Fragen zu Kapitel 2

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Molekulare Biologie der Zelle
Kapitel 6A: Transkription (RNA-Synthese)
Fragen zu Kapitel 6A: Transkription (RNA-Synthese)
1. Wie reguliert eine Zelle die Konzentration eines bestimmten Proteins?
Hauptsächlich über die Syntheserate der entsprechenden mRNA.
Transkription reguliert, Translation nicht reguliert
2. Strukturelle Unterschiede zwischen DNA und RNA.
Rückrat: DNA  2’-Deoxyribose, RNA „richtige“ Ribose-Einheit mit 2’-OH-Gruppe
Basenpaare: DNA  A-T, RNA  A-U
3. Die Initiation der Transkription beim Bakterium (S.11-16).
Gen-Anfang auf der DNA, ist durch den Promotor gekennzeichnet; 2 charakteristische
Sequenz-Blöcke werden durch den -Faktor der RNA-Polymerase erkannt  öffnet den
Doppelstrang  10 BP weiter beginnt Transkription
4. Die bakterielle RNA-Polymerase in voller Aktion (S.8).
ganzer DNA-Strang läuft in die RNA-Polymerase hinein und hinten wieder unverändert hinaus,
in der Mitte nur kleinräumig geöffnet  aus separaten Kanal gleitet neuer RNA-Einzelstrang aus
Enzym heraus  im Zentrum der RNA-Polymerase wird die RNA an ihrem 3’-Ende stetig
verlängert  nur die frisch angehängten Basen bleiben kurz mit dem DNA-Vorlagestrang
gepaart (~10BP)
5. Der Abschluss der Transkription beim Bakterium (S.11-12).
Sequenz  sehr stabile Haarnadelschleife im Austrittkanal  Nase von Polymerase wieder
hochgeklappt  Konformationsänderung des Enzyms und Bremsung  Abschluss-Sequenz wo
Basen jeweils nur zwei H-Brücken mit Vorlagestrang  Dissoziation der fertigen RNA aus der
RNA-Polymerase
6. Welche RNA-Polymerasen haben Eukaryonten, was leisten sie jeweils?
RNA-Polymerase I : rRNA-Moleküle, die größten aller RNA-Moleküle
RNA-Polymerase II: hauptsächlich mRNA (mittelgroße)
RNA-Polymerase III: die kleinsten RNA-Sorten (tRNA und andere kleine RNAs)
7. Die Initiation der Transkription von mRNA beim Eukaryonten:
a) Wie heißt der wichtigste Sequenzblock des Promotors?
b) Was tut TFIID mit TBP?
a) TATA-Box
b) TFIID bindet an den Promotor, wobei die Untereinheit TBP an die TATA-Box bindet . Auch
INR und DPE werden vom TFIID miterkannt.
8. Welche Aktionen werden von TFIIH ausgeführt? Welches Reagenz ist dazu nötig?
 spaltet DNA Doppelhelix unter ATP-Verbrauch
 phosphoryliert mittels ATP den C-Terminalen Schwanz der RNA-Polymerase II an mehreren
Stellen
nötig: ATP
9. Was tun die generellen Transkriptionsfaktoren, was die speziellen Transkriptionsfaktoren,
wie wirken sie zusammen?
 generellen bewirken das der Promotor zu arbeiten beginnt
 speziellen dienen der Regulation der Gen-Expression (Ein- und Ausschalten der
Transkription)
 spezielle Transkriptionsfaktoren binden an Gen-regulatorischen Sequenzen oberhalb des
Promotors  Mediator-Protein lockt dann die TFII-Komponente + RNA-Polymerase II +
Histon-Acetylase + Chromatin-Remodeling-Koplex zum Promotor
10. Welche Proteine kommen der RNA-Polymerase II zu Hilfe, damit sie auch entlang der
Perlschnur-DNA transkribieren kann?
Chromatin-Remodeling-Komplex + Histion-Acetylase
Bernhard Polzinger
WS 2004/2005
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Molekulare Biologie der Zelle
Kapitel 6A: Transkription (RNA-Synthese)
lockern die DNA von den Nucleosomen  frei schlotternde DNA-Schleifen um Nucleosomen
11. Warum tritt bei der Transkription ein Windungsproblem auf?
a) bei Prokaryonten
b) bei Eukaryonten
Transkription verursacht stete Öffnung der DNA-Doppelhelix und wieder verschließen  DNADoppelhelix ist eine Schraube  Rotation um Längsachse  zwei Möglichkeiten: RNAPolymerase dreht sich oder Doppelstrang  a) bei Prokaryonten: RNA-Polymerase dreht sich
nicht da sie viel massiver als der lange, filigrane DNA-Doppelstrang; b) bei Eukaryonten: wegen
der Nucleosomen nicht möglich.
12. Welche Unterschiede gibt es zwischen Pro-/Eukaryonten hinsichtlich
a) Ort der Transkription in der Zelle
b) Prozessierung des Transkripts
c) Codierung von zusammengesetzten Proteinen (Untereinheiten, Domänen)
Prokaryonten
a) im Cytosol
b) da nur ein Kompartiment beginnt die Proteinsynthese noch bevor die mRNA ganz fertig ist
c) oft mehrere Proteine auf einer einzigen mRNA  meist Untereinheiten eines multimären
Proteins; damit Proteine in konstantem molarem Verhältnis
Eukaryonten
a) im Zellkern
b) Transkription und Translation räumlich und zeitlich getrennt; am 5’-Ende Schutzkappe drauf
 aus primären Transkript müssen Introns herausgespliced werden  3’-Ende mit Poly-ASchwanz verlängert (mRNA)
c) eine reife mRNA codiert immer nur für ein Protein; Proteinbestand fast immer aus mehreren
Domänen; Untereinheiten( Domänen) fusionieren, [„exon-shuffling“]
13. Struktur (in Worten beschrieben reicht) und Rolle des Cap?
Prokaryonten: drei Phsphate
Eukaryonten: drei Phosphate + Guanosin
Schutzkappe am 5’-Ende der mRNA damit es nicht sofort verdaut wird
14. Welche Sequenz-Blöcke muss ein typisches Intron besitzen? Welche funktionelle Rolle
spielt der mittlere Block?
Consensus-Sequenzen: Anfangssequenz, Lassosequenz, Endsequenz
Lassosequenz: mit Adenosin-Baustein, 2’-OH des Lasso-Adenins attackiert die andere
Spleißstelle , sodass das 3’-OH des Exons freikommt.
15. Wie kann bei der Prozessierung der mRNA zwischen Exons und Introns unterschieden
werden? (vor allem, wenn die charakteristischen Flankierungssequenzen stärker von den
Consensus-Sequenzen abweichen).
Anfangssequenz, Exons haben sehr charakteristische Länge (~200BP), Introns unterschiedlich
lang, Exons haben andere Sequenz-Charakteristika (reich an Serin und Argenin, SR-Proteine
dekorieren)
16. Welche funktionelle Rolle spielen die RNA-Komponenten und welche die ProteinKomponenten der snRNP (small nuclear Ribo Nucleo Protein)?
alle katalytischen Schritte werden von RNA-Molekülen geleistet, die Proteinkomponenten wirken
nur peripher mit, viele der Proteine verbrauchen ATP, viele Umlagerungen energetisch
voranzutreiben
17. Erklären Sie das Prinzip des Selbstspleißens.
in Mitochondrien, Chloroplasten; Intron faltet sich so dass des 3’-Ende des linken Exons mit
dem 5’Ende des rechten Exons zusammenkommt; dazu ist eine ganz definierte Intronsequenz
nötig
Bernhard Polzinger
WS 2004/2005
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Molekulare Biologie der Zelle
Kapitel 6A: Transkription (RNA-Synthese)
18. Wie wird die Transkription von mRNA beim Eukaryonten beendet?
AAUAA signalisiert das Ende der Transkription. Spaltungsfaktoren schneiden 10-30 BP neben
AAUAAA den RNA-Transkript an einer CA-Sequenz  200AMP-Reste an 3’-OH angehängt
(ohne Vorlagestrang)
19. Wie kann die Kernpore eine reife mRNA von einer unfertigen bzw. von
herausgeschnittenen Introns unterscheiden?
 Cap bindet das CBP (cap-binding-protein)
 Exons noch mit SR-Proteinen besetzt
 Poly-A-Schwanz mit Poly-A-Bindeproteinen besetzt
unklar welches der Proteine auf der reifen mRNA das Signal für den Export darstellt
die snRNP assoziierten Introns können Kern nicht verlassen und werden abgebaut
Proteinbestückung entscheidet also über Export oder Abbau
20. Was geschieht im Nucleolus?
Chromosomen ragen in Nucleolus hinein  Transkription von rRNA räumlich konzentriert
rRNA wird hergestellt, chemisch modifiziert und geschnitten
21. Was geschieht mit dem Nucleolus während der Mitose?
schrumpft und löst sich auf
22. Was geschieht mit einer korrekt gefalteten rRNA, was mit einer inkorrekt gefalteten
tRNA?
nur korrekt gefaltete RNA-Moleküle können von Enzymen erkannt und gespleißt werden (ohne
Hilfe von RNA), Spleißmechanismus wirkt also als Qualitätskontrolle, ob die tRNA richtig gefaltet
ist , inkorrekte können nicht geschnitten werden und nicht in Funktion treten, weil Enzym nur
solche annimmt
23. Welchen Zweck hat die Modifikation der tRNA-Basen
a) im Allgemeinen?
b) im Anticodon?
a) viele dieser Modifikationen helfen mit, um besonders stabile intramolekulare
Basenpaarungen, sehr kompakte Faltungen der tRNA zu bewirken
b) 61 verschiedene Codons der mRNA müssen durch wenige tRNA-Sorten interpretiert werden
24. Wie sehen die Tripletts einer Aminosäure aus, welche von 4 verschiedenen Tripletts
codiert wird?
3 Basen  eine Aminosäure
Basentriplett der mRNA: Codon
3 Positionen, 4 Optionen  43 = 64 mögliche Basentripletts davon 3 Stop-Codons
früher 2-Basencode mit weniger Aminosäuren
immer die ersten beiden Basen sind konstant und nur die dritte kann variieren
25. Wie wird der Leseraster auf der mRNA festgelegt? Was passiert bei der Deletion von
genau einer Base mitten in einem Protein-Gen?
x … durch Start-Codon definiert (ist jenes AUG welches dem 5’-Ende der mRNA (Cap) am
nächsten ist.
x … Leseraster verschiebt sich um eine Base  nachfolgende Sequenz bekommt eine völlig
andere Bedeutung
26. Welche Struktur hat eine tRNA? Wo ist das Anticodon? Wo hängt die Aminosäure?
x … Kleeblattform (da Seitenlappen eingeklappt)  räumlich L-Form
x … an der Schleife am Ende (also gegenüber der Aminosäure) sitzt das Anticodon
x … am 3’-Ende
27. Was ist eine Aminoacyl-tRNA-Transferase? Wie viele verschiedene Arten dieses
Transferase-Typen hat eine Zelle?
ein Enzym, welches einen Aminoacylrest auf eine tRNA überträgt
20 für 20 Aminosäuren
Bernhard Polzinger
WS 2004/2005
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Molekulare Biologie der Zelle
Kapitel 6A: Transkription (RNA-Synthese)
28. Wie ist der biochemische Mechanismus der Kopplung einer Aminosäure an eine tRNA?
(Es geht hier nicht um die Zuordnung der richtigen Aminosäure zur richtigen tRNA).
Frei Aminosäure wird durch ein Enzym mit ATP zur Reaktion gebracht. Dabei wird ein ganzer
AMP-Rest auf die Aminosäure angehängt. Bindung zwischen der C=O Gruppe der Aminosäure
und dem Phosphatrest ist eine Anhydrid-Bindung, AMP ↔ Abgangsgruppe, wenn die AnhydridBindung von der 3’-OH-Gruppe der tRNA attackiert und Bildung von Ester zwischen Aminosäure
↔ tRNA
29. Bakterien haben 61 Codons auf der mRNA, aber nur 31 Anticodons in den 31 tRNASorten. Wie können die 31 Anticodons die 61 Codons eindeutig ablesen?
Einige Anticodons können an der dritten Stelle des mRNA-Codons mehr als nur ein Codon
erkennen (wobbling). 3.Base um 180°drehen.
30. Bakterien haben 31 verschiedene tRNA-Sorten aber nur 20 Aminosäuren. Nach welchem
Prinzip wird eine Aminosäure auf all jene tRNA-Untertypen gehängt, welche für diese
eine Aminosäure codieren?
Für das Kopplungsenzym sind diese Untertypen gleich, nur das Anticodon ist für diese
Untertypen verschieden.
31. Was passiert, wenn eine falsche Aminosäure an eine bestimmte tRNA gehängt wurde?
Aminosäure an die tRNA gekoppelt  tRNA presst den Aminoazyl-Rest richtig fest in die
Bindungstasche.
Falsche Aminosäure  sterischer Stress  Enzym wechselt in Editiermodus  schneidet ab
Bernhard Polzinger
WS 2004/2005
Seite 4/4
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