Gesundheitsgespräch - Bayerischer Rundfunk

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Gesundheitsgespräch
Blutbildung – Ursprung des Lebenselexiers
Sendetermin: 7.1.2017
Experte:
Prof. Dr. med. Reinhard Henschler, ehemaliger Leiter der Abteilung
Transfusionsmedizin des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität
München
Autorin: Kathrin Hasselbeck
Bereits 1818 fand die erste erfolgreiche Blutübertragung von Mensch zu
Mensch statt – auch wenn damals noch etwa die Hälfte der Empfänger an den
Folgen der Transfusion starb. Seitdem hat die medizinische Forschung viel
über den roten Lebenssaft herausgefunden. In den 1980er Jahren gab es einen
großen Skandal um verseuchte Blutkonserven, die das HI-Virus übertragen
haben. Spätestens seitdem ist klar: Bluttransfusionen sind auch heute noch
immer mit Risiken verbunden. Dennoch werden sie täglich gebraucht.
Blutspenden retten Leben.
Dem Text liegt ein Interview mit Prof. Dr. Reinhard Henschler, dem ehemaligen
Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LudwigMaximilians-Universität München, zugrunde.
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Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich!
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Ursprung Knochenmark - Die Stammzelle als Mutter der Blutzellen
Im Knochenmark fängt alles an. Dort, also im Innenraum der Knochen, sitzen
die sogenannten Stammzellen. Von ihnen gibt es nur sehr wenige. Sie sind der
Ursprung verschiedenster anderer Zellen – zum Beispiel Blutzellen.
Je nach Bedarf können sich die Stammzellen teilen. Dann ergeben sich die
sogenannten Vorläuferzellen. Ebenso wie die Stammzellen sind auch diese
noch undifferenziert. Das bedeutet, dass sie noch nicht so spezialisiert, also auf
eine bestimmte Aufgabe ausgerichtet sind. Wie viele solche Zwischenstufen es
gibt, weiß man nicht genau, weil sie sich je nach Bedarf häufiger oder seltener
teilen, um zu Blutzellen zu reifen.
Röhrenknochen voran
Die Blutbildung findet beim Menschen im Jugendalter hauptsächlich im
Knochenmark der großen Röhrenknochen statt, also in Ober- und
Unterarmknochen sowie in Elle, Speiche, Schien- und Wadenbein. Im späteren
Erwachsenenalter findet sie teilweise auch in flacheren Knochen statt wie zum
Beispiel im Brustmark an der Vorderseite des Brustkorbs oder bei den
Schädelknochen in der Schädeldecke. Knochenmark besteht neben den
blutbildenden Arealen auch aus Fettmark. Sobald aber der Bedarf nach mehr
Blut besteht, kann sich das Fettmark relativ schnell in blutbildendes Mark
umwandeln.
"Das Faszinierende ist, was man in den letzten zwei Jahrzehnten gelernt hat,
dass die Stammzellen, die sich im Knochenmark befinden – wenn auch nur zu
einem kleinen Teil –, stetig wandern. Sie durchwandern unseren Organismus
über die Blutbahn, und das ist vermutlich die Grundlage dafür, dass sie sich im
Bedarfsfall an anderen Stellen des Körpers ansiedeln können und sogenannte
Nester der Blutbildung bilden können." Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter
der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU
Blutbildende Organe
Beim heranwachsenden Embryo und Fötus im Mutterleib werden die Blutzellen
noch nicht über das Knochenmark gebildet. Stattdessen übernimmt diese
Aufgabe größtenteils die Leber. Erst etwa um die Zeit der Geburt verlagert sich
die Blutbildung in die Knochen. Besonders erstaunlich: Wenn aufgrund von
Erkrankungen wie zum Beispiel der Knochenmarkfibrose, bei der die
Knocheninnenräume zerfasern, die Blutbildung im Knochenmark gestört ist,
können auch noch im Erwachsenenalter wieder Organe wie Leber oder Milz zur
Blutbildung einspringen.
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"Unser blutbildendes System reagiert auf Wechsel der Lebensgewohnheiten
oder auch der Umgebung; wenn wir uns zum Beispiel im Gebirge nach oben
bewegen, wird die Bildung der roten Blutkörperchen angeregt, um den
niedrigeren Sauerstoffgehalt der Luft auszugleichen. Deshalb kann man nach
sieben bis zehn Tagen beim Menschen eine vermehrte Bildung von roten
Blutzellen feststellen. Und man fühlt sich nach einem Urlaub im Gebirge
erfrischt und gestärkt." Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung
Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU
Blutbestandteile - Die Vielfalt der Blutzellen
Das Blut besteht etwa zur Hälfte aus Zellen. Alle diese Blutzellen werden im
Knochenmark gebildet, egal ob rote oder weiße Blutkörperchen, Blutplättchen
oder Immunzellen. Und alle gehen auf Stammzellen zurück. Stark vereinfacht
kann man die geteilten Stammzellen – also die Vorläuferzellen – zwei
Zellreihen zuteilen: der sogenannten myeloischen und der lymphatischen
Reihe. Durch weitere Zellteilungen entstehen über mehrere Zwischenstufen
schließlich die verschiedenen Blutzellen, die dann aus dem Knochenmark in die
Blutbahn des Körpers entlassen werden.
Rote Blutkörperchen
Die roten Blutzellen, auch Erythrozyten genannt, machen mit über 99 Prozent
den weitaus größten Zellanteil in unserem Blutkreislauf aus. Sie gehören zu
den myeloischen Zellen und haben im Körper eine Lebensdauer von etwa 120
Tagen. Ihre Aufgabe besteht hauptsächlich darin, den eingeatmeten Sauerstoff
von der Lunge im Körper zu verteilen, und den durch die Gewebeatmung
entstandenen Kohlenstoff wieder zum Ausatmen zurück zu transportieren.
Weiße Blutkörperchen
Im Knochenmark werden auch die weißen Blutkörperchen gebildet. Sie teilen
sich auf in verschiedene Zellreihen und Zelltypen. Zu den myeloischen Zellen
der weißen Blutkörperchen gehören beispielsweise die Fresszellen, unter
anderem die recht kurzlebigen Granulozyten, oder auch die sogenannten
Monozyten und Makrophagen. Die Granulozyten unter den Fresszellen haben
zum Beispiel eine wesentlich kürzere Lebensdauer von nur etwa sechs
Stunden. Sie müssen also etwa tausendfach häufiger nachgebildet werden als
die roten Blutkörperchen. Eine andere Art der weißen Blutkörperchen entsteht
aus der lymphatischen Reihe: die Lymphozyten.
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Spezialfall Lymphozyten
Die Lymphozyten sind diejenigen Zellen, die zwar zunächst im Knochenmark
aus den Stammzellen entstehen, dann aber meistens in peripheren
lymphatischen Organen weiter heranwachsen, zum Beispiel in den
Lymphknoten oder in bestimmten Gebieten des Darms. Lymphozyten bilden die
Grundlage für die spezifische Immunabwehr, das heißt, sie können ein
bestimmtes Bakterium oder ein bestimmtes Virus auf Dauer eliminieren und
haben ein eigenes Immungedächtnis, mit dem sie sich an einen bekannten
Erreger erinnern können. Die beiden bekanntesten Typen sind die sogenannten
B-Lymphozyten und T-Lymphozyten.
"Von B- und T-Lymphozyten findet man sehr unreife Stufen im Knochenmark.
Die weitere Ausreifung findet vor allem in den sogenannten peripheren
lymphatischen Organen statt. Dort begegnen sie auch den sogenannten
Antigenen, also zum Beispiel der Oberflächenstruktur eines Eindringlings in den
Körper, eines Bakteriums oder Virus, gegen die dann eine Immunantwort
gebildet wird – zum Beispiel beim Masern-Virus." Prof. Reinhard Henschler,
ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU
Blutplättchen
Die Blutplättchen sind sehr kleine, kernlose Zellen, die dauerhaft im Blut
zirkulieren. Sie bilden die Grundlage dafür, dass beispielsweise bei
Gefäßschädigungen, also Verwundungen, sofort Gerinnsel gebildet werden.
Der Gefäßschaden an der Gefäßwand mobilisiert zunächst einige lösliche
Faktoren, und die locken dann die Blutplättchen an. Diese bilden dann vor Ort
einen sogenannten Thrombus (Blutplättchen heißen auch Thrombozyten), ein
Aggregat aus Blutplättchen, das den Gefäßschaden zuverlässig und dauerhaft
verschließt.
Blutplasma
Das Blutplasma ist die andere Hälfte des Blutes, die nicht aus Zellen besteht.
Es enthält eine Reihe löslicher Eiweiße, die im menschlichen Organismus sehr
verschiedene Aufgaben erfüllen – zum Beispiel transportieren sie Eiweiße oder
Gewebswasser. Die Plasmafaktoren entstehen überwiegend in der Leber, zu
kleineren Teilen auch in den Gefäßwandzellen oder anderen Teilen des
Körpers, sodass man bei Leberausfall große medizinische Probleme bekommt,
Plasmafaktoren zu ersetzen.
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Blutbank - Eine Apotheke für Blutbedarf
In einer Blutbank werden – ähnlich wie in einer Apotheke – therapeutische
Präparate bereitgehalten: Blutkonserven. So kann im Fall der Fälle ein Patient
bei Blutmangel oder Blutverlust schnell versorgt werden.
In jedem Maximalversorgungskrankenhaus – das sind Kliniken, die eine
umfassende Versorgung bereitstellen, zum Beispiel Universitätskliniken – gibt
es eine Blutbank. Aber auch kleinere Krankenhäuser sind mit einem Blutdepot
ausgestattet.
"Die Blutbank ist als zentrale Einrichtung dafür verantwortlich, dass zu jeder
Zeit das richtige und eine ausreichende Menge der Blutkomponenten zur
Verfügung stehen, und dass ihre Anwendung nach dem Stand von
Wissenschaft und Technik sichergestellt wird." Prof. Reinhard Henschler, ehem.
Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU
Schnelle Hilfe im Notfall
Schwerverletzte Patienten, beispielsweise nach einem Verkehrsunfall, verlieren
viel Blut – das ist lebensgefährlich. Für sie müssen innerhalb weniger Minuten
Erythrozyten-Transfusionen zur Verfügung stehen, also Blutkonserven mit roten
Blutkörperchen. In besonders schweren Fällen können für einen Patienten über
100 solcher Erythrozytenkonzentrate benötigt werden. Auch BlutplättchenKonzentrate oder Plasmapräparationen müssen in ausreichender Zahl vorrätig
sein.
"Vollbluttransfusionen gibt es in entwickelten Ländern nicht mehr. Man
transfundiert heute ausschließlich den Teil des Blutes, der auch tatsächlich vom
Patienten benötigt wird, das heißt die Vollblutspenden werden in den
Produktionsstätten eines Blutspendedienstes aufgetrennt in die
Erythrozytenkonzentrate, die Blutplasmapräparationen und
Thrombozytenkonzentrate. "Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter der
Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU
Ständiges Nachfüllen
Die einzelnen Blutkonserven sind jeweils nur über einen bestimmten Zeitraum
haltbar.
•
•
Am wenigsten lang halten Blutplättchenkonzentrate, nämlich nur vier
Tage.
Rote Blutkörperchen kann man bis zu sieben Wochen lagern.
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•
Blutplasma-Konserven können eingefroren und daher bis zu zwei Jahre
lang aufbewahrt werden.
Die Bestückung einer Blutbank muss also regelmäßig erneuert werden, was
bedeutet, dass auch täglich neues Blut benötigt wird.
Blutbank im Klinikum der LMU Großhadern
Täglicher Vorrat an Blutkonserven:
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600-1.000 Konserven roter Blutkörperchen à 250 ml
40-100 Blutplättchenpräparate à 250 ml
über 1.000 Konserven mit Blutplasma à 250 ml
Eigener Bedarf pro Tag im Schnitt:
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•
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120 Konserven roter Blutkörperchen
30 bis 40 Blutplättchenpräparate
50 Konserven mit Blutplasma
Blutspenden - Leben retten
In Deutschland gibt es zwischen drei und vier Millionen Blutspender. Damit ist
der Bedarf im Moment gut abgedeckt. Vor allem das Deutsche Rote Kreuz,
aber auch andere Blutspendedienste oder Unikliniken nehmen Spenden
entgegen.
Nach dem Prinzip der Weltgesundheitsorganisation WHO handelt es sich beim
Blutspenden um einen freiwilligen und unentgeltlichen Dienst. Damit sei die
Sicherheit der Spenden am besten gewährleistet. In Deutschland sind vom
Gesetzgeber Aufwandsentschädigungen zwischen zehn und 25 Euro für eine
Vollblutspende erlaubt.
"Bluttransfusionen sind auch heute noch lebensrettend. Es gibt Fälle von
Patienten, die über einhundert Erythrozytenkonzentrate erhalten haben, weil sie
massiv aus verschiedenen Gefäßlecks geblutet haben – zum Beispiel während
einer OP, die dann in Notfallräumen der Chirurgie stattfindet. Solche Patienten
überleben nur dadurch, dass ausreichend Blutkonserven zur Verfügung stehen
und dass diese laufend gegeben werden. Nur dann kann der komplette
Stillstand des Blutkreislaufs durch Blutverlust verhindert werden – solange bis
die Chirurgen die entsprechenden Gewebeabschnitte des Patienten versorgt,
die Wunden genäht und den laufenden Blutaustritt unterbunden haben." Prof.
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Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des
Klinikums der LMU
Wer darf spenden – wer nicht?
Jeder gesunde Mensch im Alter von 18 bis über 60 Jahren kann Blut spenden,
in Einzelfällen sogar bis 70. Innerhalb von zwölf Monaten dürfen Frauen viermal
und Männer sechsmal Blut spenden. Wichtig ist, dass keine gesundheitlichen
Hinderungsgründe vorliegen, was durch Fragebögen und Einzelgespräche vor
der Blutspende sichergestellt wird.
Wer darf nicht spenden?
•
•
•
Personen, die in einem bestimmten Zeitraum in Länder gereist sind, in
denen Infektionskrankheiten vorherrschen, die es in Deutschland nicht
gibt. Es wird nicht gezielt daraufhin getestet.
Patienten mit Herz-Kreislauf-Krankheiten, weil sie das Spenden nicht
vertragen würden.
Homosexuelle sind ebenfalls ausgeschlossen, derzeit wird verhandelt,
sie doch zuzulassen.
Vollblut, Plasma oder Blättchen
Bei einer klassischen Vollblutspende werden knapp 500 ml entnommen. Das
Blut wird dann in verschiedene Bestandteile zerlegt, sodass aus einer Spende
verschiedene Konserven hervorgehen: rote Blutkörperchen, Blutplättchen und
Blutplasma. Man kann auch nur einzelne dieser Komponenten spenden – mit
dem Apherese-Verfahren: Maschinen mit eigenen Zentrifugen entnehmen Blut
und trennen es nach Dichteschichten. So kann man gezielt nur einzelne
Blutzelltypen absammeln, und die nicht benötigten während der Spende
zurückgeben. Meistens betrifft das Plasma- und Blutblättchenspenden, in
Einzelfällen auch rote Blutkörperchen.
Regeln für die Bluttransfusion
Unnötige Transfusionen sollen möglichst vermieden werden, da trotz aller
Vorsicht verschiedene Restrisiken wie zum Beispiel das einer noch
unbekannten Infektion oder einer Verwechslung bestehen. Deswegen muss für
eine Bluttransfusion immer eine klare Notwendigkeit vorliegen, und sowohl
diese Indikation als auch der Therapieerfolg müssen dokumentiert werden.
Zudem darf die Transfusion ausschließlich durch eine Arzt erfolgen. Natürlich
muss vor jeder Bluttransfusion außerdem die Verträglichkeit der Blutkonserve
sichergestellt sein.
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Blutkrankheiten – Das erschöpfte Knochenmark
Experte:
Prof. Wolfgang Hiddemann, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III
am Klinikum der Universität München-Großhadern und dem Lehrstuhl für
Innere Medizin
Autor: Holger Kiesel
Die Leukämie ist zwar wohl die schwerwiegendste Erkrankung, die das Blut
befallen kann, aber längst nicht die einzige. Etliche andere Störungen der
Blutbildung können auftreten: Von allen Bestandteilen des Blutes, egal ob von
den weißen oder roten Blutkörperchen oder von den Blutplättchen, kann man
zu wenige im Körper haben. Und auch ein Überschuss ist nicht gesund. Ebenso
spielen die Nährstoffspiegel im Blut eine Rolle: Zu wenig Eisen kann die
Blutbildung genauso stören wie ein Mangel an Vitamin B12. Es gibt also
zahlreiche 'gutartige' Blutkrankheiten, wobei gutartig in diesem Fall lediglich
bedeutet, dass es sich nicht um Krebs handelt.
Dem Text liegt ein Interview mit Prof. Wolfgang Hiddemann, Direktor der
Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Klinikum der Universität MünchenGroßhadern und dem Lehrstuhl für Innere Medizin mit den Schwerpunkten für
Hämatologie und Onkologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München,
zugrunde.
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'Gutartige' Blutkrankheiten - Einzelne Krankheitsbilder
Es gibt zahlreiche Blutbildungsstörungen, bei denen es sich nicht um bösartige
Zellveränderungen handelt. Diese Erkrankungen werden im Gegensatz zum
Blutkrebs als 'gutartige' Blutkrankheiten bezeichnet.
Blutbildungsstörungen können alle zellulären Bestandteile des Blutes betreffen
(rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen). 'Gutartige'
Blutkrankheiten kommen insgesamt sehr viel häufiger vor als Blutkrebs.
'Gutartig' heißt nicht immer 'ungefährlich'
Der Begriff der 'gutartigen' Blutkrankheiten bedeutet nicht zwangsläufig, dass es
sich um harmlose Erkrankungen handelt.
"Zum Beispiel ist eine Bildungsstörung der Mutterzellen des Blutes, die
sogenannten 'Aplastische Anämie', eine lebensgefährliche Erkrankung, die
auch zum Tode führen kann. Auch ein stark verringerter Anteil der
Blutplättchen, die für die Abdichtung der Gefäße verantwortlich sind, kann unter
Umständen lebensbedrohlich werden." Prof. Wolfgang Hiddemann, Klinikum
der Universität München-Großhadern
Was ist 'bösartig'?
Als 'bösartig' gelten Erkrankungen dann, wenn sie im weitesten Sinne die
Merkmale von Krebs zeigen. Dazu gehört vor allem unkontrolliertes
Zellwachstum.
Einteilung
Zur Kategorie der Blutbildungsstörungen gehören unter anderen:
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Anämien (Blutarmut, Mangel an roten Blutkörperchen)
Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
Verminderung der Blutplättchen (z.B. Morbus Werlhof)
seltene angeborene Blutbildungsstörungen (vor allem bei Kindern)
aplastische Anämien (hier sind sowohl die weißen, wie auch die roten
Blutkörperchen und die Blutplättchen vermindert)
Myelodysplastische Syndrome (MDS, vor allem bei älteren Menschen)
Morbus Werlhof
Die Werlhof-Krankheit, benannt nach dem Mediziner, der sie zum ersten Mal
beschrieben hat, ist eine relativ seltene Autoimmunerkrankung. Dabei bilden
sich Antikörper gegen die Blutplättchen, die dadurch zerstört werden. Der
niedrige Gehalt an Blutplättchen führt in der Folge zu einer verstärkten
Blutungsneigung.
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Aplastische Anämie
Eine weitere seltene Blutbildungsstörung ist die aplastische Anämie. Bei dieser
Erkrankung sind die Mutterzellen des Blutes nicht mehr in der Lage,
Nachwuchs zu produzieren. Das führt dazu, dass es sowohl an weißen, wie an
roten Blutkörperchen und an Blutplättchen mangelt. Die aplastische Anämie ist
eine lebensbedrohliche Erkrankung.
Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
MDS bewegt sich im Grenzbereich zwischen gutartiger und bösartiger
Bluterkrankung. Hier weisen die Mutterzellen des Blutes einen Defekt auf, der
verhindert, dass die Zellen sich in ihre verschiedenen Unterarten
ausdifferenzieren. Bei Patienten mit dieser Erkrankung liegen auch häufig
Genveränderungen in den Mutterzellen des Blutes vor. Das Myelodysplatische
Syndrom trifft überwiegend ältere Patienten und kann auch in eine akute
Leukämie übergehen.
Angeborene Blutbildungsstörungen
Angeborene Blutbildungsstörungen sind sehr selten und treten überwiegend bei
ganz jungen Patienten auf. Meist ist die Bildung der roten Blutkörperchen
qualitativ gestört oder quantitativ eingeschränkt.
Bei der Sichelzellenanämie oder der Thalassämie beispielsweise, unter der vor
allem Menschen aus südlichen Breiten leiden, bilden die Betroffenen ein
krankhaft verändertes Hämoglobin. Dies vermindert den Sauerstofftransport im
Blut und führt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen, dem sogenannten
Blutzerfall (hämolytische Anämie). In Deutschland sind diese Erkrankungen
eher selten, im Mittelmeerraum dagegen sind etwa zehn Prozent der
Bevölkerung davon betroffen.
Ursachen und Symptome - Warum wird das Blut krank?
Zur Bildung von Blutzellen sind bestimmte Ausgangsstoffe wie vor allem Eisen
oder Vitamin B 12 nötig. Werden diese über die Nahrung nicht ausreichend
aufgenommen oder ist die Aufnahmefähigkeit des Darms für diese Stoffe
beeinträchtigt, bekommen die Blutzellen nicht genügend Bausteine für ihren
Aufbau, sodass die Blutbildung stockt.
Bedeutet 'Blutarmut' zu wenig Blut?
Der Begriff 'Blutarmut' klingt, als hätte der Betroffene grundsätzlich zu wenig
Blut im Körper. Was bei einer Anämie tatsächlich vorliegt, ist ein Mangel an
roten Blutkörperchen und somit an dem Blutfarbstoff Hämoglobin. Da das
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Hämoglobin für den Sauerstofftransport über das Blut zuständig ist, hat eine
Anämie immer eine Sauerstoff-Unterversorgung der Organe zur Folge.
Versteckte Blutungen
Die häufigste Ursache für Anämien sind versteckte Blutungen. Mögliche
Ursachen können sein:
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•
unentdeckte Magengeschwüre
Aussackungen im Dickdarm (Divertikel)
Schwäche des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen
(Hiatushernie)
Die Entstehung von Blutbildungsstörungen durch äußere Blutungen
(Hämatome, Unfälle) ist dagegen selten.
Temporäre Mangelerscheinungen
Es gibt auch Lebenssituationen, in denen aufgrund der Umstände
Mangelerscheinungen auftreten können. So kommt es in der Schwangerschaft,
wenn ein zweites Leben mit versorgt werden muss, häufig zu Eisenmangel,
sodass entsprechende Präparate gegeben werden müssen.
Blutarmut durch Extremsport
In Einzelfällen kann Blutarmut auch durch extreme sportliche Aktivitäten (zum
Beispiel einen Marathonlauf) ausgelöst werden.
"Beim Marathonlauf werden die roten Blutkörperchen sprichwörtlich 'zertreten',
wenn das Blut durch die Fußsohle zirkuliert." Prof. Wolfgang Hiddemann,
Klinikum der Universität München-Großhadern
Wichtig:
Bewegung außerhalb dieser Extreme ist selbstverständlich wichtig und
empfehlenswert!
Weitere Ursachen
Gelegentlich kann auch eine chronische Entzündung oder eine
Krebserkrankung eine Blutarmut auslösen. In diesen Fällen besteht ein
„innerer“ Eisenmangel, weil der Entzündungsherd oder die Krebszellen Eisen
an sich binden, sodass nicht mehr genügend für die Produktion roter
Blutkörperchen zur Verfügung steht.
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Typische Symptome
Fehlen rote Blutkörperchen, gelangt zu wenig Sauerstoff ins Blut. Die Folge
sind typische Symptome wie z.B.
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Müdigkeit
Blässe
Herzklopfen
Kopfschmerzen
Ohrensausen
Insgesamt ist die Symptomatik bei Anämien aber eher diffus und könnte
ebenso auf ganz andere Beeinträchtigungen hindeuten.
Diagnostik und Prävention - Blutkrankheiten erkennen und vorbeugen
Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme – das sind Symptome für eine
Blutarmut.
Kommt jemand mit entsprechenden Symptomen zum Arzt, kann eine
Begutachtung der Bindehaut der Augen Aufschluss geben: Ist sie sehr blass,
spricht einiges für eine Blutarmut. Allerdings muss natürlich eine
Blutuntersuchung den endgültigen Befund erbringen.
Eine rechtzeitige Erkennung ist wichtig
Je früher eine Blutbildungsstörung erkannt wird, desto besser. So kann das
Ausmaß der Beschwerden möglichst gering gehalten werden. Werden erste
Anzeichen richtig gedeutet, ist in den allermeisten Fällen eine schnelle und
exakte Diagnose kein Problem.
Es trifft alle Organe
Alle Organe im Körper sind auf Sauerstoff angewiesen. Ist die Versorgung
gestört, weil die Blutbildung nicht richtig funktioniert, sind alle Körperregionen
in Mitleidenschaft gezogen. Als erstes wird der Mangel meist im Gehirn
deutlich, etwa wenn Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme auftreten.
Ältere Menschen haben häufiger Blutarmut
Anämien nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Das liegt daran, dass ältere
Menschen eine stärkere Tendenz zu versteckten Blutungen (etwa im Magenoder Dickdarmbereich) haben. Zugleich treten bei Älteren häufiger Defizite in
der Ernährung auf, die eine Blutarmut begünstigen.
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Seite 12
Richtige Ernährung
Um Blutbildungsstörungen vorzubeugen, ist eine ausgewogene, vitaminreiche
Ernährung besonders wichtig!
Achtung Alkohol
Bei erhöhtem Alkoholgenuss kommt es häufig zu einer Kombination aus
Vitamin-Mangelerscheinungen und Eisenmangel. Das kann auch die
Blutbildung beeinträchtigen.
Achtung Veganer!
Auch bei langjährigen Veganern kann es, weil tierische Produkte oft viel Eisen
enthalten, zu Mangelerscheinungen und in der Folge zu Blutbildungsstörungen
kommen.
Die Ernährung allein macht's nicht
Um einen Nährstoffmangel allein über die Ernährung auszugleichen, müsste
man Unmengen bestimmter Lebensmittel zu sich nehmen. Auch werden
bestimmte Produkte (z.B. Spinat, Lebertran) in Bezug auf ihren Nährstoffgehalt
deutlich überschätzt. Bei akutem Eisenmangel sollten zusätzlich Tabletten
gegeben werden.
"Das Gerücht vom vielen Eisen im Spinat ist schlicht durch einen Schreibfehler
entstanden! Da ist einfach nur jemandem ein Komma verrutscht." Prof.
Wolfgang Hiddemann, Lehrstuhl für Innere Medizin mit den Schwerpunkten für
Hämatologie und Onkologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München
Der Faktor Rauchen
Blutbildungsstörungen gehören zu den wenigen Erkrankungen, auf die das
Rauchen kaum negativen Einfluss hat.
Ausnahme: Wenn ein Raucher seine Lunge schon sehr weitgehend geschädigt
hat, sodass sie nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen kann, kann es zu
einer kompensatorischen Überproduktion an roten Blutkörperchen kommen.
Therapie – Behandlung von Blutkrankheiten
Wenn Nährstoffmangel die Ursache für eine Blutbildungsstörung ist, kann
dieser häufig durch eine Ernährungsumstellung behoben werden.
Autoimmunerkrankung
Es kann auch eine Autoimmunerkrankung vorliegen, durch die die
Andockstellen im Darm blockiert werden, über die normalerweise etwa Vitamin
B 12 aufgenommen wird. Was solche Reaktionen gegen das eigene
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Seite 13
Immunsystem auslöst, ist bislang noch weitgehend unklar. Ist ein solcher
Defekt die Ursache einer Blutbildungsstörung, können die Betroffenen gut mit
intramuskulären Vitamin B 12-Injektionen behandelt werden. Generell tritt durch
Vitamin B 12-Mangel verursachte Blutarmut öfter bei Frauen auf.
Blutuntersuchung für die Therapie
Ein wichtiger Schritt bei der Feststellung einer Bluterkrankung ist ein Blutbild.
Dabei werden verschiedenste Werte erhoben.
•
•
Entscheidend für die Diagnose einer Blutbildungsstörung ist zum einen
die Verteilung der einzelnen Bestandteile (rote Blutkörperchen, weiße
Blutkörperchen, Blutplättchen) im Blut. Auch Form, Größe und
Hämoglobin-Anteil der Blutkörperchen spielen eine Rolle. So weisen
etwa zu große rote Blutkörperchen auf einen Vitamin B 12-Mangel hin.
Zum anderen sind die verschiedenen Nährstoffspiegel von Bedeutung,
vor allen die Werte des frei im Blut zirkulierenden und des gespeicherten
Eisens (Ferritin). Letzteres macht eine Aussage darüber möglich, ob zum
Beispiel im Knochenmark oder Bindegewebe noch genug Eisen
vorhanden ist, das mobilisiert werden kann.
Medikamente müssen sein!
Zur Bekämpfung einer Blutbildungsstörung ist die Einnahme von Medikamenten
meist unvermeidlich. Welche Präparate eingenommen werden müssen, hängt
von der Ursache der Erkrankung ab.
Tabletten bei Eisenmangel
Ist ein Eisenmangel für eine Blutarmut verantwortlich, müssen Eisentabletten
verabreicht werden. Diese werden über einen längeren Zeitraum (mindestens
ein halbes Jahr) eingenommen, bis der Eisenspiegel wieder normal ist und die
Ursache des Eisenmangels beseitigt ist.
Spritzen bei Mangel von Vitamin B 12
Liegt ein Mangel von Vitamin B 12 vor, wird dieser nicht mit Tabletten, sondern
durch Injektionen in den Muskel ausgeglichen.
Krankhaften Immunprozess durchbrechen
Bei aplastischen Anämien bilden sich fälschlicherweise Antikörper gegen die
Mutterzellen des Blutes. Dieser Prozess muss mithilfe von einem speziellen
Immunglobulin, das verkehrt programmierte T-Zellen zerstört, durchbrochen
werden.
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Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich!
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Eine 'neue' Blutbildung
Viele angeborene Blutbildungsstörungen, bei denen der Hämoglobingehalt im
Blut nicht stimmt, sind nicht heilbar. Hier können den Betroffenen aber
Bluttransfusionen Linderung verschaffen. Dabei werden jedoch nur die jeweils
fehlenden Bestandteile des Blutes übertragen. Bei sehr schweren
Blutbildungsstörungen (wie z.B. der aplastischen Anämie) kann eine
Knochenmarktransplantation notwendig werden, durch die der betroffene
Patient sozusagen eine 'neue' Blutbildung erhält. Das ist allerdings nur bei sehr
schweren Verläufen der Fall.
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