Parteien und Parteiensystem im Kaiserreich, Geschichte Europa

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Geschichte
Carl Christian Wahrmann
Parteien und Parteiensystem im Kaiserreich
Studienarbeit
Universität Rostock
Historisches Institut
Hauptseminar: Der ungeliebte Parteienstaat –
Parteien und Parteiensystem in der Weimarer Republik 1918-1933
Sommersemester 2004
Hausarbeit zum Thema:
„Parteien und Parteiensyste m im Kaiserreich“
vorgelegt von:
Carl Christian Wahrmann
6. Semester
Geschichte/ Deutsche Sprache und Literatur
Wismar, den 27.06.2004
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Einleitung
01
1.1. Möglichkeiten politischer Betätigung – die Verfassung von 1871
02
2. Parteien im Kaiserreich – Ziele, Wählerschaft, Entwicklung
04
2.1. Konservative Parteien
04
2.2. Liberale Parteien
05
2.2.1. Nationaliberale Partei
05
2.2.2. Linksliberale Parteien
07
2.3. Zentrum
09
2.4. Sozialdemokratie
11
2.5. Regionalparteien
14
3. Ergebnis und Ausblick
15
4. Literatur
17
1. Einleitung
Im Rahmen eines Seminars, das sich mit der Parteienlandschaft der
Weimarer Republik beschäftigt, ist es nötig, sich auch mit der Zeit
auseinander zu setzen, in der die Grundlage dieser Parteienlandschaft
gebildet wurde. An dieser Stelle geht der Blick zum Kaiserreich. Seit
1871
existierte
mit
dem
Reichstag
ein
Parlament,
das
der
wahlberechtigten Bevölkerung die Möglichkeit gab, sich politisch
vertreten zu lassen. Den verschiedenen Interessen entsprechend bildeten
sich ab Mitte der 1870er Jahre fünf große politische Richtungen heraus:
Nationalliberale, Linksliberale, Konservative, das Zentrum und die
Sozialdemokratie. 1
Daneben gab es kleinere Parteien, die vor allem regionale Interessen
vertraten. Die nationalen Minderheiten der Polen und Dänen, aber auch
die der Elsass-Lothringer entsandten Vertreter in den Reichstag.
Das Verhältnis zum Staat reichte von vorbehaltloser Unterstützung bis
zum
Willen,
die
bestehende
Ordnung
massiv
zu
verändern.
Entsprechend war auch das Verhältnis des Staates zu seinen Parteien.
Zentrum und Sozialdemokratie wurden jahrelang in ihrer politischen
Betätigung stark behindert. Trotzdem gingen sie nach Aufhebung der
Repressionen gestärkt aus dieser Zeit hervor.
In der folgenden Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, welche
Parteien im politischen Leben des Kaiserreiches eine Rolle spielten.
Dabei soll untersucht werden, welche Ziele sie verfolgten, wen sie als
Wählerschaft gewinnen konnten und wie ihre Entwicklung verlief. Ein
Blick auf die Verfassung von 1871 soll zeigen, welcher Spielraum den
Parteien gegeben war und ob sie überhaupt politische Verantwortung im
heutigen Verständnis erlangen konnten.
1
Lösche, Peter: Kleine Geschichte der deutschen Parteien. Stuttgart, Berlin, Köln
²1994, S. 39; vgl. Rohe, Karl: Wahlen und Wählertraditionen in Deutschland.
Kulturelle Grundlagen deutscher Parteien und Parteiensysteme im 19. und 20.
Jahrhundert. Frankfurt a.M. 1992, S.92. Rohe nimmt eine andere Einteilung anhand
der kulturellen Differenzen, die nicht immer gleichbedeutend mit den politischen
Zielen sein müssen, vor. Er unterteilt daher in Protestanten, Katholiken und
Dissidenten.
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