Gendersensible Pädagogik in der Jugendarbeit? Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Erziehungswissenschaft Seminar: Gendersensible Pädagogik in der Jugendarbeit Dozentin: Jeanne Dornow SoSe 2014 Gliederung 1. Entwicklungen in der geschlechtsbezogenen 2. 3. 4. 5. 5. Pädagogik 70er Jahre: Aufbrüche 80er Jahre – Mädchenarbeit sichtbar machen 90er Jahre bis 21 Jh. – Konsolidierung und Qualifizierung Entwicklung der Jungenarbeit Zusammenfassung: Gender in der Jugendarbeit Entwicklungen in der geschlechtsbezogenen Pädagogik Fokus: Einflüsse der Frauen-und Geschlechterforschung auf die geschlechtsbezogenen Pädagogik Vorstellungen von Geschlechtern in den jeweiligen Phasen von Mädchen-und Jungenarbeit Ansätze einer sich neu entwickelnden Professionalität Die 70er Jahre - Aufbrüche 2. Frauenbewegung -> Kritik an hierarchischem Geschlechterverhältnis; Veröffentlichung zu geschlechtsspezifischer Erziehung von Mädchen Kritik an koedukativer Jugendarbeit als Jungenarbeit -> Forderung feministischer Jugendarbeit Prinzipien (u.a.): Parteilichkeit und Betroffenheit Die 80er Jahre – Mädchenarbeit sichtbar machen Mädchenarbeit bekommt fachliche und jugendpolitische Aufmerksamkeit 6. Jugendbericht (1984) -> Forderung nach gezielter Förderung von Mädchen und Jungen auf Ausweitung geschlechtsspezifischer Angebote in der KJH Folge: Institutionalisierung und Ausdifferenzierung vor allem in der Jugendarbeit Kritik am Gleichheitsansatz -> Aufwertung und Herausarbeitung der Differenz, um den „Lebensweisen von Frauen Wert zu verleihen“ (Prengel 1993) Die 1990er Jahre bis 21. Jh. – Konsolidierung und Qualifizierung Die 1990er Jahre bis 21 Jh. – Konsolidierung und Qualifizierung 1991: Einführung des KHJG (§9,3) Es sind „die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen zu fördern“ 1999: Implementierung von Gender Mainstreaming Folge: Bildungsoffensive -> Genderkompetenz durch Fortbildungsmaßnahmen Heute: Ansätze von Mädchenarbeit in nahezu allen Bereichen der Kinder-und Jugendarbeit Gleichzeitige Diskussion: Braucht es noch Mädchenarbeit angesichts moderner Mädchenbilder und Angleichung der Lebensverhältnisse? Gender Kompetenz in der KJH Versuch der Begriffsbestimmung: Fähigkeit der Fachkräfte Geschlechtergerechtigkeit als handlungsleitende Maxime zu verfolgen Gilt als Voraussetzung für gendersensibles Handeln, welches maßgeblicher Bestandteil von professionellem Handeln ist Ziel: Umsetzung der Strategie Gender Mainstreaming Gender Kompetenz als pädagogische Handlungskompetenz Wissen 1. Wollen 2. 3. grundlegende Erkenntnisse aus Gender Studies Gender-Fachwissen zu Gender-Aspekten im jeweiligen Handlungsfeld Bereitschaft, Motivation, Selbstreflexion Können Genderaspekte im Handlungsfeld identifiziere 4. Dürfen Rahmenbedingungen 1. Fach/Sachkompetenz Wissen (u.a.) über normative, kulturelle, politische Dimensionen von Geschlecht 2. Methodenkompetenz Anwendung 3. Sozialkompetenz Wahrnehmung von Diskriminierungen 4. Personale Kompetenz Selbstreflexion Entwicklung der Jungenarbeit Entwicklung der Jungenarbeit 70er und 80er Jahre: Forderung von Jungenarbeit als Ergänzung zur Mädchenarbeit Ziel: Aubbau männlicher Dominanz 90er: Ausdifferenzierung theoretischer Ansätze Konzept hegemonialer Männlichkeit (Connell) Männliche Sozialisation (Böhnisch/Winter) Sozialkonstruktiv. Ansätze (West/Zimmerman; Butler ->Ausdifferenzierung der Jungenarbeitskonzepte Seit Ende der 90er:Entwicklung der Praxis Zusammenfassung: Geschlechtsbezogene Pädagogik in der Jugendarbeit Gendersensible Professionalität im Spannungsfeld zwischen politischem Selbstverständnis & Diskursen der Profession Entwicklung vom Genderpolitischem hin zum Pädagogisch- Professionellem Gendersensible Pädagogik als Querschnittsaufgabe Genderkompetenz als professionelle Kompetenz Vielzahl von Geschlechtertheorien = Vielzahl von Konzeptionen von Geschlecht ≠ Die gendersensible Pädagogik Literatur Faulstich-Wieland: Doing Gender. In: Handbuch: Gender und Erziehungswissenschaft (2004). Klinkhardt. Kunert, Zier (2005): Erziehung der Geschlechter. Verlag für Sozialwissenschaften. Stuve, G./Debus, K.: Geschlechtertheoretische Anregungen für eine Geschlechterreflektierte Pädagogik mit Jungen. In: Stuve, O./Debus, K. (u.a.) (2012): Jungenarbeit in der Schule. Berlin: Dissens e.V. Villa, P.-I. (42011): Sexy Bodies. Eine soziologische Reise durch den Geschlechtskörper. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.