Sensibilisierung der MitarbeiterInnen und PatientInnen für

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21.04.2016
Sensibilisierung von PatientInnen und
MitarbeiterInnen für das Thema
Patientensicherheit
Oder: Wie erreichen wir in Zeiten der Informationsflut und des
zunehmendem Widerstandes gegen „Neuerungen“ noch jemanden..?
Das UKH Kalwang
liegt zwischen Leoben und Rottenmann
besteht schon 100 Jahre
gehört seit 1982 der AUVA
ist eines der sieben AUVA
Unfallkrankenhäuser
ist seit 2007 nach KTQ® zertifiziert
hat 70 Betten und 220 Mitarbeitende
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Wie kam es zu dem Projekt
3x ULG Risikomanagement und
PatientInnensicherheit an Uni Klagenfurt
Infektion durch IPS u. Gesundheitsplattform
Patientensicherheit (PS) in aller Munde
Neue Perspektive für QM-Arbeit
Risikoreduktion für Pat und MA
QM, Hygiene und CIRPS Team durch Hype
motiviert
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PS-Ziele
Korrekte Identifizierung des Patienten
Verbesserung der Kommunikation
Verbesserung der Sicherheit bei kritischen
Medikamenten
Sicherstellung der Durchführung von
Operationen an der richtigen Stelle,
mittels des richtigen Verfahrens und am
richtigen Patienten
Verringerung des Risikos von
behandlungs-assoziierten Infektionen
Verringerung des Verletzungsrisikos der
Patienten durch Stürze
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Projektziele
Sensibilisierung MA und Pat zum Thema PS
Reduktion von Unerwünschten Ereignissen
Positive Fehlerkultur
Zusammenfassung bisheriger Maßnahmen in
einem Handbuch
Projektteam
QM
CIRPS
Hygiene
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Projektziel in Prosa
Ziel ist, das Thema Patientensicherheit entsprechend der Ziele der WHO bzw.
der Joint Commission im Krankenhaus zu promoten: Alle Mitarbeiter sollen
wissen, worum es geht, warum es wichtig ist und wie man dazu beitragen kann.
Gleichzeitige sollen auch die Patienten über unterschiedliche Medien sanft mit
dem Thema in Berührung gebracht werden.
Der selbstbestimmte, aufmerksame Patient, der sich im Rahmen seiner
Möglichkeiten aktiv in den Behandlungsprozess einbringt und damit die Arbeit der
Health Professionals ergänzt, die bereits ein geschärftes Bewusstsein punkto
Patientensicherheit entwickelt haben, ist unser Wunsch.
Alle bisherigen in Kalwang gesetzten Maßnahmen zum Thema
Patientensicherheit, Risikoreduktion und Fehlerkultur sollen in einem Handbuch
zusammengefasst und Indikatoren festgelegt werden.
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Ideensammlung – Wie schaffen wir
Bewusstsein?
Slogan „Wir haben ganz schön PS unter der
Haube“
Slogan „Auch Sie können mithelfen..“ PatEmpowerment
Nutzen des 1. Internationalen Tages der
Patientensicherheit am 17.9.2015
Info-Material bereitstellen
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„Auch Sie können mithelfen..“
Medikamentensicherheit – Acemin, Acetan, Aspirin?
Das Medikamenten-Einteilen erfolgt auf unseren
Bettenstationen nach einem speziellen „Ritual“: Unser
Pflegepersonal zieht sich zur „Einschachtelung“ (Vier-AugenPrinzip) Ihrer Medikamente in einen ruhigen Raum zurück. Das
Telefon wird abgegeben und alle wissen, dass nicht gestört
werden soll. So vermeiden wir Verwechslungen oder Irrtümer
bei der Medikation!
Auch Sie können mithelfen! Sie sollten zu Ihrer eigenen
Sicherheit beim Pflegepersonal oder bei den Ärzten nachfragen,
wenn Sie Ungewohntes bei Ihren täglichen Medikamenten auf
Station bemerken!
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„Auch Sie können mithelfen..“
Hände sauber?
Das UKH Kalwang beteiligt sich seit 2014 an der Aktion
„Saubere Hände“. Diese Aktion wurde ins Leben gerufen, da
man vor einigen Jahren erkannte, dass zu viele Patienten in den
Gesundheitseinrichtungen sogenannte „nosokomiale“
Infektionen erleiden (Infektion durch Krankenhauserreger).
Händedesinfektion wir daher bei uns groß geschrieben!
Auch Sie können mithelfen! Waschen ODER desinfizieren Sie
Ihre Hände gründlich nach jeder Toilettenbenützung!
Desinfektionsmittel-Spender befinden sich überall im UKH!
Unsere Mitarbeiter müssen es tun – Sie sollten es tun!
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„Auch Sie können mithelfen..“
Falsche Seite? Nicht bei uns!
Wenn Sie im UKH Kalwang zu einer Operation aufgenommen
werden, markieren wir die zu operierende Stelle deutlich mit einem
wasserdichten, schwarzen Textmarker, damit es zu keinen
Verwechslungen kommt (Seite, Gelenk..)!
Auch Sie können mithelfen! Auf vorher eingecremter Haut kann es
manchmal dazu kommen, dass die Markierung abgeht. Melden Sie
dies unbedingt dem Pflegepersonal! Ist Ihnen an der Markierung
irgendetwas unklar, sprechen Sie dies bitte gleich an!
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„Wir haben ganz schön PS unter der Haube“
Was wir bereits jetzt tun, um die PS zu erhöhen:
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Behandlungspfade nach aktuellem Wissenstand
Anämie-, HbA1c- und MRSA-Screening vor TEP
TÜV-Pickerl für Mobilitätshilfen
Maßnahmen zur Medikamentensicherheit
Aktion Saubere Hände
Team Time Out, Markierung des OP-Gebietes
Identifikationsband, SOP bei Namensgleichheit
Schockraumtraining
Sturz- und Dekuprophylaxe
Verbesserung der Übergaben
Führen der Komplikations- und Infektionsstatistik
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Info-Material
Patienten
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–
–
Info-Flyer
Patientenbroschüren
Homepage
Bildschirmeinblendungen im UKH
Hausärzte
– Info-Brief
Mitarbeitende
– Fortbildungen für Mitarbeitende
– Thematisierung in Besprechungen
– QM-News
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Speziell für Mitarbeitende
PS als Thema in Innerbetrieblichen Fortbildungen
& Besprechungen & neuen Abläufen
Rechtliche Aspekte unerwünschter Ereignisse
Vorstellung und Durchführung London-Protokoll
Einschlägige Informationen in allen seither
erschienenen QM-News
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Nutzen des 1. Internationalen Tages der PS
Forcieren der Öffentlichkeitsarbeit
„Ausstellung“ im Warteraum
 Stände mit Werbe- und
Anschauungsmaterial
 Video – und Aufklärungsmaterial
 Quiz für Pat und MA mit Preisen
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„Soft and hard facts“ für Projektevaluierung
Umfrage unter den Mitarbeitenden
Compliance bei Händedesinfektion
Infektionsstatistik
„Komplikationsstatistik“: Vermeidbare
Reoperationen, Verwechselungen,
Behandlungs-Verzögerungen
CIRPS-Meldungen (zu Verwechslungen,
Medikationsfehler etc.)
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Umfrage bei Mitarbeitenden / vorher und nachher
Was wissen die Mitarbeitenden über PS
Anreiz zur interdisziplinären Diskussion
Bereitstellung von Literatur und Dokumenten
zur Patientensicherheit im Intranet und im
Corpman (Dokumentenleitsystem)
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Beispiele der Umfrage
Ein "unerwünschtes Ereignis" ist:
a) immer das Resultat eines Fehlers
b) das negative Ergebnis einer medizinischen
Handlung
c) die Anlieferung mehrere Verletzter durch die
Rettung ohne Ankündigung
d) eine Gedächtnisbeeinträchtigung als Folge
einer Schädelverletzung
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Beispiele der Umfrage
Ein "Second victim" ist:
a) ein Hollywood Blockbuster
b) ein Mitarbeiter, dem ein Fehler passiert ist und der durch
den traditionellen beschuldigenden und beschämenden
Umgang mit Fehlern in einer Organisation selbst
psychischen Schaden erleidet
c) ein Patient, der zum zweiten Mal einen
Behandlungsfehler erleidet
d) eine Berufsgruppe, die indirekt an der Entstehung eines
Fehlers beteiligt war
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Beispiele der Umfrage
Die Rate der Todesfälle durch Fehler im
Krankenhausbereich in Mitteleuropa beträgt pro
Jahr etwa
a) 1 pro 1000
b) 1 pro 10.000
c) 1 pro 100.000
d) 1 pro 1.000.00
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Beispiele der Umfrage
Wieviel % der unerwarteten schwere Schäden an
Patienten sind Ihrer Schätzung nach durch
Kommunikationsmängel verursacht:
a) 5%
b) 20%
c) 35%
d) 60%
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Ergebnis der Umfrage / vorher und nachher
UMFRAGE
Jun.15
Feb.16
Der Begriff "Patientensicherheit" bedeutet das Resultat einer fehler- und schadensfreien ärztlichen Behandlung
43 (86%)
und med. Gesundheitsleistung
40 (85,1%)
Ein "unerwünschtes Ereignis" ist das negative Ergebnis einer medizinischen Handlung
24 (48%)
30 (63,82%)
Ein unerwünschtes Ereignis kann vermeidbar oder nicht vermeidbar sein
42 (84%)
44 (93,61%)
Ein "Sentinel-Event" ist ein Ereignis, bei welchem Tod oder schwerer Schaden für den Patienten auftritt
31 (62%)
29 (61,7%)
Ein "Second victim" ist ein Mitarbeiter, dem ein Fehler passiert ist und der durch den traditionellen
beschuldigenden und beschämenden Umgang mit Fehlern in einer Organisation selbst psychischen Schaden
erleidet
30 (60%)
22 (46,8%)
Zu den internationalen Patientensicherheitszielen zählt NICHT: immer nach dem letzten Stand des Wissens zu
32 (64%)
therapieren
29 (61,7%)
Die Rate der Todesfälle durch Fehler im Krankenhausbereich in Mitteleuropa beträgt pro Jahr etwa 1 pro 1000
13 (26%)
(Überwiegend zu niedrig eingeschätzt)
12 (25,53%)
Wie viel % der unerwarteten schweren Schäden an Patienten sind Ihrer Schätzung nach durch
Kommunikationmängel der Health Professionals verursacht: ca 60% (Überwiegend zu niedrig eingeschätzt)
7 (14%)
7 (14,89%)
Der "Internationale Tag der Patientensicherheit" am 17.9.2015 fand zum 1. Mal statt.
16 (32%)
31 (65,95%)
Wieviel % der Patienten mit nosokomialen Infektionen versterben durchschnittlich an der Infektion? 2,6%
(Überwiegend zu hoch eingeschätzt)
26 (52%)
28 (59,57%)
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Ziele erreicht?
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Projektziel in Prosa
Ziel ist, das Thema Patientensicherheit entsprechend der Ziele der WHO bzw.
der Joint Commission im Krankenhaus zu promoten: Alle Mitarbeiter sollen
wissen, worum es geht, warum es wichtig ist und wie man dazu beitragen kann.
Gleichzeitige sollen auch die Patienten über unterschiedliche Medien sanft mit
dem Thema in Berührung gebracht werden.
Jaaiin..
Der selbstbestimmte, aufmerksame Patient, der sich im Rahmen seiner
Möglichkeiten aktiv in den Behandlungsprozess einbringt und damit die Arbeit der
Health Professionals ergänzt, die bereits ein geschärftes Bewusstsein punkto
Patientensicherheit entwickelt haben, ist unser Wunsch.
Jein
Alle bisherigen in Kalwang gesetzten Maßnahmen zum Thema
Patientensicherheit, Risikoreduktion und Fehlerkultur sollen in einem Handbuch
zusammengefasst und Indikatoren festgelegt werden.
Ja
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Zielerreichung bezogen auf (PS-)Indikatoren
Hüftnahe Femurfraktur
Infektionsstatistik
BSC Ziel: 100% OP innerhalb der ersten 48 h
Indikation gegeben bei WZ > 48h
TEP Hüfte < 1%
TEP Knie < 1%
Kreuzbandplastik < 2%
Osteosynthese bei Knöchelfraktur < 3%
Duokopf < 1%
ASK Rotatorenmanschette
Gesamt < 3%
alle Indikator OP < 3%
Nosokomiale Infektionen
Indikation gegeben bei WZ > 48h
2013
2014
2015
erreicht
grün
1,80%
3,10%
erreicht
ne
0
0
1,00%
nicht
erfasst
1%
ja
erreicht
grün
0,49%
0,53%
nicht err.
2,80%
25%
0
0,81%
erreicht
grün
0,47%
0.93%
nicht err.
2,17%
0
0
nicht erfasst 1,43%
1%
ja
1%
ja
Postop. Blutung op würdig
0
0
Sepsis (A41 A49,9 T80.2, T81.4 und T88.0)
1
0
Thrombosen als postop Komplikation, PAEs (I80, I26)
0
0
Anzahl der Pneus bei Cava-Katheter
0
0
Vermeidbare ungeplante Reop
6
ausständig
Händehygiene Compl.
2016: 8 Händedesinfektionen pro Tag pro Patient
2015: 6 Händedesinfektionen pro Tag pro Patient
6,7
6
Schockraumtraining
Zielwert ab 2015: 2 Teams pro Jahr
erreicht
London-Protokoll
Jeder größere Zwischenfall wird nachbesprochen
2
Komplikationen ab 2014
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Erkenntnis:
PS wird angewandt, nur der Begriff PS ist noch
wenig „bekannt“
Wichtigkeit der persönlichen Händehygiene
Wichtigkeit guter zwischenmenschlicher
Beziehungen und Kommunikation
Vorteile einer positiven Fehlerkultur werden noch
nicht ausreichend gesehen
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Ausblick
Kontinuierliche Integration des Themas PS
im KH
Schockraum-Teamtrainings / Kommunikation
Evaluierung von unerwünschten Ereignissen
und Diskussion mit den Betroffenen
Risikoanalysen bei Prozessen
PS = MS = OS
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