Realisierungswe bewerb Sanierung Rathaus

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Realisierungswe,bewerb Sanierung Rathaus Frankfurt (Oder)
Ausgangspunkt
Das Rathaus in Frankfurt/Oder ist durch verschiedene Bauphasen unterschiedlicher Epochen bes=mmt. Der älteste Bauteil
stammt aus dem 13.Jh., 1913 wurde das Gebäude maßgeblich erweitert. Beide Bauphasen prägen heute das
Erscheinungsbild des Rathauses im städ=schen Raum. Nach Kriegszerstörungen mit veränderter DachlandschaM
wiederaufgebaut wurden in den 1970er Jahren umfangreiche Sanierungs-­‐ und Umbaumaßnahmen durchgeführt. In
diesem Zuge wurde, ausgehend von einer städtebaulichen Neuausrichtung, der Haupteingang zum südlichen Marktplatz
hin orien=ert. Die Neuorganisa=on der Erschließung und die Schaffung zusätzlicher Nutzfläche im Dachraum waren die
maßgeblichen Eingriffe.
Das Rathaus ist stark sanierungsbedürMig und durch verschiedene Baumaßnahmen in Teilbereichen umgestaltet.
Gegenstand des We\bewerbs ist neben der energe=schen Sanierung der Gebäudehülle und der Erneuerung der
haustechnischen Anlagen, die Schaffung der Barrierefreiheit im gesamten Gebäude. Gleichzei=g gilt es, die Lage der
verschiedenen Nutzungsbausteine zu prüfen und schlüssig zu strukturieren. Für diese Maßnahmen ist ein Masterplan in
Bauabschni\en zu entwickeln.
Zielsetzung
Das Rathaus ist der zentrale Ort, an dem die Belange der Stadt ausgehandelt werden – das Rathaus ist Ausdruck einer
demokra=schen Kultur, die durch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt getragen wird. In diesem Sinne ist das Rathaus als
ein Bürgerhaus zu verstehen, ein Ort des Gemeinwesens. Die erforderliche Sanierung des Rathauses bietet die Chance,
diese ursprüngliche Bedeutung des Gebäudes wieder in den Vordergrund zu stellen und das Gebäude als offenes,
lebendiges Bürgerforum zu entwickeln.
Vor allem der Gebäudeteil aus dem 13. Jh. mit seinen beeindruckenden Gewölbekonstruk=onen bietet hervorragende
Vorrausetzungen für die Akzentuierung der öffentlichen und repräsenta=ven Aufgaben des Gebäudes. Ziel des Entwurfs ist
es, diese in der historischen Bausubstanz angelegten Poten=ale zu ak=vieren und in seinen Teilen zu einem Ganzen
zusammenzuführen -­‐ und damit dem Gebäude eine neue Lesart zu verschaffen.
Saal
"Heilbronn"
Catering-­‐Küche
WC
Versammlungsräume
Trausaal
Entwurfskonzept
Transforma=on / Hof als Atrium
Ausgangspunkt des Entwurfskonzeptes ist die Umwandlung des ehemaligen WirtschaMshofs zu einem Atrium.
Voraussetzung ist der Rückbau der bestehenden Hofüberdachung über dem Erdgeschoss. Foyer und Atrium werden auf
diese Weise ebenengleich zu einer räumlichen Einheit verbunden. Das mit Oberlichtern perforierte Atriumdach wird auf
der Ebene über dem 2. Obergeschoss eingebracht. Mit dieser baulichen Interven=on erhält das Gebäude eine neue
Zentrierung -­‐ das Atrium wird als zentraler Raum des Rathauses entwickelt. Durch die Öffnung und Wiederherstellung der
bestehenden Bögen in der Wand zum Weselügel, wird die Ausstellungs-­‐ und Veranstaltungshalle an das Atrium
angebunden, die damit eine neue Foyer-­‐ und Zugangssitua=on erhält.
Abgeordnetensaal
Bereich
Oberbürgermeister
Gleichzei=g übernimmt das Atrium die Aufgabe des zentralen Verteilers: eine großzügige Treppenanlage stellt die
Haupterschließung für das 1. und das 2. Obergeschoss dar. Das bereits sanierte Bürgeramt wird ebenfalls an das Atrium
angebunden -­‐ dieses kann als erweiterter Wartebereich dienen.
Raumebenen
Ausstellung
Bürgerforum
In der Schnigigur des Gebäudes werden zwei Raumebenen akzentuiert: das Erdgeschoss als Eingangsebene und das 2.
Obergeschoss als öffentliches Saalgeschoss mit den Versammlungs-­‐räumen, den Räumen für den Bürgermeister sowie
dem Trausaal. Das 1. und das 3. Obergeschoss dienen als Zwischengeschosse überwiegend für Büro-­‐ und
Verwaltungsfunk=onen. Mit dieser Akzentuierung des 2. Obergeschosses wird die Lesbarkeit der durch das historische
Rathaus vorgegebenen Gebäudestruktur herausgearbeitet, sowie die Orien=erung im Gebäude übersichtlich strukturiert.
Um das repräsenta=ve Saalgeschoss in der Schnigigur hervorzuheben, wird im Atrium eine umlaufende Galerie eingefügt,
die an die verschiedenen Höhenniveaus des Gebäudebestands anschließt. Die Erschließungsbereiche des Saalgeschosses
werden über die umlaufende Galerie in das Atrium erweitert und in diesem zusammengeführt. Gleichzei=g gelingt damit
die barrierefreie Verbindung aller Raumbereiche auf dieser Ebene. Die mit der Galerie geschaffene räumliche Gliederung
des Atriums erzeugt eine dem Rathaus angemessene Maßstäblichkeit.
Bürgeramt
Die Fassaden des neuen Atriums, die bedingt durch die ursprüngliche Anforderung als WirtschaMshof lediglich durch die
Fensterformate gegliedert wurden, erhalten durch die Galerie ein neues horizontal gliederndes Element. Die bestehenden
Fensteröffnungen werden punktuell zu Durchgängen erweitert. Geschlossenen Wandoberflächen erhalten einen im
unteren und oberen Bereich leicht differenzierten neuen Verputz. Galerie und Dach werden davon leicht abgesetzt.
Ausstellungsbereich ‚Junges Museum’
Erschliessungskonzept
Der Bereich Junges Museum wird zurzeit unabhängig von den Ak=vitäten des Rathauses betrieben. Es wäre
wünschenswert, die kulturellen Ak=vitäten des Jungen Museums enger mit dem Rathaus zu verknüpfen – und Synergien
zwischen beiden Einrichtungen zu schaffen. Der Entwurf sieht vor, den Ausstellungsbereich an das Atrium anzubinden,
indem Bögen des Altbaus geöffnet werden. Der Ausstellungsbereich lässt sich somit in das Atrium hinein erweitern,
umgekehrt können Veranstaltungen im Rathaus den Ausstellungsbereich einbeziehen. Inwieweit die Träger des Museums
diesen Schri\ begleiten, oder ob andere Betreiberformen für den Ausstellungsbereich ent-­‐wickelt werden müssen, kann
nur im weiteren Planungsprozess ermi\elt werden.
Uberdachung
Atrium
Zusammenfassung der Baumaßnahmen 1. Bauabschni\
Im ersten 1. BA werden die zentralen Elemente des Entwurfs realisiert. Die Maßnahmen sind derart konzipiert, dass die
Vorgaben der Auslobung erfüllt werden, insbesondere werden die folgenden Elemente berücksich=gt:
•
Herstellung der barrierefreien Erschließung
•
Neugestaltung Haupteingangsbereich/Foyer bis zum Saal der SVV im 2. OG,
•
Sanierung und Neugestaltung des Stadtverordnetensaals
•
energe=sche Sanierung der Gebäudehülle (in Teilbereichen: Hoffassaden, Dächer, Fassade des Eingangsbereichs
und des Stadtverordnetensaals),
•
Umsetzung von Maßnahmen zum Brandschutz
•
Erneuerung haustechnischer Anlagen im Bereich des Bauabschni\s
Rückbau / Sanierung
Dächer
Büroebene 4.OG
Der 1. Bauabschni\ definiert ver=kal zusammenhängende Bereiche und gliedert sich räumlich in den Gebäudemi\elteil,
der durch die Achsen des Haupteingangs definiert wird sowie 3 eigenständige Satellitenbereiche, die aus
nutzungsbedingten, konstruk=ven und brandschutztechnischen Gründen erforderlich sind. Außerdem umfasst der 1.
Bauabschni\ das komple\e Dachgeschoss. Alle für diese Bereiche erforderlichen haustechnischen Maßnahmen sind
Bestandteil des 1. Bauabschni\s.
Sanitärbereich
1.-­‐3.OG
Die Maßnahmenbereiche umfassen die folgenden Maßnahmenelemente:
Gebäudemi\elteil:
•
•
•
•
•
•
Eingangs-­‐ und Foyerbereich mit anschließendem Atrium einschließlich Treppenanlage bis zum zweiten Obergeschoss | Informa=ons-­‐ und Cafétheke (EG)
Herstellung des Aufzugs an der Schni\stelle Ost-­‐ und Südflügel (EG–3.OG) einschließlich Sanierung der angrenzenden Nebenräume
Sanierung Galeriebereich und Frak=onsbüros (1.OG)
Sanierung und Neugestaltung des Stadtverordnetensaals mit Vorbereich | Erstellung der umlaufenden Galerie im
Atrium (2.OG)
Erstellung Hofüberdachung (3.OG)
Sanierung aller Fenster-­‐ und Türelemente der südlichen Außenfassade (EG-­‐2.OG)
Satellitenbereiche:
•
•
•
Integra=on des zweiten notwendigen Treppenhauses im Südflügel (EG -­‐ 4.OG)
Umbau des Erkers am Weselügel in ein weiteres notwendiges Treppenhaus (EG-­‐2.OG)
Herstellung Sanitärbereich und Cateringküche im Nordflügel (1.-­‐3.OG)
Galerie Saalgeschoss
Aufzug
Sanierung
Stadverordnetensaal
Fenster
Sanierung
Galerie 1.OG
FrakLonsbüros
Fenster
Sanierung
Eingangs-­‐/ Foyerbereich EG
Dachgeschoss:
•
Rückbau Dachausbauten und teilweise Wiederherstellung bzw. Sanierung der Dächer -­‐ einschließlich Dämmung der
Decken über der Nutzebene und deren brandschutztechnischer Ertüch=gung
2. Re9ungsweg
EG-­‐4.OG
Massnahmen 1. Bauabschni9
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Materialität / Oberflächenbehandlung
Kalkputz pigmen8ert, gefilzt
Anwendung:
Atrium Erdgeschoss
Schablonenputz pigmen8ert
Anwendung:
Saalgeschoss
Wandflächen Atrium
Mauerwerk geschlämmt
Anwendung:
Wandflächen historischer
Hallenbau
Akus8kpaneel mit Holzfurnier
Anwendung:
Wandbekleidung
Abgeordnetensaal
Bodenbelag Terrazzo-­‐Estrich,
geschliffen
Anwendung:
Boden Atrium, neue Treppen
Galerie Saalgeschoss
Konstruk8on Dach / Galerie
Da die bestehende historische Mauerwerkskonstruk3on
mit den darauf spannenden Bestandsdecken nicht durch
die neuen Einbauten zusätzlich belastet werden sollen,
wird eine Konstruk3on konzipiert, welche die Lasten
unabhängig übernimmt. Galerie und Hofüberdachung
werden als Stahlkonstruk3on geplant, um möglichst
geringe Lasten durch Eigengewicht einzubringen.
In die Umfassungswände werden Quadratrohrstützen 20 /
20 eingestellt. Nachdem die Wände mit der
erforderlichen Tiefe geschlitzt wurden, werden die
Quadratrohrstützen eingebaut und kraOschlüssig ver-­‐
presst.
Durch den innigen Kontakt der Stützen mit dem
Mauerwerk wird das Knicken der neuen Stützen behindert.
Dadurch können rela3v filigrane Stützen gewählt werden -­‐
so dass eine Minimierung des Eingriffs in die historische
Bausubstanz gewährleistet ist.
Die Stützen werden durch den Keller „gesteckt“ und
erhalten eine separate kleinteilige Gründung auf Klein-­‐
bohrpfählen
In der Ebene der Galerie schließen an die eingeschlitzten
Stützen Kragträger als Quadratrohr oder I – Träger
biegesteif an.
An der Brüstung werden die Kragarmenden wiederum
miteinander durch einen Randträger verbunden, der
einerseits die Durchbiegung der Kragarm vergleichmäßigt
und andererseits Unterkonstruk3on für die S3el der
Brüstung bildet.
Die eingeschlitzten Stützen übernehmen auch die Lasten
des neuen Daches. Ein umlaufender Randträger verbindet
die Stützen untereinander. Die Doppelträger aus
torsionssteif verbundenen U-­‐Profilen werden als Element
eingehoben. Die Oberlichter und Installa3onen können so
schon vormon3ert werden, so dass der bauliche Aufwand
vor Ort reduziert werden kann.
Randträger umlaufend
Kastenprofil 400 / 120
Doppelträger U-­‐Stahl 400
Stützen Quadratrohr 200
in das bestehende Mauerwerk
eingeschlitzt
die Kragträger der umlaufenden
Galerie schliessen an die Stützen der
Dachkonstruk8on an
Haustechnik
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Erdgeschoss M 1 : 200
1. Obergeschoss M 1 : 200
2. Obergeschoss / Saalgeschoss M 1 : 200
Schni& A-­‐A M 1 : 200
Schni& C-­‐C M 1 : 200
Schni& D-­‐D M 1 : 200
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C
3. Obergeschoss M 1 : 200
Schni; B-­‐B M 1 : 200
4. Obergeschoss M 1 : 200
D
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Dachaufsicht M 1 : 200
Kellergeschoss M 1 : 200
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