The Cube, Deutsche Börse, Eschborn

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The Cube, Deutsche Börse, Eschborn
Architektur: KSP Jürgen Engel Architekten GmbH,
Frankfurt am Main
Tragwerk: Grontmij GmbH, Bremen
Lenz Weber Ingenieure, Frankfurt am Main
Stahlbau: stahl + verbundbau gmbh, Dreieich
spannverbund Gesellschaft für Verbundträger GmbH, Berlin
Bauherr: Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Lang & Cie. Real Estate AG, Eschborn
» Die klar gegliederte Fassade umhüllt das
Gebäude
© [email protected]
Der 87 Meter hohe Neubau der Deutschen Börse, genannt
„The Cube“, besteht aus zwei L-förmigen, punktsymmetrisch
zueinander angeordneten Baukörpern, die ein 1.000 Quadratmeter großes Atrium formen. Die eindrucksvolle Eingangshalle,
die sich über 21 Bürogeschosse erstreckt, queren Stege und
Brücken in bis zu 83 Metern Höhe. Offene Treppenaufgänge
und 16 Besprechungsboxen ragen in den Luftraum hinein und
machen die Bewegung und Aktivität im Gebäude erlebbar.
Ein Glasdach, das von einer leichten Stahlkonstruktion getragen
wird, überspannt den Hallenraum und belichtet ihn von oben.
Auch durch die beiden verglasten, haushohen Einschnitte in
der Nord- und Südfassade, die Ausblicke in Richtung Taunus und
auf die Hochhaussilhouette Frankfurts bieten, fällt Tageslicht in
das zentrale Atrium. Sonnenschutzglas mit einem sehr hohen
Reflektionswert verhindert eine Aufheizung der Halle im Sommer
durch zu starke Sonneneinstrahlung.
Das in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtete Gebäude beherbergt auf einer Grundfläche von 63 x 63 Metern Büro- und
Besprechungsräume für mehr als 2.000 Mitarbeiter, ein Betriebsrestaurant mit 600 Plätzen sowie einen modernen Schulungsund Konferenzbereich. In den Untergeschossen befindet sich
eine Tiefgarage mit 480 Stellplätzen.
Glasdach
» Grundriss Regelgeschoss, Schnitt, M 1:1000
100 Preis des Deutschen Stahlbaues 2012
Das Atriumdach konzipierten die Planer als frei tragende,
rund 150 Tonnen schwere Stahlkonstruktion mit Glaseindeckung. Parallel zu den Glasfassaden spannen neun, statisch
als Vierendeelträger ausgebildete Hauptträger mit 25 bzw.
35 Metern Länge. Die Konstruktionshöhe des Firstträgers beträgt rund 1,8 Meter. Die Ober- und Untergurte der Hauptträger
wurden als Doppel-T-Walzprofile mit einer Höhe von 180
bzw. 450 Millimetern ausgeführt. Als Vertikalprofile dienen
» Schnitt Glasdach, M 1:100
» Lichtdurchflutetes Atrium
Doppel-T-Schweißprofile mit einer Breite von 400 Millimetern
im Abstand von 4,5 Metern. Die Auflager der Hauptträger sind
bei einem Gebäudeteil als Festauflager ausgebildet, beim anderen als Elastomer-Gleitlager um Verformungen aufnehmen zu
können. Zur Kippaussteifung und als Auflager für die AluminiumUnterkonstruktion der Glaseindeckung wurden die Obergurte
der Hauptträger durch Nebenträger im Abstand von 4,5 und
Zwischenträger im Abstand von 1,5 Metern miteinander verbunden. Auch in der Untergurtebene wurden aus statischen und
architektonischen Gründen Nebenträger orthogonal zu den
Hauptträgern angeordnet.
Das Stahltragwerk der Dachkonstruktion war gleichzeitig Bestandteil eines Montagekonzepts für weitere Ausbauarbeiten,
die mit Hilfe eines nach unten abgehängten Flächengerüstes
durchgeführt werden konnten. Sie sparten die Kosten für ein 85
Meter hohes Raumgerüst und ermöglichten vor allem den Folgegewerken das parallele Arbeiten im Atrium.
Stege, Treppen, Boxen
Neben dem Glasdach sind es die das Atrium kreuzenden Stege
und Brücken sowie die in den Luftraum ragenden Besprechungsboxen und offenen Treppen, die in der hohen Halle den Blick
auf sich ziehen. Die Verbindungsstege, als Stahlbeton-Verbundkonstruktionen ausgeführt, wurden als unterspannte Träger
äußerst schlank ausgebildet, wobei die Stahl-Unterspannung
trotz F90-Brandschutzanforderung sichtbar blieb. Voraussetzung
dafür war, dass durch eine genaue Berechnung der Beanspruchung im Brandfall die Standsicherheit nachgewiesen werden
konnte. Auch bei den sechzehn Besprechungsboxen, die in
Auflagertaschen in den Gebäudedecken einhängt sind, und den
frei auskragenden Treppenläufen aus miteinander verschweißten Stahlblechen konnte so auf Brandschutzanstriche oder
-verkleidungen verzichtet werden.
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bauforumstahl 101
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