Los Elementos

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Samstag, 24. Juni, 20 Uhr
Helmut List Halle
Los Elementos
Santiago de Murcia (1673–1739)
Folias Gallegas
Anonymus
Ouvertüre: Xacara
Antonio de Literes Carrión (1673–1747)
Los Elementos
Texte anonym
1. Ayre (Luft): Frondosa apacible estancia
Tierra (Erde): Pomposo, fertil alvergue
2. Tierra y Ayre (Erde & Luft): Moradores de estas playas
3. Ensemble: Y asi le festejen
4. Ayre y Tierra (Luft & Erde): Pues reverentes
5. Ensemble: La tierra con flores
6. Agua (Wasser): Y al rapido sonido de mi aliento
7. Olmo apacible (Die sanftmütige Ulme)
Gaspar Sanz (1640–1710)
Marizapalos
8. Fuego (Feuer): Mas si fuese la planta fugitiva
9. Fuego enzendido
10. Agua y Fuego (Wasser & Feuer): Pues soy el agua
11. Y aunque no aya materia combustible
Santiago de Murcia
Fandango
12. Ayre (Luft): El ayre soy que aliento la armonía
13. Ayre (Luft): Surque alagüeña la esfera dorada
14. Tierra (Erde): No podrá, que en mis
15. De flores vestida
16. Ensemble: En tan triste confusión
17. Aurora: Ay amor!
18. Tiempo (Zeit): Sienta la Tierra
Santiago de Murcia
Tarantella
19. Fuego (Feuer): Mas en la obscura noche
20.Fuego (Feuer): Sedienta de influjos
21. Ayre, Tierra y Agua (Luft, Erde & Wasser):
Iras fatales fulminan
22. Tiempo (Zeit): Y aunque intente la fatiga
23. Tiempo (Zeit): Risueña el aurora
24. Tierra (Erde): Y pues la luz del dia
25. Tierra (Erde): Rompa la tierra la carzel
Antonio de Santa Cruz (um 1700)
Jacaras
26.Ensemble: Y sus acordes fragancias
27. Ayre (Luft): Y pues ya se desvian
28.Ayre (Luft): En brazos del alva
29.Agua (Wasser): Deydades, que en monte
30.Agua (Wasser) / Ensemble: Suenen los clarines
31. Aurora: Dormida fatiga
Santiago de Murcia
La Jota
32. Agua (Wasser): El moble diamante
Tierra (Erde): Aqueste hemisferio
Ayre (Luft): Mi esfera recibe
Fuego (Feuer): La timida hoguera
33. Ensemble: Y pues tierra, agua y ayre
34.Ayre (Luft): Flores, aves, fuentes, ríos
Tierra (Erde): Prados, riscos, montes, selvas
Ayre (Luft): Aves, que el ayre jirais
Tierra (Erde): Fuentes, que el prado correis
35. Ayre y Tierra (Luft & Erde): Y a la luz que madruga
36.Ayre (Luft): Mas ya se escucha el estruendo
Tierra (Erde): Y dejandose ver de la atalaya
37. Ensemble: Y assi el canto de las aves
38.Ayre (Luft): Esfera copiosa
Ensemble: Y con dulzes picos
Agua (Wasser): Fuente canora
Ensemble: Poniendo las aguas
Fuego (Feuer): Puro elemento
Ensemble: Con luzes e inzendios
Tierra (Erde): Selvas vestidas de varios colores
Ensemble: Alfombra de flores
Aurora: Si vozes respiran
Ensemble: Y llena de influxos
Tiempo (Zeit): Los siglos ha unido
Ensemble: Ynstantes abrazen
María Hinojosa Montenegro, Sopran (Wasser & Aurora)
Luanda Siqueira da Silva, Sopran (Luft)
Marta Valero, Mezzosopran (Erde)
Marina Pardo, Mezzosopran (Feuer)
Hugo Oliveira, Bariton (Zeit)
Adrián Schvarzstein, Schauspieler
Carolina Pozuelo, Flamencotänzerin
Miguel Lara, Flamencotänzer
Ensemble Le Tendre Amour:
Mónica Waisman, Violine
Maria Gomis, Violine
Katy Elkin, Oboe
Lixsania Fernández, Viola da gamba
Miguel Rincón, Theorbe & Gitarre
Manuel Vilas, Barockharfe
Esteban Mazer, Cembalo
Pere Olivé, Schlagzeug
Musikalische Leitung: Katy Elkin & Esteban Mazer
Szenische Leitung: Adrián Schvarzstein
Patronanz:
Kurzeinführung: ca. 19.40 Uhr im Foyer mit Mathis Huber
Programmdauer:
Erster Teil: ca. 55 Minuten
Pause: ca. 25 Minuten
Zweiter Teil: ca. 45 Minuten
Los Elementos
Eine abgetakelte Tapasbar in Barcelona:
­Manolo, der missmutige Barkeeper, wollte
­eigentlich nicht aufsperren, weil er lieber
den ganzen Tag Siesta hält, anstatt seine
wenigen Gäste zu bedienen. Heute aber
­
ist alles anders. Eher als gedacht ist
die Bar brechend voll. Vor allem vier
Frauen ­
ziehen alle Blicke auf sich. Es
handelt sich um keine Geringeren als
die „Vier E­lemente“ Erde, Wasser, Feuer
und Luft, die beschlossen haben, in
der Bar die Nacht durchzufeiern und
auf die Morgenröte zu warten. Nur
Spielverderber Tiempo – die Zeit also –
weist immer wieder darauf hin, dass
die Sonne noch lange nicht aufgeht. So
bleibt also viel Platz für allerlei Tänze,
mit denen sich alle die Zeit vertreiben.
Diese absurde Szenerie haben sich Adrián
Schvarzstein und das Ensemble Le Tendre
Amour ausgedacht, um eine echte Opernrarität auf die Bühne zu bringen: Los
Elementos, eine spanische Barockoper
von Antonio de Literes.
Zum Stück
Antonio de Literes stammt aus Mallorca, im 17. Jahrhundert
nicht gerade der Hotspot der damaligen Welt, allerdings als
Hafen durchaus belebt und international angebunden. An
eine Karriere als Künstler wäre dort allerdings nicht zu denken, also wird der hochbegabte Jüngling in den Chor der
Capilla Real in Madrid aufgenommen, wo er eine gründliche
Ausbildung erfährt. Literes wählt die tiefen Streichinstrumente – Violone, Gambe und Cello – zu seinen wichtigsten
Instrumenten, allerdings komponiert er sehr bald auch selbst.
Eine Anstellung als Hofcellist ermöglicht ihm den Kontakt
in höchste Kreise in Madrid, und bald werden seine Musiktheaterwerke häufig aufgeführt und hoch gelobt.
Literes und seinen Förderern geht es darum, eine genuin
spanische Musik zu entwickeln, die sich an den nationalen
Eigenheiten orientiert, vor allem der Sprache und den Tanzrhythmen. So entsteht eine ganz eigene Kunstform, zu der
Literes einiges Entscheidende beigetragen hat, die Zarzuela.
Eine Zarzuela ist eine Art Singspiel mit viel gesprochenem
Text und eher volkstümlichen Liedern, meist heiteren Charakters und voller Anspielungen auf aktuelle soziale und
politische Verhältnisse. Dazu wird in der Zarzuela fleißig
getanzt. Doch als Literes 1706 zum Hofkapellmeister avanciert,
beschäftigt er sich mehr und mehr auch mit den angesagten
internationalen Formen des Musiktheaters.
In diese Phase fällt auch die Komposition der Oper „Los Elementos“, die wahrscheinlich im Jahr 1718 entstand. Allerdings
ist weder ihr genaues Uraufführungsdatum noch ihr Librettist
bekannt, weshalb wir einigermaßen auf Spekulationen angewiesen sind, in welchem Zusammenhang dieses sehr ungewöhnliche Stück entstand. Auf dem Titelblatt des Werkes ist
die Bezeichnung „Opera Armonica al estilo ytaliano“ vermerkt
– Harmonische Oper in italienischem Stil“ – was eine interessante Spur legt. Denn wenn man sich die Partitur anschaut, ist
auf den ersten Blick wenig Italienisches zu erkennen. Komplexe spanische Rhythmen bestimmen das Bild. Vier Frauenrollen
wetteifern um die Krone in Ziergesang, und immer wieder
schließen sie sich zu Ensembles zusammen – überaus ungewöhnlich in der italienischen Oper des Hochbarocks, aber in
Spanien durchaus üblich. Achtet man jedoch auf die Gesamtanlage, dann wird das Italienische durchaus augenfällig: Denn
„Los Elementos“ ist durchkomponiert. Kein einziger Dialog wird
gesprochen, sondern nur rezitativisch gesungen, und die Arien
haben oft ein klassisches Da-Capo-Format, also zwei sehr unterschiedliche Teile, von denen der erste wiederholt wird.
Das war es denn aber auch mit dem italienischen Modell,
ansonsten ist „Los Elementos“ lebensprall spanisch. Immer
wieder unterbrechen Lieder und Romanzen die Arienfolge,
immer neu finden die Frauenrollen in wechselnden Kombinationen musikalisch zueinander, und die einzige Männerstimme bleibt auf gelegentliche Einwürfe und das Fundament
in einigen Chören beschränkt. Tatsächlich war es damals in
Spanien absolut üblich, dass Frauen in der Oper sangen. Die
vier hohen Rollen sind also tatsächlich weiblich besetzt gewesen, nicht etwa mit Kastraten, wie es zur gleichen Zeit in
Italien, aber auch etwa in Händels London üblich war.
Die vier Frauen verkörpern im Stück die vier Elemente Feuer,
Wasser, Luft und Erde. Sie haben sich zusammengefunden,
um den Sonnenaufgang zu erwarten. Sie streiten sich ein
wenig darum, welches Element denn der aufgehenden Sonne
am besten dienen oder gefallen könnte, und die missmutige
Zeit, der Bariton im Ensemble, mahnt die aufgekratzten Frauen immer wieder, dass alles Sehnen und Betteln leider den
Lauf der Stunden nicht beeinflussen könne, weshalb es eben
dauere, bis die Sonne aufgeht.
Das ist handlungsmäßig schon alles, mehr passiert nicht. Weshalb man das Stück unter italienisch-barocken Verhältnissen
sicher eher als Serenata oder Cantata bezeichnet hätte. Eine
ausgewachsene Oper ist das Stück ganz gewiss nicht. Tatsächlich passiert außer Warten gar nichts, das allerdings verkürzen
sich die Damen mit ausufernden Metaphern. Immer wieder
beschreiben sie die Natur der Nacht und des Sonnenaufgangs,
noch der letzte zwitschernde Vogel, der letzte säuselnde Wind
wird besungen, inklusive ausladender Koloraturen in der Imitation der gefiederten Freunde. Das Ganze ist so dick aufgetragen,
dass es sich um eine höfische Metapher handeln muss. Nur
fehlen uns die konkreten historischen Grundlagen, um die
Bildersprache wirklich entschlüsseln zu können. Das Werk ist,
so lesen wir auf dem Titelblatt: „Zum Jahrestag Ihrer Hoheit,
der Herzogin von Medina de las Torres“ geschrieben worden.
Allerdings mag es nicht zu weit führen, die Geschichte mit dem
gerade mühselig beendeten Spanischen Erbfolgekrieg zu verbinden. Über ein Jahrzehnt stritten sich die Bourbonen unter
Führung von Ludwig XIV. mit den Habsburgern unter Karl II.,
dem späteren Kaiser Karl VI., um den spanischen Thron. Der
verheerende Krieg riss das ganze Land ins Unglück, spaltete die
Gesellschaft und endete mit einem brüchigen Kompromiss.
Vier Frauen, die die Nacht durch auf den erlösenden Sonnenaufgang warten – es ist sicher nicht überinterpretiert, das als
Bild für eine Gesellschaft zu verstehen, die eine endlose Nacht
des Krieges durchsteht und inbrünstig hofft, dass endlich die
Sonne und damit der Frieden aufgehen möge.
Tanzsätze
Davon allerdings findet sich in Adrián Schvarzsteins Inszenierung von „Los Elementos“ nichts wieder. Es ist eine andere Nacht, die hier durchlitten wird. Der Regisseur aus Barcelona hat die Szene in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts
angesiedelt, in einer heruntergekommenen Tapasbar zur
Spätzeit des Franco-Regimes. Und hier treffen sich nicht nur
die leichtlebigen Frauen auf der Suche nach ein wenig Amüsement, sondern ein Tanzpaar, das eine veritable Liebesgeschichte ohne Worte erzählt. Dazu haben die Musiker von Le
Tendre Amour eine ganze Reihe zeitgenössischer Tänze in
das Stück von Literes integriert, eine typische Verfahrensweise, die Literes durchaus selbst oft angewandt hat. Katy
Elkin vom Ensemble hat ein paar kurze Beschreibungen dieser historischen Tänze verfasst, die hier zum Schluss angeführt
seien: „Die Musik der Tänze stammt hauptsächlich von Santiago de Murcia, den Literes persönlich kannte und sehr schätzte. Folias – sehr populär in allen romanischen Ländern – sind
eine Folge von Variationen. Murcia mixte französische und
italienische Elemente, kreierte seinen eigenen Stil und komponierte neben den heute erklingenden „Folias Gallegas“ auch
noch zahllose andere. Die Marizapalos bekamen ihren Namen
von María Inés Caldéron, Schauspielerin und Geliebte des
Königs Philipp IV., die den Komponisten zu einer schönen,
femininen Melodie inspirierte, hier als Solo von Carolina
Pozuelo getanzt. Der Tänzer Miguel Lara kann in den Jacaras
von Antonio de Santa Cruz mit einem Solo glänzen, auch sie
wurden zur Zeit von Literes komponiert. Jacaras verwendet
man gerne zu musikalischen Zwischenspielen, und genau
das tun wir auch. Der Fandango – unserer stammt wieder von
Santiago de Murcia – wurde auf dem Theater in Unterhaltungsstücken wie Zarzuelas und Tonadillas oft als Paartanz
benutzt und passt perfekt. Und schließlich haben wir noch
einen Tanz in unser Stück aufgenommen, der in ganz Spanien bis heute populär ist: die Jota. Ihrer mitreißenden Rhythmik und spritzigen Lebensfreude kann man schwer widerstehen. Man wird einfach hineingezogen in die Wärme der
Fiesta, die Spaniens wahres Herz ausmacht.“
Thomas Höft
Die Interpreten
Maria Hinojosa Montenegro,
Sopran (Wasser & Aurora)
Die katalanische Sopranistin wurde in Sabadell, Spanien,
geboren und schloss ihr Gesangsstudium an der Superior
School of Music of Catalonia (ESMUC) ab.
Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie in
mehr als zwanzig Zarzuelas aufgetreten. Im Jahre 2007 erhielt sie
einen Kritikerpreis und wurde
zur „Best Musical Actress“ nominiert.
Maria Hinojosa Montenegro hat
sich in den vergangenen Jahren
ein großes Repertoire im Bereich der
Alten Musik, der Klassik und des Belcanto erarbeitet und tritt regelmäßig mit den Dirigenten Pablo
Heras Casado, Gabriel Garrido, Giovanni Antonini, Enrico
Onofri, Ottavio Dantone, Stefano Montanari, Rinaldo Alessandrini, Fabio Biondi, Sir Neville Marriner, Corrado Rovaris,
Josep Pons oder Francesc Prat auf. Eine künstlerische Partnerschaft verbindet sie mit den Regisseuren Xavier Albertí,
Robert Carsen, Eduardo Lopez Banzo, Juliette Deschamps oder
Alfred Kirchner sowie den Gruppen La Fura dels Baus und Els
Comediants. Gastspiele führten die Künstlerin in zahlreiche
Länder Europas, nach Mexiko und in die Vereinigten Staaten.
Neben ihrer Zusammenarbeit mit Ensembles für Alte Musik
nahm sie auch zahlreiche Opern und Zarzuelas für die Labels
Harmonia Mundi und K 617 auf. Eine Aufnahme mit einer
Auswahl von Werken des katalanischen Komponisten Joan
Guinjoan ist in Planung.
Letzte Projekte waren u. a.: ein Konzert mit Mozart-Arien unter
Giovanni Antonini in Barcelona, Porporas „Semiramide riconosciuta“ mit der Accademia Bizantina in Beaune und Santiago, eine Tournee mit Arien von Vivaldi und Händel, die sie
erneut an das Theater an der Wien führen wird, Mozarts „Die
Zauberflöte“ am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Puccinis
„La bohème“ in Valladolid und Golijovs „Aynadamar“ in Oviedo, Granada und Santander. Weiters standen Martín y Solers
„L’arbore de Diana“ unter Fabio Biondi in Montpellier und
Mozarts Requiem unter Neville Marriner auf ihrer Agenda.
Luanda Siqueira da Silva, Sopran (Luft)
Nach dem Gesangsstudium an der Nationalen Musikhochschule in Rio de Janeiro, Brasilien, studierte Luanda Siqueira
Barockgesang in Paris, wo sie 2003 ihren Graduiertenpreis
mit Auszeichnung erhielt. Luanda erhielt auch den ersten
Preis bei der Chimay Castle International Competition unter
dem Vorsitz von William Christie und absolvierte ihre Ausbildung an der Opéra National du Rhin, wo sie die Gelegenheit
hatte, mit mehreren prominenten Dirigenten und Regisseuren wie Rinaldo Alessandrini, David McVicar und Emmanuelle Haïm zusammenzuarbeiten.
Als Solistin hat Luanda in bedeutenden Konzerthallen und
Opernhäusern gesungen. Sie
war an der Opéra de Lyon in
Gershwins „Porgy und Bess“ zu
hören, in der Opéra Comique und
der Opéra de Rouen hat sie in Lullys
„Cadmus und Hermione“ gesungen und
in der Queen Elizabeth Hall, London, mit dem Venice Baroque
Orchestra unter Andrea Marcon in einer Konzertversion
„L’Olimpiade“ aufgeführt. Vor kurzem hat Luanda Siqueira in
der Opéra Comique die Rolle der Prinzessin Wakasa in „Contes de la lune vage après la pluie“ von Xavier Dayer übernommen sowie alle weiblichen Rollen in „Molière à l’Opéra“ an
der Opéra de Reims. Mit diesem Werk ging sie gemeinsam
mit Les Paladins unter der Regie von Jérôme Correas auch auf
Tournee in Frankreich.
Marta Valero, Mezzosopran (Erde)
Die katalanische Mezzosopranistin Marta Valero erhielt ihre
Graduierung in Gesang von der Escola Superior de Musica de
Catalunya, wo sie zur selben Zeit bei Assumpta Mateu, Francisco Poyato und Mitsuko Shirai auch Lied studierte. Als Preis
des AAOS-Bewerbs erhielt sie eine Rolle in Rossinis „La Cenerentola“. Weitere Rollen ihrer Karriere waren bisher Volpino in „Lo Speziale“ (Haydn), Cherubino und Donna Elvira,
Rosina in „Il barbiere di Siviglia“, Giulietta in „Hoffmanns Erzählungen“,
Dido und Carmen.
Auch in der aktuellen Musik
ist Marta Valero sehr gefragt.
Sie sang die Uraufführung von
Augustí Charles „Primary Colors“, „Lorca al Piano“ von Enric
Palomar und die Oper „El Saló
d’Anubis“ von Joan Albert Amargós.
Auf ihrem Plan standen auch Aufführungen von Schönbergs „Pierrot lunaire“, Luciano Berios
„Folksongs“ und de Fallas „El amor brujo“.
Ihre stimmliche Vielseitigkeit hat es ihr erlaubt, in ihr Repertoire nicht nur klassische und zeitgenössische Oper, Oratorium und Lied, sondern auch Jazz und Folk einzubauen. So hat
sie etwa mit dem Brossa String Quartet eine CD aufgenommen.
Zu ihren jüngsten Projekten gehören zwei weitere CD-Aufnahmen und die Premiere von Raquel Garcia Tomás’ „Office for
post-identical living“, das auf dem Festival Grec in Barcelona
und an der Neuköllner Oper in Berlin aufgeführt wird.
Marina Pardo, Mezzosopran (Feuer)
Die vielseitige Mezzosopranistin Marina Pardo schloss ihr
Studium in Oviedo (bei Celia A. Blanco) mit Auszeichnung ab
und erhielt zudem den Degree Prize und
den „Muñoz Toca“-Sonderpreis, der
jedes Jahr nur einmal vergeben
wird. 1994 wurde sie von Alfredo
Kraus für Meisterklassen an der
Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid ausgewählt
und erhielt im selben Jahr den
Ersten Preis beim Gesangsfestival
in Sarria. Außerdem war sie weibliche Finalistin bei der 6. International
Competition „Francisco Alonso“ und erhielt für ihre künstlerischen Verdienste die Silbermedaille der Santander Youth
Musicians.
Maria Pardo arbeitete unter der Leitung von renommierten
Dirigenten wie Helmut Rilling, James Levine oder Pinchas
Steinberg, unter anderem mit den renommiertesten spanischen Dirigenten und Orchestern. Die Liste der internationalen Orchester, mit denen sie auftrat, beinhaltet die New York
Philharmonic, die Israel Philharmonic oder die Dresdner
Philharmonie. Ihr Opernrepertoire deckt einen großen Teil
des klassischen und romantischen Repertoires ab: Le nozze
di Figaro, Die Walküre, Carmen, Traviata, Die Zauberflöte, Il
Barbiere di Siviglia, Elektra, La Verbena de la Paloma, Eugen
Onegin, La Sonnambula, La vida breve etc.
Ihre Liebe gilt aber auch dem Oratorium und dem Lied; sie
gab zahlreiche Recitale mit ihrem festen Begleiter Kennedy
Moretti. Im Bereich der Alten und Barockmusik hat sie zahlreiche Partien gesungen und ist auf Festivals wie in Santander,
Aranjuez oder in der Emilia Romagna aufgetreten. 2005 hat
sie den spanischen Nationalpreis für Musik erhalten.
Hugo Oliveira, Bariton (Zeit)
Aus Lissabon gebürtig, machte Hugo Oliveira seine Ausblidung
auch im Opernstudio von Porto und erhielt dort die Möglichkeit, in Produktionen wie „Joaz“ von
Benedetto Marcello oder „Melodias
Estranhas“ von António Chagas
Rosa mitzuwirken. Er hat auch
HK Grubers Frankenstein gegeben, u. a. mit dem London Symphony Orchestra im Barbican
Centre in London.
Auf dem Opernsektor holte man ihn
für Saint-Sa˜ens „Samson und Dalilah“
oder Wagners „Lohengrin“ an das Concertgebouw in Amsterdam, er sang in Aix-en-Provence, in der Cité
de la Musique in Paris, in Delhi oder an der Berliner Staatsoper.
Aber auch das Oratorium liegt ihm am Herzen und er war
schon zu hören in: Mozarts Requiem und c-Moll-Messe, im
Brahmsrequiem und in Strawinskis „Les Noces“ oder in Liszts
„Legende von der heiligen Elisabeth“. Er sang Kantaten von
Bach und dessen Johannespassion sowie Händels „Solomon“.
Für solche Werke arbeitete er mit Gennadi Rozhdestvensky,
Sascha Goetzel, Rob Vermeulen, Ton Koopman, Franz Brüggen
oder Paul McCreesh zusammen. Und seine Kollaborationen
erstrecken sich auch auf Jordi Savall, Christina Pluhar, Gabriel Garrido, Lawrence Cummings oder Christophe Rousset.
Adrián Schvarzstein, Schauspieler
Adrian Schvarzstein, laut Eigendefinition eine Mischung aus
Argentinier, Spanier und Italiener, ist Clown, Schauspieler,
Regisseur für Zirkus und Theater – kurzum,
ein echtes Multitalent und ein wahrhaftig energiegeladener Unterhalter und Showman. Er studierte
ursprünglich die Kunst der Commedia dell’Arte in Italien, wurde
aber bei seiner mittlerweile
20-jährigen beruflichen Tätigkeit
von allen Spielarten des europäischen Theaters geprägt; ebenso
von den Straßentheatertruppen, Zirkusgruppen und Opernkompanien, mit
denen er bereits auftrat, darunter viele Jahre hindurch mit
dem Circus Ronaldo aus Belgien. 2004 gründete Schvarzstein
den Circus Klezmer, mit dem er nach wie vor auf Tour ist.
Seine mehrfach preisgekrönten Soloprogramme „The Greenman“, „The Bed“ und „Dans“ stellen die Interaktion mit dem
Publikum in den Mittelpunkt. Zuletzt kreierte der Künstler
das Straßentheaterprogramm „Kamchàtka“, welches 2008
mit dem Miramiro-Preis ausgezeichnet wurde, und führte in
Holland Regie bei der Oper „La Barca“ von Adriano Banchieri.
Er inszenierte bereits mehrmals für die styriarte, war schon
oft bei La Strada zu Gast und verantwortete in Graz auch
mehrfach den Cirque Noël.
Carolina Pozuelo, Flamencotänzerin
Carolina Pozuelo absolvierte spanischen Tanz und Flamenco
am Real Conservatorio Profesional de Danza Mariemma in
Madrid. Als Tanz-Darstellerin arbeitete sie in vielen der renommiertesten Flamenco-Unternehmen von internationalem
Renommee wie der Compañía Antonio Gades, Nuevo Ballet
Español, Compañía de Joaquín Cortés, New Yorker Compañía
El Flamenco Vive, Compañía de Miguel Ángel Berna und
Compañía de Goyo Montero. Sie hat
ihre Karriere auch in mehreren Tablaos Flamencos in Spanien verfolgt, darunter im berühmten El
Corral de la Morería in Madrid
und hat in den Filmen „La Jota“
von Carlos Saura (2015) und in
„Lucas como Sara“ unter der Regie von Day García (2016) getanzt.
Carolina ist auch als Tanzlehrerin und
Choreographin tätig. Sie hat Meisterkurse in
den USA, Kuba, Belgien und Spanien gegeben und an Konferenzen bei der UNEAC (Kuba) und an der La Quinta del Sordo
Akademie in Madrid teilgenommen; Als Choreographin war
sie auch an einer „Nussknacker“-Produktion für das Royal
Danish Ballet unter der Leitung von Frank Andersen beteiligt.
2013 gründete sie ihre eigene Tanzfirma Compañía Carolina
Pozuelo, mit der sie die Shows „Orígenes en Clave Cubana“
entwickelt hat, uraufgeführt in der Sala Berlanga in Madrid.
Es folgten „Clavileño, sueños en movimiento” (Teatros del
Canal, Madrid) und „De la Habana vengo a la Habana Voy“
mit der Premiere in Camagüey und Folgevorstellungen auch
in Pinar del Rio, in Cienfuegos und zuletzt im Teatro Mella in
Havanna auf Kuba. Dieses Projekt wurde von den spanischen
Kulturinstitutionen SGAE und AECID unterstützt und gefördert.
Miguel Lara, Flamencotänzer
In Alcalá de Henares (Madrid, Spanien) geboren, begann Miguel Lara seine Tanzstudien in seiner Heimatstadt im Alter
von sieben Jahren bei Nicolás Rocha. Er erhielt seinen Abschluss am Real Conservatorio Profesional de Danza Mariemma in Madrid und verfolgte weitere Ausbildungen in klassischem und Contemporay-Tanz an der American Academy of
Ballet in New York (USA).
Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 1999 im Alter
von 16 Jahren mit den Tanzkompanien von Luis Dávila Luisillo und Antonio Canales und absolvierte Tourneen in Frankreich, der Schweiz und Spanien. In den folgenden Jahren
nahm er als festes Ensemble-Mitglied einiger der renommiertesten Unternehmen an einer Reihe von Produktionen in
Spanien teil, wie der von Víctor Ullate
(Giselle), Antonio Canales (Carmen),
Rafael Amargo (Poeta en Nueva
York, El Amor Brujo), Nuevo Ballet Español (Don Juan, mit Gilles
Maheu, Miguel Ángel Rojas und
Carlos Rodríguez, ein Jahr in Kanada, drei Monate in Paris) und
Rafael Aguilar (Bolero, Flamenco).
Seit 2005 hält er die Stelle des Ersten
Tänzers im Antonio Gades Ballett, mit dem
er rund um die Welt in Meisterwerken wie Carmen, Bodas de
Sangre, Fuenteovejuna oder Suite Flamenca y Fuego tanzt. Er
hat vor kurzem im Madrider Teatro Real die Bildungsproduktionen „Movimientos, de la punta al tacón“ und „Movimientos,
danzar al aire español“ uraufgeführt und an der „Ballett Star
Gala“ in Magdeburg (Deutschland) teilgenommen, bei der er
Albeniz’ „Malagueña“ und „Farruca“ tanzte.
Ensemble Le Tendre Amour
Der Name des Ensembles ist inspiriert von einem beherrschenden Thema der Zeit Ludwigs XIV. Le Tendre Amour ist
eine Gruppe energiegeladener Musiker, die das gemeinsame
Vorhaben eint, Musik des späten 17. und 18. Jahrhunderts so
auf die Bühne zu bringen, dass
sie auf das Publikum von
heute inspirierend
wirkt.
Historische Instrumente, eine einfallsreiche Auswahl
des Repertoires und
zeitlose Musikalität
werden verbunden, um
den Geist und die Emotion einer Musik von
unvergleichlicher Schönheit zu vermitteln. Gegründet 2002,
hat das Ensemble seinen Sitz in Barcelona, aber seine Mitglieder stammen ursprünglich aus Frankreich, Spanien, Argentinien, Kanada und den Vereinigten Staaten.
In dieser kurzen Zeit seines Bestehens hat Le Tendre Amour
bereits diverse Programme bei Alte-Musik-Festivals in Frankreich, Spanien, Mexiko, Ungarn oder Österreich präsentiert.
2009 debütierte es bei der styriarte mit Rousseaus „Le Devin
du Village“.
Das große Interesse des Ensembles an jüdischer Barockmusik
führte zu Auftritten im Musée d’art et d’histoire du Judaïsme
in Paris und dem Tres Culturas Festival Toledo oder auch
beim Festival PSALM. Seit 2007 sind die Musiker ein Ensemble in Residence des SEVIQC Brezice Festivals in Slowenien
und 2008 wurde Le Tendre Amour mit dem Preis für die
beste Interpretation im Varazdin Baroque Festival (Kroatien)
ausgezeichnet.
Aviso
Donnerstag, 13. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
Freitag, 14. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
Samstag, 15. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
Sonntag, 16. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
La Margarita
Barockoper & Rossballett
Opernszenen aus Antonio Cestis „Il pomo d’oro“ u. v. a.
Pferdeballettmusiken von J. H. Schmelzer & A. Cesti
La Musica: Julla von Landsberg, Sopran
Herkules: Flavio Ferri-Benedetti, Countertenor
Kaiser Leopold I.: Daniel Johannsen, Tenor
Hesperos: Jochen Kupfer, Bariton
Neue Hofkapelle Graz / Trompetenconsort Innsbruck
Haushofmeister und Inszenierung: Thomas Höft
Epona – Spanische Reitschule Ungarn
Kaiser und Könige sonnten sich im
Glanz des Rossballetts. Hier gehen
die Hohe Schule der Klassischen Dressur, die Pracht barocker Musik und
die Dramatik der Oper eine perfekte
Verbindung ein. Diese Kunstform
wieder lebendig zu machen, tritt die
styriarte mit „La Margarita“ an, einer
Geschichte um den sagenhaften Helden Herkules und die verführerischen
Goldenen Äpfel der Hesperiden, inspiriert von der historischen
Aufführung, die Kaiser Leopold I. im Jahr 1667 zu seiner Hochzeit
in Wien ausrichten ließ.
WERNER BERG
Mensch und Landschaft
17. Juni bis 27. August 2017
Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur
Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian
www.feuerwehrmuseum.at
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Kulturveranstaltungen, dem Ö1 Magazin
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Naturkundemuseum
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Joanneumsviertel, 8010 Graz
Di – So 10 – 17 Uhr
www.naturkunde.at
Eine Ausstellung des Amtes
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und des Liechtensteinischen
Landesmuseums
Klassik, Jazz, Rock, Pop oder Alternative.
Leidenschaftliche Musikberichterstattung eröffnet Perspektiven.
Täglich im STANDARD und auf derStandard.at.
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