ZEIT Backstein-Architektur heute 2/2016 TRAUMHAUS AM RHEIN BUNT GEMIXT GUTE ERFAHRUNG PETERSEN-LIEBE Kontrastierend und doch harmonisch Klinker im freundlich-warmen Farbmix Wie ihr Vorgängerbau trägt diese Beim Erzbischöflichen Berufskolleg ergänzt Backstein die luftig-leichte unterstreichen den Wohlfühlcharakter Schule ein Klinkerkleid – aber sonst Köln war die Materialwahl einfach, Transparenz von Haus 759. dieser neuen Kita. ist alles neu. denn der Bauherr liebt Petersen. Eine Bank zum Wohlfühlen: Raiffeisenbank Ravensburg Projekt: Bauherr: Architekt: Stein: Format: Fotograf: K önnen Bankgeschäfte angenehm Altstadt. Auch die zum Fußwegbereich Gliederung der an sich großen Baumasse, sein? Im Fall der Raiffeisenbank einladend zurückgesetzte, lichtdurchflutete die durch Rahmungen, Staffelungen, Unter- Ravensburg gibt es dafür beste Vorausset- Kundenhalle mit Blick auf den grünen schneidungen und Öffnungen ganz selbst- zungen. Die Ausrichtung des U-förmigen Innenhof lädt zum Wohlfühlen ein. verständlich Vorplatz, Entree, Innenhof und Neubaus ermöglicht den Mitarbeitern ei- Abstufungen im Uhrzeigersinn verleihen eine Orientierung zur Standmitte entstehen nen schönen Ausblick auf die gegenüber- dem klar strukturierten Baukörper eine lässt. Das oberflächenraue und bedingt liegenden Grünflächen und die historische aufgelockerte Trauflinie. Es entstehen saugfähige Ziegelriemchen verleiht dem optimal belichtete Räume mit interessanten Gebäude durch sein licht- und witterungs- Sichtbeziehungen und hoher Aufenthalts- bedingtes Farb- und Schattenspiel eine qualität. Die urbane Ziegelfassade mit den lebendige, zugängliche und gleichzeitig schlanken Vertikalfenstern unterstützt die wertige Ausstrahlung. Raiffeisenbank, Ravensburg Raiffeisenbank, Ravensburg fuchs.maucher.architekten.bda, Waldkirch 110 DF 240 x 12 x 50 mm Bernhard Tränkle | Architektur im Bild, Steinen ZEIT Backstein macht Schule B Bernhard Krutzke Geschäftsführer und Gründer des Backstein-Kontors ildung ist wichtig und wertvoll. Diese dungseinrichtungen von der Kita bis zum Lassen Sie sich inspirieren! Und falls Sie mit Bedeutung sollte sich auch in der Berufskolleg. Allen gemeinsam ist, dass sie Backstein bauen wollen und auf der Suche architektonischen Wertigkeit von Bildungs- Wertigkeit ausstrahlen, langlebig sind und nach dem richtigen Stein sind, sprechen Sie einrichtungen widerspiegeln. Allerdings dass man sich in ihnen wohlfühlen kann. mich bitte an. Ich berate Sie gerne. reicht Wertigkeit allein nicht aus. Robust- Aber das ist natürlich nicht alles, was Back- heit und Langlebigkeit sind mindestens stein Ihnen hier zu bieten hat. Als integ- genauso wichtig, denn insbesondere der raler Bestandteil eines luftig-transparenten Schulalltag kann für ein Gebäude ganz Wohnhauses oder als Hülle einer schon schön hart sein. In dieser Ausgabe finden fast trutzigen Versuchshalle zeigt er ganz Sie viele Beispiele für gelungene Bil- unterschiedliche Gesichter. Ihr Bernhard Krutzke Wissenschaft im Ziegelkleid: Halle d’Essais Ingénieurs Backsteinen verleiht der Halle einen rauen, lebendigen Charakter, der hervorragend mit den noch vorhandenen Teilen der historischen Industriearchitektur korrespondiert. B is zum Niedergang der Stahlindustrie rauchten in Esch-Belval die Hoch- öfen. Im Zuge des Projektes „Cité des Sciences, de la Recherche et de l’Innovation“ erwacht die Industriebrache gerade zu neuem Leben. Die Halle für bauingenieurtechnische Versuche ist Bestandteil des Innovationszentrums. Hier werden bauphysikalische Versuche durchgeführt Projekt: Halle d’Essais Ingénieurs, Esch-sur-Alzette, Luxemburg Bauherr: Le Fonds Belval Architekt: Michel Petit architecte, Luxembourg Stein:162 Format: NF Verarbeiter:Soludec Fotograf: Stefan Schilling, Köln und Bauteile auf Materialfestigkeit geprüft. Die architektonische Form folgt klar der technischen Funktionalität. Das kompakte Volumen verfügt über drei große Liefereingänge, die von LKW bis zu 13 Tonnen befahren werden können. Die Ziegelfassade aus grob strukturierten schwarzbraunen Backstein-Architektur heute Dacapo für Petersen: Erzbischöfliches Berufskolleg Projekt: Erzbischöfliches Berufskolleg, Köln Bauherr: Erzbistum Köln Architekt: 3pass Architekt/innen Stadtplaner/innen Kusch Mayerle BDA, Köln Stein:D98 Format: FF 228 x 108 x 40 mm Verarbeiter: Klinker Forum, Morsbach Fotograf: Constantin Meyer, Köln in Nordrhein-Westfalen. Das neue Kolleg des benachbarten Kirchbaus auf. Die vereint drei bisher separate Standorte. Hier Materialwahl gestaltete sich recht einfach, werden rund 1000 Schüler und Studierende denn der Bauherr war derselbe wie beim unterrichtet. Neben 50 Unterrichtsräumen Diözesanmuseum „Kolumba“, für das die umfasst das Gebäude ein Foyer, eine Turn- dänische Ziegelei Petersen den inzwischen halle, eine Bibliothek, eine Cafeteria und schon legendären Kolumba-Stein entwi- diverse Fachräume. ckelt hat. Die Begeisterung für die Ziegel Der Baukörper besetzt als erkennbarer Auf- ist nach wie vor ungebrochen, so dass takt zum nahen Unicampus die Raumkante schon sehr früh feststand: Für die Fassade entlang der Berrenrather Straße. Zusam- des Erzbischöflichen Berufskollegs kommen men mit dem Gebäude der Katholischen nur Steine von Petersen in Frage. Eine gute Hochschulgemeinde und den benach- Entscheidung und ein positives Signal an barten Wohnhäusern umschließt er den alle Bauherren: Wer auf Qualität setzt, hat skulpturalen Kirchbau St. Johannes XIII. von nicht nur lange Freude an seinem Ge- Josef Rikus. bäude, sondern spart sich beim nächsten Im Inneren des Gebäudes schafft das Projekt möglicherweise auch eine aufwän- Forum mit großer Freitreppe und einer dige neue Materialauswahl. über vier Geschosse erlebbaren Höhe eine „gefühlte gemeinsame Mitte“ für die D drei zusammengeführten Berufsschulen. as Erzbischöfliche Berufskolleg Köln Der Materialkanon wird hier bestimmt zählt zu den wichtigsten Ausbil- durch Sichtbeton in Kombination mit feinen dungsstätten für erzieherische, sozialpä- hölzernen Einbauten. Die Fassade aus dagogische und heilpflegerische Berufe graugrünem Klinker greift die Farbigkeit ZEIT Fröhlich-bunter Backstein: Kita Bergheim-Fliesteden Projekt: Bauherr: Architekt: Stein: Format: Verarbeiter: Fotograf: Kindertagesstätte „Fliester Schreihäls e. V.“, Bergheim-Fliesteden Stadt Bergheim Städtisches Gebäudemanagement Bergheim/Architekt Peter Hötte 219 NF HK Hoch- und Klinkerbau, Auderath Stefan Schilling, Köln Raumzuschnitte in den „Kinderhäusern“ sind grundsätzlich für alle Gruppenformen geeignet, auch für integrative Konzepte. So können zukünftig auch andere Gruppenformen integriert werden, ohne in den Rohbau eingreifen zu müssen. Damit ist A eine langfristige Flexibilität der Nutzung ls die neue Kindertagesstätte „Fliester Schreihäls e.V.“ in Bergheim-Fliesteden gewährleistet. Der Anspruch der Langfristigkeit und eingeweiht wurde, war die Freude groß. Nachhaltigkeit hat auch die Materialwahl Das freundliche, helle und mit modernster der Fassade maßgeblich beeinflusst. Statt Technik ausgestattete Gebäude ist wie auf eine scheinbar billige Putzfassade geschaffen zum Wohlfühlen, Spielen und haben die Planer der Stadt Bergheim auf Entdecken. Kleine „Schreihäls“ sind hier eine beständige Klinkervormauerschale bestens aufgehoben. gesetzt, die auch in vielen Jahren noch Die zweigruppige Kindertagesstätte ist so wie neu aussehen und durch ihren Mix konzipiert, dass alle gruppenbezogenen aus warmen Farben eine fröhlich-bunte Räume zu sogenannten „Kinderhäusern“ Leichtigkeit ausstrahlen wird. zusammengefasst sind. Diese gruppieren sich mit dem Mehrzweckraum und den Serviceräumen um die zentrale Halle als „Marktplatz“. Die durch Oberlichter beleuchtete Halle ist zugleich Multifunktionsfläche, wettergeschützter Spielplatz und Ausstellungsfläche. Raumanordnung und Backstein-Architektur heute Transparenz trifft Backstein: Haus 759 D irekt am Rhein und dennoch hochwassersicher auf einem sechs Meter hohen Hochdeich, Ausblick auf ein Landschaftsschutzgebiet am anderen Ufer und schöne alte Bäume im Vorgarten – was sich liest wie eine Wunschliste für das Traumgrundstück, beschreibt zutreffend den Standort von Haus 759. Angesichts dieser exponierten Lage ist es verständlich, dass sich die Bauherren ein transparentes Gebäude mit viel Glas und zahlreichen Durchblicken wünschten. Das Wohnhaus besteht aus einem Vollund einem Staffelgeschoss mit rundum ausladenden Deckenscheiben, die im Obergeschoss einen Rundlauf um das Haus ermöglichen. Die weiten Auskragungen bieten zudem einen konstruktiven Sonnenschutz, der das Sonnenlicht in den Sommermonaten abschirmt. Neben den Minimalfensteranlagen und den weißen Deckenbändern gibt es ein drittes Gestaltungselement: geschossho- gehen und der Eindruck der Transparenz warmen Grautons nahelegte. Während im he Wandscheiben aus langformatigen noch verstärkt wird. Bei der Wahl des Vorfeld neben Backstein auch Naturstein grauen Ziegelsteinen, die einen leben- Steins für die Wände haben die Architek- erwogen wurde, hat sich letztlich der digen Kontrast zu den glatten Glas- und ten sehr intensiv nach einem Material ge- Kolumba von Petersen durchgesetzt, weil Deckenflächen bilden. Wie der Fußboden sucht, das einen reizvollen Kontrast zu den er die gestellten Anforderungen am besten aus Ruhrsandstein setzen sich im Gar- Glasflächen setzt und ein lebendiges Spiel erfüllte. Und tatsächlich vereinen sich die tengeschoss die Backsteinwände von von Licht und Schatten zulässt. Zudem Ziegelwände mit den anderen architekto- innen nach außen fort, so dass Innen- und sollten die Farben des Hauses innen und nischen Elementen zu einem ausgespro- Außenräume scheinbar ineinander über- außen harmonieren, was die Wahl eines chen gelungenen Ganzen. Projekt: Bauherr: Architekt: Haus 759 Privat Döring Dahmen Joeressen Architekten, Düsseldorf Stein: K51 Format: 528 x 108 x 37 mm Verarbeiter: Jakobs Wohnbau, Schwalmtal Fotograf: Stefan Schilling, Köln ZEIT Schule und Backstein #1: Erweiterungsbau mit Mensa Projekt: Erweiterung Albert-Schweitzer-Realschule und Heinrich-HeineGymnasium, Hartgenbuscher Kirchweg, Köln Bauherr: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln Architekt: BFM Architekten, Köln Stein: K50 Format: 528 x 108 x 20 mm, hochkant verklebt als WDVS-Riemchenfassade Verarbeiter: PSA Bauunternehmung GmbH, Neunkirchen Fotograf: Axel Fritz, Köln an zentraler Stelle an den Bestandsbau der Schulanlage angebunden. Er korrespondiert durch Materialwahl und Gebäudeform mit dem Ensemble und wertet dieses deutlich auf. Damit trägt der neue Baukörper wesentlich zu einer signifikanten Adressbildung der Schule bei. Beim bestehenden Schulbau aus den 70er Jahren haben sich die verwendeten Materialien Klinker und Sichtbeton hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit hervorragend D bewährt. Im Neubau finden sie in zeiter Erweiterungsbau ergänzt die aus gemäßer und hochwertiger Form wieder der Albert-Schweitzer-Realschule und Verwendung. Und das ist gut so. Bildung dem Heinrich-Heine-Gymnasium bestehen- ist wichtig und diese Bedeutung sollte sich de Schulanlage. Er umfasst eine Mensa auch in der architektonischen Wertigkeit nebst Großküche für ca. 500 Mahlzeiten von Bildungseinrichtungen widerspiegeln. am Tag, die Betreuungsräume für den Umso besser, wenn wertige Materialien offenen Ganztag sowie ausgegliederte dann auch noch so robust und langlebig Lehrerarbeitsstationen. sind wie Backstein, der seine „Schultaug- Der nach dem Passivhausstandard errich- lichkeit“ schon oft bewiesen hat. tete Neubau ist räumlich und funktional Backstein-Architektur heute Schule und Backstein #2: Erich-Kästner-Schule in Lich B evor der Neubau der modernen lich geringere Grundfläche des Gebäudes Wie schon erwähnt, ist die Außenhaut des Erich-Kästner-Schule beginnen konnte, ein ganz neuer Freibereich für die Schule. Hauptbaukörpers mit Klinker verkleidet. Er musste an gleicher Stelle ein altes Schulge- Der neue, klar strukturierte Baukörper nimmt damit die Materialität der Turnhalle bäude weichen. Vieles war dort abgenutzt, gruppiert sich zusammen mit der gegen- auf. Außerdem trägt die Klinkerfassade zur nicht mehr zeitgemäß oder unansehnlich überliegenden Anna-Freud-Schule und der Nachhaltigkeit bei, denn sie wird dank geworden. Nur eines nicht: die Klinkerfas- Turnhalle um den Pausenhofbereich. Er ist ihrer Robustheit weitgehend wartungsfrei sade. Der entwerfende Architekt bezeich- so positioniert, dass Freiräume zur Wetter die gesamte „Lebenszeit“ des Gebäudes nete sie sogar als fast neuwertig. So ist es nach Süden sowie für den Betreuungsbe- überstehen … wie der Vorgängerbau kein Wunder, dass auch der Schulneubau reich im Westen entstehen. bereits überzeugend gezeigt hat. wieder ein Klinkerkleid trägt. Aber sonst hat sich vieles gegenüber dem Altbau geändert: Der zweigeschossige Neubau ist deutlich kompakter und als Passivhaus ausgeführt. Seine kompakte Bauweise hat mehrere Vorteile. Zum einen ist sie durch das günstige A/V-Verhältnis äußerst hilfreich bei der Umsetzung des Passivhausstandards, der hier mit moderaten Dämmstärken in Verbindung mit einer flächendeckenden Raumluftanlage mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad realisiert wird. Zum anderen entsteht durch die deut- Projekt: Bauherr: Architekt: Stein: Format: Neubau Erich-Kästner-Schule, Lich Landkreis Gießen Eßmann | Gärtner | Nieper Architekten GbR, Darmstadt 197 DF 240 x 100 x 52 mm Verarbeiter: Klinker Forum, Morsbach Fotograf: Ralf Heidenreich, Offenbach ZEIT Neues vom Backstein-Kontor Zeitlos schön und „fair made“: Unsere neue Riemchenkollektion Auswahl aus der neuen Riemchenkollektion – weitere Sorten finden Sie in unserem Showroom 1. Zeile v. l. n. r.: Amalfi, Vicenza, Bergamo, Messina 2. Zeile v. l. n. r.: Durban, Palermo, Siena, Capri G emeinsam mit dem renommierten steht für höchste Qualität, Nachhaltigkeit den oben gezeigten Designs noch viele Hersteller Interbau haben wir eine und „fair made“. Das traditionsreiche weitere Sorten – und natürlich die kompe- neue, sehr attraktive Riemchenkollektion Familienunternehmen hat seit mehr als tente Beratung, die Sie von uns gewohnt entwickelt, die exklusiv im Backstein-Kontor 100 Jahren seinen Standort im Wester- sind. Falls Sie nicht nach Köln kommen erhältlich ist. wald, der „Wiege des Tons“. Interbau können, stellen wir Ihnen unsere neuen Die Kollektion überzeugt durch zeitgemäß- entwickelt und produziert zu 100 % in Riemchen auch gerne persönlich bei Ihnen zeitlose Farben und interessante lebendige Deutschland: mit Rohstoffen aus der vor Ort vor. Sprechen Sie uns einfach an. Oberflächenstrukturen. Fast unendlich viele Region, ausschließlich mit Ökostrom aus Wir freuen uns auf Sie. Formatvarianten zwischen 21 und 60 cm erneuerbaren Energien, nach höchsten eröffnen dem Architekten eine große deutschen Standards und einer Werks- gestalterische Freiheit. 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