Sanierung sichert Zukunft

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8.2009
August
ISSN 0944-5749
12,80 =C
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau
Energieeffizienz
Holz setzt Trends
Wärmetechnik
Holz heizt ein
EnEV 2009
Holz geht’s an
Haustechnik
Sanierung sichert Zukunft
Organ des Bundes
Deutscher Zimmermeister
Organ der Europäischen
Vereinigung des Holzbaus
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Fraunhofer-Instituts, die über 24 Jahre lief, eine Leistungsstabilität von 94,5 %.
Editorial
Claudia Vielweib
Chef vom Dienst mikado
Kunden verlangen Energieeffizienz
Die Nachfrage nach Krediten und Zuschüssen für energieeffizientes Bauen und Sanieren ist
unverändert hoch. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verzeichnet trotz des schwierigen
wirtschaftlichen Umfelds bis zur Mitte des Jahres eine deutlich gestiegene Inanspruchnahme
der zur Verfügung stehenden Mittel. Seit Januar hat die staatliche Förderbank die Konditionen
für energieeffiziente Sanierung attraktiver gestaltet
und unterstützt nun auch Einzelmaßnahmen bei
Haustechnik: Der Holzbau stellt andere An-
der Modernisierung.
forderungen. Seite 24.
Diese Chance nutzt der Holzbau: Die TES
Heizen mit Holzpellets liegt voll im Trend.
EnergyFacade beispielsweise ist ein vorgefertigtes
Seite 34. EnEV 2009: Schärfere Standards
Großelement für die rationelle Fassadensanierung.
senken Energiekosten. Seite 58.
Pelletsheizungen:
In einem internationalen Forschungsprojekt
entwickelt, brachten drei Holzbauunternehmen ihre Erfahrungen aus der Praxis mit ein.
Die großflächigen Holzrahmenbauelemente auf Seite 16 sind ein Beispiel dafür, den
Sanierungsmarkt für den Holzbau noch stärker zu erschließen.
Mancher Bauherr fühlt sich unsicher bei Passivhaus und Niedrigenergiehaus. Er kann sich
das Wohnen in einem Gebäude ohne Heizungsanlage und mit kontrollierter Lüftung nur
schwer vorstellen. Abhilfe schafft eine Holzbaufirma im Bayerischen, die ihre Kunden in voll
funktionsfähigen Musterhäusern den Mehrkomfort live erleben lässt.
Die neue Energieeinsparverordnung kommt. Die verschärfte EnEV gilt ab Oktober 2009
und enthält zahlreiche Neuregelungen. Die Anforderungen für Neubauten und für die
Modernisierung steigen deutlich. Kein Problem für den Holzbau. Im Gegenteil: Zimmerer
und Holzbauer nutzen die Gelegenheit und spielen ihre Trümpfe voll aus.
Ihre
www.mikado-online.de
3
Frank Lattke
Rolf Tumert, iStockphoto.com
mikado 8.2009 Inhalt
Markt für Zimmerer
Die neue Energieeinsparverordnung 2009 und steigende
Energiepreise motivieren Bauherren zu einer energiesparenden Bauweise und Hausbesitzer zu Modernisierungsmaßnahmen – ein guter Markt für den Holzbau.
Seite 12
MARKETING
12 | Plus-Energie-Haus
Bei einem Passivhaus kann intelligente Haustechnik relativ einfach Stromüberschuss erzeugen. Um
Bauherren dafür zu begeistern, muss Holz auch
seine anderen Vorzüge ausspielen.
16 | Bestandsmodernisierung
Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt,
die wirtschaftlich, schnell, störungsarm und
präzise realisierbar sind. Der Holzbau mit seinen
werkseitig vorgefertigten Großelementen ist dafür
hervorragend geeignet.
20 | Haustest
So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus
bietet seinen Kunden an, im Musterhaus im oberbayerischen Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg
gibt den Aichers Recht. Nach dem eingehenden
Haustest liegt die Abschlussquote meist bei 100 %.
Holzpelletsheizungen
Holzpellets erfreuen sich seit Jahren zunehmender
Beliebtheit. Pelletsheizungsanlagen holen sich
ihren Brennstoff selbst aus einem Lagerraum. Der
muss von Anfang an richtig geplant sein.
Seite 34
30 | Solarthermie
Blechdeckungen sind gut als Sonnenkollektor nutzbar. In Kombination mit einer Wärmepumpe ergibt
das ein energieeffizientes Gesamtsystem.
HOLZPELLETSHEIZUNGEN
34 | Pelletsheizungen
Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren großer
Beliebtheit. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unter
anderem lassen staatliche Förderprogramme die
Investition schnell amortisieren.
38 | Pelletslagerung
Pelletsheizungsanlagen holen sich ihren Brennstoff
selbst aus einem Lagerraum. Der muss aber von
Anfang an richtig geplant und gebaut sein. Sonst
leidet die Brennstoffqualität und die Heizversorgung kann abreißen.
FORTBILDUNG
TECHNIK
24 | Technische Gebäudeausstattung
Wenn es um die technische Gebäudeausstattung
geht, hat der Holzbau so seine Eigenheiten. Eine
Einschätzung eines Ingenieurs für technische Ausrüstung und Energietechnik mit Erfahrung.
4
mikado 8.2009
54 | Forum Holz, Bau, Energie
Rund 300 Teilnehmer interessierten sich für den
zweiten europäischen Kongress für energieeffizientes Bauen mit Holz am 16. und 17. Juni 2009 in
Köln. Topthemen 2009 waren Fassadensanierung
und Holzpelletsheizungen.
Heinz-Holzbauplanung & Zimmerei
Perspektiven
Mit konsequenter Arbeitsvorbereitung und großem Engagement
errichtete ein Zimmerer zusammen mit seinen Bauherren einen
energiesparenden und kostengünstigen Holzbau.
Seite 58
Titel: FLIR;
Frank Lattke;
Rolf Tumert,
iStockphoto.com
Ein Magazin der
WEKA MEDIA
GmbH & Co. KG
7ELTWEITóDIEó.UMMERóó
IMó5W7ERTóBEIó
7OHNDACHFENSTERN
PERSPEKTIVEN
58 | Energieeinsparverordnung
Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung in Kraft: die EnEV 2009. Sie enthält
zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen
für Neubauten und für die Modernisierung von
Bestandsbauten steigen deutlich.
62 | Gemeindezentrum
Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde in
Herdorf verdankt seine Existenz einer ungewöhnlichen Planungsweise und konsequenten Arbeitsvorbereitung eines engagierten Zimmermeisters.
Begeisterung und Eigenleistung halfen zudem, das
begrenzte Budget einzuhalten.
Heje:[i_]deH.D;c_jKm#M[hj0&".*M%c(A
%INZIGARTIGEó%NERGIEEFlóZIENZóFASZINIERENDESó$ESIGNó
$ASó2OTOó7OHNDACHFENSTERóDERóNEUENó'ENERATIONó
SETZTó-A”STÉBEó0REMIUMQUALITÉTóuMADEóINó'ERMANYh
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óó ÂBERóóUNSERERó0RODUKTEóóó
óó%52-INóAUSóDEMóDTó&ESTNETZó-OBILFUNKPREISEóKÚNNENóABWEICHEN
Rubriken
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Editorial
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5
kurz & bündig
mikado-Interview
Energieeffizienz deutlich signalisieren
Zum 1. Oktober 2009 führt die Deutsche Energie-Agentur (dena)
zeitgleich mit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung
(EnEV 2009) einen neuen Gebäudestandard ein: das „Effizienzhaus“. mikado befragte dazu dena-Bereichsleiter Thomas Kwapich.
mikado: Herr Kwapich, warum
führt die dena einen weiteren
Gebäudestandard ein? Genügen
die existierenden nicht?
Thomas Kwapich: Es gibt kein
einheitliches Label, das energieeffiziente Gebäude sichtbar und
damit auch besser vermarktbar
macht. Es gibt zwar derzeit verschiedene Bezeichnungen für
energieeffiziente Gebäude, aber
diese Vielfalt ist für Kunden eher
verwirrend. Mit dem Effizienzhaus-Label wollen wir dem begegnen und diese Orientierungslücke füllen. Es gibt ja momentan
schon zahlreiche energieeffiziente Gebäude, aber man sieht es
ihnen halt nicht an. Durch eine
eindeutige Bezeichnung wollen
wir das energieeffiziente Bauen
stärken, damit es etwas Normales wird und sich dann auch die
Nachfrage erhöht.
Das will ja aber die dieses Jahr
eingeführte Zertifizierung der
Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) auch.
Die DGNB-Zertifizierung überprüft die Gesamtnachhaltigkeit
eines Gebäudes in einem komplexen und aufwendigen Verfahren. Unser Ansatz ist da viel einfacher, schneller, preisgünstiger
und prägnanter. Wir wollen eine
möglichst breite Wirkung erzielen. Deshalb konzentrieren wir
uns auf ein Thema: die Energieeffizienz. Die interessiert heute
doch Mieter und Käufer einer
Immobilie zuerst, denn sie definiert die Nebenkosten.
Gibt es denn einen Bedarf für
diesen neuen Standard?
Ja, sogar einen sehr großen.
Denn derzeit ist die Verunsicherung groß. Es geht uns darum,
eine glaubhafte Qualitätsgarantie einzuführen. Das ist nur möglich, wenn ein vernünftiges und
transparentes System und ein
vertrauenswürdiger Prüfer dahinterstecken. Da wir das Effizienzhaus-Label zusammen mit
dem Bundesbauministerium
und der KfW entwickelten, signalisiert es Seriosität. Zur Sicherstellung der Qualität dient
der Energieausweis mit dena-
6
www.maengelquartett.de
mikado 8.2009
ment. Wenn ein Bauherr schon
Mehrkosten auf sich nimmt, um
ein energetisch vorbildliches Gebäude zu errichten, dann darf er
ruhig stolz darauf sein. Und wir
hängen seinem Gebäude einen
Orden um: Jedes Effizienzhaus
bekommt von uns eine hochwer-
EffizienzTagung
Bauabnahmen bekommen Pfiff
S
Wünschen Bauherren so eine
Qualitätsgarantie überhaupt?
Nach den Anfragen zu schließen: auf jeden Fall. Wir belohnen Bauherren für ihr Engage-
„Wir wollen mit dem neuen Energie-Label
eine möglichst breite Wirkung erzielen.“
Formulardesign
o wird selbst die Bauabnahme zum
ästhetischen Genuss: Die Berliner
Architekten Thomas Karsten und Alexandra Erhard gestalteten zusammen
mit dem Grafiker Borries Schwesinger,
Autor des mehrfach ausgezeichneten Buchs „Formulare gestalten“, ein
Mängel-Set. Darin finden sich eine
Mängelliste als Formularblock, abziehbare Klebepfeile für die Kennzeichnung von Mängeln, ein handlicher Leitfaden für die Hosentasche, ein obligatorischer
Zollstock und ein Quartett mit den schwerwiegendsten
Baumängeln, höchsten Beseitigungskosten und größten Frustfaktoren. Beim Wettbewerb 2009 des renommierten Art Directors Club (ADC) gewann das Mängelset in der Kategorie „Design“ eine Auszeichnung.
Gütesiegel, der schärfere Anforderungen als der gesetzliche
Energieausweis stellt. Der Prüfer
muss z.B. das Gebäude vor Ort
gründlich und nach einem standardisierten Verfahren untersuchen und dokumentieren.
Hannover diskutiert die EnEV
A
m 13. und 14. November
2009 findet im Hannover
Congress Centrum (HCC) wieder
die „EffizienzTagung Bauen +
Modernisieren“ statt. Kernthemen
sind die rechtlichen Rahmenbedingungen wie die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2009)
und die damit verknüpfte DIN V
18599. Das Tagungsprogramm ist
online abrufbar. Die Fachmesse
„EnergieSparTage“ rundet die Veranstaltung ab. Eine Website bietet
aktuelle Informationen.
www.effizienztagung.de
kurz & bündig
mikado-Newsletter
Beispiele überzeugen Kunden
U
tige Plakette, die außen sichtbar
befestigt werden kann und die
Qualität glaubhaft und deutlich
signalisiert. Das gibt Orientierung, sorgt für Klarheit und motiviert zur Nachahmung. Gerade
beim Verkauf oder der Vermietung eines Gebäudes ist das ein
gutes Argument, um Interessenten schnell zu überzeugen.
▴▴Thomas Kwapich
will mit dem
Standard „Effizienzhaus“ das
Thema stärken und
voranbringen
Für welche Gebäude wird das
Qualitätssiegel eingeführt?
Zunächst für alle Wohngebäude. Aber auch die Ausweitung
auf Nichtwohngebäude nehmen
wir bereits in Angriff.
Wie hängt der Energiestandard
mit der EnEV zusammen?
Wenn im Oktober die neue EnEV
und die daran angepasste KfWFörderung kommen, kann sich
jedes Gebäude „Effizienzhaus“
nennen, wenn unser standardisiertes Prüfungsverfahren nachweist, dass die EnEV-Anforde-
rungen um ein bestimmtes Maß
unterschritten sind. Die enge
Verzahnung des neuen EnergieLabels mit der KfW-Förderung ist
dabei ein wichtiger Schritt für
mehr Einheitlichkeit am Markt.
m Kunden für den Holzbau zu begeistern, sind vorbildliche Baubeispiele, wie sie jeden Monat in mikado zu finden sind, ideal. Schwarz-Weiß-Kopien haben
aber nicht die Wirkung wie die Originale. Dem Kunden PDFs zu mailen, ist die elegantere Methode. Die
gibt es für Newsletter-Abonnenten
zweimal im Monat
zum Download.
Wer den Newsletter
noch nicht abonniert hat, kann das
schnell und einfach nachholen:
Auf der mikadoWebsite in der
oberen Menüleiste ▴▴Newsletterabo auf der mikado-Website
den Punkt „Newsletter“ klicken und im dann erscheinenden OnlineFormular nur den Namen und die E-Mail-Adresse
eintragen – fertig! Neben PDFs zum Download enthält
der Newsletter natürlich jedesmal auch aktuelle Nachrichten und Veranstaltungshinweise.
www.mikado-online.de → Newsletter
Herr Kwapich, vielen Dank für
das Gespräch.
Passivhaus
„effi“ verzahnt Innen und Außen
81fünf
U
▴▴„effi“ heißt ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise
www.mikado-online.de
nter dem Namen „effi –
das neue Klimahaus der
LBS“ stellte „81fünf“ Juli 2009
ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise vor. Selbst▴▴Zum Garten besitzt „effi“ große Fenster
verständlich basiert es wieder
auf einem Raster von 81,5 cm,
das dem Zusammenschluss von Zimmereien, Architekten und Bauträgern seinen Namen gab. Bei dem Gebäude handelt es sich um
eine Weiterentwicklung eines Typs, mit dem „81fünf“ 1992 einen
Wettbewerb der Landesbausparkasse (LBS) gewonnen hatte. Der
neue Typ ist ebenfalls für die LBS entwickelt, aber deutlich energieeffizienter und komfortabler. Er erreicht Passivhausstandard, besitzt aber auf seiner Südseite ungewöhnlich große Fensterflächen
– und damit einen lichtdurchfluteten Innenraum und einen intenwww.energiecomforthaus.de
siven Bezug zum Garten.
7
kurz & bündig
Vorarlberg
Musterland vergibt Preise
Marco Mathis
D
▴▴In Bartholomäberg steht dieser Preis in der Kategorie „Mehrfamilienhaus“
as österreichische Bundesland Vorarlberg weist
eine beeindruckende Dichte innovativer Holzbauten auf. Rund 30 000 architekturinteressierte
Touristen besuchen sie jedes Jahr. Und so ist es eine
Selbstverständlichkeit, dass Vorarlberg alle zwei
Jahre einen eigenen Holzbaupreis vergibt. Im Juli
2009 war es wieder so weit. Unter 157 eingereichten Arbeiten wählte die Jury in sieben verschiedenen Kategorien Preisträger und Auszeichnungen aus.
Jurymitglied Roland Gnaiger beklagte in seiner Rede
allerdings das Ungleichgewicht zwischen 60 Einfamilien- und nur sieben Mehrfamilienhäusern. Er
schlussfolgerte daraus, dass die Bedeutung des qualitativ hochwertigen Mehrfamilienhauses noch immer
nicht richtig erkannt sei.
www.holzbaukunst.at
Arbeitsschutz
Studiengang
Checkliste online
Biel kreiert innovativen Mix
it einer neuen Online-Checkliste der Sachverständigenorganisation Dekra können Unternehmen selbst testen, wie es um
den Arbeitsschutz in ihrem Betrieb bestellt ist. Zwar ist nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) die
Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle mit 812 im Jahr 2008 auf einen
historischen Tiefstand gesunken. Und die Unfallquote hat sich auf
28,1 meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1000 Vollbeschäftigte verringert. Dennoch besteht Handlungsbedarf, denn rund 40 Prozent
aller Unternehmen wenden keine systematische Lösung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz an. Zudem führt jedes dritte Unternehmen keine Gefährdungsbeurteilung durch. Aus den
Check-Ergebnissen lassen
sich in Zusammenarbeit
mit Dekra-Sachverständigen konkrete Hinweise ableiten, wie die bestehenden Maßnahmen zu
verbessern sind. So erhalten Unternehmer eine höhere Rechtssicherheit. Für
eine umfassende Unterstützung im Arbeits- und
Gesundheitsschutz bietet
Dekra zudem ein eigenes
Internetportal an.
▴▴Auf zwei Dekra-Websites können
Unternehmer ihren Arbeitsschutz abchecken
8
mikado 8.2009
www.dekra.de/augcheck
www.dekra-sicherheit.net
D
ie Verbindungen zwischen dem Masterstudium Architektur und der Holzbauforschung
intensiviert die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau ab kommendem Herbstsemester. Studierende des Joint Master of Architecture
profitieren damit von dem großen Wissen der
Forschenden im Holzbau. Auf der anderen Seite
soll der Austausch auch den Fluss von architektonischen Überlegungen in die Forschungseinheit
fördern. www.ahb.bfh.ch
Agentur VELvet, Luzern
M
FF-Design
Adolf bereuter
kurz & bündig
▴▴„System 3“ nennt sich dieses innovative Fertighaus
Innovationspreis
Holzbau ist unter den Top 100
U
www.mikado-online.de
00
90
80
compamedia gmbh
nter den 100 innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands befindet sich
auch ein Holzbauunternehmen: Opitz Holzbau aus dem brandenburgischen Neuruppin.
Die Mittelstandsinitiative
würdigte die Leistungen
des Dachspezialisten vor
allem im Bereich „Innovationsförderndes TopManagement“. Für das
strenge Wettbewerbsverfahren der Wirtschafts- ▴▴Lothar Späth zeichnete Martin
universität Wien hatten Opitz auf dem Bonner Petersberg als
sich insgesamt 319 Unter- einen der 100 innovativsten
nehmen beworben. Vier Mittelständler in Deutschland aus
weitere Unternehmen aus
der Holzbranche schafften ebenfalls den Sprung in
die Top 100: die Mafell AG aus Oberndorf, die HGMTürenwerke Heinrich Grauthoff aus Rietberg-Mastholte, Richter Furniertechnik aus Melle und die
Robert Bürkle GmbH aus Freudenstadt. Die Baubranche ist mit 13 Unternehmen im Jahr 2009 gut vertreten. Für 2010 ist die Bewerbung noch bis zum
30. Oktober 2009 möglich.
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Holzbaupreis
Schweiz kürt Paradebauten
Pilatus Flugzeugwerke, CH-Stans
Z
▴▴Hightech-Maschinen in einer Hülle aus Holz: die Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke in schweizerischen Stans
Heizsysteme
eLearning
Passivhäuser ticken anders
Hersteller geht neue Wege
W
erkzeugmaschinenHersteller Bosch bietet
mit dem „Power Tools Learning Campus“ ein interaktives
Wissensportal über Elektrowerkzeuge an. Es ist für
Handwerker, Auszubildende,
Ausbilder und Berufsschullehrer konzipiert. Interaktive
Lernprogramme mit Animati-
um ersten Mal fand 2009 ein gesamtschweizerischer Holzpreis statt: der „Prix Lignum 2009“.
Unter 427 eingereichten Werken vergab die Jury für
fünf Preis-Regionen je einen Hauptpreis, 31 Auszeichnungen und 40 Anerkennungen. Den Hauptpreis in
der Region „Zentrum“ gewann die 72 x 122 m große
Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke in Stans.
Demnächst stellen eine Broschüre und eine Wanderausstellung die Holzbau-Bestleistungen der breiten
Öffentlichkeit vor. Eine ausführliche Dokumentation
gibt es schon jetzt auf einer eigenen Wettbewerbswww.holzpreis-schweiz.ch
website zu sehen.
B
ei der 38. Sitzung
des Arbeitskreises „Kostengünstige
Passivhäuser“ ging es
um den Vergleich verschiedener Heizsysteme. Denn nicht alle eignen sich gleichermaßen zur Deckung des niedrigen Verbrauchs. Die Ergebnisse beruhen
auf langjährigen Erfahrungen, die das Passivhaus Institut
Darmstadt statistisch auswertete, verglich und bewertete.
Der Protokollband ist dort bestellbar.
onen und Videoclips machen
die Wissensvermittlung interessant und lebendig. Teilnehmer haben ständig die Möglichkeit, ihren Lernerfolg zu
überprüfen. Nun gewann die
Internetplattform den „Europäischen eLearning Award
eureleA 2009“.
www.powertool-portal.com
www.passiv.de → Publikationen → Neue Veröffentlichungen
Renexpo
Holzbau trifft erneuerbare Energien
ie „Renexpo“ feiert 2009 ihr zehnjähriges Bestehen. Die internationale
Leitmesse für erneuerbare Energien und
energieeffizientes Bauen und Sanieren findet vom 24. bis 27. September im Augsburger Messe- und Kongresszentrum statt.
Die Veranstalter rechnen mit über 300 Ausstellern und 15 000 Besuchern. Während
der vier Tage treffen sich die verschiedenen Branchen zu insgesamt 15 Kongressen
aus den Themenbereichen Bauen und Sanieren, Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung,
Geothermie, Solartechnologie und Windenergie. Um das Bauen mit Holz dreht sich
die „2. Greenbuilding-Konferenz“. ▴▴Boschs eLearning-Plattform ist eine der besten in Europa
10
mikado 8.2009
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Reeco GmbH
D
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WohlfühlDuo
▴▴Sieger in der Kategorie „Neubau Mehrfamilienhäuser“: die Baugruppe
Tannenhof in Konstanz
Effizienzhauswettbewerb
Energieeffizienz kann schön sein
eutschlands größter Wettbewerb für energieeffizientes Wohnen ist entschieden. Fast 600 Eigentümer und Architekten
hatten sich mit sanierten und neuen Gebäuden um insgesamt
120 000 Euro Preisgeld beworben. Ausgelobt hatten den Wettbewerb das Bundesbauministerium und die Deutsche EnergieAgentur (dena), um zu zeigen, dass Energieeffizienz und gute
Architektur kein Gegensatz sind. Sie zeichneten insgesamt 18 Gewinner in den Kategorien „Neubau Ein- und Zweifamilienhäuser“, „Neubau Mehrfamilienhäuser“, „Sanierung Ein- und Zweifamilienhäuser“, „Sanierung Mehrfamilienhäuser“ und „Beste
denkmalgeschützte Gebäude“ aus. Die Sanierungsgebäude erreichen mindestens den neuen Standard „Effizienzhaus 70“,
die Neubauten „Effizienzhaus 55“. Die am 1. April 2009 eingeführten Standards geben den Energieverbrauch in Relation zum
durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) definierten Mindeststandard an: 70 % und 55 %. Sie bekannt zu machen, war ein
www.zukunft-haus.info
weiteres Ziel des Wettbewerbs.
Frage des Monats
Kann die Holzbaubranche das neue Label „Effizienzhaus“ brauchen?
A)Ja, denn die Energieeffizienz eines Gebäude gehört
stärker publik gemacht.
B)Nein, denn die Betonung der Energieeffizienz geht
auf Kosten der wichtigeren Ökobilanz.
C)Nein, es gibt schon genügend Standards, da verwirrt
ein weiterer nur.
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schließt Wärmebrücken, erhöht die Wohnqualität. Handwerksgerechte Luft- und
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Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe
11
Dietmar Haucke, Koblenz
Marketing
▴▴Die Südseite besitzt relativ
große Fenster
Plus-Energie-Haus
Wohlfühlen und dabei Geld verdienen
Bei einem Passivhaus können eine Solaranlage und eine intelligente Haustechnik
ziemlich einfach einen Stromüberschuss erzeugen. Um Bauherren für so ein PlusEnergie-Haus zu begeistern, muss Holz aber auch seine anderen Vorzüge ausspielen.
N
achhaltig wollte sie bauen, die
fünfköpfige Familie DiederichsSeidel, auf einem 617 m2 großen
Grundstück im Koblenzer Stadtteil
Asterstein. Da war Passivhaus-Standard natürlich eine Selbstverständlichkeit. Doch das war noch nicht
genug. Es ging ihr neben der Energieeffizienz auch um Lebensqualität, Lebensdauer und Umweltbelastung. Deshalb die klare Entscheidung
für einen Holzbau. Und anschließend
die gründliche Suche nach einem geeigneten Bauunternehmen. Die Wahl
fiel dann auf Blum Holzbau aus dem
benachbarten Neuwied.
12
Bauunternehmer plant
individuelles Wunschhaus
Entscheidend war, dass das Bauunternehmen die Philosophie der Familie voll mittrug und unterstützte.
„Wir fühlten uns bei unserem Hausbau rundum sehr gut betreut“, blickt
der Bauherr zufrieden zurück. „Über
Fachzeitschriften und das Internet
hatten wir uns mit dem Thema Passivhaus vertraut gemacht und waren
anschließend im Großraum Koblenz
unterwegs, um uns gebaute Beispiele anzusehen. Dabei fiel uns die gestalterische Qualität der Blumschen
mikado 8.2009
Häuser auf, sodass wir uns mit dem
Unternehmen eingehend beschäftigt
haben.“
Für die gestalterische Qualität ist
Stefan Schäfer zuständig, der Architekt bei Blum. Er kennt sich mit der
Konzeption von Passivhäusern aus
und gibt ihnen eine einladende und
moderne Anmutung. Den schlichten
Baukörper musste er wegen des Zuschnitts des 617 m2 großen innerstädtischen Grundstücks um 36° aus der
Nord-Süd-Richtung drehen. Mit einer
Grundfläche von 10,25 x 10,35 m und
glatten Fassaden- und Dachflächen
erhielt er eine sehr kompakte Form.
Marketing
Die ist wichtig, denn ein günstiges
Außenflächen-Volumen-Verhältnis
reduziert den weiteren konstruktiven und haustechnischen Aufwand
und damit die Baukosten.
Eine durchdachte Grundrissorganisation führte zu relativ großen und
funktional proportionierten Räumen.
Dank einer Ausnahmegenehmigung
durfte im Dachgeschoss der Kniestock höher ausfallen, als es der Bebauungsplan ursprünglich festlegte.
So wurde das Dachgeschoss rechnerisch zum Vollgeschoss. Dafür verzichteten die Bauherren dann auf
den Keller. Als „Ersatzfläche“ dient
ein größerer Carport im Nordteil des
Grundstücks.
Insgesamt verfügt das Gebäude über 138,50 m2 Wohnfläche. Das
Erdgeschoss mit den Außenmaßen
10,25 m x 10,35 m bietet der fünfköpfigen Familie eine Wohnküche im
Anschluss an den Haustechnik- und
Hauswirtschaftsraum und ein geräumiges Wohnzimmer. Ergänzend liegen im Erdgeschoss ein Gäste-WC
mit Dusche, ein Arbeitszimmer und
der Flur mit Garderobe.
Über eine im Antritt viertelgewendelte Treppe wird das Dachgeschoss
erschlossen. Wegen der angestrebten
Kompaktheit besitzt es keine Gauben,
ist aber wegen des hohen Kniestocks
gut nutzbar. Ein sich über die gesamte Hauslänge ziehender Flur erschließt das Elternschlafzimmer mit
begehbarem Kleiderschrank und die
drei großen quadratischen Kinderzimmer mit Blick in den Garten. Das
ebenfalls große quadratische Badezimmer ist mit Dusche, Badewanne
und zwei Waschbecken auf die Bedürfnisse ausgelegt, die fünf Personen eben haben.
Die Familie fühlt sich in ihrem
neuen Domizil sehr wohl. „Vor allem, weil wir alle unsere gestalterischen Wünsche in Zusammenarbeit
mit dem Architekten verwirklichen
konnten. In unser eigenes Haus zu
ziehen war für uns ein besonderes
Erlebnis. Es macht uns stolz und gibt
uns das wohltuende Gefühl, unseren
Kindern ein wohngesundes und ökologisches Zuhause zu bieten“, erläutert Bauherrin Petra Seidel den Grund
ihrer Zufriedenheit.
www.mikado-online.de
mikado-Interview
Immer mehr Bauherren wollen Passivhäuser
Mit 21 Jahren gründete Zimmermeister Christoph Blum 1988 sein
eigenes Unternehmen. Bald spezialisierte er sich auf modernen
Holzbau mit Vorfertigung großer Elemente. Seit 1993 führt er die
meisten Projekte nach eigenen Entwürfen aus, seit 2001 mit einem
eigenen Architekten. mikado fragte ihn nach seinem Erfolgsrezept.
mikado: Herr Blum, wie lautet Ihre
Unternehmensphilosophie?
Christoph Blum: Wir wollen zeitlos
und umweltverträglich bauen. Qualität, Hochwertigkeit, Energiebewusstsein, Individualität und Zuverlässigkeit sind die logische Folge. Und
natürlich lieben wir unseren Naturwerkstoff Holz.
Wie haben Sie Ihr „Schiff“ erfolgreich
durch alle „Wellen“ manövriert?
An erster Stelle möchte ich hier unsere
Kundennähe nennen. Wir gehen auf
die Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten unserer Kunden ein. Außerdem ist bei uns alles im eigenen
Unternehmen integriert: Architektur,
Tragwerksplanung, Ausführung, Montage und Transport. So erreichen wir
Qualität, Termin- und Vertragstreue.
Zufriedene Kunden machen eine gute
Mund-zu-Mund-Propaganda und sind
für uns das wichtigste Marketinginstrument. Deshalb laden wir auch
alle zwei Jahre alte und neue Bauherren zu einem Sommerfest ein.
Sie betreiben aber doch sicher noch
weitere Marketingaktivitäten?
Selbstverständlich. Wir bauen nicht
nur gut, sondern dokumentieren
das auch. Wir klopfen keine Sprüche, sondern werben mit realisierten Projekten. Das tun wir in Zusammenarbeit mit einer Fotografin, einem
Grafiker und einer PR-Agentur. Auf
diese Weise fallen wir auf und erhalten weitere Anfragen.
Welche Rolle spielt bei Ihnen das Thema „Energieeffizienz“?
Alle unsere Objekte genügen natürlich immer den gesetzlichen Anforderungen, übertreffen sie aber auch oft.
Beim Holzbau ist das gar nicht schwierig und da brauchen wir keine auf-
▴▴Holzbauunternehmer Christoph Blum
setzt auf zufriedene Kunden und
eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda
wendige Gebäudetechnik. Wir setzen
auf natürliche Wärmedämmung, modernste Fenstertechnik und Luftdichtheit. Der Blower-Door-Test ist bei uns
obligatorisch. Die Behaglichkeit entsteht durch warme Bauteiloberflächen, eine gesunde Belüftung ohne
Zuglufterscheinungen, eine weitgehend natürliche Belichtung und natürlich durch das Holz selbst.
Welche Tendenzen sehen Sie auf dem
Markt?
Bei Neubauten wünschen Bauherren
immer öfter Passivhäuser. Die sind
inzwischen ein etablierter Standard.
Zum Plus-Energie-Haus ist es dann
eigentlich nur noch ein relativ kleiner
Schritt. Das erreichen wir durch eine
Ergänzung im Haustechnikbereich,
z.B. mit einer Photovoltaikanlage.
Weil wir hier schon viele Erfahrungen
sammeln konnten und Referenzprojekte zeigen können, sind wir für die
Zukunft bestens aufgestellt.
Herr Blum, vielen Dank für das Gespräch.
13
Steckbrief
Bauvorhaben:
Einfamilienhaus
Fam. Diederichs-Seidel
D-56077 Koblenz-Asterstein
▴▴Die Nordfassade verzichtet
konsequenterweise auf Fenster
▸▸Das nach Süden
geneigte Dach
besitzt eine große
Solaranlage
Bauweise:
Holzrahmenbau mit werkseitig
vorgefertigten Großelementen
Bauzeit:
Mai 2007 bis November 2008
Baukosten:
Holzrahmenbauweise
erreicht Passivhausstandard
Nach gründlicher Planung war das
Gebäude in relativ kurzer Zeit errichtet. Acht Tage nach Baubeginn
war das Streifenfundament mit Betonplatte fertig, in nur einem Tag der
Rohbau und in 20 Wochen der Innenausbau. Das verblüffte die Bauher-
für weitere 100 mm Mineralwolle
aufgebracht und zum Innenraum hin
mit 12,5 mm Gipsfaserplatten bekleidet. Diese Wandkonstruktion erreicht
einen U-Wert von 0,091 W/(m2K).
Dem steht das Dach mit 0,122 W/
(m2K) nicht viel nach. Dessen Aufbau
ist ähnlich dem der Außenwände, allerdings ist raumseitig statt einer zusätzlichen Mineralwolle-Schicht eine
„Wir klopfen keine Sprüche, sondern
werben mit realisierten Projekten.“
Gebäude bezugsfertig:
ca. 285 000 Euro
Photovoltaikanlage:
ca. 25 000 Euro
ren dann schon ein wenig, doch aufkeimende Befürchtungen lösten sich
schnell auf: „Nach den ersten Monaten im Eigenheim stellen wir fest,
dass alles so funktioniert, wie wir es
uns vorgestellt und mit dem Architekten besprochen hatten.“
Möglich war die schnelle Bauzeit
durch die Holzrahmenbauweise mit
werkseitig vorgefertigten Großelementen. Die Außenwand besteht aus
einer waagerechten Keilstülpschalung aus Lärche, einer Konterlattung
für 30 mm Hinterlüftung, 15 mm diffusionsoffener Holzfaserplatte, einem
302 mm starken Holzrahmenbausystem, in voller Tiefe mit Mineralwolle ausgefacht, innenseitig mit einer
18 mm starken OSB-Platte beplankt.
Darauf ist eine horizontale Lattung
Grundfläche:
10,25 x 10,35 m
Wohnfläche:
138,5 m2
Energiestandard:
Heizwärmebedarf:
9,33 kWh/(m2a)
Primärenergiebedarf:
32,8 kWh/(m2a)
Energiegewinnung:
Solarthermiekollektoren mit
6,06 m2 Absorberfläche
Photovoltaikanlage mit
6,3 kW 
Architektur, Statik, Bauphysik,
Bauausführung:
Ch. Blum Holzbau GmbH
D-56566 Neuwied-Gladbach
www.blum-holzhaus.de
14
dietmar haucke, koblenz
dietmar haucke, koblenz
Marketing
mikado 8.2009
20 mm starke Luftschicht vorhanden,
in der Installationen verlaufen. Die
nach Süden 20° und nach Norden
23° geneigten Dachflächen sind mit
Betondachsteinen bekleidet.
Solaranlage macht Gebäude zum
Plus-Energie-Haus
Solare Gewinne erzielt das Gebäude durch etwa 20 m2 große, dreifach
verglaste Fenster an der Südfassade
und eine fast vollständig geschlossene Nordfassade. Zum Plus-Energie-Haus aber machen es 36 vom
Bauherrn selbst montierte, monokristalline Silizium-Photovoltaik-Module mit 175 W Nennleistung. Sie
liefern den zum Betrieb einer Wärmepumpe notwendigen Strom und
Marketing
Uwe Diederichs-Seidel, Koblenz
Grundriss Obergeschoss
Dietmar Haucke, Koblenz / gh ▪
www.mikado-online.de
Kind 1
Schrank
Kind 2
Eltern
Kind 3
Grundriss Erdgeschoss
HWR/Technik
Essen
WC
Diele
Büro
Wohnen
Schnitt
Kind
Diele
Wohnen
Ch. Blum Holzbau, Neuwied-Gladbach
darüber hinaus noch einen Überschuss, der ins öffentliche Netz eingespeist wird: jeden Monat durchschnittlich 880 kWpeak. Für diese
vorbildliche Energieeffizienz erhielt
das Bauprojekt schon einige Auszeichnungen, unter anderem Frühjahr 2009 einen zweiten Preis beim
großen „Unser-Ener-Wettbewerb“
des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums.
Um sich „Passivhaus“ zu nennen,
darf bei einem Gebäude der Heiz­
wärmebedarf nicht mehr als 15 kWh/
(m2a) und der Primärenergiebedarf
inkl. aller elektrischen Verbraucher
nicht mehr als 120 kWh/(m2a) betragen. Mit 32,8 kWh/(m2a) liegt dieses
Gebäude deutlich darunter.
Auf die Frage, was ihm an seinem Haus am besten gefällt, antwortet Uwe Diederichs-Seidel denn
auch: „Vor allem die Tatsache, dass
die Technik des Hauses so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Die wirkungsvolle Dämmung,
die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und die selbst installierte
Photovoltaikanlage. In diesem Winter war es ja ‚zum Glück‘ so richtig
kalt. Wir haben uns hier aber woh­
ler gefühlt als in so manch milderen
Wintern in Altbauhäusern. Und wir
verdienen mit einer sauberen Sache
auch noch Geld.“
▴▴Die Außenwand
ist mit einer
Keilstülpschalung
aus Lärchenholz bekleidet
Bad
15
gumpp & maier, binswangen
Marketing
Bestandsmodernisierung
Die zweite Chance für den Holzbau
Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt, die wirtschaftlich, schnell,
störungsarm und präzise realisierbar sind. Holzbau mit werkseitig vorgefertigten
Großelementen ist dafür hervorragend geeignet.
T
ES EnergyFacade heißt ein internationales Forschungsprojekt mit
dem Ziel, bei der energetischen Modernisierung von Gebäudehüllen die
üblichen Methoden um eine sinnvolle
Alternative zu ergänzen: um vorgefertigte großformatige Holzrahmenbauelemente. Denn bisher spielt der
Holzbau seine Stärken in der lukrativen Bestandssanierung noch kaum
aus. Ziel des Forschungsprojekts ist
es daher auch, diesen Markt für den
Holzbau stärker zu erschließen.
Große Vorteile vorgefertigter Holzelemente gegenüber den bisher meist
angewandten Wärmedämmverbundsystemen sind die ergonomischere
16
Arbeitsweise und die umweltverträglicheren Materialien. Bei Themen
wie Staub, Lärm, Verschnitt, graue
Energie und Entsorgung schneiden
Holzbauteile deutlich besser ab. Die
Vorteile liegen also sowohl im ökonomischen als auch im ökologischen
Bereich.
Gebäudesanierung ist die große
Aufgabe der Zukunft
Die Forschung, Entwicklung und
Etablierung brauchbarer Systeme ist
langfristig ein lohnendes Geschäft,
denn die Bestandssanierung wird
künftig die Baubranche maßgeblich
mikado 8.2009
prägen. Die meisten Altbauten liegen mit einem Heizwärmebedarf zwischen 200 und 300 kWh/(m2a) weit
über den heutigen Mindeststandards
für Neubauten, ganz zu schweigen
von der Energieeffizienz bei Passivhäusern. Drei Viertel der Bestandsgebäude in Deutschland sind vor 1978
errichtet und verbrauchen zusammen
95 Prozent aller Heizenergie.
Da im Zweiten Weltkrieg sehr
viel Bausubstanz zerstört worden
war, entstand in den 1950er- und
1960er-Jahren neuer Wohnraum sehr
schnell und sehr preiswert. Die Gebäude waren meist standardisiert,
was für eine Fassadenmodernisierung
Marketing
Bestandsaufnahme muss
möglichst exakt sein
Um eine verlässliche Planungsgrundlage für die Vorfertigung zu haben, ist
eine lückenlose und exakte Bestandsaufnahme notwendig. Bestandspläne gibt es meistens gar nicht oder
sie sind viel zu unpräzise. Moderne
Messverfahren sind heute jedoch in
der Lage, ein Gebäude sehr genau
aufzunehmen. Die Anschaffung der
Geräte ist allerdings teuer und deren Beherrschung schwierig, sodass
ein Bauunternehmer diese Tätigkeit
besser an einen Vermessungsingenieur vergibt – zumal meist erst ein
geschickter Mix verschiedener Methoden zu wirklich brauchbaren Ergebnissen führt.
Je höher der Vorfertigungsgrad,
desto genauer muss das Aufmaß
sein. Die Verwendung großflächiger Elemente ist nur dann sinnvoll,
wenn sie vor Ort schnell montierbar sind, der Handwerker also keine
Überraschungen erlebt, sondern alles wie geplant passgenau sitzt. Und
die Vorfertigung ist ja eben die große Stärke und die große Chance des
Holzbaus. Denn Bauen im Bestand
bedeutet immer, dass Menschen im
zu sanierenden Gebäude und in den
www.mikado-online.de
mikado-Interview
Systematisieren und Abläufe verbessern
Projektleiter von „TES EnergyFacade“ ist der Architekt
Frank Lattke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet
Holzbau an der Architekturfakultät der Technischen
Universität München. mikado befragte ihn zu den Gründen
für die Durchführung dieses große Forschungsprojekts.
mikado: Herr Lattke, wie kam es zu
diesem Forschungsprojekt?
Frank Lattke: Die Modernisierung
und das Weiterbauen des Gebäudebestandes sind aktuelle Themen der
Architektur. Dabei sind energieeffiziente Lösungen gefragt. Das Thema
ist an unserer Universität schon seit
Jahren erkannt. Sowohl Prof. Stefan
Winter wie auch Prof. Hermann Kaufmann beschäftigen sich damit. Es lag
nahe, die Kompetenzen fakultätsübergreifend zu bündeln und gemeinsam
nach geeigneten Lösungen in Holz zu
suchen.
Was ist denn am Ende von zwei Jahren Forschung das Ergebnis?
Wir entwickeln kein Produkt, sondern
versuchen, Bauabläufe zu verstehen
und zu verbessern. Das Ergebnis wird
ein Handbuch sein, das Planern und
Zimmerern die Anforderungen und
Möglichkeiten der Bestandsmodernisierung mit vorgefertigten großflächigen Holzrahmenbauelementen
systematisch erschließt. Darüber hin-
mikado
mit standardisierten Großelementen
eine gute Voraussetzung ist. Hinzu
kommt, dass diese Bausubstanz eine
Altersphase erreicht hat, die sowieso umfangreiche Sanierungen erfordert. Und wenn sowieso saniert werden muss, dann wird der Aufwand für
die energetische Verbesserung deutlich geringer.
Die Qualität der Bausubstanz war
in den ersten Nachkriegsjahrzehnten
oft mäßig. Das erhöht den Modernisierungsbedarf noch, erschwert aber
die Passgenauigkeit von vorgefertigten Großelementen deutlich: Die
Wände haben oft Bäuche, Mulden
und Verzüge von mehr als 5 cm, sodass ein flächiger Anschluss vorgefertigter Holzbauteile nicht möglich
ist. Eine Fuge zwischen der bestehenden Außenwand und der neuen Schale ist unvermeidlich und deren Füllung ein wichtiges Thema von
Konstruktion und Bauphysik.
▴▴Frank Lattke untersucht den Workflow
bei der Gebäudemodernisierung mit
vorgefertigten Holzrahmenbauelementen
ein enormes Betätigungsfeld, wenn
es ihr gelingt, geeignete Bausysteme
anzubieten.
Das Projekt dient also nicht dazu, Wissen in einem Teilbereich zu vertiefen,
sondern Wissen aus Teilbereichen zusammenzufügen?
„Unser Ziel ist, die Möglichkeiten der
Vorfertigung möglichst weit auszureizen.“
aus lernen wir viel von den Pilotprojekten mit unseren Praxispartnern.
Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit den beteiligten Zimmereiunternehmen?
Der intensive Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis befruchtet unsere Arbeit. Der Schwerpunkt unserer
angewandten Forschung liegt auf
der Entwicklung praxistauglicher Lösungen, die in Zukunft zügig umsetzbar sind. Gerade die Bestandsmodernisierung bietet der Holzbaubranche
Ja, genau. Wir wollen den Workflow
verbessern: von der Bestandserfassung über Projekt-, Ausführungs- und
Holzbauplanung bis hin zur Fertigung
und Montage. Um einen möglichst lückenlosen Prozess zu erreichen, müssen die Phasen aufeinander abgestimmt und die Fachkompetenzen der
Beteiligten gebündelt werden. Unser
Ziel ist, die Möglichkeiten der Vorfertigung möglichst weit auszureizen.
Herr Lattke, vielen Dank für das informative Gespräch.
17
Frank Lattke, Tu münchen, fachgebiet holzbau
Marketing
Projektname:
TES EnergyFacade
www.tesenergyfacade.com
Forschungsthema:
Vorgefertigte Holzbauelemente
für Gebäudehüllen:
▸▸… erhielt eine
neue Fassade aus
großen vorgefertigten Holzrahmenbauelementen
▸▸ Anwendungsgrundlagen
Werkseitige Vorfertigung
macht Holz überlegen
▸▸ Planungsprinzipien
▸▸ konstruktive Lösungen
▸▸ bauliche Umsetzung in
Pilotprojekten
Bei der Vorfertigung von Holzrahmenelementen im Werk lassen sich
schon neue Fenster einbauen – einfacher, schneller und exakter, als das
auf Baustellen möglich ist. Sie müssen aus bauphysikalischen Gründen
sowieso in der neuen Konstruktionsebene sitzen. Des Weiteren lassen sich
Solar- und Versorgungselemente in
die Holzrahmenkonstruktion integrieren. Damit entstehen innovative
Produkte, die den oft angewandten
Wärmedämmverbundsystemen weit
Projektdauer:
Januar 2008 bis Januar 2010
Beteiligte Hochschulen:
Technische Universität München
D-80333 München
Fakultät für Architektur
Fachgebiet Holzbau
Prof. Hermann Kaufmann
www.holz-tum.de
Fakultät für Bauingenieur­wesen
Lehrstuhl für Holzbau
Prof. Dr. Stefan Winter
www.hb.bv.tum.de
Norwegian University of Science
and Technology
Helsinki University of Technology
Praxispartner in Deutschland:
Anton Ambros GmbH
D-87659 Hopferau
www.ambros-haus.de
Gumpp & Maier GmbH
D-86637 Binswangen
www.gumpp-maier.de
▸▸Die Unebenheiten von
Altbaufassaden
lassen sich
mit digitalen
Messmethoden
sehr exakt
ermitteln und
darstellen
O.Lux Holzbau GmbH & Co.
D-91166 Georgensgmünd
www.o-lux.de
18
Nachbargebäuden wohnen oder arbeiten und eine möglichst kurze Störung ihres Alltags wünschen. Da ist
Holz ideal. Die präzise Vorfertigung erlaubt eine schnelle und störungsarme
Montage in hoher Qualität. Um diese
Chance nutzen zu können, braucht es
nur noch geeignete Systeme.
mikado 8.2009
überlegen sind und ganz andere Herangehensweisen an das Weiterbauen im Bestand ermöglichen.
Die Modernisierung ist immer
auch die große Chance, ein Gebäude gestalterisch aufzuwerten und die
vorhandenen Flächen zu erweitern.
Dadurch steigt der Wert einer Immobilie – und das macht es für Hausbesitzer noch interessanter. Neben Anbauten mit Wandelementen oder gar
vorgefertigten Raumzellen ermöglicht Holz als leichte Bauweise auch
vielfältige Formen von Aufstockungen, die mit schwereren Materialien
aus statischen Gründen meist nicht
und nur mit erheblichem Mehraufwand realisierbar wären.
Gerade Aufstockungen sind ein
großes Zukunftsthema. Die Nachverdichtung von Siedlungen „in die
Höhe“ verringert die Freiflächen
nicht und gibt den Zwischenräumen
oft eine klarere Struktur und stärkere
Identität. Und für Hausbesitzer sind
t. schäfer / k. eder, TU München, LS für Geodäsie
Steckbrief
▴▴Das nicht mehr
zeitgemäße
Gebäude des norwegischen
Risør Technical
College …
Marketing
Erst gebündeltes Fachwissen
macht die Holzbaubranche stark
Gute Voraussetzungen also für den
Holzbau. Noch fehlt es aber den meisten Betrieben an Erfahrungen und
dem notwendigen Fachwissen. Das
soll sich nun ändern: Das bisher vorhandene Wissen systematisch aufzubereiten, zu publizieren und für jeden
Interessierten verfügbar zu machen,
ist das Ziel des Forschungsprojekts
„TES EnergyFacade“.
Beteiligt sind drei europäische
Hochschulen: die Technische Universität München, die Norwegian
University of Science and Technology in Trondheim und die finnische
Helsinki University of Technology.
Die Internationalität war Voraussetzung, um von der Europäischen
Union Forschungsmittel zu erhalten.
In einem zweistufigen Verfahren,
das 2006 begann, setzte sich die an
den Lehrstühlen von Prof. Dr. Stefan Winter und Prof. Hermann Kaufmann geborene Idee als eine von 17
unter 78 eingereichten Forschungsthemen durch.
Anfang 2008 ging’s dann richtig los. Im Team sitzen Architekten,
Bauingenieure, Bauphysiker, Haustechniker, Brandschützer, Produkthersteller und Bauunternehmer. Gerade die enge Kooperation mit der
Wirtschaft ist Voraussetzung für den
Erfolg, schließlich geht es im Wesentlichen um die Verbesserung von
Prozessen. Hier haben die Praxiserfahrungen der Holzbauunternehmen entscheidende Bedeutung.
Ganz wichtige Erkenntnisse bringen dann natürlich die Untersuchungen bei der Durchführung von
Projekten. Erst sie beweisen: Modernisierungen mit vorgefertigten großformatigen Holzrahmenelementen
funktionieren. Man darf sich schon
jetzt auf einen spannenden Projektbericht freuen. Und auf eine erfolgreiche Zukunft des Holzbaus.
Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪
www.mikado-online.de
mikado-Interview
Langfristig wettbewerbsfähig bleiben
Einer der Praxispartner bei „TES EnergyFacade“ ist das
schwäbische Holzbauunternehmen Gumpp & Maier.
mikado befragte seinen Geschäftsführer nach den Motiven,
hier mitzumachen und viel Zeit und Geld zu investieren.
an. Der Holzbau kann und muss hier
wettbewerbsfähige Lösungen entwickeln.
mikado
Aufstockungen schlicht und einfach
deshalb reizvoll, weil damit ohne
Grunderwerb ihre vermietbaren Flächen anwachsen, sich Investitionen
also schneller amortisieren.
▴▴Alexander Gumpp sieht in der
energetischen Fassadenmodernisierung
einen riesigen Markt für den Holzbau
mikado: Herr Gumpp, warum machen
Sie bei diesem Projekt mit?
Alexander Gumpp: Es ist hochinteressant, erweitert unseren Horizont und
wir lernen viel dazu. Mit Prof. Kaufmann und Prof. Winter sind zwei Koryphäen des Holzbaus an Bord, da kann
man nur profitieren. Josef Ambros und
Was ist bei Fassadenmodernisierungen anders als sonst?
Beim Bestand müssen die neuen Elemente exakt auf die alte Wand passen.
Dafür braucht es ein exaktes Aufmaß.
Außerdem sind Außenwandflächen
von Altbauten oft uneben. Um die Toleranzen auszugleichen, brauchen wir
eine Fuge. Die bauphysikalisch und
konstruktiv sinnvoll zu füllen, ist eine
neue Herausforderung, für die wir
eine Lösung entwickelt haben.
Welche Rolle spielen Sie selbst in dem
Projekt?
Als Holzbauunternehmer habe ich
natürlich umfangreiche Praxiserfahrungen in der Umsetzung, die bei aufkommenden Fragen z.B. bezüglich
Fertigungs- und Baustellenstrategien
sowie Kosten oft hilfreich sind. Außerdem forschen wir auch an einem realen Testgebäude. Dazu nahmen wir
„In Deutschland warten 820 Mio. m2
Fassadenfläche auf eine Modernisierung.“
ich hatten sowieso vor, uns mit diesem
Thema zu beschäftigen. Als wir dann
Anfang 2008 Frank Lattke trafen und
von dem Projekt erfuhren, überlegten
wir nicht lange und stiegen ein.
Sehen Sie hierin ein interessantes
Geschäftsfeld?
Ja, in Deutschland warten derzeit
rund 820 Mio. m2 Fassadenfläche
auf eine energetische Modernisierung. Dieser Markt ist so riesig, da
muss man sich einfach damit beschäftigen. Momentan dübelt und
klebt man da immer Dämmplatten
einen Leerstand her und „bespielten“
ihn mit verschiedenen Lösungsvarianten, um mögliche Probleme klarer erkennen zu können.
Sie investieren da jetzt sehr viel Zeit
und Geld. Lohnt sich das für Sie?
Der Markt für Fassaden ist riesengroß.
Durch das Forschungsprojekt erarbeiten wir uns sicher einen Vorsprung,
freuen uns aber auch, wenn unsere
ganze Branche davon profitiert.
Herr Gumpp, herzlichen Dank für das
Gespräch.
19
Marketing
Haustest
Ökologie zum Probe wohnen
So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus bietet seinen Kunden an, im Musterhaus im oberbayerischen Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg bestätigt Peter Aichers
Idee. Nach dem eingehenden Haustest ist die Abschlussquote in der Regel sehr hoch.
▴▴Das rote ist
ein Passivhaus …
K
leider und Weihnachtsgeschenke können Verbraucher bei
Nichtgefallen wieder umtauschen.
Bei Häusern ist das nicht so einfach.
Das macht es manchem Bauherrn
schwer, die richtige Entscheidung zu
treffen. Abhilfe schafft Aicher Holzhaus in Halfing. In zwei unterschiedlichen Musterhäusern können bis zu
fünf Personen eine Woche lang Probe wohnen.
Das schwedenrote „Pro-Energiehaus“ auf Passivhaustandard beispielsweise vereint Energie-Effizienz
und Ergonomie. Angehende Bauherren erleben hier den Komfort einer
Lüftungsanlage und überzeugen sich
davon, dass sie ohne Heizung nicht
frieren müssen. Beim grauen Haus
liegt der Wärmebedarf ein bisschen
höher. Das Niedrigenergiehaus benötigt je nach Hausgröße ca. 30 kWh
pro m2 und Jahr.
Bei der Planung seiner Musterhäuser orientierte sich Aicher Holzhaus an der Ergonomie des Menschen. Wohlfühlen im Einklang mit
sich und der Umwelt steht für ihn
im Vordergrund. Deshalb sind hier
geomantische Untersuchungen, Planen nach dem Goldenen Schnitt und
Feng-Shui längst Standard. Kunden
regten Geschäftsführer Aicher dazu
an. „Wenn die Leute einmal in einem
der beiden Häuser zur Probe gewohnt
haben“, erzählt er, „ist die Abschlussquote immer sehr hoch.“ Bis zu zehn
Mal im Jahr testen Kunden die voll
funktionsfähigen, gemütlich und
modern eingerichteten Häuser.
20
mikado 8.2009
▾▾… das graue
Haus ein
Niedrigenergiehaus. Hier können
potenzielle
Bauherren Probe
wohnen
Auch die Kochevents, die Aicher
zwei- bis dreimal im Jahr in den
Musterhäusern veranstaltet, sind Besuchermagneten. Die Benefizveranstaltungen für Kunden, Freunde und
Marketing
Mitarbeiter sind sehr beliebt, nicht
zuletzt, weil sich die Aichers immer
etwas Besonderes einfallen lassen.
Mal gibt es die „Küche des Sultans“,
dann ein Wellness-Menü.
Fremdüberwachung schafft
Vertrauen
Fremdüberwachung und die innerbetriebliche Kontrolle sorgen für gleich
bleibende Qualität der Holzhäuser.
Die Gebäude aus Aichers Werkstatt
tragen das Schweizer Minergie-Label. Die Minergiebauweise steht für
Komfort beim Wohnen, Ressourcenschonung der Umwelt, Stärkung der
regionalen Wirtschaft und bezahlbares Bauen. Das Unternehmen ist
ein 5-Sterne-Betrieb der Initiative
„Meisterhaft bauen“ und wird güteüberwacht. Die Fremdüberwachung
schafft Vertrauen beim Kunden, wertet das Unternehmensimage auf und
motiviert Chef und Mitarbeiter, die
Arbeitsabläufe zu verbessern.
Nicht zuletzt ist der Betrieb Mitglied der Zimmerer-Innung. Apropos Zimmerer-Innung: Mitte Mai dieses Jahres wurde Peter Aicher zum
neuen Präsident des Landesinnungsverbands des Bayerischen Zimmererhandwerks gewählt. Besonders
wichtig ist Aicher in seinem neuen
Ehrenamtsjob, die Kompetenzen des
Zimmerers in der Öffentlichkeit noch
besser bekannt zu machen.
www.mikado-online.de
Nach Abschluss der Meisterschule
übernahm Peter Aicher 1984 den elterlichen Betrieb in Halfing. Bis heute hat er diesen zu einem führenden Holzbauunternehmen der Region
mit nunmehr 30 Beschäftigten ausgebaut. Ungeachtet dessen versteht
sich sein Unternehmen nach wie vor
als Familienbetrieb, dessen Entwicklung auf Innovation, Ausbildung und
Wertschätzung beruht. „Wir sind ein
Familienbetrieb und sehen darin unsere große Stärke“, sagt Aicher, „denn
bei uns weiß die rechte Hand immer,
was die linke tut.“
◂◂Nicht von der
Stange:
Aichers Häuser
sind
alle individuell
geplant
▴▴Kochevent im
Musterhaus:
Die regelmäßigen
Benefizveranstaltungen
sind bei
Kunden sehr
beliebt
Bauen für Familien
Aktuell baut sein Unternehmen 20
Häuser im Jahr. Zur Firma Aicher
Holzbau gehören neben der Zimmerei
noch die Schreinerei und die Dachdeckerei. Der Holzhausbau macht etwa
80 % des Umsatzes aus. Aicher selbst
ist Zimmermeister, Dachdeckermeister, Bautechniker, Betriebswirt des
Handwerks und vereidigter Gutachter. Aicher setzt auf selbsterklärenden Verkauf. Oberster Verkäufer ist er
selbst. Kernzielgruppe sind Familien
Klasse statt Masse
Aichers Holzhäuser sind alle individuell nach Kundenwünschen geplant.
Der hohe Vorfertigungsgrad der Bauelemente sichert günstige Stückzahlpreise und zügigen Baufortschritt.
Weitere Kostensenkungen können die
Bauherren durch Eigenleistungen erzielen. Preiswert sollen seine Häuser sein, sagt Aicher – im wahrsten
Sinne des Wortes. Selbstverständlich
erwirtschaftet er einen bestimmten
Deckungsbeitrag, eine Gewinnmarge
für künftige Überlegungen. Qualität
steht für Aicher an erster Stelle. Er
möchte den Benchmark so hoch setzen, dass sein Unternehmen von anderen geachtet wird. Ihm ist wichtig,
Vorbild für Kollegen und Geschäftspartner zu sein.
▸▸Gartenhaus
Walden bietet viel
Platz für
Gegenstände, die
Menschen
mit draußen
verbinden:
Vogelhäuschen
und Meisenknödel, Blumentopf und
Gießkanne,
Grillbesteck und
Brotzeitklappe
21
Marketing
Noch mehr Service
Eine schöne Erinnerung für die Bauherren ist das Bauherren-Baubuch.
Jede Baufamilie erhält nach Fertigstellung des Gebäudes ihr eigenes
Bauherren-Baubuch. Darin sind die
wichtigsten Daten des Hauses zusammengefasst: Neben einer Baubeschreibung und der Erläuterung
des Bauteilaufbaus sind das Ergebnis
der Luftdichtigkeitsmessung und der
Energiebedarfsnachweis enthalten.
Gartenskulptur, Watzmannhütte
und Papsttribüne
Ungewöhnlich sind die Objektbauten, die das Unternehmen fertigt. Beispielsweise Walden, die Gartenskulptur von Nils Holger Moormann. In
Walden bringen Gartenbesitzer zahlreiche Gegenstände wie Schaufel, Rechen und Schubkarre unter. Müßiggänger müssen sich entscheiden, ob
sie am Tisch in der Sitzkoje Platz
nehmen oder über eine Leiter in das
Obergeschoss klettern wollen.
Oder eine neue Schutzhütte auf
dem 2651 m hohen Hocheck-Gipfel
am Watzmann, die der Firmenchef
im Oktober 2006 spendete.
22
▸▸Die HocheckUnterstandshütte
liegt auf 2651 m
Höhe. Ein
Hubschrauber der
Bergwacht
Ramsau befördert
die Elemente
zur Baustelle
Eine hochgeistliche Aufgabe absolvierten die Holzbauer 2006. Bei seinem Besuch in Bayern feierte Papst
Benedikt XVI. Gottesdienst auf einer
Bühne aus der Aicher-Werkstatt.
Blick nach vorn
In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen 60. Geburtstag. 1949
gründete Peter Aicher sen. die Firma. Seit 1984 führt Peter Aicher jun.
zusammen mit Frau Margit Aicher
das Regiment. Der Zukunft blickt Aicher gelassen entgegen. Seine beiden Töchter wollen die Familientradition fortführen und in den Betrieb
einsteigen. Noch sind sie in der Ausbildung, sie studieren Betriebswirtschaftslehre bzw. Bauingenieurwesen. In den nächsten zehn Jahren soll
die Übergabe abgeschlossen sein.
Aichers strategischer Blick in die
Zukunft als Unternehmer und Zimmererpräsident gilt dem energetischen Bauen: „Bis 2015 gibt es vor
allem durch ökologische Aspekte ein
sehr großes Potenzial beim Bauen im
Bestand und beim Neubau im energetischen Bereich. Diesen Anforderungen ist vor allem der Zimmerer
mit seinem breiten Ausbildungsstand
bestens gewachsen.“
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib, Kissing ▪
▸▸Familie Aicher
(v.l.n.r.):
Tochter Anja hat
eine Banklehre
abgeschlossen
und studiert
ab Herbst BWL,
Firmeninhaber
Peter Aicher
mit Frau Margit
und Tochter
Andrea, die
Bauingenieurwesen studiert
Aicher Holzhaus
mit Kindern und ältere Menschen,
die sich im Chiemgau ihren Altersruhesitz bauen. Das Konzept scheint
aufzugehen, Aicher beschränkt sich
bewusst auf einen Aktionsradius von
150 km um Halfing.
▴▴Bühne für Papst
Benedikt XVI
zum Besuch in
Altötting. Sie
war 14,5 m breit
und bestand
aus heimischem
Fichtenholz
mikado 8.2009
Michael Holsteiner,
Dachdeckermeister
Meik Schmitz,
Installateur- und Heizungsbaumeister
Marco Kemnitzer und Ronald Kemnitzer,
Geschäftsführer
Uwe Albert,
Dachdeckermeister
Mike Schatz,
Dachdeckermeister
Peter Bonse, Geschäftsführer
Jürgen Bonse, Dachdeckermeister
Hans-Joachim Klebe,
Geschäftsführer
Volker Waldmann,
Dachdeckermeister
Willibald Lang,
Spenglermeister
Johannes Abs,
Dachdeckermeister
Klaus Hüßen,
Dachdeckermeister
Jürgen Lorant,
Geschäftsführer
13 Profis, eine Meinung:
„RHEINZINK®-SP-Line ist erste Wahl“
Ein wirklich innovatives Fassadensystem sollte nicht nur gut aussehen und lange halten.
Es sollte auch einfach zu planen und leicht zu montieren sein – genau wie die neue
SP-Line in RHEINZINK®-„vorbewittert pro blaugrau“. Als echte Alternative zu Holz, Stein
und künstlichen Baustoffen überzeugt die Kombination von moderner Optik, kurzer
Installationszeit und attraktivem Preis auch erfahrene Meister.
www.rheinzink.de
Karl Heinz Wagner,
Blechnermeister
Technik
Technische Gebäudeausstattung
Holz punktet im Bestand
▴▴Die energetische
Sanierung und
Aufstockung der
Wohnanlage
ist ein typisches
Beispiel für
zeitgemäße Nachverdichtung
Bei der technischen Gebäudeausstattung hat der Holzbau seine Eigenheiten.
Dipl.-Ing. Andreas Duschl, beratender Ingenieur für technische Ausrüstung und
Energietechnik, berichtet über Erfahrungen seines Unternehmens.
M
ehr als 80 % der Umsätze
macht das Bauhauptgewerbe
im Gebäudebestand. Die Sanierung
ist ein großes Thema, vor allem in
Verbindung mit der Nachverdichtung
bereits wohnwirtschaftlich genutzter
oder anderweitig versiegelter Siedlungsflächen.
Holz hat bestimmte Eigenschaften,
auf die die Haustechnik Rücksicht
nehmen muss. Die geringe Rohdichte
des Holzes, verbunden mit geringen
Wärmeleitfähigkeiten und Wärmeeindringkoeffizienten, bewirkt, dass
die nutzbare Speichermasse relativ
gering ist. Die Haustechnik sollte entsprechend flink auf sich verändernde
Bedingungen reagieren. Beim Einsatz
von Fertigteilelementen ist die Nachinstallierbarkeit begrenzt. Ein wichtiger Punkt ist dabei – neben der
Vorhaltung von Reserve-Leitungswegen – die stimmige Konzeption einer
möglichst klaren, unvernetzten Versorgungsstruktur.
24
mikado 8.2009
Haustechnik im Holzbau
Nachverdichtung in Erlangen
Erfolgreich verfolgt haben die Planer
diesen Ansatz im vorliegenden Beispiel der Sanierung und Aufstockung
von 27 Wohngebäuden der Siemens
Wohnungsgesellschaft mbH & Co.
OHG in Erlangen.
Die Wohngebäude in drei- bis viergeschossiger Ausführung stammen
aus den 1950er- bzw. Anfang der
1960er-Jahren. Die Kellergeschosse
bestehen aus Ortbeton bzw. Betonfertigteilen, die Gründung erfolgte mittels
Technik
Streifenfundamenten. Die Wohnebenen sind in Ziegelmauerwerk mit
Stahlbetondecken errichtet, die Dachflächen bestehen ebenfalls aus einer
Stahlbetondecke mit unterschiedlichen Deckenstärken. Ein zusätzlicher
Gefälleestrich sorgt für die wasserabführende Gefällestrecke.
Die genaue Beschreibung des Gebäudebestandes ist hier relevant,
weil bei Aufstockungen zum einen
die Tragfähigkeit eine große Rolle
für die Planung spielt, zum anderen
der Zustand sowie die Möglichkeiten
und Grenzen einer Anbindung der
neu zu schaffenden Bausubstanz an
den Bestand auszuloten sind. Um zu
einem integralen Planungskonzept
zu kommen, ist es wichtig, ganz zu
Anfang des Projektes die entsprechenden Untersuchungen hinsichtlich Statik, Brandschutz, Wärmeschutz und Schallschutz systematisch
durchzuführen. Eine detaillierte Bestandserfassung der vorhandenen
bauphysikalischen und haustechnischen Bedingungen zahlt sich monetär und durch die höhere planerische Sicherheit aus.
erzeugte ein Elektro-Durchlauferhitzer das Brauchwarmwasser.
Jedes Gebäude verfügte über eine
eigene Fernwärmeeinspeisung. Die
Wärmeverteilung erfolgte im Gebäude mittels geschweißter Stahlrohre.
Die Versorgungsstränge waren mit
einer wellpappekaschierten Glaswolldämmung umwickelt. Die Erfassung
der verbrauchten Wärmeenergie erfolgte mit Verdunstungsmessgeräten.
Die Gebäude blieben während der
gesamten Baumaßnahme vermietet
und bewohnt.
Bestandsaufnahme
Detaillierte Anlagenplanung
In Erlangen fanden die Planer folgende Situation vor: Die Flachdächer waren als Warmdächer konstruiert. Die Wärmedämmung war
nach heutigem Stand unzureichend,
die Dachabdichtung anfällig, insbesondere im Bereich der FlachdachEinläufe. Innen liegende Regenwasserleitungen waren als Gussrohr
ausgeführt und eingemauert, fatalerweise ohne Dämmung gegen Kondensatbildung, sodass es immer wieder zu Feuchteproblemen kam.
Zur Trinkwasserversorgung existierte eine Wassereinspeisung der
Stadtwerke Erlangen je Gebäude.
Das Verteilsystem im Gebäude bestand aus verzinkten Stahlrohren
mit einer Einspeisung der einzelnen
Versorgungsstränge ab dem zentralen Verteiler. Die vertikalen Versorgungsstränge waren mit einer einfachen Lage Wellpappe umwickelt
und eingemauert, auch hier existierte keine Dämmung gegen Kondenswasserbildung. Je Wohneinheit
Für jede Anlage wurde abgewogen
und entschieden, ob aufgrund der
Veränderungen in der Bauphysik (z.B.
zusätzliche außen liegende Wärmedämmung im Bestand, Veränderung
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Betrieb-Wirtschaftliches Sanieren und Nachverdichten
Nein, in der Überschrift liegt kein Schreibfehler vor. Das „BetriebWirtschaftliche Bauen“ – eben ohne das „s“ hinter dem Betrieb – ist ein
Begriff, den die Duschl Ingenieure vor über zehn Jahren mit ihrem Ansatz
des Lebenszyklus-umspannenden Planens entwickelt haben. Wirksame
Planung muss einerseits ein wirtschaftliches Bauen und andererseits ein
wirtschaftliches Betreiben ermöglichen.
Die Betrachtung ist gewerkeübergreifend, sind doch vor allem nichtregenerative Energien und energieintensive Baustoffe große Kostentreiber.
Besonders wirkungsvoll ist dieser Ansatz beim Bauen im Bestand.
der Gebäudekubatur durch die Aufstockungen sowie den Anbau von
Aufzugstürmen) die technische Ausrüstung noch zutreffend ausgelegt
oder neu beplant werden musste. In
den neu zu errichtenden Bereichen,
wo die Handlungsspielräume vorhanden waren, entwickelten die Planer genau auf den Holzbau zugeschnittene Lösungen.
Regenwasserentsorgung
Die Entwässerung der Dach- bzw.
Terrassenflächen erfolgt mittels gedämmter Flachdacheinläufe passend zum Dachabdichtungssystem.
Die Einläufe und Ableitungen in den
Fertigteilen wurden im Rahmen der
Elementfertigung im Werk passgenau vormontiert. Die Anbindung der
neuen Einläufe auf die bestehenden
▸▸Die Wandelemente
der neuen Etage
stehen auf
einem Tragrost
aus Stahl
25
Technik
Installationsführungen im Bodenaufbau Wohnungen
RW/DN100
Dachterrasse
RW/DN100
Kind 1
Kind 2
Abst.
Wohnen/Essen
geplanter
Bedarf
Diele
Schlafen
Bad
DN80
Treppenhaus
Aufzug
AL DN 100
über Dach
DN80
AL DN100 über Dach
AW/LU DN70 über Dach
AW/LU DN125 über Dach
Planung
Abluftleitung DN100
für bauseitigen
Anschluss einer
Küchenabzugshaube
über Dach führen
AW/LU DN70 über Dach
Querführung in Lastverteilebene
AW/DN70
RW/DN100
RW/DN100
Stahlträger
Stahlträger
AW/DN70
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
RW/
DN100
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Zusammenführung
AW/DN70
AW/DN100
AW/DN70
RW/DN100
AW/LU DN125 über Dach
AW/DN100
AW/LU DN70 über Dach
AW/LU DN125 über Dach
RW/DN100 über Dach
AW/DN70
AW/LU DN70 über Dach
AW/LU DN70 über Dach
AW/DN100 AW/DN100
AW/LU DN100 über Dach
AW/LU DN100
über Dach
AW/DN70
mikado 8.2009
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Schmutzwasserentsorgung
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
AW/DN70
26
AW/LU DN100 über Dach
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
Stahlträger
AW/DN100
Stahlträger
AW/DN100
Planung
Anschlusspunkte aus Bestand
Regenwasser-Ableitungen erfolgte
vor Ort im Bereich der Lastverteilebene (Lastabtragsrost auf tragende
Wandscheiben in letzter Massivbauebene) mittels Schallschutzrohren
aus Polyethylen (PE).
Um die dauerhafte Funktion des
Ableitungssystems (vertikal/horizontal) im nicht zugänglichen Bereich zu
gewährleisten, führten die Monteure
verschiedene installationstechnische
Maßnahmen durch:
Im Bereich der vertikalen Rohrführung in den Elementwänden sind
die Rohrverbindungen mittels zugund druckfesten Elektroschweißmuffen verbunden. Gedämmt wurde mit
geeignetem, wasserundurchlässigem
Material.
Der horizontale Verzug erfolgte
mit den vorgenannten Techniken in
der Ebene des Lastabtragrostes. Die
Rohrleitungen sind an in den Stahlträgerrosten eingespannten Quertraversen befestigt.
Passgenaue Montage der Regenwasserrohre nach Aufbringung des
Lastverteilrostes und vor Verlegung
der Bodenfertigteilelemente, einschließlich Montage und Dichtigkeitsprüfung.
Während der Arbeitsabläufe war
die Entwässerung sowohl der bestehenden als auch der im Bau befindlichen Dachfläche zu gewährleisten.
Bei der Konzeption und Planung
der Aufstockungen war das ein entscheidender Faktor zum Schutz der
darunterliegenden, durchgehend bewohnten Wohnungseinheiten. Soweit
bauablauftechnisch möglich, ist es
günstiger, eine neue Regenwasserableitung bis zum Mischwasserkanal
bzw. zur Sickerrigole aufzubauen.
Durch die Anbindung konnte die
bestehende Schwachstelle in Form
der Dacheinläufe behoben werden.
AW/DN70
AW/LU DN70 über Dach
Bestand
In der gleichen Systematik wie die
vorher beschriebene Regenwasserableitung errichteten die Handwerker
auch die Ableitung des Schmutzwassers. Die Abwasserführung der neu
geschaffenen Wohnflächen erfolgt in
vorgefertigten Installationswänden
vor den Holzwand-Elementen.
Technik
Trinkwasserversorgung
www.mikado-online.de
Grundriss
Heizungsanlage
Die Einspeisung der Wohnungen in
den Aufstockungen erfolgt über einen Steigschacht im Aufzugschacht
ab dem Heizungsverteiler im Kellergeschoss.
Auf die bestehenden Leitungen des
Heizsystems konnte aufgrund des hohen Alters und der unzureichenden
Dämmung der Steigstränge nicht angeschlossen werden.
Die Neukonzeption der Ausführung hatte verschiedene Vorteile für
die Mietparteien:
Schnitt
A
0,25 Verkleidung
Verkleidung
1,25
A
Trockenbauverkleidung
und Türen bauseits
A-A
Wechselsprechanlage
Isolierung
Dachdurchführungen
Trinkwasser
Heizungsrücklauf
Leerrohr
Leerrohr Fernmelde
0,5
Wechselsprechanlage
Leitungen
im Dach
verlegt
0,2625
Wanddurchführungen
Bestand
Steigetrasse im
Fahrstuhlschacht
Neubau Aufzugsturm
Revisionstür ELT
0,1
Heizungsvorlauf
1,4
Revisionstür
HZ + WWB
0,8 0,2
1,2625
Vorlauf
Rücklauf
Trinkwasser kalt
Schema Heizung
AN Aufstockung
AN Versorgung
DG
2. OG
KG
DN40
Wohnen/Essen
Küche
WKKStation
DN40
Kind 2
Bad Toilette
Leitungen im FußbodenAufbau (Dämmung verlegt)
Ltg. im Fußboden-Aufbau
(Dämmung verlegt)
DN32
Diele 2 Kind 1 Schlafen
Zeichnungen: Duschl Ingenieure
Das bestehende Leitungsnetz für die
Trinkwasserversorgung war im Laufe der Jahrzehnte stark korrodiert.
Deshalb ordneten die Planer zur Versorgung der Aufstockungen separate Netze an.
Die Einspeisung der neuen Wohnungen erfolgt über einen – im Rahmen der Konzeption des Aufzugsbauwerkes – eingeplanten Steigschacht
ab dem Kellergeschoss in Edelstahlrohren bis zur Übergabestelle in den
neuen Wohnungen.
Die Haustechniker untersuchten
verschiedene Varianten der Brauchwarmwassererzeugung, auch zentrale Erzeugungsvarianten sowie dezentrale Varianten mit elektrischer
Erwärmung oder dezentralem Wärmetauscher.
Die Erzeugung des Brauchwarmwassers über einen Wärmetauscher
aus dem Heizungsnetz wählten sie
nach nachstehenden Punkten aus:
▸▸ Einsparung des Leitungsnetzes
Brauchwarmwasser und Zirkulation
▸▸ Direkte Abrechnung der Stadtwerke mit den Mietern zu einem
späteren Zeitpunkt möglich
▸▸ Einsparung Raumbedarf Keller
▸▸ Hygienische Vorteile, da variable
Zapfmenge je Wohneinheit möglich, ohne große Warmwasserboiler vorzuhalten. Das reduziert
die Legionellengefahr erheblich
Ab der dezentralen Brauchwasserstation in der Wohnung erfolgt
die Verlegung der Kalt-, Warm- und
Zirkulationsleitungen in Metallverbundrohren als Rollenmaterial. Die
vereinen zwei wesentliche Vorteile:
Korrosionsbeständigkeit mit einer
Verlegung ohne eine hohe Anzahl
von verdeckten Verbindungen.
Die horizontale Installationsführung erfolgt im 12 cm hohen Bodenaufbau, die Befestigung und
Anbindung der Sanitär-Einrichtungsgegenstände ist über vorgefertigte Installationswände vor den
Holzwand-Elementen realisiert.
Die Installationswände sind schalldämmend gegen die Holzelemente gelagert eingebaut. Auf die ordnungsgemäße Ausführung hatte die
Bauleitung besonders zu achten, da
hier eine Nachbesserung nur mit hohem Aufwand erfolgen kann. Zur
weiteren 0ptimierung der Schallübertragung von Rohrleitungen auf den
Holzboden befestigten die Handwerker sie mit Textilbändern auf dem
Rohholzboden.
Die Einbindung der bodenbündigen Duschtassen in die Dichtebene
realisierten die Fachleute mit einem
werksseitig vorgefertigten Andichtflansch. Dieses Vorgehen vermied
eine wartungsanfällige dauerelastische Fuge.
DN40
18
DN65
vorh. Heizstrang für die Versorgung
der Wohnungen im EG, 1. OG u. 2. OG
27
Technik
◂◂Zu einem
umfassenden
Sanierungskonzept gehören
Untersuchungen
hinsichtlich Statik,
Brand-, Wärmeund Schallschutz
28
Einzelthermostat je Raum, mit einer Regelungseinheit je Raum und
Wohnung, um eine nutzerspezifische
Einstellung von Absenkzeiten oder
Raumtemperaturen zu ermöglichen.
Erfahrungen im Holzbau
Im vorgestellten Projekt und in anderen Projekten des Schulbaus, Hochschulbaus sowie des großen und
kleinen Wohnhausbaus mit Holz
machten die Haustechniker Erfahrungen, die sich verallgemeinern
▾▾Gerade im
Bestand ist jedes
Haus ein
Einzelfall mit
neuen
Anforderungen
und Herausforderungen
O. LUX, GEORGENSGMÜND
▸▸ Der Verbrauch der genutzten
Wärme kann direkt gemessen
werden und ist somit direkt verrechenbar
▸▸ Bei Sanierung der darunterliegenden Wohnungen können die
Wohnflächen in den Aufstockungen weiter genutzt werden
Ab der Heizungsverteilstation in
der Wohnung erfolgt die Verlegung
der Vor – und Rücklaufleitungen in
Metallverbundrohr. Die horizontale Installationsführung erfolgt im
Bodenaufbau. Die Befestigung und
Anbindung der Heizkörper erfolgte wandseitig, das vermied eine Anbindung aus dem Parkettboden. Das
wurde möglich, da die Dichtfolie direkt auf die Fertigelemente aufgebracht wurde und innenseitig eine
Vorsatzschale für die Installationen
vorgesehen wurde.
Zur weiteren 0ptimierung der
Schallübertragung von Rohrleitungen auf den Holzboden wurden diese mit Textilbändern auf dem Rohholzboden befestigt.
Um eine höhengleiche Verlegung
der Heizungsleitungen zu ermöglichen, wurden sie im Bereich von
Querungen mit Wasserleitungsrohren durch werksseitig vorgefertigte
Bodenabsenkungen geführt.
Die gezielte Regelung der Wohnraumtemperatur erfolgt über ein
lassen: Durch die geringen thermischen Speichermassen des Holzbaus
verbunden mit immer geringeren
Heizlasten steigt die Empfindlichkeit des Gebäudes gegen sich verändernde Außenverhältnisse hinsichtlich Temperatur und Feuchte. Daraus
leitet sich ein Ziel ab: Unkontrollierte
thermische Einflüsse von außen sind
vom Inneren des Gebäudes fernzuhalten. Wege dazu sind beispielsweise ein automatischer außen liegender
Sonnenschutz oder eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Letztere dient zur
Sicherstellung eines behaglichen
Luftwechsels unter Vermeidung von
Fensterlüftung mit hohen thermischen Lasten oder unzureichenden
Luftwechsels durch Nicht-Lüften. Besonders Nicht-Lüften stellt eine konkrete Gefahr für die Bausubstanz dar:
Durch die Anwesenheit von Personen steigt die Feuchte innerhalb des
Raumes an und führt zu bauphysikalischen Problemen wie Feuchteniederschlag und Schimmelbildung
an thermisch schlecht gedämmten
Raumoberflächen.
Die Verfügbarkeit dezentraler Systeme zur Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, wenn – wie bei
Arbeiten im Bestand oft der Fall –
eine Zusammenführung von Luftströmen aus verschiedenen Gebäudeteilen und eine Kopplung mit den
Versorgungssystemen des Gebäudes
mikado 8.2009
Technik
nicht möglich oder sinnvoll ist, stieg
in den letzten Jahren beträchtlich.
Durch solche Systeme ist bei sehr
guter Leistungsanpassung an die Bedürfnisse von Bauwerk und Nutzer
bei hoher Energieeffizienz ein nutzerunabhängiges, richtiges Lüften
möglich. Die hohen Rückwärmezahlen schonen Geldbeutel und Umwelt.
Nicht vergessen: Energie heißt nicht
nur Wärme! Gerade der elektrische
Verbrauch dominiert die Primärenergiebilanz eines Niedrigenergieoder gar Passivhausgebäudes.
▸▸ Die Feinplanung der TGA-Gewerke
ist gemeinsam mit der Planung der
Fertigungselemente erforderlich,
um Unterkonstruktionen, Ausklinkungen, Querungszonen oder Installationszonen zu ermöglichen.
Das erfordert auch auf Seiten der
Holzindustrie ein Bewusstsein für
die Wechselwirkungen zwischen
Holzbau und Technik
▸▸ Das Brandschutzkonzept ist vor
Beginn der Planung erforderlich
und ist mit der Erstellung der
Systemplanung des Gebäudes fortzuschreiben. Änderungen während des Planungsprozesses können große Auswirkungen auf die
TGA-Gewerke haben, und zwar sowohl hinsichtlich der Investitionsals auch Unterhaltkosten
Die Erfahrung zeigt, dass besonders im Bestand jedes Haus ein Einzelfall ist. Jedes Gebäude muss dem
entsprechend richtig untersucht werden, um zu optimalen Ergebnissen zu
kommen.
▪
Darauf kommt es an
▸▸ Möglichst wenig Durchdringungen durch die Gebäudehülle
▸▸ Die Installationssysteme aller Gewerke sind an die Konstruktionsweise der Systembauweise der
einzelnen Fertighaushersteller anzupassen
Autor
Dipl.-Ing. Univ., Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Andreas Duschl,
Geschäftsführer Duschl Ingenieure Verwaltung GmbH;
Beratende Ingenieure für Technische Ausrüstung und
Energietechnik mit Sitz in Rosenheim, München, Erlangen, Frankfurt/Main, Chemnitz, Meran. www.duschl.de
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29
Technik
Solarthermie
Auf dezente Art die Sonne nutzen
Metall besitzt eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Deshalb ist eine Blechdeckung
auch sehr gut als Sonnenkollektor nutzbar. In Kombination mit einer Wärmepumpe
ergibt das ein energieeffizientes Gesamtsystem.
30
mikado 8.2009
Technik
Technik
▸▸Treppendach
nennen
sich die horizontal
verlegten
Titanzinkblechelemente
U
◂◂Die Südausrichtung und
Dachneigung sind
ideal zur
Nutzung der
Sonne. Die
Kollektoren sind
unsichtbar
im Blechdach
integriert
lrich Reh, Inhaber eines Fachbetriebes für Bauklempnerei, Sanitär- und Heizungstechnik im hessischen Wetzlar, packte beim Bau
seines Einfamilienhauses nicht nur
selber kräftig an, sondern wurde auch
selbst vom Ehrgeiz gepackt, etwas
besonders Innovatives zu realisieren. So kombinierte er eine bewährte Blechdeckung mit innovativer
Solartechnik und einer Wärmepumpenanlage.
Die Lage an einem Südhang ermöglichte eine optimale Gebäudeausrichtung zur Sonne. Als Deckung für das Satteldach mit einer
Neigung von 30° wählte der Bauherr und Handwerker das „QuickStep-Treppendach“ des Herstellers
Rheinzink. Zudem sind zwei Doppelgaragen auf der Nordseite in Winkelstehfalztechnik ausgeführt, ebenso die umlaufenden Attika-Blenden.
Diese durchgängige Materialanwendung verleiht dem Gebäude Ruhe und
eine hohe gestalterische Qualität.
Solar-Elemente machen sich
unsichtbar
Die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien entsteht hier durch ein
intelligentes Zusammenspiel verschiedener Technologien: einer
Wärmepumpenanlage und eines Sonnenkollektors. Eine Zisterne dient
dabei als Speicher für überschüssige Sonnenenergie, die nicht zur
www.mikado-online.de
Warmwasserbereitung benötigt wird.
Die Wärmepumpe greift auf diese gespeicherte Energie zu und kann so ihren Wirkungsgrad deutlich steigern.
Auch konnten die hohen Kosten der
sonst üblichen Erdbohrungen oder
Horizontalabsorber entfallen.
Steckbrief
Bauprojekt:
Wohnhaus Familie Reh
D-35585 Wetzlar-Blasbach
Baujahr:
2005
Gebäudedaten:
Beheizte Nutzfläche: 350 m2
Erforderliche Heizleistung: 11 kW
Sonnenkollektor-Anlage:
Dachneigung: 30°
Kollektoren: 49 Stück
Absorberfläche: 44 m2
Wärmepumpen-Anlage:
Speichermedium:
7 m3 Zisterne im Erdreich
Typ: Sole/Wasser
Leistung: 11,2 kW
Architektur:
Hans-Ulrich Keul
Dipl.-Ing. Architekt VFA
D-35614 Asslar
www.architekt-keul.de
Haustechnische Planung und
Installation, Metalldeckung:
Ulrich Reh
D-35585 Wetzlar-Blasbach
31
Technik
Das Besondere des hier eingesetzten Bedachungssystems: Es entsteht
eine architektonisch hochwertige
Dachdeckung, der man überhaupt
nicht ansieht, dass sie gleichzeitig
Wärmeenergie liefert. Oder andersherum betrachtet: Die Wärmequelle
ist die gestaltgebende Gebäudehülle selbst, sodass keine nachträglich
angebrachten Kollektorflächen die
Ästhetik des Baukörpers stören. Die
Solartechnik ist unsichtbar in die traditionelle Metalldachdeckung integriert.
Vorgefertigtes System lässt sich
schnell verlegen
Das verwendete „Quick-Step-Treppendach“ ist ein standardisiertes System mit aufeinander abgestimmten
Komponenten: Basisprofile, Befestiger, Latten und regenwasserführende Fugenprofile zur Verbindung
einzelner Dachfelder. Auch für Durchdringungen, Traufen, Firste, Ortgänge und Kehlen gibt es jeweils Komponenten. Die Verlegung der Profile
erfolgt durch Aufdrücken und Einrasten vom First bis zur Traufe. Ein
nachträglicher Ausbau einzelner Paneele in der Dachfläche ist möglich.
Wichtige bauphysikalische und sicherheitsrelevante Forderungen wie
Hinterlüftung, Längenänderungen
der Profile und Lagesicherheit gegen Windsog sind erfüllt. Die Vorfertigung der Profile erfolgt nach
exaktem Aufmaß und detaillierter
Stückliste, sodass sich alle Arbeitsabläufe auf der Baustelle mit hoher
Genauigkeit und in kurzer Zeit realisieren lassen.
Die solarthermische Nutzung
macht die Basisprofile des Dachsystems zu unverglasten Absorbermodulen mit 3 m Länge, die parallel
geschaltet an einen Fluidkreislauf
angeschlossen werden. Im verlegten Zustand ist diese Anwendung
aber vom Basissystem überhaupt
nicht zu unterscheiden. Die erforderlichen Versorgungsleitungen sind
unsichtbar in konstruktiven Hohlräumen verlegt. Edelstahlschläuche verbinden die einzelnen Paneele über
einen Steckkontakt mit dem Fluidkreislauf.
Unterhalb der Solarthermie-Kollektoren befindet sich ein Regelaufbau mit Vollsparrendämmung. Das
„Quick-Step-Treppendach“ liegt auf
einem Unterdach mit einer Lattung
von 30 x 50 mm. Darauf folgt eine
Systemlattung mit den Systembefestigern, damit die Paneele sicher einrasten können.
Sonnenenergie unterstützt
Wärmepumpe
Solarthermiesystem „Quick Step“ – Konstruktionsbeschreibung
Unterkonstruktion
– Konterlattung 40/60 mm
– dazwischen: Sammelrohr 25 mm
mit Steckverbindung
– Unterspannbahn
– Holzschalung, imprägniert
Rheinzink
Treppendach „Quick Step“
– Titanzink-Oberfläche
– Fluidträger
– Wärmedämmung
– Schutzkassette
– Systemlattung mit Systembefestigern
– Flexibler Edelstahlschlauch
32
mikado 8.2009
Mit Temperaturen bis etwa 35 °C eignet sich die Anlage vor allem für die
Brauchwasserervorwärmung und für
die Effizienzsteigerung der Wärmepumpe. „Solar-geothermisches System“ nennte sich die kombinierte Nutzung von Sonnenenergie und
Erdwärme. Im Winter entzieht die
Wärmepumpe dem Untergrund Energie zum Heizen des Gebäudes und im
Sommer „regeneriert“ sich der Untergrund schneller und stärker, als das
normalerweise der Fall ist, indem er
Wärme aus der Solaranlage zugeführt bekommt. Dadurch steht ihm
im nächsten Winter mehr Energie
zur Verfügung und die Effizienz der
Wärmepumpe steigt, d.h. sie braucht
für eine bestimmte Heizleistung weniger elektrische Energie.
Das Modul des Herstellers Rheinzink ergänzt marktübliche Sole/Wasser-Wärmepumpen unabhängig von
deren Hersteller. Es muss nicht einmal die Sonne scheinen, um einen
Energiegewinn zu erzielen. „Quick
Step - SolarThermie“ hat einen hohen Wirkungsgrad bei niedrigen Umgebungstemperaturen. Bis zu einer
Außentemperatur von 1 °C nutzen
die Kollektoren auch diffuse Sonnenstrahlung, die Temperatur der
Umgebungsluft und die aus dem regelmäßig anfallenden Tauwasser gewonnene Kondensationswärme.
Technik
3D-Visualisierung des
Dachaufbaus
Metalldach-Sonnenkollektoren wie
dem hier verwendeten sind nicht einmal Abstriche im Erscheinungsbild
hinzunehmen.
Bauherr Ulrich Reh ist deshalb
auch sehr zufrieden. Die Energiekosten für sein 350 m2 großes Zuhause, in dem vier Personen wohnen,
betrugen durchschnittlich bisher nur
40 Euro pro Monat.
Frank Neumann, Gregor Zienterra,
Datteln / gh ▪
Hier gibt’s weitere Infos
Solarthermie-System „Quick Step“:
ED-BSP
Brettsperrholz
Ihr Lieferant für Holzbau - Produkte
Massiv bauen mit Holz
Grundlage zur Auslegung einer
Heizanlage ist der für jedes Bauwerk
individuell zu ermittelnde Wärmebedarf. Nach Ermittlung der Wärmepumpenleistung erfolgt die Dimensionierung der Wärmequellen Erdreich
und Sonnenkollektor. Unter Berücksichtigung von Standort, Wetterdaten, Kollektorausrichtung und geologischen Bedingungen lassen sich die
Kollektorfläche, die Erdsondenlänge
und die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe zuverlässig bestimmen.
Die Jahresarbeitszahl ist eine
wichtige Größe bei der Beantragung von Fördermitteln, denn nach
ihr richtet sich die Höhe der Förderung im Rahmen des Marktanreizprogramms. So ist die Installation
eines „Solar-geothermischen Systems“ derzeit doppelt attraktiv: Die
Investitionskosten reduzieren sich
durch die staatlichen Zuschüsse und
langfristig amortisiert sich die Anlage durch die Einsparung an Energiekosten sowieso schnell. Und bei
Rheinzink GmbH & Co. KG
D-45711 Datteln
www.rheinzink.de
→ Produkte → Solar
Wärmepumpen:
Bundesverband Wärmepumpe
e.V. (BWP)
D-10117 Berlin
www.waermepumpe.de
Marktanreizprogramm:
Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
D-65760 Eschborn
www.bafa.de → Energie
→ Erneuerbare Energien
→ Wärmepumpen
ED - BSP
Brettsperrholz
Z-9.1-721
großformatige
Massivholzplatten
aus kreuzweise
verleimten Brettern
ED - MHM
Massiv-Holz-Mauer
Z-9.1-602
großformatige
Massivholzplatten
mit kreuzweise
genageltem Aufbau,
ohne Leim
Duo/Trio - Balken
Brettschichtholz
Brettstapelelemente
KVH®
Isolam
Eugen Decker
Holzindustrie KG
www.mikado-online.de
Hochwaldstraße 31
D-54497 Morbach
Tel. +49(0)6533 / 730
Fax +49(0)6533 / 73111
www.hochwald.com
[email protected]
33
Rolf Tumert, iStockphoto.com
Pelletsheizungen
▴▴Der Heizwert
von 1 kg
Holzpellets entspricht dem
von einem
halben Liter Öl
Pelletsheizungen
Ein Naturprodukt setzt sich durch
Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren zunehmender Beliebtheit und sind
inzwischen unter den regenerativen Energien führend. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Durch staatliche Förderprogramme amortisieren sich die Investitionen schnell.
34
mikado 8.2009
Pelletsheizungen
▸▸Die größte Verbreitung
haben Pelletsheizungen
bisher in
Süddeutschland
Verteilung Pelletsheizungen in Deutschland
1,4 %
0,1 %
www.mikado-online.de
5,6 %
11,5 %
0,5 %
0,3 %
42,9 %
8,4 %
0,6 %
1,5 %
0,7 %
18,8 %
1,4 %
Deutsches Pelletinstitut
Norm garantiert
gleichbleibend hohe Qualität
Der Grundstoff für Pellets ist naturbelassenes Restholz wie Säge- und
Hobelspäne oder auch Waldrestholz. Typische Hersteller sind deshalb holzverarbeitende Betriebe, die
auf diese Weise ihre Holzabfälle sinnvoll verwerten. Die Späne werden
zunächst getrocknet und von Verunreinigungen befreit, danach auf
eine gleichmäßige Größe gebracht
und abschließend mit hohem Druck
durch eine Stahlmatrize gepresst. So
entstehen zylindrische Stränge, die
ein Messer auf die gewünschte Länge abschneidet. In der Regel beträgt
die Länge zwischen 20 und 30 mm
und der Durchmesser zwischen 5 und
6 mm.
Die Herstellung erfolgt vor allem
durch den Druck der Pressung. Chemische Bindemittel gibt es keine, evtl.
aber natürliche wie Stärke oder Melasse. Der Energieaufwand bei der
Herstellung beträgt bei trockenem
Restholz zwischen 2,5 und 3,0 Prozent des Energiegehalts. Der Heizwert
entspricht ca. 5 kWh/kg, was ungefähr dem eines halben Liters Heizöl entspricht. In der Umweltbilanz
schlägt auch positiv zu Buche, dass es
durch die regionale Herstellerstruktur
keine langen Transportwege gibt.
Pellets sind ein genormter Brennstoff – in Deutschland in der DIN
51731 und in Österreich in der
ÖNORM m 7135 festgelegt. Im Jahr
2002 wurden die Vorzüge der beiden
Normen zusammengestellt und Anforderungen bezüglich Prüfverfahren und Abriebfestigkeit hinzugefügt.
0,2 %
0,2 %
▸▸In der
Feinstaub- und
CO2-Bilanz
schneiden Holzpellets vor
allem im
Vergleich zur
Kohle sehr gut ab
Emissionsbilanz von Brennstoffen
CO2-Ausstoß in g/kWh
452
Feinstaub-Ausstoß in g/kWh
450
429 1,253
400
1,0
350
303
300
0,8
249
250
150
50
0
0,6
0,496
200
100
1,2
0,4
0,265
42
0,079
Holzpellets
35
Holzhackschnitzel
0,2
0,009
Erdgas
0,031
0
Heizöl
Braunkohle
SteinkohleBriketts
Staatliche Förderprogramme
Das Deutsche Pelletinstitut hat eine 14 Seiten starke „Förderfibel 2009“
herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei auf seiner Website zum Download:
www.depi.de
Das wichtigste Fördermittel ist das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesumweltministeriums. Ausführliche Informationen sind beim
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhältlich:
www.bafa.de → Energie → Erneuerbare Energien → Biomasse
Zinsgünstige Darlehen bei Heizungsumstellungen auf Holzpellets vergibt
die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW):
www.kfw-foerderbank.de → Bauen, Wohnen, Energie sparen →
Energieeffizient Sanieren
35
Deutsches Pelletinstitut / Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft
B
ereits seit den frühen 1980erJahren dienen Holzpellets in
den USA und Kanada als Heizmaterial. Seit zehn Jahren setzt sich dieser Brennstoff auch in Deutschland
immer mehr durch: Im Jahr 2000
gab es bundesweit 3000 Heizungsanlagen, 2008 schon 105 000 und
bis Ende 2009 wird mit 140 000 gerechnet. Die steigenden Kosten für
Öl und Gas sowie die ökologischen
Vorteile und komfortable Bedienung
sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.
Pelletsheizungen
Deutsches Pelletinstitut
◂◂Pellets bestehen
aus unter
hohem Druck gepressten
Holzabfällen, die
rund 5 mm dick
und 20 bis
30 mm lang sind
◂◂Die Gesamtzahl
der Pelletsheizungen nimmt
in Deutschland
exponentiell
zu. Bis Ende 2009
rechnet die
Branche mit
140 000 Anlagen
Gesamtbestand an Pelletsheizungen in Deutschland
140 000
140 000
120 000
105 000
100 000
83 000
70 000
80 000
60 000
20 000
3000
8000
13 000
2000
2001
2002
19 000
27 000
0
2003
2004 2005
2006
2007
2008
2009
Prognose
Kritische Bewertung
Nachteile
▸▸ Relativ hohe Anschaffungskosten
▸▸ Erhöhter Platzbedarf für die Lagerung
▸▸ Feinstaubbelastung: 5 bis 20 mg/m3 Abluft (allerdings deutlich
weniger als bei klassischer Festholzverbrennung)
▸▸ Regelmäßige Ascheentfernung (alle ein bis zwei Monate)
▸▸ Gefahr von Durchfeuchtung der Pellets
Vorteile
▸▸ Unabhängigkeit vom Öl- und Gasmarkt
▸▸ Weitgehende CO2-Neutralität
▸▸ Nur 7 % MwSt. auf die Pellets selbst
▸▸ Niedrige Betriebskosten
Zentralheizung versorgt ihren
Kessel selbst
Eine Pelletszentralheizung weist einen ähnlichen Bedienkomfort wie
eine herkömmliche Gaszentralheizung auf. Mittels einer Förderschnecke oder einer Saugaustragung ist die
vollautomatische Anlage mit dem Lagerraum oder -tank verbunden und
versorgt den Heizkessel vollautomatisch. Idealerweise wird die Größe des Lagers so konzipiert, dass es
nur einmal im Jahr aufgefüllt werden muss.
Der große Vorteil einer Saugaustragung ist, dass der Lagerraum nicht
unmittelbar neben dem Heizraum liegen muss. Ohne Mühe lassen sich
damit Höhenunterschiede und Entfernungen bis zu 20 m überwinden –
und auch Erdtanks im Garten als Lagerraum nutzen. Der Brennstoff wird
dann einmal täglich zu einem zwischengeschalteten Vorratsbehälter
und von dort dann vollautomatisch
zum Verbrennungsraum geleitet.
Um einen exakt abgestimmten
Verbrennungsvorgang mit geringen
Emissionen und hohem Wirkungsgrad von bis zu 95 % zu erzielen,
steuert bei hochwertigen Anlagen
eine digitalelektronische Überwachung das optimale Verhältnis von
Verbrennungsluft und Pelletsmenge.
Diese programmierbare Steuerungsanlage ist mit der Brennstoffzufuhr
moderner Ölheizungen vergleichbar.
Die Pelletszentralheizung ist vollständig isoliert, um die Abstrahlungsverluste gering zu halten. Zusätzliche
Sicherheit für einen gefahrlosen Betrieb versprechen verschiedene Rückbrandsicherungen in der Anlage.
Pufferspeicher und Solaranlage
ergänzen ideal
▸▸ Gute Fördermöglichkeiten
▸▸ Wertschöpfung im Inland
▸▸ Sicherung regionaler Arbeitsplätze
▸▸ Versorgungssicherheit
▸▸ Freie Lieferantenwahl
▸▸ Geringes Transportrisiko (z.B. keine Tankerunfälle)
36
Deutsches Pelletinstitut
44 000
40 000
So entstand ein neues Zertifikat: die
„DIN plus“. Beim Einkauf sollte man
unbedingt auf dieses Qualitätssiegel achten.
mikado 8.2009
Durch den Einbau eines Pufferspeichers kann der Heizkessel immer im Volllastbetrieb arbeiten. Dadurch erhöht sich der Nutzungsgrad
und reduzieren sich die Emissionen.
Pelletsheizungen
Cent/kWh
6
5
4
Quelle: Pelletspreise = Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V. / Solar Promotion GmbH
Heizöl- und Ergaspreise = Brennstoffspiegel
Geförderte Pelletskessel und Pelletsöfen bis 50 kW
2008 gesamt 18 569 Kessel Öfen
2009 gesamt 13 407 Kessel Öfen
4500
4000
3500
3000
2500
2000
1500
Solar Promotion GmbH
618
Dez
∑ 2476
Nov
∑ 2151
Okt
∑ 1794
Sep
∑ 1861
Aug
∑ 1714
Jul
∑ 1605
Jun
∑ 886
0
Mai
500
∑ 1031
∑ 2378
1000
Apr
▸▸Die Zahl der geförderten
Pelletsanlagen hat
sich innerhalb eines Jahres
mehr als
verdoppelt
Basis: Verbraucherpreise für die Abnahme von 3000 l Heizöl
33 540 kWh Gas bzw. 6 t Pellets (ink. MwSt. und sonstigen Kosten).
Bezugsgröße: unterer Heizwert
Bemerkung: Die Anzahl der geförderten Anlagen im Dezember 2008 ist aus verwaltungstechnischen Gründen gering und spiegelt
nicht die tatsächlichen Antragseingänge wider.
▸▸ Fachagentur Nachwachsende
Rohstoffe e.V. (FNR)
www.fnr.de
▸▸ Bundesverband
BioEnergie e.V. (BBE)
www.bioenergie.de
▸▸ BBE-Fachkongress, Augsburg,
24. – 25. September 2009
www.renexpo.de
www.bioenergie.de
▸▸ Messe „Interpellets“,
Stuttgart, 7. – 9. Oktober 2009
www.interpellets.de
www.mikado-online.de
Solar Promotion GmbH
Jan 02
Apr 02
Jul 02
Okt 02
Jan 03
Apr 03
Jul 03
Okt 03
Jan 04
Apr 04
Jul 04
Okt 04
Jan 05
Apr 05
Jul 05
Okt 05
Jan 06
Apr 06
Jul 06
Okt 06
Jan 07
Apr 07
Jul 07
Okt 07
Jan 08
Apr 08
Jul 08
Okt 08
Jan 09
Mai 09
3
∑ 972
∑ 4191
▸▸ Deutsches Pelletinstitut
GmbH (DEPI)
www.depi.de
7
Mrz
▸▸ Deutscher Energie-PelletVerband e.V. (DEPV)
www.depv.de
Pellets
8
∑ 2245
∑ 3459
Hier gibt’s weitere Infos
Heizöl
9
Feb
Der Artikel ist die gekürzte
Fassung des Kapitels „Holzpellets“
in „Hans Kiesling: Erneuerbare
Energien, Planung – Ausführung –
Baukosten“, das 2009 bei WEKA
MEDIA erschien.
Erdgas
10
∑ 1216
∑ 3379
Hans Kiesling, Augsburg / gh ▪
Energiepreisentwicklung in Deutschland
Jan
▸▸Während die
Preise für Erdgas
und Heizöl
stark variierten
und stiegen,
blieb der Preis
für Pellets
relativ konstant
und niedrig
Anzahl der geförderten Anlagen
Besonders bei Gebäuden mit geringem Energiebedarf ist das ratsam.
Im Zusammenspiel mit einer thermischen Solaranlage arbeitet der Pelletsheizkessel sehr effizient und kann
während der Sommermonate sogar
meist außer Betrieb sein. Bei zu geringer Sonneneinstrahlung schaltet
er sich dann aber wieder automatisch zu.
Für ein perfektes Zusammenspiel
von Heizung und Solaranlage sind
eine witterungsgeführte Regelung
und der Pufferspeicher verantwortlich. Je nach Sonneneinstrahlung
wird der Pufferspeicher von den Sonnenkollektoren oder der Pelletsheizung gespeist und speichert die Wärme sowohl für die Heizung als auch
für das Brauchwasser. Ob die Pelletsheizung zugeschaltet werden muss,
entscheidet die Systemregelung. Mit
dieser Kombination lässt sich bis zu
einem Drittel des jährlichen Brennstoffbedarfs einsparen.
Das Buch zum Artikel
Hans Kiesling
Erneuerbare Energien
Planung – Ausführung – Baukosten
WEKA MEDIA, Kissing ı 124 Seiten ı 48 Abb.
21 x 30 cm ı Broschur ı 2009 ı 49 Euro
ISBN 978-3-8277-3875-2
Das Buch erläutert die Vor- und Nachteile einzelner Energieerzeuger,
ihre Einsatzmöglichkeiten, Planungskriterien, Kosten und Fördermittel.
37
Pelletsheizungen
Pelletslagerung
Lagerräume brauchen ein Konzept
Die Lieferung von Holzpellets erfolgt mit einem Tankfahrzeug, das sie in einen
Lagerraum bläst. Von dort holen sich die Heizungsanlagen ihren Brennstoff selbst.
Der Lagerraum muss allerdings richtig gebaut sein, sonst treten Komplikationen auf.
W
enn ein Tankfahrzeug die Pellets anliefert, bläst es sie über
einen Schauch ins Pelletslager hinein.
Dazu sollte es möglichst nahe an die
Befüllstutzen heranfahren können.
Eine lange Einblasstrecke hat aufgrund der mechanischen Belastung
der Pellets während der Befüllung einen gewissen Abrieb zur Folge. Zudem liegt die maximale Schlauchlänge meist bei 30 Metern.
Der Zufahrtsweg muss für Tankfahrzeuge geeignet sein. In der Regel
ist eine Straßenbreite von mindestens
drei Metern und eine Durchfahrtshöhe von mindestens vier Metern erforderlich. Auf alle Fälle muss für das
Anschließen der Befüllschläuche ein
ausreichender Rangierabstand vorhanden sein.
Wenn möglich, sollte der Lagerraum an eine Außenmauer angrenzen, um die Einblas- und Absaugstutzen problemlos ins Freie führen
zu können. Es ist darauf zu achten,
dass die Befüllschläuche nicht am
Befüllstutzen abknicken können. Die
Anbringung der Befüllkupplungen
sollte deshalb maximal bis Kopfhöhe erfolgen.
Der Lagerraum selbst muss leicht
zugänglich sein, damit Lieferant und
Kunde vor und während der Befüllung notwendige Sichtprüfungen
vornehmen können.
Lagerraum muss mehreren
Anforderungen genügen
Hans Kiesling
◂◂Mit einem
langen Schlauch
bläst der
Tankwagen die
Pellets in
einen speziellen
Lagerraum
38
mikado 8.2009
In der Regel dient für die Lagerung
der Pellets ein entsprechender Raum
im Gebäudekeller. Aber natürlich
können auch andere Räume wie z.B.
Garagen oder Dachböden verwendet werden. Die rechtlich zulässige
Pelletsheizungen
www.mikado-online.de
Absaugstutzen
DN 100
ungünstige
Lage
günstige
Lage
Breite
min. 3 m
Höhe
min. 4 m
Befüllstutzen
DN 100
min.
0,4 m
▸▸Der Lagerraum
soll möglichst
nahe an
der Zufahrt des
Lieferfahrzeugs liegen
kurze Wege bevorzugen
Verwendbarkeit des vorgesehenen
Lagerraums ist im Rahmen der Anlagenplanung zu prüfen.
Die Einblas- und Absaugstutzen
sollten vorzugsweise an der schmalen Seite des Lagerraums angeordnet
sein. Wichtig ist eine gute Zugänglichkeit der Einblas- und Absaugstutzen. Die Größe des benötigten Lagerraums hängt vom Wärmebedarf
des Gebäudes ab. Er sollte maximal
die 1,5-fache Jahresbrennstoffmenge
aufnehmen können. Die hängt vom
Jahreswärmebedarf ab und der reicht
von 3 kg/m2 bei einem Passivhaus bis
zum 15-Fachen bei Altbauten.
Bei einem Einfamilienhaus mit
150 m2 Wohnfläche ist das eine Spanne von 450 kg bis zu 6600 kg Pellets
bzw. 0,7 m3 bis 10 m3 Lagerraum. Die
benötigte Fläche hängt dann noch
von der nutzbaren Raumhöhe ab
und davon, ob man mit oder ohne
Schrägboden lagert.
Pellets sind hygroskopisch, d.h. bei
Berührung mit Wasser oder auch nur
feuchten Wänden und Böden quellen
sie auf und sind dann unbrauchbar:
Sie zerfallen und können die Fördertechnik blockieren. Das Pelletslager muss deshalb ganzjährig trocken
bleiben. Bei Neubauten ist darauf zu
achten, dass der Raum keine hohe
Baufeuchte mehr enthält. Normale Luftfeuchtigkeit, wie sie ganzjährig witterungsbedingt im normalen
Wohnungsbau auftritt, schadet den
Pellets aber nicht. Gewebesilos stellen deshalb bei feuchten Wänden und
Böden eine Alternative dar.
Das Schüttgewicht von Pellets
beträgt 650 kg/m3. Die Umschließungswände müssen den statischen
Anforderungen der Gewichtsbelastung standhalten. Auch Decken und
Bergqvist, iStockphoto.com
▸▸Pellets sind
leichter
als Erdöl und
brauchen
deshalb
deutlich mehr
Lagerraum
max. 30 m
▸▸Damit die
Versorgung der
Heizungsanlage nicht
abbricht, müssen
die Pellets
immer zum
Entnahmesystem
nachrutschen
Dichter Abschluss (Schallentkopplung)
zum Bauwerk (z.B. Dichtband)
Holzplatten 20–25 mm
Kantholz
Druckentlastung
Winkelträger
40 – 45°
Herstellerspezifisches Entnahmesystem
(z.B. Förderschnecken oder Saugsonden)
39
Pelletsheizungen
Schrägboden unterstützt
Brennstoffversorgung
Wände dürfen die Pellets nicht durch
Abrieb oder Ablösungen verunreinigen. Außerdem muss der Lagerraum den bei der Befüllung auftretenden Druckschwankungen bis zu
20 000 Pa standhalten. Und alle
Wandanschlüsse müssen staubdicht
ausgeführt sein.
Lichtschacht
max. 50 cm
Schrägböden dienen dazu, die Pellets zum Entnahmebereich zu führen.
Sie sind so zu gestalten, dass sich der
Lagerraum über das Entnahmesystem möglichst weitgehend entleeren
◂◂Bei kürzeren
Räumen
bis zu 3 m Länge
benötigt der
Pelletsstrahl eine
Umlenkung
nach unten und
eine geneigte Prellmatte
Rohrschelle
Abstand 15 –20 cm
Beruhigungsstrecke
30 – 50 cm
Bogen 15 – 20°
Stutzen müssen
zum Anschluss
der Befüllkupplungen in gerader
Verlängerung aus
dem Lichtschacht
reichen können
~15°
Holzbretter
Befüllsystem muss richtig
angebracht sein
Raumlängen bis 3 m
Lichtschacht
max. 50 cm
◂◂Bei Räumen mit
3 bis 5 m
Länge können
Einfüllrohr
und Prellmatte im
rechten Winkel
zueinander stehen
Rohrschelle
Abstand ca. 15 –20 cm
Stutzen müssen
zum Anschluss
der Befüllkupplungen in gerader
Verlängerung aus
dem Lichtschacht
reichen können
Abstand
20– 50 cm
Holzbretter
Raumlängen bis 3 – 5 m
Bedarf bei Einfamilienhaus mit 150 m2 Wohnfläche
Haustyp
Pellets-Bedarf pro Jahr
Passivhaus
3 kg/m2
450 kg
0,7 m3
KfW-40-Haus
8 kg/m2
1200 kg
1,8 m3
KfW-60-Haus
12 kg/m2
1800 kg
2,8 m3
Altbau
44 kg/m2
6600 kg
10,2 m3
40
kann. Der Winkel des Schrägbodens
sollte ca. 45° betragen, damit die
Pellets selbsttätig nachrutschen und
die Brennstoffversorgung nicht unterbrochen wird. Als Material sind
Holzwerkstoffe mit einer möglichst
glatten Oberfläche ideal, z. B. dreischichtige Schaltafeln oder mehrschichtige Sperrholzplatten.
Der Schrägboden muss den statischen Anforderungen der Gewichtsbelastung durch die Pellets standhalten, d.h. ein Unterbau muss
entsprechend stabil sein. Winkelträger oder Stützen sollten einen maximalen Abstand von 60 bis 70 cm
besitzen. Der Anschluss des Schrägbodens an das Entnahmesystem ist
gemäß den Vorgaben des jeweiligen
Herstellers auszuführen.
mikado 8.2009
Pellets-Volumen
An einem Lagerraum für Pellets werden jeweils ein oder mehrere Einblasund ein Absaugstutzen aus Metall
benötigt. Ihre Funktion ist auf der
Befüllkupplung deutlich und dauerhaft zu kennzeichnen. Als Anschlusskupplungen für das Lieferfahrzeug
haben sich Kupplungen „Storz
Typ-A” etabliert. Die Befüllkupplung
muss stabil fixiert sein, damit sich
die Stutzen beim Aufsetzen der Fahrzeugkupplung nicht verdrehen oder
sich die Position der Befüllleitung
verändert.
Die Befüllleitung ist 15 cm bis
20 cm unterhalb der Decke anbringen und an ihrem Ende mit einem
Rohrbogen auszustatten, um den
eintreffenden Pelletsstrahl nach unten umzulenken. Gegenüber ist eine
Prallmatte sinnvoll. Mit diesen Maßnahmen schont man die einströmenden Pellets und verringert den Feinund Staubanteil.
Bei großen Pelletslagern mit einer Länge von mehr als fünf Metern ist die Verwendung einer
zweiten, längeren Befüllleitung
empfehlenswert. Dadurch wird eine
gleichmäßigere Füllung möglich:
zuerst über die lange Leitung in den
hinteren Bereich und anschließend
über die kurze Leitung in den vorderen Bereich.
Tür oder Luke
max. 5 m
Türschutzbretter
Prallschutzmatte
Einblasstutzen
Absaugstutzen
◂◂Bei Raumlängen
über 5 m
empfehlen sich
zwei unterschiedlich lange
Einblasrohre, um
die Pellets
besser im Raum
zu verteilen
nd
sta cm
Ab . 50
n
mi
Abstand
20–50 cm
Raumlängen größer 5m
Beschädigung der Pellets ist zu
vermeiden
Eine abrieb- und reißfeste Prallschutzmatte ist unbedingt anzubringen. Der Pelletsstrahl muss sie treffen, damit die Pellets nicht durch
einen Aufprall auf die Umschließungswände beschädigt werden. Umgekehrt wird natürlich auch die Wand
geschützt.
Als Material empfehlen sich HDPE-Folien (High-Density Polyethylen) mit einer Dicke von 1 mm oder
abriebfeste Gummiwerkstoffe mit einer Dicke von 1 bis 3 mm. Die Größe
sollte ungefähr 1,5 x 1,5 m betragen,
muss aber so bemessen sein, dass der
komplette Pelletsstrahl von ihr aufgenommen wird. Das ist bei der Erstbefüllung zu überprüfen und dann gegebenenfalls nachzukorrigieren.
Bestehende und nicht mit vertretbarem Aufwand zu entfernende Rohre und Leitungen, die die Flugbahn
der Pellets beim Befüllen kreuzen
könnten, sind strömungs- und bruchsicher zu verkleiden, damit sie die
Pellets nicht beschädigen.
Im Lagerraum dürfen sich auch
keine Elektroinstallationen wie beispielsweise Schalter, Licht oder Verteilerdosen befinden. Ausnahmen
können explosionsgeschützte Ausführungen darstellen – oder aber
spezielle Entnahmesysteme, die für
diese Anwendung konzipiert sind.
Zugang in den Lagerraum jederzeit
möglich. Eine optische Füllstandskontrolle beispielsweise durch kleine
Sichtfenster in den Holzbrettern ist
sinnvoll. Durchsichtiger Kunststoff
ist dabei aber eher ungeeignet, weil
sich durch seine statische Aufladung
viel Staub anlagern kann.
Die Tür sollte sich möglichst in
der Nähe der Einblasstutzen befinden. Damit bleibt der Lagerraum
am längsten zugänglich, da sich die
Pellets beim Einblasen vor allem
auf der dem Einblasstutzen gegenüberliegenden Seite anhäufen. Auf keinen Fall sollte sich die
Tür hinter der Prallschutzmatte befinden. Die Einstiegsöffnung muss
so groß sein, dass ein Zugang ins
Lager immer möglich ist. Lieferanten wollen und sollen beim Befüllen immer eine Sichtkontrolle
machen können.
Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪
Hier gibt’s weitere Infos
Öffnungen müssen staubdicht
ausgeführt sein
Türen, Fenster und Einstiegsluken
müssen alle staubdicht ausgeführt
sein, damit sich kein Staub in den
Wohnbereich ausbreiten kann. Sie
müssen nach außen aufgehen und
eine umlaufende Dichtung besitzen.
Zur Entlastung vom Druck der Pellets sind auf der Innenseite Holzbretter anzubringen. Dadurch bleibt der
w w w. t e c h n o p o r. c o m
www.mikado-online.de
Zeichnungen: DEPV
min. 50 cm
Pelletsheizungen
Der Deutsche Energie-PelletVerband e.V. hat zum Thema
eine 28 Seiten starke Broschüre
mit dem Titel „Empfehlungen
zur Lagerung von Holzpellets“
herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei auf der Website:
www.depv.de → Downloads
Wärmebrückenfreies Fundament
41
Holzpellets
Hargassner
Per Handy den Betrieb steuern
▴▴Die Pelletsheizungen der Produktserie „HSV“
von Hargassner gibt es mit 9, 12, 14, 15
und 22 kW Leistung. Sie erreichen Wirkungsgrade von über 95 %
Eine große Bandbreite an Pelletsheizungen von 9 kW bis 100 kW für alle
Anforderungen bietet der österreichische Hersteller Hargassner an. Für Einund Zweifamilienhäuser gibt es die Produktserie „HSV“ mit fünf Geräten
von 9 kW bis 22 kW Leistung. Sie erreicht dabei Wirkungsgrade von über
95 % für den gesamten Nutzungsbereich. Ein neu entwickelter Röhrenwärmetauscher mit Gegenstromsystem erwärmt den Rücklauf der Niedertemperaturanlage und ist die Voraussetzung für eine gleitende Betriebsweise.
Die Steuerung ist per Handy bedienbar. Das Reinigen erfolgt allerdings automatisch. Die Brandrückstände landen in einer Aschelade, die sie mit einer Verteilermechanik bis ins letzte Eck verteilt, wodurch sich die Entleerungsintervalle verlängern. Ein Display zeigt sie rund eine Woche vor der
Überfüllung an.
HARGASSNER GmbH ı A-4952 Weng/Innkreis
Telefon 00 43/77 23/52 74 ı www.hargassner.com
Buderus
Biotech
Auch bei Teillast effizient heizen
Eine große Produktpalette bietet der österreichische Hersteller Biotech an. Für Pelletsheizkessel entwickelte er eine eigene Verbrennungstechnik: die Dual Combustion Control (DCC), die mit Luftmassesensoren und Lambdasonde
den Restsauerstoff im Abgas
misst und mit dieser Information die Verbrennung steuert.
Das führt zu einem niedrigen
Verbrauch und geringen Emissionen. Gerade auch im am
häufigsten betriebenen Teillastbereich erreichen die Anlagen einen hohen Wirkungsgrad
von bis zu 96 %. Die Bedienung
ist komfortabel, denn sämtliche Feinjustierungen und die
Reinigung des Wärmetauschers
nimmt das System automatisch
vor. In der zweiten Hälfte des
Jahres 2009 erweiterte das
Unternehmen sein Produktsortiment um den Pelletsheizkessel
PZ65RL mit einem Leistungsbereich von 18 bis 65 kW. Damit ist
auch das Beheizen von Hotelgebäuden, Gewerbebauten und Schulanlagen möglich.
Keine Neustarts mehr nötig
Auch der neue Pelletskessel „Biotech TopLight M“ von
Buderus arbeitet mit einer Lambdasonde. Der Heizkessel
erreicht einen hohen Wirkungsgrad bis 93 % und niedrige CO2-Emissionen. Mit einer Nennleistung von 15 kW
moduliert der Pelletskessel stufenlos von 30 % bis 100 %.
Das ermöglicht einen gleichmäßigen Betrieb mit wenigen Brennerstarts und ist deshalb gut für Niedrigenergiehäuser geeignet. Durch die an der Oberseite angebrachten Anschlüsse lässt er sich wandbündig aufstellen.
Seine Höhe beträgt 134,5 cm, seine Breite 106 cm und
seine Tiefe 68,5 cm.
Bosch Thermotechnik GmbH
Buderus Deutschland ı D-35576 Wetzlar
Telefon 0 66 41/4 18-0 ı www.buderus.de
Biotech Energietechnik GmbH
A-5101 Bergheim
Telefon 00 43/6 62/45 40 72-0
www.pelletsworld.com
▴▴Der „Biotech TopLight M“ benötigt nur eine
geringe Aufstellfläche und hat seine Anschlüsse oben
42
mikado 8.2009
Holzpellets
Paradigma
Der Zeit um fünf Jahre voraus
Frischluft darf
kein Zufall sein
Wohnungslüftung ist nicht nur eine Frage des
Preises, sondern auch die Summe der Erfahrung.
Ob für die einfache „Nur“-Entlüftung oder die
komfortable Ent- und Belüftung mit bis zu 90 %
Wärmerückgewinnung: AEREX bietet ausgereifte
Komponenten und Systeme für jeden Einsatzfall.
▴▴Die Verbrennungstechnik des Pelletti-Unterschubbrenners
arbeitet mikroprozessorgesteuert
Die AEREX-Außenluftdurchlässe.
Ob im Einfamilienhaus oder im
Geschosswohnungsbau, ob bei
Neubau oder Sanierung, ob Einbau
in Wände, Fenster- oder Rollladenkästen: Dieses große Programm sorgt
in jedem Fall für frische Luft
in allen Räumen.
Mit dem „Pelletti“ hat Paradigma einen modernen Dreizugkessel entwickelt, der das Umweltzeichen „Blauer Engel“
erhielt. Er hält schon heute den ab 2014 vorgeschriebenen
Grenzwert von 20 mg/m3 Abgas ein und ist in Leistungsgrößen von 8, 10, 15, 20, 25, 31 und 56 kW erhältlich.
Seine Verbrennungstechnik ist mikroprozessorgesteuert,
wobei der Wärmetauscher mit senkrechten Rauchgaszügen und Wirbulatoren für optimalen Wärmeübergang
sorgen. Die Reinigung des Wärmetauschers erfolgt automatisch und liefert gleichbleibend hohe Kesselwirkungsgrade von über 90 %.
Das Abluftsystem
Die preiswerte und effektive Art der
Wohnungslüftung. Einfach geplant
und schnell montiert bildet sie mit
den abgestimmten AEREX
Paradigma Deutschland GmbH ı D-76307 Karlsbad
Telefon 0 72 02/9 22-0 ı www.paradigma.de
Wagner
Außenluftdurchlässen
ein komplettes Lüftungssystem.
▴▴Die Kombination des „Lignoplus 10“
mit einer Solaranlage gewann
den Test der Stiftung Warentest 3/2009
www.mikado-online.de
www.aerex.de
Wagner & Co. Solartechnik GmbH
D-35091 Coelbe
Telefon 0 64 21/80 07-0
www.wagner-solar.com
Wagner & Co., Cölbe
Den Sprung in die EcoTopTen
schaffte der Pelletsheizkessel
„Lignoplus 10“ in der Kategorie bis 15 kW. Er unterschreitet die strengen Anforderungen
des „Blauen Umweltengels“. Sein
elektrischer Energiebedarf liegt
bei 70 Wh. Als Grundfläche benötigt er 0,5 m2. Der Hersteller
bietet noch acht leistungsstärkere
Modelle an, auch in Kombination mit einer Solaranlage und
einem Wärmespeicher.
Die Familie.
Das perfekt abgestimmte Lüftungsprogramm für kleine Wohneinheiten
bis hin zu großzügig
dimensionierten
Eigenheimen.
Für Wohlfühlkomfort mit hoher
Wärme-Rückgewinnung. Reco-Boxx
Comfort
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Gleich Info anfordern:
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mikado 8/09
Klein, aber sauber
43
Holzpellets
ÖkoFen
Perpetuum Mobile
Solarfocus
Spart Platz und Energie
Seinen „pellet top“ bewirbt Hersteller solarfocus als „wahrscheinlich kleinsten Pelletskessel
der Welt“. Mit einer Breite von 55 cm, Tiefen
von 108,5 und 120 cm sowie Höhen von 143
und 155 cm ist sein Platzbedarf nicht größer
als der eines üblichen Ölkessels. Erhältlich ist
er in zwei Leistungsklassen: in 15 kW und in
25 kW. Die Zufuhr des Brennstoffes erfolgt
mittels patentierter Zellradschleuse, die leise und platzsparend mit 100 W Antriebsleistung auskommt. Der Kessel erreicht einen Wirkungsgrad von 94,8 %.
Solarfocus GmbH ı A-4451 St. Ulrich/Steyr
Telefon 00 43/72 52/5 00 02-0 ı www.solarfocus.at
▴▴Über 103 % Wirkungsgrad erreicht ÖkoFen
Einen Pellets-Brennwertkessel bietet ÖkoFen
an. Durch die effiziente Ausnutzung der im
Abgas enthaltenen Kondensationswärme erreicht der „Pellematic Plus“ einen Kesselwirkungsgrad von über 103 %. Die Zentralheizungen arbeiten mit modulierender
Leistungsanpassung, automatischem Komfort und einer Unterschubfeuerung mit Rezirkulationsbrenner. Die Geräte tragen das
Umweltzeichen „Blauer Engel“. Für den Einund Zweifamilienhausbereich bietet der Hersteller Kessel mit Leistungen von 8 kW bis
32 kW an, außerdem einen mit 56 kW für
Hotel-, Gewerbe- und Mehrfamiliengebäude
sowie Schulanlagen.
ÖkoFEN Heiztechnik GmbH ı D-86866 Mickhausen
Telefon 0 82 04/29 80-0 ı www.oekofen.de
▴▴Ein geringer Platzbedarf zeichnet
den „pellet top“ aus
En-Tech
Hightech aus Kärnten
Die ENP-Serie hebt sich durch einige Neuerungen von ihren Vorgängern ab. Der Brenner
erhielt ein Zündgebläse mit Luftspülung. Eine
verriegelbare Aschebox verhindert die Luftzufuhr von außen. Der wassergekühlte Unterbau
verbessert die Nutzung der Strahlungswärme.
Die Kesselregelung wird zentral gesteuert. Erhältlich sind Größen von 10 bis 35 kW.
EN-TECH Energietechnikproduktion GmbH
A-9300 St. Veit/Glan – Hunnenbrunn
Telefon 00 43/42 12/7 22 99-0 ı www.en-tech.at
Viessmann
Test bestätigte Effizienz
Der Pelletskessel „Vitoligno 300-P“ ging aus einem Vergleich der
Stiftung Warentest im Mai 2009 als Sieger hervor. Er arbeitet
sowohl im Voll- als auch im Teillastbereich hocheffizient, verbrennt mit niedrigen Emissionen und erreicht Wirkungsgrade
bis 95 %. Sechs Leistungsstufen von 4 bis 48 kW ermöglichen eine
bedarfsgerechte Wärmeversorgung vom Einfamilienhaus bis zum
Gewerbebetrieb, auch in Kombination mit Solarkollektoren.
Viessmann Werke GmbH & Co. KG ı D-35107 Allendorf (Eder)
Telefon 0 64 52/70 25 33 ı www.viessmann.de
◂◂Mit seinem Jahresnutzungsgrad und Umwelteigenschaften
siegte der „Vitoligno 300-P“ 2009 beim Vergleich der Stiftung Warentest
44
mikado 8.2009
Holzpellets
Fröling
Anstöpseln und heizen
Der österreichische Hersteller Fröling wirbt für seinen Pelletskessel P4 fast wie Computerhersteller:
mit einem Plug-and-play-Prinzip, also mit einfacher Installation und Bedienung. Darüber hinaus
ermöglicht der patentierte Mehrkreis-Wärmetauscher einen angepassten Betrieb. Die patentierte
3-Zug-Bauweise und der damit verbundene lange Ausbrand sorgen für geringe Emissionen. Aufgrund seiner Energieeffizienz erhielt der P4 das
österreichische Umweltzeichen. Erhältlich ist er
in acht verschiedenen Größen zwischen 10,5 und
58,5 kW Nennwärmeleistung.
Fröling Heizkessel- und Behälterbau Ges.m.b.H.
A-4710 Grieskirchen
Telefon 00 43/72 48/6 06-0
www.froeling.com
Guntamatic
Gut abgehangen
Mit dem „Therm“ hat Guntamatic ein ungewöhnlich kleines Pellets-Wandgerät mit
einer Leistung von 7 kW auf
den Markt gebracht. Es ist nur
80 cm breit, 120 cm hoch und
50 cm tief. Das Gewicht von
150 kg ist natürlich auch deutlich leichter als das herkömmlicher Pelletsanlagen. Neben
einer völlig neu entwickelten
Kessel- und Steuerungstechnik beinhaltet das Gerät einen
Zyklonbehälter für den Tages- ▴▴Wirklich neu: ein Pelletsheizkessel
vorrat an Pellets. Die Jahres- zum an die Wand hängen
brennstoffmenge wird in einem herkömmlichen Gewebetank oder aber in einem neu
entwickelten Kunststofftank im Garten bzw. Außenbereich gelagert, d.h. ein Keller oder großer Heizraum ist
nicht mehr unbedingt erforderlich. Die Kesseltemperatur beträgt 38 °C bis 70 °C. Durch die Niedertemperaturtechnik kann das Gerät seine Leistung stufenlos dem
Wärmebedarf des Hauses anpassen. Mit ihrem Leistungsbereich von 2 bis 7 kW ist die Anlage ideal für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Der Wirkungsgrad der Anlage kann bis über 94 % betragen.
GUNTAMATIC Heiztechnik GmbH
A-4722 Peuerbach
Telefon 00 43/72 76/24 41-0
www.guntamatic.com
▴▴Die Pelletsheizung für Technikmuffel: Der P4 erfordert
keine aufwendigen Einstellungen
www.mikado-online.de
45
Holzpellets
Junkers
Unterschiedlich starke Zwillinge
„Suprapellets“ nennt Junkers seine beiden Pelletsheizanlagen
„KRP 15“ und „KRP 25“. Die Zahlen geben die Leistung in kW
an. Die kleinere Anlage versorgt bis zu 300 m2 Wohnfläche, die
größere bis zu 500 m2. Die Heizkessel arbeiten mit moderner
Unterschubfeuerung und Regelungstechnik, wodurch sie Wirkungsgrade von 94,7 % und 92,6 % erreichen. Die Wärmetauschrohre reinigen sich vollautomatisch. Beide Modelle sind 122,5 cm
breit, 78 cm tief und 152,5 cm hoch.
BBT Thermotechnik GmbH
Junkers Deutschland
D-73243 Wernau
Telefon 0 18 03/33 73 33
www.junkers.com
Windhager
Konisch statt zylindrisch
Die neuen „BioWin plus“ des Herstellers Windhager besitzen eine verbesserte Brennertechnologie, einfachere Bedienung und eine kompaktere Bauweise. Die Form des Brennertopfes wurde von zylindrisch auf konisch umgestellt, um
die Zuführung der Verbrennungsluft und damit das thermische Verhalten zu verbessern. Dadurch ergibt sich eine noch
sauberere Verbrennung und in der Folge eine deutliche Reduktion der Emissionswerte. Der Brennertopf wird vollautomatisch entascht, die Heizflächen vollautomatisch gereinigt. Erhältlich sind die Geräte in vier Leistungsstufen von
2,9 bis 25,9 kW.
Windhager Zentralheizung GmbH
D-86405 Meitingen
Telefon 0 82 71/80 56-0
www.windhager.com
Solvis
Im Duett mit der Sonne
◂◂Die konische
Form des
Brennertopfes
im „BioWin plus“
verbessert die
Zuführung der
Verbrennungsluft
und damit
das thermische
Verhalten
46
mikado 8.2009
Das System „SolvisLino“ ist ein Zusammenspiel aus
Pelletskessel, Solarschichtspeicher und Kollektoren.
Durch den Schichtenlader im Speicher wird die Sonnenwärme immer in den Bereich gleicher Temperatur
eingelagert und das heiße Wasser so ohne Vermischung
effizient genutzt. Die Regelung der Anlage erfolgt per
Touchscreen. Die Sonnenenergie hat Vorrang, nur wenn
sie nicht ausreicht, läuft der Pelletskessel an. Sind die
Pellets verbrannt, werden die Rückstände verdichtet
und in einen Aschekasten weitergeleitet, der Platz für
die Asche von vier bis fünf Tonnen Holzpellets bietet,
was dem jährlichen Bedarf eines Einfamilienhauses entspricht. Das System ist in vier verschiedenen Kesselleistungen von 10 bis 30 kW lieferbar.
SOLVIS GmbH & Co. KG
D-38112 Braunschweig
Telefon 05 31/2 89 04-0
www.solvis-solar.de
Produkte
7ELLNESSFÄR)HRE2AUMLUFTÜ
Ú%DNAN6AEPRAN>NEJCAJ/EA
EJCAO?DHKOOAJAJ.©QIAJ
Wärmedämmverbundsystem
H(QBPRAN>N=Q?DAJ/EA=I
Sandwich für bucklige Flächen
Sein neues Dämmsystem „UdiReco“ brachte Hersteller Unger
Anfang dieses Jahres auf den Markt. Der Sandwich-Aufbau aus
unterschiedlichen Holzfaserplatten erreicht einem Lambda-Wert
von 0,041 W/(mK). Sie sind
in Dämmstärken zwischen
120 und 200 mm lieferbar.
Ein patentierter Stelldübel
sorgt dafür, dass sich die
Dämmplatte bei der Befestigung nicht verformen kann.
Außerdem verankert sich der
Dübel selbsttätig in der Platte
und nimmt sie bei eventuell
nötigen Nachjustierungen
mit, ohne wieder auszubrechen. Das zum Patent angemeldete System kann Unebenheiten des Untergrundes bis zu 4 cm
ausgleichen. Ein Edelputz ergänzt das System. Alle Bestandteile haben eine bauaufsichtliche Zulassung und erfüllen die gültigen Normen.
0=C
#ºJJAJ/EAOE?DAEJA"NEO?D
HQBPGQNØ
3END=>AJ@EA(ºOQJCBÀN/EAØ
3j1JOAN/UOPAIBÀN
GKJPNKHHEANPA3KDJN=QIHÀBPQJCØ
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PIAJ/EAPEAB@QN?D }
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@AONE?DPECAJ(ÀBPQJCOOUOPAIOØ
'LDMQSLRCP$MLMBCPUUUUCQR?DJCVAMK
Unger Diffutherm GmbH ı D-09114 Chemnitz
Telefon 03 71/8 15 64-0 ı www.unger-diffutherm.com
BauInfoCenter Lüftungstechnik seit 1983
Schornsteinsystem
Der Schacht führt die Zuluft
Für den raumluftunabhängigen Betrieb energiesparender Feuerstätten bietet Wienerberger mit dem Luft-Abgas-Schornsteinsystem LASW eine Konstruktionslösung an. Es ist platzsparend und unkompliziert, denn die Verbrennungsluft wird der
Feuerstätte konzentrisch direkt über den Schornsteinschacht
zugeführt. Der LASW benötigt keinen separaten Schacht für
die Verbrennungsluftzufuhr und kann daher schlanker als andere Schornsteine ausgeführt werden. Eine Wärmedämmung
des inneren Abgasrohres verhindert den thermischen Auftrieb der Zuluft. Durch
seine Konstruktionsweise bleibt der LASW auch
nach der Montage flexibel für den Anschluss
der Feuerstätte von allen
vier Seiten.
Wienerberger Ziegelindustrie GmbH
D-30659 Hannover
Telefon 05 11/6 10 70-0
www.wienerberger.de.
▸▸Das Schornsteinsystem von
Wienerberger spart Platz
www.mikado-online.de
Gesunde Luft !
Gesund wohnen und Energie
sparen mit moderner Lüftungstechnik
von BauInfoCenter
Ob Neubau oder Renovierung: moderne Gebäude brauchen eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Für gesundes und komfortables Wohnen. BIC bietet Handwerkern, Planern und Architekten
einen Komplett-Service in Anlagentechnik, Planung und Betreuung.
72531 Hohenstein, Tel. 0 73 87 / 16 381, www.bauinfocenter.de
47
Produkte
Dachbahn
Photovoltaik von der Rolle
Unter dem Namen „Evalon Solar“ brachte Hersteller Alwitra die weltweit erste
stromerzeugende Dachbahn auf den Markt. Dank eines Flächengewichts von nur
4 kg/m2 lässt sich auch bei statisch ausgereizten Dachflächen noch eine Photovoltaik-Anlage realisieren. Basis ist die praxisbewährte Dichtungsbahn „Evalon“. Auf
deren Bahnenoberfläche sind nun Photovoltaik-Module der Größe 240 x 340 mm
laminiert. Bypass-Dioden zwischen den Zellen schalten sie in Serie. Drei übereinander liegende Silizium-Zellen nutzen jeweils unterschiedliche Wellenlängen des
Sonnenlichts. Das ermöglicht hohe Leistungen und konstante Erträge. Wie eine
herkömmliche Dachbahn lässt sich das Produkt von der Rolle verlegen. Bauliche Maßnahmen sind nicht notwendig. Alle Anschlusskabel liegen witterungsgeschützt unter den Bahnen.
alwitra GmbH & Co. ı D-54229 Trier ı Telefon 06 51/9 10 22 63 ı www.alwitra.de
◂◂In die Dachbahn „Evalon Solar“ sind die Photovoltaik-Module laminiert
Solarbefestiger
Dämmstoff
Braune Bahnen jucken nicht mehr
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Knauf Insulation bietet nun neue natürliche Mineralwolle-Dämmstoffe mit einer neuen, formaldehydfreien und auf erneuerbaren
Rohstoffen basierenden Bindemittel-Technologie an. Neben der
verbesserten Energiebilanz des Dämmstoffs sorgt sie für besondere Verarbeitungsvorteile: Der Dämmstoff staubt und juckt weniger. Er unterscheidet sich auch optisch von seinen Vorgängern:
Die naturbraune Farbe entsteht auf natürliche Weise im Produktionsprozess ohne künstliche Farbstoffe.
Knauf Insulation GmbH ı D-84359 Simbach am Inn
Telefon 0 85 71/40-2 66 ı www.knaufinsulation.de
Würth stellte neue Fassadenbauschrauben vor, die speziell für die Befestigung von Solaranlagen auf Dächern mit
Wellprofilen, Trapezprofilen oder Sandwichelementeindeckungen ausgelegt sind. Sie erlauben die gleichzeitige
Befestigung von Solaranlagen und Fassadenelementen.
Damit werden die Montageprozesse erheblich rationalisiert und beschleunigt. Durch bessere statische Werte
sind auch höhere Spannweiten möglich und die Anzahl
der erforderlichen Schrauben reduziert sich. Sie sind aus
hochwertigem Edelstahl A2 rostfrei gefertigt und mit einer Spezialbeschichtung versehen, was eine lange Lebensdauer garantiert. Der Typ A ist speziell für Holzunterkonstruktionen konzipiert. Als Antrieb besitzen alle
Schraubentypen einen 5-mm-Innensechskant.
Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau
Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de
48
mikado 8.2009
Produkte
Broschüre
Gesund ausbauen
Eine kostenfreie Broschüre zum praxisgerechten
und gesunden Innenausbau von Schulen und Kliniken hat Fermacell herausgegeben. Sie greift die
spezifischen Anforderungen an diese Gebäude auf
und bietet fachgerechte Lösungen. Hintergrund ist
das Konjunkturpaket der Bundesregierung, das die
Modernisierung öffentlicher Gebäude forciert. Die
Broschüre geht ausführlich auf die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz, die Stabilität von Wänden und an Nassräume ein und liefert eine Fülle technischer und bauphysikalischer
Informationen. Anschauliche Referenzen und informative Skizzen runden das Ganze ab.
Xella International GmbH ı D-47119 Duisburg
Telefon 08 00/5 23 56 65 ı www.xella.de
Bauaufnahme
Messen und vergessen
TachyCAD ist eine Software zur Vermessung bestehender Geometrien und
zur Erfassung ergänzender Sachdaten. Sie ermöglicht die automatische,
auch drahtlose Übernahme der Daten
von Tachymetern und Laserdistanzmessgeräten in ein Standard-CADSystem. Vor Ort werden Gebäude präzise erfasst und in CAD-Plänen oder
als 3D-Modelle dargestellt. Durch das
zeitgleiche Messen und Zeichnen fallen fehlende oder falsche Messwerte
sofort auf. Direkt am Objekt entstehen in kürzester Zeit konsistente und
mit Sachdaten kombinierte CAD-Dokumentationen. Das Programm bietet zahlreiche Funktionen, die die Erfassung typischer Bauelemente wie
Fenster, Türen, Stürze, Treppen oder
Rohre beschleunigen. Es liegt nun in
der Version 7 vor und ist kompatibel
zu AutoCAD 2010 und LT 2010. Der
Hersteller bietet an, es vier Wochen
lang kostenfrei zu testen.
kubit GmbH
D-01307 Dresden
Telefon 03 51/4 17 67-0
www.kubit.de
Befestigung für Solar- und
Photovoltaik-Systeme
LEHMANN Aufdachmodulhalter auf Metalldachplatten genietet,
komplett mit Lattenschiene 400 mm, inklusive Bohrschrauben,
zum Anschrauben an die Dachkonstruktion.
Erhältlich für viele Ziegelmodelle
und in den gängigen Farben.
Spitzenqualität von LEHMANN.
Otto Lehmann GmbH . Postfach 1561 . 93070 Neutraubling . Tel. 09401 786-0 . Fax: 09401 786-47 . www.otto-lehmann-gmbh
www.mikado-online.de
49
Produkte
Produkte
Dampfsperrschürze
Schön verklemmt
Velux hat bei seiner Dampfsperrschürze BBX gegenüber der Vorgängerversion Produktdetails verbessert, die den Einbau schneller und sicherer
machen. Statt den bekannten schwarzen Kunststofflaschen sorgt nun ein umlaufendes Klemmprofil für einen dauerhaften Halt in der Innenfutternut. Die neue Dampfsperrschürze stellt den
luft- und dampfdichten Anschluss des Fensters ans
Dach sicher. Der Einbau erfolgt mit einem Spezialwerkzeug, das das Klemmprofil gerade in die
Innenfutternut drückt.
Inserenten
A
Abbundzentrum, Dahlen
AEREX (Maico),
Villingen-Schwenningen
Artichouse, FI-Vanta
Auwärter, Waldershof
57
B
BlowerDoor, Springe
Bruckamp, Lübecke
Bundesfachschule, Kassel
67
69
57
C
Creaton, Ichenhausen
U4
D
Decker, Morbach
Dieckmann, Melle
Dölker, Horb
Dörken, Herdecke
33
57
50
11
F
Finger, Wermelskirchen
Frick, Türkheim
69
45
H
Heco, Schramberg
Hochschule, Augsburg
Hofatex, Slowakei
67
57
29
L
Lehmann, Neutraubling
49
M
Moser, Salach
57
O
Ossenberg, Altena
Berufskleidung
Germany’s next Top-Handwerker
CWS-boco hat eine neue Berufsbekleidungskollektion auf
den Markt gebracht, die für den Innen- und Außeneinsatz in allen Handwerksbereichen geeignet ist. Sie umfasst Bundjacken, Westen, Damen- und Herren-Bundhosen, Latzhosen, Long Bermudas, Overalls, Damenkasacks
und Herrenkittel und ist in den drei Linien Base, Top und
Outdoor erhältlich. Laut Hersteller sind alle Teile aus hochwertigen Materialien gefertigt, sind hautfreundlich und
entsprechen dem Öko-Tex-Standard 100.
CWS-boco-Deutschland GmbH ı D-63303 Dreieich
Telefon 0 61 03/3 09-0 ı www.cws-boco.com
▸▸Schick, funktional und vielseitig: Die drei Linien Base,
Top und Outdoor der neuen FreestyleKollektion lassen sich miteinander kombinieren
9
P
Poppensieker+Derix
67
R
Rheinzink, Datteln
Roto, Bad Mergentheim
23
5
S
Schott, Alzenau
SchwörerHaus, Hohenstein
Suttner, Haselbach
U2
47
57
T
Technopor, A-Krems
Trurnit, Altena
41
51
W
Weihele, Görisried
WEKA, Kissing
Westaflex, Gütersloh
Wiese, Meschede
69
U3
47
57
50
VELUX Deutschland GmbH
D-22502 Hamburg
Telefon 0 40/5 47 07-0
www.velux.de
43
57
69
Bestandssanierung
Altbauten richtig ertüchtigen
Speziell für die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) an Altbauten aktualisierte und erweiterte Hersteller Ursa seine Broschüre „EnEV kompakt“. Handwerker und
Planer können mit ihr die Wärmedämmmaßnahmen zur notwendigen Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes schnell
und einfach ermitteln. Neben allgemeinen Infos erhalten sie am
Ende konkrete Vorschläge zur praktischen Umsetzung.
▴▴Kompaktinfo für Handwerker
und Planer über die EnEV 2009
mikado 8.2009
URSA Deutschland GmbH ı D-04158 Leipzig
Telefon 03 41/52 11-1 64 ı www.ursa.de
Produkte
Montagesystem
Wärmebrückenfrei befestigen
Mit den Verankerungen der Thermax-Produktreihe von fischer Befestigungssysteme lassen sich
Leuchten, Markisen, Briefkästen und andere Dinge durch Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)
hindurch auf Fassaden montieren, ohne dabei
Wärmebrücken zu erzeugen. Möglich ist das mit
einem thermischen Trennmodul, das den Wärmefluss in der Verankerung durch einen Anti-KälteKonus aus Kunststoff unterbricht. Es verbindet
thermisch getrennt die galvanisch verzinkte Gewindestange zur Befestigung im Baustoff und den
aus Edelstahl gefertigten Gewindestift zur Montage der Konsole. Erhältlich ist es in vier Größen:
8, 10, 12 und 16. Die Modelle 8 und 10 sind für
leichtere Bauteile konzipiert und überbrücken
Dämmschichtdicken zwischen 45 und 180 mm. 12
und 16 ermöglichen die Verankerung von schweren Lasten und überbrücken Dämmschichtdicken
zwischen 60 und 200 mm.
fischerwerke GmbH & Co. KG ı D-72178 Waldachtal
Telefon 0 74 43/12-0 ı www.fischer.de
Dämmstoffnagel TYP II
AUF HOLZ
Dämmstoffschraube DS
patentiert
AUF HOLZ
Dämmputzschraube DPS
patentiert
▴▴Markisen lassen sich mit den neuen
Thermax-Befestigern ohne Wärmebrücken ausführen
AUF HOLZ
Ladebodenträger
Auf leichte Weise rutschfest
Um rutschfeste OSB-Platten für
das Transportgewerbe, die Lagersystemtechnik und den Bühnenbau hat Glunz sein konstruktives Produktsortiment erweitert.
Der Bodenträger mit dem Namen
„OSB Triaphen“ erhielt im März
die Zulassung des TÜV Nord als
Ladeboden für Fahrzeuge. Die
neue Platte ist ein Verbundprodukt aus einer OSB/4, die beidseitig von einer Schicht wasserfesten Laminats überzogen ist:
oben mit 0,8 mm, unten mit 0,8 bis 1,2 mm. Dadurch wird die verhältnismäßig geringere Biegefestigkeit von OSB im Vergleich zu Sperrholzplatten ausgeglichen. Durch den Siebdruck erhält die laminierte Oberfläche ihre Struktur und somit die erforderliche Rutschfestigkeit. Dabei weist
sie laut Hersteller ein geringeres Gewicht auf als vergleichbare Produkte
aus Buche und Birkensperrholz. Das führt zu einem reduzierten Spritverbrauch. Die Platte ist in Breiten von 600 bis 1300 mm, Längen von 1250
bis 5200 mm und Stärken von 8 bis 42 mm erhältlich.
Glunz AG ı D-49716 Meppen
Telefon 0 59 31/4 05-0
www.glunz.de
www.mikado-online.de
Dämmstoffbefestiger VT
AUF BETON +
MAUERWERK
Dämmstoffschraube DK
DGBM-Nr.
203 20600.2
AUF HOLZ
GmbH
Rahmedestr. 161 . D-58762 Altena
TEL +49 ( 0 ) 23 52 / 95 96 96
FAX +49 ( 0 ) 23 52 / 59 05
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53
Fortbildung
Forum Holz ı Bau ı Energie
Kölner Holzkongress etabliert sich
Auch dieses Jahr kamen rund 300 Teilnehmer ins Kölner Congress Centrum
Gürzenich, um sich über energieeffizientes Bauen mit Holz zu informieren.
Fassadenmodernisierung war am 16. und 17. Juni 2009 eines der Hauptthemen.
E
ffizienz, Suffizienz und Konsistenz – mit diesen drei Schlagworten beschrieb Prof. Peter Hennicke vom „Wuppertal Institut für
Klima, Umwelt, Energie“ die Utopie
eines „grünen Wachstums“. Effizienz bedeutet: weniger Energieverbrauch, Suffizienz: mehr Lebensqualität durch Selbstbeschränkung,
Konsistenz: Umstieg auf erneuerbare
Energieträger. Mit zahlreichen Zahlen und Grafiken verdeutlichte Hennicke die Notwendigkeit eines Umsteuerns vor dem Hintergrund des
zunehmenden Klimawandels. Mit
dem abschließenden Fazit „Nachhaltigkeit ist keine Bedrohung, sondern
eine große Chance!“ leitete er auf
die folgenden 29 Vorträge über, die
sich dann alle um energieeffizientes
Bauen und Heizen drehten.
54
Bestandserneuerung ist großes
Zukunftsthema
Ein Themenschwerpunkt war die
energetische Fassadenmodernisierung mit vorgefertigten Holzrahmenelementen: ein riesiger Markt mit
großem Handlungsbedarf. Der Großteil des Gebäudebestands verbraucht
ein Vielfaches an Energie von nach
heutigen Standards errichteten Neubauten. Hier liegt künftig eines der
großen Tätigkeitsfelder der Bauwirtschaft, nur hat der Holzbau bisher
noch nicht die Marktanteile, die er
aufgrund seiner zahlreichen Vorteile eigentlich haben müsste und sollte. Der Grund: Die für den Neubau
entwickelten Konzepte lassen sich
nicht einfach auf die Altbausanierung übertragen.
mikado 8.2009
▴▴Im Gürzenich,
bekannt als
Austragungsort
der Kölner
Karnevalssitzung,
zeigten über
40 Aussteller ihre
Produkte
Peter Richner von der „Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt“ (EMPA) berichtete,
wie die Schweiz mit dem Projekt „Retrofit – Nachhaltige Wohnbauerneuerung mit vorfabrizierten Hüllsystemen“ ihre Holzbaubranche tatkräftig
unterstützt. Eine groß angelegte Bestandsaufnahme von Mehrfamilienhäusern aus den Jahren 1940 bis
1970 ermöglichte es, diese Gebäude zu typologisieren und ähnliche
Gebäudeteile zu identifizieren. Für
diese entwickelte man konstruktive
Musterlösungen, die dann an konkrete
Situationen anzupassen sind.
Die Fassadenelemente enthalten
neben einer guten Wärmedämmung
auch Versorgungskanäle. Großen
Wert legten die Entwickler auf eine
wärmebrückenlose Ausbildung des
Fensterbereichs mit integrierten Leitungen für die Zu- und Abluft. Zur
Kompensierung reduzierter Wandstärken kommen hier hochdämmende Materialien wie Vakuumisolationspaneele zum Einsatz. „Die
dringend notwendige Steigerung der
Erneuerungsrate bestehender Bauten kann nur gelingen, wenn wir die
Planungs- und Ausführungsprozesse massiv vereinfachen und gleichzeitig die Qualität der Ergebnisse
steigern“, blickte Richner am Ende
seines Vortrags in die Zukunft.
Dieser Satz hätte auch von Frank
Lattke, dem darauf folgenden Referenten, stammen können. Der Leiter des europäischen Forschungsprojekts „TES EnergyFacade“ wies gleich
zu Beginn seines Vortrags auf die
zahlreichen Parallelen zu Richners
Projektvortrag hin und schlussfolgerte, dies unterstreiche die Richtigkeit und Bedeutung dieses Themas.
Fortbildung
Die Situation sei in Deutschland sogar noch ausgeprägter als in der
Schweiz, da hier der Zweite Weltkrieg viel Bausubstanz zerstörte und
der Wiederaufbau schnell und billig
erfolgen musste. Im Unterschied zum
schweizerischen Forschungsprojekt
liegt der Schwerpunkt beim europäischen mehr auf der Entwicklung
maximal großer Holzrahmenelemente. Und je größer die Elemente, desto
bedeutender werden die Themen „Toleranzen“ und „Fuge zum Bestand“.
Wichtig ist deshalb vor allem auch
ein möglichst exaktes Aufmaß. Hier
sind hochmoderne digitale Verfahren notwendig.
Die Gebäudehülle im Altbau und
Neubau war auch das Thema zahlreicher weiterer Vorträge. Der Bogen
spannte sich dabei bis hin zu Innovationen im Fensterbau und in der
Verglasung.
▴▴Peter Richner
berichtete,
wie die Schweiz
Fassaden
mit Holzrahmenelementen
modernisiert
Haustechnik setzt
auf regenerative Energien
„Den Energiebedarf senken, die
Vorlauftemperaturen senken, effiziente Gebäudetechnik einsetzen und auf erneuerbare Energien
umsteigen!“ So hatte Richner am
Anfang seines Vortrags die sinnvolle Reihenfolge der Energieeffizienzmaßnahmen griffig zusammengefasst.
Folgerichtig ging es in Köln auch
nicht nur um das Senken des Energiebedarfs durch konstruktive Maßnahmen, sondern auch um die effiziente Versorgung mit Energie. In
▾▾Der Veranstalter
Prof. Uwe
Germerott war
mit der Teilnehmerresonanz
hochzufrieden
einem parallelen Veranstaltungsblock konnten sich die Teilnehmer
ausgiebig über Haustechnik und regenerative Energien informieren.
Gleich sechs Experten stellten die
Vorzüge von Holzpellets vor – von
theoretischen Grundlagen bis hin zu
Praxisbeispielen. Obwohl eigentlich
ursprünglich für Kleinfeuerungsanlagen konzipiert, decken inzwischen
sogar kommunale Einrichtungen und
Industriebetriebe ihren Energiebedarf
damit. Pellets sind „Abfallprodukte“ holzverarbeitender Betriebe. Ihre
Verwendung macht vom Öl und Gas
unabhängig. Der Preis ist dadurch
stabiler und niedriger. Unter den regenerativen Energien sind Holzpellets die neuen Stars. Ihr Marktanteil
ist rund fünfzigmal so groß wie der
von Sonnenenergie. Moderne Pelletsheizungsanlagen haben mit den
früheren Holzöfen kaum mehr etwas
gemeinsam. Sie besitzen einen hohen Wirkungsgrad und verbrennen
asche- und feinstaubarm. Wichtig
ist vor allem, dass die Leistung genau regulierbar ist, denn dadurch ist
diese Technologie auch für energieeffiziente Gebäude geeignet.
Holz steigert die Lebensqualität
nachhaltig
Die Steigerung der Lebensqualität
hatte schon zu Beginn des Kongresses Prof. Hennicke neben der Energieeffizienz und der Umstellung auf
erneuerbare Energieträger als Hauptziel „grünen Wachstums“ genannt.
www.mikado-online.de
Was damit gemeint ist, zeigten die
Werkberichte: Holzarchitektur ist
nicht nur ökologisch und ökonomisch sinnvoll, sondern auch sehr
flexibel einsetzbar und vor allem
auch einfach schön.
Ein Höhepunkt war der Vortrag
der Rotterdamer Architektin Mechthild Stuhlmacher. Mit viel Phantasie,
Experimentierfreude und Können ist
es ihr seit Beginn dieses Jahrzehnts
gelungen, die Holzbauweise in den
Niederlanden, in denen dieses Material bisher so gut wie keine Rolle spielte, hoffähig zu machen. Sie
ist in ihrem Land eine Holzpionierin
und musste anfangs hart kämpfen,
um diesem Baustoff zum Durchbruch
zu verhelfen. Das tat sie mit großer
Leidenschaft und einem starken Sendungsbewusstsein.
Hier zeigte sich eine der großen
Stärken der Holzbaubranche: Vom
Zimmerer bis zum Holzbauarchitekten identifizieren sich ihre Akteure
voll mit dem Material. Und diese
Begeisterung gibt ihnen Kraft, sich
durchzusetzen, und überträgt sich
auch auf potenzielle Bauherren.
Den Idealismus betonte auch Hans
Rupli, der Präsident von „Holzbau
Schweiz“ und Vizepräsident der „Europäischen Vereinigung des Holzbaus“ (EVH), in seinem Schlusswort.
Er verwies auf die enormen Entwicklungen in den letzten beiden Jahrzehnten, in der die Branche Hervorragendes geleistet hat, auf das sie zu
Recht stolz sein kann: vom Handabbund zur computergesteuerten
Fertigung, vom Bauteil zum Bausystem, vom Dachstuhl zum Mehrgeschosser, vom heimelig angehauchten Handwerk zum ästhetischen Architektenbaustoff.
Rupli blickte aber auch weit in die
Zukunft: Durch den geplanten Handel mit CO2-Zertifikaten entstehen
künftig völlig neue Wettbewerbe zwischen den Baustoffen: Primärenergie
und Ökobilanzen sind dann plötzlich
wichtige Faktoren. Und da ist Holz
ja fast unschlagbar. Seine Ausgangsposition wird immer besser.
gh ▪
Weitere Fotos gibt es auf der
www.mikado-online.de →
mikado 8.2009 → Bildergalerie
55
Fortbildung
Tipps und Termine
Biberach
Darmstadt
Seminar Management im Holzbau
Fernlehrgänge zum Energieberater
Um die professionelle Steuerung eines Holzbaubetriebes
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dreht sich dieses
Weiterbildungsseminar des
Kompetenzzentrums Biberach.
In einem überschaubaren Zeitraum von vier Monaten vermitteln
sieben dreitägige Veranstaltungsblöcke praxisorientiertes betriebswirtschaftliches Grundwissen.
Veranstaltungsort: Biberach
Termin: 5. November 2009 bis 20. März 2010
Teilnahmegebühr: 1908 Euro (Mitglieder 1620 Euro)
Informationen: www.zaz-bc.de
Für den wachsenden Zukunftsmarkt
„Energieberatung“ bietet die TU Darmstadt einen Fernlehrgang mit zertifiziertem Abschluss an. Der Zugriff auf
die Lerninhalte geschieht orts- und
zeitunabhängig über ein multimediales
Trainingssystem. Beginn und Dauer der
Weiterbildung bestimmt jeder Teilnehmer selbst. Einzige Präsenzveranstaltung
ist die Abschlussklausur, die einmal im
Quartal in Darmstadt geschrieben werden
kann. Auf dem Weg dorthin erhalten die Teilnehmer kompetente Betreuung. Die 120 Unterrichtseinheiten sind schnellstenfalls
in einem Monat absolvierbar, dauern berufsbegleitend aber etwa
drei Monate.
Prüfungsort: Darmstadt ı Lehrgangsbeginn: Jederzeit möglich
Teilnahmegebühr: 1790 Euro (Studierende 1290 Euro)
Informationen: www.energieberater-ausbildung.de
München
Seminare Blower Door / Thermografie
Springe
Workshop zur DIN V 18599
Um die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden nach
der DIN V 18599 dreht sich dieser Workshop, der allerdings
Grundkenntnisse bereits voraussetzt. Die praktische Anwendung
der Rechenverfahren wird an einem Beispielgebäude ausführlich
demonstriert. Die Teilnehmer erwarten Übungen zur Erstellung
eines Energieausweises und zum Vorschlag von Modernisierungsvarianten. Die Software „IBP:18599“ stammt vom Fraunhofer Institut: Die Teilnehmer erhalten eine Demoversion und
sollten ihren eigenen Laptop mitbringen.
Veranstaltungsort: Springe ı Termin: 25. und 26. September 2009
Teilnahmegebühr: 459 Euro ı Informationen: www.e-u-z.de
56
mikado 8.2009
Fulda
Fortbildung zum Restaurator
FLIR
Zwei Kompaktseminare bietet
das Bauzentrum München
direkt hintereinander an: vormittags geht‘s um die BlowerDoor-Messung, die Feuchteeinträge in die Baukonstruktion erkennen und verhindern
kann, danach um die InfrarotThermografie, eine inzwischen
erschwingliche Methode zum
Visualisieren von Wärmebrücken und Dämmfehlern.
Veranstaltungsort: München ı Termin: 24. September 2009
Teilnahmegebühr: jeweils 30 Euro
Informationen: www.muenchen.de/bauzentrum
Im Winterhalbjahr 2009/2010 bietet die Propstei Johannesberg
Zimmermeistern und Gesellen wieder die Möglichkeit, sich zum
Restaurator fortzubilden. Der fachrichtungs- und gewerkeübergreifende Teil der Fortbildung für die Meister findet November
und Dezember 2009 statt. Der
Unterricht beinhaltet Kunst-,
Kultur- und Baugeschichte,
Materialkunde, Bestandsaufnahme, Dokumentation, Denkmalschutz, Denkmalpflege, öffentliches und privates Recht
sowie Bauphysik. Im Januar
und Februar 2010 vertieft ein
Praxisseminar die fachpraktischen Fähigkeiten im Zimmerhandwerk. Gesellen steht der
achtwöchige Kurs zum Zimmerer für Restaurierungsarbeiten
im Januar und Februar 2010 offen.
Veranstaltungsort: Fulda
Termin Meister, allgemein: 23. November bis 18. Dezember 2009
Teilnahmegebühr: 1230 Euro
Termin Meister, fachspezifisch: 4. Januar bis 26. Februar 2010
Teilnahmegebühr: 1850 Euro
Termin Gesellen: 4. Januar bis 26. Februar 2010
Teilnahmegebühr: 1550 Euro
Informationen: www.propstei-johannesberg.de
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Perspektiven
Energieeinsparverordnung
Schärfere Standards senken Heizkosten
Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung in Kraft: die EnEV 2009.
Sie enthält zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen für Neubauten und für die
Modernisierung von Bestandsbauten steigen deutlich.
Heizkosten
summiert
in €
energetisch unsaniertes Gebäude
107 000 €
energetisch saniertes Gebäude
100 000
70 000 €
50 000
41 000 €
21 000 €
8 000 €
0
D
In 10 Jahren
14 000 €
In 15 Jahren
In 20 Jahren
ie letzte Energieeinsparverordnung (EnEV 2007) diente vor
allem dazu, Regelungen für Energieausweise einzuführen. Die neue
EnEV 2009 verschärft nun die aus
dem Jahr 2002 stammenden Anforderungsniveaus für Energieeffizienz
im Neubau und Bestand. Geplant ist,
die Standards im Jahr 2012 nochmals
deutlich steigen zu lassen.
Neben der Verschärfung der energetischen Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz und an Außenbauteile enthält die neue EnEV auch
zahlreiche Änderungen bei den Berechnungen. Bei Wohngebäuden gilt
nun auch das „Referenzgebäudeverfahren“. Der maximale Jahres-Primärenergiebedarf berechnet sich
künftig nicht mehr über eine Formel
bezogen auf das Verhältnis von Außenfläche und beheiztem Raum, sondern bezogen auf ein Referenzgebäude mit gleicher Geometrie, Nutzfläche
und Ausrichtung.
Auch der maximal zulässige Transmissionswärmeverlust, der dem mittleren U-Wert aller Außenbauteile entspricht, bezieht sich künftig auf die
Lage und teilweise die Größe eines
Gebäudes. Zu unterscheiden sind dabei freistehende, einseitig angebaute
und sonstige Wohngebäude sowie Erweiterungen und Ausbauten. Bei freistehenden Wohngebäuden hängt der
zulässige Wert darüber hinaus noch
von der Gebäudenutzfläche ab. Die
Anforderungen für kleine, freistehende Wohngebäude sind schärfer als bei
anderen Wohngebäuden.
Neu eingeführt wird ein Bilanzierungsverfahren für Wohngebäude auf Basis der DIN V 18 599. Hierzu ist geplant, sie um einen Teil für
Wohngebäude zu erweitern. Das bisherige Monatsbilanzverfahren nach
DIN V 4108-6 und DIN 4701-10 ist
alternativ noch erlaubt. Beim Nachweis ist darauf zu achten, beim zu
berechnenden Wohngebäude das
58
mikado 8.2009
◂◂Durch deutlich
niedrigere
Heizkosten amortisiert sich
die energetische
Modernisierung
eines Gebäudes
schnell
gleiche Verfahren anzuwenden wie
beim Referenzgebäude. Das vereinfachte Verfahren zur Berechnung
von Jahresheiz- und Primärenergiebedarf für Wohngebäude entfällt. An
seiner Stelle ist entweder das neue
Bilanzierungsverfahren nach DIN V
18599 oder das Monatsbilanzverfahren nach DIN V 4108-6 in Verbindung mit DIN V 4701-10 anzuwenden.
Die „76-Prozent-Regel“ entfällt.
Für Gebäude mit Heizsystemen, für
die es keine Berechnungsregeln gibt,
erlaubte die EnEV 2007, den Nachweis durch Einhaltung des Transmissionswärme-Transferkoeffizienten zu
führen. Das ist nun nicht mehr möglich. Stattdessen sind für das Berechnen der Heizsysteme Komponenten
mit ähnlichen energetischen Eigenschaften anzusetzen.
Des Weiteren sind elektrische
Nachtspeicherheizungen langfristig außer Betrieb zu nehmen, wird
die Einhaltung von Nachrüstverpflichtungen und anlagentechnischen Anforderungen künftig vom
Bezirksschornsteinfegermeister vorgenommen und eine private Nachweispflicht eingeführt und stichprobenweise durch die zuständigen
Behörden kontrolliert.
Neubauten unterliegen deutlich
höheren Anforderungen
Bei zu errichtenden Gebäuden verschärft sich das energetische Anforderungsniveau gegenüber der EnEV
2007 beim Jahres-Primärenergiebedarf um ca. 30 % und bei der Gebäudehülle um ca. 15 %. Nicht überschritten werden dürfen Höchstwerte
beim Jahres-Primärenergiebedarf für
Perspektiven
mikado-Interview
Mit der EnEV Aufträge akquirieren
Für den Holzbau sind die Themen „EnEV“ und „Energieeffizienz“
eine große Chance. Man muss nur wissen, wie man damit
Aufträge an Land zieht. mikado befragte dazu Zimmermeister
Josef Lechner, Inhaber eines über 25 Jahre alten Holzbaubetriebs im oberbayerischen Tittmoning.
Und das mitten in der Finanzkrise.
Wird also doch noch in Gebäude investiert?
Ja, gerade jetzt. Die Menschen haben erkannt, dass Immobilien eine
gute und sichere Wertanlage sind.
Gerade Investitionen in eine energetische Modernisierung amortisieren
sich schnell – wegen der steigenden
Energiepreise und wegen der staatlichen Förderungen. Kaum wo kriegen Sie heute ohne Risiko eine so
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dass er sein Haus jemandem anvertraut, der kompetent ist und zu einem
angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis arbeitet.
▸▸Zimmermeister
Josef Lechner
hält für Bauherren
Vorträge
über die EnEV und
signalisiert
damit Kompetenz
und ganzheitliches Denken
Holzbau Lechner
mikado: Herr Lechner, wie nutzen Sie
die Themen „EnEV“ und „Energieeffizienz“ zur Umsatzsteigerung?
Josef Lechner: So besonders in die
Offensive gehen müssen wir gar nicht.
Wir hielten in der letzten Zeit drei Vorträge über dieses Thema – über die
Gesetzesänderungen und was es mit
dem Energieausweis auf sich hat –
auf einer regionalen Gewerbeschau
bei uns, am „Tag des Schreiners“ bei
einem unserer regionalen Kooperationspartner und bei mir im Betrieb
für eingeladene Stammkunden. Das
war die eine Maßnahme. Die andere und wichtigere: Einer meiner Mitarbeiter ist nicht nur Zimmerermeister und Bautechniker, sondern auch
staatlich anerkannter Energieberater
mit Eintragung in der dena-Liste. Das
ist wichtig, um Kundenfragen kompetent beantworten zu können. Die Kunden wünschen heute eine gute und
ganzheitliche Beratung. Die Aufträge erhält nicht der, der am billigsten
ist, sondern der, zu dem die Kunden
am meisten Vertrauen entwickeln.
Wenn ein Kunde mit der Arbeit eines
Handwerksbetriebs zufrieden ist, erzählt der das auch weiter. Das spricht
sich herum. Und dann kommen weitere Kunden von selber. Wir sind momentan ausgelastet wie schon lange
nicht mehr.
hohe Verzinsung wie beim Senken des
Energieverbrauchs durch eine gute
Wärmedämmung und Heizungsanlage. Wenn man seinen Kunden das
verständlich machen kann, dann sind
eventuelle Zweifel schnell beseitigt
und dann nehmen sie bereitwillig
Geld in die Hand, um ihr Gebäude
vernünftig sanieren zu lassen.
„Die Aufträge erhält derjenige,
zu dem die Kunden am meisten
Vertrauen entwickeln.“
Sie sind dann also vor allem im Gebäudesanierungsbereich tätig?
Dieses Arbeitsfeld nahm die letzten
Jahre immer mehr zu und macht inzwischen rund 70 Prozent unserer
Aufträge aus. Und gerade hier ist
Erfahrung und Kompetenz gefragt.
Wichtig ist, den Kunden klarzumachen, dass, wenn etwas saniert werden muss, weil es in die Jahre gekommen ist, es wesentlich günstiger
kommt, wenn dann gleich in einem
Aufwasch ein ganzes Maßnahmenpaket umgesetzt wird. Wenn ein Kunde
aber viel Geld ausgibt, will er spüren,
Das ist das ganze Erfolgsgeheimnis?
Mehr ist es nicht. Ein Handwerksbetrieb braucht heute qualifiziertes
Personal, um Kompetenz auszustrahlen und gute Arbeit abzuliefern. Er
braucht viel Fachwissen und praktische Erfahrung, um ganzheitlich beraten zu können. Und er muss kundenorientiert denken und handeln.
Dazu gehört, dass er sich die notwendige Zeit für seine Kunden nimmt.
Dazu gehört auch eine reibungslose
Abwicklung der Baustelle und dass er
die am Ende sauber verlässt.
Der Beratung kommt aber entscheidende Bedeutung zu?
Ja, Kunden bringen heute schon ein
gewisses Fachwissen mit, das sie sich
aus Broschüren oder dem Internet angeeignet haben. Es darf nicht sein,
dass der Handwerker weniger weiß
als der Kunde. Er muss den Kunden
ernst nehmen und klar signalisieren,
dass er der Profi ist. Der Kunde muss
sich bei ihm gut aufgehoben fühlen. Er
muss Antworten auf seine Fragen und
spontane Lösungskonzepte und grobe Kostenschätzungen erhalten. Oft
kommen Interessenten einfach unangemeldet bei mir im Betrieb vorbei. Da ist wichtig, dass überhaupt
ein Ansprechpartner da ist. Ich habe
inzwischen zwei Meister angestellt,
um dieser Herausforderung gerecht
zu werden. Die halten mir den Rücken
frei und dadurch haben wir mehr Zeit
für Kundengespräche. Dieser Aufwand
zahlt sich aus.
Herr Lechner, vielen Dank für das
interessante Gespräch.
59
Perspektiven
◂◂Seit der ersten
Wärmeschutzverordnung
von 1978
haben sich die
energetischen
Mindeststandards
für Neubauten deutlich
verschärft
Primärenergiebedarf kWh/(m2a)
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Mindest­
1. WSchVO
wärmeschutz
1978
3. WSchVO
1995
EnEV
2002 –2007
EnEV
2009
EnEV
2012
U-Werte der EnEV 2009 / EnEV 2007
1,80
1,70
EnEV 2007
1,60
U-Wert W/(m2k)
1,40
EnEV 2009
1,30
1,20
◂◂Die Mindestanforderungen
der EnEV 2009
sind durchschnittlich um
30 Prozent
höher als die der
EnEV 2007
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,24
0,35
0,24
0,30
0,20 0,25
0,00
Außenwände
Fenster
Steildächer
zu beheiztem Raum (A/Ve). Das ist
bei der neuen EnEV 2009 nicht mehr
der Fall. Sie gleicht das Rechenverfahren dem für Nichtwohngebäude
an. Auch das vereinfachte Verfahren für die Berechnung des JahresHeizwärmebedarfs bei Wohngebäuden ist in der neuen EnEV 2009 nicht
mehr enthalten.
Eine weitere Änderung betrifft den
Nachweis des Transmissionswärmeverlusts bei Wohngebäuden. Hier sind
nach der EnEV 2009 Höchstwerte in
Abhängigkeit vom Gebäudetyp sowie teilweise von der Gebäudenutzfläche angegeben. In der EnEV 2007
durfte der maximale Transmissionswärmeverlust für ein freistehendes
Einfamilienhaus mit einem A/Ve-Verhältnis von 0,8 und 200 m2 Gebäudenutzfläche 0,49 W/(m2K) betragen.
60
mikado 8.2009
Errechneter Endenergiebedarf
sinkt bei Stromeinspeisung
Der § 5 wurde in der EnEV 2009 vollkommen neu gefasst. Er enthält nun
Regelungen zur Anrechnung von
Strom aus erneuerbaren Energien.
Die bisher enthaltenen Regelungen
zur Prüfung alternativer Energieversorgungssysteme bei zu errichtenden
Gebäuden sind in der EnEV 2009
nicht mehr enthalten.
Das in der Zwischenzeit eingeführte Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) schreibt ja den
Einsatz erneuerbarer Energien zur
Deckung eines Anteils am Wärmebedarf schon zwingend vor. Künftig
ist Strom aus erneuerbaren Energien aber bei der Berechnung des Endenergiebedarfs abziehbar, wenn er im
unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu dem Gebäude erzeugt,
vorrangig selbst genutzt und nur ein
Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Auch Bestandsmodernisierung
muss Standards erfüllen
Flachdächer
Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung. Höchstwerte gibt
es außerdem für die wärmeübertragenden Umfassungsflächen: für die
Transmissionswärmeverluste bei
Wohngebäuden und für die mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten
bei Nichtwohngebäuden. Zusätzlich
gibt es neue Anforderungen an den
sommerlichen Wärmeschutz, an die
Dichtheit der Gebäudehülle, an den
Mindestwärmeschutz sowie Regelungen zu Wärmebrücken.
Im Unterschied zur EnEV 2007 wird
beim Nachweis des Jahres-Primärenergiebedarfs für Wohngebäude der
Maximalwert für ein Referenzgebäude berechnet. Die EnEV 2007 ermittelte den maximalen Jahres-Primärenergiebedarf noch in Abhängigkeit
des Verhältnisses von Außenfläche
Demgegenüber definiert nun die neue
EnEV 2009 einen Höchstwert von nur
noch 0,40 W/(m2K), verschärft ihn
also um rund 20 %.
▾▾Der Heizenergieverbrauch
der Haushalte
macht einen
großen Anteil am
Gesamtenergieverbrauch aus
Bei der Modernisierung bestehender Gebäude sind künftig bestimmte Anforderungen einzuhalten, wenn
bei wesentlichen Änderungen an
Endenergieverbrauch in Deutschland
Gewerbe: 16 %
Industrie: 26 %
Raumwärme: 75 %
Haushalte: 30 %
Verkehr: 28 %
Warmwasser: 12 %
Elektrogeräte
+ Beleuchtung: 13 %
Quelle: dena/Energiedaten BMWi
Entwicklung der energetischen Anforderungen
Perspektiven
ein Dachraum, wenn er eine lichte Höhe aufweist, innerhalb der sich
ein durchschnittlich großer Mensch
in aufrechter Haltung ohne Mühe bewegen kann.
Internetportal „Energie und Bau“
Neben aktuellen News, Fachinhalten, Anwendertipps und Praxisbeispielen bietet
die Onlineplattform praktische Tools an,
um notwendige Berechnungen sofort
durchführen zu können. Das Hauptmenü gliedert sich in die Themenbereiche
EnEV, Erneuerbare Energien, Altbausanierung, Gebäudetechnik und Projekte.
Ein Newsletter unterrichtet wöchentlich
über neueste Entwicklungen.
Unternehmer haben die
EnEV-Einhaltung zu bestätigen
www.energieundbau.de
Außenbauteilen die geänderte Fläche mehr als 10 % beträgt oder wenn
bei Erweiterungen und Ausbauten
die hinzukommende Nutzfläche mehr
als 15 m2 groß ist. Der Nachweis ist
wahlweise mit dem Bauteilverfahren
oder dem Referenzgebäudeverfahren
durchführbar.
Beim Bauteilverfahren darf das geänderte Bauteil festgelegte Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) nicht überschreiten.
Die sind im Vergleich zur EnEV 2007
deutlich verschärft. Für Außenwände
steigen die Anforderungen von 0,35
bis 0,45 auf 0,24 W/(m2K), für Fenster
von 1,70 auf 1,30 W/(m2K), für Steildächer von 0,30 auf 0,24 W/(m2K)
und für Flachdächer von 0,25 auf
0,20 W/(m2K).
Das „Referenzgebäudeverfahren“
führt den Nachweis über den JahresPrimärenergiebedarf für das gesamte Gebäude durch. Die Anforderungen sind erfüllt, wenn ein geändertes
Wohn- oder Nichtwohngebäude den
Jahres-Primärenergiebedarf eines
Referenzgebäudes um nicht mehr
als 40 % überschreitet.
Oberste Geschossdecken
brauchen bessere Dämmung
Bisher ungedämmte, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecken beheizter Räume sind
künftig so zu dämmen, dass der
Wärmedurchgangskoeffizient der
Geschossdecke 0,24 W/(m2K) nicht
überschreitet – bisher waren 0,30
zulässig. Als „nicht begehbar, aber
zugänglich“ gelten Räume über der
www.mikado-online.de
obersten Geschossdecke, wenn sie
keine Ausbaureserve für Aufenthaltsräume oder für andere Nutzungen
darstellen.
Neu hinzugekommen ist die Regelung, dass auch begehbare, bisher
ungedämmte oberste Geschossecken
beheizter Räume ab dem 1. Januar
2012 eine Dämmung aufweisen müssen. Der U-Wert der Geschossdecke
darf dabei 0,24 W/(m2K) nicht überschreiten.
Ausnahmen von dieser Verpflichtung bestehen nur, wenn besondere
Umstände wie unangemessener Aufwand und nicht ausreichende Wirtschaftlichkeit vorliegen. Das kann
beispielsweise bei einer Vermietung
der Fall sein, wenn bei den Baumaßnahmen bestehende Einbauten zu beseitigen wären.
Diese Pflicht gilt aber auch als
erfüllt, wenn anstelle der obersten
Geschossdecke das darüber liegende, bisher ungedämmte Dach gedämmt wird. Als „begehbar“ gilt
Um den Vollzug der EnEV zu stärken,
gelten künftig „private Nachweispflichten“. Sie sind erforderlich
▸▸ bei Änderungen an Außenbauteilen von Bestandsgebäuden,
▸▸ bei der Dämmung oberster
Geschossdecken oder darüber
befindlicher Dächer,
▸▸ bei Einbau oder Erneuerung
von Heizkesseln oder sonstigen
Wärmeerzeugersystemen,
▸▸ bei der Dämmung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen,
▸▸ bei Einbau oder Erneuerung von
raumlufttechnische Anlagen.
Unter „privaten Nachweisen“ versteht man Erklärungen, in denen der
Unternehmer schriftlich bescheinigt,
dass die geänderten oder eingebauten
Bau- oder Anlagenteile den Anforderungen der EnEV 2009 entsprechen.
Sie sind dem Bauherrn oder Eigentümer unverzüglich nach Abschluss
der Bauarbeiten zu übergeben und
von ihm dann mindestens fünf Jahre aufzubewahren.
Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt;
Dipl.-Ing. Heike Kempf, Siegen / gh ▪
Die längere Originalfassung dieses
Artikels erschien 2009 im
Internetportal „Energie und Bau“.
EnEV Plus
Inhalt: Energieausweise nach der EnEV 2009;
Berechnungssoftware für Wohnungsbau und
Nichtwohnungsbau; Kosteninformationen zu
Modernisierungsvorschlägen; Wirtschaftlichkeitsberechnungen; sirAdos-Datenbank mit
Kennwerten von rund 1700 Bauteilen
CD-ROM mit Schnelleinstieg und Handbüchern
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61
Heinz-Holzbauplanung & Zimmerei
Perspektiven
Gemeindezentrum
Zugeschaut und mitgebaut
Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde verdankt
seine Existenz der effektiven Planung und konsequenten
Arbeitsvorbereitung eines engagierten Zimmermeisters.
Begeisterung und Eigenleistung sparten bares Geld.
62
mikado 8.2009
Perspektiven
Perspektiven
▸▸Die Zimmerer
fertigen alle
HolzrahmenbauElemente
direkt vor Ort.
Genaue
Positionspläne
sichern eine
schnelle Montage
▸▸Die einseitig
offenen Wandelemente
vervollständigen
die Gemeindemitglieder später
in Eigenleistung
◂◂Mit vorbildlicher
Planung und
vereinten Kräften
ließ sich
das neue Zentrum
kostengünstig
realisieren
E
ine der christlichen Gemeinden
des 7200 Einwohner zählenden
Städtchens Herdorf spielte mit dem
Gedanken, sich ein Gemeindezentrum zu leisten. Dafür stand jedoch
nur ein Budget von 500 000 Euro
zur Verfügung. Die Gemeinde holte
Angebote von mehreren Architekten
und einer Zimmerei ein.
Gezielte Planung bringt Auftrag
Die Kostenermittlungen der Architekten lagen bei etwa 800 000 Euro.
Die Kalkulation der Zimmerei Heinz
veranschlagte jedoch nur 500 000
Euro. Die Kostenschätzung von Zimmermeister Hartwig Heinz sah einen
www.mikado-online.de
großen Anteil an Eigenleistung der
Gemeindemitglieder vor. Für seine
Planungsleistung berechnete er nur
einen Teil des sonst Üblichen – als
Geschenk an die Gemeinde.
„Die restlichen Einsparungen ergeben sich aus der von Beginn an
konsequenten dreidimensionalen
CAD-Planung des Bauwerks. Im Gebäudemodell erkenne ich sofort Widersprüche und vermeide so unnötige Arbeiten. Ein weiterer Punkt ist
eine gezielte Arbeitsvorbereitung“,
erklärt Heinz.
Die Planung sah ein pavillonartiges Gebäude in Holzrahmenbauweise vor. Im Grundriss besteht es
aus drei Polygonen, einem Sechseck,
einem Achteck und einem Zwölfeck, die ineinander übergehen bzw.
durch Übergangsbereiche miteinander verbunden sind. Das Achteck beherbergt mit etwa 165 m2 den großen
Gemeindesaal, das Sechseck mit etwa
87 m2 den kleinen und das Zwölfeck
die übrigen Räumlichkeiten. Der Bezug zwischen Achteck und Sechseck
besteht darin, dass bei gleicher Kantenlänge die Fläche des Sechsecks
in etwa halb so groß ist wie die des
Achtecks, so wie es das Raumprogramm der Gemeinde vorsah.
Die Gemeinde war nicht auf eine
spezielle Bauweise fixiert und hatte daher nichts gegen ein Gebäude in Holz einzuwenden, solange es
63
Perspektiven
◂◂In die Aufdachsparrenebene
über dem
Gemeindesaal
integrierte
der Holzbauer
horizontal
zwei hölzerne
Lüftungskanäle
im Rahmen des Budgets lag. Hartwig Heinz musste dem Bauherrn allerdings die Frage beantworten, warum ein Gebäude mit insgesamt 34
Ecken, was der Gemeinde ungeheuer
kompliziert erschien, einfacher sein
soll als ein einfaches rechteckiges Gebäude. „Wenn man die Konstruktion
dreidimensional im Griff hat, spielt es
keine Rolle, welche Form man entwirft“, erklärte Heinz.
Für die Kalkulation hatte er seinen
Planungsvorschlag wie üblich dreidimensional im CAD konstruiert. Eine
Visualisierung samt Animation zur
virtuellen Begehung des Gebäudes
war schnell gemacht und überzeugte
die Gemeinde davon, dass der Zimmermeister ganz genau weiß, wovon er spricht.
Die Auflagerbereiche der zeltförmigen Dachkonstruktion beruhen auf
der Grundform des Kreises, der statische Vorteile bietet: Lasten heben sich
innerhalb einer solchen Form gegenseitig auf. Das nutzte Heinz aus und
spannte die sternförmig angeordneten Gratsparren an ihren Fußpunkten
über Stahlzugbänder zusammen. So
bilden sie ein in sich geschlossenes
statisches System – eine Möglichkeit,
kostengünstige Dächer zu bauen.
Grundriss
WC Damen
Technik
WC Herren
Lager
Beh.-WC
Kinderstd.raum 1
Küche
Jugend
Foyer/Aufenthalt
Saal 1
64
Backstage/
Stuhllager
Freizeit
Kinderstd.raum 2
mikado 8.2009
Saal 2
Holzrahmenbau
auf deutsch-amerikanisch
Die amerikanische Art, Holzrahmenbauten erst auf der Baustelle zu montieren, hat Heinz für sich als großen
Kostenvorteil erkannt. So benötigt
er keine Halle für die Vorfertigung.
Die Arbeitsvorbereitung handhabt er
allerdings nicht amerikanisch, sondern ganz und gar deutsch: Sämtliche Hölzer, die durch die Maschinen
laufen, werden dank CNC-Abbund
auf zwei Zehntel Millimeter genau
zugeschnitten und nummeriert an die
Baustelle geliefert. Mithilfe von Positionsplänen landen sie dann auch genau da, wo sie hingehören. Mit dieser
konsequenten Systematik kann kaum
etwas schief laufen. Für Heinz ist das
eine schnelle und einfache Möglichkeit, kostensparend zu arbeiten.
Konstruktiv dicht
◂◂Für die
Formfindung bot
sich die
christliche Symolik
an. Das
Zwölfeck z.B. steht
für die
zwölf Apostel
Die Arbeitsteilung sah Folgendes vor:
Das Haupttragwerk stellen und montieren die Zimmerleute. Die übrigen
Arbeiten, wie Elektrokabel verlegen,
Wandplatten anbringen oder Schalungen aufnageln, übernehmen unter
Anleitung die Gemeindemitglieder.
Heinz nutzt die Fähigkeit des Holzes, Feuchtigkeit aufzunehmen und
wieder abzugeben, und setzte als
Dämmstoff Zellulose ein. „Hier ist darauf zu achten, diese Fähigkeit nicht
durch Dampfsperren, Abklebebänder
oder Farben zu unterbinden. Da eine
Zellulose-Dämmschicht bereits eine
winddichte Ebene bildet, verzichten
wir hier komplett auf Abklebebänder“, erklärt der Zimmermeister.
Durch den Wandaufbau (6/16 oder
18 cm dicke Holzrahmenbau-Ständer, raumseitige OSB-Beplankung
und Gipskarton und außen 4 oder
6 cm Holzfaserplatten mit dampfdiffusionsoffenem Silikonharzputz)
ergeben sich bereits mehrere Winddichtigkeitsebenen – unter anderem
durch die Beplankung aus OSB-Platten, die auf den Pfosten der Holzrahmenbauwände gestoßen sind, aber
auch durch die über Nut und Feder gefügten Holzfaserplatten auf der
Außenseite. Heinz stellte die Winddichtigkeit konstruktiv her. Auch
Perspektiven
◂◂Blick in den
großen
Gemeindesaal:
Die Gratsparren der Dachkonstruktion
bilden zusammen
mit der
Stahlunterspannung ein
in sich
geschlossenes
statisches System
Aufwand ist sonst natürlich nicht
möglich und dem Engagement der
Mitglieder zu verdanken.“
Beitrag zum Umweltschutz
Das im Gemeindezentrum verbaute Holz hat der Erdatmosphäre 161 t
Kohlendioxid (CO2) entzogen und ist
nun in Form von Kohlenstoff dauerhaft gebunden. Das Projekt erhielt
dafür als erstes in Rheinland-Pfalz
eine Auszeichnung der CO2-Bank
(www.co2-bank.de). Die Urkunde
konnte die Gemeinde bei der Einweihungsfeier Anfang April 2009 in
Empfang nehmen.
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,
Übergänge, z.B. die zu den Dachsparren, schloss er über Nut- und
Feder-Verbindungen winddicht an.
Die Winddichtigkeit lag in der Verantwortung der Profis.
Lüftungsanlage aus Holz
Bereits während der laufenden Arbeiten kam der Wunsch nach einer
Lüftungsanlage (mit Wärmerückgewinnung) für den großen Gemeindesaal auf. Eine solche Anlage benötigt
aber entsprechend groß dimensionierte Be- und Entlüftungsröhren,
sodass zunächst nicht klar war, wo
sie untergebracht werden sollte, vor
allem, weil die Rohre an keiner Stelle sichtbar sein sollten.
Der Zimmermeister löste das Problem mithilfe der Aufdachsparrenebene, die als Dämmebene über der
Sichtschalung mit Dampfbremse angeordnet ist. Hier ließen sich die Lüftungskanäle integrieren, indem die
Holzbauer parallel zur Traufe rundum zwei ringförmige Bereiche mit
pfettenähnlichen Holzquerschnitten
ausbildeten. Oberseitig mit OSB-Platten geschlossen, ergeben sich zwei
18 cm hohe und 117 cm breite Kanäle. Der eine für Zuluft, der andere für Abluft.
Heinz ließ diese Konstruktion im
Hinblick auf Hygiene von dem Fachingenieur prüfen. Der bescheinigte
www.mikado-online.de
einwandfreies Funktionieren und
lobte den Vorteil der Holzröhren gegenüber Stahlblech, Feuchtigkeit
aufnehmen und abgeben zu können. Insgesamt kostete die Lösung
in Holz nur ein Drittel der Variante
in Stahlblech.
Ein zweites Aufdach mit 14 cm
Wärmedämmung schließt das Ganze
nach oben hin ab. Das Gebäude übertrifft die Anforderungen der WSVO
2007 (KfW 60). Eine Erdwärmepumpe
sorgt kostengünstig für Energie.
Alle Sparpotenziale genutzt
Neben der sauberen Detaillierung und
den vielen Eigenleistungen verblüfft
bis zuletzt der günstige Preis. Er hat
trotz Lüftungsanlage die Grenze von
500 000 Euro nicht überschritten.
Eine weitere „Sparmaßnahme“: Die
konsequente CNC-Fertigung ermöglichte die millimetergenaue Vorfertigung der Schalung für die Bodenplatte, was den Vermessungsaufwand
erheblich reduzierte.
Für angrenzende Gewerke ließen
sich aus den 3D-CAD-Dateien Produktlisten generieren, mit denen die
Gemeindemitglieder auf Einkaufstour
gingen. „Aufgrund der Zeit, die sie
sich genommen haben, um Preise
zu recherchieren und zu vergleichen,
erhielten wir die Produkte besonders
günstig“, resümiert Heinz. „Solch ein
Karlsruhe ▪
Steckbrief
Bauvorhaben:
Christliches Gemeindezentrum
des Vereins für christliche
Mission und Wohltätigkeit
Herdorf e.V.
Energiestandard: KfW 60
Bauzeit: 2/2008 bis 3/2009
Baukosten: 500 000 Euro
Nutzfläche: 554 m2
Umbauter Raum: 2604 m³
Holzbauplanung und ausführendes
Holzbauunternehmen:
Heinz-Holzbauplanung &
Zimmerei ı D-57299 Burbach
www.heinz-holzbauplanung.de
Statik:
Dipl.-Ing. Bernhard Güth
D-56477 Rennerod
Bauleitung:
Bauausschuss der Christlichen
Gemeinde Herdorf
Abbundzentrum:
Schneider Holzbau GmbH
D-57250 Netphen
CAD-Software:
S&S Datentechnik für
den Holzbau GmbH
D-42929 Wermelskirchen
www.abbund.com
Dacheindeckung:
Manfred Rosenkranz
GmbH & Co. KG
D-57520 Mauden
www.manfred-rosenkranz.de
65
Unternehmen
Buildair
Europäische Dichtkunst
Am 1. und 2. Oktober 2009 finden in Berlin das 4. Internationale Symposium
zur Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungskanälen (BUILDAIR), vormals „Europäisches BlowerDoor-Symposium”, und die 30. AIVC-Konferenz „Entwicklungen bei hocheffizienten Gebäuden und die Rolle der Lüftung“ statt. Veranstalter sind das Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH und das Air
Infiltration and Ventilation Center (AIVC) in Kooperation mit dem Fraunhofer
Institut für Bauphysik, INIVE und Implementing Agreement „ECBCS“ der IEA.
Ein Themenschwerpunkt wird die „Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungsanlagen – von der Theorie zur großflächigen Anwendung“ sein. Es gibt hier
viele interessante Punkte für Präsentationen und Diskussionen, z.B. Messtechnik, neue Produkt- und Systementwicklungen, Messergebnisse in situ, Prognosetechniken, Normen und Verordnungen, ökonomische Aspekte, extreme
Werte der Gebäudedichtheit und Anwendungen der Gebäudethermographie.
Weiterhin wird sich das Symposium mit der Thematik „Energieeffiziente Lüftung und weitere Innovationen für hocheffiziente Gebäude“ befassen. Wie die
Erfahrungen aus den ersten drei Symposien zur Luftdichtheit zeigen, gibt es
innerhalb der Gemeinschaft der in Europa am Bau Tätigen sehr viel voneinander zu lernen, da die Länder bei den einzelnen Themen verschiedene Ansätze
verfolgen und die Themen in unterschiedlicher Tiefe bearbeitet haben. Die Tagung wird von einer Fachausstellung mit innovativen Produkten und Dienstleistungen begleitet. Diese Fachausstellung ist auch für Nichttagungsteilnehmer kostenfrei zugänglich.
Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH
D-31832 Springe ı www.e-u-z.de
Schaffitzel Holzindustrie
Gute Aussichten in Holz
Am 26. Juni 2009 verlieh das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg
den Holzbaupreis Baden-Württemberg 2009. Minister Peter Hauk
würdigte in der Hochschule in Biberach unter anderem den „Aussichtsturm“ in
Rechberghausen für die beispielhafte Verwendung
von Holz mit einer Anerkennung. „Mit seinem eleganten und unprätentiösen Erscheinungsbild unterscheidet sich der Aussichtsturm angenehm von
anderen Beispielen dieses Bauwerktypus“, urteilte
die Jury. Sie lobte die landschaftsnahe Gestaltung
und den nachvollziehbaren, logischen konstruktiven Aufbau. Ausgeführt hatte den Aussichtsturm
die Firma Schaffitzel Holzindustrie.
▴▴Der im Grundriss kreisförmige Turm hat ein klares Konstruktionsprinzip:
Das Holztragwerk ist mit Holzlamellen verkleidet,
innen führt eine Spindeltreppe in Stahlsystembauweise nach oben
66
mikado 8.2009
Schaffitzel Holzindustrie GmbH & Co. KG
D-74523 Schwäbisch Hall
www.Schaffitzel.de
▴▴Der Turm ist
12,30 m hoch und
hat einen
Durchmesser von
ca. 4,50 m. Die
zwölf in Sektoren
von jeweils
30 Grad radial
angeordneten
Stützen bestehen
aus Lärchenbrettschichtholz
Unternehmen
ÄBERPRàFUNGVON,àFTUNGSANLAGENMITDER
-INNEAPOLIS"LOWER$OOR
Glunz
$ASMARKTFàHRENDE,UFTDICHTHEITS
-ESS3YSTEMFàR!,,%&ËLLE
5NIVERSELLER%INSATZIN0ASSIVHËUSERN
7OHNGEBËUDENNACH%N%6UND!LTBAU
IN-EHRFAMILIENHËUSERN'EWERBE
UND6ERWALTUNGSGEBËUDEN
Auf Nummer sicher
7IRBERATEN3IEGERNE
"LOWER$OOR'MB( s%NERGIEUND
5MWELTZENTRUMs3PRINGE%LDAGSEN
WWWBLOWERDOORDE
HECO-TOPIX®-CC
Das perfekte Holzverbindungsmittel
mit Zug für den Ingenieur-Holzbau
Zieht aufgrund unterschiedlicher Gewindesteigungen beim Verschrauben
die zu verbindenden Teile zusammen
▴▴Die Dekra bescheinigt allen deutschen Standorten der Glunz AG alle
Standards bei Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement. Vertreter
des Unternehmens nahmen die Zertifikate in Horn-Bad Meinberg entgegen
Die deutschen Glunz-Standorte erfüllen international anerkannte
Maßstäbe in puncto Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement. Das bescheinigte die Dekra mit ihren Prüfzeichen OHSAS 18001:2007, ISO 14001:2004 und ISO 9001:2008. Ende Mai
nahm das Managementteam des Holzwerkstoffherstellers die Zertifikate entgegen. Die Bestätigung machte zum ersten Mal auch die
vorbildliche Arbeitssicherheit für die Standorte Kaisersesch, HornBad Meinberg, Beeskow und Duisburg amtlich.
Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.glunz.de
Dank HECO-TOPIX®-Spitze und -Zylinderkopf sind auch kleine Schraubabstände ohne Aufspalten zu realisieren
HECO-Schrauben GmbH & Co. KG
Dr.-Kurt-Steim-Straße 28
D-78713 Schramberg
Telefon: +49 (0 )74 22 / 9 89-0
E-Mail: [email protected]
Bemessungsnachweise über
HECO®-Bemessungssoftware HCS
Allgemein bauaufsichtlich
zugelassen, Z-9.1-665
Wir geben Holz eine neue Dimension
Haas
Kann sich Seen lassen
Zum 1. Juni 2009 hat Heiko Seen die
Leitung des Vertriebs und des Produktmanagements der Sparte Holzprodukte in der Haas Group übernommen.
Der 39 Jahre alte Zimmerer und Ingenieur begann seinen beruflichen Werdegang in der Anwendungstechnik.
Bald übernahm er erste Vertriebsverantwortungen in verschiedenen Unternehmen. Bei Steico war Seen lange
Zeit als Leiter Vertrieb und Produktmanagement von Doppel-T-Trägern tätig. 2005 übernahm Heiko Seen die
Gesamtvertriebsleitung mit den Bereichen Außendienst, Innendienst, Anwendungstechnik und Key Account für
alle Vertriebsgebiete.
Haas GmbH & Co. Beteiligungs KG
D-84326 Falkenberg
www.Haas-Group.com
www.mikado-online.de
BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau
Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge
Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen
Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm
Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge
Just-in-time-Lieferung frei Haus
Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz
▴▴Wer Holzprodukte
bei Haas kauft, bekommt
es in Zukunft mit ihm
zu tun: Heiko Seen leitet
jetzt den Vertrieb und
das Produktmanagement
der Sparte Holzprodukte
Industriestr. 24 · 49492 Westerkappeln
Tel 05456/93 03 0 · Fax 05456/93 03 30
E-Mail: [email protected]
Internet: www.poppensieker-derix.de
W. u. J. Derix GmbH & Co · Dam 63
41372 Niederkrüchten · [email protected]
Tel 02163 / 89 88 0 · Fax 02163 / 89 88 87
Internet: w w w . d e r i x . d e
Poppensieker & Derix Niederlassung Hamburg · Heegbarg 25 · 22391 Hamburg
Telefon 040 / 60 68 21 05 · Telefax 040 / 60 68 21 04 · [email protected]
Die ganze Bandbreite des Holzleimbaus
67
Unternehmen
ZimmererAusbildungsZentrum
25 Jahre lang Erfolg
Streger
Weiter denken
◂◂Gerhard Lutz, Leiter
Kompetenzzentrum
Holzbau & Ausbau (M.),
Ullrich Huth,
Vorsitzender des
Bundes Deutscher
Zimmermeister (l.), und
Josef Schlosser,
Präsident des
Zimmererverbandes
Baden Württemberg
(r.), brachten am
Kompetenzzentrum den
Energiepass an
Das ZimmererAusbildungsZentrum (ZAZ) in Biberach feierte vom
19. bis 21. Juni 2009 sein 25-jähriges Bestehen. Über 1800 Gäste feierten mit. Ein Festakt läutete die Feierlichkeiten ein. Hauptgeschäftsführer Joachim Hörrmann bot einen interessanten und
kurzweiligen Rückblick auf 25 Jahre Zimmerer-Ausbildung. Den
Auftakt machte der Gesamtleiter des ZAZ und des Kompetenz
Zentrums Holzbau & Ausbau: Thomas Rothfuß zeigte eine unterhaltsame Präsentation über die Entwicklung des ZimmererAusbildungsZentrums. Anschließend überbrachten Karl-Heinz Schmid,
Vorsitzender des Berufsförderungsvereins, sowie Wolfram Blüml,
stellvertretender Landrat, ihre Glückwünsche. Dipl.-Ing. Ullrich
Huth, Vorsitzender des Bundes Deutscher Zimmermeister, ließ in
der Festansprache anhand eindrucksvoller Zahlen die vergangenen
Jahre Revue passieren: 25 Jahre ZAZ in Zahlen heißt 31 470 ausgebildete Lehrlinge im 2. und 3. Lehrjahr, 966 000 Ausbildungstagewerke und 780 600 Internatstagewerke. Interessante Vorträge
von A wie Abbundsoftware bis Z wie Zentralheizung mit Holz begleiteten die Tage der offenen Tür. Auch die Zimmerer-Nationalmannschaft gewährte einen Einblick in ihr Training.
Streger Massivholzteppen unterstützt den Schutz des Regenwaldes mit einer Spende an die Oro-Verde-Stiftung. „Wer
Holz verarbeitet, sollte sich für den Waldschutz einsetzen“,
begründet Ingo Rudolph, geschäftsführender Gesellschafter,
das Engagement. Obwohl
der Massivholztreppenbauer vor allem einheimische Hölzer verwendet,
hat sich das Unternehmen
für den Schutz eines Areals im Nationalpark „Sierra del Lacandon“ in Guatemala entschieden. Im
Rahmen des Projektes „Ich
▴▴Ingo Rudolph schützt den Regenwald
schenk Dir ein Stück Regenwald“ kauft das Unternehmen das ca. 67 000 m2 große Gelände und schützt es
für die Dauer von zehn Jahren, z.B. durch das Anleiten der
einheimischen Bauern bei der Anpflanzung.
STREGER Massivholztreppen GmbH
D-39615 Krüden ı www.streger.de
Erlus
Tausche Dach gegen Urlaub
Zimmererausbildungszentrum Biberach
D-88400 Biberach ı www.zaz-bc.de
▴▴Für 240 m2 neu gedeckte Dachfläche erhielt das Ehepaar Schätzl
aus Rohrbach als Erstes die Abdachprämie von ErlusVertriebsleiter Guido Hörer (2.v.l.). Fabian Daffner (Außendienst
Erlus AG, r.) und Herbert Ehrnstrasser (Zimmerer) gratulierten
▴▴Ausbildung vor 25 Jahren und heute: Thomas Rothfuß, Gesamtleiter
ZimmererAusbildungsZentrum und Kompetenzzentrum
Holzbau & Ausbau, im Gespräch mit einem Auszubildenden von heute und
einem Ausbildungsmeister, einem Auszubildenden vergangener Tage
68
mikado 8.2009
Erlus hat sich zum fünfjährigen Jubiläum des Lotus etwas Besonderes einfallen lassen: Jeder, der sein Dach bis
zum 31. September 2009 mit dem Jubiläumsziegel deckt,
erhält – abhängig von der Größe der Dachfläche – bis zu
fünf Hotelgutscheine. Das Ehepaar Schätzl war mit bei
den ersten Teilnehmern der bundesweiten Aktion und darf
nun in den Urlaub fahren. Guido Hörer, Vertriebsleiter
in Ergoldsbach, überreichte drei Hotelgutscheine für die
Reise in ein Hotel ihrer Wahl für zwei Personen.
ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn ı www.erlus.de
Unternehmen
Sema
Allgäuer lassen’s krachen
◂◂Gut gelaunt im
Festzelt:
der Wilpoldsrieder
Bürgermeister
Arno Zengerle und
die beiden
Sema-Geschäftsführer
Thomas Pfluger
und Bernd
Probst (v.l.n.r.)
Zwei Tage lang feierte Softwarehersteller Sema sein 25-jähriges
Firmenjubiläum. Am 26. Juni 2009 trafen sich alle Mitarbeiter
und Partner bei der Firmenzentrale im Allgäu zu einem stimmungsvollen Fest – der am weitesten gereiste aus dem 2500 km
entfernten St. Petersburg. Am 27. Juni war Tag der offenen Tür
für Kunden und Interessenten, die das Angebot auch zahlreich
nutzten und als Geschenk das Modul „Projektpresenter“ aus
der neuen Version V11.0 erhielten. Die Sema-Software läuft
inzwischen bei rund 6000 Kunden in 30 Ländern. Fotos der
Veranstaltung gibt’s in der mikado-Bildergalerie.
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SEMA GmbH
D-87499 Wilpoldsried
www.sema-soft.de
Fermacell
Drin ist, was drauf steht
▴▴Als Produktname ist Fermacell
bereits fest etabliert.
Xella hat jetzt die Konsequenz
gezogen und aus der
Xella Trockenbau-Systeme GmbH die
Fermacell GmbH gemacht
Die Duisburger Xella Trockenbau-Systeme GmbH heißt seit
15. Juni 2009 Fermacell GmbH.
Damit ist Produktmarke zugleich Unternehmensmarke.
Die neue GmbH bleibt weiterhin
eine Geschäftseinheit der Xella Gruppe. Ausschlaggebend
war, dass die Markenbekanntheit der Gipsfaserplatten in der
Fachzielgruppe einen Wert von
97 % erreicht. Darüber hinaus
erleichtert der einheitliche Produkt- und Firmenname die weitere Internationalisierung des
Unternehmens.
D;K#
=;8H7K9>JIJ7FB;H
Xella International GmbH
D-47119 Duisburg
www.xella.de
{X[h(&&IjWfb[h
ijdZ_]Wk\BW][h
J[b[\ed0&('/,-()*&
www.mikado-online.de
mmm$]WX[bijWfb[h#Ód][h$Yec
69
Vorschau mikado 9.2009 erscheint am 3. September 2009
Matthias Bronske
Thema des Monats
Bauen im Bestand
Bauen auf der grünen Wiese ist teuer und unökologisch.
Die Nachverdichtung unserer Städte ist deshalb ein
großes Zukunftsthema. Rest-, Brach- und Dachflächen
erfordern aber ein behutsames und intelligentes Vorgehen.
Der Holzbau erhält dabei eine immer wichtigere Rolle,
denn hier kann er eine seiner Stärken ausspielen: die
schnelle Montage vorgefertigter Elemente. Das verkürzt
die Bauzeit und damit die Störung der Umgebung.
Hotel Rosa Alpina
Holzhäuser
Villa als serielles Unikat
Die Idee, Fertighäuser mit dem Namen von Stararchitekten zu verknüpfen, gab es schon öfters.
Das Konzept bei der extravaganten Villa von Daniel
Libeskind geht aber weit über das Bisherige hinaus. Das Besondere ist nicht nur, dass trotz serieller
Produktion viel Spielraum für Individualität vorhanden ist, sondern vor allem, dass von Anfang an
das Marketing im Mittelpunkt stand.
Proportion GmbH
Außerdem
mikadoplus –
Energieeffiziente
Baudetails
Holzwelten
Biohotel in den Alpen
Wenn Hotels erweitern, muss es schnell gehen. Drei
Monate dauert die Zwischensaison und nur da kann
sich die Branche eine Schließung leisten. Das Rosa
Alpina in den Dolomiten erweiterte in diesem Zeitraum sein Haus um neun Suiten. Das war so schnell
nur mit Holz realisierbar. Aber auch die Qualität
stimmte, sodass der Bauherr dann eine der Suiten
kurzerhand selbst bezog.
Impressum
Offizielles Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)
im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),
Berlin, Offizielles Organ der Europäischen
Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg.
Verlag:
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing
Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:
Herausgeber:
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
sind als Kommanditistin:
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Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)
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Redaktion:
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)
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70
Redaktionsbeirat:
Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı
RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı
RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı
Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı
Dipl.-Designer Jochen Wenzel
Abonnementpreis:
11 Ausgaben (Inland):
11 Ausgaben Studenten/
Meisterschüler:
Einzelheft:
98,00 €
75,00 €
12,80 €
Produktion:
Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer
mikado 8.2009
Konzeptionslayout, Grafik und Satz:
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg
Lithografie:
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth
Druck:
Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH
Angerstraße 54 ı 85354 Freising
ISSN
0944-5749
Erscheinungsweise:
11 Ausgaben jährlich
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1884
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CREATON · MEINDL · PFLEIDERER · TROST
Sternstunden für die Dächer der Welt seit 1884.
Was wir mit unseren Kunden anpacken steht unter einem guten
Stern – denn in der Erfolgsmarke CREATON bündelt sich die Erfahrung aus 125-jähriger Tondachziegel-Kompetenz seit der Gründung
durch Alois Berchtold im Jahr 1884. Zum guten und natürlichen Ton
gehört für uns dabei eine Innovationskraft, die mit creativen aber
auch einzigartig hochwertigen Produkten in bahnbrechender Formund Farbvielfalt begeistert. Deshalb steht unsere gemeinsame Zukunft nicht in den Sternen, denn gemeinsam schaffen wir Wegweisendes aus einer „natürlich tonangebenden“ Position – früher,
heute und in Zukunft.
CREATON AG · Dillinger Straße 60 · D-86637 Wertingen
Telefon: +49 (0) 8272 86 0 · Telefax: +49 (0) 8272 86 139
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