Grundlagenpapier Fachgruppe Mädchenarbeit FAM

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Grundlagenpapier für die Mädchenarbeit
Die Fachgruppe für Arbeit mit Mädchen FAM nimmt Stellung
okaj zürich
Kantonale Kinder- und Jugendförderung
Zentralstrasse 156
8003 Zürich
Tel 044 366 50 10
Fax 044 366 50 15
www.okaj.ch
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Zürich, Juni 2012
okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ........................................................................................................................................ 3 2 Strukturelle Grundlagen .............................................................................................................. 3 3 Aktuelle Lebenssituation der Mädchen ..................................................................................... 4 3.1 Gleichstellung .................................................................................................................................. 4 3.2 Rollenbilder ...................................................................................................................................... 4 3.3 Gesundheit ....................................................................................................................................... 5 4 Theoretischer Ansatz ................................................................................................................... 5 5 Leitsatz ........................................................................................................................................... 6 6 Massnahmen ................................................................................................................................. 7 6.1 Förderung von Mädchen................................................................................................................ 7 6.2 Gendermainstreaming ................................................................................................................... 7 7 Wirkungsziele der Mädchenarbeit ............................................................................................. 7 7.1 Selbstständigkeit ............................................................................................................................ 7 7.2 Gesundheitsförderung ................................................................................................................... 7 8 Wichtige Themen für die Mädchenarbeit ................................................................................. 8 8.1 Private und berufliche Lebensplanung......................................................................................... 8 8.2 Raum / Raumaneignung der Mädchen ....................................................................................... 9 8.3 Beziehungen .................................................................................................................................. 10 8.4 Sexualität ........................................................................................................................................11 8.5 Sucht ............................................................................................................................................... 12 8.6 Gewalt ............................................................................................................................................ 13 9 Forderungen ................................................................................................................................ 14 10 Literaturliste .............................................................................................................................. 16 10.1 Studien ............................................................................................................................................ 17 10.2 Websites ......................................................................................................................................... 17 10.3 Weiterführende Literatur ............................................................................................................. 17 10.4 Diplomarbeiten ............................................................................................................................. 17 11 Autorinnen .................................................................................................................................. 18 12 Dank ............................................................................................................................................ 18 okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich
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1
Einleitung
Die Fachgruppe für Arbeit mit Mädchen FAM hat 2004 beschlossen, ihr Know-how
bezüglich Mädchenarbeit auszuweisen und eine Grundlage zu schaffen, die der Arbeit
in der Praxis dient. In Zusammenarbeit mit verschiedenen FAM-Frauen wurde die
Struktur des Papiers festgelegt und eine Auswahl der Themenbereiche getroffen - mit
dem Anspruch, die Hauptziele der mädchenspezifischen Jugendarbeit zu erreichen.
2011 wurde das Grundlagenpapier überarbeitet und den neusten fachlichen
Erkenntnissen angepasst.
Im vorliegenden Papier sind Grundsätze enthalten, die zur Legitimation der Mädchenarbeit verwendet werden können. Die Themen skizzieren eine grobe Analyse der
Lebenssituation von Mädchen, aus welcher Ziele für die Arbeit abgeleitet wurden.
Diese Ziele wurden in Anlehnung an die Theorie der Mädchenarbeit gewählt. Die
Forderungen am Schluss des Grundlagenpapiers dienen der strategischen Umsetzung
der Mädchenarbeit und sind an das Team, Trägerschaften und Behörden zu richten.
Ziel des nun vorliegenden Papiers ist es, Fachfrauen zu unterstützen, eine begründete
und zielorientierte Mädchenarbeit vor Ort zu leisten. Das Grundlagenpapier dient als
Ausgangslage für Praxiskonzepte, in denen die Themen, Ziele und Forderungen
nochmals der eigenen Zielgruppe angepasst werden sollen. Werden Inhalte für die
Praxis vor Ort übernommen, sollen sie adressatinnengerecht formuliert werden.
Das Papier hat nicht den Anspruch der Vollständigkeit und richtet sich primär an
Fachpersonen in der Mädchenarbeit.
2
Strukturelle Grundlagen
Das neue Grundlagenpapier sieht Arbeit mit Mädchen im Kontext der genderbewussten Jugendarbeit, die auch Bubenarbeit, Koedukation und Cross Work beinhaltet.
Arbeit mit Mädchen heisst also nicht nur genderbewusst handeln innerhalb der
traditionellen Mädchenarbeit. Arbeit mit Mädchen heisst, dass auch im koedukativen
Rahmen und Cross Work genderbewusst und gendergerecht gearbeitet werden muss.
Beschränkt sich die genderbewusste Jugendarbeit auf die Förderung der Mädchen, so
wird damit nur die individuelle Verantwortung gefördert. Gesellschaftliche und
strukturelle Bedingungen müssen aber genau so verändert werden. Deshalb ist
Mädchenarbeit auch Arbeit, die genderspezifische Ungleichheiten aufdeckt und die
Verantwortlichen miteinbezieht. Dafür ist Öffentlichkeitsarbeit zentral. Anliegen und
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Bedürfnisse, die gesellschaftliche Veränderungen zur Umsetzung benötigen, müssen
mit allen Beteiligten kommuniziert und mit ihnen angegangen werden.
3
Aktuelle Lebenssituation der Mädchen
3.1
Gleichstellung
Die rechtliche Grundlage für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der
Schweiz wirkt sich selbstverständlich auch auf Mädchen und Buben aus. Das heisst, sie
haben formal die gleichen Chancen und Möglichkeiten. Die rechtliche Gleichstellung
hat eine positive Entwicklung in Gang gesetzt, doch ist sie noch nicht abgeschlossen,
da die tatsächliche Gleichstellung bislang nicht verwirklicht ist. Als eine der negativen
Folgen werden Benachteiligungen der Mädchen aus der bestehenden Geschlechterhierarchie verschwiegen und „als individuelles Problem dem einzelnen Mädchen
überantwortet (...) Dieser Individualisierungsdiskurs (...) belastet Mädchen und junge
Frauen heute mehr denn je und verweigert ihnen zugleich den Raum zur Thematisierung ihres Erlebens und ihrer Wahrnehmung.“ (Heiliger, Anita 2002)
3.2
Rollenbilder
Das Zeitalter der Globalisierung ist mit grossen gesellschaftlichen Umwälzungen und
schnellen Entwicklungen verbunden. Diese erfordern dauernde Anpassungsleistungen
vom einzelnen Menschen im persönlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereich.
Die Verunsicherungen aufgrund der schnellen Wechsel und Entwicklungen in unserer
Gesellschaft festigt die alten Rollenbilder. Elisabeth Grünewald-Huber (1997) stellt
dazu fest, dass die konventionell-traditionellen Geschlechterstrukturen für breite
Bevölkerungsteile der Schweiz „in Form von nicht hinterfragten oder gar für nicht
hinterfragbar gehaltenen Rollenbildern geradezu identitätsstiftend und
richtunggebend in einer hochkomplex gewordenen sozialen Umwelt“ wirken.
Parallel dazu zeigt sich jedoch eine neue Inszenierung der Geschlechter. In der Mode
und dem Musikmarkt ist diese Entwicklung am deutlichsten erkennbar. Oft wird mit
Androgynität gespielt und Transsexualität sowie Homosexualität rücken mehr ins
Geschehen der Öffentlichkeit. Es gibt jedoch genau so viele Beispiele exzessiver
Inszenierungen von Geschlechtern im traditionellen Sinn. Beide Extreme, der Aufbruch
der alten Rollenbilder sowie deren Festigung existieren also derzeit nebeneinander.
(vgl. Rose, Lotte 2000). Diese Konstruktion der Geschlechter (doing gender2) wird von
den Medien stark geprägt. Bilder von starken Mädchen und erfolgreichen Frauen
gaukeln einen Mythos der Gleichstellung als schon vorhanden vor (Heiliger, Anita
2002 siehe auch www.genderhealth.ch).
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Mit dem Konzept des doing gender wird in der feministischen Wissenschaft
aufgezeigt, wie Frauen und Männer die typischen Eigenschaften ihrer Geschlechtskategorie selber reproduzieren, weil diese fest in den (informellen) Regeln der
Gesellschaft und somit auch in der Definition von Mann und Frau und damit in der
eigenen Persönlichkeit verankert sind. Identitätsbildung scheint stark verknüpft zu sein
mit Geschlechtsidentität. Menschen erfüllen die ihrem Geschlecht zugeordneten
Erwartungen, sie tun gender, um ihre (Geschlechts)-Identität nicht zu gefährden.
3.3
Gesundheit
Die Einflüsse aus der rechtlichen Gleichstellung, den neuen Bildern von Frauen und der
traditionell geprägten gesellschaftlichen Wirklichkeit konfrontieren junge Frauen
zusätzlich mit sehr hohen Anforderungen. Sie versuchen alles unter einen Hut zu
bringen: sexy, schön, schlank, selbstbewusst, erfolgreich und schlagfertig zu sein,
Beruf, Familie und Hausarbeit gleichzeitig zu meistern und dabei überall erfolgreich zu
sein (vgl. Heiliger, Anita 2002 und Kuhlmann, Carola 2002). Diese Herausforderung
kann sich bei einzelnen Frauen auf ihre Gesundheit auswirken.
Dieser Vielfalt von gesellschaftlichen Anforderungen sind auch Mädchen ausgesetzt.
Zwei gesamtschweizerische Studien (HSBC und SMASH, 2002) zeigen auf, dass über
40% der 11-16 jährigen Mädchen über häufige Einschlafstörungen und Kopfschmerzen
klagen. Fast die Hälfte der weiblichen Befragten wünscht sich Unterstützung, um
Stress und Nervosität abzubauen. Ein gesundheitsförderndes Arbeiten ist deshalb auch
für die Mädchenarbeit unerlässlich (vgl. www.genderhealth.ch).
4
Theoretischer Ansatz
Die FAM-Fachfrauen arbeiten nach den aktuellsten Gendertheorien, die in der
Fachgruppe diskutiert und in die jeweiligen Jugendarbeiten hineingetragen werden.
Der Konstruktionsansatz der Gendertheorien ist für die genderbewusste Jugendarbeit
massgebend. Demnach ist das Geschlecht eine Grundkategorie unseres sozialen
Arrangements, das „nicht unmittelbar aus dem biologischen `Rohmaterial` erwächst.
Es ist eine Verhaltensweise und Erwartung von anderen Verhaltensweisen, die sozial
gelernt werden. (Lenz/Marina (2010): S.49)
Die Konstruktion des dualen und hierarchisch gegliederten Geschlechterverhältnisses
schränken Verhaltensmöglichkeiten sozial ein und verengen Perspektiven der eigenen
Lebensgestaltung. Was durch soziale Interaktionen konstruiert wird, kann jedoch auch
dekonstruiert werden. Dekonstruieren heisst in diesem Kontext aufdecken und
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hinterfragen von vermeintlich gegebenen Strukturen, wie die des Geschlechts. Dies ist
in der Praxis auf individueller Seite möglich durch irritieren von bestehenden
Geschlechterbildern. Zugleich müssen auf der anderen Seite einschränkende
Strukturen - wie z.B. Arbeitsteilung nach Geschlecht - aktiv aufgebrochen werden.
Für die genderbewusste Sozialarbeit eröffnet zudem der Diversity-Ansatz neue
Perspektiven: Die geschlechtliche Differenzierung in der Gesellschaft überkreuzt sich
mit anderen Kategorien, wie Religion, Ethnizität, Behinderung, Staatsbürgerschaft,
sexuelle Orientierung, Bildungsnähe/-ferne etc. Alle Differenzierungen wirken
potentiell diskriminierend. Diversität hingegen ist der Begriff unter dem Unterschiede
in allen Bereichen positiv gewertet werden. Unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit sehen wir in der FAM die Anerkennung von „Diversity“ innerhalb unserer
Adressatinnengruppe als zentral.
5
Leitsatz
Oberstes Ziel der genderbewussten Jugendarbeit ist es, auf Chancengleichheit
zwischen den Geschlechtern hinzuarbeiten. „[K]ein Mädchen (und kein Junge) [soll]
aufgrund von Geschlecht in bestimmte vereinheitlichende Erwartungen und
Vorstellungen eingezwängt werden“(Bitzan, Maria 2010).
Hierfür erachten die FAM-Fachfrauen eine immer wiederkehrende Reflexion der
eigenen Rollen und die Analyse gesellschaftlicher Strukturungleichheiten als eine
grundlegende Voraussetzung.
Mädchenspezifische Jugendarbeit ist eine wichtige Methode, Mädchen in ihrem
Prozess der Identitätsfindung zu unterstützen und gleichzeitig geschlechtergerechte
Strukturen zu fördern. In der Mädchenarbeit werden die persönlichen Ressourcen und
Bedürfnisse der Mädchen berücksichtigt und Strukturen geschaffen, die ihnen gerecht
werden. Somit ergänzt sich die primäre Zielgruppe Mädchen mit der sekundären
Zielgruppe Eltern, Lehrpersonen, Behörden, etc.
Folgende Grundsätze sind in der Arbeit handlungsleitend: Anwaltschaftlichkeit,
Raumerschliessung und -erweiterung (physische und virtuelle), Partizipation,
Ressourcenorientierung, Reflexion, Vorbildfunktion und politische Arbeit (vgl. Daigler,
Claudia Bitzan, Maria 2004).
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6
Massnahmen
6.1
Förderung von Mädchen
Aufgabe der Arbeit mit Mädchen ist es, diese in der Entwicklung einer eigenen und
selbstbewussten Identität zu fördern. Dabei werden die Arbeitsansätze individuell auf
die Ressourcen und Möglichkeiten jeder Einzelnen angepasst. Die Mädchen werden
dabei von Fachfrauen unterstützt, sich ihrer Bedürfnisse bewusst zu werden, diese zu
formulieren und sie umzusetzen. Dafür ist die Beziehungsarbeit von grundlegender
Bedeutung. Jugendliche brauchen das Vertrauen in die Beziehung, damit sie sich auf
eine Zusammenarbeit einlassen.
6.2
Gendermainstreaming
Gendermainstreaming muss ein Grundprinzip der geschlechtergerechten Jugendarbeit
sein. Das Konzept des Gendermainstreaming verlangt, dass bei allen gesellschaftlichen
Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen, Interessen und Ressourcen von
Mädchen und Jungen von vornherein berücksichtigt werden. Gendermainstreaming ist
eine Querschnittsmassnahme, die „top down“ geschlechtergerechte Zugänge sichert
und somit zur Chancengleichheit beiträgt (www.gendermainstreaming.com).
7
7.1
Wirkungsziele der Mädchenarbeit
Selbstständigkeit
Das oberste Wirkungsziel der Mädchenarbeit ist, dass die heranwachsenden Frauen ihr
Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen können, wobei die individuelle Förderung
der Mädchen im Zentrum steht. Zudem sollen sie lernen, wie sie aktiv auf ihre Umwelt
einwirken können, um ihre Position in der Gesellschaft zu finden und zu verankern,
sowie ihre Rechte einzufordern. Ein weiteres wichtiges Ziel der Mädchenarbeit ist, die
strukturellen Ungleichheiten aufzudecken und gemeinsam mit den Verantwortlichen
zu verändern. Die Mädchenarbeit, die vorerst die Geschlechtunterschiede betont,
ermöglicht, einen Raum zu schaffen, wo Alternativen und Differenzen in Geschlechterrollen sichtbar werden und neu entstehen, bzw. ausprobiert werden.
7.2
Gesundheitsförderung
Gesundheit und Gesundheitsempfinden treten bei Jungen und Mädchen unterschiedlich in Erscheinung (vgl. Kap.3.3). Daher ist es wichtig, dass die Arbeit mit Mädchen die
spezifischen Bedürfnisse der „Mädchengesundheit“ berücksichtigt und die physische
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und psychische Gesundheit fördert. Die Mädchenarbeit ist ein besonders geeignetes
Gefäss, um am Wirkungsziel Gesundheit zu arbeiten, denn unter Mädchen zu sein und
eine vertrauliche Beziehung zur Jugendarbeiterin können eine offene und
enttabuisierte Kommunikation über Gesundheit, Körper, Wohl- oder Unwohlsein
ermöglichen.
8
Wichtige Themen für die Mädchenarbeit
Die FAM setzt sich für verschiedene Themenbereiche ein, welche für die Mädchen in
ihrer Entwicklung zur Frau wichtig sind. Aufgrund der Themenmenge hat die FAM jene
Themen gewählt, welche sich für die Mädchenarbeit besonders eignen.
†
†
†
†
†
†
Private und berufliche Lebensplanung
Raum/Raumaneignung
Beziehungen
Sexualität
Sucht
Gewalt
Auf jedes dieser Themen wird im Folgenden eingegangen. Die FAM zeigt den
Handlungsbedarf auf, der aus ihren Berufsbeobachtungen resultiert. Aufgrund
wichtiger theoretischer Hinweise zum Thema legt die FAM Optimierungsziele fest und
leitet aus ihnen konkrete Umsetzungsvorschläge ab. Alle Frauen, die der FAM
angeschlossen sind, arbeiten in Ergänzung zu ihren lokalen Vorgaben an diesen
gemeinsamen Zielen.
8.1
Private und berufliche Lebensplanung
Handlungsbedarf
Eine Mehrzahl der Mädchen, die in Jugendhäusern verkehren, stammt in der Regel aus
Schultypen mit tieferem Anforderungsprofil (Sekundarschule C oder Sonderklassen).
Zudem sind sie häufig Migrantinnen aus Familien mit tieferem sozio-ökonomischen
Status (vgl. Vellacott, Coradi 2005). Wie NCBI (National Coalition Building Institut) im
Buch „Fairness“ beschreibt, werden Jugendliche fremder Herkunft von Lehrpersonen
und Eltern aus verschiedenen Gründen oft nicht gefördert. Der Beruf bleibt somit
Nebensache (vgl. Hössli, Nina 2003).
Befragungen zeigen, dass Berufswünsche aus Vorlieben und Stärken entstehen, die
während der Schulzeit entdeckt und entwickelt wurden (vgl. Brendel, Sabine 2000).
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Bei der Lehrstellensuche ist die Wahlmöglichkeit auf wenige Ausbildungen beschränkt.
Zum einen liegt das an der niederen Bildungsstufe, zum anderen am traditionellen
Frauenbild der Familien. „Sie suchen nach frauentypischen Berufen, denn diese
suggerieren eine spätere Vereinbarkeit zwischen Familien- und Berufsarbeit“ (vgl.
Brendel, Sabine 2000).
Bei der Förderung der Berufswahl soll keine Bewertung der Berufe durch die Fachfrauen stattfinden, sondern die Erhöhung der freien Wahl im Vordergrund stehen.
Gleichzeitig ist es aber wichtig, mit den Mädchen die Vor- und Nachteile von
möglichen Berufen auch aus ökonomischer Sicht zu betrachten.
Ziele
† Die Mädchen setzen sich mit unkonventionellen Rollenbildern auseinander.
† Die Mädchen entwickeln Fähigkeiten, die sie für Berufe ausserhalb des
traditionellen Berufsbildes sensibilisieren.
† Die Wahlmöglichkeit der Mädchen in Bezug auf ihre private und berufliche
Lebensplanung ist erweitert.
Umsetzung
Jugendarbeiter/innen konfrontieren Mädchen mit Tätigkeiten, die so genannt geschlechtsuntypisch sind und mit denen sie wenig oder gar nicht in Kontakt kommen.
Diese Auseinandersetzung kann neue Interessen wecken, welche die Berufswahl
beeinflussen. Dafür müssen neue Zugänge geschaffen (z.B. einen Schweisskurs im
Dynamo Zürich) und verschiedene Förderprogramme (z.B. www.lena-girl.ch) in
Anspruch genommen werden.
Die Vorbildfunktion ist für neue Rollenbilder von wichtiger Bedeutung. Die Mädchen
sollen mit Erwachsenen konfrontiert werden, die sich mit der eigenen Geschlechterrolle auseinandersetzen und sich dem „doing gender“ bewusst sind. So begreifen sie
„vorfindbare Unterschiede (bei Mädchen und Jungen) nicht als gegeben, sondern als
auch selbst mit hergestellt“ (Kuhlmann, Carola 2000). Das kann ein neues Selbstverständnis über die eigene Rolle zur Folge haben und die Wahlmöglichkeiten in Bezug auf
die Berufs- und Lebensplanung erweitern.
8.2
Raum / Raumaneignung der Mädchen
Handlungsbedarf
In der Aneignung von physischen und virtuellen Räumen zeigen Mädchen kein
dominantes Verhalten. Häufig arrangieren sie sich mit Gegebenem oder/und stellen
ihre eigenen Bedürfnisse freiwillig zurück. Aufmerksamkeit wird selten direkt
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eingefordert, und eher selten provoziert ihr Verhalten eine Reaktion von Erwachsenen.
Deshalb ist es wichtig, Strukturen zu schaffen, in denen Mädchen aufgefordert
werden, ihre Bedürfnisse nach Raum und Zeit (Aussen- und Innenräume sowie
Angebote und Projekte) zu formulieren.
Räume, die geschlechterhomogen genutzt werden, sind deshalb wichtig, da sie die
geschlechterbezogenen Interaktionen ausschliessen und somit neue Experimentierräume ermöglichen. Wichtig dabei ist, dass die Mädchen ihren „eigenen Raum“ auch
einzufordern lernen (Bitzan, Maria / Daigler, Claudia 2004).
Ziele
† Die Mädchen nehmen ihre Bedürfnisse nach Raum wahr (Innen- und Aussenräume
sowie virtuelle Räume) und eignen sich diesen an.
† Sie sind fähig, einzufordern, wo sie Bedarf haben, und entdecken darin
Gestaltungsmöglichkeiten.
Umsetzung
In Bezug auf Raumaneignung und Raumgestaltung sollen die Mädchen für ihre
Bedürfnisse sensibilisiert und eingebunden werden. Es sollen mädchengerechte Räume
geschaffen werden z.B. Angebote nur für Mädchen oder Räumlichkeiten nur für
Mädchen zur Verfügung gestellt werden. Dafür braucht es eine Fachfrau, welche die
Mädchen im geschlechtsgemischten Treff unterstützt. Die Aufgabe der Fachfrau ist es
weiter, die Bedürfnisse der Mädchen nach Räumen und Raumgestaltung sowie deren
Bedeutung und Wichtigkeit den Eltern, Behörden und weiteren Betroffenen
aufzuzeigen respektive diese dafür zu sensibilisieren.
8.3
Beziehungen
Handlungsbedarf
Bei der Gruppenbildung von Mädchen steht die emotionale Zuneigung im Vordergrund. Die Mädchen treten oft in Kleingruppen auf und sind wenig vernetzt mit
grösseren Gruppen. Gegenüber anderen Gruppen zeigen sie wenig Toleranz und
neigen zu Konkurrenzdenken. Damit schliessen sie das Potenzial der Grossgruppe (z.B.
für die Durchsetzungskraft) aus. Sie investieren viel Energie in den Aufbau der
Beziehung zur besten Freundin, was zu einer Abhängigkeit führen kann. Da
Begegnungen sehr schnell auf der sehr persönlichen Ebene stattfinden, ist die Gefahr
der Verletzlichkeit erhöht.
Auch Mädchen suchen heute in der virtuellen Welt nach neuen Beziehungen und
Beziehungsformen. Durch die besonderen Möglichkeiten der virtuellen Welt ist hier die
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Gefahr verletzt zu werden besonders gross, konsequenterweise müssen Mädchen also
fit gemacht werden für die Eroberung virtueller Räume.
Ziele
† Die Mädchen kennen das Potenzial und das Risiko der Abhängigkeit in engen
Freundschaften.
† Sie können ihren Freundinnenkreis aktiv auswählen und verändern.
† Die Mädchen kennen und schätzen den Wert der familiären Beziehungen, sie sind
sich aber auch darüber bewusst, dass auch hier Gefahren bestehen z.B.: auf
tradierte Rollen verwiesen zu werden
† Durch eine breitere Vernetzung haben Mädchen Zugang zu mehr Ressourcen.
† Mädchen kennen die Möglichkeiten und Gefahren der virtuellen Welt und können
diese kompetent nutzen
Umsetzung
Den Mädchen werden positive Gruppenerlebnisse mit anderen Gruppen ermöglicht,
indem zum Beispiel Aktivitäten mit Mädchen aus anderen Gemeinden durchgeführt
werden (z.B. MäP – Mädchenpowertag im Kanton Zürich). Die Selbstständigkeit und
Selbstdefinition der Mädchen wird durch positive Erlebnisse und Beispiele gefördert
und das bewusste Wählen/Auswählen von Freundinnen und Gruppen als attraktiv
vermittelt. Dennoch steht die Konfliktfähigkeit im Zentrum der Förderung. Sie ist nicht
nur für die Beziehung unter Mädchen wichtig, sondern in allen Beziehungen, welche
die Mädchen eingehen (also auch zu Buben, Eltern, Lehrpersonen, etc.). (Mehr siehe
Kapitel 6.6 Gewalt)
8.4
Sexualität
Handlungsbedarf
Liebe, Freundschaft und Sexualität sind zentrale Themen in der Entwicklung vom
Mädchen zur Frau. Dies zeigt sich unter anderem in der hohen Gesprächsbereitschaft
darüber. Mädchen verfügen über unterschiedlich viele Informationen, die zudem oft
falsch oder ungenügend sind. Während der körperlichen Entwicklung haben viele
Mädchen Mühe, ihren eigenen Körper zu akzeptieren. Mediale Vorgaben und
beleidigende, sexistische Bemerkungen oder Darstellungen verunsichern die Mädchen.
Die eigene Befindlichkeit und die Bedürfnisse werden zu wenig ernst genommen oder
gar übergangen, und das Durchsetzen persönlicher Grenzen ist für viele Mädchen
schwierig. Die Angst vor der Ablehnung ist gross und wird oft mit dem Fehlen von
Schönheit und Schlanksein begründet. In Bezug auf die Selbstbestimmung des
Menschen ist das emanzipatorische Interesse an der Erweiterung und Erhaltung der
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Verfügung über sich selbst zentral. „Emanzipatorische Sexualpädagogik“ (Lempert
1971, zit. n. Wulf in Sielert & Valtl., 2000) ist eine konsequente Umsetzung und führt
zu einer eigenständigen und partnerschaftlichen Gestaltung des sexuellen Lebens.
Ziele
† Die Mädchen sind gezielt, bedarfsgerecht und richtig informiert.
† Mädchen haben einen offeneren und bewussteren Umgang mit der eigenen
Sexualität.
† Mädchen nehmen ihre sexuellen Bedürfnisse und Grenzen wahr und können sie
ausdrücken und wahren.
† Mädchen haben einen positiven Zugang zu ihrem Körper.
Umsetzung
Frauen schaffen Plattformen und Angebote, um über Sexualität zu informieren und
Auseinandersetzung zu ermöglichen (Broschüren, Infotage, Vernetzung mit
Fachstellen, Gespräche mit den Mädchen etc.). Angebote, in denen der Körper anders
erlebt werden kann, schaffen einen neuen Zugang und sollen positiv wirken (z.B.
Bauchtanz der umso schöner wirkt, wenn etwas weichere Formen vorhanden sind).
Eine Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendarbeit ermöglicht ein konzeptionelles Vorgehen zum Thema.
8.5
Sucht
Handlungsbedarf
Einerseits ist bekannt, dass Mädchen Süchte eher versteckt ausleben, z.B. Bulimie,
Ritzen, Tablettenkonsum, und sie in diesem Verhalten nach Aussen hin unsichtbar
Gewalt gegen sich richten. Andererseits ist jedoch seit einiger Zeit auch ersichtlich
geworden, dass heute der Konsum von Suchtmitteln wie Tabak und anderen Mitteln in
der Öffentlichkeit auch bei Mädchen stark zugenommen hat.
„Auffällig ist, dass Drogen konsumierende Frauen in ihrer Kindheit vielfältige
Beziehungsabbrüche, Vertrauensbrüche und Trennungssituationen sowie Grenzüberschreitungen erlebt haben (…). Wichtig erscheint (…) der Hinweis, dass der Drogenkonsum von Mädchen auch als möglicher Versuch, sich aus geschlechterspezifischen
Zuschreibungen und Erfahrungen herauszubewegen, interpretiert werden kann“
(Ruben, Jaqueline 2000). Oder aber, diese Zuschreibungen auszuhalten
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Ziele
† Die Selbstwahrnehmung der Mädchen ist gestärkt und der Bezug zum eigenen
Körper ist hergestellt.
† Das Aufzeigen von Ressourcen der Mädchen bringt eine Stärkung des
Selbstwertgefühls mit sich.
† Die Infos über Süchte, Suchmittel und Hilfsangebote speziell für Mädchen und
Frauen sind bekannt.
Umsetzung
Die Aufgabe der Fachfrauen ist es, die Mädchen in der Selbstwahrnehmung und
-reflexion zu unterstützen und zu begleiten. Nebst dem Aufzeigen von Problemen
sollen vor allem Ressourcen aufgedeckt werden. Alltägliche Situationen können
aufgegriffen und die vorhandenen Werte darin transparent gemacht werden. Die
Auseinandersetzung mit Vorbildern lässt entdecken, wovon Mädchen träumen und bei
wem sie sich orientieren. Dabei geht es immer darum zu entdecken, befragen,
reflektieren, Alternativen suchen und neue Werte schaffen.
Damit die Informationen über Süchte, Wirkung, Beratungsstellen etc. an die Mädchen
gelangen, ist es wichtig, dass die Fachfrau aktuelle Themen aufgreift, Infomaterial
zugänglich macht (z.B. durch Infoveranstaltungen, Internetplattformen, Prospekte
auflegen) und die Zusammenarbeit mit Fachstellen und Schulen nutzt und erweitert.
8.6
Gewalt
Handlungsbedarf
Mädchen und Frauen sind laut Statistik noch immer häufig Opfer von sexueller
Gewalt. Grundlage dafür sind allgemein gesellschaftliche Machtverhältnisse.
Strukturen, in denen ein Machtungleichgewicht zu Ungunsten von Frauen und
Mädchen herrscht, ermöglichen Machtmissbrauch, der sich in Form von sexualisierter
Gewalt äussern kann (www.eltern.de/familie/erziehung).
Wenn Mädchen Grenzverletzungen erfahren, haben sie meistens Mühe, sich deutlich
zu wehren. Oft fehlen auch Informationen betreffend Anlaufstellen. Mädchen üben
Gewalt tendenziell verbal aus oder sie richten sie gegen sich selber (Ritzen etc.). Zu
beobachten sind aber vermehrt Gruppen, in denen Mädchen körperliche statt verbale
Formen der Konfliktlösung bevorzugen. Sie erhalten von den anderen Gruppenmitgliedern Anerkennung für Gewaltbereitschaft und Gewaltausübung und fördern ein
gewaltorientiertes Gruppenklima.
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Diese Tendenz ist einerseits ein positiver Ausdruck dafür, dass Mädchen angestaute
Aggressionen nicht mehr gegen sich selber richten. Andererseits ist es jedoch
alarmierend, weil sie die Gewalt gegen andere richten und somit keinen konstruktiven
Umgang mit ihren Aggressionen finden.
Ziele
Die Mädchen kennen:
† ihre eigenen Grenzen und reflektieren Grenzverletzungen sowie ihre Opferrolle.
† Formen der Selbstverteidigung und können sich erfolgreich zur Wehr setzen.
† Formen, um eigene Aggressionen abzubauen, sowie konstruktive
Konfliktlösungsstrategien.
† Anlaufstellen und Beratungsangebote.
† ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstwertgefühl sind gestärkt.
Umsetzung
Im Gruppengespräch kann die Reflexion über das eigene Gewaltverhalten sowie über
Grenzen und Grenzverletzungen der Mädchen gefördert werden. Indem aufgezeigt
wird, wie Gewalt entsteht, können Handlungsstrategien erarbeitet werden, wie
Mädchen sich erfolgreich zur Wehr setzen oder wie Konflikte ohne Gewalt gelöst
werden. Gemeinsam mit der Jugendarbeiterin finden die Mädchen Formen, um
angestaute Aggressionen abzubauen (zum Beispiel beim Tanzen). Im Jugendtreff
werden Informationen über Anlaufstellen und Beratungsangebote aufgelegt.
Gleichzeitig verleiht das erfolgreiche meistern körperlicher Herausforderungen den
Mädchen mehr Selbstbewusstsein.
9
Forderungen
Damit tatsächliche Gleichstellung verwirklicht werden kann, braucht es parallel zur
Mädchenarbeit auch Bubenarbeit. Mit genderspezifischer Arbeit werden die
Unterschiede in der Lebensweise von Mädchen und Jungen erforscht und die Individuen
in der persönlichen Rollengestaltung gestärkt. Diese Arbeit ist grundlegend, damit
Gendermainstreaming umgesetzt werden kann, weil so überhaupt Unterschiede
bekannt und deshalb in der Gestaltung von Strukturen berücksichtigt werden können.
Genderbewusste Jugendarbeit muss aber auch im geschlechterheterogenen Rahmen
durchgeführt werden.
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Um genderspezifische Arbeit konsequent leisten zu können, benötigt es folgende
Voraussetzungen:
†
An jeder Jugendarbeitsstelle sind mindestens ein Mann und eine Frau eingestellt.
Ein heterogenes Team ist vorteilhaft.
†
Die genderbewusste Jugendarbeit ist als Querschnittthema im Konzept verankert
und ist im besten Fall Teil eines Gendermainstreaming-Prozesses.
†
Es sind ausreichende Ressourcen (zeitliche und finanzielle) für die genderbewusste
Arbeit bereitgestellt. Arbeitszeiten und Räumlichkeiten, sowie Vernetzung und
Weiterbildung sind gewährleistet.
†
Schulen sind auf die Notwendigkeit der geschlechtsspezifischen Arbeit
sensibilisiert. Es bestehen Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen zu diesem
Thema.
†
Die Zusammenarbeit mit relevanten Fachstellen und Schulen ist gewährleistet, um
thematisch vertieft arbeiten zu können.
†
Bei der Raumgestaltung im öffentlichen Bereich werden genderspezifische
Bedürfnisse berücksichtigt, welche in die Planung einbezogen werden.
†
Die Ansätze der genderbewussten Jugendarbeit sind offen und freiwillig.
Jugendliche bringen ihr eigenes Verständnis von Gender wirkungsvoll in die Arbeit
mit ein und beteiligen sich an der Umsetzung von genderbewusster Jugendarbeit.
†
Gründung einer Fachgruppe genderspezifische Jugendarbeit, wo Bubenarbeit,
Mädchenarbeit, Koedukation und Cross Work vernetzt diskutiert werden kann.
okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich
Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected]
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Literaturliste
BITZAN, Maria (2010): Eigensinn und Normalisierung. Ist parteiliche Arbeit mit
Mädchen noch aktuell? in: Bereswill, Mechthild/ Stecklina, Gerd (Hg.):
Geschlechterperspektiven für die Soziale Arbeit. Weinheim und München:
Juventa Verlag.
BRENDEL, Sabine (2000): Biografisches Handeln junger Frauen zwischen eigenen
Wünschen und objektiven Strukturen. Zeitschrift für Frauenforschung &
Geschlechterstudien.
GRÜNEWALD-HUBER, Elisabeth (1997): Koedukation und Gleichstellung. Rüegger.
HEILIGER, Anita (2002): Mädchenarbeit im Gendermainstream. Frauenoffensive.
HEITE, Catrin (2008): Ungleichheit, Differenz und ‚Diversity’. Zur Konstruktion des
professionellen Anderen. in: Böllert, Karin/Karsunky, Silke (Hg.):
Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit, Wiesbaden: VS‐Verlag S. 77‐87
HÖSSLI, Nina (2003): Fairness für Jugendliche fremder Herkunft in der Schule und bei
der Lehrstellensuche. Verlag K2 Publisher.
KUHLMANN, Carola (2000): Mädchenarbeit und Jungenarbeit in der
Risikogesellschaft. Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik.
LANG Susanne/ MACK, Wolfgang/ REUTLINGER Christian/ WÄCHTE Franziska
(2000): Sozialräumliche Vernetzung in städtischen Armutsquartieren – erste
Erfahrungen und Herausforderungen. Zeitschrift für Frauenforschung und
Geschlechterstudien.
LENZ, Karl/ Adler, Marina (2010): Geschlechterverhältnisse. Einführung in die
sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung. Bd 1. Weinheim und München: Juventa
Verlag.
ROSE, Lotte (2000): Mädchenarbeit und Jungenarbeit in der Risikogesellschaft.
Neue Praxis, Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik.
LUTZ, Veronika & Roland (2002): Sind Mädchen heute noch benachteiligt? Im
Hammer.
RUBEN, Jaqueline (2000): Vortrag auf der Veranstaltungsreihe. Fem. E. V.
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SIELERT, Uwe (1993): Sexualpädagogische Materialien. Belz.
VELLACOT, Coradi (2005): Chancengerechtigkeit im schweizerischen Bildungswesen. Trendbericht SKBF, Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung.
10.1
Studien
Health Behaviour in School-Aged Children (HBSC-Studie) und Swiss multicenter
adolescent survey on health (SMASH-Studie). 2002.
10.2
Websites
www.ncbi.ch
www.lena-girl.ch
www.genderhealth.ch
www.gendermainstreaming.com
10.3
Weiterführende Literatur
BRAUN, Christina/ STEFAN, Inge (2000): Gender Studien. Eine Einführung. J.B.
Metzler.
10.4
Diplomarbeiten
GYGAX, Irene (2005): Hintergründe und Ansätze zur Stärkung der weiblichen
Geschlechtsidentität. Ausbildung zur Sexualpädagogin im Institut für
Sexualpädagogik und Sexualtherapie ISP Uster von 2003 bis 2005. [email protected]
SILVERMAN, Anna (2004): Theaterpädagogische Mädchenarbeit: Theaterpädagogik
als Methode zur Unterstützung der Identitätsbildung adoleszenter Mädchen. Zu
bestellen bei: [email protected].
GÄUMANN, Ursa (2003): Partizipation in der Mädchenarbeit. HSA Luzern.
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Autorinnen
Aktive FAM-Mitglieder
† LuciAnna Braendle, Jugendarbeit Illnau-Effretikon
† Zora Buner, Jugendarbeit Fällanden
† Delphine Lyner, okaj zürich, Kantonale Kinder- und Jugendförderung
† Sandra Herren, okaj zürich, Kantonale Kinder- und Jugendförderung
Überarbeitung
† Devrim Bag, Oja Schwamendingen
† Dominique, Grob, Oja Wipkingen
† Christine Hofstetter, Peppermind Adliswil
† Julia Schmid, Jugendarbeit Wädenswil
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Dank
Danke an alle FAM-Frauen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Papier
entstanden ist. Ein spezieller Dank gebührt Frau Prof. Dr. Anna Maria Riedi, deren
ausführliche Rückmeldung die Autorinnen sehr unterstützt hat.
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