«bachSpace» – Tomek Kolczynski Fr 20. März 2015, 20:00 März 2015 im Gare du Nord Fr 06.03. 20:00 – 21:35 «Canti Popolari» – SoloVoices Ausgehend von Giacinto Scelsis enigmatischem Stück «Tre Canti Popolari» hat das Ensemble SoloVoices zeitgenössische Komponisten zu aktuellen Möglichkeiten der kompositorischen Auseinandersetzung mit Volksliedern befragt. Das Ergebnis sind drei neue Werke von Beat Gysin, Martin Wistinghausen sowie vom Basler Komponisten Matthias Heep, der sich zu einem Buch mit alten Liedern in neuem Gewand inspirieren liess. Der instrumentale Partner zu den vier Stimmen der SoloVoices ist dabei das Akkordeon, das traditionell in der Volksmusik verankert ist, aber auch in der zeitgenössischen Musik klanglich vielseitig eingesetzt werden kann. Als Brücke zum Gestern sind Volksliedsätze verschiedener Epochen in das Programm eingebettet. Mit: Svea Schildknecht (Sopran), Francisca Näf (Mezzosopran), Jean-Jacques Knutti (Tenor), JeanChristophe Groffe (Bass), Olivia Steimel (Akkordeon) 1/6 Programm: Luciano Berio (1925–2003): «E se fussi pisci», «Sequenza XIII» («Chanson»); Giacinto Scelsi (1905–1988): «Tre Canti Popolari»; Beat Gysin (*1968): «Sonetto 285» (UA); Martin Wistinghausen (*1979): Neues Werk (UA); Matthias Heep (*1965): «Liederbuch» – 14 Volkslieder für vier Solostimmen und Akkordeon (Auswahl, UA) So 08.03. 17:00–18:30 «Lieder der Ferne» – Balz Trümpy Balz Trümpy, geboren 1946 in Basel, zählt zu den eigenwilligsten Schweizer Komponisten. Seine Musik hat etwas Nachdrückliches, sein Klanguniversum ist reich und dicht, aber auch mit Präzision gebaut. «Lieder der Ferne» ist ein Porträt-Konzert und gleichzeitig die Taufe seiner gleichnamigen CD. In «Canti Elegiaci» vertont er Gedichte von Giacomo Leopardi und Michelangelo. Mit «Introduktion und Aria» lotet er das Spektrum der Ausdrucksmöglichkeiten der Klarinette aus. In «Tarots» vertont Trümpy neun Programmnotizen der Künstlerin Niki de Saint Phalle zu ihren 1979 in der Toskana gemeinsam mit Jean Tinguely realisierten Skulpturen. Und «An Florestan und Eusebius» ist stark beeinflusst vom Klavierwerk Robert Schumanns. Mit: Beatrice Voellmy (Sopran), Anne-May Krüger (Mezzosopran), Claudia Weissbarth (Flöte), Nils Kohler (Klarinette), Marcus Weiss (Saxophon), Mike Svoboda (Posaune), Estelle Costanzo (Harfe), Riccardo Bovino (Klavier), Jürg Henneberger (Klavier) Programm: Balz Trümpy (*1946): «Canti Elegiaci», «Introduktion und Aria», «Tarots» (UA), «An Florestan und Eusebius» Mo 09.03. 20:00–21:15 «Dialog» – Marcus Weiss, Saxophon Der Saxophonist Marcus Weiss spricht mit dem Musikwissenschaftler Michael Kunkel und spielt Werke von Luciano Berio, Mark Andre und Giorgio Netti. Do 12.03. 20:00–21:40 • Einführung 19:30 «The Death of Rebellion» – Ensemble Nikel Beim dritten Konzert der Reihe «The Present Age» verteilt sich das Ensemble Nikel in die vier Ecken der Bar du Nord. Katharina Rosenberger schreibt dem Quartett und dem Raum mit «module» ein Stück auf den Leib, das auf Vorschlag des Ensembles in Einzel-Sequenzen aufgeführt und um vier Solo-Stücke herum drapiert wird. Das Stück ist so konzipiert, dass es sich an verschiedenen Stellen auflösen kann und dabei einen nahtlosen Übergang in die Solo-Stücke ermöglicht: Das Saxophon-Solo «Cinque Nudi» von Marco Momi erkundet die schmale Grenze zwischen 2/6 musikalischer Zwei- und Einstimmigkeit. Zersplitterte Klänge bietet «splitting24» von Michael Meierhof für Schlagzeug solo, in dem Glasmurmeln verschiedene multiphonics anregen. Eine computersimulierte Hammondorgel in Enno Poppes «Arbeit» erinnert an ausgeleierte Klänge, und «Trash TV Trance» für E-Gitarre solo von Fausto Romitelli verarbeitet die Rock-Wurzeln des Instruments. Um 19:30 Uhr findet eine Einführung mit Katharina Rosenberger statt. Mit: Patrick Stadler (Saxophon), Yaron Deutsch (E-Gitarre), Brian Archinal (Schlagzeug), Antoine Françoise (Klavier) Programm: Katharina Rosenberger (*1967): «module» (UA), Marco Momi (*1978): «Cinque Nudi», Enno Poppe (*1969): «Arbeit», Michael Meierhof (*1956): «Splitting 24», Fausto Romitelli (*1963): «Trash TV Trance» So 15.03./16.03. je 20:00–21:10 «Trabant» – Ensemble Phœnix Basel John Cages «Sixteen Dances» standen im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe des vom Ensemble Phœnix ausgeschriebenen Kompositionswettbewerbs «Phœnix-Trabant», der sich an junge KomponistInnen wendet. Cage entwickelte die «Dances» nach einer Choreographie von Merce Cunningham, die neun Grund-Emotionen des Hinduismus ausdrückt. Ergänzt mit sieben Interludien ergeben sich so 16 Tänze, die er schachbrettartig auf 64 Tonalitäten verteilt. Cage verzichtet hier schon darauf, die Musik als persönlichen Ausdruck zu generieren, ohne allerdings – wie schon kurz darauf – Zufallsoperationen zu benutzen. So sind die «Sixteen Dances» für Cage nicht nur die erste Zusammenarbeit mit Merce Cunningham, sondern auch ein Übergangswerk in seiner ästhetischen Hinwendung zum Zufall. Wie die beiden Gewinner-Stücke von Matthias Renaud und Vladimir Guicheff Bogacz Cages Konzepte aufnehmen und umkreisen werden, ist die interessante Frage dieses Abends. Mit: Christoph Bösch (Flöte, Bassflöte, Piccolo), Toshiko Sakakibara (Klarinette in B, in Es, Bassklarinette), Max Asselborn (Trompete), Michael Büttler (Posaune), Daniel Buess (Schlagzeug), Daniel Stalder (Schlagzeug), Matthias Würsch (Schlagzeug), Bastian Pfefferli (Schlagzeug), Helena Bugallo (Klavier/Toy Piano), Friedemann Treiber (Violine), Martin Jaggi (Violoncello), Aleksander Gabrys (Kontrabass), Jürg Henneberger (Leitung) Programm: John Cage (1912–1992): «Sixteen Dances» for Soloist and Company of Three; Matthias Renaud (*1983): «Konzert für Klavier und Ensemble» (UA); Vladimir Guicheff Bogacz (*1986): «bulle apenas» (UA) 3/6 Fr 20.03. 20:00–21:30 «bachSpace» – Tomek Kolczynski Das Projekt bachSpace verbindet die Musik von Johann Sebastian Bach mit elektronischen Kompositionen von Tomek Kolczynski. Für die symbolische Brücke zwischen Alt und Neu, die hier geschlagen wird, ist Bach der ideale Komponist: Einerseits war seine Musik die Kulmination einer Kultur der Vergangenheit, die von seinen Zeitgenossen durchaus auch als altmodisch angesehen wurde, andererseits übte der Bach’sche Stil einen überwältigenden Einfluss auf spätere Generationen aus. In diesem Sinne steht Bach sowohl für den Blick zurück auf die Tradition als auch nach vorn auf das, was wir heute «Klassische Musik» nennen. Kolczynski beschränkt sich beim Ausgangsmaterial seiner Kompositionen bewusst auf Aufnahmen der Originalmusik von Bach, das heisst jeder elektronische Klang hat seinen Ursprung im Instrumentalklang der beiden Musiker Tamar Halperin am Klavier und Etienne Abelin an der Violine. Diese Limitierung führt zu einem technischen Prozess, der zwar aufwendig ist, jedoch dem Endprodukt – der Verbindung zweier unterschiedlicher Musikepochen – eine nachvollziehbare Homogenität verleiht. Mit: Etienne Abelin (Violine), Tamar Halperin (Klavier), Tomek Kolczynski (Komposition und LiveElektronik), Amadis Brugnoni (Klangregie) Mo 23.03. 20:00–22:00 «n3.1» – Ensemble neuverBand Das Ensemble neuverBand zelebriert seine dritte Saison mit einer Huldigung der Zahl 3: Die Reihe «n3» besteht aus drei Konzerten mit je neun Trios in verschiedenen instrumentalen Kombinationen. Jedes der neun neuverBand-Mitglieder spielt in je dreien dieser Werke, darüber hinaus enthält jedes Konzert drei Auftragskompositionen. Die erklingende Musik reicht von bekannten Stücken aus dem Repertoire der neuen Musik – beispielsweise von Lachenmann, Sciarrino oder Harvey – bis hin zu wenig bekannten Werken von jungen KomponistInnen wie zum Beispiel Stefan Keller aus Zürich, der mühelos Elemente aus der traditionellen Musik Nordindiens mit der Ästhetik westlicher Neuer Musik vermischt. Mit: Anja Brezavšček (Querflöte), Valentina Štrucelj (Klarinette), Mirka Šćepanović (Violine), Noémie Bialobroda (Viola), Karolina Öhman (Violoncello), Estelle Costanzo (Harfe), Julien Mégroz (Schlagzeug), Lukas Rickli (Klavier), Sofia Ahjoniemi (Akkordeon) Programm: Klaus Lang (*1971): «Origami»; Johannes Maria Staud (*1974): «Sydenham Music»; Stefan Keller (*1974): Neues Werk (UA); Hyun-hwa Cho (*1977): Neues Werk (UA); Franck Bedrossian (*1971): «l’Usage de la Parole»; Philippe Léroux (*1959): «De l’Epaisseur»; Salvatore 4/6 Sciarrino (*1947): «Omaggio a Burri», Helmut Lachenmann (*1935): «Trio Fluido»; Benjamin Attahir (*1989): Neues Werk (UA) Do 26.03. 21:00 «Nachtstrom 73» Unter der Leitung von José Navarro präsentieren Studierende der Hochschule für Musik Basel älteres und neueres Repertoire der Live-Elektronik. Sa 28.03. 20:00–21:15 «Butterfly’s Notebook» – Mondrian Ensemble Nach seiner Kompositionsweise befragt antwortete Maurice Ravel einmal, er habe niemals das Bedürfnis empfunden, die Grundsätze seiner Ästhetik zu formulieren. Er bat dagegen um die Erlaubnis, sich auf Mozart zu berufen: «Mozart begnügte sich damit zu sagen, dass die Musik alles unternehmen, alles wagen und alles malen kann, solange sie bezaubert und schliesslich und endlich Musik bleibt.» Unsichtbare Fäden verbinden die Musik des französischen Komponisten Gérard Pesson mit jener seines grossen Landsmannes Ravel. Diese hier nachzuzeichnen hiesse allerdings, zu viel vorwegzunehmen. Denn: auf die Suche nach genau diesen Spuren begibt sich das Mondrian Ensemble in seinem jüngsten Programm. Mit: Daniela Müller (Violine), Petra Ackermann (Viola), Karolina Öhman (Violoncello), Tamriko Kordzaia (Klavier) Programm: Gérard Pesson (*1958): «Bruissant divisé pour violon et violoncelle», «Butterfly‘s Notebook pour piano», «Mes béatitudes pour piano, violon, alto et violoncelle», Maurice Ravel (1875–1937): «Klaviertrio a-Moll» So 29.03. 17:00–18:45 «Liebe und Weisheit» – camerata variabile Das vierte Programm der camerata variabile zum Thema «Liebeskunst» befragt verschiedene musikalische Traditionen, wie Weisheit und Liebe miteinander vereinbar sein könnten: Mit Charles Ives die amerikanische, mit Gabriel Fauré die französische, mit Toshio Hosokawa die japanische, mit Carl Maria von Weber die deutsche und mit Daniel Glaus’ Uraufführung die schweizerische Tradition. Ives verhandelt in «Menage a Trio» die Trennung der Liebe vom Besitzanspruch. Fauré wurde während der Komposition seines Klavierquartetts von Marianne Viardot verlassen. 5/6 Hosokawa ruft die Wichtigkeit des Tanzes ins Gedächtnis. Weber komponierte eine Klage über die zeitweise getrübte Beziehung zu seiner späteren Ehefrau. Und Daniel Glaus liess sich durch ein Gedicht von Propertius zu einem Werk über die Weisheit in der Liebe inspirieren. Mit: Isabelle Schnöller (Flöte), Karin Dornbusch (Klarinette), Helena Winkelman (Violine), Alessandro D’Amico (Viola), Christoph Dangel (Violoncello), Stefka Perifanova (Klavier), Julien Mégroz (Perkussion) Programm: Charles Ives (1874–1954): «Menage a Trio», Daniel Glaus (*1957): UA über ein Gedicht von Propertius, Carl Maria von Weber (1786–1826): Trio op. 63 in g-Moll, Toshio Hosokawa (*1955): «Slow Dance», Gabriel Fauré (1845–1924): Klavierquartett Nr. 1 op. 15 in c-Moll ** Kontakt Florian Hohnhorst GARE DU NORD Presse- und Öffentlichkeitsarbeit T (+ 41) 061 683 13 13 [email protected] www.garedunord.ch 6/6