Energetisches Bauen und Sanieren - total

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Energetisches Bauen
und Sanieren
Alle Fotos: Landratsamt Mühldorf a. Inn
Markt Gars a. Inn
Die Marktgemeinde Gars a. Inn vergibt im Baugebiet
„Scheitz-Wiese“ im Gemeindeteil Mittergars die Parzellen
Nr. 2, 3, 5-11 an Bewerber zur Eigennutzung.
Weitere Baugrundstücke stehen derzeit im Gemeindeteil
Gars-Bahnhof zum Verkauf.
Interessenten wenden sich bitte an:
Verwaltungsgemeinschaft Gars a. Inn – Hauptstraße 3 – 83536 Gars a. Inn –
(Hr. Brumbauer) Tel.: 08073/9185-34 – Fax: 08073/9185-534 – E-Mail: [email protected]
Bauen und Wohnen in Schwindegg
Derzeit verfügbar sind Wohngrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser
in Bahnhofsnähe sowie in Kothingdorfen ab 73,– Euro pro Quadratmeter
jeweils zuzüglich Erschließungskosten.
Nähere Informationen erhalten Sie bei der
Gemeindeverwaltung Schwindegg, Mühldorfer Straße 54, 84419 Schwindegg.
Telefonische Auskünfte erteilt Herr Weinberger, Tel. (0 80 82) 93 04 11.
Per E-Mail erwarten wir Ihre Anfrage unter [email protected].
IMPRESSUM
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt
Mühldorf a. Inn. Änderungswünsche, Anregungen und
Ergänzungen für die nächste Auflage dieser Broschüre nimmt
das Landratsamt Mühldorf a. Inn entgegen.
Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung des Inhalts
sind zugunsten des jeweiligen Inhabers dieser Rechte urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Übersetzungen in Print und
Online sind – auch auszugsweise – nicht gestattet.
Fotos: Bildleiste oben links: Foto 1, 5: Landratsamt Mühldorf
a. Inn, Foto 2, 3, 4: [email protected],
Lisa_F-Young_Fotolia.com, Jean_Kobben_Fotolia.com;
Druck: C. Fleßa GmbH • Benno-Strauß-Straße 43a • 90763 Fürth
publikationen
internet
kartografie
Bildleiste oben rechts: Foto 3 : Landratsamt Mühldorf a. Inn,
Foto 1, 2, 4, 5: Fotolia.com, Marina_Lohrbach_Fotolia.com,
Martin_Winzer_Fotolia.com, Polylooks.com;
Bildleiste S: 40 oben: Foto 1: Landratsamt Mühldorf a. Inn,
Foto 2, 3, 4: H3.Medienservice;
Bildleiste S. 41 oben: Foto 1-5: H3.Medienservice.
Bildleiste Titel oben: Foto 1-5: Bogopicture_Fotolia.com,
Alterfalter_Fotolia.com, Goodluz_Fotolia.com,
R._R._Hundt_Fotolia.com, Electriceye_Fotolia.com,
Bildleisten Titel unten: Landratsamt Mühldorf a. Inn.
Die übrigen Bildnachweise stehen bei den jeweiligen Fotos.
Mobile Web
mediaprint infoverlag gmbh
Lechstraße 2 • D-86415 Mering
Tel. +49 (0) 8233 384-0
Fax +49 (0) 8233 384-103
[email protected]
www.mediaprint.info
www.total-lokal.de
84453038 / 3. Auflage / 2013
Foto: Landratsamt Mühldorf a. Inn
Grußwort
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Bauherren,
Energie bedeutet Leben und Leben bedeutet Energie.
Jede Handlung in unserem täglichen Leben setzt
­kostbare Energie voraus. Dabei ist es wichtig, mit der
Energie sparsam umzugehen und sie gezielt und bewusst einzusetzen. Der Landkreis Mühldorf a. Inn engagiert sich für einen nachhaltigen Energie- und Klimaschutz und versteht sich als eine führende Energie-Effizienz-Region mit einer sicheren, bezahlbaren und
­umweltverträglichen Energieversorgung für alle Bürge­
rinnen und Bürger sowie Firmen. In diesem Zusammenhang haben wir in unserem Landkreis für einen aktiven
Energie- und Klimaschutz unter anderem einen Energieund einen Windatlas erarbeitet sowie zusammen mit
vier Pilotkommunen einen Klimaschutzfahrplan ent­
wickelt, der nun Schritt für Schritt umgesetzt wird. Als
weiteren wichtigen Meilenstein hat der Kreistag die
­Aufstellung eines landkreisweiten Energienutzungsplanes beschlossen, der voraussichtlich in der ersten
­Jahreshälfte 2014 vorliegen wird. Im Zuge der Umsetzung des Klimaschutzfahrplans haben wir eine neue
Stelle, die des Klimaschutzmanagers, geschaffen. Damit
werden wir die bereits unternommenen Anstrengungen
im Landkreis zum Klimaschutz und zur Steigerung der
Energieeffizienz koordinieren und gezielt weiter vor­
antreiben.
Einen Teil der Möglichkeiten zu energetischem Bauen
und Sanieren finden Sie hier in dieser Broschüre. Denn
wo könnte man besser mit einem sinnvollen Umgang
mit Energie anfangen als in den eigenen vier Wänden?
Egal ob beim Neubau oder bei bestehenden Gebäuden:
jeder kann etwas zur Energieeffizienz beitragen und
­dabei auch noch Geld sparen. Informieren Sie sich über
Baubiologie und über das Heizen mit innovativer Technik. Wie Sie die Sonnenkraft zur Wärme- und Stromgewinnung nutzen können, erfahren Sie ebenfalls in dieser
Broschüre.
Ganz herzlich möchte ich mich abschließend bei allen
Firmen und Gewerbetreibenden bedanken, die durch
eine Anzeigenschaltung die Realisierung dieser umfangreichen Broschüre ermöglicht haben. Ich wünsche
Ihnen nun viele neue, interessante Erkenntnisse beim
Lesen sowie gutes Gelingen bei Ihrem Bauvorhaben!
Georg Huber
Landrat
Daneben gibt es Energie-Arbeitskreise für alle Bürgerinnen und Bürger sowie die kostenlosen Energiesprechstunden für alle Interessierte. Nutzen Sie dieses Angebot und lassen Sie sich von unabhängigen und staatlich
anerkannten Energieberatern Fragen zu neuen Fördermöglichkeiten, Wärmedämmung, Solarenergie oder Heizungserneuerung beraten! Die Sprechstunden finden in
Mühldorf sowie in den Bürgerbüros Waldkraiburg, Haag
und Neumarkt St. Veit statt. Selbstverständlich stehen
wir Ihnen auch beratend zur Seite, falls sich entsprechende Fragen im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens ergeben. Darüber hinaus stehen Ihnen bei individuellen Problemstellungen und Fragen rund um das
Thema Energieeffizienz die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Fachbereich Energiemanagement im Landratsamt als zentrale Anlaufstelle natürlich sehr gerne zur
Verfügung. Kommen Sie auf uns zu!
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Inhaltsverzeichnis
ImpressumU2
Grußwort1
Branchenverzeichnis4
Der Klimaschutzfahrplan – der Bürger ist gefragt
Klimaschutz – was sonst?
Der Landkreis Mühldorf a. Inn im Porträt
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Energieeffizienz in Alt- und Neubau J Geld sparen und zum Umweltschutz beitragen
J Passivhäuser
J Feuchtigkeit – der größte Feind des Mauerwerks
J Energetische Sanierung · Die Außendämmung
· Fenster – Lichtquelle und Wärmedämmung
· Konsequente Dämmung von Kellern
· Die Dachdämmung
· Checkliste energetische Modernisierung
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9
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Baubiologie – Wohnqualität ist Lebensqualität J Baubiologie – Was ist das?
J Verbessertes Klima durch ökologische Baustoffe
J Bauen mit Holz · Überzeugende Argumente für den Naturstoff
· Umweltfreundliches und gesundheitsförderndes Wohnen
J Qualifizierte Partner im Holzhausbau
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20
20
Die Zuständigkeiten des Bauamts im Überblick
22
Heizung mit innovativer Technik J Umdenken und Handeln
J Erdgas und Biogas
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23
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2
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J Geothermie
J Heizen mit Holz
J Mini-Blockheizkraftwerk
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Sonne kostet nichts J Solaranlagen – Wärmegewinnung mit Hilfe der Sonne
J Stromerzeugung aus Sonnenstrahlen
J In wenigen Schritten zur eigenen Solaranlage
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27
Die Energieeinsparverordnung (EnEV)
J Energieausweis ist Pflicht
J Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis
J Die Qualität muss stimmen
J Künftige Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen
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31
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32
32
Intelligent und energiebewusst Wohnen – die SmartHouses Technik
Der Umwelt zuliebe –
Best Practice Beispiele aus dem Landkreis
J Rundum energieeffizient – Sanierung eines Einfamilienhauses
J Energetische Sanierung und Aufstockung
des Landratsamtes
J Umbau und Modernisierung des Ruperti-Gymnasiums
Förderprogramme auf einen Blick
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28
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35
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Gartengestaltung40
J Gestaltungsvielfalt im grünen Paradies
40
U = Umschlagseite
gie –
Erneuerbare Ener kunft
Energie für die Zu
Geothermie –
Wärme aus dem Inneren der Erde
Wärme aus Waldkraiburg für Waldkraiburg
Ihre Stadtwerke Waldkraiburg GmbH
www.waldkraiburg.de
Der Bohrturm von oben
Die Netzpumpe
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Telefon 0 86 38 / 27 18
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Kies-, Sand- und Quetschwerk
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Werkstransporte
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Kieswerk Schicking
Büro: Schicking 3 · 84539 Ampfing
Telefon 0 86 36 / 3 75 · Fax 0 86 36 / 69 66 63
3
Branchenverzeichnis
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Als wertvolle Einkaufshilfe finden Sie hier eine Auflistung leistungsfähiger Betriebe aus Handel, Gewerbe und
­Industrie. Die alphabetische Anordnung ermöglicht Ihnen ein schnelles Auffinden der gewünschten Branche.
Alle diese Betriebe haben die kostenlose Verteilung dieser Broschüre ermöglicht.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.alles-deutschland.de.
BrancheSeite
Architekten
2, 3, 8, 30
Autokrane3
Baugrund
U2, 3
Baugrundstücke
U2, 15
BetonwerkeU3
Blockhausbau19
Boden3
Container3
Dachdeckerei11
Elektro-Stadtwerke11
Fenster30
Fenster – Türen
11, 13, 19, 30
Fliesen – Natursteine
30
Gartenbau
40, U3
Gartengestaltung40
Glasereien
13, 19
Grundwasser3
Hand-in-Handwerker19
Heizung29
Heizung – Lüftung
13
Heizung – Sanitär
24, 30
Heizung – Solar
13
Immobilien19
Immobiliensachverständiger4
BrancheSeite
Innenausbau13
Kamine24
KaminkehrerU4
Kellerfenster – Lichtschächte
13
Landschaftsbau40
Maler19
Massivholzbau19
Renovierung30
Rollladen – Tore
24
Sand und Kies
3
Sanierung30
Schreinereien
11, 19
Solar
29, 30, 39
Solarmontage29
Spenglerei11
Stadtwerke Waldkraiburg
3
Stromspeicher29
Tageslichtsysteme11
Umweltschutz40
Vermietung11
Wintergärten30
Wohnungsbau11
Wohnungsbaugesellschaft19
U = Umschlagseite
Mehr Informationen unter www.immowert-brandau.de
Immobilienbewertung von Grundstücken, Gebäuden,
Wohneigentum/Teileigentum sowie Rechten an Grundstücken.
Dipl.-Ing. Gabriele Brandau
Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige
Mühldorfer Straße 60, 84419 Schwindegg
Tel.: 08082 226163, Fax: 08082 226187, Mobil: 0160 8311373
E-Mail: [email protected], www.immowert-brandau.de
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Brandau
Immobilienbewertung
Der Klimaschutzfahrplan –
der Bürger ist gefragt!
Die am 6. Juni 2011 durch die Bundesregierung beschlossene Beschleunigung der Energiewende geht
alle an. So hat sich auch der Landkreis Mühldorf
a. Inn dazu entschlossen, die Reduzierung der CO2Ausstöße sowie die Energieeinsparung auf verschiedenen Sektoren voranzutreiben. Aus diesem Grund
hat die Klimaschutz und Energiewende Allianz auf
Grundlage des Energieatlas einen Klimaschutzfahrplan für den Landkreis sowie die vier Modellkommunen entworfen, dessen Umsetzung nun durch einen
Klimaschutzmanager vorangetrieben werden soll.
Damit diese Ziele auch erreicht werden können, sind
rea­listische Teilziele notwenig. Dabei sind stets verschiedene unterstützende Maßnamen vorgesehen, die
wiederum die Umsetzung dieser Teilziele erleichtern, wie
beispielsweise die Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit
zu energiespezifischen Themen, Arbeitskreise und Aktionen im Rahmen der alljährlichen Klimaschutzwoche.
Wie diese Maßnahmen im Einzelnen aussehen können,
zeigt der am 19.04.2013 vom Kreistag verabschiedete
Klimaschutzfahrplan, in dem Haupt- und Teilziele
­sowie die Maßnahmen zur Zielerreichung aufgeführt
wurden und der nunmehr durch ein im Landratsamt
Mühldorf a. Inn neu einzurichtendes Klimaschutz­
management umgesetzt werden soll.
Das zweite Teilziel hat die erneuerbaren Energien im
Blick. Durch den Zubau einer regenerativen Stromversorgung bei Wasserkraft, Biomasse, Fotovoltaik und die
Erzeugung von Strom durch Blockheizkraftwerke sowie
durch den Zubau einer erneuerbaren Wärmeversorgung
durch Geothermie und Biomasse ab 2013 soll bis 2020
umweltfreundliche Energie erzeugt werden.
Die formulierten Hauptziele im Klimaschutzfahrplan
sind der Klimaschutz und die Energiewende. Um das
Klima zu schützen, wird der Landkreis Mühldorf a. Inn
die Reduzierung der CO2-Emissionen in dem Maße vorantreiben, dass bis 2050 nahezu eine Klima-Neutralität
erreicht wird. So sollen die CO2-Emissionen pro Landkreis-Einwohner bis 2020 im Vergleich zu 1990 um
40 Prozent reduziert werden. Bis 2050 sollen diese umweltschädlichen Einflüsse gegenüber 1990 um 85 Prozent verringert werden.
Hinsichtlich der Energiewende besteht das Ziel, dass
der Landkreis seinen Strombedarf rechnerisch ab 2020
ausschließlich CO2-neutral aus regenerativen Energiequellen bezieht. Man sieht – Klimaschutz und Energiewende gehen im Landkreis Mühldorf a. Inn Hand in
Hand.
Foto: Ingo_Bartussek_Fotolia.com
Beim Energieatlas handelt es sich um eine landkreis­
weite Bestandsaufnahme von Energieverbrauch und
-versorgung sowie der Bestimmung des Anteils er­
neuerbarer Energien im Landkreis. Dazu wurde einerseits untersucht, inwieweit natürliche Ressourcen im
Landkreis genutzt werden können, andererseits waren
Energieeinsparmöglichkeiten Gegenstand der Analyse.
Durch die Erarbeitung dieser Daten als Basis konnten
weitere Schritte zur angestrebten Klimaneutralität bis
2050 ins Auge gefasst werden.
Das erste Teilziel umfasst die energetische Sanierung
von Gebäuden. Bis 2020 soll ein klimaneutraler Gebäudebestand der landkreiseigenen Liegenschaften erreicht
werden. Wichtig dabei: die grundsätzliche Orientierung
an den Niedrigenergiestandars KfW 55 bei Altbauten
und KfW 40 bei Neubauten. Auf diese Weise soll eine
Abdeckung des Wärme- und Kälteenergiebedarfs aller
Gebäude im Landkreis durch Erneuerbare Energien bis
2020 um zusätzliche 10 Prozent erreicht werden. Von
2013 bis 2020 werden verschiedene Maßnamen zur
Zielerreichung angestrebt, die von der Generalsanierung
des Altbaus des Ruperti Gymnasiums Mühldorf a. Inn
2013 bis hin zur Dachsanierung des Lodronhauses in
Mühldorf a. Inn reichen.
5
Foto: Eisenhans_Fotolia.com
Der Klimaschutzfahrplan –
der Bürger ist gefragt!
Das dritte Teilziel umfasst das Thema E-Mobilität. Zur
Förderung der E-Mobilität auf dem Weg zur CO2-Neutralität sollen bis 2020 im Landkreis mindestens 1.500
­E-Fahrzeuge und 7.000 Pedelecs beziehungsweise
­E-Bikes in Betrieb sein. Daher werden so bald wie möglich Ladestationen für E-Bikes errichtet, öffentliche
Fuhrparks umgebaut und ein E-Mobil angeschafft. In
den nächsten Jahren sollen dann weitere Ladestationen
hinzukommen, ein Elektrofahrzeug pro Kommune zur
Verfügung gestellt werden sowie der Umbau der Fahrzeugflotte im Jahr 2020 an­gestrebt werden.
Das vierte Teilziel widmet sich der Optimierung der
Energieeffizienz durch Energieeinsparung. Da ein
­klimaneutraler Gebäudebestand der landkreiseigenen
Liegenschaften bis 2020 erreicht werden soll, sollen
Energiesparmodelle für Kindergärten und Schulen ins
­Leben gerufen werden und Gebäude- sowie Heizungsanlagensanierungen durchgeführt werden. Zusätzlich
sollen die durchschnittlichen CO2-Emissionen im gesamten Landkreis gegenüber 1990 um 40 Prozent re­
duziert werden.
6
Dass die Umsetzung dieser Maßnahmen bei den Bürgern des Landkreises Mühldorf a. Inn anfängt, zeigt die
Durchführung einer Bürgerbefragung zum Klimaschutzfahrplan. Nach dem Motto: „Klimaschutz kann nie am
Bürger vorbei, sondern nur gemeinsam mit den Bürgern
erfolgen!“ wurden 1.206 Fragebögen beantwortet und
die Ergebnisse statistisch repräsentativ aufbereitet. Darüber hinaus sind über 100 Ideen seitens der Bürger
­hinzugekommen, die von der Forderung, keinen wertvollen Ackerboden für Fotovoltaikanlagen zu ver­
schwen­den bis hin zum Wunsch der Entwicklung neuer,
energie­effizienter Technologien reichen.
Klimaschutz – was sonst?
Der Landkreis Mühldorf a. Inn im Porträt
Denn was nützen günstige Grundstückspreise für Gewerbe- und Wohnflächen, wenn der Mensch sein
­Lebensumfeld durch verantwortungsloses Bauen und
Umweltverschmutzung mehr und mehr zerstört?
­Deshalb umfasst der Bereich des Natur- und Umweltschutzes die Nutzung von Erneuerbaren Energien, sucht
Wege zur Energieeinsparung, setzt sich für den Erhalt
natürlicher Lebensräume und von Naturdenkmälern ein
und schützt schließlich die lebensnotwenigen Elemente
Erde, Wasser und Luft – damit das Leben im Landkreis
Mühldorf a. Inn auch für nachkommende Generationen
liebens- und lebenswert bleibt.
Foto: Landratsamt Mühldorf a. Inn
Dass Klimaschutz im regionalen Umfeld anfängt, hat der
Landkreis Mühldorf a. Inn bereits durch viele Projekte
gezeigt. Der 2007 erarbeitete und 2008 der Öffentlich-
keit vorgestellte Energieatlas stieß auf allgemeine
­ efürwortung und lieferte eine Bestandsaufnahme von
B
Energieverbrauch, Energieversorgung und dokumentierte den bisherigen Stand regenerativer Energien im
Landkreis. Auf dieser Basis konnten vielversprechende
Projekte im Rahmen des Regionalentwicklungsfeldes
„Natur- und Lebensqualität“ ins Leben gerufen werden,
wie zum Beispiel der vom Bundesumweltministerium
geförderte Klimaschutzfahrplan oder die kostenlose Beratung von Bürgern durch unabhängige Energieberater
sowie eine wöchentliche Energiesprechstunde im Landratsamt und in den Bürgerbüros. Ein wichtiger Aspekt
ist auch die Weiterentwicklung im Bereich Elektromobilität. Hierzu ist die Schaffung bedarfsgerechter Ladeinfrastruktur mit mindestens 45 Ladestationen, 1 Schnellladestadtion und 50 Pedelec-Ladestationen als erstes
Ziel angestrebt.
Zudem haben sich verschiedene Arbeitskreise aus
­Wirtschaft und Verwaltung herausgebildet, die mit ihrem
­Engagement dem Ziel eines nachhaltigen Land­kreises
Rechnung tragen.
Hand in Hand wurden so auch Investitionen generiert,
die der Wirtschaft und den Kommunen des Landkreises
zugute kommen.
Foto: Marina_Lohrbach_Fotolia.com
Blühende Wiesen, starke regionale Landwirtschaft und
intakte Natur – der Landkreis Mühldorf a. Inn bietet eine
hohe Lebensqualität durch einen Naturraum, der geschützt werden muss. So sind im Landkreis allein fünf
Landschaftsschutzgebiete und ein Naturschutzgebiet
vorhanden. Doch damit diese weiter bestehen können,
muss das Problem an der Wurzel gepackt werden –
beim Klimaschutz und der damit verbundenen Energieeinsparung.
7
Klimaschutz – was sonst?
Der Landkreis Mühldorf a. Inn im Porträt
Eine weitere aktuelle Entwicklung ist das Projekt Energienutzungsplan, um die Energiewende im Landkreis
Mühldorf a. Inn weiter voranzutreiben. Dazu fördert das
Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie die Kosten für die Erstellung eines Energienutzungsplans zu 70 Prozent. Dieser
soll möglichst alle Landkreisgemeinden abdecken.
Der Energienutzungsplan hat das Ziel, einen detaillierten
Maßnahmen- und Aktionsplan für den Landkreis zu
­formulieren. Neben der Entwicklung eines umfassenden
Wärmekatasters für jedes Gemeindegebiet wird auch
eine Potenzialanalyse durchgeführt, um dann Energieverbrauchs-, Energiekosten und das CO2-Minderungspotenzial zu ermitteln. Zudem können Aus­sagen über
die zu erwartenden Gesamtkosten gemacht ­werden, die
durch die Nutzung Erneuerbarer Energien entstehen
werden. Neben der Übersicht über alle ge­planten Maßnahmen soll der Energienutzungsplan anhand zweier
Leuchtturmprojekte der Bevölkerung verdeut­lichen, was
möglich ist und so Nachahmer ­motivieren.
Der Energienutzungsplan wird in Zusammenarbeit mit
dem Institut für Energietechnik (IfE GmbH) an der Hochschule Amberg-Weiden erstellt.
Allerdings ist man sich in Mühldorf a. Inn auch darüber
im Klaren, dass dies nur durch g
­ egenseitige Aufklärung
stattfinden kann. Daher müssen Bürger, Produzenten
und Verbraucher, Wirtschaft und Gewerkschaft, Wissenschaft und Kirche sowie V
­ ereine und Verbände aktiv zusammenarbeiten.
Info
Weitere Informationen rund um das
Thema Energie und Klimaschutz sowie
die Kontaktdaten der Ansprechpartner
im Landratsamt für Regionalentwicklung sowie Bauen und Infrastruktur
sind auf den Internetseiten des
Landratsamtes unter
http://www.lra-mue.de/de/pub/energie_klimaschutz.cfm zu finden.
Wir sind gerne
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denkmalpflege
energetische sanierung
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8
Auch zukünftig möchte der Landkreis seine Vorreiter­
rolle in den Themenbereichen Umweltschutz und
­Energieversorgung beweisen, damit eine Reduzierung
der CO2-Emissionen möglich wird, von der letztlich
alle profitieren – Wirtschaft, Region und Bauherren
gleicher­maßen.
Energieeffizienz in Alt- und Neubau
Altbauten verschlingen eine unvorstellbare Menge an
Heizenergie. In früheren Jahren war es keine Seltenheit,
dass ein Haus in einem Jahr 200 bis 300 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche verbraucht hat – das
entspricht circa 20 bis 30 Litern Heizöl pro Quadratmeter. In den achtziger Jahren setzte dann die Entwicklung
energiesparender Maßnahmen ein, die den Verbrauch
zunächst auf zehn bis fünfzehn Liter pro Quadratmeter
und Jahr senkte. Dies wurde fortgeführt, bis die ersten
Passiv- oder 1,5-Liter-Häuser entstanden, die heute nur
noch von so genannten Null-Energie-Häusern und PlusEnergie-Häusern übertroffen werden. So sind Neubauten heutzutage überaus energieeffizient – und auch Altbauten können dank technischer Erneuerungen so saniert werden, dass ein hohes Maß an Energie eingespart
werden kann.
E Geld sparen und zum Umweltschutz beitragen
Den Energieverbrauch genau im Auge zu behalten ist
eine Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Das Verständnis, dass ein umweltfreundliches Verhalten in punkto
Heizen und Stromverbrauch notwendig ist, hat in unserer Gesellschaft einen festen Platz eingenommen. Nur
die Umsetzung liegt noch in den Anfängen – obwohl
mittlerweile ausreichend technische Möglichkeiten zur
Verfügung stehen: effiziente Fenster, hochwärmedämmende Außenbauteile sowie wärmerückgewinnende
Lüftungsanlagen sind nur eine kleine Auswahl der bestehenden Angebote. Je mehr Energie Sie durch solche
Maßnahmen einsparen, um so mehr schonen Sie die
Umwelt – und das zahlt sich auch für Sie aus: Die Investition in energieeffiziente Bauteile lohnt sich sowohl
beim bestehenden Eigenheim als auch beim Bau eines
neuen Gebäudes. Denn Ihre Betriebskosten werden
sich beträchtlich verringern und die Anschaffungskosten
werden sich schnell amortisieren. Planen Sie dieses
bauliche Vorhaben gewissenhaft und vorausschauend:
Denn nur durch die richtige Kombination und Anpassung verschiedener Faktoren ergibt sich der gewünschte Effekt.
E Passivhäuser
Passivhäuser sollen Sommer wie Winter ohne ein separates Kühl- oder Heizsystem auskommen. Diese enorme Energieeinsparung erreichen die Gebäude durch
sehr gute Wärmedämmung, die Verluste nahezu vollständig vermeidet und solare Wärmeeinträge effektiv
nutzt. Durch Fenster und die Wärmeproduktion von Personen und Geräten sind Wärmegewinne möglich. Ist
dann noch Wärme erforderlich, kann diese durch erwärmte Frischluft in die Räume gebracht werden. Passivhäuser verfügen aufgrund der luftdichten Gebäudehülle über Lüftungsanlagen. So kann ein kontrollierter
Luftaustausch gewährleistet werden.
Die wichtigsten Passivhauskriterien sind:
Jahresheizwärmebedarf < 15 kWh/m²a
Maximale Heizwärmelast < 10 W/m², um auf ein gesondertes Heizsystem verzichten zu können
Wärmedurchgangskoeffizient U < 0,15 W/m²K
für Wand, Dach und Fußboden sowie Wärme­
brückenfreiheit
Fenster: Uw < 0,8 W/m²K; g > 50-60 %
Luftdichtheit: maximal 0,6-facher Luftwechsel bei 50 Pa
Druckdifferenz (n < 0,6 h)
Lüftungsanlage mit Abluftwärmerückgewinnung mit
­einem Wärmebereitstellungsgrad > 75 %,
Stromeffizienz < 0,45 Wh/m³
Tipp
Der Energieverbrauch eines Hauses sinkt enorm,
wenn das Haus entsprechend ausgerichtet ist – im
besten Fall nach Süden – und wenn das Gebäude
eine kompakte Form hat.
„Kompakt“ bedeutet: Die Außenfläche ist relativ klein
im Verhältnis zum Rauminneren und gibt deshalb sehr
wenig Energie nach außen ab.
Info
Im Rahmen der beiden Programme „zukunft haus“ und
„Initiative Energieeffizienz“ informiert die Deutsche
Energie-Agentur über Einsparpotenziale im Alltag und
führt zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz bei Gebäuden durch. Auf der Webseite der
Kampagne „zukunft haus“ finden Sie Informationsmaterial und Tipps zum Energiesparen, zu Energieausweis
und Co.: www.zukunft-haus.info.
9
Energieeffizienz in Alt- und Neubau
Foto: Mirpic_Fotolia.com
ist relativ aufwändig und eignet sich am besten für freistehende Häuser. Eine sehr häufig angewendete Technik, um Feuchtigkeitsschäden zu beheben, ist die Injektion in vorgebohrte Löcher im Mauerwerk. Das Injektionsmittel verdichtet die Poren im Mauerwerk und sorgt
dafür, dass kein Wasser mehr eindringen kann. Diese
Methode ist sehr effektiv und überzeugt durch ihr PreisLeistungsverhältnis, jedoch sollten Sie unbedingt auf
eine professionelle Anwendung achten.
E Energetische Sanierung
Was heutzutage eine große Rolle spielt ist die Frage, wie
ein Wohnhaus so renoviert werden kann, dass es mit
möglichst geringem Energieaufwand betrieben werden
kann. Sogar per Gesetz – nämlich durch die Energieeinsparverordnung – wird vorgeschrieben, energiesparende
Maßnahmen einzuleiten. Bei einer Sanierung richtet sich
deshalb das Hauptaugenmerk auf die Dämmung, damit
so wenig Heizenergie wie möglich verschwendet wird.
Dabei kann bei alten Häusern, die oft Unmengen von
Heizenergie benötigen, der Verbrauch auf drei bis vier
­Liter im Jahr pro Quadratmeter Wohnfläche gesenkt
werden.
E Feuchtigkeit – der größte Feind des Mauerwerks
Eine häufige Ursache dafür, dass Häuser einer Sanierung bedürfen, sind feuchte Mauern. Ist das Fundament
eines Gebäudes nicht ordnungsgemäß abgedichtet,
kann es schnell dazu kommen, dass Wasser in das
Mauerwerk eindringt und das hat folgenschwere Auswirkungen. Erkennbar wird dies an dem typisch modrigen Geruch, der sich verbreitet, an den Flecken an der
Wand oder an der aufgeweichten Tapete. Auch die Bausubstanz nimmt großen Schaden. Nicht zuletzt besteht
ein gesundheitliches Risiko, da die Atemwege sowie die
Haut angegriffen werden und Kopfschmerzen auftreten
können. Aus diesen Gründen sollten feuchte Mauern so
schnell wie möglich trocken gelegt werden. Dafür gibt
es mehrere Möglichkeiten: Bei einer Ausgrabung wird
das Erdreich rund um die Hausmauer abgetragen, um
eine Isolierung anbringen zu können. Dieses Verfahren
10
Eine funktionstüchtige Wärmedämmung bietet die größte Energieeinsparmöglichkeit: Sie sorgt nicht nur für ein
behagliches Raumklima und körperliches Wohlbefinden,
sondern auch für eine intakte Wärmeregelung. Die
­Dämmung sorgt dabei dafür, dass die Wärme im Winter
im Raum bleibt und im Sommer abgehalten wird. Außerdem soll sie extreme Wärmeschwankungen und das
Eindringen von Feuchtigkeit verhindern.
Tipp
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat in Zu­sam­
men­arbeit mit Handwerkern, Architekten, Verbrau­
cher­zentralen sowie verschiedenen Banken die Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ gestartet. Ein
­geschulter Fachmann kommt zu Ihrer Wunsch­immo­
bilie und prüft kostenlos und unverbindlich deren
­Zustand. Bei diesem „Energie-Check“ erhalten Sie
wertvolle Hinweise zur Verbesserung der Dämmung,
der Fenster und der Heizsysteme, wodurch der Wert
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Infos unter 08631/1843-0 (www.stadtwerke-muehldorf.de) oder 08638/9528-0 (www.evis.de)
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Energieeffizienz in Alt- und Neubau
Foto: Martin_Alterfalter_Fotolia.com
Info
Eine weitere Schwachstelle in der Außenwand stellen
die Rollladenkästen dar. Hier können durch den
­nachträglichen Einbau von Dämmstoffen Energiever­
luste r­eduziert und Zugluft ins Rauminnere vermieden
­werden.
Die Außendämmung
Es gibt verschiedene Methoden der Außendämmung
wie zum Beispiel ein Wärmeverbundsystem, bei dem
die massive Außenwand aus Stein oder Ziegel zusätzlich mit einer Wärmedämmung – zum Beispiel in Form
von Dämmstoffplatten – ausgestattet wird, oder auch
eine dreischalige Außenwand, die in einem Zwischenraum der Massivwand über eine Kerndämmung verfügt.
Hochwirksam ist auch eine so genannte Vorhangfassade, weil sie die Funktionen Wärmeschutz und Witterungsschutz konstruktiv trennt. Bei der vorgehängten
Fassade wird von außen nach innen unterschieden in:
die Bekleidung (Wetterschale), die Hinterlüftung (Luftschicht), die Wärmedämmung und die an der Hauswand verankerte Unterkonstruktion (Latten- oder Metallkonstruktion). Die Dämmschicht wird so in die Unterkonstruktion eingebracht, dass zwischen Dämmung und
Außenhaut ein zwei bis vier Zentimeter breiter Luftraum
Info
Gerade denkmalgeschützte Häuser und Gebäude prägen das Gesicht von Städten, Dörfern und Siedlungen. Glauben Sie nicht, Sie müssten sich entscheiden,
entweder Energie zu sparen oder in einem denkmalgeschützten Haus zu leben. Fassadendämmungen
und die Nutzung von regenerativen Energien sind beispielsweise möglich. Erkundigen Sie sich bei der Unteren Denkmalschutzbehörde, für welche Bauteile der
Denkmalschutz besteht und inwiefern Umbaumaßnahmen genehmigungspflichtig sind.
12
bleibt. Dieser Spalt genügt, um Feuchtigkeit schnell abtrocknen zu lassen oder abzuführen. Lüftungsschlitze
an den Ober- und Unterseiten der Vorhangfassade begünstigen diesen Effekt. Die Vorhangfassade hat zwei
Vorteile: Sie ist schnell montiert und hält lange, in der
Regel mehr als 30 Jahre. Einige Experten sprechen vom
„System mit der geringsten Schadenshäufigkeit“.
Grundsätzlich eignet sich die vorgehängte hinterlüftete
Fassade für jeden Sanierungstyp. Die Unterkonstruktion
(Holz oder Aluminium) kann an jeder Wand befestigt
werden, auch an solchen, die als nur schwach belastbar
eingeschätzt werden. Allerdings ist die Vorhangfassade
teurer als ein Wärmedämm-Verbundsystem.
Fenster – Lichtquelle und Wärmedämmung
Besonders hohe Wärmeverluste treten an den Fenstern
auf. So strömt beispielsweise durch einfach verglaste
Fenster nahezu doppelt so viel Wärme nach außen wie
durch zweifach verglaste Fenster. Im Verhältnis zu den
Investitionskosten sind moderne Fenster die effizienteste Methode, Energie zu sparen. Heute gibt es komfortable und intelligente Lösungen, Wärmeverluste um einiges zu reduzieren. Neben der Qualität des Glases spielt
auch die Konstruktion der Rahmen und der Einbau der
Fenster eine wichtige Rolle bei der Einsparung von Heiz­
energie. In punkto Wärmedämmung ist dabei das Gesamtfenster zu betrachten und nicht nur die Verglasung.
Die Rahmenkonstruktion hat einen wesentlichen Einfluss auf die Wärmedämmung. Um eine hohe Dämmung
zu erzielen, ist es wichtig, den Fensterrahmen mit der
Wärmedämmung der angrenzenden Wand abzudecken.
Tipp
Eine luftdichte Gebäudehülle trägt in hohem Maße zur
Energieeinsparung bei. Mit dem so genannten „Blower-Door-Test“ können Sie Ihr Gebäude auf undichte
Schwachstellen überprüfen und diese daraufhin beseitigen.
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13
Energieeffizienz in Alt- und Neubau
Besonders gute Dämmeigenschaften werden erzielt,
wenn die Wärmedämmung bis zum Glas reicht. Ferner
ist auf eine gute Abdichtung der Fuge zwischen Rahmen und Mauerwerk zu achten. Hier ist wichtig, dass
sie von außen luft- und wasserdicht ist. Als Rahmenmaterialien werden Aluminium, Kunststoff und Holz verwendet. Holz zeichnet sich durch gute Wärmedämm­
eigenschaften und eine geringe Wärmedehnung aus.
Konsequente Dämmung von Kellern
Die einfachste Art der nachträglichen Wärmedämmung
von ebenen Massivdecken ist das Ankleben oder An­
dübeln von Styroporplatten an der Deckenunterseite.
Die Dämmstoffdicke richtet sich häufig nach der vorhandenen Raumhöhe im Keller und der verbleibenden
Höhe von Fenster- und Türstürzen. Wenn möglich
­sollten acht bis zwölf Zentimeter Dämmstoff eingeplant
werden. Installationsleitungen (z.B. Wasser, Heizung,
Elektro) bedürfen einer besonderen Beachtung. Deckenleuchten müssen eventuell neu befestigt und deren Anschlüsse verlängert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, erst eine Unterkons­truktion mit Verkleidung einzubauen und nachträglich den Hohlraum mit Dämmstoff
ausblasen zu lassen. Dieses Verfahren bietet sich bei
Kellerdecken mit ungerader oder unebener Unterseite
(Kappen- oder Gewölbedecken) an. Wird eine Keller­
deckendämmung zusammen mit einer Außenwanddämmung durchgeführt, so sollte die Außenwanddämmung
bis unter das Kellerdeckenniveau heruntergezogen werden (sog. Perimeterdämmung mit wasserabweisenden
Platten), um Wärmebrücken zu vermeiden. Insbeson­
dere bei durchgehenden Kellerdecken aus Beton besteht aufgrund des Wärmebrückeneffekts die Gefahr
von Bauschäden und Schimmelbildung.
Die Dachdämmung
Bei der Sanierung eines Altbaus sollten Sie auch das
Dach nicht vergessen, weil gerade hier ein sehr hohes
Einsparpotenzial liegt. Am besten wird die Dämmschicht im Dachbereich als Aufsparrendämmung angebracht. Hier bildet die Dämmschicht eine durchgehende
Ebene direkt unter der Dacheindeckung. Dafür gibt es
spezielle Systeme aus Hartschaum-Platten und -Formelementen sowie aus ­Mineralwolle. Wenn ohnehin eine
neue Dacheindeckung ansteht, ist die Aufsparrendämmung die beste Lösung. Beim nachträglichen Ausbau
aber wird man sich trotz der Vorteile nur selten für diese
14
Dämmart entscheiden. Denn oft ist die Außendämmung
von Dächern nicht möglich oder mit einem zu großen
Aufwand verbunden. In diesem Fall hilft nur die zweitbeste Lösung weiter: die Dämmung von innen. Die Innendämmung ist vor allem zur Komplettierung des Wärmeschutzes beim Dachausbau sinnvoll. Die Dämmung
zwischen den Sparren ist dabei das am häufigsten ausgeführte Dachdämmverfahren. Da hier die Dämmstoffstärke oft durch die Sparrentiefe begrenzt wird,
sollte eine Zwischensparrendämmung mit einer Dämmung unter den Sparren kombiniert werden. Die Sparren bilden sonst Wärmebrücken, die den Wärmeschutz
bis zu 30 Prozent verschlechtern. Um die erforderlichen
Dämmstoffstärken zu erreichen wird zunehmend die
Vollsparrendämmung eingesetzt. Hierbei wird die gesamte Sparrentiefe mit Dämmstoff verfüllt. Dabei empfiehlt sich ein Dämmstoff mit faseriger Struktur wie
­beispielsweise Mineralwolle. So kann neben der
Wärme­dämmung auch der Schallschutz erhöht werden.
Dämmplatten aus Polystyrol haben dagegen keine
schalldämmende Wirkung – im Gegenteil. Unter bestimmten Voraussetzungen verschlechtern sie sogar die
Schalldämmeigenschaften einer Wand.
Info
Vorsicht! Dämmt man Dachräume auf der Innenseite,
entsteht ein Problem: Gelangt warme Luft aus dem
Wohnraum in den Bereich hinter der Dämmung, kühlt
sie ab und es kommt zur Tauwasserbildung. Die allmähliche Durchfeuchtung des Baukörpers und der
Dämmschicht sind die Folge. Diesem Effekt begegnet
man durch den Einbau einer Dampfsperre vor der
Dämmung.
Info
Ist der Dachraum nicht ausgebaut, aber frei zugänglich, besteht seit Einführung der Energieeinsparverordnung eine Nachrüstverpflichtung. Liegt der U-Wert bei
einem Steildach über 0,30 W/m2K, muss der Dachraum gedämmt werden, bei einem Flachdach liegt die
Grenze des U-Wertes bei 0,25 W/m2K.
Energieeffizienz in Alt- und Neubau
E Checkliste energetische Modernisierung
Mit dieser Checkliste sind Sie für alle Fragen rund um Modernisierungsbedarf bestens gerüstet.
Allgemeines
JaNeinBemerkung
Sind im Bebauungsplan Besonderheiten festgelegt?
(Geschosszahl, Dachform etc.)
Steht Ihr Haus unter Denkmalschutz?
Benötigen Sie eine Baugenehmigung?
(Informationen hierzu erhalten Sie bei der
zuständigen Baubehörde)
Gebäude-Check
JaNeinBemerkung
Ist der bauliche Zustand des Hauses von einem
Fachmann erfasst und bewertet worden?
Haben Sie den Energieverbrauch anhand der
Heizkostenabrechnung abgeschätzt?
Haben Sie die Energieberatung genutzt?
Gibt es Schwachstellen am Gebäude, die durch
Wärmebildaufnahmen erkennbar sind?
Finanzierung
Betrag
Wie viel Geld können und möchten Sie für die e
Modernisierung aufbringen?
Haben Sie alle Fördermöglichkeiten bedacht e
(BAFA, KfW...)?
Können Sie Förderprogramme Ihres Bundeslandes
e
oder Energieversorgers nutzen?
Summe Energiemaßnahmen
16
e
Konditionen
Energieeffizienz in Alt- und Neubau
Geplante Maßnamen
Ja
Nein Bemerkung
Fassadenmodernisierung
J Fenster noch intakt?
J Anschlüsse noch dicht?
J Gibt es Wärmebrücken?
Dämmung des Daches
J Innen
J Außen
Dämmung der Keller-/Geschossdecken
J Schallschutz notwendig?
Heizung
J Welcher Brennstoff ist der richtige?
J Heizung in Kombination mit Solaranlage?
J Holz als zusätzlicher Brennstoff?
J Wie viele Einzelöfen werden benötigt?
J Holz als Zentralheizung?
J Ist Lagerraum für Pellets oder Hackschnitzel
vorhanden?
J Förderprogramme?
Auftragsvergabe
JaNeinBemerkung
Haben Sie Angebote von Unternehmen eingeholt?
Soll Sie ein Architekt unterstützen?
Sind alle vereinbarten Arbeiten im Vertrag festgehalten?
17
Foto: Photocreo_Fotolia.com
Baubiologie –
Wohnqualität ist Lebensqualität
E Baubiologie – Was ist das?
Der Trend zum ökologischen Bauen wird in unserer Gesellschaft immer deutlicher erkennbar. Das Bestreben,
Gebäude zu errichten, die auf menschliche Bedürfnisse
angepasst sind und ein angenehmes Wohnklima bieten,
ist zu einem wichtigen Anliegen der meisten Bauherren
geworden. Doch was versteht man unter Baubiologie?
Es handelt sich hier um die Bemühungen, ganzheitliche
Verhältnisse zwischen den geplanten Bauwerken und
ihren Bewohnern zu schaffen. Das heißt, die Gebäude
sollen unter umweltfreundlichen Aspekten und schadstofffreien Bedingungen errichtet werden und dadurch
für ein gesundes Klima sorgen, das den Nutzern zugute
kommt. Um dies zu erreichen, wurden verschiedene
Techniken und Baustoffe entwickelt. Ökologische Materialien bestehen ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen – Kalksandstein beispielsweise wird ohne chemische Zusätze nur aus den Bestandteilen Kalk, Sand und
Wasser hergestellt. Der Vorteil ist, dass sie kaum Belastungen für die Umwelt mit sich bringen: Herstellung sowie Entsorgung verlaufen auf umweltfreundliche Weise
und das Material gibt keinerlei Schadstoffe an Luft,
Grundwasser und Erdreich ab.
18
E Verbessertes Wohnklima durch ökologische
Baustoffe
In den meisten Gebäuden – besonders in älteren Bauten
– herrscht bedauerlicher Weise noch kein optimales
Wohnklima. Der durchschnittliche Frischluftbedarf eines
Menschen liegt zwischen 30 und 60 Kubikmetern in der
Stunde, was in den wenigsten geschlossenen Räumen
gewährleistet ist. Die Luftfeuchtigkeit liegt in den meisten Fällen bei circa 30 Prozent, obwohl der Richtwert 50
bis 60 Prozent vorgibt. Deshalb ist es zu empfehlen, unter baubiologisch sinnvollen Aspekten zu bauen oder zu
sanieren. Dafür steht Ihnen eine Vielfalt an Baustoffen
zur Verfügung, die sowohl wirtschaftlich als auch bauphysikalisch vorteilhaft sind. Sie erhalten mit diesen Materialien einen angemessenen Schallschutz sowie
Brandschutz und auch eine solide, tragfähige Konstruktion. Die Wandstoffe sollten gute Dämmeigenschaften
besitzen, die im Winter die Wärme im Gebäude halten
und im Sommer Hitze abhalten. Zum Wärmegewinn
trägt der Einbau von Fenstern in sonniger Lage bei, die
viel Licht sowie Wärme ins Hausinnere l­assen. Einen
großen Beitrag zu e
­ inem angenehmen Raumklima leistet auch eine hohe Luftqualität: Möglichst naturgetreue
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19
Baubiologie –
Wohnqualität ist Lebensqualität
­ üften. Dazu sollten Sie noch für die optimale Luftfeuch­
L
tigkeit sorgen, damit sich weder Staub noch Keime bilden können und die Schleimhäute vor Reizung und
Austrocknung geschützt werden. Noch mehr WohlfühlKlima schafft die richtige, ausreichend hohe Temperatur
im Wohnraum. Zudem verhindert sie die Bildung von
Tau- und K
­ ondenswasser.
E Bauen mit Holz
Eine echte Alternative zu den gewöhnlichen Stein- oder
Betonbauten ist die Holzbauweise, die durch innovative
Gestaltung, hochwertige Qualität sowie wirtschaftliche
Argumente überzeugen kann. Holz erweist sich als
Hochleistungswerkstoff, der mit anderen Materialien jederzeit mithalten kann und diese in gewissen Aspekten
sogar an Funktionalität und Flexibilität übertrifft. In
Deutschland erhalten Sie im weltweiten Vergleich den
höchsten Holzbaustandard, da das Bauverfahren auf
eine lange Tradition zurückblickt und durch Normvor­
gaben hohe Qualität gewährleistet.
Überzeugende Argumente für den Naturstoff
Natürlich bestehen immer noch einige Vorbehalte gegenüber der Verwendung von Holz: Holz sei eine teure
Variante des Bauens, es könne durch die Witterung
schnell Schaden nehmen und stelle eine besondere Gefahr im Falle eines Brands dar. Aus fachlicher Sicht
sind diese Annahmen jedoch nicht haltbar – ja sie können sogar widerlegt werden. Was die Kosten für ein
Holzhaus betrifft, sollten Sie Ihren Blick erweitern. Denn
auch wenn die reinen Materialkosten etwas höher erscheinen, können die Kosten durch die Qualität wieder
gesenkt werden: Im Vergleich zum Mauerwerk oder
­anderen Bauarten liefert dieses Material gute Dämm­
eigenschaften, die reine Bauzeit verringert sich enorm
und das Verputzen sowie Streichen der Innenräume
­erübrigt sich. So haben Sie im Endeffekt Einsparungen
­erzielt.
Auch dem Vorurteil, die Haltbarkeit sei eingeschränkt,
muss widersprochen werden: Holz verfügt über eine
­außerordentliche Lebensdauer – nicht umsonst steht die
Stadt Venedig schon seit hunderten von Jahren auf
Holzpfeilern. In der Gesamtnutzungsdauer steht das
Holz anderen Materialien wie Beton oder Stein in nichts
20
nach. Mit dem richtigen Holzschutz – wie Dachvorsprünge und der Behandlung mit Leinöl oder Wachs –
hält das Holz der Witterung und anderen äußeren Einflüssen problemlos stand. Auch in punkto Brandschutz
liegen Holzhäuser ganz oben in der Rangliste. Es klingt
verwunderlich, aber Holzbalken halten in den Flammen
länger stand als Beton- oder Stahlträger, da Holz zu
15 Prozent aus Wasser besteht. Es handelt sich um einen berechenbaren Brand, weil das Holz nur an der
Oberfläche verkohlt und die Struktur lange erhalten
bleibt.
Des Weiteren liefert ein Holzhaus den nötigen Schallschutz, wie er von den entsprechenden DIN-Normen
vorgeschrieben wird, und überzeugt durch eine hohe
Tragfähigkeit, da es im Vergleich zu seinem geringen
­Eigengewicht äußerst belastbar ist.
Umweltfreundliches und
gesundheitsförderndes Wohnen
Ein äußerst wichtiger Aspekt ist, dass das Bauen mit
Holz eine umweltschonende Maßnahme darstellt, wo­
rauf in der heutigen Zeit viel Wert gelegt wird. Denn die
Herstellung sowie Be- und Verarbeitung des Holzes erfolgt fast ohne Energiebedarf. Auch das Wohnen in einem Holzhaus schont die Umwelt, da durch die hohen
Dämmeigenschaften von Holz weniger Energie zum
Heizen aufgewendet werden muss. Holz verfügt nämlich
über eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, was bedeutet, dass die Wärme im Haus gut zurückgehalten wird.
Die meisten Holzhäuser erreichen den energiesparenden Standard von Passiv- bzw. 3-Liter-Häusern.
Die Verwendung des naturbelassenen Materials hat
auch positive Auswirkungen für die Bewohner des Holzhauses: es entsteht keinerlei Belastung durch chemische Stoffe und das Immunsystem wird durch das optimale Raumklima gestärkt. Außerdem hat sich gezeigt,
Hinweis
Die Pflege eines Holzhauses nimmt nicht mehr Zeit in
Anspruch als bei anderen Häusern! Die Materialien
sind heutzutage professionell verarbeitet, so dass sie
gut vor äußeren Gefahren, wie Feuchtigkeit oder Insektenbefall, geschützt sind.
Baubiologie –
Wohnqualität ist Lebensqualität
Qualifizierte Partner im Holzhausbau
J Architekten mit Erfahrung im Holzbau, Referenzobjekte z.B. unter www.informationsdienst-holz.de/objekte
J Zimmereien und Holzbaubetriebe, zusammengeschlossen in der RAL-Gütegemeinschaft HolzbauAusbau-Dachbau e.V. (www.ghad.de)
J Qualitätsgemeinschaften im Holzhaus-Handwerk, z.B.
Arbeitskreis Ökologischer Holzbau e.V. (www.akoeh.de),
Qualitätsgemeinschaft Holzbau und Ausbau e.V.
(www.qha.de), und ZimmerMeisterHaus
(www.zmh.com)
J Holzfertighausanbieter, zusammengeschlossen in der
Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau e.V.
(www.guete-gemeinschaft.de) und der Bundes-Güte-
Info
Auch zum Sanieren eignet sich der Werkstoff Holz
hervorragend. Sie können einen Altbau mit einer neuen Fassade aus Holz, die hinterlüftet und darunter mit
einer Dämmung ausgestattet ist, versehen. Mit dieser
Verkleidung erreichen Sie sogar die Standards der
Energieeinsparverordnung.
gemeinschaft Montagebau und Fertighäuser e.V.
(www.guetesicherung-bau.de)
J Viele Zimmereibetriebe und Fertighaushersteller haben
sich in Güte- und Qualitätsgemeinschaften zusammengeschlossen. Über diese Gemeinschaften wird
die Zertifizierung mit dem RAL-Gütezeichen Holzhausbau geregelt. Dieses Zertifikat belegt, dass der Betrieb
besondere Anforderungen an die Herstellung bzw.
Montage erfüllt. Die Ausführungsqualität wird intern
und durch unabhängige Institute regelmäßig überprüft.
Foto: Brand_X_Picture_Thinkstock
dass Wohnräume aus Holz Behaglichkeit ausstrahlen
und das Wohlbefinden der Menschen, die sich darin befinden, steigern. Das Arbeiten mit Holz im Hausbau verleiht Ihrem Eigenheim einen besonderen Charakter, der
Gemütlichkeit und Freundlichkeit ausstrahlt.
21
Die Zuständigkeiten des Bauamts
im Überblick
Das Bauamt im Landratsamt Mühldorf a. Inn hat folgende Kernbereiche, zu denen Sie die Mitarbeiter im „Fachbereich 41 – Bauen und Planen“ zu Ihrer Baumaßnahme
oder Bauabsicht befragen können:
J Bauordnungs- und Bauaufsichtsrecht
J Bauleitplanung
J Denkmalschutz
J Gutachterausschuss
J Abgrabungsrecht
Foto: mediaprint infoverlag gmbh
Darüber hinaus werden folgende Leistungen im Bauamt
angeboten:
J Abgeschlossenheitsbescheinigungen nach dem Wohnungseigentumsgesetz
J Sozialwohnungen (Wohnberechtigungsscheine)
J Wohnraumförderung
J Flurbereinigungsangelegenheiten, Dorferneuerung
J Grundstückverkehrsgesetz und Landpachtverkehrsgesetz
J Versammlungsstätten
22
Das Landratsamt Mühldorf a. Inn ist zuständige untere
Bauaufsichtsbehörde und untere Denkmalschutzbe­
hörde für das Gebiet des Landkreises Mühldorf a. Inn,
ausgenommen das Stadtgebiet Waldkraiburg. Für das
Gebiet der Stadt Waldkraiburg liegt die Zuständigkeit
bei der Stadt Waldkraiburg.
Für Abgrabungsverfahren ist im gesamten Landkreis
das Landratsamt Mühldorf a. Inn zuständig.
Info
Weitere Informationen zu den Zuständigkeiten des Bauamts sowie die Kontaktdaten der Ansprechpartner für die
jeweiligen Bereiche sind auf den Internetseiten des Landratsamtes unter
http://www.lra-mue.de/de/pub/buergerservice/fachbereiche/baurecht_
denkmalrecht_abgrab.cfm zu finden.
Heizung mit innovativer Technik
Heutzutage existiert ein überaus großes Angebot im Bereich Heiztechnik und zugleich sind auch die Ansprüche
an die Heizanlagen gestiegen: Das System soll ein angenehmes Raumklima schaffen, in dem sich die Bewohner wohlfühlen und zugleich einen hohen Wirkungsgrad
aufweisen sowie geringe Betriebskosten verursachen.
Die Technik in diesem Bereich hat in den letzten Jahrzehnten markante Fortschritte gemacht, so dass viele
neue Anlagen diesen Anforderungen gerecht werden.
In den meisten älteren Häusern stehen allerdings noch
veraltete, wenig effiziente Heizungsanlagen, die schon
längst ausgetauscht werden müssten. Denn Anlagen,
die schon mehr als 15 Jahre zählen, entsprechen nicht
mehr den heutigen Anforderungen und sind eigentlich
nicht mehr einsatzfähig. Und auch für Neubauhäuser
bieten sich technische Erneuerungen an. Die neuen
Brennwertkessel, die sowohl für Öl- als auch Gasheizungen erhältlich sind, nutzen zusätzlich die Wärme aus
den Abgasen und die Kondensationswärme. Durch die
Minimierung des Wärmeverlusts wird somit ein möglichst hoher Energiegewinn erzielt. Mit diesen hocheffizienten Kesseln wird das Heizmaterial zu beinahe 100
Prozent in Wärme verwandelt, was den Öl- oder Gasverbrauch enorm senkt. Für die Warmwasserbereitung,
die in engem Zusammenhang mit der Heizung steht,
können neuartige Speichersysteme eingesetzt werden.
Ein Pufferspeicher kann über lange Zeit einen Warmwasservorrat speichern und so den Bedarf für Heizung,
Küche und Bad regeln.
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Foto: Martin_Winzer_Fotolia.com
Sowohl bei einem Neubau als auch bei der Sanierung eines Altbaus müssen Sie sich Gedanken über das richtige
Heizsystem machen. Bei den Überlegungen sollten alle
wichtigen Faktoren mit einbezogen werden, um die effi­
zienteste Variante für Ihr Eigenheim zu ermitteln. Wie groß
ist die zu beheizende Fläche? Welche Technik soll verwendet werden? Wie können Sie gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen? Fragen über Fragen, die zu klären sind.
E Umdenken und Handeln
Beim Einbau einer neuen Heizanlage ist es eine Über­le­
gung wert, ob dafür nicht sinnvollerweise eine Heizung
mit regenerativer Energiequelle in Frage kommt. Denn
dies hat nicht nur Vorteile für die Umwelt und Ihren Geldbeutel, auch die gesetzlichen Bedingungen fordern die
Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Im E
­ EWärmeG
wurde festgesetzt, dass in allen Neubauten ab dem
1. Januar 2009 erneuerbare Energien verwendet werden
müssen. Es besagt zusätzlich, dass bis zum Jahr 2020
nahezu 14 Prozent des gesamten Heizenergiebedarfs
aus regenerativen Quellen entnommen werden müssen.
Deshalb sollte sich jedermann Gedanken darüber machen, eine energiesparende Heizung einbauen zu lassen. Die technische Entwicklung hat inzwischen etliche
hervorragende Systeme zur Wärmegewinnung hervorgebracht, welche Wärme allein aus regenerativen Energien produzieren und echte Alternativen zum Öl dar­
stellen.
E Erdgas und Biogas
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Hilfe einer intelligenten Regelungstechnik wird die Wärmeerzeugung gesteuert, so dass eine solche Heizanlage
sehr effizient und energieschonend betrieben werden
kann. Erdgas als Heizmittel einzusetzen erweist sich im
Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern als umweltschonende Methode, da es nahezu keine Abgas- und
Feinstaubemissionen verursacht. In Zukunft wird sicher
auch Biogas eine bedeutende Rolle spielen, das aus heimischen Nutzpflanzen in Biogasanlagen produziert wird.
Dieses Gas kann nach entsprechender Aufbereitung in
das Erdgasnetz eingespeist und für die Erdgasheizung
verwendet werden.
E Geothermie
Foto: H3.Medienservice
Eine weitere Alternative sind Heizsysteme, die sich die
Geothermie zu Nutzen machen. Hier wird mit Hilfe von
Wärmepumpen die natürliche Erdwärme, die sich unter
der Erdoberfläche befindet, nach oben befördert. Die
Pumpe entzieht ihrer Umgebung Wärme und erhöht das
Trägermedium auf eine Temperatur, die zum Heizen
oder für die Warmwasserbereitung genutzt werden
kann. Ein Vorteil: Das System unterstützt nicht nur die
Beheizung, sondern kann im Sommer auch für angenehm kühle Temperaturen sorgen. Wie auch beim Erdgas profitieren Sie hier davon, dass Sie ganz autonom
über das Heizmaterial verfügen können. Denn ist die
Pumpe einmal angeschlossen, können Sie diese regenerative Energiequelle ganz nach Bedarf nutzen.
Drahtlose Einzelraumregelung
Um Energie und damit auch Kosten zu sparen, sollten
Sie nur Räume heizen, in denen Sie sich auch aufhalten. Zudem ist es sinnvoll, Fremdwärmequellen – wie
beispielsweise die Sonne – optimal zu nutzen. Das
System der drahtlosen Einzelraumregelung erkennt
zum Beispiel geöffnete Fenster und reagiert entsprechend mit Abschaltung der Heizung.
Hocheffiziente Heizungspumpen
Eine Hocheffizienz-Heizungspumpe wählt automatisch die optimale Einstellung für die Wasserzirkulation
zwischen Heizanlage und Heizkörper. Die Pumpe hat
einen Regler, der die Drehzahl vermindert, wenn der
Druck steigt. Bei einer herkömmlichen Pumpe mit
­einer Leistungsaufnahme von 93 W zahlen Sie jährlich
über 130 Euro Stromkosten. Setzen Sie dagegen eine
hocheffi­ziente Heizungspumpe mit einer Leistungs­
aufnahme von nur 15 Watt ein, belaufen sich die
Stromkosten auf maximal 22 Euro. So sparen Sie rund
100 Euro im Jahr.
Info
Die Installation von Solarkollektoren eignet sich hervorragend, um die energiesparende Produktion von
Heizwärme zu unterstützen. Durch die Kombination
von Solarenergie mit einem der genannten Heizsysteme erreichen Sie eine optimale Energieausbeute. So
kann die Heizung hinzugeschaltet werden, wenn die
Sonneneinstrahlung nicht mehr genügend Energie liefern kann. Bei der KfW können Sie einen Kombinationsbonus für die Installation einer Solaranlage zusammen mit einer Heizanlage abrufen.
25
Foto: R._R._Hundt_Fotolia.com
Foto: mediaprint infoverlag gmbh
Heizung mit innovativer Technik
E Heizen mit Holz
Auch das Heizen mit Biomasse erfreut sich wachsender
Beliebtheit. Besonders Heizungen, die mit Scheitholz,
Pellets sowie Hackschnitzeln betrieben werden, sind
groß im Kommen. In Verbindung mit diesen Anlagen
wird ein Pufferspeicher für Warmwasser installiert, der
Schwankungen von Heizleistung und Wärmeabnahme
ausgleicht. Dies erhöht den Jahresnutzungsgrad und
sorgt für einen niedrigeren Brennstoffverbrauch. Der geringe Ausstoß von CO2 macht diese Anlagen besonders
umweltfreundlich. Denn es wird nicht mehr Kohlendioxid abgegeben, als die kleine Menge, die das Holz
während seines Wachstums aufgenommen hat. Aufgrund des hohen Wirkungsgrads und der zukunftssicheren Aussichten sind diese Heizsysteme auf Holzbasis
enorm attraktiv geworden.
Mehrfamilienhäusern genutzt werden. Primär produziert
ein BHKW Strom, der entweder im Haushalt genutzt
oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden
kann. Daneben entsteht auch eine Menge Wärme, die
für die Beheizung sowie die Warmwassergewinnung im
Haus verwendet werden kann. Als Energielieferanten
können neben Öl auch regenerative Quellen wie Biogas,
Holz und ähnliches eingesetzt werden. Diese Verwendung der Nutzwärme wird Kraft-Wärme-Kopplung genannt und ergibt einen sehr hohen Nutzungsgrad. Diese
Art der Energiegewinnung wird gemäß dem KWK-Gesetz, das 2008 erneuert und erweitert wurde, staatlich
gefördert: Der Betreiber erhält beispielsweise einen Zuschlag vom Staat pro Kilowatt Strom (für Fremd- oder
Eigennutzung), das er aus einem BHKW ins Stromnetz
überführt.
Info
E Mini-Blockheizkraftwerk
Diese Art der Energiegewinnung wird heutzutage nicht
mehr nur im großen, industriellen Bereich genutzt, sondern kann inzwischen auch in Ein- beziehungsweise
26
Es gibt attraktive Finanzierungsmöglichkeiten seitens
der KfW, die Förderprogramme für die Nutzung von
regenerativen Energien ausweist. Sie vergibt beispielsweise günstige Kredite zu diesen Zwecken.
Die Sonne ist eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle und für jedermann zugänglich. Verschiedene Methoden, die sich heute auf einem hohen technischen Standard bewegen, ermöglichen die Erzeugung von Wärme
und Strom mittels Solarenergie. Besonders herauszuheben ist der umweltschonende Aspekt, da die Energie
aus einer rein regenerativen Quelle produziert wird und
keine Belastungen für die Atmosphäre mit sich bringt.
Diese Art der Energiegewinnung ist für den Nutzer sehr
rentabel und wird auch von staatlicher Seite mit finan­
zieller Unterstützung honoriert.
Foto: Anweber_Fotolia.com
Sonne kostet nichts
Info
Sonnenenergie kann auch passiv genutzt werden:
Großflächige Fenster mit Wärmeschutzverglasung, die
nach Süden ausgerichtet sind, nehmen auch im Winter
viel Wärme auf und senken die Heizkosten. Optimal eignet sich dazu ebenfalls ein Wintergarten. Sogar an wolkigen Tagen ist eine positive Wärmebilanz zu erwarten,
da die Sonne auch dann noch genügend Wärme liefert.
E Solaranlagen –
Wärmegewinnung mit Hilfe der Sonne
Der Einsatz von Solarkollektoren ist eine sehr effektive
und inzwischen weitverbreitete Methode, um Wärme zu
erzeugen. Hier wird durch die Sonneneinstrahlung Wasser erwärmt, das für den Warmwasserbedarf im Haushalt genutzt wird oder auch die Heizung im Gebäude
unterstützen kann. Im Sommer ist eine hohe Wärmegewinnung vorauszusehen, jedoch kann eine Solaranlage
nicht das ganze Jahr hindurch den gesamten Bedarf an
Warmwasser für eine Heizung abdecken. Deshalb ist es
zu empfehlen, die Solaranlage mit einer anderen Heizung zu kombinieren. Der Einsatz zusammen mit einer
Heizanlage, die ebenso mit erneuerbaren Energien betrieben wird – wie zum Beispiel eine Scheitholzanlage
oder eine Erdgasbrennwertheizung –, ist besonders attraktiv, da vom Staat ein Zuschuss abgerufen werden
kann. So kann immer bedarfsgerecht geheizt werden:
Falls die Solaranlage nicht mehr ausreicht, kann die Heizung hinzugeschalten werden. So können Sie durch die
solare Wärme eine Menge an Energiekosten einsparen.
Für eine Solaranlage kommen zwei verschiedene Kollektorarten in Frage: Zum einen gibt es Vakuumröhren-
kollektoren, die mit vergleichbar wenig Fläche einen
ziemlich hohen Ertrag einbringen, zum anderen – die
häufiger verwendete Variante – die so genannten Flachkollektoren. Letztere sind beliebt, weil sie sehr robust
und vor allem preiswerter sind. Die Montage erfolgt auf
oder im Dach, kann aber ebenso auf einem Flachdach
oder an einer Wand realisiert werden. Zu beachten ist in
jedem Fall, dass die Kollektoren möglichst in Richtung
Süden installiert werden oder zumindest nach SüdWesten. Auch die Neigung muss richtig angepasst werden. Deshalb ist es anzuraten, einen Fachmann mit der
Installation zu beauftragen. Nutzen Sie auch die Angebote der KfW und des BAFA, die zinsgünstige Kredite
für die Finanzierung von Solaranlagen vergeben.
Tipp
Wenn Sie ein Schwimmbad besitzen oder planen,
können Sie eine Solaranlage nutzen, um das Becken
zu erwärmen. Mit der erhöhten Wassertemperatur
­lassen sich Schlechtwetterperioden überbrücken und
die Badesaison verlängern.
27
Sonne kostet nichts
E Stromerzeugung aus Sonnenstrahlen
E In wenigen Schritten zur eigenen Solaranlage
Eine weitere Möglichkeit, die Sonne als Energielieferant
zu nutzen, ist die Erzeugung von Strom mit Hilfe von
Photovoltaikanlagen. Obwohl sich diese visuell kaum
von Solarkollektoren unterscheiden lassen, folgen Sie
physikalisch einem völlig anderen Konzept. Bei diesem
Prinzip wird innerhalb der Solarzelle die Strahlungsenergie der Sonne in elektrische Energie umgewandelt. Der
Besitzer speist den hier produzierten Strom in das öffentliche Stromnetz ein und wird dafür vom zuständigen
Energieversorgungsunternehmen bezahlt.
1. Informieren Sie sich im Internet oder mithilfe von Informationsbroschüren. Das Angebot ist vielfältig.
2. Vereinbaren Sie eine unverbindliche Beratung mit Ihrem Fachhandwerker. Dieser nimmt die notwendigen
Maße auf und erstellt ein Angebot.
3. Beantragen Sie eine Förderung, z.B. bei der KfW.
Diese bietet einen zinsgünstigen Kredit, den Sie mit
dem Angebot Ihres Installateurs bei Ihrer Bank beantragen können. Schon nach etwa drei bis sechs Wochen können Sie mit dem Bescheid rechnen.
4. Mit dem bewilligten Kredit können Sie den Auftrag
zur Installation der Anlage erteilen.
5. Der Startschuss fällt je nach Größe der Anlage nach
zwei bis vier Tagen. Ihr Fachhandwerker kümmert
sich neben der Installation auch um den Einspeiseanschluss an das öffentliche Stromnetz sowie die Abnahme der Anlage durch das zuständige Energieversorgungsunternehmen.
6. Ihre neue Anlage müssen Sie bei der Bundesnetzagentur registrieren und die Anlagenleistung sowie
den Standort angeben. Die Daten sind Grundlage für
die Berechnung der Einspeisevergütung für Anlagen,
die im Folgejahr den Betrieb aufnehmen.
7. Nachdem Sie die Rechnung über Ihre PV-Anlage erhalten haben, kann der KfW-Kredit abgerufen werden. Sie senden dazu einfach eine Rechnungskopie
an Ihre Hausbank. Innerhalb weniger Tage sollte Ihnen das Geld zur Verfügung stehen.
8. Die gezahlte Mehrwertsteuer für Ihre PV-Anlage bekommen Sie vom Finanzamt erstattet. Dazu erhalten
Sie eine zusätzliche Steuernummer. Um den steuerlichen Vorteil nutzen zu können, müssen Sie lediglich
das Anschlussprotokoll des Energieversorgungsunternehmens und die Rechnung für die Anlage einreichen.
9. Herzlichen Glückwunsch. Von nun an können Sie die
Sonne für sich arbeiten lassen!
Laut der Bundesnetzagentur wird die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen nach dem EEG monatlich
automatisch angepasst und jedes Quartal neu veröffentlicht: „Hierbei ist eine konstante Absenkung der Vergütungssätze um jeweils ein Prozent vorgesehen. Die
Einspeisevergütung wird zusätzlich abgesenkt, wenn
sich der Zubau oberhalb des im EEG festgelegten Korridors von 2.500 bis 3.500 MW pro Jahr bewegt. Die
­Absenkung erfolgt dabei stufenweise je nach Höhe der
Überschreitung. Eine Unterschreitung des Zubaukorridors führt dagegen zu einer geringeren Absenkung bzw.
Beibehaltung der Vergütung.“ Natürlich ist der Ertrag
­einer Photovoltaikanlage – genauso wie bei den Solarkollektoren – abhängig von der Ausrichtung, der Dach­
neigung und der Einstrahlungsintensität.
Rechenbeispiel
Es lohnt sich! Die Sonne gibt pro Jahr und Quadratmeter rund 1000 Kilowattstunden ab. Umgerechnet
ersetzt sie so rund 100 Liter Heizöl.
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30
Die Energieeinsparverordnung
(EnEV)
In der EnEV von 2002 und 2007 wurden erstmals Bauhülle und Energieversorgung als Einheit betrachtet.
Wichtige Anforderungsgrößen bei dem Nachweisverfahren der EnEV sind der Endenergie- und der Primärenergiebedarf. Den Hausbesitzer interessiert der tatsächliche Energieverbrauch seiner Immobilie in Kilowatt pro
Quadratmeter und Jahr, der durch den Endenergiebedarf beschrieben wird. Diese Größe stellt eine Kennzeichnung für die energetische Qualität des Gebäudes
mit deren Anlagentechnik dar. Der Primärenergiebedarf
berücksichtigt noch zusätzlich die Energiequelle und die
Verluste, die bei der Erzeugung und dem Transport eines Energieträgers entstehen.
Nachdem mit der EnEV 2007 im Wesentlichen Regelungen für Energieausweise für Bestandsgebäude eingeführt worden sind, wird nun mit der EnEV 2009 das Anforderungsniveau an Neubau und Bestände in einem
ersten Schritt verschärft. Das Ziel ist es, den Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung im Gebäudebereich um rund 30 Prozent zu senken.
Damit soll die Senkung der C02-Emissionen in Deutschland einhergehen.
Ebenfalls seit Januar 2009 müssen Hausbesitzer bei
Neubauten einen Teil ihrer Wärme aus Erneuerbaren
Energien produzieren – also mit Solarwärmeanlagen,
Wärmepumpen oder Biomasseheizungen (EEWärmeG).
Hausbesitzer können zwischen verschiedenen Systemen wählen: zum Beispiel Holzpelletheizungen oder
thermische Solaranlagen in Kombination mit normalen
Heizungen oder Wärmepumpen. Wer keine Erneuerbaren Energien nutzen will, muss alternativ sein Haus
deutlich besser dämmen, als es die Energieeinsparverordnung vorschreibt, um dadurch einen geringeren
Energiebedarf zu erreichen.
Die wichtigsten Änderungen der EnEV 2009 im Überblick:
J die energetischen Anforderungen an Außenbauteile,
insbesondere in punkto Wärmedämmung, wurden
verschärft. Der erforderliche Gebäudewärmeschutz ist
um 15 Prozent gestiegen
J die primärenergetischen Anforderungen bei Neubau
und Sanierung wurden verschärft: Die Gesamtenergieeffizient von Gebäuden muss um 30 Prozent erhöht
werden
Foto: mediaprint infoverlag gmbh
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
J auch die oberste Geschossdecke muss unter bestimmten Voraussetzungen gedämmt werden
J Nachtstromspeicherheizungen in Mehrfamilienhäusern
werden stufenweise außer Betrieb genommen
J die Nachweis-Berechnung für Wohngebäude wird nun
mit Hilfe eines Referenz-Wohnhauses durchgeführt
EEnergieausweis ist Pflicht
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Die Energiepass-Pflicht regelt, dass bei jedem Nutzerwechsel einer Wohnung oder eines Gebäudes ein Zertifikat über den Energiebedarf vorgelegt werden muss.
So sollen Verbraucher objektiv informiert werden.
­Außerdem ermöglicht der Energiepass den Vergleich
des Energiebedarfs verschiedener Objekte und wird so
zum maßgeblichen Entscheidungshelfer in Sachen
Wohnungs- oder Hauswahl. Der Energiepass gilt für das
gesamte Gebäude und ist zehn Jahre gültig. Kernstück
des Energiepasses ist der Energiekennwert, der in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr angegeben
31
Die Energieeinsparverordnung
(EnEV)
wird. Nach ihm werden die Gebäude eingeordnet. Mit
der Änderung der EnEV ist ab Juli 2009 auch für Nichtwohngebäude der Nachweis eines Energieausweises
vorgeschrieben. Bei öffentlichen Gebäuden wird ein sogenannter Jahres-Primärenergiebedarf ermittelt, dessen
Ergebnis der Gebäudebesitzer aushängen muss, damit
es für die Öffentlichkeit einsehbar ist. Ausnahmeregelungen existieren für Zwangsversteigerungen und denkmalgeschützte Häuser.
EBedarfsausweis oder Verbrauchsausweis
EDie Qualität muss stimmen
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Ob Bedarfs- oder Verbrauchsausweis – Eigentümer sollten auf die Qualität des angebotenen Energieausweises
und auf die Beratungsleistung des Ausstellers achten.
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) empfiehlt
zum Beispiel auch beim Verbrauchsausweis eine VorOrt-Begehung. So kann der Aussteller die Plausibilität
der vorliegenden Verbrauchsdaten besser überprüfen
und die Modernisierungsempfehlungen ausgehend vom
konkreten Gebäude ermitteln.
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Den Energieausweis gibt es in zwei Varianten. Der ausführliche Bedarfsausweis basiert auf einer technischen
Analyse des Gebäudes. Dafür nimmt der Energieausweisaussteller den energetischen Zustand von Dach,
Wänden, Fenstern und Heizung genau unter die Lupe.
Ob jemand viel heizt oder wenig, spielt für die Bewertung des Gebäudes im Energieausweis keine Rolle.
Grundlage für den einfachen Verbrauchsausweis sind
dagegen die Heizkostenabrechnungen der Bewohner
aus den letzen drei Jahren. Das Ergebnis im Verbrauchsausweis ist deshalb auch vom individuellen
Heizverhalten der Bewohner abhängig. Beide Energieausweisvarianten enthalten Empfehlungen für Modernisierungsmaßnahmen, mit denen Sie den Energieverbrauch im Gebäude senken können.
32
EKünftige Entwicklung der rechtlichen
Rahmenbedingungen
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Das Bundeskabinett hat am 6. Februar 2013 die Novellierung der EnEV beschlossen. Damit sollen insbesondere die Standards für Neubauten angehoben werden,
zum Beispiel mit Bezug auf die Gesamtenergieeffizienz,
die Gebäudehülle und den Primärenergiefaktor. Außerdem soll der Energieausweis gestärkt werden, etwa
durch ein Kontrollsystem, die Ausweitung der Aushangpflicht und die Pflichtnennung von Energiekennwerten in
Immobilienanzeigen. Für Bestandsgebäude sind keine
wesentlichen Verschärfungen vorgesehen. Als nächstes
wird sich der Bundesrat mit der EnEV-Novelle befassen.
Voraussichtlich wird sie Anfang 2014 in Kraft treten.
Foto: mediaprint infoverlag gmbh
Intelligent und energiebewusst
Wohnen – SmartHouses Technik
Synergien zu nutzen und Systeme zu vernetzen sind die
großen Prämissen unserer Zeit. So etabliert sich auch
das SmartHouse-Konzept, das facettenreich eine vernetzbare und kommunikationsfähige Haus- und Gebäudetechnik fordert, gut. Diese technischen Errungenschaften können im Alltag vielseitig unterstützen. Die
modernen Informationstechnologien machen es möglich: Verbraucher haben – nach der Vernetzung der
Technik in ihrem Haus – die Möglichkeit, ihr Netzwerk
per PC, Fernbedienung oder Smartphone zu steuern.
Ein Funksystem gibt beispielsweise Auskunft darüber,
ob beim Verlassen des Hauses alle Türen und Fenster
verschlossen wurden. Haushaltsgeräte, wie die Waschmaschine oder der Trockner, können per Funk so gesteuert werden, dass sie in der Nacht starten, wenn der
Strom am günstigsten ist. Das bedeutet, dass die moderne Technik nicht nur neuen Komfort bietet, sondern
auch zum Energiesparen beiträgt und so die Nebenkosten im Haushalt mindert. Auch für ältere Menschen kann
diese Technik äußerst nützlich sein, denn Sanitärein­
richtungen im Bad können individuell auf jeden Nutzer
programmiert oder per Smartphone bedient werden.
Bestes Anwendungsbeispiel: Waschtisch und Toilette
richten sich auf behinderten- oder altersgerechte Höhen
ein.
Info
Der Sicherheitsaspekt spielt eine große Rolle für die
meisten Hausbesitzer. Mit Hilfe dieser Technologie
kann ein „belebtes Haus“ simuliert werden – auch
wenn die Bewohner selbst nicht zuhause sind.
33
Intelligent und energiebewusst
Wohnen – SmartHouses Technik
Info: Energiespartipps
Neues Energielabel bei Kühl- und
Gefriergeräten
Die größte Entwicklung in Sachen Energieeffizienz haben unter den Elektrogeräten die Kühl- und Gefriergeräte gemacht. Nachdem 2003 die Effizienzklassen
A+ und A++ eingeführt wurden, wurde das Energielabel 2010 überarbeitet. Seitdem gibt es die Klasse
A+++. Und immerhin: die Energieeinsparung von Geräten, die mit dieser Klasse ausgewiesen sind beträgt
durchschnittlich 60 Prozent gegenüber Geräten mit
Klasse A.
:
Foto
34
om
lia.c
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J Verwenden Sie Steckerleisten mit Schalter um sicher zu gehen, dass Ihr Computer „echt“ vom Netz
getrennt ist.
J Bildschirmschoner sind nicht identisch mit einem
aktivierten Energiesparmodus.
J Beim Neukauf eines Computers sollten Sie sich
überlegen, ob es nicht auch ein Notebook sein
könnte. Diese sind nicht nur platz- sondern auch
energiesparend.
J Baden ist teurer als duschen! Ein Vollbad ergibt mindestens drei Duschen.
J Mit einem Sparduschkopf können Sie mehr als die
Hälfte an Warmwasser einsparen. Rund 18 Liter verbrauchen Sie pro Minute mit einem normalen
Duschkopf, nur rund sechs bis acht Liter mit einem
Sparduschkopf.
J Mit einer Zeitschaltuhr an Ihrem Warmwasserspeichergerät können Sie verhindern, dass das Gerät
Strom frisst, obwohl es beispielsweise nachts nicht
in Betrieb ist.
J Statt mit 60 Grad nur mit 40 Grad zu waschen spart
rund 50 Prozent Energiekosten. Allerdings reichen
bei dem Wirkungsgrad der heutigen Waschmittel
auch 30 Grad!
J Beim Wäschetrocknen lohnt es sich, die gewaschene Wäsche vor dem Trocknen zu schleudern. Die
Waschmaschine braucht zum Schleudern weniger
Strom als der Trockner zum Heizen.
J Den Stromverbrauch Ihres Schnurlostelefons reduzieren Sie einfach, indem Sie eine niedrige Sendeleistung einstellen. Die Sprachqualität wird dabei
nicht beeinflusst.
J Der Stand-by-Verbrauch mancher Fernseher und
Recorder ist immens. Daher empfiehlt es sich Steckerleisten und Schalter anzuschließen, um die Geräte vollständig vom Stromnetz zu trennen.
J Auch ein voller Staubsaugerbeutel erhöht den
Stromverbrauch. Also rechtzeitig wechseln!
Foto: Landratsamt Mühldorf a. Inn
Der Umwelt zuliebe – Best Practice
Beispiele aus dem Landkreis
E Rundum energieeffizient –
Sanierung eines Einfamilienhauses
Im nachfolgenden Beispiel wird verdeutlicht, in welchem
Umfang sich Sanierungsmaßnahmen auf den Energiebedarf auswirken.
Das Sanierungsobjekt:
Ein freistehendes Einfamilienhaus
Baujahr:1974
Heizung:Öl-Zentralheizung
Fenster:
doppelt verglaste Holzfenster
Primärenergieverbrauch: 268 kWh/m²a
Heizölverbrauch:
25 Liter/m²a
Kohlendioxidausstoß:
65 kg/m²a
Die Maßnahmen
1.Austausch der bestehenden Ölheizung gegen eine
Pelletheizung mit solarer Heizungsunterstützung,
Austausch der Heizungsventile gegen moderne
Thermos­tatventile, Optimierung der Heizungskurve
und hydraulischer Abgleich.
EDurch diese Maßnahmen sank der Primärenergiebedarf auf 48 kWh/m²a.
Der Kohlendioxidausstoß wurde auf 1 kg/m²a
­reduziert.
Der Brennstoffverbrauch reduzierte sich um 11 %.
2. Zusätzlich zum Austausch der Heizung erfolgten
­folgende weitere Sanierungsschritte: WDVS,
­Dämmung der obersten Geschossdecke und der
­Kellerdecke von unten, Austausch der Fenster
und Haustüre, Dämmung der Rollladenkästen, Ein-
bau einer Lüftungsanlage.
EDurch diese Maßnahmen sank der Primärenergiebedarf auf 18 kWh/m²a.
Der Kohlendioxidausstoß liegt unter 1 kg/m²a.
Der Brennstoffverbrauch reduzierte sich um 60 %.
35
Der Umwelt zuliebe – Best Practice
Beispiele aus dem Landkreis
EE
nergetische Sanierung und Aufstockung des
Landratsamtes
Das Landratsamt Mühldorf in der Töginger Straße 18
wurde im Jahr 1977 errichtet und beinhaltet neben den
Verwaltungsräumen des Landratsamtes u.a. auch das
Gesundheitsamt.
Aufgrund massiver energetischer und brandschutztechnischer Mängel entschloss sich der Landkreis Mühldorf,
mit der Sanierung dieses Baus an der Bewerbung für
das Konjunkturpaket 2 teilzunehmen.
Glücklicherweise konnte sich das Sanierungsvorhaben
des Landratsamtes gegen sehr viele andere Bewerbungen durchsetzen. So erhielt es die Zusage für die Übernahme von 80 % der Kosten, die für die energetische
Sanierung veranschlagt waren.
Die Maßnahmen
Foto: Landratsamt Mühldorf a. Inn
Aufgrund des sehr schlechten Zustandes der Räumlichkeiten der Abteilung des Katastrophenschutzes entschloss man sich, diesen Bauteil abzureißen und stattdessen das Landratsamt um ein Stockwerk zu erhöhen.
In dem neuen Stockwerk ist nun die neue Chefetage mit
dem neuen Sitzungssaal untergebracht, der auf modernsten Stand aufgerüstet wurde.
36
Durch den Abriss der alten Räumlichkeiten für den Katastrophenschutz wurde erreicht, dass im hinteren Bereich des Landratsamtes neue Pkw-Stellplätze sowie
eine Gebäudeumfahrt ­errichtet werden konnten.
Durch hochgedämmte neue Fassaden, Dächer sowie
Fenster mit Dreifachverglasung wurde ein Gebäude geschaffen, das den Maßgaben der aktuellsten Energieeinsparverordnung entspricht.
Der Einsatz von Energiesparleuchtmitteln, Beleuchtungsanlagen mit Steuerung über Bewegungsmelder
und automatische Abregelung der Heizung bei geöffneten Fenstern sorgen für eine weitere Energieeinsparung.
Klimatisierte Decken im obersten Geschoss sorgen
auch im Sommer für ein angenehmes Raumklima.
Ausgestattet mit neuen Brandschutztüren und mit einer
flächendeckenden Brandmeldeanlage erfüllt das
­Gebäude alle heute erforderlichen Brandschutzauf­lagen.
Die Arbeiten wurden im September 2009 unter der Leitung der Architekten Leukert & Riedl begonnen und im
April 2011 fertig gestellt.
Der Umwelt zuliebe – Best Practice
Beispiele aus dem Landkreis
E Umbau und Modernisierung des
Ruperti-Gymnasiums
Das Ruperti-Gymnasium Mühldorf wurde im Jahr 1958
errichtet und 1994 erweitert. Das Dach und die Fassaden des Atriumbaus wurden bereits 2001 energetisch
saniert.
Aufgrund massiver energetischer und brandschutztechnischer Mängel wurden im Mai 2008 im Rahmen einer
europaweiten Ausschreibung die Architektenleistungen
an die Architekten Leukert & Riedl vergeben.
einer flächendeckenden Brandmeldeanlage brachten
das Gebäude auf die heute erforderlichen brandschutztechnischen Anforderungen.
Darüber hinaus wurden die Fachraumausstattungen für
die Fächer Physik, Chemie, Biologie und Informatik auf
den technologisch modernsten Stand gebracht. Zu den
technischen Weiterentwicklungen zählte außerdem die
komplette Vernetzung der Schule.
Zudem ermöglicht nun ein Bussystem mit angeschlossener Visualisierung die Überwachung und Steuerung
der gesamten Gebäudetechnik.
Die Maßnahmen
Es stellte sich heraus, dass ein Rückbau auf nahezu
Rohbauniveau erforderlich war, damit das Gebäude den
heutigen Ansprüchen eines modernen Gymnasiums
­gerecht werden konnte. Hochgedämmte Fassaden,
­Dächer, Fenster mit Dreifachverglasung und einem
Blockheizkraftwerk der neuesten Generation schufen
ein Schulgebäude, das bereits dem Neubauniveau der
2014 in Kraft tretenden neuen Energieeinsparverordnung entspricht.
Die Sanierung wurde in mehreren, zeitlich getrennten
Bauabschnitten geplant, um die Belastung der Schüler
und der Lehrer auf ein erträgliches Maß zu minimieren.
Mit den Arbeiten des ersten Bauabschnittes wurde im
September 2008 begonnen, zurzeit wird der Hauptbau
saniert, der im November 2013 eingeweiht werden soll.
Im Dezember 2013 wird mit der Sanierung des Atriums
und der Hausmeisterwohnung begonnen, so dass zum
Schuljahr 2015/2016 die Generalsanierung vollständig
abgeschlossen sein wird.
Foto: Landratsamt Mühldorf a. Inn
Die Sanierung nahezu aller Decken, die Einführung von
Brandschutzabschnitten mittels Brandschutztüren und
37
Förderprogramme auf einen Blick
Sanierung beschlossen – und wie geht es jetzt weiter?
Die KfW bietet mehrere zinsgünstige Darlehen und
­Förderprogramme an. Mit der Maßnahme darf häufig
erst begonnen werden, wenn ein schriftlicher Förder­
bescheid vorliegt. Deswegen sollten Sie sich im Vorfeld
informieren und verschiedene Angebote vergleichen.
Egal, welche offizielle Stelle für die Förderung einsprin-
gen soll, beantragen Sie auf jeden Fall frühzeitig die
­ nanziellen Mittel. Außerdem ist es ratsam, möglichst
fi
mehrere Sanierungsmaßnahmen zusammenzufassen –
gefördert werden in erster Linie Maßnahmenkombina­
tionen. Energieberater helfen Ihnen bei der Abstimmung
Ihres Energiekonzepts auf mögliche Förder­programme.
Fördermittel sind in der Regel auf eine b
­ estimmte jähr­
liche Höhe begrenzt.
E KfW-Förderprogramme
Energieeffizientes SanierenUnterstützt die Sanierung von Altbauten, mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu senken (seit März 2011 auch Förderung von Einzelmaßnahmen)
Energieeffizientes BauenUnterstützt den Neubau oder Kauf eines KfW-Effizienzhauses 70, 55
oder 40 (oder eines besseren energetischen Standards)
Erneuerbare Energien Unterstützt den Bau von Solaranlagen und kombinierten Anlagen zur
Strom- und Wärmeerzeugung (für dieses Programm gibt es mehrere
Varianten, so wird beispielsweise auch Tiefengeothermie gefördert)
Förderung von BaudenkmalenEingeführt wurde ein Effizienzhausstandard „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ für öffentliche Gebäude und Wohnhäuser
Optimierung der WärmeverteilungGefördert wird die Optimierung der Wärmeverteilung bei bestehenden
Heizungsanlagen als Einzelmaßnahme
KfW-WohneigentumsprogrammFördert den Bau oder Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung (2012 wurde der Finanzierungsteil für den Erwerb von Wohneigentum von 30 auf 100 Prozent erhöht)
Altersgerecht UmbauenUnterstützt die Beseitigung von störenden Hindernissen und Baumaßnahmen, die zur Barrierefreiheit beitragen
E BAFA-Förderprogramme
Energiesparberatung –
Unterstützt wird eine Energieberatung für Gebäudeeigentümer
„Vor-Ort-Beratung“
sowie Mieter und Pächter
Förderprogramm Unterstützt werden Investitionen in Anlagen zur Nutzung
„Erneuerbare Energien“
Erneuerbarer Energien wie z.B. Solaranlagen
Förderprogramm Unterstützt die Stromerzeugung mithilfe von Kraft-Wärme-Kopplungs„Kraft-Wärme-Kopplung“Anlagen; seit April 2012 Können auch Anträge für Mini-KWK-Anlagen
bis 20 kW eingereicht werden
Maßnahme zur Nutzung Erneuerbarer Gemeinsam mit der KfW bezuschusst dieses Programm die Förderung
Energien im „Wärmemarkt“ der Erzeugung und Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt
(Marktanreizprogramm)
Förderung von Solarkollektoranlagen
Unterstützt den Betrieb einer Solarkollektoranlage
38
Förderprogramme auf einen Blick
Foto: Frog_Fotolia.com
E Abkürzungsverzeichnis
BAFA: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
BHKW: Mini-Blockheizkraftwerk
DBU: Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Dena: Deutsche Energie-Agentur
EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz
EEWärmeG: Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz
EnEV: Energieeinsparverordnung
E Förderdatenbank der Deutschen Energie-Agentur
Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
Einen umfassenden Überblick können Sie sich mit Hilfe
der Förderdatenbank der Deutschen Energie Agentur im
Internet verschaffen.
Oder Sie wenden sich direkt an die kostenlose EnergieHotline der Dena:
Deutsche Energie Agentur
Chausseestraße 128a
10115 Berlin
Info-Telefon: 08000-736734 (täglich rund um die Uhr)
Informationsangebote im Internet:
J www.thema-energie.de
Energie-Spartipps für Haus und Wohnung, Finanzierungsinfos sowie Fakten zur Sonnenenergie und anderen erneuerbaren Energien.
J www.initiative-energieeffizienz.de
Tipps und praktische Informationen rund um die effiziente Stromnutzung im Haushalt.
J www.energiepass-aussteller-verzeichnis.de
Hier finden Sie schnell und einfach den EnergiepassAussteller in Ihrer Nähe.
39
Gartengestaltung
Ist der Traum vom eigenen Haus erst einmal wahr geworden, rundet ein schön angelegter Garten die Wohlfühlatmosphäre ab.
Der Garten fördert das Wohlbefinden, beeinflusst das
Klima rund um das Wohnhaus und macht aus der Wohnanlage ein vollständiges Bild. Doch leider entsteht der
Traumgarten nicht von selbst – es muss viel Arbeit und
Zeit hineingesteckt werden. Es beginnt mit der sorgfältigen Planung, geht weiter mit der Ausführung und muss
dann weiterhin intensiv gepflegt werden. Dafür werden
Sie jedes Jahr im Frühling mit einem wunderbaren grünen Paradies belohnt.
E Gestaltungsvielfalt im grünen Paradies
Neben Rasen, Bäumen und Blumen haben Sie noch
viele andere Möglichkeiten, Ihren Garten zu gestalten.
Um Ihren Rasen zu schützen sollten Sie Gartenwege
anlegen. Dafür stehen Materialien wie Steinplatten, Beton- oder Pflastersteine sowie Klinkerziegel zur Verfügung. Als Grundsatz sollte beachtet werden, dass möglichst einheitliches Material bei Terrasse und Wegen ver-
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wendet wird. Noch dazu ist es von Vorteil, wenn die
Platten oder Steine rutschfest und pflegeleicht sind.
Auch im Freien sollte für die richtige Beleuchtung gesorgt sein. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass die
Lampen und Leuchten für den Außenbereich geeignet
sind und über ausreichenden Spritzschutz verfügen. Mit
einer geschickten Installation verwandeln Sie Ihren Garten auch bei Nacht in einen zauberhaften Ort. Der Einbau der Beleuchtung sollte aber unbedingt von einem
Fachmann vorgenommen werden. Außerdem können
Sie sich – ganz nach Ihrem Bedarf – verschiedene Gestaltungselemente in Ihren Garten holen. Bei Familien
mit Kleinkindern bietet es sich an, eine Ecke mit Spielmöglichkeiten einzuplanen. Ein Sandkasten, ein Klettergerüst, eine Rutsche oder eine Schaukel kommt bei den
Kleinen immer gut an. Auch sehr schön ist die Installation eines festen Grillplatzes oder eventuell eines Stein-
ofens, dort können Sie im Sommer mit Freunden und
Bekannten schöne Abende verbringen. Sehr beruhigend
wirken Elemente mit Wasser in Ihrem Garten. Ein kleiner
Teich oder Brunnen kann zum Blickfang im Grünen werden und verleiht Ihrem Grundstück zusätzlich eine
freundliche Note.
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Bernhard Maier
Ursulinenring 31, 84419 Schwindegg
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Waldkraiburg 3
Ulrich Grünwald
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