Dozentin: Ulrike Traut Studentin: Tatiana Sokolowa 22.05.2014 DETAILTHESE Die Zielsetzung meines Projektes in der Detailphase besteht darin, die optimale Lösung für die Fassadenkonstruktion zu erarbeiten. Dabei verfolge ich das Ziel, das harte Material Backstein in eine organische und fliessende Form zu bringen. Die tragende Struktur gibt die Grundform des Gebäudevolumens vor, das mit einer homogenen Hülle eingedeckt wird. Die Hülle soll die Optik eines darüber gelegten Textils vermitteln. Erst beim näheren Betrachten der Fassade soll das Material erkennbar sein. Um das gestalterische Ziel zu erreichen, musste ich mich vorwiegend mit der Wasserführung befassen. Da die Räume des Ateliers mit Tonnengewölben überdeckt werden, entstand die Problematik der Wasserführung im Dachbereich. Die senkrechte Ausrichtung der Fugen gegenüber der Witterung führt dazu, dass entweder vorfabrizierte Elemente (Verbund Beton und Backsteinriemen) verwendet werden, oder es in diesem Bereich auf den Mörtel verzichtet werden muss. Im Gegensatz zum Klinkerstein hält der Mörtel der direkten Aussetzung der Witterung nicht Stand. Auf Dauer würde das stehende Wasser in den Fugen zu Algenbildung führen. Variante der Vorfabrikation Der Verzicht auf den Mörtel bedingt eine dichte wasserführende Schicht unterhalb der Verkleidung. Es bedeutet, dass eine unabhängige und in sich abgeschlossene Konstruktion errichtet werden muss, die aus der ästhetischen Motivation heraus mit einem Backsteinmaterial eingekleidet wird. Diese Schlussfolgerung brachte mich dazu, nach Materialien zu suchen, die nur die Funktion der Einkleidung übernehmen. Dabei bin ich auf die Klinkerziegel des Herstellers Petersen gestossen. Das Materialformat erlaubt mir auf die Form des Gebäudes flexibel reagieren zu können. Nach dem Beispiel des ausgeführten Projektes des Kunstmuseums in Sorø (Dänemark) von Lundgaard & Tranberg Architekten habe ich mich für eine Unterkonstruktion entschieden, die unabhängig von der Eindeckung eine abgeschlossene Konstruktion in sich bildet. Kunstmuseum in Sorø HSLU I FS 2014 I „STRUKTUR + MATERIAL“ I „ARCHITEKTUR + STRUKTUR“ I MATERIAL BACKSTEIN Dozentin: Ulrike Traut Studentin: Tatiana Sokolowa ! ! 22.05.2014 Meine Ausführungsvariante: Im Bereich der Querrippen bei der äusseren Schotte werden vertikale Holzsparen befestigt. Im Bereich der Tonnen wird diese Konstruktion um 90 Grad gedreht. Zwischen den Sparen wird das Gebäude mit 14 cm Dämmung eingehüllt. Darüber wird eine Dreischichtplatte befestig, die als Unterdach dient. Die Konterlattung wird mit Blech eingekleidet, welcher die Funktion der wasserführenden Schicht übernimmt. Im Bereich jeder Konterlatte wird im Blech ein Doppelfalz angebracht. Auf die Konterlattung wird die Ziegellattung befestigt und mit Klinkerziegeln eingekleidet. Die Blecheinkleidung bedingt eine zweite Dampfbremse. Die erste wird vor der Dämmung und die zweite unmittelbar vor dem Blech angebracht. Wa Bac Dam Däm Unt Dam Wa Ver Wandaufbau von innen nach aussen: Backstein 24 x 11,5 x 5,2 cm Dampfbremse 3 mm Dämmung zw. Holzsparen 14 cm Unterdach 3-Schichtplatte 2,7 cm Dampfbremse Wasserführende Schicht Aluminium 2 mm auf Konterlattung 4 cm Verkleidung Klinkerziegel auf Ziegellattung These: Um eine einheitliche Einkleidung des Gebäudes im Wand- und Dachbereich mit einem Backsteinmaterial umzusetzen, muss die Unterkonstruktion in sich wasserdicht abgeschlossen sein. HSLU I FS 2014 I „STRUKTUR + MATERIAL“ I „ARCHITEKTUR + STRUKTUR“ I MATERIAL BACKSTEIN ! !