Sinfoniekonzert VI. AbonnementKonzert daniel barenboim Dirigent rinnat moriah sopran radu lupu klavier Staatskapelle Berlin 6. und 7. märz 2012 Daniel Barenboim Dirigent Rinnat Moriah Sopran Radu Lupu Klavier Staatskapelle Berlin Johannes Brahms 1833–1897 Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15 I. Maestoso II. Adagio III. Rondo. Allegro non troppo PAUSE Alban Berg 1885–1935 Symphonische Stücke aus der Oper »Lulu« (Lulu-Suite) I. Rondo. Andante und Hymne II. Ostinato. Allegro III. Lied der Lulu. Comodo IV. Variationen. Moderato 1. Variation: Grandioso 2. Variation: Grazioso 3. Variation: Funèbre 4. Variation: Affettuoso Thema V. Adagio. Sostenuto Richard Strauss 1864–1949 Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 Di | 6. März 2012 | 20.00 Uhr | Philharmonie Mi | 7. März 2012 | 20.00 Uhr | Konzerthaus Konzerteinführung jeweils um 19.15 Uhr Johannes Brahms um 1854 eine »verunglückte symphonie«? johannes brahms’ 1. klavierkonzert Caroline Schulz »Zum Schluß versuchten drei Hände, langsam ineinander zu fallen, worauf aber von allen Seiten ein ganz klares Zischen solche Demonstrationen verbot.« So schildert Brahms die Aufführung seines 1. Klavierkonzerts im Leipziger Gewandhaus am 27. Januar 1859. Nur wenige Tage zuvor hatte er das Werk zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert, im königlichen Hoftheater zu Hannover unter der Leitung von Joseph Joachim, mit ihm selbst am Klavier. Joachim, nicht nur einer der bedeutendsten Geiger seiner Zeit, sondern auch enger Freund Brahms’, sollte später schreiben, das Konzert sei »sogar durch Hervorruf des Spielers und Componisten geehrt« worden. Wie anders waren die Reaktionen in Leipzig, wo es, wie Brahms selbst berichtet, »glänzend und entschieden – durchfiel«. Tatsächlich heißt es in der anschließenden Kritik zur Aufführung: »Das gegenwärtige vierzehnte Gewandhausconcert war nur wieder ein solches, in dem eine neue Composition zu Grabe getragen wurde – das Concert des Herrn Johannes Brahms«. Dabei wird nicht nur die Komposition kritisiert, die »an keiner einzigen Stelle etwas Fesselndes und Wohlthuendes« gehabt habe, sondern auch der Vortragende selbst, sei Brahms »als technischer Clavierspieler« doch nicht auf der Höhe derjenigen Anforderungen gewesen, »die man heutzutage an einen Concertspieler zu machen berechtigt ist.« einführung | Brahms Diese Kritik wog schwer, zumal die Erwartungen an Johannes Brahms bereits vor Veröffentlichung seiner ersten Werke hoch waren. Dies lag nicht zuletzt an einem Artikel, den kein Geringerer als Robert Schumann 1853 in seiner Neuen Zeitschrift für Musik veröffentlicht hatte. In diesem beschreibt Schumann den erst 20-Jährigen als die große musikalische Hoffnung seiner Zeit: »Er trug, auch im Äußeren, alle Anzeichen an sich, die uns ankündigen: das ist ein Berufener. Am Klavier sitzend, fing er an wunderbare Regionen zu enthüllen. Wir wurden in immer zauberischere Kreise hineingezogen.« Entsprechend prognostiziert Schumann: »Wenn er seinen Zauberstab dahin senken wird, wo ihm die Mächte der Massen, im Chor und Orchester, ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wunderbarere Blicke in die Geheimnisse der Geisterwelt bevor.« Dass Schumann seinem Schützling den Weg in die Öffentlichkeit damit nicht unbedingt leichter machte, war sicherlich keine Absicht. Im Gegenteil: Die beiden Komponisten verband eine Zuneigung, die von ihrem ersten Treffen 1853 bis zu Schumanns Tod 1856 anhielt. Schumann setzte sich für den Jüngeren ein, förderte dessen künstlerische Entwicklung, beriet ihn bei musikalischen Fragen und widmete ihm sogar zwei seiner Werke: das Concert-Allegro für Klavier und Orchester op. 134 sowie die Ballade Der Sänger Fluch op. 139. Aber auch mit Schumanns Frau Clara stand Brahms in engem Kontakt, der weit über den rein musikalischen Austausch hinausging. Neben Schumanns Selbstmordversuch 1854 bezeichnet die Forschung daher auch diese Beziehung als einen wichtigen biographischen Ausgangspunkt des zwischen 1854 und 1859 entstandenen 1. K lavierkonzerts. Der lange Zeitraum weist aber nicht zuletzt auch auf eines hin: auf Brahms’ Bemühungen, dem Erwartungsdruck gerecht zu werden, der ihm keineswegs nur Lob, sondern auch Last bedeutete. Die Entstehungsgeschichte des Konzerts ist vor allem in den Briefen zwischen Brahms und Joseph Joachim dokumentiert, tauschten sich die beiden doch immer wieder über ihr kompositorisches Werk aus. Aber auch in schriftlichen Zeugnissen Clara Schumanns finden sich entsprechende Clara und Robert Schumann Der 20-jährige Johannes Brahms fand 1853 begeisterte Aufnahme im Hause Schumann Hinweise. So schrieb diese am 28. Mai 1854 in ihr Tagebuch, sie habe »mit höchstem Interesse und Freude« eine Sonate für zwei Klaviere von Brahms gespielt. Über diese Sonate ist heute nur wenig bekannt, sie gilt allerdings als Vorform des Klavierkonzerts, in dem sich ihr Anfangsthema wiederfindet. Tatsächlich ließ Brahms die Sonate bald liegen, denn, so in einem Brief an Joachim, »eigentlich genügen mir nicht einmal zwei Klaviere«. Anstatt sich in dieser Hinsicht also weiter zu beschränken, begann Brahms, den ersten Satz des Stückes zu einer Sinfonie umzuarbeiten. Aber auch hierbei geriet er bald an seine Grenzen, sodass er im Februar 1855 in einem Brief an Clara Schumann schließlich einen neuen Plan verkündete: »Denken einführung | Brahms Sie, was ich die Nacht träumte. Ich hätte meine verunglückte Symphonie zu meinem Klavierkonzert benutzt und spielte dieses. Vom ersten Satz und Scherzo und einem Finale, furchtbar schwer und groß. Ich war ganz begeistert.« Dies kann als die Geburtsstunde des Klavierkonzerts bezeichnet werden, auch wenn es noch fast vier Jahre dauern sollte, bis Brahms dieses als abgeschlossenes Werk mit drei Sätzen seinem Publikum präsentierte. Dass Brahms nach eigener Aussage dem Konzert seine »verunglückte Symphonie« zugrunde legte, hatte weitreichende Folgen für seine spätere Rezeption. Immer wieder wurde auf den sinfonischen Charakter des Stücks hingewiesen, nicht zuletzt Beethovens 9. Sinfonie zum entscheidenden Auslöser und Vorbild der Komposition ernannt. Der Blick auf die Entstehungsgeschichte zeigt jedoch, dass die Umarbeitung der Sonate in eine Sinfonie lediglich deren ersten Satz betraf und von Brahms zudem nur für kurze Zeit verfolgt wurde. Das Konzert erscheint so vielmehr wie ein Mittelweg zwischen Sonate und Sinfonie, verbindet es doch die spezifische Klanglichkeit des Klaviers mit der expressiven Fülle eines reinen Orchesterwerks. Auch die zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Konzert reflektiert diese – zumindest zu Brahms’ Zeiten – ungewöhnliche Zwischenstellung des Werks. Während das Journal Signale für die musikalische Welt kritisiert, Brahms habe »die Prinzipialstimme in seinem Concert so uninte­ ressant wie möglich gemacht«, ist die Neue Berliner Musikzeitung weitaus positiver gestimmt. Sie wirft vielmehr der gegen Brahms’ Werk gerichteten Kritik vor, sie habe sich von dem bescheidenen Namen »Clavier-Concert« täuschen lassen. Denn dieses sei keineswegs ein bloßes Virtuosen-Konzert, sondern vielmehr ein wahres »Symphonie-Concert«. Das Klavierkonzert wird damit nicht zuletzt in den Rahmen einer weiterführenden musiktheoretischen Diskussion gestellt, wurde das Sinfonische im Verlauf des 19. Jahrhunderts doch zunehmend zum Synonym für das Anspruchsvolle, Ambitionierte, während das virtuose Konzert ohne eine eigenständige Orchesterbegleitung mit dem Trivialen verbunden wurde. einführung | Brahms Dass jedoch eine solche einseitige Bezugnahme rein auf das Sinfo­ nische – oder aber das Konzertante – dem Klavierkonzert nicht gerecht wird, zeigt sich bereits in seinem Kopfsatz, in dem Brahms auf schönste Weise Soloinstrument und Orchester miteinander verbindet. So steht am Beginn des Maestoso ein 90-taktiges Orchestervorspiel mit einem Thema, das Anton Bruckner nicht zu Unrecht als »Thema für eine Symphonie« bezeichnet hat: Es ist eine dramatische Eröffnung, weitaus mehr als ein bloßes Vorspiel, mit der das Orchester das Konzert einleitet. Entsprechend fallen auch die Deutungen in der Forschung aus: Nicht nur das Miterleben und -erleiden von Schumanns Selbstmordversuch glaubt man hier verarbeitet, auch die Parallelen zu Beethovens monumentaler 9. Sinfonie werden immer wieder hervorgehoben. Bereits in der Orchester-Einleitung klingen aber auch lyrische Töne an, die schließlich vom Klavier aufgenommen und zu einem zweiten, innigeren Thema ausgeweitet werden. Dennoch bleibt der erste Einsatz des Soloinstruments im Vergleich zu den für die Zeit üblichen Klavierkonzerten relativ schlicht: Das Klavier erscheint hier vielmehr wie ein zusätzlicher Akteur, der sich in den vom Orchester ausgelegten Klangteppich einfügt und ihn weiterführt. Immer wieder verbinden sich im Maestoso auf diese Weise Orchester und Klavier – nur an wenigen Stellen begegnet man einem virtuosen Soloinstrument, das dem Orchester lediglich eine begleitende Funktion zuteil werden lässt. »Denken Sie, was ich die Nacht träumte. Ich hätte meine verunglückte Symphonie zu meinem Klavierkonzert benutzt und spielte dieses.[…] Ich war ganz begeistert.« Johannes Brahms an Clara Schumann, 1855 einführung | Brahms Der erste Satz des Konzerts bildet also nicht zuletzt seine eigene Genese ab, indem er konzertante und sinfonische Elemente miteinander verbindet, ohne diesen Gegensatz schließlich aufzulösen. Ähnliches lässt sich auch im zweiten Satz beobachten, obwohl Brahms hier ein ganz anderes Klangbild entwirft. Nicht zuletzt die im Autograph noch sichtbare Unterlegung der ersten fünf Takte mit dem Text »Benedictus, qui venit in nomine Domini« weist auf den feierlich-religiösen Charakter des Adagio hin. Zugleich lesen Titelblatt des Erstdrucks des 1. Klavierkonzerts von Johannes Brahms, 1861 einführung | Brahms sich diese Worte aber auch wie eine Hommage an Robert Schumann, der im Freundeskreis oft »Domine« genannt wurde. Eine ähnliche Deutung legt Brahms selbst in einem Brief an Clara Schumann nahe, wo er allerdings die Freundin zur Adressatin seiner Musik erhebt: »Auch male ich an einem sanften Porträt von dir, das das Adagio werden soll.« Tatsächlich knüpft das Adagio vor allem an das zweite Thema des Maestoso an und erweist sich so im Vergleich zu diesem als weitaus sanfter, lyrischer. Zugleich schien Brahms den Satz aber nicht allzu sehr von dem restlichen Konzert abheben zu wollen, schließt er doch auch vom Tempo her an den ersten Satz an: Wie dieser steht er im – wenn auch verlangsamten – 6∕4 -Takt. Obwohl das Klavier spätestens in der Kadenz in den Vordergrund rückt, finden sich also auch im Adagio keine virtuosen Kunststücke oder Kraftanstrengungen. Brahms bleibt vielmehr seiner engen Verflechtung von Orchestersatz und Solostimme treu, obwohl ihn dieses Mal keine Umarbeitungsgründe zu einer Berücksichtigung der Sonaten- oder Sinfonieform zwangen. Auch das anschließende Rondo im 2∕4 -Takt war frei von solchen kompositorischen Vorgaben, das Finale schrieb Brahms vielmehr tatsächlich von vorneherein im Hinblick auf das Klavierkonzert. Dies scheint seine Arbeit jedoch nicht einfacher gemacht zu haben, wie der Briefwechsel mit Joachim dokumentiert: Der Satz war ganz offensichtlich von besonders vielen Umarbeitungen betroffen und wurde so zum Gegenstand intensiver Diskussionen zwischen den beiden Freunden. In der Endfassung fallen schließlich nicht nur deutliche Parallelen zu Beethovens Klavierkonzert in c-Moll auf, sondern auch eine im Vergleich mit den anderen Sätzen stärkere Konzentration auf das Soloinstrument. Dies zeigt sich nicht zuletzt in den über das ganze Rondo verteilten kadenzartigen Einschüben sowie der vor der Coda wie auch kurz vor Satzende eingefügten regulären Klavierkadenz. Dennoch knüpft auch dieser Satz an das Vorangegangene an: So ist das Hauptthema des Rondo an das Seitenthema des Maestoso angelehnt, zudem rückt das Orchester an einigen Stellen erneut in den Vordergrund und löst Klassik & Oper / CD DVD Stöbern. Entdecken. Mitnehmen. • WO KOmpOnisten bester stimmung sind Friedrichstraße www.kulturkaufhaus.de Mo-Fr 10-24 Uhr Sa 10-23:30 Uhr einführung | Brahms sich so von seiner reinen Begleiterfunktion. Besonders deutlich wird dies beim in Takt 238 einsetzenden Orchester-Fugato, von dem das Klavier gänzlich ausgeschlossen bleibt. Keine verunglückte Sinfonie oder aber ein allzu simpel ausgefallenes Virtuosenkonzert begegnen dem Zuhörer also mit Brahms 1. Klavierkonzert. Dieses verbindet vielmehr Elemente beider in sich und verweist so nicht nur auf seine eigene Entstehungsgeschichte, sondern setzt zugleich auch neue Maßstäbe. Dass Brahms mit seinem Werk ganz offensichtlich wirklich seiner Zeit voraus war, zeigt nicht zuletzt der Blick auf sein 2. K lavierkonzert in B-Dur. Auch dieses trägt sowohl sinfonische als auch konzertante Züge – seinen vier Sätzen, seiner Länge und dem ausgeprägten Orchestersatz stehen traditionelle Konzertelemente gegenüber, vor allem aber auch Brahms’ eigene Bezeichnung als »Concert für Pianoforte mit Begleitung des Orchesters«. Anders als sein Vorgänger fand dieses hochvirtuose Werk aber bei seiner Uraufführung in Budapest am 9. November 1881, über 20 Jahre nach dem misslungenen Start des 1. K lavierkonzerts in Leipzig, bei Zuhörern wie Kritik gleichermaßen Anklang. Obwohl Brahms in der Forschung häufig als musikalischer Traditionalist bezeichnet wird, ja er selbst in der Auseinandersetzung mit der sogenannten »Neudeutschen Musik« seiner Zeit bekanntlich eine konservative Position vertrat und für eine zeitlose, »dauerhafte« Kunst plädierte, beschritt er mit seinem Klavierkonzert also unbekannte Pfade: Auf der Grundlage etablierter Kompositionsformen und dem Vergangenen durchaus verpflichtet, erschuf er etwas Neues, das bis heute nicht an Reiz verloren hat. Alban Berg November 1935 gesangstexte Alban Berg Symphonische Stücke aus der Oper »Lulu« III. Lied der Lulu Wenn sich die Menschen um meinetwillen umgebracht haben, so setzt das meinen Wert nicht herab. Du hast so gut gewusst, weswegen du mich zur Frau nahmst, wie ich gewusst habe, weswegen ich dich zum Mann nahm. Du hattest deine besten Freunde mit mir betrogen, du konntest nicht gut auch noch dich selber mit mir betrügen. Wenn du mir deinen Lebensabend zum Opfer bringst, so hast du meine ganze Jugend dafür gehabt. Ich habe nie in der Welt etwas anderes scheinen wollen, als wofür man mich genommen hat. Und man hat mich nie in der Welt für etwas anderes genommen, als was ich bin. V. Adagio Lulu! Mein Engel! Lass dich noch einmal sehn! Ich bin dir nah! Bleibe dir nah! In Ewigkeit! Die Symphonischen Stücke aus der Oper »Lulu« von Alban Berg Isabelle Becker In den letzten sieben Jahren bis zu seinem Tod setzte sich Alban Berg intensiv mit der Lulu-Tragödie auseinander. Erstmals wurde der Komponist bei der Uraufführung von Frank Wedekinds Die Büchse der Pandora 1905 in Wien auf den Stoff aufmerksam. Die Geschichte um die attraktive, Männer verzehrende »femme fatale« muss dabei einen nachhaltigen Eindruck auf ihn hinterlassen haben. Denn als er rund 20 Jahre später nach einer geeigneten Vorlage für seine zweite Oper suchte, besann er sich auf dieses Drama, welches er, zusammen mit Erdgeist, einem weiteren Bühnenstück Wedekinds, zu einem Libretto verarbeitete. Doch wurden seine Pläne einer baldigen Aufführung der Oper Lulu in der Saison 1934/35 sowohl von äußeren Umständen – politischen wie gesellschaftlichen – als auch von persönlichen Schwierigkeiten überschattet. Nicht nur der Kampf mit Wedekinds Frau um die Rechte der Stücke hinderte ihn daran, seine Komposition bedenkenlos fortzusetzen. Nachdem er im Sommer 1929 – unterbrochen durch ein Auftragswerk, die Konzertarie Der Wein – bereits weite Teile der Oper komponiert hatte, wurde ihm auch der (kultur-)politische Umschwung im Nazi-Deutschland der 30er Jahre zum Verhängnis, in dessen Zuge Bergs Musik als »undeutsch« und »artfremd« stigmatisiert wurde. Vor diesem Hintergrund verweigerte man ihm den Wunsch, seine neue Oper in Berlin unter dem ihm vertrauten Generalmusikdirektor Erich Kleiber uraufzuführen; 1925 hatte dieser bereits die Weltpremiere seines Wozzeck in der Staatsoper Unter den Linden dirigiert. einführung | berg In einer ausführlichen Stellungnahme, adressiert an den damaligen Generalintendanten Heinz Tietjen und an Wilhelm Furtwängler, rechtfertigt sich Berg, ähnlich den Worten seiner Protagonistin Lulu – »Ich habe nie in der Welt etwas anderes scheinen wollen als wofür man mich genommen hat« – als deutscher Komponist. Er empfinde die Ausschließung seiner Werke aus den Theater- und Konzertprogrammen als eine schwere Kränkung. »Ich habe mich zeitlebens als deutscher Komponist gefühlt und man hat mich auch nie für etwas anderes gehalten«. Doch Furtwängler weist auch diese Anfrage Bergs zurück, da eine Aufführung der Lulu keinen großen Erfolg verspreche. Als unmittelbare Reaktion auf Furtwänglers Ablehnung fasst Berg den Entschluss, seine Lulu – trotz aller Widerstände – einem breiten Publikum zugänglich zu machen. So schreibt er in einem Brief vom Mai 1929 an Kleiber: »Ich mache jetzt aus der Lulu […] eine Suite von zirka 25 Minuten […], so daß alle Orchestervereinigungen (der Welt!) sie spielen können«. Die Anfrage des in die USA emigrierten Dirigenten Otto Klemperer, der eine Erstaufführung von Bruchstücken der Lulu in New York wünschte, schien Berg noch weiter anzuspornen. In einem Brief an den Direktor der Wiener Universal Edition, Hans W. Heinsheimer, berichtet er regelrecht euphorisch: »Ich werde natürlich positiv antworten u. zw[ar] daß es für die kommende Saison 1934/5 2erlei Lulu-Musiken geben wird: eine größere u. eine kleinere … «. Zwei unterschiedliche Stücke daher, da Berg einerseits eine große Suite oder Art Sinfonie schaffen wollte, »die den Geist des Stücks« – sprich den der Oper – widerspiegele und andererseits eine kleinere Form »Ich habe nie in der Welt etwas anderes scheinen wollen als wofür man mich genommen hat.« Alban Berg Erich Kleiber, Generalmusikdirektor der Lindenoper 1923–35 und 1953–55 Er dirigierte am 30. November 1934 die Uraufführung der Symphonischen Stücke aus der Oper »Lulu« der Suite, die Berg selbst sarkastisch als »Propagandaauslese« oder »Propaganda-Suite« betitelte. Aus pragmatischen Gründen, da die fünf Stücke der Suite ohnehin in der Opernpartitur erscheinen sollten, entschied Berg, erst die kleine Suite fertig zu stellen. Neben der Abfolge der Sätze überdachte er auch mehrmals ihren Titel. »Das ist keine Suitenmusik, sondern eine größtenteils symphonische«. Im Laufe des Entstehungsprozesses, der in der Korrespondenz mit Heinsheimer ausführlich dokumentiert ist, wird die kleine Suite den endgültigen Titel Symphonische Stücke aus der Oper »Lulu« erhalten. Nicht nur Bergs Beständigkeit, sondern auch der Einsatz von Kleibers Frau Ruth bei Hermann Göring mögen Grund dafür gewesen sein, dass die Symphonischen Stücke am 30. November 1934, wenn auch unter großem Protest, an der Berliner Staatsoper uraufgeführt wurden. Nur wenige Monate später wird Erich Kleiber seine Position in Berlin niederlegen und im Januar 1935 Deutschland verlassen. Rückblickend betrachtet können die Aufführung der Lulu-Suite als auch die der sinfonischen Partien aus Hindemiths Mathis der Maler (interessanterweise unter der musikalischen Leitung von einführung | berg Wilhelm Furtwängler) als ein letzter Aufstand der Avantgarde in Berlin betrachtet werden. Zwar hatte Berg die politischen Barrieren mithilfe einer »PropagandaSuite« zu umgehen gewusst, doch stieß er selbst bei der Fertigstellung der Komposition an persönliche Grenzen. So berichtet er in einem Brief vom Juni 1934, zu einem Zeitpunkt, als er ursprünglich bereits mit der Komposition der großen Symphonie begonnen haben wollte: »Die Partitur der Symphonischen Stücke kostet mich mehr Zeit als vorgesehen.« Die Schwierigkeit lag wohl zum einen in dem Versuch, die Stücke dergestalt zu komponieren, dass sie auch in der Oper ihre Verwendung finden konnten. Zum anderen schritt die Komposition auch deshalb nur langsam voran, da die Musik der gesamten Oper – und damit auch die der Symphonischen Stücke – prinzipiell aus einer einzigen Zwölftonreihe gestaltet wurde. Nach dem Vorbild seines Mentors Arnold Schönberg formte Berg eine Grundreihe bestehend aus allen zwölf Tönen der chromatischen Leiter, die er wiederum, als Liebhaber von Zahlenkombinationen, in vielfacher Form weiterverarbeitete. Bekanntlich müsse man, so der ungarische Wissenschaftler András Pernye, bei Bergs Kompositionen stets mitdenken, »dass sich in seinem Musiker-Bewusstsein jede Zahl notwendigerweise zu Musik formt und als solche zum AussageTräger wird«. Demzufolge hat Berg aus der einen Grundreihe durch diverse Techniken wieder neue Reihen generiert, die er erneut demselben Prinzip unterworfen hat. Ergebnis dieses Verfahrens ist eine Vielzahl musika­ lischer Bausteine, die er in den Dienst des dramatischen Ausdrucks stellt, indem er sie entweder einer bestimmten Person oder einer Sphäre zuordnet. Mit seiner geradezu leitmotivisch orientierten Kompositionsweise distanziert sich Berg von der Zwölftontechnik Schönbergs und entwickelt sie – in musiktheatralischer Gesinnung – weiter. Theodor W. Adorno gelangt in seinen Erfahrungen an Lulu zu der Erkenntnis, dass neben Schönberg auch der späte Mahler in dem Werk herauszulesen sei. Nicht nur die Forderung »keine Stimme, keine Verdopplung, keinen Ton zu schreiben, der nicht […] vollkommen klar faßlich wird«, verbinde einführung | Berg Berg mit Mahler, auch in der fünfsätzigen Anordnung der Symphonischen Stücke sei eine gewisse Analogie zu Mahlers 7. und 9. Sinfonie erkennbar. Gerahmt von einem großen, im Grunde sinfonischen Eröffnungs- und Schlusssatz, vervollkommnen drei kurze Mittelsätze unterschiedlichen Charakters das Stück. Doch dürfe man, trotz der großen Nähe zur Sinfonie, nicht außer Acht lassen, dass »das Werk derart intim der Bühne verschworen und dem dichterischen Wort verhaftet sei, daß es isoliert, nicht gänzlich sich enthüllt«. Der erste Satz der Symphonischen Stücke (Rondo. Andante und Hymne) ist in der Oper nahezu unkenntlich, durchzieht es dort einzig in Bruchteilen die ersten beiden Szenen des 2. Aktes. Dadurch entwickelte sich das Zusammenziehen der weit auseinander liegenden Partien für Berg zu einer »viel schwerer zu disponierende[n] Arbeit des Dosierens, des klanglichen Gestaltens«. Das verbindende Glied bildet das Rondo-Thema, welches erstmals in den Streichern exponiert wird. Genau jenes leidenschaftliche Thema ist in der Oper dem jungen Komponisten Alwa zugeordnet, der Lulus Charme bereits in der ersten Szene verfällt, weshalb dem überschwänglichen Ton des Satzes, das drückende Timbre des Alt-Saxophons als melancholischer Widerpart gegenübersteht. Das schwierigste Stück, nicht nur der Suite, sondern der gesamten Oper stelle nach Bergs eigenem Ermessen – bei der Instrumentierung ebenso wie bei der Einstudierung – das Ostinato dar. Aus diesem Grund bittet er Heinsheimer, diesen Satz nicht vor Vollendung der anderen Sätze an Klemperer zu schicken – »Er könnte abgeschreckt sein«. Im Rahmen der Oper nimmt das Ostinato, sowohl strukturell als auch inhaltlich, eine zentrale Stellung ein. Einerseits fungiert es als Filmmusik, sollte während der Musik eine kurze Filmsequenz die Zeitspanne von Lulus Inhaftierung bis zu ihrer Flucht veranschaulichen. Musikalisch markiert das Ostinato, was genau an der Mittelachse der dreiaktigen Oper steht, den Wendepunkt im dramatischen Geschehen bzw. die Rückentwicklung der Protagonistin. Gerade hier zeigt sich sein Gespür für Form und Symmetrie. Die Lindenoper in Berlin, der Uraufführungsort von Bergs Werken, zeitgenössische Postkarte Berg legt buchstäblich, am gut hörbaren Scheitelpunkt des Stücks, gekennzeichnet durch ein auf- und absteigendes Glissando im Klavier, den Spiegel an. Indem er die Musik gespiegelt bis zum Ende führt, bildet er eine Art musikalisches Palindrom. Der atemlos gedrängte Charakter des zweiten Satzes könne jedoch auch ohne weitere Erklärungen zur Handlung, so Berg, »innerhalb dieser getarnten Symphonie wie ein II. Satz (Scherzo) wirken«. Das Herzstück der Symphonischen Stücke, welches ferner das »Tempo des Pulsschlages« fordert, bildet das Lied der Lulu. Das einzige Vokalstück offenbart durch seinen gläsernen, filigranen Klang der Koloraturen, die Figur der Lulu in ihrer Ambivalenz von Stärke und Verletzlichkeit. Das Verhältnis von Text und Musik ist an dieser Stelle derart eng verwoben, dass die im Libretto enthaltenen Antithesen (»Du hast gewusst, weswegen du mich zur Frau nahmst, wie auch ich gewusst habe, weswegen ich dich zum Mann nahm«) zu einer musikalischen Symmetriebildung führen und die Anordnung von fünf Strophen bedingen. Nach Berg sei hier ein grundlegendes Programm zur gesamten Oper herauszulesen: »Wie kaum eine Textstelle Titelseite der ersten Partiturausgabe, Wien 1935 des ganzen Buches, ist es unabhängig vom dramatischen Geschehen, also in seiner fast philosophischen Auseinandersetzung von Mann und Frau unverbindlich und allgemeiner Natur«. Der vierte Satz, Variationen, in der Oper eigentlich als ein Zwischenspiel der letzten beiden Szenen angedacht, wurde als einziges Stück nicht aus der Zwölftonreihe der Lulu konzipiert, sondern von einem Kabarett-Song Wedekinds inspiriert. Das Hauptaugenmerk der gesamten Variationen liegt auf der »Melodie der Oberstimme mit ihren Harmonien«. In einem Zeugnis an einführung | berg den Dirigenten Adrian Boult, der für April 1935 eine Aufführung in der BBC London plante, gab Berg Hinweise zur Interpretation: »Diese I. Variation ist tatsächliche eine Variation. Das Thema (ist in den 4 Hörnern) ist also nicht Hauptsache sondern es soll nur deutlich einsetzen u. dann vorhanden sein«. Die unterschiedlichen Charaktere der folgenden drei Variationen – Graziosi, Funèbre, Affetuoso – werden durch die fünfte Variation wieder zum thematischen Ursprung zurückgeführt. Während der erste Satz die Beziehung zwischen Alwa und Lulu musikalisch thematisiert, so widmet sich das Adagio Lulus treuer Verehrerin, der Gräfin Geschwitz. Die beiden letzten Stücke der Lulu-Suite – Variationen und Adagio – repräsentieren die einzigen Stücke des 3. Aktes, die von Berg noch vollständig orchestriert wurden – die anderen Takte wurden erst 1963 von Friedrich Cerha instrumentiert. Mit der Uraufführung der Oper hatte sich daraufhin die Praxis etabliert, die Variationen bei geschlossenem Vorhang zu spielen und zur Musik des Adagios die verbleibende Handlung – den Mord Jack the Rippers an Lulu – pantomimisch darzu­ stellen. Die sich sukzessive steigende, spürbare Spannung des Satzes entlädt sich dabei nur allzu deutlich im grausamen »Todesschrei« der Lulu, dem nur noch der einsame Gesang der Geschwitz folgt – »Ich bin dir nah! Bleibe dir nah! In Ewigkeit.« –, mit dem die Symphonischen Stücke, fast möchte man meinen, versöhnlich enden. Berg konnte selbst zur lang und hart erkämpften Uraufführung seiner Lulu-Suite nicht erscheinen, da ihm das Geld für die Fahrt nach Berlin fehlte. Erst bei der Wiener Erstaufführung unter Oswald Kabasta am 11. Dezember 1935 wurde es dem Komponisten erstmals ermöglicht, seine Musik zu hören – eine Musik, die »nie in der Welt etwas anderes scheinen« wollte als wofür Berg sie genommen hat. Nur wenige Tage später erkrankt Alban Berg, infolge eines Insektenstiches, an einer Blutvergiftung. Er stirbt noch im selben Monat, an Heiligabend 1935 in Wien. Richard Strauss und Alexander Ritter Schüler und Lehrer. Alexander Ritter prägte wesentlich die künstlerische Persönlichkeit Richard Strauss. Gemälde von Leopold Graf Kalckreuth nach alter schelmenweise richard strauss im eulenspiegel-gewand Detlef Giese Das Jahrzehnt vor 1900 ist eine entscheidende Phase in der Entwicklung von Richard Strauss. Nicht allein, dass er verstärkt als Kapellmeister Wertschätzung erlangte, auch – und gerade – als Komponist wurde ihm zunehmend Anerkennung zuteil. Einen Namen machte er sich hierbei vor allem als Schöpfer von Sinfonischen Dichtungen, während sein erster Versuch, mit seinem Bühnenwerk Guntram auf dem Gebiet der Oper Fuß zu fassen, scheiterte. Dass Strauss gerade mit seinen ästhetisch ausgesprochen avancierten Tondichtungen erfolgreich sein würde, war keineswegs selbstverständlich, bemühte er sich in seinen Anfängen als Komponist in erster Linie doch darum, den klassischen Modellen von Beethoven und Brahms nachzufolgen. Die ersten großen Orchesterkompositionen, darunter zwei Sinfonien, lehnten sich noch unverkennbar an diese Vorbilder an, jedoch schien Strauss sich beizeiten darüber bewusst geworden zu sein, mit derart traditionell zugeschnittenen Werken in eine Sackgasse zu geraten. Der Umschwung ließ nicht lange auf sich warten: Im Winter 1885/86 – Strauss wirkte als Kapellmeister des kleinen, aber überaus leistungsfähigen Hoforchesters in Meiningen – erfolgte wesentlich unter dem Einfluss des Geigers und Komponisten Alexander Ritter eine radikale Kehrtwendung von der vormals favorisierten klassizistischen Ästhetik zu den künstlerischen Prinzipien der »Neudeutschen«. Von entscheidender Bedeutung war dabei, dass Ritter, der in den folgenden Jahren zu einer Art Vaterfigur für einführung | Strauss Strauss werden sollte, den jungen Komponisten dazu bewegen konnte, seine Vorurteile über Liszt und Wagner abzulegen und sie sogar als neue Leitbilder anzunehmen. Zudem weitete sich durch die Beschäftigung mit der Philosophie Schopenhauers, später auch Stirners und Nietzsches, sowie Reisen nach Italien, Griechenland und Ägypten Strauss’ Blickwinkel enorm – er war nicht mehr länger ein »Nur-Musiker«, sondern suchte fortan verstärkt nach außermusikalischen Anregungen für sein kompositorisches Schaffen. Die eindrucksvolle Reihe der ab 1886 entstandenen Tondichtungen beweist diese veränderte Grundorientierung. Während das mit der Gattungsbezeichnung »Sinfonische Fantasie« überschriebene viersätzige Orchesterwerk Aus Italien hinsichtlich der formalen Anlage noch weitgehend sinfonischen Konventionen entsprach, schlug Strauss mit Macbeth (1889) einen spürbar neuen Ton an. Das großbesetzte Stück, nicht zufällig dem »hochverehrten treuen Freunde Alexander Ritter« gewidmet, ist als ein einziger durchgehender Satz entworfen, der gleichwohl in sich durch charakteristische Themen und Motive gegliedert wird. Mit den im unmittelbaren Anschluss daran komponierten Don Juan und Tod und Verklärung gelang es Strauss, in Verbindung mit seinem virtuosen Umgang mit den Klangmöglichkeiten des großen Orchesters eine höchst individuelle Bestimmung der Sinfonischen Dichtung als musikalischer Gattung zu entwickeln, die – bei aller nicht zu verleugnenden Bindung an ihre Vor­ gänger – hinsichtlich ihrer Idee und Faktur bewusst einen Neubeginn sucht. Jener im Falle von Strauss oft konstatierte und angesichts seines Selbstverständnisses als Künstler auch durchaus stimmig erscheinende Habitus der Traditionslosigkeit und eines Avantgardismus um jeden Preis (womit er sich etwa fundamental von Schönberg unterscheidet, der sich stets als organischer Fortführer der Tradition verstand) muss in Bezug auf die Sinfonischen Dichtungen gleichwohl differenziert betrachtet werden. Geraten nämlich deren Geschichte in das Blickfeld, lassen sich bei Strauss im Umgang mit dem der Musik beigefügten Programm (und sei der Bezug lediglich die Titelgebung) sowohl Kontinuitäten als auch innovative Tenden- einführung | Strauss zen feststellen. Obwohl Strauss selbst sich gern in der Rolle eines radikalen Neuerers gefiel, kann auch er Anknüpfungen an bestimmte Gattungsmuster nicht verleugnen. Insbesondere die zumindest latente Abhängigkeit von Franz Liszt ist hierbei von Bedeutung. Als einer der Protagonisten der »Neudeutschen« hatte Liszt um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein neues Konzept von Programmmusik entwickelt, das sich als sehr folgenreich erweisen sollte. Ausgehend von der Überzeugung, dass Musik eine Sprache sei, die prinzipiell die Behandlung eines poetischen Sujets in Gestalt einer »Dichtung in Tönen« erlaube, erprobte Liszt anhand von Themen aus der Weltliteratur (Shakespeares Hamlet, Goethes Faust oder Dantes Divina Commedia), in Anlehnung an Gedichte (Schillers Die Ideale) oder Gemälde (Kaulbachs Die Hunnenschlacht) die diesbezügliche Eignung der Musik. Dabei kam es ihm keineswegs auf eine bloße Illustration der entsprechenden Vorlage an, sondern auf eine eigenständige Gestaltung mit spezifisch musikalischen Mitteln. Die den Kompositionen beigegebenen Überschriften dienten zumeist nur dazu, den Hörer in eine bestimmte Richtung zu lenken, somit die von den Klängen hervorgerufenen Assoziationen zu kanalisieren. Ähnliches hatte auch Strauss im Sinn, als er in den späten 1880er Jahren sein Verständnis von »Sinfonischer Dichtung« exemplarisch in seinen Werken realisierte. Auffallend ist, dass Strauss bis auf das durch den Titel vorgezeichnete Grundthema zumeist keine konkret fassbaren Programme, die dann kompositorisch umgesetzt werden, überliefert hat. Obwohl die drei bereits genannten Tondichtungen Macbeth, Don Juan und Tod und Verklärung sämtlich auf literarischen Vorlagen – wenngleich sehr unterschiedlicher Qualität (neben der Shakespeare-Tragödie standen Gedichte von Nikolaus Lenau und seines Mentors Alexander Ritter Pate) – basieren, sind die Werke doch allenfalls lose daran gebunden. Mit Recht kann davon ausgegangen werden, dass der Prozess des Komponierens im Wesentlichen ergebnisoffen, d. h. nicht im Hinblick auf ein klar definiertes Geschehen und eine bereits im Vorfeld festgelegte Zielsetzung, erfolgt ist. Autograph von »Till Eulenspiegels lustige Streiche« Ganz offensichtlich wird dieser Gestaltungsgrundsatz in Strauss’ folgender Sinfonischer Dichtung Till Eulenspiegels lustige Streiche, die er nach einigen Jahren der Abstinenz von dieser Gattung von Herbst 1894 bis Frühjahr 1895 komponierte. Anfang Oktober 1894 hatte er am Münchner Hoftheater seine Tätigkeit als Königlicher Kapellmeister angetreten, womit er bereits mit 30 Jahren in eine der begehrtesten Positionen des europäischen Musiklebens gelangt war. Dennoch sind diese Jahre in München – Strauss besaß zu seiner Geburtsstadt stets ein ambivalentes Verhältnis – zwiespältig genug: Auf der einen Seite war er beruflich und privat inzwischen gut situiert, andererseits galt er (und hielt er sich selbst) für einen der fortschrittlichsten Komponisten der Gegenwart, der zwangsläufig auf Wider- einführung | strauss stände aus dem Lager der Konservativen treffen musste, diese mitunter gar provozierte. Kraft seines Amtes und aufgrund seiner unbestreitbaren musikalischen Fähigkeiten durchaus geschätzt, polarisierte Strauss doch mit seinem Auftreten als Dirigent (die Schule bei Hans von Bülow machte sich hier bemerkbar) und noch stärker als Komponist von »modernen« Werken die insgesamt wenig innovationsfreudige Musikkultur der bayrischen Metropole. Diese spezielle Situation, in der sich Strauss befand, ist in jedem Fall zu beachten, um die Motivationen für den Till Eulenspiegel angemessen verstehen zu können. Nachdem sein noch ganz aus dem Geist Richard Wagners heraus entstandener, 1894 in Weimar uraufgeführter Opernerstling Guntram weit­ gehend ohne Resonanz geblieben war, suchte Strauss nach einem Stoff für ein neues Bühnenwerk. Nach der Lektüre des bekannten Volksbuches Ein kurtzweilig lesen von Dyl Ulenspiegel (1515) verfiel er auf den Gedanken, aus den Geschichten um diese Figur ein Opernsujet zu entwickeln. Dieser Plan blieb zwar bereits im Ansatz stecken, Strauss hatte mit dem Eulenspiegel jedoch ein Thema gefunden, das ihn auch abseits eines Bühnenprojektes reizte. In der Gestalt des Till, der mit seinen Streichen gegen die allgegenwärtige Spießbürgerlichkeit und Doppelmoral vorging und der Gesellschaft einen Spiegel vorhielt, konnte sich Strauss selbst wiedererkennen. Wenn er den Till und seine Taten in einer sinfonischen Dichtung porträtierte, so konnte sich im übertragenen Sinne auch Strauss als Schelm maskieren und sich die sprichwörtliche »Narrenfreiheit« erlauben. Till Eulenspiegel als »Alter ego« Strauss’: Wenn sich vergegenwärtigt wird, dass der Komponist gerade in den Jahren vor 1900 sein Image als »Bürgerschreck« bewusst kultivierte, erscheint eine solche Vorstellung kaum abwegig. Gleichwohl lebt Strauss seine Auflehnung gegen die als verbindlich angesehenen, wesentlich religiös geprägten Moralvorschriften seiner Zeit nur in seinen Kompositionen aus, während er im Alltagsleben die Fassade gutbürgerlicher Sittlichkeit stets zu wahren weiß. Nicht die Privatperson Strauss nimmt somit das Eulenspiegel-Gewand an, vielmehr strebt er einführung | strauss Parallelen zwischen Till und seiner Existenz als Künstler an – in ihren Widerständen gegen eingefahrene Gleise, unproduktive Traditionen und philisterhaftes Akademikertum scheinen sich Eulenspiegel und Strauss auf eigentümliche Weise zu verschwistern. Strauss weigerte sich zunächst, ein genaues Programm zu seiner neuen Tondichtung mitzuteilen. Beim Till Eulenspiegel sollte nichts außer dem Titel selbst eine Orientierung für das Hören liefern, geradezu als Steigerung zu den Prinzipien seiner vorangegangenen Werke, denen immerhin noch Texte zum Verständnis beigegeben waren. Auf eine erste Bitte des für die Kölner Uraufführung vom November 1895 verantwortlichen Dirigenten Franz Wüllner, doch einige programmatische Hinweise beizufügen, antwortete Strauss noch ablehnend per Telegramm: »analyse mir unmoeglich. aller witz in toenen ausgegeben.« Aber nur wenig später scheint Strauss umgedacht zu haben, da er noch am selben Tag, am 23. Oktober 1895, einen Brief an Wüllner verfasst, der bei aller Skepsis gegenüber jeglicher demonstrativen Programmatik doch etwas mehr inhaltliche Substanz bietet: »Es ist mir unmöglich, ein Programm zu ›Eulenspiegel‹ zu geben: in Worte gekleidet, was ich mir bei den einzelnen Tönen gedacht habe, würde sich oft verflucht komisch ausnehmen und vielen Anstoß erregen. Wollen wir diesmal die Leutchen selbst die Nüsse aufknacken lassen, die der Schalk ihnen verabreicht. ... Um überhaupt ein Verständnis zu ermöglichen, genügt es vielleicht, auf das Programm die beiden ›Eulenspiegel‹-Themen zu notieren: die das Ganze in den verschiedenen Verkleidungen und Stimmungen wie Situationen durchziehen bis zur Katastrophe, nachdem das Urteil über ihn gesprochen wurde. einführung | strauss Die A-moll-Episode ist seine Promotion bei den philiströsen Professoren, ich glaube in Prag, wo Till durch seine monströsen Thesen eine förmliche babylonische Sprachenverwirrung (das sog. Fugato) anrichtet und sich, nachdem er sich weidlich darüber verlustiert hat, höchst ›leichtfertig‹ entfernt.« Der Zusatz an Wüllner, dass er das Ganze lediglich als »Privatmitteilung« und keineswegs als offizielles Programm zu behandeln habe, zeigt wiederum Strauss’ wohlbegründete Zurückhaltung, sich mit verbalisierten programmatischen Äußerungen so festzulegen, dass sie als starres Korsett die Deutungsvielfalt seiner Musik zu stark einschränken. Dabei gehört Till Eulenspiegel zweifellos zu den musikalisch eingängigsten von Strauss’ Sinfonischen Dichtungen. Die verwendeten Themen und Motive sind vergleichsweise leicht fasslich, die gesamte Komposition folgt der Rondoform mit wiederkehrenden Grundmustern (insbesondere der beiden der Titelgestalt zugeordneten Themen), die jedoch durch ihre wechselnden Kontexte, Instrumentierungen und Kombinationen verschiedene Bedeutungen und Wirkungen erlangen. Die episodische Anlage des Werkes gelangt auf diese Weise ebenso zur Erscheinung wie es gelingt, eine logische Gliederung und den Eindruck eines geschlossenen Ganzen entstehen zu lassen. Der prägnante Einfall, einige wenige Piano-Takte gleichsam als Vorhang und Abspann einzusetzen, gibt zudem einen klar bestimmten Rahmen ab, innerhalb dessen sich die Figur des Till Eulenspiegel mit seinem Denken und seinen Taten entfalten kann. Das hier gleichsam auskomponierte Augenzwinkern, die Geschichte nicht mit letztem Ernst zu betrachten, aber in ihrem grundsätzlichen Anliegen doch wichtig zu nehmen, steht einmal mehr für Strauss’ Intention, »nach alter Schelmenweise« (wie im Untertitel des Till Eulenspiegel vermerkt) für Überraschung und Verwirrung zu sorgen – denn auch die Zeitgenossen sollten im Unklaren darüber bleiben, was sie von einem solchen Werk überhaupt zu halten haben. daniel barenboim Daniel Barenboim Daniel Barenboim wurde 1942 in Buenos Aires geboren. Im Alter von fünf Jahren bekam er seinen ersten Klavierunterricht, zunächst von seiner Mutter. Später studierte er bei seinem Vater, der sein einziger Klavierlehrer blieb. Sein erstes öffentliches Konzert gab er mit sieben Jahren in Buenos Aires. 1952 zog er mit seinen Eltern nach Israel. Mit elf Jahren nahm Daniel Barenboim in Salzburg an Dirigierklassen von Igor Markevich teil. Im Sommer 1954 lernte er Wilhelm Furtwängler kennen und spielte ihm vor. Furtwängler schrieb daraufhin: »Der elfjährige Daniel Barenboim ist ein Phänomen.« In den beiden folgenden Jahren studierte Daniel Barenboim Harmonielehre und Komposition bei Nadia Boulanger in Paris. Im Alter von zehn Jahren gab Daniel Barenboim sein internationales Solistendebüt als Pianist in Wien und Rom, anschließend in Paris (1955), in London (1956) und in New York (1957), wo er mit Leopold Stokowski spielte. Seitdem unternahm er regelmäßig Tourneen in Europa und den USA sowie in Südamerika, Australien und Fernost. 1954 begann Daniel Barenboim, Schallplattenaufnahmen als Pianist zu machen. In den 1960er Jahren spielte er mit Otto Klemperer die Klavierkonzerte von Beethoven ein, mit Sir John Barbirolli die Klavierkonzerte von Brahms sowie alle Klavierkonzerte von Mozart mit dem English Chamber Orchestra in der Doppelfunktion als Pianist und Dirigent. Seit seinem Dirigierdebüt 1967 in London mit dem Philharmonia Orchestra ist Daniel Barenboim bei allen führenden Orchestern der Welt gefragt, in Europa gleichermaßen wie in den USA. Zwischen 1975 und 1989 war er Chefdirigent des Orchestre de Paris. Häufig brachte er zeitgenössische Werke zur Aufführung, darunter Kompositionen von Lutosławski, Berio, Boulez, Henze, Dutilleux und Takemitsu. Sein Debüt als Operndirigent gab Daniel Barenboim beim Edinburgh Festival 1973, wo er Mozarts Don Giovanni leitete. 1981 dirigierte er zum ersten Mal in Bayreuth, bis 1999 war er dort jeden Sommer tätig. Während daniel barenboim dieser 18 Jahre dirigierte er Tristan und Isolde, den Ring des Nibelungen, Parsifal und Die Meistersinger von Nürnberg. Von 1991 bis Juni 2006 wirkte Daniel Barenboim als Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra. 2006 wählten ihn die Musiker des Orchesters zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit. Seit 1992 ist Daniel Barenboim Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, von 1992 bis August 2002 war er außerdem deren Künstlerischer Leiter. Im Herbst 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. Sowohl im Opern- wie auch im Konzertrepertoire haben Daniel Barenboim und die Staatskapelle große Zyklen gemeinsam erarbeitet. Weltweite Beachtung fand die zyklische Aufführung aller Opern Richard Wagners an der Staatsoper sowie die Darbietung aller Sinfonien Ludwig van Beethovens und Robert Schumanns, die auch auf CD vorliegen. Anlässlich der FESTTAGE der Staatsoper Unter den Linden 2007 wurde unter der Leitung von Daniel Barenboim und Pierre Boulez in der Berliner Philharmonie ein zehnteiliger Mahler-Zyklus präsentiert. Neben dem großen klassischromantischen Repertoire widmen sich Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin verstärkt der zeitgenössischen Musik. So fand die Uraufführung von Elliott Carters einziger Oper What next? an der Lindenoper statt. In den Sinfoniekonzerten erklingen regelmäßig Kompositionen von Boulez, Rihm, Mundry, Carter und Höller. Musiker der Staatskapelle sind aktive Partner in der Arbeit des Musikkindergartens, den Daniel Barenboim im September 2005 in Berlin gründete. Gemeinsam mit der Staatskapelle und dem Staatsopernchor wurde Daniel Barenboim 2003 für die Einspielung von Wagners Tannhäuser ein Grammy verliehen. Im selben Jahr wurden er und die Staatskapelle mit dem Wilhelm-Furtwängler-Preis ausgezeichnet. 1999 rief Daniel Barenboim gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra ins Leben, das junge Musiker aus Israel, Palästina und den arabischen Ländern jeden Sommer zusammenführt. Das Orchester möchte den Dialog daniel barenboim zwischen den verschiedenen Kulturen des Nahen Ostens durch die Erfahrungen gemeinsamen Musizierens ermöglichen. Musiker der Staatskapelle Berlin wirken seit seiner Gründung als Lehrer an diesem Projekt mit. Im Sommer 2005 gab das West-Eastern Divan Orchestra in der palästinen­ sischen Stadt Ramallah ein Konzert von historischer Bedeutung, das vom Fernsehen übertragen und auf DVD aufgenommen wurde. Vor einiger Zeit initiierte Daniel Barenboim ein Projekt für Musikerziehung in den palästinensischen Gebieten, welches die Gründung eines Musikkindergartens sowie den Aufbau eines palästinensischen Jugendorchesters umfasst. 2002 wurden Daniel Barenboim und Edward Said im spanischen Oviedo für ihre Friedensbemühungen im Nahen Osten mit dem Preis »Príncipe de Asturias« in der Sparte Völkerverständigung geehrt. Daniel Barenboim ist Träger zahlreicher hoher Preise und Auszeichnungen: So erhielt er u. a. den »Toleranzpreis« der Evangelischen Akademie Tutzing sowie das »Große Verdienstkreuz mit Stern« der Bundesrepublik Deutschland, die BuberRosenzweig-Medaille, den Preis der Wolf Foundation für die Künste in der Knesset in Jerusalem, den Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt und den Hessischen Friedenspreis. Darüber hinaus wurde Daniel Barenboim mit dem »Kulturgroschen«, der höchsten Auszeichnung des Deutschen Kulturrats, mit dem Internatio­nalen Ernst von Siemens Musikpreis sowie mit der Goethe-Medaille geehrt. Im Frühjahr 2006 hielt Daniel Barenboim die renommierte Vorlesungsreihe der BBC, die Reith Lectures; im Herbst desselben Jahres gab er als Charles Eliot Norton Professor Vorlesungen an der Harvard University. 2007 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford, 2007 die Insignien eines Kommandeurs der französischen Ehrenlegion. Im Oktober desselben Jahres ehrte ihn das japanische Kaiserhaus mit dem Kunst- und Kulturpreis »Praemium Imperiale«. Im September 2007 wurde er von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ernannt. Im Mai 2008 erhielt er in Buenos Aires die Auszeichnung »Ciudadano Ilustre«. Im Februar 2009 wurde er für seinen Einsatz für Völkerverstän- In Rheinsberg begegnen sich seit Jahrhunderten Natur und Kunst. Die Kammeroper Schloss Rheinsberg und die Musikakademie Rheinsberg bringen Freunde klassischer Musik an den See. Genießen Sie bei uns erholsame Tage inmitten alter und zeitgenössischer Kunst. Kunstsammlung und Sonderausstellungen des Hotels sind kostenfrei. 159,– € Wir beraten Sie gern. pro Person im DZ gültig 2012 für Erstkunden ▪ täglich großes Frühstücksbuffet ▪ Schwimmbad/Saunen kostenfrei ▪ Zeitgenössische Kunst im Hotel Preise in Euro Angebot auf Anfrage und nach Verfügbarkeit Mehr Angebote unter: www.hausrheinsberg.de HausRheinsberg Hotel am See | Donnersmarckweg 1 | D - 16831 Rheinsberg Tel. +49 (0)3 39 31 344 0 | Fax +49 (0)3 39 31 344 555 [email protected] | www.hausrheinsberg.de Bildnachweis: © Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 3 Nächte ab UrMü 02/11 Kunst und Kultur am See daniel barenboim digung mit der Moses Mendelssohn Medaille ausgezeichnet. 2010 erhielt er einen »Honorary Degree in Music« von der Royal Academy of Music in London. Im Februar diesen Jahres wurde er für sein musikalisches Lebenswerk mit dem Deutschen Kulturpreis ausgezeichnet. Im Oktober erhielt er in Münster den Westfälischen Friedenspreis. Zu den Auszeichnungen der jüngsten Zeit zählen außerdem der Herbert-von-Karajan-Musikpreis und die Otto-Hahn-Friedensmedaille. Im Februar 2011 wurde er vom franzö­ sischen Staatspräsidenten mit dem Titel eines »Grand officier dans l’ordre national de la Légion d’honneur« geehrt. Im Juli erhielt er in der Londoner Wigmore Hall die Auszeichnung »Outstanding Musician Award of the Critics’ Circle«. Im selben Monat wurde er von Queen Elizabeth II. zum »Knight Commander of the Most Excellent Order of the British Empire« (KBE) ernannt. Im September folgte die Ernennung zum Ehrendoktor der Musikuniversität Bukarest. Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 ist Daniel Barenboim als »Maestro Scaligero« eine enge Zusammenarbeit mit dem Teatro alla Scala in Mailand eingegangen. Er dirigiert dort regelmäßig Opern und Konzerte und wirkt in Kammerkonzerten mit. Im Oktober 2011 wurde er zum Musikdirektor dieses renommierten Hauses ernannt. Daniel Barenboim hat mehrere Bücher veröffentlicht: die Autobiographie Die Musik – Mein Leben und Parallelen und Paradoxien, das er gemeinsam mit Edward Said verfasste. Im Herbst 2007 kam sein Buch La musica sveglia il tempo in Italien heraus, das seit Mitte August 2008 auch auf Deutsch unter dem Titel Klang ist Leben – Die Macht der Musik erhältlich ist. Zusammen mit Patrice Chéreau veröffentlichte er im Dezember 2008 Dialoghi su musica e teatro. Tristano e Isotta. www.danielbarenboim.com Rinnat Moriah Nach ihrem erfolgreichen Auftritt im Sommer 2011 als Zerbinetta in der Neuproduktion von Ariadne auf Naxos beim Festival Cantiere Internazionale d’Arte in Montepulciano, debütierte die junge Sopranistin Rinnat Moriah im Januar 2012 am Theater an der Wien als Brigitta in Tschaikowskis Jolanta. Zukünftige Pläne beinhalten Rinnat Moriahs Debüt am Teatro alla Scala in Mailand als Waldvogel in Siegfried, dieselbe Rolle wird sie in der Saison 2012/13 auch an der Staatsoper im Schiller Theater singen. Rinnat Moriah war von 2009 bis 2011 Stipendiatin der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung am Internationalen Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden, wo sie u. a. Partien wie die Papagena in Die Zauberflöte, Giannetta in L’elisir d’amore, die Schleppträgerin in Elektra, Modistin in Der Rosenkavalier sowie die Barbarina in Le nozze di Figaro verkörperte. Daneben debütierte Rinnat Moriah im Mai 2011 am Nationaltheater Mannheim als Barbarina unter der musikalischen Leitung von Dan Ettinger, im Januar 2011 gab sie Konzerte mit dem Scharoun Ensemble in Rom und im Herbst 2010 gab sie als Yniold in Pelléas et Mélisande unter Donald Runnicles ihr Debüt an der Deutschen Oper Berlin. Bereits im Frühjahr 2010 gastierte Rinnat Moriah mit dem Scharoun Ensemble in der Philhar- rinnat moriah monie Berlin, wo sie ein Werk von Georg Katzer uraufführte (Das kleine Latinum für Sopran, Oktett und zwei Schlagzeuger) und Friedrich Goldmanns Lagebericht sang. 2009 war die Künstlerin an der Opera Company of Philadelphia als Lucia in Benjamin Brittens The Rape of Lucretia zu sehen. Beim Rossini Festival in Pesaro sang sie im Sommer 2009 die Partie der Alice in Le Comte Ory, wo sie zuvor im Sommer 2008 als Contessa di Folville in Rossinis Il viaggio a Reims auftrat. In dieser Rolle debütierte sie im Herbst 2008 beim Pergolesi-Spontini Festival in Italien. Darüber hinaus sang Rinnat Moriah die Héro in Hector Berlioz’ Béatrice et Bénédict am Chicago Opera Theater und die Königin der Nacht in Mozarts Die Zauberflöte mit dem Fort Worth Symphony Orchestra. Auf dem Konzertpodium hat die Sopranistin Bergs Lulu-Suite mit der New World Symphony unter Michael Tilson Thomas gesungen, weiterhin Elliott Carters A Mirror on which to Dwell, Bachs Hochzeitskantate sowie Poulencs und Vivaldis Gloria. Bei Konzerten und Liederabenden in Israel, Deutschland und den USA trat sie außerdem mit Pergolesis Stabat Mater, Schuberts Der Hirt auf dem Felsen, Brahms’ Liebesliederwalzer, sowie in Mozarts Messe in c-Moll und dessen Requiem auf. Die 1984 geborene Israelin studierte am Curtis Institute of Music in Philadelphia unter der Leitung von Patricia McCaffrey. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Begabung erhielt Rinnat Moriah dort ein komplettes Stipendium sowie zusätzliche Stipendien der American-Israel Cultural Fundation, des Margaret R. Rice Music Scholarship Fund und des Israeli Vocal Arts Institute. Bei Aufführungen der Opernschule des Curtis Institute of Music sang sie eine Vielzahl von Partien, darunter Filia in Carissimis Jephte, Margarita Xirgu in Osvaldo Golijovs Ainadamar, Adina in L’elisir d’amore, Susanna in Le nozze di Figaro und Lisette in La rondine. Weiterhin verkörperte sie Miss Wordsworth in Brittens Albert Herring, Madame Herz in Mozarts Der Schauspieldirektor, Monica in Menottis The Medium, Zerbinetta in Ariadne auf Naxos und übernahm die Titelrolle in Strawinskys Le rossignol. Radu Lupu Radu Lupu, 1945 in Rumänien geboren, begann sein Klavierstudium im Alter von sechs Jahren. Im Alter von zwölf Jahren gab er sein Debüt mit eigenen Kompositionen. Während mehrerer Jahre setzte er seine Studien bei Florica Muzicescu und Cella Delavranca fort. Ein Stipendium ermöglichte es Radu Lupu ab 1961, am Moskauer Konservatorium bei Galina Eghyazarova, Heinrich Neuhaus und später bei Stanislav Neuhaus zu studieren. Radu Lupu gewann den ersten Preis bei drei bedeutenden Wettbewerben: 1966 beim Van Cliburn-Wettbewerb, 1967 beim Enescu-Wettbewerb und 1969 in Leeds. Von der angesehenen italienischen Kritikervereinigung wurde ihm 1989 und 2006 der Abbiati-Preis verliehen. Radu Lupu ist regelmäßiger Gast aller großen Orchester wie u. a. den Berliner Philharmonikern, mit denen er 1978 unter der Leitung von Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen debütierte. Mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti spielte er 1986 das Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele. Auch in USA ist Radu Lupu seit seinen ersten Konzerten im Jahre 1972 mit dem Cleveland Orchestra unter Daniel Baren- radu lupu boim und dem Chicago Symphony Orchestra unter Carlo Maria Giulini ein viel gefragter Solist. Radu Lupus Schallplatteneinspielungen umfassen die Klavierkonzerte von Beethoven mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta, Klavierkonzerte von Mozart, Brahms (Nr. 1), Grieg und Schumann; sämtliche Sonaten für Violine und Klavier von Mozart mit Szymon Goldberg; Klavierduos von Mozart und Schubert, sowie Mozarts Konzert für zwei Klaviere mit Murray Perahia (CBS). Seine für die DECCA erschienene Aufnahme der Schubert-Sonaten A-Dur D 959 und B-Dur D 960 wurde 1995 mit dem Grammy ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt er für Schumanns Kinderszenen, Kreisleriana und Humoreske den Edison Award. Seine letzte Einspielung mit Werken zu vier Händen von Schubert zusammen mit Daniel Barenboim erschien 1997. Im März 2006 wurde Radu Lupu der »Premio Internazionale Arturo Benedetti Michelangeli« zuerkannt. Damit wurden sein weltweites künstlerisches Schaffen und seine internationalen Erfolge gewürdigt. In der Saison 2011/12 ist Radu Lupu u. a. mit folgenden Orchestern zu hören: den Münchner Philharmonikern (Teodor Currentzis), der Staatskapelle Berlin (Daniel Barenboim), den Bamberger Symphonikern (Jonathan Nott) den Wiener Symphonikern (Heinrich Schiff) sowie den Wiener Philharmonikern (Iván Fischer). Gemeinsam mit dem Finnischen Kammerorchester (Jukka-Pekka Saraste) eröffnete er einen über zwei Spielzeiten angelegten Konzertzyklus mit Beethovens Klavierkonzerten. In einem Festival anlässlich der Eröffnung der neuen Konzerthalle in Florenz tritt er gemeinsam mit dem Maggio Musicale Orchestra auf und wird auch in Paris mit dem Orchestre de Paris (Paavo Järvi) und dem Mozart Orchestra Bologna (Claudio Abbado) gastieren. Mit Klavierabenden gastiert Radu Lupu in Madrid, Barcelona, Lissabon, Leipzig, Florenz, Mailand, Rom, Luxemburg, Amsterdam, im Wiener Musikverein sowie beim Klavier-Festival Ruhr und bei den Schwetzinger Festspielen. Staatskapelle Berlin Die Staatskapelle Berlin gehört mit ihrer seit dem 16. Jahrhundert beste­ henden Tradition zu den ältesten Orchestern der Welt. Von Kurfürst Joa­chim II. von Brandenburg als Hofkapelle gegründet, wird sie in einer Kapell­ordnung von 1570 erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst als kurbrandenburgische Hofkapelle ausschließlich dem musikalischen Dienst bei Hof verpflichtet, erhielt das Ensemble mit der Gründung der Königlichen Hofoper 1742 durch Friedrich den Großen einen erweiterten Wirkungskreis. Seit dieser Zeit ist sie dem Opernhaus Unter den Linden fest verbunden. Bedeutende Musikerpersönlichkeiten leiteten den Opernbetrieb sowie die seit 1842 regulär stattfindenden Konzertreihen des Orchesters: Mit Gaspare Spontini, Felix Mendelssohn Bartholdy, Giacomo Meyerbeer, Felix von Weingartner, Richard Strauss, Erich Kleiber, Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Franz Konwitschny und Otmar Suitner sind nur einige Dirigenten genannt, welche die instrumentale und interpretatorische Kultur der Staatskapelle Berlin entscheidend prägten. Die Werke Richard Wagners, der die »Königlich Preußische Hofkapelle« 1844 bei der Erstaufführung seines Fliegenden Holländers und 1876 bei der Vorbereitung der Berliner Premiere von Tristan und Isolde selbst leitete, bilden seit dieser Zeit eine der Säulen des Repertoires der Lindenoper und ihrem Orchester. Seit 1992 steht Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor an der Spitze des Klangkörpers. Im Jahre 2000 wurde er vom Orchester zum Dirigenten auf Lebenszeit gewählt. In jährlich acht Abonnementkonzerten in der Philharmonie und im Konzerthaus sowie mit einer Reihe von weiteren Sinfoniekonzerten nimmt die Staatskapelle einen zentralen Platz im Ber­ liner Musikleben ein. ankündigung VII. Abonnementkonzert Andris Nelsons Dirigent Pierre-Laurent Aimard Klavier Staatskapelle Berlin Harrison Birtwistle Antiphonies für Klavier und Orchester Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Eroica mo 14. mai 2012 | 20 Uhr | konzerthaus berlin di 15. mai 2012 | 20 Uhr | philharmonie Konzerteinführung jeweils um 19.15 Uhr Karten 56 | 48 | 42 | 35 | 22 | 15 € Tickets 030 20 35 45 55 | www.staatsoper-berlin.de staatskapelle berlin Bei zahlreichen Gastspielen, welche die Staatskapelle in die großen europäischen Musikzentren, nach Israel, Japan und China sowie nach Nord- und Südamerika führten, hat sich die internationale Spitzenstellung des Ensembles wiederholt bewiesen. Die Darbietung sämtlicher Sinfonien und Klavierkonzerte von Beethoven u. a. in Wien, Paris, London, New York und Tokyo sowie die Zyklen der Sinfonien von Schumann und Brahms, der zehnteilige Zyklus mit allen großen Bühnenwerken Richard Wagners anlässlich der Staatsopern-FESTTAGE 2002 und die dreimalige Aufführung von Wagners Ring des Nibelungen in Japan 2002 gehörten hierbei zu den herausragenden Ereignissen. Im Rahmen der FESTTAGE 2007 erklangen in der Berliner Philharmonie Sinfonien und Orchesterlieder Gustav Mahlers unter der Stabführung von Daniel Barenboim und Pierre Boulez. Dieser zehnteilige Zyklus gelangte in der Spielzeit 2008/2009 auch im Musikverein Wien sowie in der New Yorker Carnegie Hall zur Aufführung. Im Jahr 2010 konzertierten die Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim vor ausverkauften Häusern in London, Birmingham, Paris, Essen, Düsseldorf, Madrid und Granada. Zu Beginn des Jahres 2011 gastierte die Staatskapelle in Abu Dhabi und gab als erstes ausländisches Orchester ein Konzert im neu eröffneten Opera House in Doha (Dirigent und Solist: Daniel Barenboim), gefolgt von Konzerten in Wien und Paris. Eine Vielzahl weiterer Konzerte führen die Staatskapelle und Daniel Barenboim 2011/2012 nach Essen, BadenBaden, London, Bukarest, Luzern, München, Hamburg, Köln, Paris, Madrid, Barcelona und Genf. Den Abschluss bildet ein neunteiliger Bruckner-Zyklus im Wiener Musikverein im Juni 2012. Die Staatskapelle Berlin wurde 2000, 2004, 2005, 2006 und 2008 von der Zeitschrift Opernwelt zum »Orchester des Jahres« gewählt, 2003 erhielt sie den Furtwängler-Preis. Eine ständig wachsende Zahl von Schallplattenund CD-Aufnahmen, sowohl im Opern- als auch im sinfonischen Repertoire, dokumentiert die Arbeit des Orchesters. Dabei wurde die Einspielung sämtlicher Beethoven-Sinfonien 2002 mit dem Grand Prix du Disque ausgezeichnet, während die Produktion von Wagners Tannhäuser 2003 mit staatskapelle berlin einem Grammy und die Live-Aufnahme von Mahlers 9. Sinfonie 2007 mit einem Echo-Preis bedacht wurden. Kürzlich erschien eine DVD-Produktion der fünf Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens mit Daniel Barenboim als Solist und Dirigent. In der 1997 gegründeten Orchesterakademie erhalten junge Instrumentalisten Gelegenheit, Berufserfahrungen in Oper und Konzert zu sammeln; Mitglieder der Staatskapelle sind hierbei als Mentoren aktiv. Darüber hinaus engagieren sich viele Musiker ehrenamtlich im 2005 auf Initiative Daniel Barenboims gegründeten Musikkindergarten Berlin. Neben ihrer Mitwirkung bei Opernaufführungen und in den großen Sinfoniekonzerten widmen sich zahlreiche Instrumentalisten auch der Arbeit in Kammer­ musikformationen sowie im Ensemble »Preußens Hofmusik«, das sich in seinen Projekten vor allem der Berliner Musiktradition des 18. Jahrhunderts zuwendet. In mehreren Konzertreihen ist diese facettenreiche musikalische Tätigkeit an verschiedenen Spielstätten zu erleben. mitglieder der staatskapelle berlin I. Violine Wolf-Dieter Batzdorf | Lothar Strauß | Wolfram Brandl Thorsten Rosenbusch | Axel Wilczok | Juliane Winkler Christian Trompler | Lothar Weltzien | Susanne Schergaut Ulrike Eschenburg | Susanne Dabels | Michael Engel Henny-Maria Rathmann | Titus Gottwald | André Witzmann Eva Römisch | David Delgado | Andreas Jentzsch | Petra Schwieger Tobias Sturm | Serge Verheylewegen | Rüdiger Thal II. Violine Knut Zimmermann | Klaus Peters | Mathis Fischer Johannes Naumann | Sascha Riedel | Detlef Krüger André Freudenberger | Beate Schubert | Franziska Uibel Sarah Michler | Milan Ritsch | Barbara Weigle | Laura Volkwein Ulrike Bassenge bratsche Felix Schwartz | Yulia Deyneka | Volker Sprenger Holger Espig | Boris Bardenhagen | Matthias Wilke | Katrin Schneider Clemens Richter | Friedemann Mittenentzwei | Wolfgang Hinzpeter Helene Wilke | Stanislava Stoykova Violoncello Andreas Greger | Sennu Laine | Claudius Popp Michael Nellessen | Nikolaus Hanjohr-Popa | Isa von Wedemeyer Claire So Jung Henkel | Egbert Schimmelpfennig | Ute Fiebig Tonio Henkel | Dorothee Gurski | Johanna Helm Kontrabass Mathias Winkler | Joachim Klier | Axel Scherka Robert Seltrecht | Alf Moser | Harald Winkler | Martin Ulrich | Kaspar Loyal Harfe Alexandra Clemenz | Stephen Fitzpatrick Flöte Thomas Beyer | Claudia Stein | Claudia Reuter | Christiane Hupka Christiane Weise | Simone van der Velde Oboe Volkmar Besser | Gregor Witt | Fabian Schäfer | Tatjana Winkler Gerd-Albrecht Kleinfeld Klarinette Matthias Glander | Tibor Reman | Tillmann Straube Unolf Wäntig | Hartmut Schuldt | Sylvia Schmückle-Wagner Fagott Holger Straube | Mathias Baier | Ingo Reuter | Sabine Müller Frank Heintze | Robert Dräger ankündigung kammerkonzert Ost-West-Dialoge IV Berliner Brahms Trio Thorsten Rosenbusch Violine Michael Nellessen Violoncello Gunther Anger Klavier Anton Arensky Klaviertrio d-Moll op. 32 Ernest Bloch Drei Nocturnes Maurice Ravel Klaviertrio Di 13 März 2012 | 20.00 Uhr | Rotes Rathaus || 15/10 € Kammerkonzert Ost-West-Dialoge V St. Petersburg – Paris bläsersolisten der Staatskapelle Berlin Christiane Weise Flöte fabian Schäfer Oboe Matthias Glander Klarinette hans-Jürgen Krumstroh Horn Holger Straube Fagott Wolfgang Kühnl Klavier Nikolai Rimski-Korsakow Quintett für Flöte, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier Francis Poulenc Trio für Klavier, Oboe und Fagott Paul Dukas Villanelle für Horn und Klavier Dmitri Schostakowitsch Vier Walzer op. 97 für Flöte, Klarinette und Klavier Jean FranÇaix L’heure du berger für fünf Bläser und Klavier do 15 März 2012 | 20.00 Uhr | Rotes Rathaus || 15/10 € mitglieder der staatskapelle berlin Horn Ignacio García | Hans-Jürgen Krumstroh | Markus Bruggaier Thomas Jordans | Sebastian Posch | Axel Grüner | Christian Wagner Frank Mende | Frank Demmler Trompete Christian Batzdorf | Peter Schubert | Rainer Auerbach Dietrich Schmuhl | Felix Wilde Posaune Curt Lommatzsch | Joachim Elser | Peter Schmidt | Ralf Zank Martin Reinhardt | Csaba Wagner Tuba Gerald Kulinna | Thomas Keller Pauken Torsten Schönfeld | Ernst-Wilhelm Hilgers Schlagzeug Andreas Haase | Matthias Petsch | Matthias Marckardt Dominic Oelze saxophon Christian Peters klavier Alexander Vitlin Orchesterakademie bei der staatskapelle berlin I. Violine Katharina Overbeck | Elsa Claveria | Agata Policinska Alexandra Maria Schuck | Kinneret Sieradzki II. Violine Yunna Shevchenko | Ansgard Srugies | Krzysztof Specjal bratsche Josephine Range | Pavel Verba Violoncello Stella-Lucia Dahlhoff | Noa Chorin | Beatriz Linares Kontrabass Michael Naebert | Ulrich Zeller flöte Stephanie Wilbert Oboe Cristina Gómez klarinette Franziska Hofmann Fagott Florencia Fogliati Horn Irene López Trompete Johannes Bartmann posaune Dominik Hauer Schlagzeug Sebastian Hahn Harfe Rosa Diaz Cótan impressum Herausgeber Staatsoper Unter den Linden Bismarckstraße 110 | 10625 Berlin Intendant Jürgen Flimm Generalmusikdirektor Daniel Barenboim Geschäftsführender direktor Ronny Unganz Redaktion Dr. Detlef Giese | Mitarbeit: Isabelle Becker, Elisabeth Kühne, Caroline Schulz, Anna Setecki Die Texte von Caroline Schulz, Isabelle Becker und Detlef Giese sind Originalbeiträge für dieses Programmheft. layout Dieter Thomas Herstellung Druckerei Abbildungen Christiane Jacobsen: Johannes Brahms. Leben und Werk, Wiesbaden 1986; Johannes Forner: Brahms. Ein Sommerkomponist, Frankfurt am Main/Leipzig 1997; Georg Eismann: Robert Schumann. Eine Biographie in Wort und Bild, Leipzig, 1955; Heinrich Reimann: Berühmte Musiker – Robert Schumann, Berlin 1903; Willi Reich: Alban Berg. Leben und Werk, Zürich 1963; Richard Petzoldt: Richard Strauss. Sein Leben in Bildern, Leipzig 1960; Kurt Wilhelm: Richard Strauss persönlich. Eine Bildbiographie, München 1984. Fotos der mitwirkenden Monika Rittershaus (Barenboim), privat (Moriah), Matthias Creutziger (Lupu), Thomas Bartilla (Staatskapelle Berlin) Gedruckt auf Luxo Art Samtoffset, FSC-zertifiziertes Papier (FSC = Forest Stewardship Council), welches die Richtlinien des FSC nach weltweit gültigen Chain-of-Custody-Standard (CoC/Produktkette) für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Waldbewirtschaftung nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Standards erfüllt. Die Blumensträuße für die Künstler spendet DER BLUMENKORB. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich dafür. DER BLUMENKORB Villeroy und Boch – Blumen und Tischkultur Charlottenstraße 35/36 – 10117 Berlin-Mitte – Telefon: 20 45 44 75