ingenhoven Karlsruher Institut für Technologie (KIT) - Kollegiengebäude Mathematik Deutscher Hochschulbaupreis 2016 Lageplan maßstabslos Schaufenster zum Stadtzentrum Der in unmittelbarer Nähe zum Schlossplatz und dem sog. Zirkel gelegene Bau stellt in seiner Lage am Rand des Universitätscampus das “Schaufenster” des KIT zum Stadtzentrum dar. Zwischen städtischem Umfeld und dem Erdgeschoss, welches öffentliche Funktionen aufnimmt, vermitteln die über die jeweilige Gebäudelänge durchlaufenden Freitreppen. Neue Maßstäbe bei der Energieeffizienz: halber Energieverbrauch bei beinahe verdoppelter Nutzfläche Durch die tageslichtoptimierten Raumtiefen und die Bauteilaktivierung der bestehenden massiven Bauteile erreichen die energetischen Kenndaten das vorgegebene Ziel von 100 kWh/qm. Hierzu tragen auch eine neue Anlagentechnik und eine umfassende Regel- und Steuerungstechnik bei. Dabei stand die Behaglichkeit für die Nutzer ebenso im Vordergrund wie die Optimierung der Betriebskosten und des Verbrauchs. Die Abstimmung auf das konkrete Nutzerverhalten und die Abstimmung der Regeltechnik werden wichtige Komponenten im weiterführenden Energiemonitoring sein. Substanzerhaltung und energetische Sanierung Eine durchgängige energetisch optimierte Fassade wurde eingebaut. Diese integriert nun die etwa einen Meter herausragenden Deckenvorsprünge in das Gebäude. Diese konstruktive Maßnahme vergrößert die Gebäudenutzfläche und erspart die aufwendige Dämmung der auskragenden Bauteile. Der bisher offene Erdgeschossbereich wurde thermisch in das Gebäude eingebunden. Dieser war für die Erschließung der Obergeschosse erforderlich und verfügte weitgehend über keine Dämmung. Die Nutzungsanforderung beinhaltete des Weiteren die Überdachung des Atriums. Kollegiengebäude Mathematik Standort: Englerstraße 2, 76131 Karlsruhe Entwurfsverfasser: Christoph Ingenhoven, ingenhoven architects Architekt: Arge ingenhoven architects und Meyer Architekten, Düsseldorf Gebäudetyp: Lehr-, Forschungs- und Institutsgebäude Realisierung: 2013 - 2015 Offizielle Eröffnung: August 2015 NF: 9.850 m² Anzahl Geschosse: 6 Raumprogramm: Tutorien-, Seminar- und Besprechungsräume, Vorlesungsräume, Gruppenarbeitsbereiche, Fakultätsbibliothek, Schülerlabor, PC-Pools, Cafeteria Green Building: Niedrigenergiekonzept. Halber Energieverbrauch bei beinahe doppelter Nutzfläche nach der Sanierung. Flexibler Grundriss Kommunikatives Konzept für eine kreative Zusammenarbeit, innovative Forschung und exzellente Lehre Nach Umbau und Sanierung des Kollegiengebäudes hat die KIT-Fakultät für Mathematik nun wieder ein gemeinsames Dach. Mit einer Investition von insgesamt rund 27 Millionen Euro konnte ein Gesamtpaket geschnürt werden, mit dem es gelang, das KIT stärker mit der Stadt Karlsruhe zu verzahnen, die KIT-Fakultät für Mathematik für die Zukunft bestens zu positionieren und dem Bauwerk unter energetischen Gesichtspunkten Modellcharakter zu verleihen. Das sanierte und erweiterte Kollegiengebäude Mathematik füllt sich nun wieder mit wissenschaftlichen Leben und bietet einen optimalen Rahmen für Lehre und Forschung. ist. Dieses großzügige, lichtdurchflutete Atrium hat sich bereits als Ausstellungsort bewährt. Durch seine Nähe zur Innenstadt und zum Schloss ist das Atrium der ideale Ort, um das KIT der Öffentlichkeit in Karlsruhe zu präsentieren. Das energetische Konzept sieht vor, dass im Sommer das Atrium über natürliche Lüftung passiv gekühlt wird. Bisher thermisch nicht aktivierte Speichermassen der Baukonstruktion wurden freigelegt, um eine Überhitzung im Sommer zu verlangsamen. Das Atrium erfüllt die Funktion einer großen Überströmzone, die konditionierte Luft aus den Seminarräumen aufnimmt und im oberen Atriumbereich wieder abgibt. Ein unschätzbarer Pluspunkt für die Forschung ist das kommunikative Konzept mit Besprechungsräumen für die Arbeitsgruppen und Meeting Points für Kaffeepausen in jeder Etage. Das Gebäude unterstützt damit kooperative Projekte und bietet Raum für viele individuelle Projekte und neue Forschungsanträge. Die einladende helle Gestaltung mit Tageslicht von allen Seiten schafft dort eine angenehme Atmosphäre und fördert konzentriertes Studieren und Forschen. Verdoppelte Nutzfläche Durch Einbeziehung des Untergeschosses in die Hauptfunktionen des Gebäudes durch klug gesetzte Lichtöffnungen konnte die Flächenbilanz innerhalb der Kubatur wesentlich verbessert werden. Auch vormals umlaufende Putzbalkone wurden in Nutzfläche gewandelt. Unter Einbezug der umlaufenden Deckenvorsprünge konnte somit aus dem einhüftigen Gebäudegrundriss ein zweihüftiger Grundriss angelegt werden. Das neue Dach ist eine leichte Stahlkonstruktion. Der Innenhof wird mit einer leichten Folie überdacht. Das Folienkissendach ist recyclefähig und erzeugt eine hohe Transparenz. Durch die Ergänzung um ein aufgesetztes Staffelgeschoss wurden die statisch konstruktiven Ressourcen des Bestandsbaues aktiviert und so in städtebaulich optimaler Verortung weitere zusätzliche Flächen generiert. Lichtdurchflutetes Atrium Eine völlig neue Räumlichkeit für Veranstaltungen des KIT entstand durch die Überdachung des Innenhofes. Das zentrale Atrium ist Herzstück des fünfgeschossigen Gebäudes, das im Erdgeschoss nach Osten und Westen hin offen Der Verbrauch von Wärme, Kälte und elektrischer Energie wird hierbei erfasst; zusammen mit den Komfort- und Behaglichkeitswerten ergeben sich Anhaltspunkte um den Energiebedarf nachzusteuern und zu optimieren. Grundriss 1.OG M. 1:500 Grundriss maßstabslos Dach (Folienkissendach) Die Überdachung des vormals offenen Atriums gelingt durch ein Folienkissendach, eine Verringerung der Hüllfläche entsteht und die Fassaden zum Atrium bestehen ohne Anforderung an den Wärmeschutz. Die Vorteile der leichten Glaskonstruktion aus elementierten Trennwänden liegen im geringeren Materialverbrauch, der Recyclefähigkeit, hoher Transparenz und dem geringen Gewicht der schlanken Dachkonstruktion. Grundriss vor dem Umbau / Sanierung nach dem Umbau / Sanierung 2015 Schnitt maßstabslos