Gesundheitsgespräch Blutbildung – Ursprung des Lebenselexiers Sendetermin: 7.1.2017 Experte: Prof. Dr. med. Reinhard Henschler, ehemaliger Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München Autorin: Kathrin Hasselbeck Bereits 1818 fand die erste erfolgreiche Blutübertragung von Mensch zu Mensch statt – auch wenn damals noch etwa die Hälfte der Empfänger an den Folgen der Transfusion starb. Seitdem hat die medizinische Forschung viel über den roten Lebenssaft herausgefunden. In den 1980er Jahren gab es einen großen Skandal um verseuchte Blutkonserven, die das HI-Virus übertragen haben. Spätestens seitdem ist klar: Bluttransfusionen sind auch heute noch immer mit Risiken verbunden. Dennoch werden sie täglich gebraucht. Blutspenden retten Leben. Dem Text liegt ein Interview mit Prof. Dr. Reinhard Henschler, dem ehemaligen Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LudwigMaximilians-Universität München, zugrunde. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 1 Ursprung Knochenmark - Die Stammzelle als Mutter der Blutzellen Im Knochenmark fängt alles an. Dort, also im Innenraum der Knochen, sitzen die sogenannten Stammzellen. Von ihnen gibt es nur sehr wenige. Sie sind der Ursprung verschiedenster anderer Zellen – zum Beispiel Blutzellen. Je nach Bedarf können sich die Stammzellen teilen. Dann ergeben sich die sogenannten Vorläuferzellen. Ebenso wie die Stammzellen sind auch diese noch undifferenziert. Das bedeutet, dass sie noch nicht so spezialisiert, also auf eine bestimmte Aufgabe ausgerichtet sind. Wie viele solche Zwischenstufen es gibt, weiß man nicht genau, weil sie sich je nach Bedarf häufiger oder seltener teilen, um zu Blutzellen zu reifen. Röhrenknochen voran Die Blutbildung findet beim Menschen im Jugendalter hauptsächlich im Knochenmark der großen Röhrenknochen statt, also in Ober- und Unterarmknochen sowie in Elle, Speiche, Schien- und Wadenbein. Im späteren Erwachsenenalter findet sie teilweise auch in flacheren Knochen statt wie zum Beispiel im Brustmark an der Vorderseite des Brustkorbs oder bei den Schädelknochen in der Schädeldecke. Knochenmark besteht neben den blutbildenden Arealen auch aus Fettmark. Sobald aber der Bedarf nach mehr Blut besteht, kann sich das Fettmark relativ schnell in blutbildendes Mark umwandeln. "Das Faszinierende ist, was man in den letzten zwei Jahrzehnten gelernt hat, dass die Stammzellen, die sich im Knochenmark befinden – wenn auch nur zu einem kleinen Teil –, stetig wandern. Sie durchwandern unseren Organismus über die Blutbahn, und das ist vermutlich die Grundlage dafür, dass sie sich im Bedarfsfall an anderen Stellen des Körpers ansiedeln können und sogenannte Nester der Blutbildung bilden können." Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU Blutbildende Organe Beim heranwachsenden Embryo und Fötus im Mutterleib werden die Blutzellen noch nicht über das Knochenmark gebildet. Stattdessen übernimmt diese Aufgabe größtenteils die Leber. Erst etwa um die Zeit der Geburt verlagert sich die Blutbildung in die Knochen. Besonders erstaunlich: Wenn aufgrund von Erkrankungen wie zum Beispiel der Knochenmarkfibrose, bei der die Knocheninnenräume zerfasern, die Blutbildung im Knochenmark gestört ist, können auch noch im Erwachsenenalter wieder Organe wie Leber oder Milz zur Blutbildung einspringen. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 2 "Unser blutbildendes System reagiert auf Wechsel der Lebensgewohnheiten oder auch der Umgebung; wenn wir uns zum Beispiel im Gebirge nach oben bewegen, wird die Bildung der roten Blutkörperchen angeregt, um den niedrigeren Sauerstoffgehalt der Luft auszugleichen. Deshalb kann man nach sieben bis zehn Tagen beim Menschen eine vermehrte Bildung von roten Blutzellen feststellen. Und man fühlt sich nach einem Urlaub im Gebirge erfrischt und gestärkt." Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU Blutbestandteile - Die Vielfalt der Blutzellen Das Blut besteht etwa zur Hälfte aus Zellen. Alle diese Blutzellen werden im Knochenmark gebildet, egal ob rote oder weiße Blutkörperchen, Blutplättchen oder Immunzellen. Und alle gehen auf Stammzellen zurück. Stark vereinfacht kann man die geteilten Stammzellen – also die Vorläuferzellen – zwei Zellreihen zuteilen: der sogenannten myeloischen und der lymphatischen Reihe. Durch weitere Zellteilungen entstehen über mehrere Zwischenstufen schließlich die verschiedenen Blutzellen, die dann aus dem Knochenmark in die Blutbahn des Körpers entlassen werden. Rote Blutkörperchen Die roten Blutzellen, auch Erythrozyten genannt, machen mit über 99 Prozent den weitaus größten Zellanteil in unserem Blutkreislauf aus. Sie gehören zu den myeloischen Zellen und haben im Körper eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen. Ihre Aufgabe besteht hauptsächlich darin, den eingeatmeten Sauerstoff von der Lunge im Körper zu verteilen, und den durch die Gewebeatmung entstandenen Kohlenstoff wieder zum Ausatmen zurück zu transportieren. Weiße Blutkörperchen Im Knochenmark werden auch die weißen Blutkörperchen gebildet. Sie teilen sich auf in verschiedene Zellreihen und Zelltypen. Zu den myeloischen Zellen der weißen Blutkörperchen gehören beispielsweise die Fresszellen, unter anderem die recht kurzlebigen Granulozyten, oder auch die sogenannten Monozyten und Makrophagen. Die Granulozyten unter den Fresszellen haben zum Beispiel eine wesentlich kürzere Lebensdauer von nur etwa sechs Stunden. Sie müssen also etwa tausendfach häufiger nachgebildet werden als die roten Blutkörperchen. Eine andere Art der weißen Blutkörperchen entsteht aus der lymphatischen Reihe: die Lymphozyten. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 3 Spezialfall Lymphozyten Die Lymphozyten sind diejenigen Zellen, die zwar zunächst im Knochenmark aus den Stammzellen entstehen, dann aber meistens in peripheren lymphatischen Organen weiter heranwachsen, zum Beispiel in den Lymphknoten oder in bestimmten Gebieten des Darms. Lymphozyten bilden die Grundlage für die spezifische Immunabwehr, das heißt, sie können ein bestimmtes Bakterium oder ein bestimmtes Virus auf Dauer eliminieren und haben ein eigenes Immungedächtnis, mit dem sie sich an einen bekannten Erreger erinnern können. Die beiden bekanntesten Typen sind die sogenannten B-Lymphozyten und T-Lymphozyten. "Von B- und T-Lymphozyten findet man sehr unreife Stufen im Knochenmark. Die weitere Ausreifung findet vor allem in den sogenannten peripheren lymphatischen Organen statt. Dort begegnen sie auch den sogenannten Antigenen, also zum Beispiel der Oberflächenstruktur eines Eindringlings in den Körper, eines Bakteriums oder Virus, gegen die dann eine Immunantwort gebildet wird – zum Beispiel beim Masern-Virus." Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU Blutplättchen Die Blutplättchen sind sehr kleine, kernlose Zellen, die dauerhaft im Blut zirkulieren. Sie bilden die Grundlage dafür, dass beispielsweise bei Gefäßschädigungen, also Verwundungen, sofort Gerinnsel gebildet werden. Der Gefäßschaden an der Gefäßwand mobilisiert zunächst einige lösliche Faktoren, und die locken dann die Blutplättchen an. Diese bilden dann vor Ort einen sogenannten Thrombus (Blutplättchen heißen auch Thrombozyten), ein Aggregat aus Blutplättchen, das den Gefäßschaden zuverlässig und dauerhaft verschließt. Blutplasma Das Blutplasma ist die andere Hälfte des Blutes, die nicht aus Zellen besteht. Es enthält eine Reihe löslicher Eiweiße, die im menschlichen Organismus sehr verschiedene Aufgaben erfüllen – zum Beispiel transportieren sie Eiweiße oder Gewebswasser. Die Plasmafaktoren entstehen überwiegend in der Leber, zu kleineren Teilen auch in den Gefäßwandzellen oder anderen Teilen des Körpers, sodass man bei Leberausfall große medizinische Probleme bekommt, Plasmafaktoren zu ersetzen. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 4 Blutbank - Eine Apotheke für Blutbedarf In einer Blutbank werden – ähnlich wie in einer Apotheke – therapeutische Präparate bereitgehalten: Blutkonserven. So kann im Fall der Fälle ein Patient bei Blutmangel oder Blutverlust schnell versorgt werden. In jedem Maximalversorgungskrankenhaus – das sind Kliniken, die eine umfassende Versorgung bereitstellen, zum Beispiel Universitätskliniken – gibt es eine Blutbank. Aber auch kleinere Krankenhäuser sind mit einem Blutdepot ausgestattet. "Die Blutbank ist als zentrale Einrichtung dafür verantwortlich, dass zu jeder Zeit das richtige und eine ausreichende Menge der Blutkomponenten zur Verfügung stehen, und dass ihre Anwendung nach dem Stand von Wissenschaft und Technik sichergestellt wird." Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU Schnelle Hilfe im Notfall Schwerverletzte Patienten, beispielsweise nach einem Verkehrsunfall, verlieren viel Blut – das ist lebensgefährlich. Für sie müssen innerhalb weniger Minuten Erythrozyten-Transfusionen zur Verfügung stehen, also Blutkonserven mit roten Blutkörperchen. In besonders schweren Fällen können für einen Patienten über 100 solcher Erythrozytenkonzentrate benötigt werden. Auch BlutplättchenKonzentrate oder Plasmapräparationen müssen in ausreichender Zahl vorrätig sein. "Vollbluttransfusionen gibt es in entwickelten Ländern nicht mehr. Man transfundiert heute ausschließlich den Teil des Blutes, der auch tatsächlich vom Patienten benötigt wird, das heißt die Vollblutspenden werden in den Produktionsstätten eines Blutspendedienstes aufgetrennt in die Erythrozytenkonzentrate, die Blutplasmapräparationen und Thrombozytenkonzentrate. "Prof. Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU Ständiges Nachfüllen Die einzelnen Blutkonserven sind jeweils nur über einen bestimmten Zeitraum haltbar. • • Am wenigsten lang halten Blutplättchenkonzentrate, nämlich nur vier Tage. Rote Blutkörperchen kann man bis zu sieben Wochen lagern. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 5 • Blutplasma-Konserven können eingefroren und daher bis zu zwei Jahre lang aufbewahrt werden. Die Bestückung einer Blutbank muss also regelmäßig erneuert werden, was bedeutet, dass auch täglich neues Blut benötigt wird. Blutbank im Klinikum der LMU Großhadern Täglicher Vorrat an Blutkonserven: • • • 600-1.000 Konserven roter Blutkörperchen à 250 ml 40-100 Blutplättchenpräparate à 250 ml über 1.000 Konserven mit Blutplasma à 250 ml Eigener Bedarf pro Tag im Schnitt: • • • 120 Konserven roter Blutkörperchen 30 bis 40 Blutplättchenpräparate 50 Konserven mit Blutplasma Blutspenden - Leben retten In Deutschland gibt es zwischen drei und vier Millionen Blutspender. Damit ist der Bedarf im Moment gut abgedeckt. Vor allem das Deutsche Rote Kreuz, aber auch andere Blutspendedienste oder Unikliniken nehmen Spenden entgegen. Nach dem Prinzip der Weltgesundheitsorganisation WHO handelt es sich beim Blutspenden um einen freiwilligen und unentgeltlichen Dienst. Damit sei die Sicherheit der Spenden am besten gewährleistet. In Deutschland sind vom Gesetzgeber Aufwandsentschädigungen zwischen zehn und 25 Euro für eine Vollblutspende erlaubt. "Bluttransfusionen sind auch heute noch lebensrettend. Es gibt Fälle von Patienten, die über einhundert Erythrozytenkonzentrate erhalten haben, weil sie massiv aus verschiedenen Gefäßlecks geblutet haben – zum Beispiel während einer OP, die dann in Notfallräumen der Chirurgie stattfindet. Solche Patienten überleben nur dadurch, dass ausreichend Blutkonserven zur Verfügung stehen und dass diese laufend gegeben werden. Nur dann kann der komplette Stillstand des Blutkreislaufs durch Blutverlust verhindert werden – solange bis die Chirurgen die entsprechenden Gewebeabschnitte des Patienten versorgt, die Wunden genäht und den laufenden Blutaustritt unterbunden haben." Prof. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 6 Reinhard Henschler, ehem. Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin des Klinikums der LMU Wer darf spenden – wer nicht? Jeder gesunde Mensch im Alter von 18 bis über 60 Jahren kann Blut spenden, in Einzelfällen sogar bis 70. Innerhalb von zwölf Monaten dürfen Frauen viermal und Männer sechsmal Blut spenden. Wichtig ist, dass keine gesundheitlichen Hinderungsgründe vorliegen, was durch Fragebögen und Einzelgespräche vor der Blutspende sichergestellt wird. Wer darf nicht spenden? • • • Personen, die in einem bestimmten Zeitraum in Länder gereist sind, in denen Infektionskrankheiten vorherrschen, die es in Deutschland nicht gibt. Es wird nicht gezielt daraufhin getestet. Patienten mit Herz-Kreislauf-Krankheiten, weil sie das Spenden nicht vertragen würden. Homosexuelle sind ebenfalls ausgeschlossen, derzeit wird verhandelt, sie doch zuzulassen. Vollblut, Plasma oder Blättchen Bei einer klassischen Vollblutspende werden knapp 500 ml entnommen. Das Blut wird dann in verschiedene Bestandteile zerlegt, sodass aus einer Spende verschiedene Konserven hervorgehen: rote Blutkörperchen, Blutplättchen und Blutplasma. Man kann auch nur einzelne dieser Komponenten spenden – mit dem Apherese-Verfahren: Maschinen mit eigenen Zentrifugen entnehmen Blut und trennen es nach Dichteschichten. So kann man gezielt nur einzelne Blutzelltypen absammeln, und die nicht benötigten während der Spende zurückgeben. Meistens betrifft das Plasma- und Blutblättchenspenden, in Einzelfällen auch rote Blutkörperchen. Regeln für die Bluttransfusion Unnötige Transfusionen sollen möglichst vermieden werden, da trotz aller Vorsicht verschiedene Restrisiken wie zum Beispiel das einer noch unbekannten Infektion oder einer Verwechslung bestehen. Deswegen muss für eine Bluttransfusion immer eine klare Notwendigkeit vorliegen, und sowohl diese Indikation als auch der Therapieerfolg müssen dokumentiert werden. Zudem darf die Transfusion ausschließlich durch eine Arzt erfolgen. Natürlich muss vor jeder Bluttransfusion außerdem die Verträglichkeit der Blutkonserve sichergestellt sein. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 7 Blutkrankheiten – Das erschöpfte Knochenmark Experte: Prof. Wolfgang Hiddemann, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Klinikum der Universität München-Großhadern und dem Lehrstuhl für Innere Medizin Autor: Holger Kiesel Die Leukämie ist zwar wohl die schwerwiegendste Erkrankung, die das Blut befallen kann, aber längst nicht die einzige. Etliche andere Störungen der Blutbildung können auftreten: Von allen Bestandteilen des Blutes, egal ob von den weißen oder roten Blutkörperchen oder von den Blutplättchen, kann man zu wenige im Körper haben. Und auch ein Überschuss ist nicht gesund. Ebenso spielen die Nährstoffspiegel im Blut eine Rolle: Zu wenig Eisen kann die Blutbildung genauso stören wie ein Mangel an Vitamin B12. Es gibt also zahlreiche 'gutartige' Blutkrankheiten, wobei gutartig in diesem Fall lediglich bedeutet, dass es sich nicht um Krebs handelt. Dem Text liegt ein Interview mit Prof. Wolfgang Hiddemann, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Klinikum der Universität MünchenGroßhadern und dem Lehrstuhl für Innere Medizin mit den Schwerpunkten für Hämatologie und Onkologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, zugrunde. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 8 'Gutartige' Blutkrankheiten - Einzelne Krankheitsbilder Es gibt zahlreiche Blutbildungsstörungen, bei denen es sich nicht um bösartige Zellveränderungen handelt. Diese Erkrankungen werden im Gegensatz zum Blutkrebs als 'gutartige' Blutkrankheiten bezeichnet. Blutbildungsstörungen können alle zellulären Bestandteile des Blutes betreffen (rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen). 'Gutartige' Blutkrankheiten kommen insgesamt sehr viel häufiger vor als Blutkrebs. 'Gutartig' heißt nicht immer 'ungefährlich' Der Begriff der 'gutartigen' Blutkrankheiten bedeutet nicht zwangsläufig, dass es sich um harmlose Erkrankungen handelt. "Zum Beispiel ist eine Bildungsstörung der Mutterzellen des Blutes, die sogenannten 'Aplastische Anämie', eine lebensgefährliche Erkrankung, die auch zum Tode führen kann. Auch ein stark verringerter Anteil der Blutplättchen, die für die Abdichtung der Gefäße verantwortlich sind, kann unter Umständen lebensbedrohlich werden." Prof. Wolfgang Hiddemann, Klinikum der Universität München-Großhadern Was ist 'bösartig'? Als 'bösartig' gelten Erkrankungen dann, wenn sie im weitesten Sinne die Merkmale von Krebs zeigen. Dazu gehört vor allem unkontrolliertes Zellwachstum. Einteilung Zur Kategorie der Blutbildungsstörungen gehören unter anderen: • • • • • • Anämien (Blutarmut, Mangel an roten Blutkörperchen) Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) Verminderung der Blutplättchen (z.B. Morbus Werlhof) seltene angeborene Blutbildungsstörungen (vor allem bei Kindern) aplastische Anämien (hier sind sowohl die weißen, wie auch die roten Blutkörperchen und die Blutplättchen vermindert) Myelodysplastische Syndrome (MDS, vor allem bei älteren Menschen) Morbus Werlhof Die Werlhof-Krankheit, benannt nach dem Mediziner, der sie zum ersten Mal beschrieben hat, ist eine relativ seltene Autoimmunerkrankung. Dabei bilden sich Antikörper gegen die Blutplättchen, die dadurch zerstört werden. Der niedrige Gehalt an Blutplättchen führt in der Folge zu einer verstärkten Blutungsneigung. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 9 Aplastische Anämie Eine weitere seltene Blutbildungsstörung ist die aplastische Anämie. Bei dieser Erkrankung sind die Mutterzellen des Blutes nicht mehr in der Lage, Nachwuchs zu produzieren. Das führt dazu, dass es sowohl an weißen, wie an roten Blutkörperchen und an Blutplättchen mangelt. Die aplastische Anämie ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Myelodysplastisches Syndrom (MDS) MDS bewegt sich im Grenzbereich zwischen gutartiger und bösartiger Bluterkrankung. Hier weisen die Mutterzellen des Blutes einen Defekt auf, der verhindert, dass die Zellen sich in ihre verschiedenen Unterarten ausdifferenzieren. Bei Patienten mit dieser Erkrankung liegen auch häufig Genveränderungen in den Mutterzellen des Blutes vor. Das Myelodysplatische Syndrom trifft überwiegend ältere Patienten und kann auch in eine akute Leukämie übergehen. Angeborene Blutbildungsstörungen Angeborene Blutbildungsstörungen sind sehr selten und treten überwiegend bei ganz jungen Patienten auf. Meist ist die Bildung der roten Blutkörperchen qualitativ gestört oder quantitativ eingeschränkt. Bei der Sichelzellenanämie oder der Thalassämie beispielsweise, unter der vor allem Menschen aus südlichen Breiten leiden, bilden die Betroffenen ein krankhaft verändertes Hämoglobin. Dies vermindert den Sauerstofftransport im Blut und führt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen, dem sogenannten Blutzerfall (hämolytische Anämie). In Deutschland sind diese Erkrankungen eher selten, im Mittelmeerraum dagegen sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Ursachen und Symptome - Warum wird das Blut krank? Zur Bildung von Blutzellen sind bestimmte Ausgangsstoffe wie vor allem Eisen oder Vitamin B 12 nötig. Werden diese über die Nahrung nicht ausreichend aufgenommen oder ist die Aufnahmefähigkeit des Darms für diese Stoffe beeinträchtigt, bekommen die Blutzellen nicht genügend Bausteine für ihren Aufbau, sodass die Blutbildung stockt. Bedeutet 'Blutarmut' zu wenig Blut? Der Begriff 'Blutarmut' klingt, als hätte der Betroffene grundsätzlich zu wenig Blut im Körper. Was bei einer Anämie tatsächlich vorliegt, ist ein Mangel an roten Blutkörperchen und somit an dem Blutfarbstoff Hämoglobin. Da das Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 10 Hämoglobin für den Sauerstofftransport über das Blut zuständig ist, hat eine Anämie immer eine Sauerstoff-Unterversorgung der Organe zur Folge. Versteckte Blutungen Die häufigste Ursache für Anämien sind versteckte Blutungen. Mögliche Ursachen können sein: • • • unentdeckte Magengeschwüre Aussackungen im Dickdarm (Divertikel) Schwäche des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen (Hiatushernie) Die Entstehung von Blutbildungsstörungen durch äußere Blutungen (Hämatome, Unfälle) ist dagegen selten. Temporäre Mangelerscheinungen Es gibt auch Lebenssituationen, in denen aufgrund der Umstände Mangelerscheinungen auftreten können. So kommt es in der Schwangerschaft, wenn ein zweites Leben mit versorgt werden muss, häufig zu Eisenmangel, sodass entsprechende Präparate gegeben werden müssen. Blutarmut durch Extremsport In Einzelfällen kann Blutarmut auch durch extreme sportliche Aktivitäten (zum Beispiel einen Marathonlauf) ausgelöst werden. "Beim Marathonlauf werden die roten Blutkörperchen sprichwörtlich 'zertreten', wenn das Blut durch die Fußsohle zirkuliert." Prof. Wolfgang Hiddemann, Klinikum der Universität München-Großhadern Wichtig: Bewegung außerhalb dieser Extreme ist selbstverständlich wichtig und empfehlenswert! Weitere Ursachen Gelegentlich kann auch eine chronische Entzündung oder eine Krebserkrankung eine Blutarmut auslösen. In diesen Fällen besteht ein „innerer“ Eisenmangel, weil der Entzündungsherd oder die Krebszellen Eisen an sich binden, sodass nicht mehr genügend für die Produktion roter Blutkörperchen zur Verfügung steht. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 11 Typische Symptome Fehlen rote Blutkörperchen, gelangt zu wenig Sauerstoff ins Blut. Die Folge sind typische Symptome wie z.B. • • • • • Müdigkeit Blässe Herzklopfen Kopfschmerzen Ohrensausen Insgesamt ist die Symptomatik bei Anämien aber eher diffus und könnte ebenso auf ganz andere Beeinträchtigungen hindeuten. Diagnostik und Prävention - Blutkrankheiten erkennen und vorbeugen Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme – das sind Symptome für eine Blutarmut. Kommt jemand mit entsprechenden Symptomen zum Arzt, kann eine Begutachtung der Bindehaut der Augen Aufschluss geben: Ist sie sehr blass, spricht einiges für eine Blutarmut. Allerdings muss natürlich eine Blutuntersuchung den endgültigen Befund erbringen. Eine rechtzeitige Erkennung ist wichtig Je früher eine Blutbildungsstörung erkannt wird, desto besser. So kann das Ausmaß der Beschwerden möglichst gering gehalten werden. Werden erste Anzeichen richtig gedeutet, ist in den allermeisten Fällen eine schnelle und exakte Diagnose kein Problem. Es trifft alle Organe Alle Organe im Körper sind auf Sauerstoff angewiesen. Ist die Versorgung gestört, weil die Blutbildung nicht richtig funktioniert, sind alle Körperregionen in Mitleidenschaft gezogen. Als erstes wird der Mangel meist im Gehirn deutlich, etwa wenn Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme auftreten. Ältere Menschen haben häufiger Blutarmut Anämien nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Das liegt daran, dass ältere Menschen eine stärkere Tendenz zu versteckten Blutungen (etwa im Magenoder Dickdarmbereich) haben. Zugleich treten bei Älteren häufiger Defizite in der Ernährung auf, die eine Blutarmut begünstigen. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 12 Richtige Ernährung Um Blutbildungsstörungen vorzubeugen, ist eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung besonders wichtig! Achtung Alkohol Bei erhöhtem Alkoholgenuss kommt es häufig zu einer Kombination aus Vitamin-Mangelerscheinungen und Eisenmangel. Das kann auch die Blutbildung beeinträchtigen. Achtung Veganer! Auch bei langjährigen Veganern kann es, weil tierische Produkte oft viel Eisen enthalten, zu Mangelerscheinungen und in der Folge zu Blutbildungsstörungen kommen. Die Ernährung allein macht's nicht Um einen Nährstoffmangel allein über die Ernährung auszugleichen, müsste man Unmengen bestimmter Lebensmittel zu sich nehmen. Auch werden bestimmte Produkte (z.B. Spinat, Lebertran) in Bezug auf ihren Nährstoffgehalt deutlich überschätzt. Bei akutem Eisenmangel sollten zusätzlich Tabletten gegeben werden. "Das Gerücht vom vielen Eisen im Spinat ist schlicht durch einen Schreibfehler entstanden! Da ist einfach nur jemandem ein Komma verrutscht." Prof. Wolfgang Hiddemann, Lehrstuhl für Innere Medizin mit den Schwerpunkten für Hämatologie und Onkologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Der Faktor Rauchen Blutbildungsstörungen gehören zu den wenigen Erkrankungen, auf die das Rauchen kaum negativen Einfluss hat. Ausnahme: Wenn ein Raucher seine Lunge schon sehr weitgehend geschädigt hat, sodass sie nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen kann, kann es zu einer kompensatorischen Überproduktion an roten Blutkörperchen kommen. Therapie – Behandlung von Blutkrankheiten Wenn Nährstoffmangel die Ursache für eine Blutbildungsstörung ist, kann dieser häufig durch eine Ernährungsumstellung behoben werden. Autoimmunerkrankung Es kann auch eine Autoimmunerkrankung vorliegen, durch die die Andockstellen im Darm blockiert werden, über die normalerweise etwa Vitamin B 12 aufgenommen wird. Was solche Reaktionen gegen das eigene Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 13 Immunsystem auslöst, ist bislang noch weitgehend unklar. Ist ein solcher Defekt die Ursache einer Blutbildungsstörung, können die Betroffenen gut mit intramuskulären Vitamin B 12-Injektionen behandelt werden. Generell tritt durch Vitamin B 12-Mangel verursachte Blutarmut öfter bei Frauen auf. Blutuntersuchung für die Therapie Ein wichtiger Schritt bei der Feststellung einer Bluterkrankung ist ein Blutbild. Dabei werden verschiedenste Werte erhoben. • • Entscheidend für die Diagnose einer Blutbildungsstörung ist zum einen die Verteilung der einzelnen Bestandteile (rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) im Blut. Auch Form, Größe und Hämoglobin-Anteil der Blutkörperchen spielen eine Rolle. So weisen etwa zu große rote Blutkörperchen auf einen Vitamin B 12-Mangel hin. Zum anderen sind die verschiedenen Nährstoffspiegel von Bedeutung, vor allen die Werte des frei im Blut zirkulierenden und des gespeicherten Eisens (Ferritin). Letzteres macht eine Aussage darüber möglich, ob zum Beispiel im Knochenmark oder Bindegewebe noch genug Eisen vorhanden ist, das mobilisiert werden kann. Medikamente müssen sein! Zur Bekämpfung einer Blutbildungsstörung ist die Einnahme von Medikamenten meist unvermeidlich. Welche Präparate eingenommen werden müssen, hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Tabletten bei Eisenmangel Ist ein Eisenmangel für eine Blutarmut verantwortlich, müssen Eisentabletten verabreicht werden. Diese werden über einen längeren Zeitraum (mindestens ein halbes Jahr) eingenommen, bis der Eisenspiegel wieder normal ist und die Ursache des Eisenmangels beseitigt ist. Spritzen bei Mangel von Vitamin B 12 Liegt ein Mangel von Vitamin B 12 vor, wird dieser nicht mit Tabletten, sondern durch Injektionen in den Muskel ausgeglichen. Krankhaften Immunprozess durchbrechen Bei aplastischen Anämien bilden sich fälschlicherweise Antikörper gegen die Mutterzellen des Blutes. Dieser Prozess muss mithilfe von einem speziellen Immunglobulin, das verkehrt programmierte T-Zellen zerstört, durchbrochen werden. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 14 Eine 'neue' Blutbildung Viele angeborene Blutbildungsstörungen, bei denen der Hämoglobingehalt im Blut nicht stimmt, sind nicht heilbar. Hier können den Betroffenen aber Bluttransfusionen Linderung verschaffen. Dabei werden jedoch nur die jeweils fehlenden Bestandteile des Blutes übertragen. Bei sehr schweren Blutbildungsstörungen (wie z.B. der aplastischen Anämie) kann eine Knochenmarktransplantation notwendig werden, durch die der betroffene Patient sozusagen eine 'neue' Blutbildung erhält. Das ist allerdings nur bei sehr schweren Verläufen der Fall. Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden. Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich! © Bayerischer Rundfunk 2017 Bayern 2-Hörerservice Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800 / 5900 222 Fax: 089/5900-46258 [email protected]; www.bayern2.de Seite 15