Grundlagenpapier für die Mädchenarbeit Die Fachgruppe für Arbeit mit Mädchen FAM nimmt Stellung okaj zürich Kantonale Kinder- und Jugendförderung Zentralstrasse 156 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 Fax 044 366 50 15 www.okaj.ch [email protected] Zürich, Juni 2012 okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 355 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 2/18 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ........................................................................................................................................ 3 2 Strukturelle Grundlagen .............................................................................................................. 3 3 Aktuelle Lebenssituation der Mädchen ..................................................................................... 4 3.1 Gleichstellung .................................................................................................................................. 4 3.2 Rollenbilder ...................................................................................................................................... 4 3.3 Gesundheit ....................................................................................................................................... 5 4 Theoretischer Ansatz ................................................................................................................... 5 5 Leitsatz ........................................................................................................................................... 6 6 Massnahmen ................................................................................................................................. 7 6.1 Förderung von Mädchen................................................................................................................ 7 6.2 Gendermainstreaming ................................................................................................................... 7 7 Wirkungsziele der Mädchenarbeit ............................................................................................. 7 7.1 Selbstständigkeit ............................................................................................................................ 7 7.2 Gesundheitsförderung ................................................................................................................... 7 8 Wichtige Themen für die Mädchenarbeit ................................................................................. 8 8.1 Private und berufliche Lebensplanung......................................................................................... 8 8.2 Raum / Raumaneignung der Mädchen ....................................................................................... 9 8.3 Beziehungen .................................................................................................................................. 10 8.4 Sexualität ........................................................................................................................................11 8.5 Sucht ............................................................................................................................................... 12 8.6 Gewalt ............................................................................................................................................ 13 9 Forderungen ................................................................................................................................ 14 10 Literaturliste .............................................................................................................................. 16 10.1 Studien ............................................................................................................................................ 17 10.2 Websites ......................................................................................................................................... 17 10.3 Weiterführende Literatur ............................................................................................................. 17 10.4 Diplomarbeiten ............................................................................................................................. 17 11 Autorinnen .................................................................................................................................. 18 12 Dank ............................................................................................................................................ 18 okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 3/18 1 Einleitung Die Fachgruppe für Arbeit mit Mädchen FAM hat 2004 beschlossen, ihr Know-how bezüglich Mädchenarbeit auszuweisen und eine Grundlage zu schaffen, die der Arbeit in der Praxis dient. In Zusammenarbeit mit verschiedenen FAM-Frauen wurde die Struktur des Papiers festgelegt und eine Auswahl der Themenbereiche getroffen - mit dem Anspruch, die Hauptziele der mädchenspezifischen Jugendarbeit zu erreichen. 2011 wurde das Grundlagenpapier überarbeitet und den neusten fachlichen Erkenntnissen angepasst. Im vorliegenden Papier sind Grundsätze enthalten, die zur Legitimation der Mädchenarbeit verwendet werden können. Die Themen skizzieren eine grobe Analyse der Lebenssituation von Mädchen, aus welcher Ziele für die Arbeit abgeleitet wurden. Diese Ziele wurden in Anlehnung an die Theorie der Mädchenarbeit gewählt. Die Forderungen am Schluss des Grundlagenpapiers dienen der strategischen Umsetzung der Mädchenarbeit und sind an das Team, Trägerschaften und Behörden zu richten. Ziel des nun vorliegenden Papiers ist es, Fachfrauen zu unterstützen, eine begründete und zielorientierte Mädchenarbeit vor Ort zu leisten. Das Grundlagenpapier dient als Ausgangslage für Praxiskonzepte, in denen die Themen, Ziele und Forderungen nochmals der eigenen Zielgruppe angepasst werden sollen. Werden Inhalte für die Praxis vor Ort übernommen, sollen sie adressatinnengerecht formuliert werden. Das Papier hat nicht den Anspruch der Vollständigkeit und richtet sich primär an Fachpersonen in der Mädchenarbeit. 2 Strukturelle Grundlagen Das neue Grundlagenpapier sieht Arbeit mit Mädchen im Kontext der genderbewussten Jugendarbeit, die auch Bubenarbeit, Koedukation und Cross Work beinhaltet. Arbeit mit Mädchen heisst also nicht nur genderbewusst handeln innerhalb der traditionellen Mädchenarbeit. Arbeit mit Mädchen heisst, dass auch im koedukativen Rahmen und Cross Work genderbewusst und gendergerecht gearbeitet werden muss. Beschränkt sich die genderbewusste Jugendarbeit auf die Förderung der Mädchen, so wird damit nur die individuelle Verantwortung gefördert. Gesellschaftliche und strukturelle Bedingungen müssen aber genau so verändert werden. Deshalb ist Mädchenarbeit auch Arbeit, die genderspezifische Ungleichheiten aufdeckt und die Verantwortlichen miteinbezieht. Dafür ist Öffentlichkeitsarbeit zentral. Anliegen und okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 4/18 Bedürfnisse, die gesellschaftliche Veränderungen zur Umsetzung benötigen, müssen mit allen Beteiligten kommuniziert und mit ihnen angegangen werden. 3 Aktuelle Lebenssituation der Mädchen 3.1 Gleichstellung Die rechtliche Grundlage für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Schweiz wirkt sich selbstverständlich auch auf Mädchen und Buben aus. Das heisst, sie haben formal die gleichen Chancen und Möglichkeiten. Die rechtliche Gleichstellung hat eine positive Entwicklung in Gang gesetzt, doch ist sie noch nicht abgeschlossen, da die tatsächliche Gleichstellung bislang nicht verwirklicht ist. Als eine der negativen Folgen werden Benachteiligungen der Mädchen aus der bestehenden Geschlechterhierarchie verschwiegen und „als individuelles Problem dem einzelnen Mädchen überantwortet (...) Dieser Individualisierungsdiskurs (...) belastet Mädchen und junge Frauen heute mehr denn je und verweigert ihnen zugleich den Raum zur Thematisierung ihres Erlebens und ihrer Wahrnehmung.“ (Heiliger, Anita 2002) 3.2 Rollenbilder Das Zeitalter der Globalisierung ist mit grossen gesellschaftlichen Umwälzungen und schnellen Entwicklungen verbunden. Diese erfordern dauernde Anpassungsleistungen vom einzelnen Menschen im persönlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereich. Die Verunsicherungen aufgrund der schnellen Wechsel und Entwicklungen in unserer Gesellschaft festigt die alten Rollenbilder. Elisabeth Grünewald-Huber (1997) stellt dazu fest, dass die konventionell-traditionellen Geschlechterstrukturen für breite Bevölkerungsteile der Schweiz „in Form von nicht hinterfragten oder gar für nicht hinterfragbar gehaltenen Rollenbildern geradezu identitätsstiftend und richtunggebend in einer hochkomplex gewordenen sozialen Umwelt“ wirken. Parallel dazu zeigt sich jedoch eine neue Inszenierung der Geschlechter. In der Mode und dem Musikmarkt ist diese Entwicklung am deutlichsten erkennbar. Oft wird mit Androgynität gespielt und Transsexualität sowie Homosexualität rücken mehr ins Geschehen der Öffentlichkeit. Es gibt jedoch genau so viele Beispiele exzessiver Inszenierungen von Geschlechtern im traditionellen Sinn. Beide Extreme, der Aufbruch der alten Rollenbilder sowie deren Festigung existieren also derzeit nebeneinander. (vgl. Rose, Lotte 2000). Diese Konstruktion der Geschlechter (doing gender2) wird von den Medien stark geprägt. Bilder von starken Mädchen und erfolgreichen Frauen gaukeln einen Mythos der Gleichstellung als schon vorhanden vor (Heiliger, Anita 2002 siehe auch www.genderhealth.ch). okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 5/18 Mit dem Konzept des doing gender wird in der feministischen Wissenschaft aufgezeigt, wie Frauen und Männer die typischen Eigenschaften ihrer Geschlechtskategorie selber reproduzieren, weil diese fest in den (informellen) Regeln der Gesellschaft und somit auch in der Definition von Mann und Frau und damit in der eigenen Persönlichkeit verankert sind. Identitätsbildung scheint stark verknüpft zu sein mit Geschlechtsidentität. Menschen erfüllen die ihrem Geschlecht zugeordneten Erwartungen, sie tun gender, um ihre (Geschlechts)-Identität nicht zu gefährden. 3.3 Gesundheit Die Einflüsse aus der rechtlichen Gleichstellung, den neuen Bildern von Frauen und der traditionell geprägten gesellschaftlichen Wirklichkeit konfrontieren junge Frauen zusätzlich mit sehr hohen Anforderungen. Sie versuchen alles unter einen Hut zu bringen: sexy, schön, schlank, selbstbewusst, erfolgreich und schlagfertig zu sein, Beruf, Familie und Hausarbeit gleichzeitig zu meistern und dabei überall erfolgreich zu sein (vgl. Heiliger, Anita 2002 und Kuhlmann, Carola 2002). Diese Herausforderung kann sich bei einzelnen Frauen auf ihre Gesundheit auswirken. Dieser Vielfalt von gesellschaftlichen Anforderungen sind auch Mädchen ausgesetzt. Zwei gesamtschweizerische Studien (HSBC und SMASH, 2002) zeigen auf, dass über 40% der 11-16 jährigen Mädchen über häufige Einschlafstörungen und Kopfschmerzen klagen. Fast die Hälfte der weiblichen Befragten wünscht sich Unterstützung, um Stress und Nervosität abzubauen. Ein gesundheitsförderndes Arbeiten ist deshalb auch für die Mädchenarbeit unerlässlich (vgl. www.genderhealth.ch). 4 Theoretischer Ansatz Die FAM-Fachfrauen arbeiten nach den aktuellsten Gendertheorien, die in der Fachgruppe diskutiert und in die jeweiligen Jugendarbeiten hineingetragen werden. Der Konstruktionsansatz der Gendertheorien ist für die genderbewusste Jugendarbeit massgebend. Demnach ist das Geschlecht eine Grundkategorie unseres sozialen Arrangements, das „nicht unmittelbar aus dem biologischen `Rohmaterial` erwächst. Es ist eine Verhaltensweise und Erwartung von anderen Verhaltensweisen, die sozial gelernt werden. (Lenz/Marina (2010): S.49) Die Konstruktion des dualen und hierarchisch gegliederten Geschlechterverhältnisses schränken Verhaltensmöglichkeiten sozial ein und verengen Perspektiven der eigenen Lebensgestaltung. Was durch soziale Interaktionen konstruiert wird, kann jedoch auch dekonstruiert werden. Dekonstruieren heisst in diesem Kontext aufdecken und okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 6/18 hinterfragen von vermeintlich gegebenen Strukturen, wie die des Geschlechts. Dies ist in der Praxis auf individueller Seite möglich durch irritieren von bestehenden Geschlechterbildern. Zugleich müssen auf der anderen Seite einschränkende Strukturen - wie z.B. Arbeitsteilung nach Geschlecht - aktiv aufgebrochen werden. Für die genderbewusste Sozialarbeit eröffnet zudem der Diversity-Ansatz neue Perspektiven: Die geschlechtliche Differenzierung in der Gesellschaft überkreuzt sich mit anderen Kategorien, wie Religion, Ethnizität, Behinderung, Staatsbürgerschaft, sexuelle Orientierung, Bildungsnähe/-ferne etc. Alle Differenzierungen wirken potentiell diskriminierend. Diversität hingegen ist der Begriff unter dem Unterschiede in allen Bereichen positiv gewertet werden. Unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit sehen wir in der FAM die Anerkennung von „Diversity“ innerhalb unserer Adressatinnengruppe als zentral. 5 Leitsatz Oberstes Ziel der genderbewussten Jugendarbeit ist es, auf Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern hinzuarbeiten. „[K]ein Mädchen (und kein Junge) [soll] aufgrund von Geschlecht in bestimmte vereinheitlichende Erwartungen und Vorstellungen eingezwängt werden“(Bitzan, Maria 2010). Hierfür erachten die FAM-Fachfrauen eine immer wiederkehrende Reflexion der eigenen Rollen und die Analyse gesellschaftlicher Strukturungleichheiten als eine grundlegende Voraussetzung. Mädchenspezifische Jugendarbeit ist eine wichtige Methode, Mädchen in ihrem Prozess der Identitätsfindung zu unterstützen und gleichzeitig geschlechtergerechte Strukturen zu fördern. In der Mädchenarbeit werden die persönlichen Ressourcen und Bedürfnisse der Mädchen berücksichtigt und Strukturen geschaffen, die ihnen gerecht werden. Somit ergänzt sich die primäre Zielgruppe Mädchen mit der sekundären Zielgruppe Eltern, Lehrpersonen, Behörden, etc. Folgende Grundsätze sind in der Arbeit handlungsleitend: Anwaltschaftlichkeit, Raumerschliessung und -erweiterung (physische und virtuelle), Partizipation, Ressourcenorientierung, Reflexion, Vorbildfunktion und politische Arbeit (vgl. Daigler, Claudia Bitzan, Maria 2004). okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 7/18 6 Massnahmen 6.1 Förderung von Mädchen Aufgabe der Arbeit mit Mädchen ist es, diese in der Entwicklung einer eigenen und selbstbewussten Identität zu fördern. Dabei werden die Arbeitsansätze individuell auf die Ressourcen und Möglichkeiten jeder Einzelnen angepasst. Die Mädchen werden dabei von Fachfrauen unterstützt, sich ihrer Bedürfnisse bewusst zu werden, diese zu formulieren und sie umzusetzen. Dafür ist die Beziehungsarbeit von grundlegender Bedeutung. Jugendliche brauchen das Vertrauen in die Beziehung, damit sie sich auf eine Zusammenarbeit einlassen. 6.2 Gendermainstreaming Gendermainstreaming muss ein Grundprinzip der geschlechtergerechten Jugendarbeit sein. Das Konzept des Gendermainstreaming verlangt, dass bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen, Interessen und Ressourcen von Mädchen und Jungen von vornherein berücksichtigt werden. Gendermainstreaming ist eine Querschnittsmassnahme, die „top down“ geschlechtergerechte Zugänge sichert und somit zur Chancengleichheit beiträgt (www.gendermainstreaming.com). 7 7.1 Wirkungsziele der Mädchenarbeit Selbstständigkeit Das oberste Wirkungsziel der Mädchenarbeit ist, dass die heranwachsenden Frauen ihr Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen können, wobei die individuelle Förderung der Mädchen im Zentrum steht. Zudem sollen sie lernen, wie sie aktiv auf ihre Umwelt einwirken können, um ihre Position in der Gesellschaft zu finden und zu verankern, sowie ihre Rechte einzufordern. Ein weiteres wichtiges Ziel der Mädchenarbeit ist, die strukturellen Ungleichheiten aufzudecken und gemeinsam mit den Verantwortlichen zu verändern. Die Mädchenarbeit, die vorerst die Geschlechtunterschiede betont, ermöglicht, einen Raum zu schaffen, wo Alternativen und Differenzen in Geschlechterrollen sichtbar werden und neu entstehen, bzw. ausprobiert werden. 7.2 Gesundheitsförderung Gesundheit und Gesundheitsempfinden treten bei Jungen und Mädchen unterschiedlich in Erscheinung (vgl. Kap.3.3). Daher ist es wichtig, dass die Arbeit mit Mädchen die spezifischen Bedürfnisse der „Mädchengesundheit“ berücksichtigt und die physische okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 8/18 und psychische Gesundheit fördert. Die Mädchenarbeit ist ein besonders geeignetes Gefäss, um am Wirkungsziel Gesundheit zu arbeiten, denn unter Mädchen zu sein und eine vertrauliche Beziehung zur Jugendarbeiterin können eine offene und enttabuisierte Kommunikation über Gesundheit, Körper, Wohl- oder Unwohlsein ermöglichen. 8 Wichtige Themen für die Mädchenarbeit Die FAM setzt sich für verschiedene Themenbereiche ein, welche für die Mädchen in ihrer Entwicklung zur Frau wichtig sind. Aufgrund der Themenmenge hat die FAM jene Themen gewählt, welche sich für die Mädchenarbeit besonders eignen. Private und berufliche Lebensplanung Raum/Raumaneignung Beziehungen Sexualität Sucht Gewalt Auf jedes dieser Themen wird im Folgenden eingegangen. Die FAM zeigt den Handlungsbedarf auf, der aus ihren Berufsbeobachtungen resultiert. Aufgrund wichtiger theoretischer Hinweise zum Thema legt die FAM Optimierungsziele fest und leitet aus ihnen konkrete Umsetzungsvorschläge ab. Alle Frauen, die der FAM angeschlossen sind, arbeiten in Ergänzung zu ihren lokalen Vorgaben an diesen gemeinsamen Zielen. 8.1 Private und berufliche Lebensplanung Handlungsbedarf Eine Mehrzahl der Mädchen, die in Jugendhäusern verkehren, stammt in der Regel aus Schultypen mit tieferem Anforderungsprofil (Sekundarschule C oder Sonderklassen). Zudem sind sie häufig Migrantinnen aus Familien mit tieferem sozio-ökonomischen Status (vgl. Vellacott, Coradi 2005). Wie NCBI (National Coalition Building Institut) im Buch „Fairness“ beschreibt, werden Jugendliche fremder Herkunft von Lehrpersonen und Eltern aus verschiedenen Gründen oft nicht gefördert. Der Beruf bleibt somit Nebensache (vgl. Hössli, Nina 2003). Befragungen zeigen, dass Berufswünsche aus Vorlieben und Stärken entstehen, die während der Schulzeit entdeckt und entwickelt wurden (vgl. Brendel, Sabine 2000). okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 9/18 Bei der Lehrstellensuche ist die Wahlmöglichkeit auf wenige Ausbildungen beschränkt. Zum einen liegt das an der niederen Bildungsstufe, zum anderen am traditionellen Frauenbild der Familien. „Sie suchen nach frauentypischen Berufen, denn diese suggerieren eine spätere Vereinbarkeit zwischen Familien- und Berufsarbeit“ (vgl. Brendel, Sabine 2000). Bei der Förderung der Berufswahl soll keine Bewertung der Berufe durch die Fachfrauen stattfinden, sondern die Erhöhung der freien Wahl im Vordergrund stehen. Gleichzeitig ist es aber wichtig, mit den Mädchen die Vor- und Nachteile von möglichen Berufen auch aus ökonomischer Sicht zu betrachten. Ziele Die Mädchen setzen sich mit unkonventionellen Rollenbildern auseinander. Die Mädchen entwickeln Fähigkeiten, die sie für Berufe ausserhalb des traditionellen Berufsbildes sensibilisieren. Die Wahlmöglichkeit der Mädchen in Bezug auf ihre private und berufliche Lebensplanung ist erweitert. Umsetzung Jugendarbeiter/innen konfrontieren Mädchen mit Tätigkeiten, die so genannt geschlechtsuntypisch sind und mit denen sie wenig oder gar nicht in Kontakt kommen. Diese Auseinandersetzung kann neue Interessen wecken, welche die Berufswahl beeinflussen. Dafür müssen neue Zugänge geschaffen (z.B. einen Schweisskurs im Dynamo Zürich) und verschiedene Förderprogramme (z.B. www.lena-girl.ch) in Anspruch genommen werden. Die Vorbildfunktion ist für neue Rollenbilder von wichtiger Bedeutung. Die Mädchen sollen mit Erwachsenen konfrontiert werden, die sich mit der eigenen Geschlechterrolle auseinandersetzen und sich dem „doing gender“ bewusst sind. So begreifen sie „vorfindbare Unterschiede (bei Mädchen und Jungen) nicht als gegeben, sondern als auch selbst mit hergestellt“ (Kuhlmann, Carola 2000). Das kann ein neues Selbstverständnis über die eigene Rolle zur Folge haben und die Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Berufs- und Lebensplanung erweitern. 8.2 Raum / Raumaneignung der Mädchen Handlungsbedarf In der Aneignung von physischen und virtuellen Räumen zeigen Mädchen kein dominantes Verhalten. Häufig arrangieren sie sich mit Gegebenem oder/und stellen ihre eigenen Bedürfnisse freiwillig zurück. Aufmerksamkeit wird selten direkt okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 10/18 eingefordert, und eher selten provoziert ihr Verhalten eine Reaktion von Erwachsenen. Deshalb ist es wichtig, Strukturen zu schaffen, in denen Mädchen aufgefordert werden, ihre Bedürfnisse nach Raum und Zeit (Aussen- und Innenräume sowie Angebote und Projekte) zu formulieren. Räume, die geschlechterhomogen genutzt werden, sind deshalb wichtig, da sie die geschlechterbezogenen Interaktionen ausschliessen und somit neue Experimentierräume ermöglichen. Wichtig dabei ist, dass die Mädchen ihren „eigenen Raum“ auch einzufordern lernen (Bitzan, Maria / Daigler, Claudia 2004). Ziele Die Mädchen nehmen ihre Bedürfnisse nach Raum wahr (Innen- und Aussenräume sowie virtuelle Räume) und eignen sich diesen an. Sie sind fähig, einzufordern, wo sie Bedarf haben, und entdecken darin Gestaltungsmöglichkeiten. Umsetzung In Bezug auf Raumaneignung und Raumgestaltung sollen die Mädchen für ihre Bedürfnisse sensibilisiert und eingebunden werden. Es sollen mädchengerechte Räume geschaffen werden z.B. Angebote nur für Mädchen oder Räumlichkeiten nur für Mädchen zur Verfügung gestellt werden. Dafür braucht es eine Fachfrau, welche die Mädchen im geschlechtsgemischten Treff unterstützt. Die Aufgabe der Fachfrau ist es weiter, die Bedürfnisse der Mädchen nach Räumen und Raumgestaltung sowie deren Bedeutung und Wichtigkeit den Eltern, Behörden und weiteren Betroffenen aufzuzeigen respektive diese dafür zu sensibilisieren. 8.3 Beziehungen Handlungsbedarf Bei der Gruppenbildung von Mädchen steht die emotionale Zuneigung im Vordergrund. Die Mädchen treten oft in Kleingruppen auf und sind wenig vernetzt mit grösseren Gruppen. Gegenüber anderen Gruppen zeigen sie wenig Toleranz und neigen zu Konkurrenzdenken. Damit schliessen sie das Potenzial der Grossgruppe (z.B. für die Durchsetzungskraft) aus. Sie investieren viel Energie in den Aufbau der Beziehung zur besten Freundin, was zu einer Abhängigkeit führen kann. Da Begegnungen sehr schnell auf der sehr persönlichen Ebene stattfinden, ist die Gefahr der Verletzlichkeit erhöht. Auch Mädchen suchen heute in der virtuellen Welt nach neuen Beziehungen und Beziehungsformen. Durch die besonderen Möglichkeiten der virtuellen Welt ist hier die okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 11/18 Gefahr verletzt zu werden besonders gross, konsequenterweise müssen Mädchen also fit gemacht werden für die Eroberung virtueller Räume. Ziele Die Mädchen kennen das Potenzial und das Risiko der Abhängigkeit in engen Freundschaften. Sie können ihren Freundinnenkreis aktiv auswählen und verändern. Die Mädchen kennen und schätzen den Wert der familiären Beziehungen, sie sind sich aber auch darüber bewusst, dass auch hier Gefahren bestehen z.B.: auf tradierte Rollen verwiesen zu werden Durch eine breitere Vernetzung haben Mädchen Zugang zu mehr Ressourcen. Mädchen kennen die Möglichkeiten und Gefahren der virtuellen Welt und können diese kompetent nutzen Umsetzung Den Mädchen werden positive Gruppenerlebnisse mit anderen Gruppen ermöglicht, indem zum Beispiel Aktivitäten mit Mädchen aus anderen Gemeinden durchgeführt werden (z.B. MäP – Mädchenpowertag im Kanton Zürich). Die Selbstständigkeit und Selbstdefinition der Mädchen wird durch positive Erlebnisse und Beispiele gefördert und das bewusste Wählen/Auswählen von Freundinnen und Gruppen als attraktiv vermittelt. Dennoch steht die Konfliktfähigkeit im Zentrum der Förderung. Sie ist nicht nur für die Beziehung unter Mädchen wichtig, sondern in allen Beziehungen, welche die Mädchen eingehen (also auch zu Buben, Eltern, Lehrpersonen, etc.). (Mehr siehe Kapitel 6.6 Gewalt) 8.4 Sexualität Handlungsbedarf Liebe, Freundschaft und Sexualität sind zentrale Themen in der Entwicklung vom Mädchen zur Frau. Dies zeigt sich unter anderem in der hohen Gesprächsbereitschaft darüber. Mädchen verfügen über unterschiedlich viele Informationen, die zudem oft falsch oder ungenügend sind. Während der körperlichen Entwicklung haben viele Mädchen Mühe, ihren eigenen Körper zu akzeptieren. Mediale Vorgaben und beleidigende, sexistische Bemerkungen oder Darstellungen verunsichern die Mädchen. Die eigene Befindlichkeit und die Bedürfnisse werden zu wenig ernst genommen oder gar übergangen, und das Durchsetzen persönlicher Grenzen ist für viele Mädchen schwierig. Die Angst vor der Ablehnung ist gross und wird oft mit dem Fehlen von Schönheit und Schlanksein begründet. In Bezug auf die Selbstbestimmung des Menschen ist das emanzipatorische Interesse an der Erweiterung und Erhaltung der okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 12/18 Verfügung über sich selbst zentral. „Emanzipatorische Sexualpädagogik“ (Lempert 1971, zit. n. Wulf in Sielert & Valtl., 2000) ist eine konsequente Umsetzung und führt zu einer eigenständigen und partnerschaftlichen Gestaltung des sexuellen Lebens. Ziele Die Mädchen sind gezielt, bedarfsgerecht und richtig informiert. Mädchen haben einen offeneren und bewussteren Umgang mit der eigenen Sexualität. Mädchen nehmen ihre sexuellen Bedürfnisse und Grenzen wahr und können sie ausdrücken und wahren. Mädchen haben einen positiven Zugang zu ihrem Körper. Umsetzung Frauen schaffen Plattformen und Angebote, um über Sexualität zu informieren und Auseinandersetzung zu ermöglichen (Broschüren, Infotage, Vernetzung mit Fachstellen, Gespräche mit den Mädchen etc.). Angebote, in denen der Körper anders erlebt werden kann, schaffen einen neuen Zugang und sollen positiv wirken (z.B. Bauchtanz der umso schöner wirkt, wenn etwas weichere Formen vorhanden sind). Eine Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendarbeit ermöglicht ein konzeptionelles Vorgehen zum Thema. 8.5 Sucht Handlungsbedarf Einerseits ist bekannt, dass Mädchen Süchte eher versteckt ausleben, z.B. Bulimie, Ritzen, Tablettenkonsum, und sie in diesem Verhalten nach Aussen hin unsichtbar Gewalt gegen sich richten. Andererseits ist jedoch seit einiger Zeit auch ersichtlich geworden, dass heute der Konsum von Suchtmitteln wie Tabak und anderen Mitteln in der Öffentlichkeit auch bei Mädchen stark zugenommen hat. „Auffällig ist, dass Drogen konsumierende Frauen in ihrer Kindheit vielfältige Beziehungsabbrüche, Vertrauensbrüche und Trennungssituationen sowie Grenzüberschreitungen erlebt haben (…). Wichtig erscheint (…) der Hinweis, dass der Drogenkonsum von Mädchen auch als möglicher Versuch, sich aus geschlechterspezifischen Zuschreibungen und Erfahrungen herauszubewegen, interpretiert werden kann“ (Ruben, Jaqueline 2000). Oder aber, diese Zuschreibungen auszuhalten okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 13/18 Ziele Die Selbstwahrnehmung der Mädchen ist gestärkt und der Bezug zum eigenen Körper ist hergestellt. Das Aufzeigen von Ressourcen der Mädchen bringt eine Stärkung des Selbstwertgefühls mit sich. Die Infos über Süchte, Suchmittel und Hilfsangebote speziell für Mädchen und Frauen sind bekannt. Umsetzung Die Aufgabe der Fachfrauen ist es, die Mädchen in der Selbstwahrnehmung und -reflexion zu unterstützen und zu begleiten. Nebst dem Aufzeigen von Problemen sollen vor allem Ressourcen aufgedeckt werden. Alltägliche Situationen können aufgegriffen und die vorhandenen Werte darin transparent gemacht werden. Die Auseinandersetzung mit Vorbildern lässt entdecken, wovon Mädchen träumen und bei wem sie sich orientieren. Dabei geht es immer darum zu entdecken, befragen, reflektieren, Alternativen suchen und neue Werte schaffen. Damit die Informationen über Süchte, Wirkung, Beratungsstellen etc. an die Mädchen gelangen, ist es wichtig, dass die Fachfrau aktuelle Themen aufgreift, Infomaterial zugänglich macht (z.B. durch Infoveranstaltungen, Internetplattformen, Prospekte auflegen) und die Zusammenarbeit mit Fachstellen und Schulen nutzt und erweitert. 8.6 Gewalt Handlungsbedarf Mädchen und Frauen sind laut Statistik noch immer häufig Opfer von sexueller Gewalt. Grundlage dafür sind allgemein gesellschaftliche Machtverhältnisse. Strukturen, in denen ein Machtungleichgewicht zu Ungunsten von Frauen und Mädchen herrscht, ermöglichen Machtmissbrauch, der sich in Form von sexualisierter Gewalt äussern kann (www.eltern.de/familie/erziehung). Wenn Mädchen Grenzverletzungen erfahren, haben sie meistens Mühe, sich deutlich zu wehren. Oft fehlen auch Informationen betreffend Anlaufstellen. Mädchen üben Gewalt tendenziell verbal aus oder sie richten sie gegen sich selber (Ritzen etc.). Zu beobachten sind aber vermehrt Gruppen, in denen Mädchen körperliche statt verbale Formen der Konfliktlösung bevorzugen. Sie erhalten von den anderen Gruppenmitgliedern Anerkennung für Gewaltbereitschaft und Gewaltausübung und fördern ein gewaltorientiertes Gruppenklima. okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 14/18 Diese Tendenz ist einerseits ein positiver Ausdruck dafür, dass Mädchen angestaute Aggressionen nicht mehr gegen sich selber richten. Andererseits ist es jedoch alarmierend, weil sie die Gewalt gegen andere richten und somit keinen konstruktiven Umgang mit ihren Aggressionen finden. Ziele Die Mädchen kennen: ihre eigenen Grenzen und reflektieren Grenzverletzungen sowie ihre Opferrolle. Formen der Selbstverteidigung und können sich erfolgreich zur Wehr setzen. Formen, um eigene Aggressionen abzubauen, sowie konstruktive Konfliktlösungsstrategien. Anlaufstellen und Beratungsangebote. ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstwertgefühl sind gestärkt. Umsetzung Im Gruppengespräch kann die Reflexion über das eigene Gewaltverhalten sowie über Grenzen und Grenzverletzungen der Mädchen gefördert werden. Indem aufgezeigt wird, wie Gewalt entsteht, können Handlungsstrategien erarbeitet werden, wie Mädchen sich erfolgreich zur Wehr setzen oder wie Konflikte ohne Gewalt gelöst werden. Gemeinsam mit der Jugendarbeiterin finden die Mädchen Formen, um angestaute Aggressionen abzubauen (zum Beispiel beim Tanzen). Im Jugendtreff werden Informationen über Anlaufstellen und Beratungsangebote aufgelegt. Gleichzeitig verleiht das erfolgreiche meistern körperlicher Herausforderungen den Mädchen mehr Selbstbewusstsein. 9 Forderungen Damit tatsächliche Gleichstellung verwirklicht werden kann, braucht es parallel zur Mädchenarbeit auch Bubenarbeit. Mit genderspezifischer Arbeit werden die Unterschiede in der Lebensweise von Mädchen und Jungen erforscht und die Individuen in der persönlichen Rollengestaltung gestärkt. Diese Arbeit ist grundlegend, damit Gendermainstreaming umgesetzt werden kann, weil so überhaupt Unterschiede bekannt und deshalb in der Gestaltung von Strukturen berücksichtigt werden können. Genderbewusste Jugendarbeit muss aber auch im geschlechterheterogenen Rahmen durchgeführt werden. okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 15/18 Um genderspezifische Arbeit konsequent leisten zu können, benötigt es folgende Voraussetzungen: An jeder Jugendarbeitsstelle sind mindestens ein Mann und eine Frau eingestellt. Ein heterogenes Team ist vorteilhaft. Die genderbewusste Jugendarbeit ist als Querschnittthema im Konzept verankert und ist im besten Fall Teil eines Gendermainstreaming-Prozesses. Es sind ausreichende Ressourcen (zeitliche und finanzielle) für die genderbewusste Arbeit bereitgestellt. Arbeitszeiten und Räumlichkeiten, sowie Vernetzung und Weiterbildung sind gewährleistet. Schulen sind auf die Notwendigkeit der geschlechtsspezifischen Arbeit sensibilisiert. Es bestehen Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen zu diesem Thema. Die Zusammenarbeit mit relevanten Fachstellen und Schulen ist gewährleistet, um thematisch vertieft arbeiten zu können. Bei der Raumgestaltung im öffentlichen Bereich werden genderspezifische Bedürfnisse berücksichtigt, welche in die Planung einbezogen werden. Die Ansätze der genderbewussten Jugendarbeit sind offen und freiwillig. Jugendliche bringen ihr eigenes Verständnis von Gender wirkungsvoll in die Arbeit mit ein und beteiligen sich an der Umsetzung von genderbewusster Jugendarbeit. Gründung einer Fachgruppe genderspezifische Jugendarbeit, wo Bubenarbeit, Mädchenarbeit, Koedukation und Cross Work vernetzt diskutiert werden kann. okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 16/18 10 Literaturliste BITZAN, Maria (2010): Eigensinn und Normalisierung. Ist parteiliche Arbeit mit Mädchen noch aktuell? in: Bereswill, Mechthild/ Stecklina, Gerd (Hg.): Geschlechterperspektiven für die Soziale Arbeit. Weinheim und München: Juventa Verlag. BRENDEL, Sabine (2000): Biografisches Handeln junger Frauen zwischen eigenen Wünschen und objektiven Strukturen. Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien. GRÜNEWALD-HUBER, Elisabeth (1997): Koedukation und Gleichstellung. Rüegger. HEILIGER, Anita (2002): Mädchenarbeit im Gendermainstream. Frauenoffensive. HEITE, Catrin (2008): Ungleichheit, Differenz und ‚Diversity’. Zur Konstruktion des professionellen Anderen. in: Böllert, Karin/Karsunky, Silke (Hg.): Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit, Wiesbaden: VS‐Verlag S. 77‐87 HÖSSLI, Nina (2003): Fairness für Jugendliche fremder Herkunft in der Schule und bei der Lehrstellensuche. Verlag K2 Publisher. KUHLMANN, Carola (2000): Mädchenarbeit und Jungenarbeit in der Risikogesellschaft. Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik. LANG Susanne/ MACK, Wolfgang/ REUTLINGER Christian/ WÄCHTE Franziska (2000): Sozialräumliche Vernetzung in städtischen Armutsquartieren – erste Erfahrungen und Herausforderungen. Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien. LENZ, Karl/ Adler, Marina (2010): Geschlechterverhältnisse. Einführung in die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung. Bd 1. Weinheim und München: Juventa Verlag. ROSE, Lotte (2000): Mädchenarbeit und Jungenarbeit in der Risikogesellschaft. Neue Praxis, Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik. LUTZ, Veronika & Roland (2002): Sind Mädchen heute noch benachteiligt? Im Hammer. RUBEN, Jaqueline (2000): Vortrag auf der Veranstaltungsreihe. Fem. E. V. okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 17/18 SIELERT, Uwe (1993): Sexualpädagogische Materialien. Belz. VELLACOT, Coradi (2005): Chancengerechtigkeit im schweizerischen Bildungswesen. Trendbericht SKBF, Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung. 10.1 Studien Health Behaviour in School-Aged Children (HBSC-Studie) und Swiss multicenter adolescent survey on health (SMASH-Studie). 2002. 10.2 Websites www.ncbi.ch www.lena-girl.ch www.genderhealth.ch www.gendermainstreaming.com 10.3 Weiterführende Literatur BRAUN, Christina/ STEFAN, Inge (2000): Gender Studien. Eine Einführung. J.B. Metzler. 10.4 Diplomarbeiten GYGAX, Irene (2005): Hintergründe und Ansätze zur Stärkung der weiblichen Geschlechtsidentität. Ausbildung zur Sexualpädagogin im Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie ISP Uster von 2003 bis 2005. [email protected] SILVERMAN, Anna (2004): Theaterpädagogische Mädchenarbeit: Theaterpädagogik als Methode zur Unterstützung der Identitätsbildung adoleszenter Mädchen. Zu bestellen bei: [email protected]. GÄUMANN, Ursa (2003): Partizipation in der Mädchenarbeit. HSA Luzern. okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected] 18/18 11 Autorinnen Aktive FAM-Mitglieder LuciAnna Braendle, Jugendarbeit Illnau-Effretikon Zora Buner, Jugendarbeit Fällanden Delphine Lyner, okaj zürich, Kantonale Kinder- und Jugendförderung Sandra Herren, okaj zürich, Kantonale Kinder- und Jugendförderung Überarbeitung Devrim Bag, Oja Schwamendingen Dominique, Grob, Oja Wipkingen Christine Hofstetter, Peppermind Adliswil Julia Schmid, Jugendarbeit Wädenswil 12 Dank Danke an alle FAM-Frauen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Papier entstanden ist. Ein spezieller Dank gebührt Frau Prof. Dr. Anna Maria Riedi, deren ausführliche Rückmeldung die Autorinnen sehr unterstützt hat. okaj zürich / Kantonale Kinder- und Jugendförderung / Zentralstrasse 156 / 8003 Zürich Tel 044 366 50 10 / Fax 044 366 50 15 / www.okaj.ch / [email protected]