Museum brandhorst

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Atmosphäre ins rechte Licht gesetzt
Sammlung Brandhorst in neuem Tageslichtmuseum fast ohne Fenster
Farbenfrohe Akzente setzt das Museum
Brandhorst in München. Der Neubau des
Museums designt durch das Architekturbüro Sauerbruch Hutton ist ein Beispiel wegweisender Architektur. Die Architekten
hatten sich zudem vorgenommen dieses
Gebäude als ein reines Tageslichtmuseum
zu gestalten.
Ein durchgehendes Fensterband im Überkopfbereich des Erdgeschosses, das in
dem großzügig verglasten Haupteingang im
Kopfbau mündet, erzeugt eine optische
Verbindung der beiden Baukörper.
Das extrem schmale Grundstück an der
stark befahrenen Kreuzung Türken/Theresienstraße im Museumsquartier
stellte die Planer vor manche Herausforderung. Die örtlichen Gegebenheiten erforderten eine schalldämpfende Fassade
nicht nur nach Innen sondern auch zur
Umgebung hin. Darüber hinaus musste die
Ausstellung vertikal auf drei Ebenen verteilt werden.
Aus schwierigen Umständen erwachsen oft
die besten Lösungen. So umhüllt den
schmalen Riegel entlang der Türkenstraße
sowie den etwas höheren Kopfbau an der
Kreuzung nun eine farbenprächtige Außenhaut aus 36.000 Keramikstäben, die die
Blicke auf sich zieht. In Verbindung damit
schluckt eine darunter angeordnete gefaltete Lochblechfassade den Schall.
In dieser Fassade gibt es nur wenige Einschnitte. Ein Tageslichtmuseum fast ohne
Fenster? Geschickte Grundrisse und eine
ausgereifte Technik lösen dieses Paradox.
Im Souterrain sorgt eine Verschiebung des
Grundrisses dafür, dass im Ausstellungsbereich Licht von oben durch die verglaste
Decke und durch die Fensterfront des
Treppenhauses einfällt. Im Erdgeschoss
lenkt ein System von schräg ausgestellten
Reflektoren das Zenitlicht durch das Fensterband in die Galerie. Lichtlamellen filtern
in beiden Ebenen das helle Tageslicht. Das
Obergeschoss befindet sich unter einer
voll verglasten Dachfläche.
Hier sorgen textile Tageslichtdecken für
eine gleichmäßige Verteilung des Lichtes,
dem bei Bedarf Kunstlicht aus den darüber
angeordneten Leuchten zugemischt werden kann.
Damit die Kunstwerke in farblich unverfälschtem Licht stehen, wird bei Museen
möglichst eisenoxidarmes Weißglas eingesetzt. Im Brandhorst Museum war zudem
die Ausrüstung der Verglasung als einbruchhemmende
Verglasung,
mit
Alarmspinnen, Sonnenschutzbeschichtung
und Schallschutz erforderlich. Die MBM
Metallbau Dresden war mit der Konstruktion der gläsernen Fassadenbauteile mit
ihrem komplexen Reflektorensystem betraut. Die Fachleute ließen dafür verschiedene Glasprodukte bemustern. Von den
zur Auswahl stehenden Scheiben erzielte
das GEWE-therm® ‚warm-egde’-System mit
Schallschutz bei Erfüllung aller Anforderungen die beste Farbechtheit des Lichtes.
MBM setzte das Produkt von SCHOLLGLAS
in sämtlichen Alu-Pfosten-Riegel-Konstruktionen der Fassadenfenster ein.
Das Wärmedämmglas optimiert den Übergang zwischen Glas und Rahmen und ermöglicht so eine Verbesserung des UwWertes um bis zu 0,1 W / m2K. Damit unterstützt die Konstruktion das anspruchsvolle Energiekonzept von Sauerbruch Hutton, das eine Reduzierung von 50 Prozent
der thermischen Energie gegenüber vergleichbaren Gebäuden vorsieht.
Da es sich um eine Privatsammlung handelt, die Udo Brandhorst dem Freistaat
Bayern als Stiftung übereignet hat, war es
den Architekten ein Anliegen im Inneren
eine wohnliche, private Atmosphäre entstehen zu lassen. Warme Oberflächenmaterialien prägen die Atmosphäre. Ein besonders edles Detail sind die Türenzargen
im Ausstellungsbereich. In der Wandansicht bilden die wandbündigen Edelstahlzargen mit nur 2 cm Ansichtsbreite einen
dezenten Rahmen um die jeweilige Öffnung. Im Kontrast zu dem harten Stahl
steht die warme Optik der satinierten Gläser, die die Laibungen füllen. Für die Erstellung der Sicherheitsscheiben GEWE-dur®
von SCHOLLGLAS war höchste Präzision
nötig, da sie in zum Teil sehr schmalen
Formaten gefertigt werden mussten.
Die Gläser, die auf der Rückseite 2-fach
vollflächig mit Siebdruck versehen sind,
wurden in die Stahlzargen geklebt. Da seitens der Architekten die Anforderungen an
ein äußerst geringen Spaltmaß (nur von 2 3 mm) zwischen Glas und Stahl gestellt
wurde, entschied man sich, die vertikalen
Scheiben vor Ort mittels eines hochfesten
Klebebandes zu befestigen, welches von
3M für den Structural Glazing Bereich entwickelt wurde.
Im Überkopfbereich wurde die Verglasung
der Zargen mit dem Verbundsicherheitsglas GEWE-safe® ausgeführt. Aufgrund der
Anforderungen der notwendigen Zustimmung im Einzelfall (ZiE) war die Verwendung von hochwertigen Structural Glazing
Silikonen für die Verklebung notwendig.
Durch das dezent eingesetzte Glas, welches zusätzlich an der Oberfläche sandgestrahlt wurde, wirken die Übergänge zwischen den einzelnen Räumen harmonischer. Die Besucher nehmen die Ausstellung als Einheit wahr und können sich in
dieser lichten Atmosphäre durch das Museum treiben lassen.
Objekt Museum Brandhorst, München
Architekt Sauerbruch Hutton, Berlin/D
Fassadenkonstruktion MBM Metallbau
Dresden GmbH, Dresden/D
Glaslieferant Schollglas Technik
Sachsen GmbH, Nossen/OT Heynitz/D
Schollglas Technik GmbH Lommatzsch/D
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