
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40
Empfohlen wird ein vierstufiges Planungsverfahren
Vorgehen
1. Kernaufgabe: die wichtigsten geschäftsrelevanten Faktoren herausfinden und
sich auf diese konzentrieren!
2. Entwicklung von Extremszenarien und möglichen Zwischenvarianten
3. Durchdenken aller relevanter Teilaspekte eines jeden Szenarios,
• Definition von Schwellenwerten und Erstellung angemessener
Maßnahmenkatalogen entsprechend der jeweiligen Situation
4. Identifizierung von Maßnahmen, die in jedem Fall lohnen und sofort verfolgt
werden sollten
Quelle: Wirtschaftswoche Nr.15/2009. S.68-71
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41
Die Beschäftigung mit Extremszenarien und Zwischenvarianten hilft, ...
–
–
–
–
–
Eigene Handlungsspielräume auszuloten
Wichtiges von Unwichtigem zu trennen
Ein besseres Gespür für Entwicklungstrends und -Signale zu erlangen
Findung von Sofortmaßnahmen, die in jedem Fall sinnvoll sind
Gezielt und aktiv die Entwicklung zu beeinflussen
„Szenarien zu entwickeln, um das laufende Geschäft abzusichern und sich den Kopf für
Strategien frei zu halten, verschafft Unternehmen in Krisenzeiten größere
Planungssicherheit und hilft ihnen, sich auf böse Überraschungen vorzubereiten.“
(Manfred Hader, Partner der Unternehmensberatung Roland Berger)
„Die Szenariotechnik nutzen wir seit Jahren und werden das auch nach der Krise tun –
dann aber weniger zur Abwehr von Chancen, sondern vor allem zur Früherkennung von
Chancen“
(Dirk Engehausen, Lego Geschäftsführer für Zentraleuropa)
Quelle: Wirtschaftswoche Nr.15/2009. S.68-71
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42
Delphi-Methode
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43
Die Delphi-Methode ist ein anderer Klassiker
 Zukunftsanalyse durch Integration von Expertenmeinungen, wobei
Prinzip


falsche Extrempositionen durch Überzeugung eliminiert werden
vernachlässigte Erkenntnisse anderer Disziplinen beachtet werden
Objekte

Subjekte
 Experten aus unterschiedlichen Wissens- / Interessenbereichen
Ablauf
hoch aggregierte Aussageeinheiten (z.B. Auto, nicht Mercedes)
schriftliche Einzelaussagen
Expertenauswahl
zentrale Analyse
Feedback
konvergierte Aussage
Probleme
VL Innovationsmarketing
 Subjektivität durch Expertenauswahl
 Einfluss sprachlicher Dominanz
 Tendenz zu konservativer Schätzung
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3./4. Zukunftsanalyse
44
Die Delphi-Methode ist eine systematisierte, schriftliche Befragung
von Experten verschiedener Fachrichtungen
Die Delphi-Methode ist speziell geeignet
Experten bleiben untereinander anonym,
zur Schätzung von Zukunftsaussichten,
um frei antworten zu können;
deren Komplexität reduzierbar ist
persönliche Dominanz
durch interdisziplinäre
wird auf diese Weise
Qualitativ
Expertise
ausgeschaltet
hochwertige,
gut begründete
Schätzwerte
zu Trends
Delphi
ist ein mehrstufiges
Befragungsverfahren,
das nach drei bis vier Runden
ein stabiles begründetes Ergebnis liefert
VL Innovationsmarketing
Auswertung:
Die Expertenmeinungen
werden qualitativ und quantitativ
ausgewertet, die Ergebnisse werden
den Experten nach jeder Runde mitgeteilt
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3./4. Zukunftsanalyse
45
Ergebnisse von Delphi-Analysen sind Einschätzungen über den
Eintritt (Zeitpunkt) von Ereignissen
1
Für die Befragung wichtige Experten werden recherchiert, ausgesucht und eingeladen.
Paralell erfolgt eine inhaltliche Sekundärdatenanalyse.
2
Der zeitliche und inhaltliche Rahmen der Delphi-Durchführung wird in einem
Projektplan festgelegt.
3
Ein Fragebogen wird erstellt, den die Experten schriftlich bearbeiten. Alternativ kann
auch mündlich, telefonisch, elektronisch interviewt werden.
4
Die Antworten werden ausgewertet. Die vorherrschende Meinung wird ermittelt.
5
Die Ergebnisse werden an die Experten versendet. Sollten diese bei abweichenden
Ansichten bleiben, wird um eine Begründung gebeten.
6
Dritte Fragerunde analog Schritt 5. Zusätzlich sollen die Vertreter der herrschenden
Meinung zu Begründungen der Abweichler Stellung nehmen
7
Eventuell vierte Fragerunde analog zu Schritt 6., jedoch sind die Ergebnisse meist
schon stabil.
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Wie gehe ich
vor?
3./4. Zukunftsanalyse
46
Beide Methoden lassen sich kombinieren – so wie bei der HypoVereinsbank
zum Thema „kritische Unsicherheiten nachhaltiger Ökonomie“
Prinzip
•
•
•
•
Es kam ein "Virtuelles Delphi-Forum" zum Einsatz.
Bei dieser Methode handelte es sich um eine mehrstufige Expertenbefragung
Das Forum setzt dabei ausschließlich die Online-Befragungsinstrumente: Chat, quantitativer OnlineFragebogen und E-Mail-Liste ein.
Ablauf:
Phase 1
Phase 2
Phase 3
Synchrone Online-FocusGroup (Chat): Qualitative Befragung im Rahmen einer OnlineDiskussion mit fünf Experten. Ziel der Diskussion: Thema explorieren, Thesen generieren
und die Meinungsvielfalt der Befragten festhalten. Dann u.a. „Cognitive Mind Mapping“ zur
Entwicklung des Expertenfragebogens (11.09.2001)
Online-Befragung. Quantitative Online- Befragung mittels standardisiertem Fragebogen.
144 Expertenanfragen, 37 Expertenantworten (26%) (Okt. bis Dez. 2001)
Synchrone Online-Focus Group (Mailing List): Qualitative Befragung (Online-Diskussion)
über Ergebnisse der vorangegangenen Befragung; Moderation mit teilstrukturiertem
Leitfaden. An der abschließenden Diskussion beteiligten sich acht Experten (26.10 und 9.
12. 2001).
Quelle: HVB, NACHHALTIGE ÖKONOMIE IM ZEITALTER DER GLOBALISIERUNG, http://www.hypovereinsbank.de/media/pdf/HVB-ChangeStudie_Nachhaltigkeit.pdf, 2006
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3./4. Zukunftsanalyse
47
Akzeptanzprognose für Produkte mit hohem Neuigkeitsgrad
Information Acceleration - Technik (Urban/Weinberg/Hauser 1995)
Die künftige Akzeptanz “wirklich neuer” Produkte ist extrem schwer vorherzusagen,
weil Befragte weder auf eigene noch auf fremde Erfahrungen zurückgreifen können.
Der Vorschlag zielt auf eine möglichst perfekte (multimediale) Simulation der Situation,
in der Versuchspersonen (potentielle Kunden) das neue Produkt kennenlernen.
In dieser Situation werden die Versuchspersonen “auf die Zukunft konditioniert”, sie
erhalten volle Marketinginformation und können “Erfahrungen” mit dem Produkt machen.
Anschließenden Befragung zur stufenweise Akzeptanzwahrscheinlichkeitsschätzung:
p(Kenntnisnahme) ⇒ p(Kauferwägung) ⇒ p(Händlerbesuch) ⇒ p(Kauf) ⇒ p(Empfehlung).
Die Methode wurde am Fall der Einführung eines Elektroautos in den USA getestet.
Absatzprognose: 8.000 Autos nach 4 Jahren. Daraufhin wurde das Projekt gestoppt.
Kosten pro Anwendung: ab 100 T $, je nach multimedialem Aufwand.
500 T € nicht unrealistisch
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3./4. Zukunftsanalyse
48
Innovationsmarktforschung durch Integration von Schlüsselkunden
• Zusammenarbeit mit einem innovativen Pionieranwender (lead user) verringert nicht
nur das Risiko, am Markt vorbei zu entwickeln, sondern ist auch eine Form der
Innovationsmarktforschung
• Markteinführung erst bei lead usern, dann im Breitenmarkt
1
lead user
2
Gemeinsame
Entwicklung
3
Prototyp
Pilotanlage
4
Breitenmarkt
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Test im
Breitenmarkt ggf.
Modifikationen
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Einführung beim
lead user
5
Einführung im
Breitenmarkt
3./4. Zukunftsanalyse
49
2.3 Trendmanagement
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3./4. Zukunftsanalyse
50
Fünfzehn Konsumtrends 2005 –
können unpräzise Vorhersagen falsch sein?
• Market of the Real: Die Sehnsucht nach dem Echten, Guten, Wahren
• Bad Taste: Die Freude am schlechten Benehmen
• Ageless Consuming: Smarte Produkte befreien sich von Altersbeschränkungen
• Mass Customization: Maßanfertigungen für Individualisten
• Life Assistance: Die Professionalisierung der Alltagshilfen
• Inszenierungskonsum: Sinnliche Events und Erlebnisse
• Wellness 2: Sich-verwöhnen-lassen und Such nach Balance
• Homing: Zentrum der Welt im (Un)Sicherheits-Zeitalter
• Female Shift: Der Konsum wird weiblich
• The Great Outdoors: Die Suchee nach dem Paradies im eigenen Garten
• Minority Forces: Stolze Minderheiten fordern eigene Konsumkonzepte
• Feel-Good-Consuming: „Richtige“ Produkte für Sinnsucher
• Nomadic Markets: Navigation und permanente Anpassung wird zum Lebenskonzept
• High-Touch-Markets: Der Wunsch nach Produkten mit Bezug zur eigenen Person
• Total Gaming: Spielen wird zum gesellschaftlichen Funktionsprinzip
Quelle: Huber, Th., Consumer Trends 2005, Hamburg (Zukunftsinstitut) 2002
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3./4. Zukunftsanalyse
51
Trendforschung
Drei Trendarten
• statistisch (Zeitreihenextrapolation)
• historisch (z.B. Freßwelle, Juppies, rückläufige Light-Welle)
• künftig (Zukunftsanalytische Methoden)
Trendgurus
•
•
•
•
•
John Naisbitt
Faith Popcorn
Gerd Gerken
Mathias Horx (Trendbüro Hamburg)
u.a.m.
Forschungsprobleme
• teilweise wissenschaftlich unseriös, aber populär
• es geht nur „weich”, qualitativ, „ganzheitlich“
• psychologische/sozialpsychologische Probleme
z.B. self fulfilling prophecy, agenda setting
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3./4. Zukunftsanalyse
52
Trendmanagement ist gezielte innovationsstrategische
Auseinandersetzung mit Trends
•
Definition
– “A statistically significant change in
performance of measured data which is
unlikely to be due to a random variation in the
process.”
– Trends sind die ersten Manifestationen neuer
Produkte oder Services die ein existierendes
oder latentes Kundenbedürfnis einzigartig
befriedigen.
•
Abgrenzung
– Trendmanagement bedeutet mehr als das
Aufspüren der angesagten Farbe des nächsten
Sommers oder des nächsten „hippen“ ModeDesigners oder futuristische Spekulationen ohne
situativen und aktuellen Realitätsbezug
– Trendmanagement analysiert und differenziert
Trends und bricht sie herunter auf
unternehmensspezifische Innovationspotenziale
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3./4. Zukunftsanalyse
53
Aufbau von Trendverständnis
Gesellschaftstrends
•
Gesellschaftstrends
wirken langfristig
•
Zeigen tief greifende
Veränderungen auf
Führen zur
wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen
Umstrukturierung
Beschreiben das
grundsätzliche
Klima, in dem alles
andere wirkt und
sich organisiert
Kategorien:
•
•
•
–
–
–
–
–
Konsumententrends
•
Metatrends
bedingen
Konsumententrends
•
Veränderungen, die
sowohl das soziale
Verhalten als auch
das Kauf- und
Konsumverhalten
beeinflussen
Markttrends
•
Mit neuen
Technologien,
Produkten und
Services versuchen
die Unternehmen
auf sich ändernde
Kundenbedürfnisse
zu reagieren
•
Diese
Industrietrends
variieren zwischen
den verschiedenen
Branchen
Sozial
Technologisch
Ökonomisch
Umweltbezogen
Politisch
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3./4. Zukunftsanalyse
54
Abgeleitete Consumer Trends
Stadium
gesellschaftlicher
Entwicklung
hoch
Cool
Convenience
• Service Society, Deep
Specialized Services
• Smart Shopper
• Erlebnisse, nicht Produkte
(Pleasure Market)
• Time Saving Products
• Transumerism
• Curated Consumption
Stripped
Product
niedrig
• Das nackte Produkte für
preissensible und unerfahrede Kunden
• Do-it-yourself
• Nur der nötigste Service,
Standard
VL Innovationsmarketing
Conscious
Consumption
Neo Nature
• Entspannung vom
gestiegenem Stress
• Zurück zur Natur
• Öko-Awareness
• Wellness/ Selfness
• Neue Architektur
Sophisticated
Simplification
• Creative Class/ Generation C • Einfachheit,
Reduziertheit, Purismus
• Flexible Produkte für
• „Less is more“,
mobile Kunden
• Einfallsreiche, witzige
hinterlegt mit
Angebote
anspruchsvollen
• Wunsch nach Besonderem Funktionen
• Aber auf das notwendige
• Incentivierung
reduziert/personalisiert
Hi-Jack
• Leben auf Kosten der
Umwelt aus Ignoranz und
Gleichgültigkeit (Wasserverschwendung, Umweltstandards bei Produkten
irrelevant)
Status
Consumption
• Konsum entsprechend
dem gesellschaftlichen
Status – (Normales für
Normale, Luxus für die
Elite)
• Konsum-Nachholbedarf
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Featuritis
• So viele Features fürs
Geld wie möglich
• TV/Radio, Coffee on the
way
Social
Computing
• Digital Networking &
Community Building
• Mobile Computing
• Nutzung moderner ITKTechnologie
(Blogs, RSS, etc.)
• Word of mouth
Traditional Ties
• Kleiner Kreis: Familie &
enge Vertraute
• Bescheidener ITK-Einsatz
und traditionelle Kommunikationskanäle
3./4. Zukunftsanalyse
55
Beispiel Trendmanagment
Gesellschaftstrend „Female Shift“
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3./4. Zukunftsanalyse
56
Megatrend Female Shift
Definition
"Female Shift" ist der zunehmende
Einfluß von Frauen in Wirtschaft,
Kultur
Politik
Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und
Kultur, also die Feminisierung der
Wirtschaft
Wissenschaft
Gesellschaft und die damit
zusammenhängende Aufwertung
weiblicher Eigenschaften und
Lebensentwürfe.
 Megatrend
- Bezug: alle Lebensbereiche
- Dauer: min 25-30 Jahre
- Charakter: global aber nicht überall
gleich stark
SBWL Inno VL 4 Zukunftsanalyse
57
Megatrend Female Shift
Facts & Figures - Wirtschaft
27% Frauenanteil bei Führungskräften in Deutschland
Frauen verdienen 23% weniger als Männer
Die Firmen mit den meisten Frauen im Vorstand erzielen im Vergleich
zu solchen ohne Frauen eine bis zu 53 Prozent höhere
Eigenkapitalrendite (McKinsey).
SBWL Inno VL 4 Zukunftsanalyse
58
Megatrend Female Shift
Konsequenzen für die Automobilindustrie (1/3)
80% aller Kaufentscheidungen werden von Frauen getroffen oder
maßgeblich beeinflusst Automobil: Frauen haben großen Einfluss
auf Marke/Modell und auf die Farbe.
Frauen sind als potentielle Zielgruppe stark. In der Altersklasse der
30 bis 39-jährigen Frauen beträgt die Führerscheinbesitzquote mehr
als 93%. Die Hälfte der Führerscheinbesitzerinnen unter ihnen hat
kein Fahrzeug auf sich zugelassen.
SBWL Inno VL 4 Zukunftsanalyse
59
Megatrend Female Shift
Konsequenzen für die Automobilindustrie (2/3)
Product:



Im Gegensatz zu Männern benutzen Frauen das Auto häufiger zum Einkaufen und
nehmen häufiger Kinder im Auto mit
Frauen neigen zum Kauf eher kleinerer Autos aus Gründen des Umweltschutz
Frauen sind als potentielle Zielgruppe stark – die Hälfte der
Führerscheinbesitzerinnen unter ihnen hat kein Fahrzeug auf sich zugelassen
Place:


Hauptinformationsquelle beim Autokauf ist nach wie vor der Händler
Im Rahmen des Verkaufs- bzw. Informationsgesprächs sollten die Aspekte Sicherheit
und Umweltfreundlichkeit besonders angesprochen werden.
Promotion:



Sicherheit ist für Frauen ein entscheidender Faktor
Weniger technische Aspekte als vielmehr der rationale Nutzen sollte im Fokus stehen.
Frauen können nicht als homogene Gruppe angesehen werden, sie müssen individuell
angesprochen werden.
Price:

Preis und Wartungskosten spielen bei Frauen eine größere Rolle wie bei Männern
SBWL Inno VL 4 Zukunftsanalyse
60
Megatrend Female Shift
Konsequenzen für die Automobilindustrie (3/3)
Global
kein einheitliches “Female Marketing“ möglich
Geringer Verbrauch
als wichtiges Kaufkriterium
Praktikabilität des Fahrzeuges
geht vor Statusdemonstration
SBWL Inno VL 4 Zukunftsanalyse
61
Beispiel „Consumer Kits“
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3./4. Zukunftsanalyse
62
Ausgehend von der SIGMA Milieu-Segmentierung wurden für ausgewählte
Bodystyles typische Kundenprofile erhoben und physisch aufgebaut
Problemstellung
Aufgabenstellung/Ziel
Power &
Superiority
•
•
Ausgehend von den quantitativen Sigma
und NCBS-Daten wurden 13 Kundenprofile
bestimmt mit hoher Relevanz für
Volkswagen im A-Segment
Auswahl der Kundenprofile anhand
Volumen und Präferenz der VolkswagenMarken
VL Innovationsmarketing
•
•
In qualitativen Interviews wurden die Konsumund Lebensgewohnheit der Kundenprofile
detailliert erhoben
Aufbau von „Consumer Kits“ zur Darstellung
von 10 Kundenprofilen und Nutzung im PEP
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3./4. Zukunftsanalyse
63
Consumer Kits sollen es ermöglichen, spezifische Zielgruppen für jeden
„anfassbar“ zu machen und empathisches Kundenverständnis zu fördern
Was ist ein Consumer Kit?
Lifestyle-Bereiche
Langfristige Werte
•
Ein Consumer Kit besteht aus realen
Produkten, die den Konsumenten
einer Zielgruppe ganzheitlich
beschreiben und eine Visualisierung
der Lebens- und Wertewelt des
Kunden ermöglichen
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3./4. Zukunftsanalyse
64
Die Consumer Kits sind methodisch innerhalb der Sigma-MilieuSegmentierung verortet. Der Prozess wurde in 4 Hauptstufen unterteilt.
Home Interviews
• Erfassung von
Probanden durch
Pre-Screener – Alter,
Ausbildung, Fahrzeug,
Einstellung zu Autos
• Durchführung von 170
Home-Interviews / ca.
90min durch 2-3
Studenten
• Dokumentation der
Interviews per
Wrap Ups, Video und
Photos
VL Innovationsmarketing
Datenanalyse
• Auswertung und
Verdichtung der Wrap
Ups
• Einordnung der
Probanden in die
entsprechenden
Milieus durch die Firma
Sigma
Erstellung Itemlisten
Aufbau Consumer Kits
– Itemlisten beschreiben
Bestandteil der
Consumer KIts und
Begründung der
Auswahl
– Basieren auf
Ergebnissen der
qualitativen Interviews
und Sigma MilieuZuordnung (Workshop)
– Physischer Aufbau der
Consumer Kits in
transportabler Form
– Aufbereitung des
vorhandenen VideoMaterials zu 2
Filmversionen: 2 min
und 10 min pro
Consumer Kit
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3./4. Zukunftsanalyse
65
Methodischer Steckbrief der Consumer Kits
•
•
•
•
•
Aufgabe:
Für die Konzernproduktstrategie – in einem pilothaften Ansatz für Deutschland - Consumer Kits
als exemplarische Lebensumfelder potentieller Kunden aufzubauen.
Ziel:
Primäres Ziel dieses Ansatzes ist es, den Mitarbeitern des Volkswagen-Konzerns (hier allen
voran den Designern und den Produktmarketing-Spezialisten) den Aufbau empathischen
Kundenverständnisses zu ermöglichen.
Ergänzendes Ziel dieses Ansatzes ist es, in einem abgestimmten Vorgehen mit der
Konzernmarktforschung und -analyse die Consumer Kits methodisch fundiert innerhalb der
Sigma-Milieu-Segmentierung zu verorten.
Prozess ausführlich:
Auswahl der Consumer Kits:
Multiplikation der Indizes und Stückzahlen: bei Auswahl nur anhand von Stückzahlen wären
keine Trend und Impulsgebenden Milieus relevant gewesen.
– 2-3 Studenten der Semesterübung interviewten Probanden, die den Screener positiv
durchlaufen haben und einem Milieu zugeordnet werden konnten:
– Zusammenfassung der Interviews durch einen 3-Seiten langen Wrap Up + Moodboard
– Anhand von einem 48 Fragen langen Sigma Screener –durchgeführt im Anschluss des
Interview wurden die Probanden durch die Firma Sigma in die entsprechenden Milieus
zugeordnet
– Auf Basis der Wrap ups wurden für jeden Kit Itemlisten erstellt: für jeden Lifestylebereich
bestimmte Items: ca- 100 Items pro Kit
– Abstimmung der einzelnen Items durch die Firma Sigma – anschließend „Freischaltung“
der Itemlisten und Einkaufen aller Items
– Einrichtung der Boxen – Vorhänge, Bilder, Spiegel, Fotos von Böden (Kacheln, Laminat,
Fliesen, Kacheln)
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3./4. Zukunftsanalyse
66
Screener
1. Neuwagenkaufabsicht
Besitzen Sie einen Neuwagen oder erwägen Sie in den nächsten
drei Jahren einen Neuwagenkauf?
2. Automodell
Visuelle Darstellung der Autos, Welches Auto beabsichtigen Sie
zu kaufen? Welches dieser Autos würden Sie kaufen?
4. Bildungsniveau
Realschulabschluss, Abitur, Hochschulabschluss
5. Alter
Es sind aufgrund der quantitativen Daten unterschiedlich lange
Intervalle vorgegeben
6. Einstellung
Je nach Segment und Automodell werden vier Fragen gestellt, die
von 1(sehr wichtig) bis 4 (gar nicht wichtig) bewertet werden
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3./4. Zukunftsanalyse
67
Kontrollfragen
1.
Warum erweisen sich viele Innovationsprognosen nicht nur als von der
Realität mehr oder weniger abweichend, sondern als völlig falsch?
2.
Auf welchen Prognosezeitraum ist die in den täglichen Medien übliche
Wetterprognose grundsätzlich beschränkt und warum?
3.
Was ist die Idee der Methode „Information Acceleration“, wie geht sie
schrittweise vor und was ist das Ergebnis?
4.
Was unterscheidet unseriöse Trendforschung von seriösem
Trendmanagement?
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