8.2009 August ISSN 0944-5749 12,80 =C Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau Energieeffizienz Holz setzt Trends Wärmetechnik Holz heizt ein EnEV 2009 Holz geht’s an Haustechnik Sanierung sichert Zukunft Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister Organ der Europäischen Vereinigung des Holzbaus Einfach mal informieren: schottsolar.com 0ART|NER|INI|TI|A|TI|VE Fachinstallateure gesucht für dauerhafte Erfolgspartnerschaft. Ihr Erfolg ist uns viel wert. Deshalb möchten wir Sie dauerhaft unterstützen: mit der SCHOTT Solar Partnerinitiative. Profitieren Sie von Schulungen und Trainings, nutzen Sie Werbematerialien zur Verkaufsunterstützung sowie Werbemaßnahmen für Ihren Betrieb und genießen Sie persönliche Betreuung. Mit über 51 Jahren Erfahrung in der Solartechnologie und besonders leistungsstabilen PV-Modulen* ist SCHOTT Solar Ihr starker Partner für dauerhaften Erfolg – egal was kommt. Wir freuen uns auf Sie! 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Diese Chance nutzt der Holzbau: Die TES Heizen mit Holzpellets liegt voll im Trend. EnergyFacade beispielsweise ist ein vorgefertigtes Seite 34. EnEV 2009: Schärfere Standards Großelement für die rationelle Fassadensanierung. senken Energiekosten. Seite 58. Pelletsheizungen: In einem internationalen Forschungsprojekt entwickelt, brachten drei Holzbauunternehmen ihre Erfahrungen aus der Praxis mit ein. Die großflächigen Holzrahmenbauelemente auf Seite 16 sind ein Beispiel dafür, den Sanierungsmarkt für den Holzbau noch stärker zu erschließen. Mancher Bauherr fühlt sich unsicher bei Passivhaus und Niedrigenergiehaus. Er kann sich das Wohnen in einem Gebäude ohne Heizungsanlage und mit kontrollierter Lüftung nur schwer vorstellen. Abhilfe schafft eine Holzbaufirma im Bayerischen, die ihre Kunden in voll funktionsfähigen Musterhäusern den Mehrkomfort live erleben lässt. Die neue Energieeinsparverordnung kommt. Die verschärfte EnEV gilt ab Oktober 2009 und enthält zahlreiche Neuregelungen. Die Anforderungen für Neubauten und für die Modernisierung steigen deutlich. Kein Problem für den Holzbau. Im Gegenteil: Zimmerer und Holzbauer nutzen die Gelegenheit und spielen ihre Trümpfe voll aus. Ihre www.mikado-online.de 3 Frank Lattke Rolf Tumert, iStockphoto.com mikado 8.2009 Inhalt Markt für Zimmerer Die neue Energieeinsparverordnung 2009 und steigende Energiepreise motivieren Bauherren zu einer energiesparenden Bauweise und Hausbesitzer zu Modernisierungsmaßnahmen – ein guter Markt für den Holzbau. Seite 12 MARKETING 12 | Plus-Energie-Haus Bei einem Passivhaus kann intelligente Haustechnik relativ einfach Stromüberschuss erzeugen. Um Bauherren dafür zu begeistern, muss Holz auch seine anderen Vorzüge ausspielen. 16 | Bestandsmodernisierung Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt, die wirtschaftlich, schnell, störungsarm und präzise realisierbar sind. Der Holzbau mit seinen werkseitig vorgefertigten Großelementen ist dafür hervorragend geeignet. 20 | Haustest So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus bietet seinen Kunden an, im Musterhaus im oberbayerischen Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg gibt den Aichers Recht. Nach dem eingehenden Haustest liegt die Abschlussquote meist bei 100 %. Holzpelletsheizungen Holzpellets erfreuen sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Pelletsheizungsanlagen holen sich ihren Brennstoff selbst aus einem Lagerraum. Der muss von Anfang an richtig geplant sein. Seite 34 30 | Solarthermie Blechdeckungen sind gut als Sonnenkollektor nutzbar. In Kombination mit einer Wärmepumpe ergibt das ein energieeffizientes Gesamtsystem. HOLZPELLETSHEIZUNGEN 34 | Pelletsheizungen Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren großer Beliebtheit. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unter anderem lassen staatliche Förderprogramme die Investition schnell amortisieren. 38 | Pelletslagerung Pelletsheizungsanlagen holen sich ihren Brennstoff selbst aus einem Lagerraum. Der muss aber von Anfang an richtig geplant und gebaut sein. Sonst leidet die Brennstoffqualität und die Heizversorgung kann abreißen. FORTBILDUNG TECHNIK 24 | Technische Gebäudeausstattung Wenn es um die technische Gebäudeausstattung geht, hat der Holzbau so seine Eigenheiten. Eine Einschätzung eines Ingenieurs für technische Ausrüstung und Energietechnik mit Erfahrung. 4 mikado 8.2009 54 | Forum Holz, Bau, Energie Rund 300 Teilnehmer interessierten sich für den zweiten europäischen Kongress für energieeffizientes Bauen mit Holz am 16. und 17. Juni 2009 in Köln. Topthemen 2009 waren Fassadensanierung und Holzpelletsheizungen. Heinz-Holzbauplanung & Zimmerei Perspektiven Mit konsequenter Arbeitsvorbereitung und großem Engagement errichtete ein Zimmerer zusammen mit seinen Bauherren einen energiesparenden und kostengünstigen Holzbau. Seite 58 Titel: FLIR; Frank Lattke; Rolf Tumert, iStockphoto.com Ein Magazin der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG 7ELTWEITóDIEó.UMMERóó IMó5W7ERTóBEIó 7OHNDACHFENSTERN PERSPEKTIVEN 58 | Energieeinsparverordnung Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung in Kraft: die EnEV 2009. Sie enthält zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen für Neubauten und für die Modernisierung von Bestandsbauten steigen deutlich. 62 | Gemeindezentrum Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde in Herdorf verdankt seine Existenz einer ungewöhnlichen Planungsweise und konsequenten Arbeitsvorbereitung eines engagierten Zimmermeisters. Begeisterung und Eigenleistung halfen zudem, das begrenzte Budget einzuhalten. Heje:[i_]deH.D;c_jKm#M[hj0&".*M%c(A %INZIGARTIGEó%NERGIEEFlóZIENZóFASZINIERENDESó$ESIGNó $ASó2OTOó7OHNDACHFENSTERóDERóNEUENó'ENERATIONó SETZTó-ASTÉBEó0REMIUMQUALITÉTóuMADEóINó'ERMANYh ó EINFACHSTEó-ONTAGEónóTYPISCHó2OTOóZ_[ó0ROlóMARKEó -EHRó)NFOSóUNTERó&'.&+/&+&+& óó ÂBERóóUNSERERó0RODUKTEóóó óó%52-INóAUSóDEMóDTó&ESTNETZó-OBILFUNKPREISEóKÚNNENóABWEICHEN Rubriken 3 | 6 | 48 | 50 | 52 | 56 | 66 | 70 | Editorial Kurz und bündig Produkte Inserentenverzeichnis Branchenführer Tipps und Termine Unternehmen Vorschau/Impressum www.mikado-online.de mmm$heje#\hWda$Yec :WY^#kdZIebWhj[Y^debe]_[ 5 kurz & bündig mikado-Interview Energieeffizienz deutlich signalisieren Zum 1. Oktober 2009 führt die Deutsche Energie-Agentur (dena) zeitgleich mit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) einen neuen Gebäudestandard ein: das „Effizienzhaus“. mikado befragte dazu dena-Bereichsleiter Thomas Kwapich. mikado: Herr Kwapich, warum führt die dena einen weiteren Gebäudestandard ein? Genügen die existierenden nicht? Thomas Kwapich: Es gibt kein einheitliches Label, das energieeffiziente Gebäude sichtbar und damit auch besser vermarktbar macht. Es gibt zwar derzeit verschiedene Bezeichnungen für energieeffiziente Gebäude, aber diese Vielfalt ist für Kunden eher verwirrend. Mit dem Effizienzhaus-Label wollen wir dem begegnen und diese Orientierungslücke füllen. Es gibt ja momentan schon zahlreiche energieeffiziente Gebäude, aber man sieht es ihnen halt nicht an. Durch eine eindeutige Bezeichnung wollen wir das energieeffiziente Bauen stärken, damit es etwas Normales wird und sich dann auch die Nachfrage erhöht. Das will ja aber die dieses Jahr eingeführte Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) auch. Die DGNB-Zertifizierung überprüft die Gesamtnachhaltigkeit eines Gebäudes in einem komplexen und aufwendigen Verfahren. Unser Ansatz ist da viel einfacher, schneller, preisgünstiger und prägnanter. Wir wollen eine möglichst breite Wirkung erzielen. Deshalb konzentrieren wir uns auf ein Thema: die Energieeffizienz. Die interessiert heute doch Mieter und Käufer einer Immobilie zuerst, denn sie definiert die Nebenkosten. Gibt es denn einen Bedarf für diesen neuen Standard? Ja, sogar einen sehr großen. Denn derzeit ist die Verunsicherung groß. Es geht uns darum, eine glaubhafte Qualitätsgarantie einzuführen. Das ist nur möglich, wenn ein vernünftiges und transparentes System und ein vertrauenswürdiger Prüfer dahinterstecken. Da wir das Effizienzhaus-Label zusammen mit dem Bundesbauministerium und der KfW entwickelten, signalisiert es Seriosität. Zur Sicherstellung der Qualität dient der Energieausweis mit dena- 6 www.maengelquartett.de mikado 8.2009 ment. Wenn ein Bauherr schon Mehrkosten auf sich nimmt, um ein energetisch vorbildliches Gebäude zu errichten, dann darf er ruhig stolz darauf sein. Und wir hängen seinem Gebäude einen Orden um: Jedes Effizienzhaus bekommt von uns eine hochwer- EffizienzTagung Bauabnahmen bekommen Pfiff S Wünschen Bauherren so eine Qualitätsgarantie überhaupt? Nach den Anfragen zu schließen: auf jeden Fall. Wir belohnen Bauherren für ihr Engage- „Wir wollen mit dem neuen Energie-Label eine möglichst breite Wirkung erzielen.“ Formulardesign o wird selbst die Bauabnahme zum ästhetischen Genuss: Die Berliner Architekten Thomas Karsten und Alexandra Erhard gestalteten zusammen mit dem Grafiker Borries Schwesinger, Autor des mehrfach ausgezeichneten Buchs „Formulare gestalten“, ein Mängel-Set. Darin finden sich eine Mängelliste als Formularblock, abziehbare Klebepfeile für die Kennzeichnung von Mängeln, ein handlicher Leitfaden für die Hosentasche, ein obligatorischer Zollstock und ein Quartett mit den schwerwiegendsten Baumängeln, höchsten Beseitigungskosten und größten Frustfaktoren. Beim Wettbewerb 2009 des renommierten Art Directors Club (ADC) gewann das Mängelset in der Kategorie „Design“ eine Auszeichnung. Gütesiegel, der schärfere Anforderungen als der gesetzliche Energieausweis stellt. Der Prüfer muss z.B. das Gebäude vor Ort gründlich und nach einem standardisierten Verfahren untersuchen und dokumentieren. Hannover diskutiert die EnEV A m 13. und 14. November 2009 findet im Hannover Congress Centrum (HCC) wieder die „EffizienzTagung Bauen + Modernisieren“ statt. Kernthemen sind die rechtlichen Rahmenbedingungen wie die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) und die damit verknüpfte DIN V 18599. Das Tagungsprogramm ist online abrufbar. Die Fachmesse „EnergieSparTage“ rundet die Veranstaltung ab. Eine Website bietet aktuelle Informationen. www.effizienztagung.de kurz & bündig mikado-Newsletter Beispiele überzeugen Kunden U tige Plakette, die außen sichtbar befestigt werden kann und die Qualität glaubhaft und deutlich signalisiert. Das gibt Orientierung, sorgt für Klarheit und motiviert zur Nachahmung. Gerade beim Verkauf oder der Vermietung eines Gebäudes ist das ein gutes Argument, um Interessenten schnell zu überzeugen. ▴▴Thomas Kwapich will mit dem Standard „Effizienzhaus“ das Thema stärken und voranbringen Für welche Gebäude wird das Qualitätssiegel eingeführt? Zunächst für alle Wohngebäude. Aber auch die Ausweitung auf Nichtwohngebäude nehmen wir bereits in Angriff. Wie hängt der Energiestandard mit der EnEV zusammen? Wenn im Oktober die neue EnEV und die daran angepasste KfWFörderung kommen, kann sich jedes Gebäude „Effizienzhaus“ nennen, wenn unser standardisiertes Prüfungsverfahren nachweist, dass die EnEV-Anforde- rungen um ein bestimmtes Maß unterschritten sind. Die enge Verzahnung des neuen EnergieLabels mit der KfW-Förderung ist dabei ein wichtiger Schritt für mehr Einheitlichkeit am Markt. m Kunden für den Holzbau zu begeistern, sind vorbildliche Baubeispiele, wie sie jeden Monat in mikado zu finden sind, ideal. Schwarz-Weiß-Kopien haben aber nicht die Wirkung wie die Originale. Dem Kunden PDFs zu mailen, ist die elegantere Methode. Die gibt es für Newsletter-Abonnenten zweimal im Monat zum Download. Wer den Newsletter noch nicht abonniert hat, kann das schnell und einfach nachholen: Auf der mikadoWebsite in der oberen Menüleiste ▴▴Newsletterabo auf der mikado-Website den Punkt „Newsletter“ klicken und im dann erscheinenden OnlineFormular nur den Namen und die E-Mail-Adresse eintragen – fertig! Neben PDFs zum Download enthält der Newsletter natürlich jedesmal auch aktuelle Nachrichten und Veranstaltungshinweise. www.mikado-online.de → Newsletter Herr Kwapich, vielen Dank für das Gespräch. Passivhaus „effi“ verzahnt Innen und Außen 81fünf U ▴▴„effi“ heißt ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise www.mikado-online.de nter dem Namen „effi – das neue Klimahaus der LBS“ stellte „81fünf“ Juli 2009 ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise vor. Selbst▴▴Zum Garten besitzt „effi“ große Fenster verständlich basiert es wieder auf einem Raster von 81,5 cm, das dem Zusammenschluss von Zimmereien, Architekten und Bauträgern seinen Namen gab. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine Weiterentwicklung eines Typs, mit dem „81fünf“ 1992 einen Wettbewerb der Landesbausparkasse (LBS) gewonnen hatte. Der neue Typ ist ebenfalls für die LBS entwickelt, aber deutlich energieeffizienter und komfortabler. Er erreicht Passivhausstandard, besitzt aber auf seiner Südseite ungewöhnlich große Fensterflächen – und damit einen lichtdurchfluteten Innenraum und einen intenwww.energiecomforthaus.de siven Bezug zum Garten. 7 kurz & bündig Vorarlberg Musterland vergibt Preise Marco Mathis D ▴▴In Bartholomäberg steht dieser Preis in der Kategorie „Mehrfamilienhaus“ as österreichische Bundesland Vorarlberg weist eine beeindruckende Dichte innovativer Holzbauten auf. Rund 30 000 architekturinteressierte Touristen besuchen sie jedes Jahr. Und so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Vorarlberg alle zwei Jahre einen eigenen Holzbaupreis vergibt. Im Juli 2009 war es wieder so weit. Unter 157 eingereichten Arbeiten wählte die Jury in sieben verschiedenen Kategorien Preisträger und Auszeichnungen aus. Jurymitglied Roland Gnaiger beklagte in seiner Rede allerdings das Ungleichgewicht zwischen 60 Einfamilien- und nur sieben Mehrfamilienhäusern. Er schlussfolgerte daraus, dass die Bedeutung des qualitativ hochwertigen Mehrfamilienhauses noch immer nicht richtig erkannt sei. www.holzbaukunst.at Arbeitsschutz Studiengang Checkliste online Biel kreiert innovativen Mix it einer neuen Online-Checkliste der Sachverständigenorganisation Dekra können Unternehmen selbst testen, wie es um den Arbeitsschutz in ihrem Betrieb bestellt ist. Zwar ist nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle mit 812 im Jahr 2008 auf einen historischen Tiefstand gesunken. Und die Unfallquote hat sich auf 28,1 meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1000 Vollbeschäftigte verringert. Dennoch besteht Handlungsbedarf, denn rund 40 Prozent aller Unternehmen wenden keine systematische Lösung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz an. Zudem führt jedes dritte Unternehmen keine Gefährdungsbeurteilung durch. Aus den Check-Ergebnissen lassen sich in Zusammenarbeit mit Dekra-Sachverständigen konkrete Hinweise ableiten, wie die bestehenden Maßnahmen zu verbessern sind. So erhalten Unternehmer eine höhere Rechtssicherheit. Für eine umfassende Unterstützung im Arbeits- und Gesundheitsschutz bietet Dekra zudem ein eigenes Internetportal an. ▴▴Auf zwei Dekra-Websites können Unternehmer ihren Arbeitsschutz abchecken 8 mikado 8.2009 www.dekra.de/augcheck www.dekra-sicherheit.net D ie Verbindungen zwischen dem Masterstudium Architektur und der Holzbauforschung intensiviert die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau ab kommendem Herbstsemester. Studierende des Joint Master of Architecture profitieren damit von dem großen Wissen der Forschenden im Holzbau. Auf der anderen Seite soll der Austausch auch den Fluss von architektonischen Überlegungen in die Forschungseinheit fördern. www.ahb.bfh.ch Agentur VELvet, Luzern M FF-Design Adolf bereuter kurz & bündig ▴▴„System 3“ nennt sich dieses innovative Fertighaus Innovationspreis Holzbau ist unter den Top 100 U www.mikado-online.de 00 90 80 compamedia gmbh nter den 100 innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands befindet sich auch ein Holzbauunternehmen: Opitz Holzbau aus dem brandenburgischen Neuruppin. Die Mittelstandsinitiative würdigte die Leistungen des Dachspezialisten vor allem im Bereich „Innovationsförderndes TopManagement“. Für das strenge Wettbewerbsverfahren der Wirtschafts- ▴▴Lothar Späth zeichnete Martin universität Wien hatten Opitz auf dem Bonner Petersberg als sich insgesamt 319 Unter- einen der 100 innovativsten nehmen beworben. Vier Mittelständler in Deutschland aus weitere Unternehmen aus der Holzbranche schafften ebenfalls den Sprung in die Top 100: die Mafell AG aus Oberndorf, die HGMTürenwerke Heinrich Grauthoff aus Rietberg-Mastholte, Richter Furniertechnik aus Melle und die Robert Bürkle GmbH aus Freudenstadt. Die Baubranche ist mit 13 Unternehmen im Jahr 2009 gut vertreten. Für 2010 ist die Bewerbung noch bis zum 30. Oktober 2009 möglich. www.top100.de -4°/0° 980 Dächer vom Winde verweht? 3°/9° FOSDagegen sichern Sturmklammern konkurrenzlos 1000 T 960 5° 1° 990 Orkanartige Stürme toben mit über 120 km/h über Land und richten Schäden an, die in die Millionen gehen. FOS als Europas führender Spezialist für Sturmsicherung auf dem Dach reduziert die Gefahr auf ein Minimum. FOS Sturm- und Firstklammern glänzen in Testdurchgängen nach DIN EN 14437 mit Rechenwerten die beruhigende Reserven aufweisen. Lösungen für schwierigste Probleme, leichte Handhabung und schnellste Lieferzeit machen FOS zum zuverlässigen Partner der Profis. Informieren Sie 0°/3°über das FOS Sichersich bei Ihrem Fachhändler heitsprogramm, damit Stürme und Orkane sich an Ihrem Dach die Zähne ausbeißen. Für Oberste Sicherheit 9 Fr. Ossenberg-Schule + Söhne • Hauptstraße 2–6 • D-58762 Altena Tel. +49 2352-9787-0 • Fax +49 2352-9787-90 • [email protected] • www.fos.de kurz & bündig Holzbaupreis Schweiz kürt Paradebauten Pilatus Flugzeugwerke, CH-Stans Z ▴▴Hightech-Maschinen in einer Hülle aus Holz: die Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke in schweizerischen Stans Heizsysteme eLearning Passivhäuser ticken anders Hersteller geht neue Wege W erkzeugmaschinenHersteller Bosch bietet mit dem „Power Tools Learning Campus“ ein interaktives Wissensportal über Elektrowerkzeuge an. Es ist für Handwerker, Auszubildende, Ausbilder und Berufsschullehrer konzipiert. Interaktive Lernprogramme mit Animati- um ersten Mal fand 2009 ein gesamtschweizerischer Holzpreis statt: der „Prix Lignum 2009“. Unter 427 eingereichten Werken vergab die Jury für fünf Preis-Regionen je einen Hauptpreis, 31 Auszeichnungen und 40 Anerkennungen. Den Hauptpreis in der Region „Zentrum“ gewann die 72 x 122 m große Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke in Stans. Demnächst stellen eine Broschüre und eine Wanderausstellung die Holzbau-Bestleistungen der breiten Öffentlichkeit vor. Eine ausführliche Dokumentation gibt es schon jetzt auf einer eigenen Wettbewerbswww.holzpreis-schweiz.ch website zu sehen. B ei der 38. Sitzung des Arbeitskreises „Kostengünstige Passivhäuser“ ging es um den Vergleich verschiedener Heizsysteme. Denn nicht alle eignen sich gleichermaßen zur Deckung des niedrigen Verbrauchs. Die Ergebnisse beruhen auf langjährigen Erfahrungen, die das Passivhaus Institut Darmstadt statistisch auswertete, verglich und bewertete. Der Protokollband ist dort bestellbar. onen und Videoclips machen die Wissensvermittlung interessant und lebendig. Teilnehmer haben ständig die Möglichkeit, ihren Lernerfolg zu überprüfen. Nun gewann die Internetplattform den „Europäischen eLearning Award eureleA 2009“. www.powertool-portal.com www.passiv.de → Publikationen → Neue Veröffentlichungen Renexpo Holzbau trifft erneuerbare Energien ie „Renexpo“ feiert 2009 ihr zehnjähriges Bestehen. Die internationale Leitmesse für erneuerbare Energien und energieeffizientes Bauen und Sanieren findet vom 24. bis 27. September im Augsburger Messe- und Kongresszentrum statt. Die Veranstalter rechnen mit über 300 Ausstellern und 15 000 Besuchern. Während der vier Tage treffen sich die verschiedenen Branchen zu insgesamt 15 Kongressen aus den Themenbereichen Bauen und Sanieren, Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie, Solartechnologie und Windenergie. Um das Bauen mit Holz dreht sich die „2. Greenbuilding-Konferenz“. ▴▴Boschs eLearning-Plattform ist eine der besten in Europa 10 mikado 8.2009 www.renexpo.de Reeco GmbH D ▴▴Photovoltaik zum Anfassen kurz & bündig DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort. Dirk Wilhelmy WohlfühlDuo ▴▴Sieger in der Kategorie „Neubau Mehrfamilienhäuser“: die Baugruppe Tannenhof in Konstanz Effizienzhauswettbewerb Energieeffizienz kann schön sein eutschlands größter Wettbewerb für energieeffizientes Wohnen ist entschieden. Fast 600 Eigentümer und Architekten hatten sich mit sanierten und neuen Gebäuden um insgesamt 120 000 Euro Preisgeld beworben. Ausgelobt hatten den Wettbewerb das Bundesbauministerium und die Deutsche EnergieAgentur (dena), um zu zeigen, dass Energieeffizienz und gute Architektur kein Gegensatz sind. Sie zeichneten insgesamt 18 Gewinner in den Kategorien „Neubau Ein- und Zweifamilienhäuser“, „Neubau Mehrfamilienhäuser“, „Sanierung Ein- und Zweifamilienhäuser“, „Sanierung Mehrfamilienhäuser“ und „Beste denkmalgeschützte Gebäude“ aus. Die Sanierungsgebäude erreichen mindestens den neuen Standard „Effizienzhaus 70“, die Neubauten „Effizienzhaus 55“. Die am 1. April 2009 eingeführten Standards geben den Energieverbrauch in Relation zum durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) definierten Mindeststandard an: 70 % und 55 %. Sie bekannt zu machen, war ein www.zukunft-haus.info weiteres Ziel des Wettbewerbs. Frage des Monats Kann die Holzbaubranche das neue Label „Effizienzhaus“ brauchen? A)Ja, denn die Energieeffizienz eines Gebäude gehört stärker publik gemacht. B)Nein, denn die Betonung der Energieeffizienz geht auf Kosten der wichtigeren Ökobilanz. C)Nein, es gibt schon genügend Standards, da verwirrt ein weiterer nur. Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de www.mikado-online.de P R E M I U M � Q U A L I T Ä T D DELTA®-MAXX COMFORT DELTA®-NOVAFLEXX Zukunftsweisendes Energiespar-Duo für Dachsanierungen. Robuste Unterdämmbahn mit integrierter 3 cm starker Wärmedämmung: reduziert Wärmeverluste, schließt Wärmebrücken, erhöht die Wohnqualität. Handwerksgerechte Luft- und Dampfsperre mit Spezialvlies und eingebautem „Feuchtesensor“: vermindert das Risiko der Tauwasserbildung. Dörken GmbH & Co. KG · 58311 Herdecke Tel.: 0 23 30/63-0 · Fax: 0 23 30/63-355 [email protected] · www.doerken.de Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe 11 Dietmar Haucke, Koblenz Marketing ▴▴Die Südseite besitzt relativ große Fenster Plus-Energie-Haus Wohlfühlen und dabei Geld verdienen Bei einem Passivhaus können eine Solaranlage und eine intelligente Haustechnik ziemlich einfach einen Stromüberschuss erzeugen. Um Bauherren für so ein PlusEnergie-Haus zu begeistern, muss Holz aber auch seine anderen Vorzüge ausspielen. N achhaltig wollte sie bauen, die fünfköpfige Familie DiederichsSeidel, auf einem 617 m2 großen Grundstück im Koblenzer Stadtteil Asterstein. Da war Passivhaus-Standard natürlich eine Selbstverständlichkeit. Doch das war noch nicht genug. Es ging ihr neben der Energieeffizienz auch um Lebensqualität, Lebensdauer und Umweltbelastung. Deshalb die klare Entscheidung für einen Holzbau. Und anschließend die gründliche Suche nach einem geeigneten Bauunternehmen. Die Wahl fiel dann auf Blum Holzbau aus dem benachbarten Neuwied. 12 Bauunternehmer plant individuelles Wunschhaus Entscheidend war, dass das Bauunternehmen die Philosophie der Familie voll mittrug und unterstützte. „Wir fühlten uns bei unserem Hausbau rundum sehr gut betreut“, blickt der Bauherr zufrieden zurück. „Über Fachzeitschriften und das Internet hatten wir uns mit dem Thema Passivhaus vertraut gemacht und waren anschließend im Großraum Koblenz unterwegs, um uns gebaute Beispiele anzusehen. Dabei fiel uns die gestalterische Qualität der Blumschen mikado 8.2009 Häuser auf, sodass wir uns mit dem Unternehmen eingehend beschäftigt haben.“ Für die gestalterische Qualität ist Stefan Schäfer zuständig, der Architekt bei Blum. Er kennt sich mit der Konzeption von Passivhäusern aus und gibt ihnen eine einladende und moderne Anmutung. Den schlichten Baukörper musste er wegen des Zuschnitts des 617 m2 großen innerstädtischen Grundstücks um 36° aus der Nord-Süd-Richtung drehen. Mit einer Grundfläche von 10,25 x 10,35 m und glatten Fassaden- und Dachflächen erhielt er eine sehr kompakte Form. Marketing Die ist wichtig, denn ein günstiges Außenflächen-Volumen-Verhältnis reduziert den weiteren konstruktiven und haustechnischen Aufwand und damit die Baukosten. Eine durchdachte Grundrissorganisation führte zu relativ großen und funktional proportionierten Räumen. Dank einer Ausnahmegenehmigung durfte im Dachgeschoss der Kniestock höher ausfallen, als es der Bebauungsplan ursprünglich festlegte. So wurde das Dachgeschoss rechnerisch zum Vollgeschoss. Dafür verzichteten die Bauherren dann auf den Keller. Als „Ersatzfläche“ dient ein größerer Carport im Nordteil des Grundstücks. Insgesamt verfügt das Gebäude über 138,50 m2 Wohnfläche. Das Erdgeschoss mit den Außenmaßen 10,25 m x 10,35 m bietet der fünfköpfigen Familie eine Wohnküche im Anschluss an den Haustechnik- und Hauswirtschaftsraum und ein geräumiges Wohnzimmer. Ergänzend liegen im Erdgeschoss ein Gäste-WC mit Dusche, ein Arbeitszimmer und der Flur mit Garderobe. Über eine im Antritt viertelgewendelte Treppe wird das Dachgeschoss erschlossen. Wegen der angestrebten Kompaktheit besitzt es keine Gauben, ist aber wegen des hohen Kniestocks gut nutzbar. Ein sich über die gesamte Hauslänge ziehender Flur erschließt das Elternschlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank und die drei großen quadratischen Kinderzimmer mit Blick in den Garten. Das ebenfalls große quadratische Badezimmer ist mit Dusche, Badewanne und zwei Waschbecken auf die Bedürfnisse ausgelegt, die fünf Personen eben haben. Die Familie fühlt sich in ihrem neuen Domizil sehr wohl. „Vor allem, weil wir alle unsere gestalterischen Wünsche in Zusammenarbeit mit dem Architekten verwirklichen konnten. In unser eigenes Haus zu ziehen war für uns ein besonderes Erlebnis. Es macht uns stolz und gibt uns das wohltuende Gefühl, unseren Kindern ein wohngesundes und ökologisches Zuhause zu bieten“, erläutert Bauherrin Petra Seidel den Grund ihrer Zufriedenheit. www.mikado-online.de mikado-Interview Immer mehr Bauherren wollen Passivhäuser Mit 21 Jahren gründete Zimmermeister Christoph Blum 1988 sein eigenes Unternehmen. Bald spezialisierte er sich auf modernen Holzbau mit Vorfertigung großer Elemente. Seit 1993 führt er die meisten Projekte nach eigenen Entwürfen aus, seit 2001 mit einem eigenen Architekten. mikado fragte ihn nach seinem Erfolgsrezept. mikado: Herr Blum, wie lautet Ihre Unternehmensphilosophie? Christoph Blum: Wir wollen zeitlos und umweltverträglich bauen. Qualität, Hochwertigkeit, Energiebewusstsein, Individualität und Zuverlässigkeit sind die logische Folge. Und natürlich lieben wir unseren Naturwerkstoff Holz. Wie haben Sie Ihr „Schiff“ erfolgreich durch alle „Wellen“ manövriert? An erster Stelle möchte ich hier unsere Kundennähe nennen. Wir gehen auf die Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten unserer Kunden ein. Außerdem ist bei uns alles im eigenen Unternehmen integriert: Architektur, Tragwerksplanung, Ausführung, Montage und Transport. So erreichen wir Qualität, Termin- und Vertragstreue. Zufriedene Kunden machen eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda und sind für uns das wichtigste Marketinginstrument. Deshalb laden wir auch alle zwei Jahre alte und neue Bauherren zu einem Sommerfest ein. Sie betreiben aber doch sicher noch weitere Marketingaktivitäten? Selbstverständlich. Wir bauen nicht nur gut, sondern dokumentieren das auch. Wir klopfen keine Sprüche, sondern werben mit realisierten Projekten. Das tun wir in Zusammenarbeit mit einer Fotografin, einem Grafiker und einer PR-Agentur. Auf diese Weise fallen wir auf und erhalten weitere Anfragen. Welche Rolle spielt bei Ihnen das Thema „Energieeffizienz“? Alle unsere Objekte genügen natürlich immer den gesetzlichen Anforderungen, übertreffen sie aber auch oft. Beim Holzbau ist das gar nicht schwierig und da brauchen wir keine auf- ▴▴Holzbauunternehmer Christoph Blum setzt auf zufriedene Kunden und eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda wendige Gebäudetechnik. Wir setzen auf natürliche Wärmedämmung, modernste Fenstertechnik und Luftdichtheit. Der Blower-Door-Test ist bei uns obligatorisch. Die Behaglichkeit entsteht durch warme Bauteiloberflächen, eine gesunde Belüftung ohne Zuglufterscheinungen, eine weitgehend natürliche Belichtung und natürlich durch das Holz selbst. Welche Tendenzen sehen Sie auf dem Markt? Bei Neubauten wünschen Bauherren immer öfter Passivhäuser. Die sind inzwischen ein etablierter Standard. Zum Plus-Energie-Haus ist es dann eigentlich nur noch ein relativ kleiner Schritt. Das erreichen wir durch eine Ergänzung im Haustechnikbereich, z.B. mit einer Photovoltaikanlage. Weil wir hier schon viele Erfahrungen sammeln konnten und Referenzprojekte zeigen können, sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt. Herr Blum, vielen Dank für das Gespräch. 13 Steckbrief Bauvorhaben: Einfamilienhaus Fam. Diederichs-Seidel D-56077 Koblenz-Asterstein ▴▴Die Nordfassade verzichtet konsequenterweise auf Fenster ▸▸Das nach Süden geneigte Dach besitzt eine große Solaranlage Bauweise: Holzrahmenbau mit werkseitig vorgefertigten Großelementen Bauzeit: Mai 2007 bis November 2008 Baukosten: Holzrahmenbauweise erreicht Passivhausstandard Nach gründlicher Planung war das Gebäude in relativ kurzer Zeit errichtet. Acht Tage nach Baubeginn war das Streifenfundament mit Betonplatte fertig, in nur einem Tag der Rohbau und in 20 Wochen der Innenausbau. Das verblüffte die Bauher- für weitere 100 mm Mineralwolle aufgebracht und zum Innenraum hin mit 12,5 mm Gipsfaserplatten bekleidet. Diese Wandkonstruktion erreicht einen U-Wert von 0,091 W/(m2K). Dem steht das Dach mit 0,122 W/ (m2K) nicht viel nach. Dessen Aufbau ist ähnlich dem der Außenwände, allerdings ist raumseitig statt einer zusätzlichen Mineralwolle-Schicht eine „Wir klopfen keine Sprüche, sondern werben mit realisierten Projekten.“ Gebäude bezugsfertig: ca. 285 000 Euro Photovoltaikanlage: ca. 25 000 Euro ren dann schon ein wenig, doch aufkeimende Befürchtungen lösten sich schnell auf: „Nach den ersten Monaten im Eigenheim stellen wir fest, dass alles so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt und mit dem Architekten besprochen hatten.“ Möglich war die schnelle Bauzeit durch die Holzrahmenbauweise mit werkseitig vorgefertigten Großelementen. Die Außenwand besteht aus einer waagerechten Keilstülpschalung aus Lärche, einer Konterlattung für 30 mm Hinterlüftung, 15 mm diffusionsoffener Holzfaserplatte, einem 302 mm starken Holzrahmenbausystem, in voller Tiefe mit Mineralwolle ausgefacht, innenseitig mit einer 18 mm starken OSB-Platte beplankt. Darauf ist eine horizontale Lattung Grundfläche: 10,25 x 10,35 m Wohnfläche: 138,5 m2 Energiestandard: Heizwärmebedarf: 9,33 kWh/(m2a) Primärenergiebedarf: 32,8 kWh/(m2a) Energiegewinnung: Solarthermiekollektoren mit 6,06 m2 Absorberfläche Photovoltaikanlage mit 6,3 kW Architektur, Statik, Bauphysik, Bauausführung: Ch. Blum Holzbau GmbH D-56566 Neuwied-Gladbach www.blum-holzhaus.de 14 dietmar haucke, koblenz dietmar haucke, koblenz Marketing mikado 8.2009 20 mm starke Luftschicht vorhanden, in der Installationen verlaufen. Die nach Süden 20° und nach Norden 23° geneigten Dachflächen sind mit Betondachsteinen bekleidet. Solaranlage macht Gebäude zum Plus-Energie-Haus Solare Gewinne erzielt das Gebäude durch etwa 20 m2 große, dreifach verglaste Fenster an der Südfassade und eine fast vollständig geschlossene Nordfassade. Zum Plus-Energie-Haus aber machen es 36 vom Bauherrn selbst montierte, monokristalline Silizium-Photovoltaik-Module mit 175 W Nennleistung. Sie liefern den zum Betrieb einer Wärmepumpe notwendigen Strom und Marketing Uwe Diederichs-Seidel, Koblenz Grundriss Obergeschoss Dietmar Haucke, Koblenz / gh ▪ www.mikado-online.de Kind 1 Schrank Kind 2 Eltern Kind 3 Grundriss Erdgeschoss HWR/Technik Essen WC Diele Büro Wohnen Schnitt Kind Diele Wohnen Ch. Blum Holzbau, Neuwied-Gladbach darüber hinaus noch einen Überschuss, der ins öffentliche Netz eingespeist wird: jeden Monat durchschnittlich 880 kWpeak. Für diese vorbildliche Energieeffizienz erhielt das Bauprojekt schon einige Auszeichnungen, unter anderem Frühjahr 2009 einen zweiten Preis beim großen „Unser-Ener-Wettbewerb“ des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums. Um sich „Passivhaus“ zu nennen, darf bei einem Gebäude der Heiz­ wärmebedarf nicht mehr als 15 kWh/ (m2a) und der Primärenergiebedarf inkl. aller elektrischen Verbraucher nicht mehr als 120 kWh/(m2a) betragen. Mit 32,8 kWh/(m2a) liegt dieses Gebäude deutlich darunter. Auf die Frage, was ihm an seinem Haus am besten gefällt, antwortet Uwe Diederichs-Seidel denn auch: „Vor allem die Tatsache, dass die Technik des Hauses so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Die wirkungsvolle Dämmung, die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und die selbst installierte Photovoltaikanlage. In diesem Winter war es ja ‚zum Glück‘ so richtig kalt. Wir haben uns hier aber woh­ ler gefühlt als in so manch milderen Wintern in Altbauhäusern. Und wir verdienen mit einer sauberen Sache auch noch Geld.“ ▴▴Die Außenwand ist mit einer Keilstülpschalung aus Lärchenholz bekleidet Bad 15 gumpp & maier, binswangen Marketing Bestandsmodernisierung Die zweite Chance für den Holzbau Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt, die wirtschaftlich, schnell, störungsarm und präzise realisierbar sind. Holzbau mit werkseitig vorgefertigten Großelementen ist dafür hervorragend geeignet. T ES EnergyFacade heißt ein internationales Forschungsprojekt mit dem Ziel, bei der energetischen Modernisierung von Gebäudehüllen die üblichen Methoden um eine sinnvolle Alternative zu ergänzen: um vorgefertigte großformatige Holzrahmenbauelemente. Denn bisher spielt der Holzbau seine Stärken in der lukrativen Bestandssanierung noch kaum aus. Ziel des Forschungsprojekts ist es daher auch, diesen Markt für den Holzbau stärker zu erschließen. Große Vorteile vorgefertigter Holzelemente gegenüber den bisher meist angewandten Wärmedämmverbundsystemen sind die ergonomischere 16 Arbeitsweise und die umweltverträglicheren Materialien. Bei Themen wie Staub, Lärm, Verschnitt, graue Energie und Entsorgung schneiden Holzbauteile deutlich besser ab. Die Vorteile liegen also sowohl im ökonomischen als auch im ökologischen Bereich. Gebäudesanierung ist die große Aufgabe der Zukunft Die Forschung, Entwicklung und Etablierung brauchbarer Systeme ist langfristig ein lohnendes Geschäft, denn die Bestandssanierung wird künftig die Baubranche maßgeblich mikado 8.2009 prägen. Die meisten Altbauten liegen mit einem Heizwärmebedarf zwischen 200 und 300 kWh/(m2a) weit über den heutigen Mindeststandards für Neubauten, ganz zu schweigen von der Energieeffizienz bei Passivhäusern. Drei Viertel der Bestandsgebäude in Deutschland sind vor 1978 errichtet und verbrauchen zusammen 95 Prozent aller Heizenergie. Da im Zweiten Weltkrieg sehr viel Bausubstanz zerstört worden war, entstand in den 1950er- und 1960er-Jahren neuer Wohnraum sehr schnell und sehr preiswert. Die Gebäude waren meist standardisiert, was für eine Fassadenmodernisierung Marketing Bestandsaufnahme muss möglichst exakt sein Um eine verlässliche Planungsgrundlage für die Vorfertigung zu haben, ist eine lückenlose und exakte Bestandsaufnahme notwendig. Bestandspläne gibt es meistens gar nicht oder sie sind viel zu unpräzise. Moderne Messverfahren sind heute jedoch in der Lage, ein Gebäude sehr genau aufzunehmen. Die Anschaffung der Geräte ist allerdings teuer und deren Beherrschung schwierig, sodass ein Bauunternehmer diese Tätigkeit besser an einen Vermessungsingenieur vergibt – zumal meist erst ein geschickter Mix verschiedener Methoden zu wirklich brauchbaren Ergebnissen führt. Je höher der Vorfertigungsgrad, desto genauer muss das Aufmaß sein. Die Verwendung großflächiger Elemente ist nur dann sinnvoll, wenn sie vor Ort schnell montierbar sind, der Handwerker also keine Überraschungen erlebt, sondern alles wie geplant passgenau sitzt. Und die Vorfertigung ist ja eben die große Stärke und die große Chance des Holzbaus. Denn Bauen im Bestand bedeutet immer, dass Menschen im zu sanierenden Gebäude und in den www.mikado-online.de mikado-Interview Systematisieren und Abläufe verbessern Projektleiter von „TES EnergyFacade“ ist der Architekt Frank Lattke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Holzbau an der Architekturfakultät der Technischen Universität München. mikado befragte ihn zu den Gründen für die Durchführung dieses große Forschungsprojekts. mikado: Herr Lattke, wie kam es zu diesem Forschungsprojekt? Frank Lattke: Die Modernisierung und das Weiterbauen des Gebäudebestandes sind aktuelle Themen der Architektur. Dabei sind energieeffiziente Lösungen gefragt. Das Thema ist an unserer Universität schon seit Jahren erkannt. Sowohl Prof. Stefan Winter wie auch Prof. Hermann Kaufmann beschäftigen sich damit. Es lag nahe, die Kompetenzen fakultätsübergreifend zu bündeln und gemeinsam nach geeigneten Lösungen in Holz zu suchen. Was ist denn am Ende von zwei Jahren Forschung das Ergebnis? Wir entwickeln kein Produkt, sondern versuchen, Bauabläufe zu verstehen und zu verbessern. Das Ergebnis wird ein Handbuch sein, das Planern und Zimmerern die Anforderungen und Möglichkeiten der Bestandsmodernisierung mit vorgefertigten großflächigen Holzrahmenbauelementen systematisch erschließt. Darüber hin- mikado mit standardisierten Großelementen eine gute Voraussetzung ist. Hinzu kommt, dass diese Bausubstanz eine Altersphase erreicht hat, die sowieso umfangreiche Sanierungen erfordert. Und wenn sowieso saniert werden muss, dann wird der Aufwand für die energetische Verbesserung deutlich geringer. Die Qualität der Bausubstanz war in den ersten Nachkriegsjahrzehnten oft mäßig. Das erhöht den Modernisierungsbedarf noch, erschwert aber die Passgenauigkeit von vorgefertigten Großelementen deutlich: Die Wände haben oft Bäuche, Mulden und Verzüge von mehr als 5 cm, sodass ein flächiger Anschluss vorgefertigter Holzbauteile nicht möglich ist. Eine Fuge zwischen der bestehenden Außenwand und der neuen Schale ist unvermeidlich und deren Füllung ein wichtiges Thema von Konstruktion und Bauphysik. ▴▴Frank Lattke untersucht den Workflow bei der Gebäudemodernisierung mit vorgefertigten Holzrahmenbauelementen ein enormes Betätigungsfeld, wenn es ihr gelingt, geeignete Bausysteme anzubieten. Das Projekt dient also nicht dazu, Wissen in einem Teilbereich zu vertiefen, sondern Wissen aus Teilbereichen zusammenzufügen? „Unser Ziel ist, die Möglichkeiten der Vorfertigung möglichst weit auszureizen.“ aus lernen wir viel von den Pilotprojekten mit unseren Praxispartnern. Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit den beteiligten Zimmereiunternehmen? Der intensive Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis befruchtet unsere Arbeit. Der Schwerpunkt unserer angewandten Forschung liegt auf der Entwicklung praxistauglicher Lösungen, die in Zukunft zügig umsetzbar sind. Gerade die Bestandsmodernisierung bietet der Holzbaubranche Ja, genau. Wir wollen den Workflow verbessern: von der Bestandserfassung über Projekt-, Ausführungs- und Holzbauplanung bis hin zur Fertigung und Montage. Um einen möglichst lückenlosen Prozess zu erreichen, müssen die Phasen aufeinander abgestimmt und die Fachkompetenzen der Beteiligten gebündelt werden. Unser Ziel ist, die Möglichkeiten der Vorfertigung möglichst weit auszureizen. Herr Lattke, vielen Dank für das informative Gespräch. 17 Frank Lattke, Tu münchen, fachgebiet holzbau Marketing Projektname: TES EnergyFacade www.tesenergyfacade.com Forschungsthema: Vorgefertigte Holzbauelemente für Gebäudehüllen: ▸▸… erhielt eine neue Fassade aus großen vorgefertigten Holzrahmenbauelementen ▸▸ Anwendungsgrundlagen Werkseitige Vorfertigung macht Holz überlegen ▸▸ Planungsprinzipien ▸▸ konstruktive Lösungen ▸▸ bauliche Umsetzung in Pilotprojekten Bei der Vorfertigung von Holzrahmenelementen im Werk lassen sich schon neue Fenster einbauen – einfacher, schneller und exakter, als das auf Baustellen möglich ist. Sie müssen aus bauphysikalischen Gründen sowieso in der neuen Konstruktionsebene sitzen. Des Weiteren lassen sich Solar- und Versorgungselemente in die Holzrahmenkonstruktion integrieren. Damit entstehen innovative Produkte, die den oft angewandten Wärmedämmverbundsystemen weit Projektdauer: Januar 2008 bis Januar 2010 Beteiligte Hochschulen: Technische Universität München D-80333 München Fakultät für Architektur Fachgebiet Holzbau Prof. Hermann Kaufmann www.holz-tum.de Fakultät für Bauingenieur­wesen Lehrstuhl für Holzbau Prof. Dr. Stefan Winter www.hb.bv.tum.de Norwegian University of Science and Technology Helsinki University of Technology Praxispartner in Deutschland: Anton Ambros GmbH D-87659 Hopferau www.ambros-haus.de Gumpp & Maier GmbH D-86637 Binswangen www.gumpp-maier.de ▸▸Die Unebenheiten von Altbaufassaden lassen sich mit digitalen Messmethoden sehr exakt ermitteln und darstellen O.Lux Holzbau GmbH & Co. D-91166 Georgensgmünd www.o-lux.de 18 Nachbargebäuden wohnen oder arbeiten und eine möglichst kurze Störung ihres Alltags wünschen. Da ist Holz ideal. Die präzise Vorfertigung erlaubt eine schnelle und störungsarme Montage in hoher Qualität. Um diese Chance nutzen zu können, braucht es nur noch geeignete Systeme. mikado 8.2009 überlegen sind und ganz andere Herangehensweisen an das Weiterbauen im Bestand ermöglichen. Die Modernisierung ist immer auch die große Chance, ein Gebäude gestalterisch aufzuwerten und die vorhandenen Flächen zu erweitern. Dadurch steigt der Wert einer Immobilie – und das macht es für Hausbesitzer noch interessanter. Neben Anbauten mit Wandelementen oder gar vorgefertigten Raumzellen ermöglicht Holz als leichte Bauweise auch vielfältige Formen von Aufstockungen, die mit schwereren Materialien aus statischen Gründen meist nicht und nur mit erheblichem Mehraufwand realisierbar wären. Gerade Aufstockungen sind ein großes Zukunftsthema. Die Nachverdichtung von Siedlungen „in die Höhe“ verringert die Freiflächen nicht und gibt den Zwischenräumen oft eine klarere Struktur und stärkere Identität. Und für Hausbesitzer sind t. schäfer / k. eder, TU München, LS für Geodäsie Steckbrief ▴▴Das nicht mehr zeitgemäße Gebäude des norwegischen Risør Technical College … Marketing Erst gebündeltes Fachwissen macht die Holzbaubranche stark Gute Voraussetzungen also für den Holzbau. Noch fehlt es aber den meisten Betrieben an Erfahrungen und dem notwendigen Fachwissen. Das soll sich nun ändern: Das bisher vorhandene Wissen systematisch aufzubereiten, zu publizieren und für jeden Interessierten verfügbar zu machen, ist das Ziel des Forschungsprojekts „TES EnergyFacade“. Beteiligt sind drei europäische Hochschulen: die Technische Universität München, die Norwegian University of Science and Technology in Trondheim und die finnische Helsinki University of Technology. Die Internationalität war Voraussetzung, um von der Europäischen Union Forschungsmittel zu erhalten. In einem zweistufigen Verfahren, das 2006 begann, setzte sich die an den Lehrstühlen von Prof. Dr. Stefan Winter und Prof. Hermann Kaufmann geborene Idee als eine von 17 unter 78 eingereichten Forschungsthemen durch. Anfang 2008 ging’s dann richtig los. Im Team sitzen Architekten, Bauingenieure, Bauphysiker, Haustechniker, Brandschützer, Produkthersteller und Bauunternehmer. Gerade die enge Kooperation mit der Wirtschaft ist Voraussetzung für den Erfolg, schließlich geht es im Wesentlichen um die Verbesserung von Prozessen. Hier haben die Praxiserfahrungen der Holzbauunternehmen entscheidende Bedeutung. Ganz wichtige Erkenntnisse bringen dann natürlich die Untersuchungen bei der Durchführung von Projekten. Erst sie beweisen: Modernisierungen mit vorgefertigten großformatigen Holzrahmenelementen funktionieren. Man darf sich schon jetzt auf einen spannenden Projektbericht freuen. Und auf eine erfolgreiche Zukunft des Holzbaus. Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪ www.mikado-online.de mikado-Interview Langfristig wettbewerbsfähig bleiben Einer der Praxispartner bei „TES EnergyFacade“ ist das schwäbische Holzbauunternehmen Gumpp & Maier. mikado befragte seinen Geschäftsführer nach den Motiven, hier mitzumachen und viel Zeit und Geld zu investieren. an. Der Holzbau kann und muss hier wettbewerbsfähige Lösungen entwickeln. mikado Aufstockungen schlicht und einfach deshalb reizvoll, weil damit ohne Grunderwerb ihre vermietbaren Flächen anwachsen, sich Investitionen also schneller amortisieren. ▴▴Alexander Gumpp sieht in der energetischen Fassadenmodernisierung einen riesigen Markt für den Holzbau mikado: Herr Gumpp, warum machen Sie bei diesem Projekt mit? Alexander Gumpp: Es ist hochinteressant, erweitert unseren Horizont und wir lernen viel dazu. Mit Prof. Kaufmann und Prof. Winter sind zwei Koryphäen des Holzbaus an Bord, da kann man nur profitieren. Josef Ambros und Was ist bei Fassadenmodernisierungen anders als sonst? Beim Bestand müssen die neuen Elemente exakt auf die alte Wand passen. Dafür braucht es ein exaktes Aufmaß. Außerdem sind Außenwandflächen von Altbauten oft uneben. Um die Toleranzen auszugleichen, brauchen wir eine Fuge. Die bauphysikalisch und konstruktiv sinnvoll zu füllen, ist eine neue Herausforderung, für die wir eine Lösung entwickelt haben. Welche Rolle spielen Sie selbst in dem Projekt? Als Holzbauunternehmer habe ich natürlich umfangreiche Praxiserfahrungen in der Umsetzung, die bei aufkommenden Fragen z.B. bezüglich Fertigungs- und Baustellenstrategien sowie Kosten oft hilfreich sind. Außerdem forschen wir auch an einem realen Testgebäude. Dazu nahmen wir „In Deutschland warten 820 Mio. m2 Fassadenfläche auf eine Modernisierung.“ ich hatten sowieso vor, uns mit diesem Thema zu beschäftigen. Als wir dann Anfang 2008 Frank Lattke trafen und von dem Projekt erfuhren, überlegten wir nicht lange und stiegen ein. Sehen Sie hierin ein interessantes Geschäftsfeld? Ja, in Deutschland warten derzeit rund 820 Mio. m2 Fassadenfläche auf eine energetische Modernisierung. Dieser Markt ist so riesig, da muss man sich einfach damit beschäftigen. Momentan dübelt und klebt man da immer Dämmplatten einen Leerstand her und „bespielten“ ihn mit verschiedenen Lösungsvarianten, um mögliche Probleme klarer erkennen zu können. Sie investieren da jetzt sehr viel Zeit und Geld. Lohnt sich das für Sie? Der Markt für Fassaden ist riesengroß. Durch das Forschungsprojekt erarbeiten wir uns sicher einen Vorsprung, freuen uns aber auch, wenn unsere ganze Branche davon profitiert. Herr Gumpp, herzlichen Dank für das Gespräch. 19 Marketing Haustest Ökologie zum Probe wohnen So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus bietet seinen Kunden an, im Musterhaus im oberbayerischen Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg bestätigt Peter Aichers Idee. Nach dem eingehenden Haustest ist die Abschlussquote in der Regel sehr hoch. ▴▴Das rote ist ein Passivhaus … K leider und Weihnachtsgeschenke können Verbraucher bei Nichtgefallen wieder umtauschen. Bei Häusern ist das nicht so einfach. Das macht es manchem Bauherrn schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Abhilfe schafft Aicher Holzhaus in Halfing. In zwei unterschiedlichen Musterhäusern können bis zu fünf Personen eine Woche lang Probe wohnen. Das schwedenrote „Pro-Energiehaus“ auf Passivhaustandard beispielsweise vereint Energie-Effizienz und Ergonomie. Angehende Bauherren erleben hier den Komfort einer Lüftungsanlage und überzeugen sich davon, dass sie ohne Heizung nicht frieren müssen. Beim grauen Haus liegt der Wärmebedarf ein bisschen höher. Das Niedrigenergiehaus benötigt je nach Hausgröße ca. 30 kWh pro m2 und Jahr. Bei der Planung seiner Musterhäuser orientierte sich Aicher Holzhaus an der Ergonomie des Menschen. Wohlfühlen im Einklang mit sich und der Umwelt steht für ihn im Vordergrund. Deshalb sind hier geomantische Untersuchungen, Planen nach dem Goldenen Schnitt und Feng-Shui längst Standard. Kunden regten Geschäftsführer Aicher dazu an. „Wenn die Leute einmal in einem der beiden Häuser zur Probe gewohnt haben“, erzählt er, „ist die Abschlussquote immer sehr hoch.“ Bis zu zehn Mal im Jahr testen Kunden die voll funktionsfähigen, gemütlich und modern eingerichteten Häuser. 20 mikado 8.2009 ▾▾… das graue Haus ein Niedrigenergiehaus. Hier können potenzielle Bauherren Probe wohnen Auch die Kochevents, die Aicher zwei- bis dreimal im Jahr in den Musterhäusern veranstaltet, sind Besuchermagneten. Die Benefizveranstaltungen für Kunden, Freunde und Marketing Mitarbeiter sind sehr beliebt, nicht zuletzt, weil sich die Aichers immer etwas Besonderes einfallen lassen. Mal gibt es die „Küche des Sultans“, dann ein Wellness-Menü. Fremdüberwachung schafft Vertrauen Fremdüberwachung und die innerbetriebliche Kontrolle sorgen für gleich bleibende Qualität der Holzhäuser. Die Gebäude aus Aichers Werkstatt tragen das Schweizer Minergie-Label. Die Minergiebauweise steht für Komfort beim Wohnen, Ressourcenschonung der Umwelt, Stärkung der regionalen Wirtschaft und bezahlbares Bauen. Das Unternehmen ist ein 5-Sterne-Betrieb der Initiative „Meisterhaft bauen“ und wird güteüberwacht. Die Fremdüberwachung schafft Vertrauen beim Kunden, wertet das Unternehmensimage auf und motiviert Chef und Mitarbeiter, die Arbeitsabläufe zu verbessern. Nicht zuletzt ist der Betrieb Mitglied der Zimmerer-Innung. Apropos Zimmerer-Innung: Mitte Mai dieses Jahres wurde Peter Aicher zum neuen Präsident des Landesinnungsverbands des Bayerischen Zimmererhandwerks gewählt. Besonders wichtig ist Aicher in seinem neuen Ehrenamtsjob, die Kompetenzen des Zimmerers in der Öffentlichkeit noch besser bekannt zu machen. www.mikado-online.de Nach Abschluss der Meisterschule übernahm Peter Aicher 1984 den elterlichen Betrieb in Halfing. Bis heute hat er diesen zu einem führenden Holzbauunternehmen der Region mit nunmehr 30 Beschäftigten ausgebaut. Ungeachtet dessen versteht sich sein Unternehmen nach wie vor als Familienbetrieb, dessen Entwicklung auf Innovation, Ausbildung und Wertschätzung beruht. „Wir sind ein Familienbetrieb und sehen darin unsere große Stärke“, sagt Aicher, „denn bei uns weiß die rechte Hand immer, was die linke tut.“ ◂◂Nicht von der Stange: Aichers Häuser sind alle individuell geplant ▴▴Kochevent im Musterhaus: Die regelmäßigen Benefizveranstaltungen sind bei Kunden sehr beliebt Bauen für Familien Aktuell baut sein Unternehmen 20 Häuser im Jahr. Zur Firma Aicher Holzbau gehören neben der Zimmerei noch die Schreinerei und die Dachdeckerei. Der Holzhausbau macht etwa 80 % des Umsatzes aus. Aicher selbst ist Zimmermeister, Dachdeckermeister, Bautechniker, Betriebswirt des Handwerks und vereidigter Gutachter. Aicher setzt auf selbsterklärenden Verkauf. Oberster Verkäufer ist er selbst. Kernzielgruppe sind Familien Klasse statt Masse Aichers Holzhäuser sind alle individuell nach Kundenwünschen geplant. Der hohe Vorfertigungsgrad der Bauelemente sichert günstige Stückzahlpreise und zügigen Baufortschritt. Weitere Kostensenkungen können die Bauherren durch Eigenleistungen erzielen. Preiswert sollen seine Häuser sein, sagt Aicher – im wahrsten Sinne des Wortes. Selbstverständlich erwirtschaftet er einen bestimmten Deckungsbeitrag, eine Gewinnmarge für künftige Überlegungen. Qualität steht für Aicher an erster Stelle. Er möchte den Benchmark so hoch setzen, dass sein Unternehmen von anderen geachtet wird. Ihm ist wichtig, Vorbild für Kollegen und Geschäftspartner zu sein. ▸▸Gartenhaus Walden bietet viel Platz für Gegenstände, die Menschen mit draußen verbinden: Vogelhäuschen und Meisenknödel, Blumentopf und Gießkanne, Grillbesteck und Brotzeitklappe 21 Marketing Noch mehr Service Eine schöne Erinnerung für die Bauherren ist das Bauherren-Baubuch. Jede Baufamilie erhält nach Fertigstellung des Gebäudes ihr eigenes Bauherren-Baubuch. Darin sind die wichtigsten Daten des Hauses zusammengefasst: Neben einer Baubeschreibung und der Erläuterung des Bauteilaufbaus sind das Ergebnis der Luftdichtigkeitsmessung und der Energiebedarfsnachweis enthalten. Gartenskulptur, Watzmannhütte und Papsttribüne Ungewöhnlich sind die Objektbauten, die das Unternehmen fertigt. Beispielsweise Walden, die Gartenskulptur von Nils Holger Moormann. In Walden bringen Gartenbesitzer zahlreiche Gegenstände wie Schaufel, Rechen und Schubkarre unter. Müßiggänger müssen sich entscheiden, ob sie am Tisch in der Sitzkoje Platz nehmen oder über eine Leiter in das Obergeschoss klettern wollen. Oder eine neue Schutzhütte auf dem 2651 m hohen Hocheck-Gipfel am Watzmann, die der Firmenchef im Oktober 2006 spendete. 22 ▸▸Die HocheckUnterstandshütte liegt auf 2651 m Höhe. Ein Hubschrauber der Bergwacht Ramsau befördert die Elemente zur Baustelle Eine hochgeistliche Aufgabe absolvierten die Holzbauer 2006. Bei seinem Besuch in Bayern feierte Papst Benedikt XVI. Gottesdienst auf einer Bühne aus der Aicher-Werkstatt. Blick nach vorn In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen 60. Geburtstag. 1949 gründete Peter Aicher sen. die Firma. Seit 1984 führt Peter Aicher jun. zusammen mit Frau Margit Aicher das Regiment. Der Zukunft blickt Aicher gelassen entgegen. Seine beiden Töchter wollen die Familientradition fortführen und in den Betrieb einsteigen. Noch sind sie in der Ausbildung, sie studieren Betriebswirtschaftslehre bzw. Bauingenieurwesen. In den nächsten zehn Jahren soll die Übergabe abgeschlossen sein. Aichers strategischer Blick in die Zukunft als Unternehmer und Zimmererpräsident gilt dem energetischen Bauen: „Bis 2015 gibt es vor allem durch ökologische Aspekte ein sehr großes Potenzial beim Bauen im Bestand und beim Neubau im energetischen Bereich. Diesen Anforderungen ist vor allem der Zimmerer mit seinem breiten Ausbildungsstand bestens gewachsen.“ Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib, Kissing ▪ ▸▸Familie Aicher (v.l.n.r.): Tochter Anja hat eine Banklehre abgeschlossen und studiert ab Herbst BWL, Firmeninhaber Peter Aicher mit Frau Margit und Tochter Andrea, die Bauingenieurwesen studiert Aicher Holzhaus mit Kindern und ältere Menschen, die sich im Chiemgau ihren Altersruhesitz bauen. Das Konzept scheint aufzugehen, Aicher beschränkt sich bewusst auf einen Aktionsradius von 150 km um Halfing. ▴▴Bühne für Papst Benedikt XVI zum Besuch in Altötting. Sie war 14,5 m breit und bestand aus heimischem Fichtenholz mikado 8.2009 Michael Holsteiner, Dachdeckermeister Meik Schmitz, Installateur- und Heizungsbaumeister Marco Kemnitzer und Ronald Kemnitzer, Geschäftsführer Uwe Albert, Dachdeckermeister Mike Schatz, Dachdeckermeister Peter Bonse, Geschäftsführer Jürgen Bonse, Dachdeckermeister Hans-Joachim Klebe, Geschäftsführer Volker Waldmann, Dachdeckermeister Willibald Lang, Spenglermeister Johannes Abs, Dachdeckermeister Klaus Hüßen, Dachdeckermeister Jürgen Lorant, Geschäftsführer 13 Profis, eine Meinung: „RHEINZINK®-SP-Line ist erste Wahl“ Ein wirklich innovatives Fassadensystem sollte nicht nur gut aussehen und lange halten. Es sollte auch einfach zu planen und leicht zu montieren sein – genau wie die neue SP-Line in RHEINZINK®-„vorbewittert pro blaugrau“. Als echte Alternative zu Holz, Stein und künstlichen Baustoffen überzeugt die Kombination von moderner Optik, kurzer Installationszeit und attraktivem Preis auch erfahrene Meister. www.rheinzink.de Karl Heinz Wagner, Blechnermeister Technik Technische Gebäudeausstattung Holz punktet im Bestand ▴▴Die energetische Sanierung und Aufstockung der Wohnanlage ist ein typisches Beispiel für zeitgemäße Nachverdichtung Bei der technischen Gebäudeausstattung hat der Holzbau seine Eigenheiten. Dipl.-Ing. Andreas Duschl, beratender Ingenieur für technische Ausrüstung und Energietechnik, berichtet über Erfahrungen seines Unternehmens. M ehr als 80 % der Umsätze macht das Bauhauptgewerbe im Gebäudebestand. Die Sanierung ist ein großes Thema, vor allem in Verbindung mit der Nachverdichtung bereits wohnwirtschaftlich genutzter oder anderweitig versiegelter Siedlungsflächen. Holz hat bestimmte Eigenschaften, auf die die Haustechnik Rücksicht nehmen muss. Die geringe Rohdichte des Holzes, verbunden mit geringen Wärmeleitfähigkeiten und Wärmeeindringkoeffizienten, bewirkt, dass die nutzbare Speichermasse relativ gering ist. Die Haustechnik sollte entsprechend flink auf sich verändernde Bedingungen reagieren. Beim Einsatz von Fertigteilelementen ist die Nachinstallierbarkeit begrenzt. Ein wichtiger Punkt ist dabei – neben der Vorhaltung von Reserve-Leitungswegen – die stimmige Konzeption einer möglichst klaren, unvernetzten Versorgungsstruktur. 24 mikado 8.2009 Haustechnik im Holzbau Nachverdichtung in Erlangen Erfolgreich verfolgt haben die Planer diesen Ansatz im vorliegenden Beispiel der Sanierung und Aufstockung von 27 Wohngebäuden der Siemens Wohnungsgesellschaft mbH & Co. OHG in Erlangen. Die Wohngebäude in drei- bis viergeschossiger Ausführung stammen aus den 1950er- bzw. Anfang der 1960er-Jahren. Die Kellergeschosse bestehen aus Ortbeton bzw. Betonfertigteilen, die Gründung erfolgte mittels Technik Streifenfundamenten. Die Wohnebenen sind in Ziegelmauerwerk mit Stahlbetondecken errichtet, die Dachflächen bestehen ebenfalls aus einer Stahlbetondecke mit unterschiedlichen Deckenstärken. Ein zusätzlicher Gefälleestrich sorgt für die wasserabführende Gefällestrecke. Die genaue Beschreibung des Gebäudebestandes ist hier relevant, weil bei Aufstockungen zum einen die Tragfähigkeit eine große Rolle für die Planung spielt, zum anderen der Zustand sowie die Möglichkeiten und Grenzen einer Anbindung der neu zu schaffenden Bausubstanz an den Bestand auszuloten sind. Um zu einem integralen Planungskonzept zu kommen, ist es wichtig, ganz zu Anfang des Projektes die entsprechenden Untersuchungen hinsichtlich Statik, Brandschutz, Wärmeschutz und Schallschutz systematisch durchzuführen. Eine detaillierte Bestandserfassung der vorhandenen bauphysikalischen und haustechnischen Bedingungen zahlt sich monetär und durch die höhere planerische Sicherheit aus. erzeugte ein Elektro-Durchlauferhitzer das Brauchwarmwasser. Jedes Gebäude verfügte über eine eigene Fernwärmeeinspeisung. Die Wärmeverteilung erfolgte im Gebäude mittels geschweißter Stahlrohre. Die Versorgungsstränge waren mit einer wellpappekaschierten Glaswolldämmung umwickelt. Die Erfassung der verbrauchten Wärmeenergie erfolgte mit Verdunstungsmessgeräten. Die Gebäude blieben während der gesamten Baumaßnahme vermietet und bewohnt. Bestandsaufnahme Detaillierte Anlagenplanung In Erlangen fanden die Planer folgende Situation vor: Die Flachdächer waren als Warmdächer konstruiert. Die Wärmedämmung war nach heutigem Stand unzureichend, die Dachabdichtung anfällig, insbesondere im Bereich der FlachdachEinläufe. Innen liegende Regenwasserleitungen waren als Gussrohr ausgeführt und eingemauert, fatalerweise ohne Dämmung gegen Kondensatbildung, sodass es immer wieder zu Feuchteproblemen kam. Zur Trinkwasserversorgung existierte eine Wassereinspeisung der Stadtwerke Erlangen je Gebäude. Das Verteilsystem im Gebäude bestand aus verzinkten Stahlrohren mit einer Einspeisung der einzelnen Versorgungsstränge ab dem zentralen Verteiler. Die vertikalen Versorgungsstränge waren mit einer einfachen Lage Wellpappe umwickelt und eingemauert, auch hier existierte keine Dämmung gegen Kondenswasserbildung. Je Wohneinheit Für jede Anlage wurde abgewogen und entschieden, ob aufgrund der Veränderungen in der Bauphysik (z.B. zusätzliche außen liegende Wärmedämmung im Bestand, Veränderung www.mikado-online.de Betrieb-Wirtschaftliches Sanieren und Nachverdichten Nein, in der Überschrift liegt kein Schreibfehler vor. Das „BetriebWirtschaftliche Bauen“ – eben ohne das „s“ hinter dem Betrieb – ist ein Begriff, den die Duschl Ingenieure vor über zehn Jahren mit ihrem Ansatz des Lebenszyklus-umspannenden Planens entwickelt haben. Wirksame Planung muss einerseits ein wirtschaftliches Bauen und andererseits ein wirtschaftliches Betreiben ermöglichen. Die Betrachtung ist gewerkeübergreifend, sind doch vor allem nichtregenerative Energien und energieintensive Baustoffe große Kostentreiber. Besonders wirkungsvoll ist dieser Ansatz beim Bauen im Bestand. der Gebäudekubatur durch die Aufstockungen sowie den Anbau von Aufzugstürmen) die technische Ausrüstung noch zutreffend ausgelegt oder neu beplant werden musste. In den neu zu errichtenden Bereichen, wo die Handlungsspielräume vorhanden waren, entwickelten die Planer genau auf den Holzbau zugeschnittene Lösungen. Regenwasserentsorgung Die Entwässerung der Dach- bzw. Terrassenflächen erfolgt mittels gedämmter Flachdacheinläufe passend zum Dachabdichtungssystem. Die Einläufe und Ableitungen in den Fertigteilen wurden im Rahmen der Elementfertigung im Werk passgenau vormontiert. Die Anbindung der neuen Einläufe auf die bestehenden ▸▸Die Wandelemente der neuen Etage stehen auf einem Tragrost aus Stahl 25 Technik Installationsführungen im Bodenaufbau Wohnungen RW/DN100 Dachterrasse RW/DN100 Kind 1 Kind 2 Abst. Wohnen/Essen geplanter Bedarf Diele Schlafen Bad DN80 Treppenhaus Aufzug AL DN 100 über Dach DN80 AL DN100 über Dach AW/LU DN70 über Dach AW/LU DN125 über Dach Planung Abluftleitung DN100 für bauseitigen Anschluss einer Küchenabzugshaube über Dach führen AW/LU DN70 über Dach Querführung in Lastverteilebene AW/DN70 RW/DN100 RW/DN100 Stahlträger Stahlträger AW/DN70 Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger RW/ DN100 Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Zusammenführung AW/DN70 AW/DN100 AW/DN70 RW/DN100 AW/LU DN125 über Dach AW/DN100 AW/LU DN70 über Dach AW/LU DN125 über Dach RW/DN100 über Dach AW/DN70 AW/LU DN70 über Dach AW/LU DN70 über Dach AW/DN100 AW/DN100 AW/LU DN100 über Dach AW/LU DN100 über Dach AW/DN70 mikado 8.2009 Stahlträger Stahlträger Stahlträger Schmutzwasserentsorgung Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger AW/DN70 26 AW/LU DN100 über Dach Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger Stahlträger AW/DN100 Stahlträger AW/DN100 Planung Anschlusspunkte aus Bestand Regenwasser-Ableitungen erfolgte vor Ort im Bereich der Lastverteilebene (Lastabtragsrost auf tragende Wandscheiben in letzter Massivbauebene) mittels Schallschutzrohren aus Polyethylen (PE). Um die dauerhafte Funktion des Ableitungssystems (vertikal/horizontal) im nicht zugänglichen Bereich zu gewährleisten, führten die Monteure verschiedene installationstechnische Maßnahmen durch: Im Bereich der vertikalen Rohrführung in den Elementwänden sind die Rohrverbindungen mittels zugund druckfesten Elektroschweißmuffen verbunden. Gedämmt wurde mit geeignetem, wasserundurchlässigem Material. Der horizontale Verzug erfolgte mit den vorgenannten Techniken in der Ebene des Lastabtragrostes. Die Rohrleitungen sind an in den Stahlträgerrosten eingespannten Quertraversen befestigt. Passgenaue Montage der Regenwasserrohre nach Aufbringung des Lastverteilrostes und vor Verlegung der Bodenfertigteilelemente, einschließlich Montage und Dichtigkeitsprüfung. Während der Arbeitsabläufe war die Entwässerung sowohl der bestehenden als auch der im Bau befindlichen Dachfläche zu gewährleisten. Bei der Konzeption und Planung der Aufstockungen war das ein entscheidender Faktor zum Schutz der darunterliegenden, durchgehend bewohnten Wohnungseinheiten. Soweit bauablauftechnisch möglich, ist es günstiger, eine neue Regenwasserableitung bis zum Mischwasserkanal bzw. zur Sickerrigole aufzubauen. Durch die Anbindung konnte die bestehende Schwachstelle in Form der Dacheinläufe behoben werden. AW/DN70 AW/LU DN70 über Dach Bestand In der gleichen Systematik wie die vorher beschriebene Regenwasserableitung errichteten die Handwerker auch die Ableitung des Schmutzwassers. Die Abwasserführung der neu geschaffenen Wohnflächen erfolgt in vorgefertigten Installationswänden vor den Holzwand-Elementen. Technik Trinkwasserversorgung www.mikado-online.de Grundriss Heizungsanlage Die Einspeisung der Wohnungen in den Aufstockungen erfolgt über einen Steigschacht im Aufzugschacht ab dem Heizungsverteiler im Kellergeschoss. Auf die bestehenden Leitungen des Heizsystems konnte aufgrund des hohen Alters und der unzureichenden Dämmung der Steigstränge nicht angeschlossen werden. Die Neukonzeption der Ausführung hatte verschiedene Vorteile für die Mietparteien: Schnitt A 0,25 Verkleidung Verkleidung 1,25 A Trockenbauverkleidung und Türen bauseits A-A Wechselsprechanlage Isolierung Dachdurchführungen Trinkwasser Heizungsrücklauf Leerrohr Leerrohr Fernmelde 0,5 Wechselsprechanlage Leitungen im Dach verlegt 0,2625 Wanddurchführungen Bestand Steigetrasse im Fahrstuhlschacht Neubau Aufzugsturm Revisionstür ELT 0,1 Heizungsvorlauf 1,4 Revisionstür HZ + WWB 0,8 0,2 1,2625 Vorlauf Rücklauf Trinkwasser kalt Schema Heizung AN Aufstockung AN Versorgung DG 2. OG KG DN40 Wohnen/Essen Küche WKKStation DN40 Kind 2 Bad Toilette Leitungen im FußbodenAufbau (Dämmung verlegt) Ltg. im Fußboden-Aufbau (Dämmung verlegt) DN32 Diele 2 Kind 1 Schlafen Zeichnungen: Duschl Ingenieure Das bestehende Leitungsnetz für die Trinkwasserversorgung war im Laufe der Jahrzehnte stark korrodiert. Deshalb ordneten die Planer zur Versorgung der Aufstockungen separate Netze an. Die Einspeisung der neuen Wohnungen erfolgt über einen – im Rahmen der Konzeption des Aufzugsbauwerkes – eingeplanten Steigschacht ab dem Kellergeschoss in Edelstahlrohren bis zur Übergabestelle in den neuen Wohnungen. Die Haustechniker untersuchten verschiedene Varianten der Brauchwarmwassererzeugung, auch zentrale Erzeugungsvarianten sowie dezentrale Varianten mit elektrischer Erwärmung oder dezentralem Wärmetauscher. Die Erzeugung des Brauchwarmwassers über einen Wärmetauscher aus dem Heizungsnetz wählten sie nach nachstehenden Punkten aus: ▸▸ Einsparung des Leitungsnetzes Brauchwarmwasser und Zirkulation ▸▸ Direkte Abrechnung der Stadtwerke mit den Mietern zu einem späteren Zeitpunkt möglich ▸▸ Einsparung Raumbedarf Keller ▸▸ Hygienische Vorteile, da variable Zapfmenge je Wohneinheit möglich, ohne große Warmwasserboiler vorzuhalten. Das reduziert die Legionellengefahr erheblich Ab der dezentralen Brauchwasserstation in der Wohnung erfolgt die Verlegung der Kalt-, Warm- und Zirkulationsleitungen in Metallverbundrohren als Rollenmaterial. Die vereinen zwei wesentliche Vorteile: Korrosionsbeständigkeit mit einer Verlegung ohne eine hohe Anzahl von verdeckten Verbindungen. Die horizontale Installationsführung erfolgt im 12 cm hohen Bodenaufbau, die Befestigung und Anbindung der Sanitär-Einrichtungsgegenstände ist über vorgefertigte Installationswände vor den Holzwand-Elementen realisiert. Die Installationswände sind schalldämmend gegen die Holzelemente gelagert eingebaut. Auf die ordnungsgemäße Ausführung hatte die Bauleitung besonders zu achten, da hier eine Nachbesserung nur mit hohem Aufwand erfolgen kann. Zur weiteren 0ptimierung der Schallübertragung von Rohrleitungen auf den Holzboden befestigten die Handwerker sie mit Textilbändern auf dem Rohholzboden. Die Einbindung der bodenbündigen Duschtassen in die Dichtebene realisierten die Fachleute mit einem werksseitig vorgefertigten Andichtflansch. Dieses Vorgehen vermied eine wartungsanfällige dauerelastische Fuge. DN40 18 DN65 vorh. Heizstrang für die Versorgung der Wohnungen im EG, 1. OG u. 2. OG 27 Technik ◂◂Zu einem umfassenden Sanierungskonzept gehören Untersuchungen hinsichtlich Statik, Brand-, Wärmeund Schallschutz 28 Einzelthermostat je Raum, mit einer Regelungseinheit je Raum und Wohnung, um eine nutzerspezifische Einstellung von Absenkzeiten oder Raumtemperaturen zu ermöglichen. Erfahrungen im Holzbau Im vorgestellten Projekt und in anderen Projekten des Schulbaus, Hochschulbaus sowie des großen und kleinen Wohnhausbaus mit Holz machten die Haustechniker Erfahrungen, die sich verallgemeinern ▾▾Gerade im Bestand ist jedes Haus ein Einzelfall mit neuen Anforderungen und Herausforderungen O. LUX, GEORGENSGMÜND ▸▸ Der Verbrauch der genutzten Wärme kann direkt gemessen werden und ist somit direkt verrechenbar ▸▸ Bei Sanierung der darunterliegenden Wohnungen können die Wohnflächen in den Aufstockungen weiter genutzt werden Ab der Heizungsverteilstation in der Wohnung erfolgt die Verlegung der Vor – und Rücklaufleitungen in Metallverbundrohr. Die horizontale Installationsführung erfolgt im Bodenaufbau. Die Befestigung und Anbindung der Heizkörper erfolgte wandseitig, das vermied eine Anbindung aus dem Parkettboden. Das wurde möglich, da die Dichtfolie direkt auf die Fertigelemente aufgebracht wurde und innenseitig eine Vorsatzschale für die Installationen vorgesehen wurde. Zur weiteren 0ptimierung der Schallübertragung von Rohrleitungen auf den Holzboden wurden diese mit Textilbändern auf dem Rohholzboden befestigt. Um eine höhengleiche Verlegung der Heizungsleitungen zu ermöglichen, wurden sie im Bereich von Querungen mit Wasserleitungsrohren durch werksseitig vorgefertigte Bodenabsenkungen geführt. Die gezielte Regelung der Wohnraumtemperatur erfolgt über ein lassen: Durch die geringen thermischen Speichermassen des Holzbaus verbunden mit immer geringeren Heizlasten steigt die Empfindlichkeit des Gebäudes gegen sich verändernde Außenverhältnisse hinsichtlich Temperatur und Feuchte. Daraus leitet sich ein Ziel ab: Unkontrollierte thermische Einflüsse von außen sind vom Inneren des Gebäudes fernzuhalten. Wege dazu sind beispielsweise ein automatischer außen liegender Sonnenschutz oder eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Letztere dient zur Sicherstellung eines behaglichen Luftwechsels unter Vermeidung von Fensterlüftung mit hohen thermischen Lasten oder unzureichenden Luftwechsels durch Nicht-Lüften. Besonders Nicht-Lüften stellt eine konkrete Gefahr für die Bausubstanz dar: Durch die Anwesenheit von Personen steigt die Feuchte innerhalb des Raumes an und führt zu bauphysikalischen Problemen wie Feuchteniederschlag und Schimmelbildung an thermisch schlecht gedämmten Raumoberflächen. Die Verfügbarkeit dezentraler Systeme zur Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, wenn – wie bei Arbeiten im Bestand oft der Fall – eine Zusammenführung von Luftströmen aus verschiedenen Gebäudeteilen und eine Kopplung mit den Versorgungssystemen des Gebäudes mikado 8.2009 Technik nicht möglich oder sinnvoll ist, stieg in den letzten Jahren beträchtlich. Durch solche Systeme ist bei sehr guter Leistungsanpassung an die Bedürfnisse von Bauwerk und Nutzer bei hoher Energieeffizienz ein nutzerunabhängiges, richtiges Lüften möglich. Die hohen Rückwärmezahlen schonen Geldbeutel und Umwelt. Nicht vergessen: Energie heißt nicht nur Wärme! Gerade der elektrische Verbrauch dominiert die Primärenergiebilanz eines Niedrigenergieoder gar Passivhausgebäudes. ▸▸ Die Feinplanung der TGA-Gewerke ist gemeinsam mit der Planung der Fertigungselemente erforderlich, um Unterkonstruktionen, Ausklinkungen, Querungszonen oder Installationszonen zu ermöglichen. Das erfordert auch auf Seiten der Holzindustrie ein Bewusstsein für die Wechselwirkungen zwischen Holzbau und Technik ▸▸ Das Brandschutzkonzept ist vor Beginn der Planung erforderlich und ist mit der Erstellung der Systemplanung des Gebäudes fortzuschreiben. Änderungen während des Planungsprozesses können große Auswirkungen auf die TGA-Gewerke haben, und zwar sowohl hinsichtlich der Investitionsals auch Unterhaltkosten Die Erfahrung zeigt, dass besonders im Bestand jedes Haus ein Einzelfall ist. Jedes Gebäude muss dem entsprechend richtig untersucht werden, um zu optimalen Ergebnissen zu kommen. ▪ Darauf kommt es an ▸▸ Möglichst wenig Durchdringungen durch die Gebäudehülle ▸▸ Die Installationssysteme aller Gewerke sind an die Konstruktionsweise der Systembauweise der einzelnen Fertighaushersteller anzupassen Autor Dipl.-Ing. Univ., Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Andreas Duschl, Geschäftsführer Duschl Ingenieure Verwaltung GmbH; Beratende Ingenieure für Technische Ausrüstung und Energietechnik mit Sitz in Rosenheim, München, Erlangen, Frankfurt/Main, Chemnitz, Meran. www.duschl.de 1DWUOLFKH'lPPVWRIIHDXV+RO]IDVHUQ 3HUIHNWHU6FKXW]YRU .lOWH 6RPPHUKLW]H /lUP 'DFK:DQG%RGHQ 'HFNH :RKOIKOHQGDV JDQ]H-DKU 'DV|NRORJLVFKH%DXPDWHULDOIUGLHNRPSOHWWH 'lPPXQJ,KUHV+DXVHVRGHU,KUHU:RKQXQJ 'LHOHLFKWHXQGHLQIDFKH9HUZHQGXQJ 1DFKJHZLHVHQYRQGHQ.XQGHQDXIGHQPHLVWHQ KRFKHQWZLFNHOWHQ0lUNWHQPLWGHU'lPPXQJ LKUHU$UW²'HXWVFKODQG,WDOLHQ 48 $ ,7( * $/ 5$ 17,( 48 $ 1 7( ( =É 58. $ . $5 ,( 17 , $ ', $ 1= 5$ 5$ www.mikado-online.de *$ 9HUWULHEIU6PUHFLQD+RIDWH[LP'HXWVFKODQGXQGgVWHUUHLFK +RIDWH[*PE+.DOYDULHQEHUJVWU_6WKOLQJHQ'HXWVFKODQG WHO_ID[_ ZZZKRIDWH[HX *8 9$ /,7 < 7< $/ , 48 $ /,7 ­ 4 8$/ ,7 b 7 ,6 * 29 Technik Solarthermie Auf dezente Art die Sonne nutzen Metall besitzt eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Deshalb ist eine Blechdeckung auch sehr gut als Sonnenkollektor nutzbar. In Kombination mit einer Wärmepumpe ergibt das ein energieeffizientes Gesamtsystem. 30 mikado 8.2009 Technik Technik ▸▸Treppendach nennen sich die horizontal verlegten Titanzinkblechelemente U ◂◂Die Südausrichtung und Dachneigung sind ideal zur Nutzung der Sonne. Die Kollektoren sind unsichtbar im Blechdach integriert lrich Reh, Inhaber eines Fachbetriebes für Bauklempnerei, Sanitär- und Heizungstechnik im hessischen Wetzlar, packte beim Bau seines Einfamilienhauses nicht nur selber kräftig an, sondern wurde auch selbst vom Ehrgeiz gepackt, etwas besonders Innovatives zu realisieren. So kombinierte er eine bewährte Blechdeckung mit innovativer Solartechnik und einer Wärmepumpenanlage. Die Lage an einem Südhang ermöglichte eine optimale Gebäudeausrichtung zur Sonne. Als Deckung für das Satteldach mit einer Neigung von 30° wählte der Bauherr und Handwerker das „QuickStep-Treppendach“ des Herstellers Rheinzink. Zudem sind zwei Doppelgaragen auf der Nordseite in Winkelstehfalztechnik ausgeführt, ebenso die umlaufenden Attika-Blenden. Diese durchgängige Materialanwendung verleiht dem Gebäude Ruhe und eine hohe gestalterische Qualität. Solar-Elemente machen sich unsichtbar Die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien entsteht hier durch ein intelligentes Zusammenspiel verschiedener Technologien: einer Wärmepumpenanlage und eines Sonnenkollektors. Eine Zisterne dient dabei als Speicher für überschüssige Sonnenenergie, die nicht zur www.mikado-online.de Warmwasserbereitung benötigt wird. Die Wärmepumpe greift auf diese gespeicherte Energie zu und kann so ihren Wirkungsgrad deutlich steigern. Auch konnten die hohen Kosten der sonst üblichen Erdbohrungen oder Horizontalabsorber entfallen. Steckbrief Bauprojekt: Wohnhaus Familie Reh D-35585 Wetzlar-Blasbach Baujahr: 2005 Gebäudedaten: Beheizte Nutzfläche: 350 m2 Erforderliche Heizleistung: 11 kW Sonnenkollektor-Anlage: Dachneigung: 30° Kollektoren: 49 Stück Absorberfläche: 44 m2 Wärmepumpen-Anlage: Speichermedium: 7 m3 Zisterne im Erdreich Typ: Sole/Wasser Leistung: 11,2 kW Architektur: Hans-Ulrich Keul Dipl.-Ing. Architekt VFA D-35614 Asslar www.architekt-keul.de Haustechnische Planung und Installation, Metalldeckung: Ulrich Reh D-35585 Wetzlar-Blasbach 31 Technik Das Besondere des hier eingesetzten Bedachungssystems: Es entsteht eine architektonisch hochwertige Dachdeckung, der man überhaupt nicht ansieht, dass sie gleichzeitig Wärmeenergie liefert. Oder andersherum betrachtet: Die Wärmequelle ist die gestaltgebende Gebäudehülle selbst, sodass keine nachträglich angebrachten Kollektorflächen die Ästhetik des Baukörpers stören. Die Solartechnik ist unsichtbar in die traditionelle Metalldachdeckung integriert. Vorgefertigtes System lässt sich schnell verlegen Das verwendete „Quick-Step-Treppendach“ ist ein standardisiertes System mit aufeinander abgestimmten Komponenten: Basisprofile, Befestiger, Latten und regenwasserführende Fugenprofile zur Verbindung einzelner Dachfelder. Auch für Durchdringungen, Traufen, Firste, Ortgänge und Kehlen gibt es jeweils Komponenten. Die Verlegung der Profile erfolgt durch Aufdrücken und Einrasten vom First bis zur Traufe. Ein nachträglicher Ausbau einzelner Paneele in der Dachfläche ist möglich. Wichtige bauphysikalische und sicherheitsrelevante Forderungen wie Hinterlüftung, Längenänderungen der Profile und Lagesicherheit gegen Windsog sind erfüllt. Die Vorfertigung der Profile erfolgt nach exaktem Aufmaß und detaillierter Stückliste, sodass sich alle Arbeitsabläufe auf der Baustelle mit hoher Genauigkeit und in kurzer Zeit realisieren lassen. Die solarthermische Nutzung macht die Basisprofile des Dachsystems zu unverglasten Absorbermodulen mit 3 m Länge, die parallel geschaltet an einen Fluidkreislauf angeschlossen werden. Im verlegten Zustand ist diese Anwendung aber vom Basissystem überhaupt nicht zu unterscheiden. Die erforderlichen Versorgungsleitungen sind unsichtbar in konstruktiven Hohlräumen verlegt. Edelstahlschläuche verbinden die einzelnen Paneele über einen Steckkontakt mit dem Fluidkreislauf. Unterhalb der Solarthermie-Kollektoren befindet sich ein Regelaufbau mit Vollsparrendämmung. Das „Quick-Step-Treppendach“ liegt auf einem Unterdach mit einer Lattung von 30 x 50 mm. Darauf folgt eine Systemlattung mit den Systembefestigern, damit die Paneele sicher einrasten können. Sonnenenergie unterstützt Wärmepumpe Solarthermiesystem „Quick Step“ – Konstruktionsbeschreibung Unterkonstruktion – Konterlattung 40/60 mm – dazwischen: Sammelrohr 25 mm mit Steckverbindung – Unterspannbahn – Holzschalung, imprägniert Rheinzink Treppendach „Quick Step“ – Titanzink-Oberfläche – Fluidträger – Wärmedämmung – Schutzkassette – Systemlattung mit Systembefestigern – Flexibler Edelstahlschlauch 32 mikado 8.2009 Mit Temperaturen bis etwa 35 °C eignet sich die Anlage vor allem für die Brauchwasserervorwärmung und für die Effizienzsteigerung der Wärmepumpe. „Solar-geothermisches System“ nennte sich die kombinierte Nutzung von Sonnenenergie und Erdwärme. Im Winter entzieht die Wärmepumpe dem Untergrund Energie zum Heizen des Gebäudes und im Sommer „regeneriert“ sich der Untergrund schneller und stärker, als das normalerweise der Fall ist, indem er Wärme aus der Solaranlage zugeführt bekommt. Dadurch steht ihm im nächsten Winter mehr Energie zur Verfügung und die Effizienz der Wärmepumpe steigt, d.h. sie braucht für eine bestimmte Heizleistung weniger elektrische Energie. Das Modul des Herstellers Rheinzink ergänzt marktübliche Sole/Wasser-Wärmepumpen unabhängig von deren Hersteller. Es muss nicht einmal die Sonne scheinen, um einen Energiegewinn zu erzielen. „Quick Step - SolarThermie“ hat einen hohen Wirkungsgrad bei niedrigen Umgebungstemperaturen. Bis zu einer Außentemperatur von 1 °C nutzen die Kollektoren auch diffuse Sonnenstrahlung, die Temperatur der Umgebungsluft und die aus dem regelmäßig anfallenden Tauwasser gewonnene Kondensationswärme. Technik 3D-Visualisierung des Dachaufbaus Metalldach-Sonnenkollektoren wie dem hier verwendeten sind nicht einmal Abstriche im Erscheinungsbild hinzunehmen. Bauherr Ulrich Reh ist deshalb auch sehr zufrieden. Die Energiekosten für sein 350 m2 großes Zuhause, in dem vier Personen wohnen, betrugen durchschnittlich bisher nur 40 Euro pro Monat. Frank Neumann, Gregor Zienterra, Datteln / gh ▪ Hier gibt’s weitere Infos Solarthermie-System „Quick Step“: ED-BSP Brettsperrholz Ihr Lieferant für Holzbau - Produkte Massiv bauen mit Holz Grundlage zur Auslegung einer Heizanlage ist der für jedes Bauwerk individuell zu ermittelnde Wärmebedarf. Nach Ermittlung der Wärmepumpenleistung erfolgt die Dimensionierung der Wärmequellen Erdreich und Sonnenkollektor. Unter Berücksichtigung von Standort, Wetterdaten, Kollektorausrichtung und geologischen Bedingungen lassen sich die Kollektorfläche, die Erdsondenlänge und die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe zuverlässig bestimmen. Die Jahresarbeitszahl ist eine wichtige Größe bei der Beantragung von Fördermitteln, denn nach ihr richtet sich die Höhe der Förderung im Rahmen des Marktanreizprogramms. So ist die Installation eines „Solar-geothermischen Systems“ derzeit doppelt attraktiv: Die Investitionskosten reduzieren sich durch die staatlichen Zuschüsse und langfristig amortisiert sich die Anlage durch die Einsparung an Energiekosten sowieso schnell. Und bei Rheinzink GmbH & Co. KG D-45711 Datteln www.rheinzink.de → Produkte → Solar Wärmepumpen: Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) D-10117 Berlin www.waermepumpe.de Marktanreizprogramm: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) D-65760 Eschborn www.bafa.de → Energie → Erneuerbare Energien → Wärmepumpen ED - BSP Brettsperrholz Z-9.1-721 großformatige Massivholzplatten aus kreuzweise verleimten Brettern ED - MHM Massiv-Holz-Mauer Z-9.1-602 großformatige Massivholzplatten mit kreuzweise genageltem Aufbau, ohne Leim Duo/Trio - Balken Brettschichtholz Brettstapelelemente KVH® Isolam Eugen Decker Holzindustrie KG www.mikado-online.de Hochwaldstraße 31 D-54497 Morbach Tel. +49(0)6533 / 730 Fax +49(0)6533 / 73111 www.hochwald.com [email protected] 33 Rolf Tumert, iStockphoto.com Pelletsheizungen ▴▴Der Heizwert von 1 kg Holzpellets entspricht dem von einem halben Liter Öl Pelletsheizungen Ein Naturprodukt setzt sich durch Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren zunehmender Beliebtheit und sind inzwischen unter den regenerativen Energien führend. Die Gründe dafür sind vielfältig. Durch staatliche Förderprogramme amortisieren sich die Investitionen schnell. 34 mikado 8.2009 Pelletsheizungen ▸▸Die größte Verbreitung haben Pelletsheizungen bisher in Süddeutschland Verteilung Pelletsheizungen in Deutschland 1,4 % 0,1 % www.mikado-online.de 5,6 % 11,5 % 0,5 % 0,3 % 42,9 % 8,4 % 0,6 % 1,5 % 0,7 % 18,8 % 1,4 % Deutsches Pelletinstitut Norm garantiert gleichbleibend hohe Qualität Der Grundstoff für Pellets ist naturbelassenes Restholz wie Säge- und Hobelspäne oder auch Waldrestholz. Typische Hersteller sind deshalb holzverarbeitende Betriebe, die auf diese Weise ihre Holzabfälle sinnvoll verwerten. Die Späne werden zunächst getrocknet und von Verunreinigungen befreit, danach auf eine gleichmäßige Größe gebracht und abschließend mit hohem Druck durch eine Stahlmatrize gepresst. So entstehen zylindrische Stränge, die ein Messer auf die gewünschte Länge abschneidet. In der Regel beträgt die Länge zwischen 20 und 30 mm und der Durchmesser zwischen 5 und 6 mm. Die Herstellung erfolgt vor allem durch den Druck der Pressung. Chemische Bindemittel gibt es keine, evtl. aber natürliche wie Stärke oder Melasse. Der Energieaufwand bei der Herstellung beträgt bei trockenem Restholz zwischen 2,5 und 3,0 Prozent des Energiegehalts. Der Heizwert entspricht ca. 5 kWh/kg, was ungefähr dem eines halben Liters Heizöl entspricht. In der Umweltbilanz schlägt auch positiv zu Buche, dass es durch die regionale Herstellerstruktur keine langen Transportwege gibt. Pellets sind ein genormter Brennstoff – in Deutschland in der DIN 51731 und in Österreich in der ÖNORM m 7135 festgelegt. Im Jahr 2002 wurden die Vorzüge der beiden Normen zusammengestellt und Anforderungen bezüglich Prüfverfahren und Abriebfestigkeit hinzugefügt. 0,2 % 0,2 % ▸▸In der Feinstaub- und CO2-Bilanz schneiden Holzpellets vor allem im Vergleich zur Kohle sehr gut ab Emissionsbilanz von Brennstoffen CO2-Ausstoß in g/kWh 452 Feinstaub-Ausstoß in g/kWh 450 429 1,253 400 1,0 350 303 300 0,8 249 250 150 50 0 0,6 0,496 200 100 1,2 0,4 0,265 42 0,079 Holzpellets 35 Holzhackschnitzel 0,2 0,009 Erdgas 0,031 0 Heizöl Braunkohle SteinkohleBriketts Staatliche Förderprogramme Das Deutsche Pelletinstitut hat eine 14 Seiten starke „Förderfibel 2009“ herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei auf seiner Website zum Download: www.depi.de Das wichtigste Fördermittel ist das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesumweltministeriums. Ausführliche Informationen sind beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhältlich: www.bafa.de → Energie → Erneuerbare Energien → Biomasse Zinsgünstige Darlehen bei Heizungsumstellungen auf Holzpellets vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): www.kfw-foerderbank.de → Bauen, Wohnen, Energie sparen → Energieeffizient Sanieren 35 Deutsches Pelletinstitut / Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft B ereits seit den frühen 1980erJahren dienen Holzpellets in den USA und Kanada als Heizmaterial. Seit zehn Jahren setzt sich dieser Brennstoff auch in Deutschland immer mehr durch: Im Jahr 2000 gab es bundesweit 3000 Heizungsanlagen, 2008 schon 105 000 und bis Ende 2009 wird mit 140 000 gerechnet. Die steigenden Kosten für Öl und Gas sowie die ökologischen Vorteile und komfortable Bedienung sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Pelletsheizungen Deutsches Pelletinstitut ◂◂Pellets bestehen aus unter hohem Druck gepressten Holzabfällen, die rund 5 mm dick und 20 bis 30 mm lang sind ◂◂Die Gesamtzahl der Pelletsheizungen nimmt in Deutschland exponentiell zu. Bis Ende 2009 rechnet die Branche mit 140 000 Anlagen Gesamtbestand an Pelletsheizungen in Deutschland 140 000 140 000 120 000 105 000 100 000 83 000 70 000 80 000 60 000 20 000 3000 8000 13 000 2000 2001 2002 19 000 27 000 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Prognose Kritische Bewertung Nachteile ▸▸ Relativ hohe Anschaffungskosten ▸▸ Erhöhter Platzbedarf für die Lagerung ▸▸ Feinstaubbelastung: 5 bis 20 mg/m3 Abluft (allerdings deutlich weniger als bei klassischer Festholzverbrennung) ▸▸ Regelmäßige Ascheentfernung (alle ein bis zwei Monate) ▸▸ Gefahr von Durchfeuchtung der Pellets Vorteile ▸▸ Unabhängigkeit vom Öl- und Gasmarkt ▸▸ Weitgehende CO2-Neutralität ▸▸ Nur 7 % MwSt. auf die Pellets selbst ▸▸ Niedrige Betriebskosten Zentralheizung versorgt ihren Kessel selbst Eine Pelletszentralheizung weist einen ähnlichen Bedienkomfort wie eine herkömmliche Gaszentralheizung auf. Mittels einer Förderschnecke oder einer Saugaustragung ist die vollautomatische Anlage mit dem Lagerraum oder -tank verbunden und versorgt den Heizkessel vollautomatisch. Idealerweise wird die Größe des Lagers so konzipiert, dass es nur einmal im Jahr aufgefüllt werden muss. Der große Vorteil einer Saugaustragung ist, dass der Lagerraum nicht unmittelbar neben dem Heizraum liegen muss. Ohne Mühe lassen sich damit Höhenunterschiede und Entfernungen bis zu 20 m überwinden – und auch Erdtanks im Garten als Lagerraum nutzen. Der Brennstoff wird dann einmal täglich zu einem zwischengeschalteten Vorratsbehälter und von dort dann vollautomatisch zum Verbrennungsraum geleitet. Um einen exakt abgestimmten Verbrennungsvorgang mit geringen Emissionen und hohem Wirkungsgrad von bis zu 95 % zu erzielen, steuert bei hochwertigen Anlagen eine digitalelektronische Überwachung das optimale Verhältnis von Verbrennungsluft und Pelletsmenge. Diese programmierbare Steuerungsanlage ist mit der Brennstoffzufuhr moderner Ölheizungen vergleichbar. Die Pelletszentralheizung ist vollständig isoliert, um die Abstrahlungsverluste gering zu halten. Zusätzliche Sicherheit für einen gefahrlosen Betrieb versprechen verschiedene Rückbrandsicherungen in der Anlage. Pufferspeicher und Solaranlage ergänzen ideal ▸▸ Gute Fördermöglichkeiten ▸▸ Wertschöpfung im Inland ▸▸ Sicherung regionaler Arbeitsplätze ▸▸ Versorgungssicherheit ▸▸ Freie Lieferantenwahl ▸▸ Geringes Transportrisiko (z.B. keine Tankerunfälle) 36 Deutsches Pelletinstitut 44 000 40 000 So entstand ein neues Zertifikat: die „DIN plus“. Beim Einkauf sollte man unbedingt auf dieses Qualitätssiegel achten. mikado 8.2009 Durch den Einbau eines Pufferspeichers kann der Heizkessel immer im Volllastbetrieb arbeiten. Dadurch erhöht sich der Nutzungsgrad und reduzieren sich die Emissionen. Pelletsheizungen Cent/kWh 6 5 4 Quelle: Pelletspreise = Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V. / Solar Promotion GmbH Heizöl- und Ergaspreise = Brennstoffspiegel Geförderte Pelletskessel und Pelletsöfen bis 50 kW 2008 gesamt 18 569 Kessel Öfen 2009 gesamt 13 407 Kessel Öfen 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 Solar Promotion GmbH 618 Dez ∑ 2476 Nov ∑ 2151 Okt ∑ 1794 Sep ∑ 1861 Aug ∑ 1714 Jul ∑ 1605 Jun ∑ 886 0 Mai 500 ∑ 1031 ∑ 2378 1000 Apr ▸▸Die Zahl der geförderten Pelletsanlagen hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt Basis: Verbraucherpreise für die Abnahme von 3000 l Heizöl 33 540 kWh Gas bzw. 6 t Pellets (ink. MwSt. und sonstigen Kosten). Bezugsgröße: unterer Heizwert Bemerkung: Die Anzahl der geförderten Anlagen im Dezember 2008 ist aus verwaltungstechnischen Gründen gering und spiegelt nicht die tatsächlichen Antragseingänge wider. ▸▸ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) www.fnr.de ▸▸ Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) www.bioenergie.de ▸▸ BBE-Fachkongress, Augsburg, 24. – 25. September 2009 www.renexpo.de www.bioenergie.de ▸▸ Messe „Interpellets“, Stuttgart, 7. – 9. Oktober 2009 www.interpellets.de www.mikado-online.de Solar Promotion GmbH Jan 02 Apr 02 Jul 02 Okt 02 Jan 03 Apr 03 Jul 03 Okt 03 Jan 04 Apr 04 Jul 04 Okt 04 Jan 05 Apr 05 Jul 05 Okt 05 Jan 06 Apr 06 Jul 06 Okt 06 Jan 07 Apr 07 Jul 07 Okt 07 Jan 08 Apr 08 Jul 08 Okt 08 Jan 09 Mai 09 3 ∑ 972 ∑ 4191 ▸▸ Deutsches Pelletinstitut GmbH (DEPI) www.depi.de 7 Mrz ▸▸ Deutscher Energie-PelletVerband e.V. (DEPV) www.depv.de Pellets 8 ∑ 2245 ∑ 3459 Hier gibt’s weitere Infos Heizöl 9 Feb Der Artikel ist die gekürzte Fassung des Kapitels „Holzpellets“ in „Hans Kiesling: Erneuerbare Energien, Planung – Ausführung – Baukosten“, das 2009 bei WEKA MEDIA erschien. Erdgas 10 ∑ 1216 ∑ 3379 Hans Kiesling, Augsburg / gh ▪ Energiepreisentwicklung in Deutschland Jan ▸▸Während die Preise für Erdgas und Heizöl stark variierten und stiegen, blieb der Preis für Pellets relativ konstant und niedrig Anzahl der geförderten Anlagen Besonders bei Gebäuden mit geringem Energiebedarf ist das ratsam. Im Zusammenspiel mit einer thermischen Solaranlage arbeitet der Pelletsheizkessel sehr effizient und kann während der Sommermonate sogar meist außer Betrieb sein. Bei zu geringer Sonneneinstrahlung schaltet er sich dann aber wieder automatisch zu. Für ein perfektes Zusammenspiel von Heizung und Solaranlage sind eine witterungsgeführte Regelung und der Pufferspeicher verantwortlich. Je nach Sonneneinstrahlung wird der Pufferspeicher von den Sonnenkollektoren oder der Pelletsheizung gespeist und speichert die Wärme sowohl für die Heizung als auch für das Brauchwasser. Ob die Pelletsheizung zugeschaltet werden muss, entscheidet die Systemregelung. Mit dieser Kombination lässt sich bis zu einem Drittel des jährlichen Brennstoffbedarfs einsparen. Das Buch zum Artikel Hans Kiesling Erneuerbare Energien Planung – Ausführung – Baukosten WEKA MEDIA, Kissing ı 124 Seiten ı 48 Abb. 21 x 30 cm ı Broschur ı 2009 ı 49 Euro ISBN 978-3-8277-3875-2 Das Buch erläutert die Vor- und Nachteile einzelner Energieerzeuger, ihre Einsatzmöglichkeiten, Planungskriterien, Kosten und Fördermittel. 37 Pelletsheizungen Pelletslagerung Lagerräume brauchen ein Konzept Die Lieferung von Holzpellets erfolgt mit einem Tankfahrzeug, das sie in einen Lagerraum bläst. Von dort holen sich die Heizungsanlagen ihren Brennstoff selbst. Der Lagerraum muss allerdings richtig gebaut sein, sonst treten Komplikationen auf. W enn ein Tankfahrzeug die Pellets anliefert, bläst es sie über einen Schauch ins Pelletslager hinein. Dazu sollte es möglichst nahe an die Befüllstutzen heranfahren können. Eine lange Einblasstrecke hat aufgrund der mechanischen Belastung der Pellets während der Befüllung einen gewissen Abrieb zur Folge. Zudem liegt die maximale Schlauchlänge meist bei 30 Metern. Der Zufahrtsweg muss für Tankfahrzeuge geeignet sein. In der Regel ist eine Straßenbreite von mindestens drei Metern und eine Durchfahrtshöhe von mindestens vier Metern erforderlich. Auf alle Fälle muss für das Anschließen der Befüllschläuche ein ausreichender Rangierabstand vorhanden sein. Wenn möglich, sollte der Lagerraum an eine Außenmauer angrenzen, um die Einblas- und Absaugstutzen problemlos ins Freie führen zu können. Es ist darauf zu achten, dass die Befüllschläuche nicht am Befüllstutzen abknicken können. Die Anbringung der Befüllkupplungen sollte deshalb maximal bis Kopfhöhe erfolgen. Der Lagerraum selbst muss leicht zugänglich sein, damit Lieferant und Kunde vor und während der Befüllung notwendige Sichtprüfungen vornehmen können. Lagerraum muss mehreren Anforderungen genügen Hans Kiesling ◂◂Mit einem langen Schlauch bläst der Tankwagen die Pellets in einen speziellen Lagerraum 38 mikado 8.2009 In der Regel dient für die Lagerung der Pellets ein entsprechender Raum im Gebäudekeller. Aber natürlich können auch andere Räume wie z.B. Garagen oder Dachböden verwendet werden. Die rechtlich zulässige Pelletsheizungen www.mikado-online.de Absaugstutzen DN 100 ungünstige Lage günstige Lage Breite min. 3 m Höhe min. 4 m Befüllstutzen DN 100 min. 0,4 m ▸▸Der Lagerraum soll möglichst nahe an der Zufahrt des Lieferfahrzeugs liegen kurze Wege bevorzugen Verwendbarkeit des vorgesehenen Lagerraums ist im Rahmen der Anlagenplanung zu prüfen. Die Einblas- und Absaugstutzen sollten vorzugsweise an der schmalen Seite des Lagerraums angeordnet sein. Wichtig ist eine gute Zugänglichkeit der Einblas- und Absaugstutzen. Die Größe des benötigten Lagerraums hängt vom Wärmebedarf des Gebäudes ab. Er sollte maximal die 1,5-fache Jahresbrennstoffmenge aufnehmen können. Die hängt vom Jahreswärmebedarf ab und der reicht von 3 kg/m2 bei einem Passivhaus bis zum 15-Fachen bei Altbauten. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 m2 Wohnfläche ist das eine Spanne von 450 kg bis zu 6600 kg Pellets bzw. 0,7 m3 bis 10 m3 Lagerraum. Die benötigte Fläche hängt dann noch von der nutzbaren Raumhöhe ab und davon, ob man mit oder ohne Schrägboden lagert. Pellets sind hygroskopisch, d.h. bei Berührung mit Wasser oder auch nur feuchten Wänden und Böden quellen sie auf und sind dann unbrauchbar: Sie zerfallen und können die Fördertechnik blockieren. Das Pelletslager muss deshalb ganzjährig trocken bleiben. Bei Neubauten ist darauf zu achten, dass der Raum keine hohe Baufeuchte mehr enthält. Normale Luftfeuchtigkeit, wie sie ganzjährig witterungsbedingt im normalen Wohnungsbau auftritt, schadet den Pellets aber nicht. Gewebesilos stellen deshalb bei feuchten Wänden und Böden eine Alternative dar. Das Schüttgewicht von Pellets beträgt 650 kg/m3. Die Umschließungswände müssen den statischen Anforderungen der Gewichtsbelastung standhalten. Auch Decken und Bergqvist, iStockphoto.com ▸▸Pellets sind leichter als Erdöl und brauchen deshalb deutlich mehr Lagerraum max. 30 m ▸▸Damit die Versorgung der Heizungsanlage nicht abbricht, müssen die Pellets immer zum Entnahmesystem nachrutschen Dichter Abschluss (Schallentkopplung) zum Bauwerk (z.B. Dichtband) Holzplatten 20–25 mm Kantholz Druckentlastung Winkelträger 40 – 45° Herstellerspezifisches Entnahmesystem (z.B. Förderschnecken oder Saugsonden) 39 Pelletsheizungen Schrägboden unterstützt Brennstoffversorgung Wände dürfen die Pellets nicht durch Abrieb oder Ablösungen verunreinigen. Außerdem muss der Lagerraum den bei der Befüllung auftretenden Druckschwankungen bis zu 20 000 Pa standhalten. Und alle Wandanschlüsse müssen staubdicht ausgeführt sein. Lichtschacht max. 50 cm Schrägböden dienen dazu, die Pellets zum Entnahmebereich zu führen. Sie sind so zu gestalten, dass sich der Lagerraum über das Entnahmesystem möglichst weitgehend entleeren ◂◂Bei kürzeren Räumen bis zu 3 m Länge benötigt der Pelletsstrahl eine Umlenkung nach unten und eine geneigte Prellmatte Rohrschelle Abstand 15 –20 cm Beruhigungsstrecke 30 – 50 cm Bogen 15 – 20° Stutzen müssen zum Anschluss der Befüllkupplungen in gerader Verlängerung aus dem Lichtschacht reichen können ~15° Holzbretter Befüllsystem muss richtig angebracht sein Raumlängen bis 3 m Lichtschacht max. 50 cm ◂◂Bei Räumen mit 3 bis 5 m Länge können Einfüllrohr und Prellmatte im rechten Winkel zueinander stehen Rohrschelle Abstand ca. 15 –20 cm Stutzen müssen zum Anschluss der Befüllkupplungen in gerader Verlängerung aus dem Lichtschacht reichen können Abstand 20– 50 cm Holzbretter Raumlängen bis 3 – 5 m Bedarf bei Einfamilienhaus mit 150 m2 Wohnfläche Haustyp Pellets-Bedarf pro Jahr Passivhaus 3 kg/m2 450 kg 0,7 m3 KfW-40-Haus 8 kg/m2 1200 kg 1,8 m3 KfW-60-Haus 12 kg/m2 1800 kg 2,8 m3 Altbau 44 kg/m2 6600 kg 10,2 m3 40 kann. Der Winkel des Schrägbodens sollte ca. 45° betragen, damit die Pellets selbsttätig nachrutschen und die Brennstoffversorgung nicht unterbrochen wird. Als Material sind Holzwerkstoffe mit einer möglichst glatten Oberfläche ideal, z. B. dreischichtige Schaltafeln oder mehrschichtige Sperrholzplatten. Der Schrägboden muss den statischen Anforderungen der Gewichtsbelastung durch die Pellets standhalten, d.h. ein Unterbau muss entsprechend stabil sein. Winkelträger oder Stützen sollten einen maximalen Abstand von 60 bis 70 cm besitzen. Der Anschluss des Schrägbodens an das Entnahmesystem ist gemäß den Vorgaben des jeweiligen Herstellers auszuführen. mikado 8.2009 Pellets-Volumen An einem Lagerraum für Pellets werden jeweils ein oder mehrere Einblasund ein Absaugstutzen aus Metall benötigt. Ihre Funktion ist auf der Befüllkupplung deutlich und dauerhaft zu kennzeichnen. Als Anschlusskupplungen für das Lieferfahrzeug haben sich Kupplungen „Storz Typ-A” etabliert. Die Befüllkupplung muss stabil fixiert sein, damit sich die Stutzen beim Aufsetzen der Fahrzeugkupplung nicht verdrehen oder sich die Position der Befüllleitung verändert. Die Befüllleitung ist 15 cm bis 20 cm unterhalb der Decke anbringen und an ihrem Ende mit einem Rohrbogen auszustatten, um den eintreffenden Pelletsstrahl nach unten umzulenken. Gegenüber ist eine Prallmatte sinnvoll. Mit diesen Maßnahmen schont man die einströmenden Pellets und verringert den Feinund Staubanteil. Bei großen Pelletslagern mit einer Länge von mehr als fünf Metern ist die Verwendung einer zweiten, längeren Befüllleitung empfehlenswert. Dadurch wird eine gleichmäßigere Füllung möglich: zuerst über die lange Leitung in den hinteren Bereich und anschließend über die kurze Leitung in den vorderen Bereich. Tür oder Luke max. 5 m Türschutzbretter Prallschutzmatte Einblasstutzen Absaugstutzen ◂◂Bei Raumlängen über 5 m empfehlen sich zwei unterschiedlich lange Einblasrohre, um die Pellets besser im Raum zu verteilen nd sta cm Ab . 50 n mi Abstand 20–50 cm Raumlängen größer 5m Beschädigung der Pellets ist zu vermeiden Eine abrieb- und reißfeste Prallschutzmatte ist unbedingt anzubringen. Der Pelletsstrahl muss sie treffen, damit die Pellets nicht durch einen Aufprall auf die Umschließungswände beschädigt werden. Umgekehrt wird natürlich auch die Wand geschützt. Als Material empfehlen sich HDPE-Folien (High-Density Polyethylen) mit einer Dicke von 1 mm oder abriebfeste Gummiwerkstoffe mit einer Dicke von 1 bis 3 mm. Die Größe sollte ungefähr 1,5 x 1,5 m betragen, muss aber so bemessen sein, dass der komplette Pelletsstrahl von ihr aufgenommen wird. Das ist bei der Erstbefüllung zu überprüfen und dann gegebenenfalls nachzukorrigieren. Bestehende und nicht mit vertretbarem Aufwand zu entfernende Rohre und Leitungen, die die Flugbahn der Pellets beim Befüllen kreuzen könnten, sind strömungs- und bruchsicher zu verkleiden, damit sie die Pellets nicht beschädigen. Im Lagerraum dürfen sich auch keine Elektroinstallationen wie beispielsweise Schalter, Licht oder Verteilerdosen befinden. Ausnahmen können explosionsgeschützte Ausführungen darstellen – oder aber spezielle Entnahmesysteme, die für diese Anwendung konzipiert sind. Zugang in den Lagerraum jederzeit möglich. Eine optische Füllstandskontrolle beispielsweise durch kleine Sichtfenster in den Holzbrettern ist sinnvoll. Durchsichtiger Kunststoff ist dabei aber eher ungeeignet, weil sich durch seine statische Aufladung viel Staub anlagern kann. Die Tür sollte sich möglichst in der Nähe der Einblasstutzen befinden. Damit bleibt der Lagerraum am längsten zugänglich, da sich die Pellets beim Einblasen vor allem auf der dem Einblasstutzen gegenüberliegenden Seite anhäufen. Auf keinen Fall sollte sich die Tür hinter der Prallschutzmatte befinden. Die Einstiegsöffnung muss so groß sein, dass ein Zugang ins Lager immer möglich ist. Lieferanten wollen und sollen beim Befüllen immer eine Sichtkontrolle machen können. Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪ Hier gibt’s weitere Infos Öffnungen müssen staubdicht ausgeführt sein Türen, Fenster und Einstiegsluken müssen alle staubdicht ausgeführt sein, damit sich kein Staub in den Wohnbereich ausbreiten kann. Sie müssen nach außen aufgehen und eine umlaufende Dichtung besitzen. Zur Entlastung vom Druck der Pellets sind auf der Innenseite Holzbretter anzubringen. Dadurch bleibt der w w w. t e c h n o p o r. c o m www.mikado-online.de Zeichnungen: DEPV min. 50 cm Pelletsheizungen Der Deutsche Energie-PelletVerband e.V. hat zum Thema eine 28 Seiten starke Broschüre mit dem Titel „Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets“ herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei auf der Website: www.depv.de → Downloads Wärmebrückenfreies Fundament 41 Holzpellets Hargassner Per Handy den Betrieb steuern ▴▴Die Pelletsheizungen der Produktserie „HSV“ von Hargassner gibt es mit 9, 12, 14, 15 und 22 kW Leistung. Sie erreichen Wirkungsgrade von über 95 % Eine große Bandbreite an Pelletsheizungen von 9 kW bis 100 kW für alle Anforderungen bietet der österreichische Hersteller Hargassner an. Für Einund Zweifamilienhäuser gibt es die Produktserie „HSV“ mit fünf Geräten von 9 kW bis 22 kW Leistung. Sie erreicht dabei Wirkungsgrade von über 95 % für den gesamten Nutzungsbereich. Ein neu entwickelter Röhrenwärmetauscher mit Gegenstromsystem erwärmt den Rücklauf der Niedertemperaturanlage und ist die Voraussetzung für eine gleitende Betriebsweise. Die Steuerung ist per Handy bedienbar. Das Reinigen erfolgt allerdings automatisch. Die Brandrückstände landen in einer Aschelade, die sie mit einer Verteilermechanik bis ins letzte Eck verteilt, wodurch sich die Entleerungsintervalle verlängern. Ein Display zeigt sie rund eine Woche vor der Überfüllung an. HARGASSNER GmbH ı A-4952 Weng/Innkreis Telefon 00 43/77 23/52 74 ı www.hargassner.com Buderus Biotech Auch bei Teillast effizient heizen Eine große Produktpalette bietet der österreichische Hersteller Biotech an. Für Pelletsheizkessel entwickelte er eine eigene Verbrennungstechnik: die Dual Combustion Control (DCC), die mit Luftmassesensoren und Lambdasonde den Restsauerstoff im Abgas misst und mit dieser Information die Verbrennung steuert. Das führt zu einem niedrigen Verbrauch und geringen Emissionen. Gerade auch im am häufigsten betriebenen Teillastbereich erreichen die Anlagen einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 96 %. Die Bedienung ist komfortabel, denn sämtliche Feinjustierungen und die Reinigung des Wärmetauschers nimmt das System automatisch vor. In der zweiten Hälfte des Jahres 2009 erweiterte das Unternehmen sein Produktsortiment um den Pelletsheizkessel PZ65RL mit einem Leistungsbereich von 18 bis 65 kW. Damit ist auch das Beheizen von Hotelgebäuden, Gewerbebauten und Schulanlagen möglich. Keine Neustarts mehr nötig Auch der neue Pelletskessel „Biotech TopLight M“ von Buderus arbeitet mit einer Lambdasonde. Der Heizkessel erreicht einen hohen Wirkungsgrad bis 93 % und niedrige CO2-Emissionen. Mit einer Nennleistung von 15 kW moduliert der Pelletskessel stufenlos von 30 % bis 100 %. Das ermöglicht einen gleichmäßigen Betrieb mit wenigen Brennerstarts und ist deshalb gut für Niedrigenergiehäuser geeignet. Durch die an der Oberseite angebrachten Anschlüsse lässt er sich wandbündig aufstellen. Seine Höhe beträgt 134,5 cm, seine Breite 106 cm und seine Tiefe 68,5 cm. Bosch Thermotechnik GmbH Buderus Deutschland ı D-35576 Wetzlar Telefon 0 66 41/4 18-0 ı www.buderus.de Biotech Energietechnik GmbH A-5101 Bergheim Telefon 00 43/6 62/45 40 72-0 www.pelletsworld.com ▴▴Der „Biotech TopLight M“ benötigt nur eine geringe Aufstellfläche und hat seine Anschlüsse oben 42 mikado 8.2009 Holzpellets Paradigma Der Zeit um fünf Jahre voraus Frischluft darf kein Zufall sein Wohnungslüftung ist nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch die Summe der Erfahrung. Ob für die einfache „Nur“-Entlüftung oder die komfortable Ent- und Belüftung mit bis zu 90 % Wärmerückgewinnung: AEREX bietet ausgereifte Komponenten und Systeme für jeden Einsatzfall. ▴▴Die Verbrennungstechnik des Pelletti-Unterschubbrenners arbeitet mikroprozessorgesteuert Die AEREX-Außenluftdurchlässe. Ob im Einfamilienhaus oder im Geschosswohnungsbau, ob bei Neubau oder Sanierung, ob Einbau in Wände, Fenster- oder Rollladenkästen: Dieses große Programm sorgt in jedem Fall für frische Luft in allen Räumen. Mit dem „Pelletti“ hat Paradigma einen modernen Dreizugkessel entwickelt, der das Umweltzeichen „Blauer Engel“ erhielt. Er hält schon heute den ab 2014 vorgeschriebenen Grenzwert von 20 mg/m3 Abgas ein und ist in Leistungsgrößen von 8, 10, 15, 20, 25, 31 und 56 kW erhältlich. Seine Verbrennungstechnik ist mikroprozessorgesteuert, wobei der Wärmetauscher mit senkrechten Rauchgaszügen und Wirbulatoren für optimalen Wärmeübergang sorgen. Die Reinigung des Wärmetauschers erfolgt automatisch und liefert gleichbleibend hohe Kesselwirkungsgrade von über 90 %. Das Abluftsystem Die preiswerte und effektive Art der Wohnungslüftung. Einfach geplant und schnell montiert bildet sie mit den abgestimmten AEREX Paradigma Deutschland GmbH ı D-76307 Karlsbad Telefon 0 72 02/9 22-0 ı www.paradigma.de Wagner Außenluftdurchlässen ein komplettes Lüftungssystem. ▴▴Die Kombination des „Lignoplus 10“ mit einer Solaranlage gewann den Test der Stiftung Warentest 3/2009 www.mikado-online.de www.aerex.de Wagner & Co. Solartechnik GmbH D-35091 Coelbe Telefon 0 64 21/80 07-0 www.wagner-solar.com Wagner & Co., Cölbe Den Sprung in die EcoTopTen schaffte der Pelletsheizkessel „Lignoplus 10“ in der Kategorie bis 15 kW. Er unterschreitet die strengen Anforderungen des „Blauen Umweltengels“. Sein elektrischer Energiebedarf liegt bei 70 Wh. Als Grundfläche benötigt er 0,5 m2. Der Hersteller bietet noch acht leistungsstärkere Modelle an, auch in Kombination mit einer Solaranlage und einem Wärmespeicher. Die Familie. Das perfekt abgestimmte Lüftungsprogramm für kleine Wohneinheiten bis hin zu großzügig dimensionierten Eigenheimen. Für Wohlfühlkomfort mit hoher Wärme-Rückgewinnung. Reco-Boxx Comfort zertifiziert Gleich Info anfordern: [email protected] · Info-Tel.: 0 77 20 / 9 95 88-370 mikado 8/09 Klein, aber sauber 43 Holzpellets ÖkoFen Perpetuum Mobile Solarfocus Spart Platz und Energie Seinen „pellet top“ bewirbt Hersteller solarfocus als „wahrscheinlich kleinsten Pelletskessel der Welt“. Mit einer Breite von 55 cm, Tiefen von 108,5 und 120 cm sowie Höhen von 143 und 155 cm ist sein Platzbedarf nicht größer als der eines üblichen Ölkessels. Erhältlich ist er in zwei Leistungsklassen: in 15 kW und in 25 kW. Die Zufuhr des Brennstoffes erfolgt mittels patentierter Zellradschleuse, die leise und platzsparend mit 100 W Antriebsleistung auskommt. Der Kessel erreicht einen Wirkungsgrad von 94,8 %. Solarfocus GmbH ı A-4451 St. Ulrich/Steyr Telefon 00 43/72 52/5 00 02-0 ı www.solarfocus.at ▴▴Über 103 % Wirkungsgrad erreicht ÖkoFen Einen Pellets-Brennwertkessel bietet ÖkoFen an. Durch die effiziente Ausnutzung der im Abgas enthaltenen Kondensationswärme erreicht der „Pellematic Plus“ einen Kesselwirkungsgrad von über 103 %. Die Zentralheizungen arbeiten mit modulierender Leistungsanpassung, automatischem Komfort und einer Unterschubfeuerung mit Rezirkulationsbrenner. Die Geräte tragen das Umweltzeichen „Blauer Engel“. Für den Einund Zweifamilienhausbereich bietet der Hersteller Kessel mit Leistungen von 8 kW bis 32 kW an, außerdem einen mit 56 kW für Hotel-, Gewerbe- und Mehrfamiliengebäude sowie Schulanlagen. ÖkoFEN Heiztechnik GmbH ı D-86866 Mickhausen Telefon 0 82 04/29 80-0 ı www.oekofen.de ▴▴Ein geringer Platzbedarf zeichnet den „pellet top“ aus En-Tech Hightech aus Kärnten Die ENP-Serie hebt sich durch einige Neuerungen von ihren Vorgängern ab. Der Brenner erhielt ein Zündgebläse mit Luftspülung. Eine verriegelbare Aschebox verhindert die Luftzufuhr von außen. Der wassergekühlte Unterbau verbessert die Nutzung der Strahlungswärme. Die Kesselregelung wird zentral gesteuert. Erhältlich sind Größen von 10 bis 35 kW. EN-TECH Energietechnikproduktion GmbH A-9300 St. Veit/Glan – Hunnenbrunn Telefon 00 43/42 12/7 22 99-0 ı www.en-tech.at Viessmann Test bestätigte Effizienz Der Pelletskessel „Vitoligno 300-P“ ging aus einem Vergleich der Stiftung Warentest im Mai 2009 als Sieger hervor. Er arbeitet sowohl im Voll- als auch im Teillastbereich hocheffizient, verbrennt mit niedrigen Emissionen und erreicht Wirkungsgrade bis 95 %. Sechs Leistungsstufen von 4 bis 48 kW ermöglichen eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung vom Einfamilienhaus bis zum Gewerbebetrieb, auch in Kombination mit Solarkollektoren. Viessmann Werke GmbH & Co. KG ı D-35107 Allendorf (Eder) Telefon 0 64 52/70 25 33 ı www.viessmann.de ◂◂Mit seinem Jahresnutzungsgrad und Umwelteigenschaften siegte der „Vitoligno 300-P“ 2009 beim Vergleich der Stiftung Warentest 44 mikado 8.2009 Holzpellets Fröling Anstöpseln und heizen Der österreichische Hersteller Fröling wirbt für seinen Pelletskessel P4 fast wie Computerhersteller: mit einem Plug-and-play-Prinzip, also mit einfacher Installation und Bedienung. Darüber hinaus ermöglicht der patentierte Mehrkreis-Wärmetauscher einen angepassten Betrieb. Die patentierte 3-Zug-Bauweise und der damit verbundene lange Ausbrand sorgen für geringe Emissionen. Aufgrund seiner Energieeffizienz erhielt der P4 das österreichische Umweltzeichen. Erhältlich ist er in acht verschiedenen Größen zwischen 10,5 und 58,5 kW Nennwärmeleistung. Fröling Heizkessel- und Behälterbau Ges.m.b.H. A-4710 Grieskirchen Telefon 00 43/72 48/6 06-0 www.froeling.com Guntamatic Gut abgehangen Mit dem „Therm“ hat Guntamatic ein ungewöhnlich kleines Pellets-Wandgerät mit einer Leistung von 7 kW auf den Markt gebracht. Es ist nur 80 cm breit, 120 cm hoch und 50 cm tief. Das Gewicht von 150 kg ist natürlich auch deutlich leichter als das herkömmlicher Pelletsanlagen. Neben einer völlig neu entwickelten Kessel- und Steuerungstechnik beinhaltet das Gerät einen Zyklonbehälter für den Tages- ▴▴Wirklich neu: ein Pelletsheizkessel vorrat an Pellets. Die Jahres- zum an die Wand hängen brennstoffmenge wird in einem herkömmlichen Gewebetank oder aber in einem neu entwickelten Kunststofftank im Garten bzw. Außenbereich gelagert, d.h. ein Keller oder großer Heizraum ist nicht mehr unbedingt erforderlich. Die Kesseltemperatur beträgt 38 °C bis 70 °C. Durch die Niedertemperaturtechnik kann das Gerät seine Leistung stufenlos dem Wärmebedarf des Hauses anpassen. Mit ihrem Leistungsbereich von 2 bis 7 kW ist die Anlage ideal für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Der Wirkungsgrad der Anlage kann bis über 94 % betragen. GUNTAMATIC Heiztechnik GmbH A-4722 Peuerbach Telefon 00 43/72 76/24 41-0 www.guntamatic.com ▴▴Die Pelletsheizung für Technikmuffel: Der P4 erfordert keine aufwendigen Einstellungen www.mikado-online.de 45 Holzpellets Junkers Unterschiedlich starke Zwillinge „Suprapellets“ nennt Junkers seine beiden Pelletsheizanlagen „KRP 15“ und „KRP 25“. Die Zahlen geben die Leistung in kW an. Die kleinere Anlage versorgt bis zu 300 m2 Wohnfläche, die größere bis zu 500 m2. Die Heizkessel arbeiten mit moderner Unterschubfeuerung und Regelungstechnik, wodurch sie Wirkungsgrade von 94,7 % und 92,6 % erreichen. Die Wärmetauschrohre reinigen sich vollautomatisch. Beide Modelle sind 122,5 cm breit, 78 cm tief und 152,5 cm hoch. BBT Thermotechnik GmbH Junkers Deutschland D-73243 Wernau Telefon 0 18 03/33 73 33 www.junkers.com Windhager Konisch statt zylindrisch Die neuen „BioWin plus“ des Herstellers Windhager besitzen eine verbesserte Brennertechnologie, einfachere Bedienung und eine kompaktere Bauweise. Die Form des Brennertopfes wurde von zylindrisch auf konisch umgestellt, um die Zuführung der Verbrennungsluft und damit das thermische Verhalten zu verbessern. Dadurch ergibt sich eine noch sauberere Verbrennung und in der Folge eine deutliche Reduktion der Emissionswerte. Der Brennertopf wird vollautomatisch entascht, die Heizflächen vollautomatisch gereinigt. Erhältlich sind die Geräte in vier Leistungsstufen von 2,9 bis 25,9 kW. Windhager Zentralheizung GmbH D-86405 Meitingen Telefon 0 82 71/80 56-0 www.windhager.com Solvis Im Duett mit der Sonne ◂◂Die konische Form des Brennertopfes im „BioWin plus“ verbessert die Zuführung der Verbrennungsluft und damit das thermische Verhalten 46 mikado 8.2009 Das System „SolvisLino“ ist ein Zusammenspiel aus Pelletskessel, Solarschichtspeicher und Kollektoren. Durch den Schichtenlader im Speicher wird die Sonnenwärme immer in den Bereich gleicher Temperatur eingelagert und das heiße Wasser so ohne Vermischung effizient genutzt. Die Regelung der Anlage erfolgt per Touchscreen. Die Sonnenenergie hat Vorrang, nur wenn sie nicht ausreicht, läuft der Pelletskessel an. Sind die Pellets verbrannt, werden die Rückstände verdichtet und in einen Aschekasten weitergeleitet, der Platz für die Asche von vier bis fünf Tonnen Holzpellets bietet, was dem jährlichen Bedarf eines Einfamilienhauses entspricht. Das System ist in vier verschiedenen Kesselleistungen von 10 bis 30 kW lieferbar. SOLVIS GmbH & Co. KG D-38112 Braunschweig Telefon 05 31/2 89 04-0 www.solvis-solar.de Produkte 7ELLNESSFÄR)HRE2AUMLUFTÜ Ú%DNAN6AEPRAN>NEJCAJ/EA EJCAO?DHKOOAJAJ.©QIAJ Wärmedämmverbundsystem H(QBPRAN>N=Q?DAJ/EA=I Sandwich für bucklige Flächen Sein neues Dämmsystem „UdiReco“ brachte Hersteller Unger Anfang dieses Jahres auf den Markt. Der Sandwich-Aufbau aus unterschiedlichen Holzfaserplatten erreicht einem Lambda-Wert von 0,041 W/(mK). Sie sind in Dämmstärken zwischen 120 und 200 mm lieferbar. Ein patentierter Stelldübel sorgt dafür, dass sich die Dämmplatte bei der Befestigung nicht verformen kann. Außerdem verankert sich der Dübel selbsttätig in der Platte und nimmt sie bei eventuell nötigen Nachjustierungen mit, ohne wieder auszubrechen. Das zum Patent angemeldete System kann Unebenheiten des Untergrundes bis zu 4 cm ausgleichen. Ein Edelputz ergänzt das System. Alle Bestandteile haben eine bauaufsichtliche Zulassung und erfüllen die gültigen Normen. 0=C #ºJJAJ/EAOE?DAEJA"NEO?D HQBPGQNØ 3END=>AJ@EA(ºOQJCBÀN/EAØ 3j1JOAN/UOPAIBÀN GKJPNKHHEANPA3KDJN=QIHÀBPQJCØ 3AOP=ENKJPNKH PIAJ/EAPEAB@QN?D } #QPA.=QIHQBPEOPJQNAEJA"N=CA @AONE?DPECAJ(ÀBPQJCOOUOPAIOØ 'LDMQSLRCP$MLMBCPUUUUCQR?DJCVAMK Unger Diffutherm GmbH ı D-09114 Chemnitz Telefon 03 71/8 15 64-0 ı www.unger-diffutherm.com BauInfoCenter Lüftungstechnik seit 1983 Schornsteinsystem Der Schacht führt die Zuluft Für den raumluftunabhängigen Betrieb energiesparender Feuerstätten bietet Wienerberger mit dem Luft-Abgas-Schornsteinsystem LASW eine Konstruktionslösung an. Es ist platzsparend und unkompliziert, denn die Verbrennungsluft wird der Feuerstätte konzentrisch direkt über den Schornsteinschacht zugeführt. Der LASW benötigt keinen separaten Schacht für die Verbrennungsluftzufuhr und kann daher schlanker als andere Schornsteine ausgeführt werden. Eine Wärmedämmung des inneren Abgasrohres verhindert den thermischen Auftrieb der Zuluft. Durch seine Konstruktionsweise bleibt der LASW auch nach der Montage flexibel für den Anschluss der Feuerstätte von allen vier Seiten. Wienerberger Ziegelindustrie GmbH D-30659 Hannover Telefon 05 11/6 10 70-0 www.wienerberger.de. ▸▸Das Schornsteinsystem von Wienerberger spart Platz www.mikado-online.de Gesunde Luft ! Gesund wohnen und Energie sparen mit moderner Lüftungstechnik von BauInfoCenter Ob Neubau oder Renovierung: moderne Gebäude brauchen eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Für gesundes und komfortables Wohnen. BIC bietet Handwerkern, Planern und Architekten einen Komplett-Service in Anlagentechnik, Planung und Betreuung. 72531 Hohenstein, Tel. 0 73 87 / 16 381, www.bauinfocenter.de 47 Produkte Dachbahn Photovoltaik von der Rolle Unter dem Namen „Evalon Solar“ brachte Hersteller Alwitra die weltweit erste stromerzeugende Dachbahn auf den Markt. Dank eines Flächengewichts von nur 4 kg/m2 lässt sich auch bei statisch ausgereizten Dachflächen noch eine Photovoltaik-Anlage realisieren. Basis ist die praxisbewährte Dichtungsbahn „Evalon“. Auf deren Bahnenoberfläche sind nun Photovoltaik-Module der Größe 240 x 340 mm laminiert. Bypass-Dioden zwischen den Zellen schalten sie in Serie. Drei übereinander liegende Silizium-Zellen nutzen jeweils unterschiedliche Wellenlängen des Sonnenlichts. Das ermöglicht hohe Leistungen und konstante Erträge. Wie eine herkömmliche Dachbahn lässt sich das Produkt von der Rolle verlegen. Bauliche Maßnahmen sind nicht notwendig. Alle Anschlusskabel liegen witterungsgeschützt unter den Bahnen. alwitra GmbH & Co. ı D-54229 Trier ı Telefon 06 51/9 10 22 63 ı www.alwitra.de ◂◂In die Dachbahn „Evalon Solar“ sind die Photovoltaik-Module laminiert Solarbefestiger Dämmstoff Braune Bahnen jucken nicht mehr Zwei Fliegen mit einer Klappe Knauf Insulation bietet nun neue natürliche Mineralwolle-Dämmstoffe mit einer neuen, formaldehydfreien und auf erneuerbaren Rohstoffen basierenden Bindemittel-Technologie an. Neben der verbesserten Energiebilanz des Dämmstoffs sorgt sie für besondere Verarbeitungsvorteile: Der Dämmstoff staubt und juckt weniger. Er unterscheidet sich auch optisch von seinen Vorgängern: Die naturbraune Farbe entsteht auf natürliche Weise im Produktionsprozess ohne künstliche Farbstoffe. Knauf Insulation GmbH ı D-84359 Simbach am Inn Telefon 0 85 71/40-2 66 ı www.knaufinsulation.de Würth stellte neue Fassadenbauschrauben vor, die speziell für die Befestigung von Solaranlagen auf Dächern mit Wellprofilen, Trapezprofilen oder Sandwichelementeindeckungen ausgelegt sind. Sie erlauben die gleichzeitige Befestigung von Solaranlagen und Fassadenelementen. Damit werden die Montageprozesse erheblich rationalisiert und beschleunigt. Durch bessere statische Werte sind auch höhere Spannweiten möglich und die Anzahl der erforderlichen Schrauben reduziert sich. Sie sind aus hochwertigem Edelstahl A2 rostfrei gefertigt und mit einer Spezialbeschichtung versehen, was eine lange Lebensdauer garantiert. Der Typ A ist speziell für Holzunterkonstruktionen konzipiert. Als Antrieb besitzen alle Schraubentypen einen 5-mm-Innensechskant. Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de 48 mikado 8.2009 Produkte Broschüre Gesund ausbauen Eine kostenfreie Broschüre zum praxisgerechten und gesunden Innenausbau von Schulen und Kliniken hat Fermacell herausgegeben. Sie greift die spezifischen Anforderungen an diese Gebäude auf und bietet fachgerechte Lösungen. Hintergrund ist das Konjunkturpaket der Bundesregierung, das die Modernisierung öffentlicher Gebäude forciert. Die Broschüre geht ausführlich auf die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz, die Stabilität von Wänden und an Nassräume ein und liefert eine Fülle technischer und bauphysikalischer Informationen. Anschauliche Referenzen und informative Skizzen runden das Ganze ab. Xella International GmbH ı D-47119 Duisburg Telefon 08 00/5 23 56 65 ı www.xella.de Bauaufnahme Messen und vergessen TachyCAD ist eine Software zur Vermessung bestehender Geometrien und zur Erfassung ergänzender Sachdaten. Sie ermöglicht die automatische, auch drahtlose Übernahme der Daten von Tachymetern und Laserdistanzmessgeräten in ein Standard-CADSystem. Vor Ort werden Gebäude präzise erfasst und in CAD-Plänen oder als 3D-Modelle dargestellt. Durch das zeitgleiche Messen und Zeichnen fallen fehlende oder falsche Messwerte sofort auf. Direkt am Objekt entstehen in kürzester Zeit konsistente und mit Sachdaten kombinierte CAD-Dokumentationen. Das Programm bietet zahlreiche Funktionen, die die Erfassung typischer Bauelemente wie Fenster, Türen, Stürze, Treppen oder Rohre beschleunigen. Es liegt nun in der Version 7 vor und ist kompatibel zu AutoCAD 2010 und LT 2010. Der Hersteller bietet an, es vier Wochen lang kostenfrei zu testen. kubit GmbH D-01307 Dresden Telefon 03 51/4 17 67-0 www.kubit.de Befestigung für Solar- und Photovoltaik-Systeme LEHMANN Aufdachmodulhalter auf Metalldachplatten genietet, komplett mit Lattenschiene 400 mm, inklusive Bohrschrauben, zum Anschrauben an die Dachkonstruktion. Erhältlich für viele Ziegelmodelle und in den gängigen Farben. Spitzenqualität von LEHMANN. Otto Lehmann GmbH . Postfach 1561 . 93070 Neutraubling . Tel. 09401 786-0 . Fax: 09401 786-47 . www.otto-lehmann-gmbh www.mikado-online.de 49 Produkte Produkte Dampfsperrschürze Schön verklemmt Velux hat bei seiner Dampfsperrschürze BBX gegenüber der Vorgängerversion Produktdetails verbessert, die den Einbau schneller und sicherer machen. Statt den bekannten schwarzen Kunststofflaschen sorgt nun ein umlaufendes Klemmprofil für einen dauerhaften Halt in der Innenfutternut. Die neue Dampfsperrschürze stellt den luft- und dampfdichten Anschluss des Fensters ans Dach sicher. Der Einbau erfolgt mit einem Spezialwerkzeug, das das Klemmprofil gerade in die Innenfutternut drückt. Inserenten A Abbundzentrum, Dahlen AEREX (Maico), Villingen-Schwenningen Artichouse, FI-Vanta Auwärter, Waldershof 57 B BlowerDoor, Springe Bruckamp, Lübecke Bundesfachschule, Kassel 67 69 57 C Creaton, Ichenhausen U4 D Decker, Morbach Dieckmann, Melle Dölker, Horb Dörken, Herdecke 33 57 50 11 F Finger, Wermelskirchen Frick, Türkheim 69 45 H Heco, Schramberg Hochschule, Augsburg Hofatex, Slowakei 67 57 29 L Lehmann, Neutraubling 49 M Moser, Salach 57 O Ossenberg, Altena Berufskleidung Germany’s next Top-Handwerker CWS-boco hat eine neue Berufsbekleidungskollektion auf den Markt gebracht, die für den Innen- und Außeneinsatz in allen Handwerksbereichen geeignet ist. Sie umfasst Bundjacken, Westen, Damen- und Herren-Bundhosen, Latzhosen, Long Bermudas, Overalls, Damenkasacks und Herrenkittel und ist in den drei Linien Base, Top und Outdoor erhältlich. Laut Hersteller sind alle Teile aus hochwertigen Materialien gefertigt, sind hautfreundlich und entsprechen dem Öko-Tex-Standard 100. CWS-boco-Deutschland GmbH ı D-63303 Dreieich Telefon 0 61 03/3 09-0 ı www.cws-boco.com ▸▸Schick, funktional und vielseitig: Die drei Linien Base, Top und Outdoor der neuen FreestyleKollektion lassen sich miteinander kombinieren 9 P Poppensieker+Derix 67 R Rheinzink, Datteln Roto, Bad Mergentheim 23 5 S Schott, Alzenau SchwörerHaus, Hohenstein Suttner, Haselbach U2 47 57 T Technopor, A-Krems Trurnit, Altena 41 51 W Weihele, Görisried WEKA, Kissing Westaflex, Gütersloh Wiese, Meschede 69 U3 47 57 50 VELUX Deutschland GmbH D-22502 Hamburg Telefon 0 40/5 47 07-0 www.velux.de 43 57 69 Bestandssanierung Altbauten richtig ertüchtigen Speziell für die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) an Altbauten aktualisierte und erweiterte Hersteller Ursa seine Broschüre „EnEV kompakt“. Handwerker und Planer können mit ihr die Wärmedämmmaßnahmen zur notwendigen Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes schnell und einfach ermitteln. Neben allgemeinen Infos erhalten sie am Ende konkrete Vorschläge zur praktischen Umsetzung. ▴▴Kompaktinfo für Handwerker und Planer über die EnEV 2009 mikado 8.2009 URSA Deutschland GmbH ı D-04158 Leipzig Telefon 03 41/52 11-1 64 ı www.ursa.de Produkte Montagesystem Wärmebrückenfrei befestigen Mit den Verankerungen der Thermax-Produktreihe von fischer Befestigungssysteme lassen sich Leuchten, Markisen, Briefkästen und andere Dinge durch Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) hindurch auf Fassaden montieren, ohne dabei Wärmebrücken zu erzeugen. Möglich ist das mit einem thermischen Trennmodul, das den Wärmefluss in der Verankerung durch einen Anti-KälteKonus aus Kunststoff unterbricht. Es verbindet thermisch getrennt die galvanisch verzinkte Gewindestange zur Befestigung im Baustoff und den aus Edelstahl gefertigten Gewindestift zur Montage der Konsole. Erhältlich ist es in vier Größen: 8, 10, 12 und 16. Die Modelle 8 und 10 sind für leichtere Bauteile konzipiert und überbrücken Dämmschichtdicken zwischen 45 und 180 mm. 12 und 16 ermöglichen die Verankerung von schweren Lasten und überbrücken Dämmschichtdicken zwischen 60 und 200 mm. fischerwerke GmbH & Co. KG ı D-72178 Waldachtal Telefon 0 74 43/12-0 ı www.fischer.de Dämmstoffnagel TYP II AUF HOLZ Dämmstoffschraube DS patentiert AUF HOLZ Dämmputzschraube DPS patentiert ▴▴Markisen lassen sich mit den neuen Thermax-Befestigern ohne Wärmebrücken ausführen AUF HOLZ Ladebodenträger Auf leichte Weise rutschfest Um rutschfeste OSB-Platten für das Transportgewerbe, die Lagersystemtechnik und den Bühnenbau hat Glunz sein konstruktives Produktsortiment erweitert. Der Bodenträger mit dem Namen „OSB Triaphen“ erhielt im März die Zulassung des TÜV Nord als Ladeboden für Fahrzeuge. Die neue Platte ist ein Verbundprodukt aus einer OSB/4, die beidseitig von einer Schicht wasserfesten Laminats überzogen ist: oben mit 0,8 mm, unten mit 0,8 bis 1,2 mm. Dadurch wird die verhältnismäßig geringere Biegefestigkeit von OSB im Vergleich zu Sperrholzplatten ausgeglichen. Durch den Siebdruck erhält die laminierte Oberfläche ihre Struktur und somit die erforderliche Rutschfestigkeit. Dabei weist sie laut Hersteller ein geringeres Gewicht auf als vergleichbare Produkte aus Buche und Birkensperrholz. Das führt zu einem reduzierten Spritverbrauch. Die Platte ist in Breiten von 600 bis 1300 mm, Längen von 1250 bis 5200 mm und Stärken von 8 bis 42 mm erhältlich. Glunz AG ı D-49716 Meppen Telefon 0 59 31/4 05-0 www.glunz.de www.mikado-online.de Dämmstoffbefestiger VT AUF BETON + MAUERWERK Dämmstoffschraube DK DGBM-Nr. 203 20600.2 AUF HOLZ GmbH Rahmedestr. 161 . D-58762 Altena TEL +49 ( 0 ) 23 52 / 95 96 96 FAX +49 ( 0 ) 23 52 / 59 05 Friedr.Trurnit-GmbH@ t-online.de http://www.Trurnit-Friedr.de 51 mikado Holzbau-Branchenführer Baustoffe 'LHHLQ]LJDUWLJH:LQGH PLWYHUVHQNEDUHU.ODXH Abdichtungen 6FKZHL]HU4XDOLWlW Hubert Nowack | Hebetechnik Neckartal 101 78628 Rottweil Tel.: 0741/ 5 70 10 www.robor-plus.de [email protected] Holzträger Dämmstoffe Absturzsicherung 'lPPSODWWHQDXV 6 F K Z D U ] Z D O G K R O ] KRPRJHQGLFNHUEHVVHU *87(;+RO]IDVHUSODWWHQZHUN *XWHQEXUJ ':DOGVKXW7LHQJHQ 7HOHIRQ KWWSZZZJXWH[GH 60% leichter als Vollholz · bis zu 20m Spannweite Holzdübelelemente Nagelplattenbinder Brettschichtholz Nagelplattenkonstruktionen Qualitätsprodukte für Handel & Handwerk HAAS-Massivholzplatte Betriebsmittel HAAS Holzprodukte GmbH Industriestraße 8 D-84326 Falkenberg Telefon 0 87 27/18-5 85 Telefax 0 87 27/18-5 54 [email protected] www.haas-holzindustrie.com Schweizer Holzfaserplatten. Baustoffe der Natur. 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"(1 mikado Holzbau-Branchenführer Schwaiger GmbH A-6130 Schwaz, Fiecht-Au 32 Tel. +43(0)5242-71235, Fax-DW 5 www.iq-tools.at 'LH5HIHUHQ]LP+RO]EDX ,KU'&$'&$0IUDOOH%HUHLFKH .com Plattenträger, Türheber, Kantenzwingen, Uni-Zwingen, Korpuszwingen, Gehrungszwingen, Balkenzüge, Pressenputzer FDGZRUNLQIRUPDWLN6RIWZDUH*PE+ /DYHVVWUDH+LOGHVKHLP 7HO )D[ LQIR#FDGZRUNFRP Dienstleistung Abbund $EEXQG'DFK:DQG$QJHERW$EUHFKQXQJ .XUIUVWHQ$QODJH+HLGHOEHUJ 7HO ZZZ]LPPHUHUGH,QIR#]LPPHUHUGH Fassade Partner des Handwerks für Lohn-Abbund und Holzelementbau Einheimisches Lärchenholz für Hausverschalung EINZIGARTIG. 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Mit dem abschließenden Fazit „Nachhaltigkeit ist keine Bedrohung, sondern eine große Chance!“ leitete er auf die folgenden 29 Vorträge über, die sich dann alle um energieeffizientes Bauen und Heizen drehten. 54 Bestandserneuerung ist großes Zukunftsthema Ein Themenschwerpunkt war die energetische Fassadenmodernisierung mit vorgefertigten Holzrahmenelementen: ein riesiger Markt mit großem Handlungsbedarf. Der Großteil des Gebäudebestands verbraucht ein Vielfaches an Energie von nach heutigen Standards errichteten Neubauten. Hier liegt künftig eines der großen Tätigkeitsfelder der Bauwirtschaft, nur hat der Holzbau bisher noch nicht die Marktanteile, die er aufgrund seiner zahlreichen Vorteile eigentlich haben müsste und sollte. Der Grund: Die für den Neubau entwickelten Konzepte lassen sich nicht einfach auf die Altbausanierung übertragen. mikado 8.2009 ▴▴Im Gürzenich, bekannt als Austragungsort der Kölner Karnevalssitzung, zeigten über 40 Aussteller ihre Produkte Peter Richner von der „Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt“ (EMPA) berichtete, wie die Schweiz mit dem Projekt „Retrofit – Nachhaltige Wohnbauerneuerung mit vorfabrizierten Hüllsystemen“ ihre Holzbaubranche tatkräftig unterstützt. Eine groß angelegte Bestandsaufnahme von Mehrfamilienhäusern aus den Jahren 1940 bis 1970 ermöglichte es, diese Gebäude zu typologisieren und ähnliche Gebäudeteile zu identifizieren. Für diese entwickelte man konstruktive Musterlösungen, die dann an konkrete Situationen anzupassen sind. Die Fassadenelemente enthalten neben einer guten Wärmedämmung auch Versorgungskanäle. Großen Wert legten die Entwickler auf eine wärmebrückenlose Ausbildung des Fensterbereichs mit integrierten Leitungen für die Zu- und Abluft. Zur Kompensierung reduzierter Wandstärken kommen hier hochdämmende Materialien wie Vakuumisolationspaneele zum Einsatz. „Die dringend notwendige Steigerung der Erneuerungsrate bestehender Bauten kann nur gelingen, wenn wir die Planungs- und Ausführungsprozesse massiv vereinfachen und gleichzeitig die Qualität der Ergebnisse steigern“, blickte Richner am Ende seines Vortrags in die Zukunft. Dieser Satz hätte auch von Frank Lattke, dem darauf folgenden Referenten, stammen können. Der Leiter des europäischen Forschungsprojekts „TES EnergyFacade“ wies gleich zu Beginn seines Vortrags auf die zahlreichen Parallelen zu Richners Projektvortrag hin und schlussfolgerte, dies unterstreiche die Richtigkeit und Bedeutung dieses Themas. Fortbildung Die Situation sei in Deutschland sogar noch ausgeprägter als in der Schweiz, da hier der Zweite Weltkrieg viel Bausubstanz zerstörte und der Wiederaufbau schnell und billig erfolgen musste. Im Unterschied zum schweizerischen Forschungsprojekt liegt der Schwerpunkt beim europäischen mehr auf der Entwicklung maximal großer Holzrahmenelemente. Und je größer die Elemente, desto bedeutender werden die Themen „Toleranzen“ und „Fuge zum Bestand“. Wichtig ist deshalb vor allem auch ein möglichst exaktes Aufmaß. Hier sind hochmoderne digitale Verfahren notwendig. Die Gebäudehülle im Altbau und Neubau war auch das Thema zahlreicher weiterer Vorträge. Der Bogen spannte sich dabei bis hin zu Innovationen im Fensterbau und in der Verglasung. ▴▴Peter Richner berichtete, wie die Schweiz Fassaden mit Holzrahmenelementen modernisiert Haustechnik setzt auf regenerative Energien „Den Energiebedarf senken, die Vorlauftemperaturen senken, effiziente Gebäudetechnik einsetzen und auf erneuerbare Energien umsteigen!“ So hatte Richner am Anfang seines Vortrags die sinnvolle Reihenfolge der Energieeffizienzmaßnahmen griffig zusammengefasst. Folgerichtig ging es in Köln auch nicht nur um das Senken des Energiebedarfs durch konstruktive Maßnahmen, sondern auch um die effiziente Versorgung mit Energie. In ▾▾Der Veranstalter Prof. Uwe Germerott war mit der Teilnehmerresonanz hochzufrieden einem parallelen Veranstaltungsblock konnten sich die Teilnehmer ausgiebig über Haustechnik und regenerative Energien informieren. Gleich sechs Experten stellten die Vorzüge von Holzpellets vor – von theoretischen Grundlagen bis hin zu Praxisbeispielen. Obwohl eigentlich ursprünglich für Kleinfeuerungsanlagen konzipiert, decken inzwischen sogar kommunale Einrichtungen und Industriebetriebe ihren Energiebedarf damit. Pellets sind „Abfallprodukte“ holzverarbeitender Betriebe. Ihre Verwendung macht vom Öl und Gas unabhängig. Der Preis ist dadurch stabiler und niedriger. Unter den regenerativen Energien sind Holzpellets die neuen Stars. Ihr Marktanteil ist rund fünfzigmal so groß wie der von Sonnenenergie. Moderne Pelletsheizungsanlagen haben mit den früheren Holzöfen kaum mehr etwas gemeinsam. Sie besitzen einen hohen Wirkungsgrad und verbrennen asche- und feinstaubarm. Wichtig ist vor allem, dass die Leistung genau regulierbar ist, denn dadurch ist diese Technologie auch für energieeffiziente Gebäude geeignet. Holz steigert die Lebensqualität nachhaltig Die Steigerung der Lebensqualität hatte schon zu Beginn des Kongresses Prof. Hennicke neben der Energieeffizienz und der Umstellung auf erneuerbare Energieträger als Hauptziel „grünen Wachstums“ genannt. www.mikado-online.de Was damit gemeint ist, zeigten die Werkberichte: Holzarchitektur ist nicht nur ökologisch und ökonomisch sinnvoll, sondern auch sehr flexibel einsetzbar und vor allem auch einfach schön. Ein Höhepunkt war der Vortrag der Rotterdamer Architektin Mechthild Stuhlmacher. Mit viel Phantasie, Experimentierfreude und Können ist es ihr seit Beginn dieses Jahrzehnts gelungen, die Holzbauweise in den Niederlanden, in denen dieses Material bisher so gut wie keine Rolle spielte, hoffähig zu machen. Sie ist in ihrem Land eine Holzpionierin und musste anfangs hart kämpfen, um diesem Baustoff zum Durchbruch zu verhelfen. Das tat sie mit großer Leidenschaft und einem starken Sendungsbewusstsein. Hier zeigte sich eine der großen Stärken der Holzbaubranche: Vom Zimmerer bis zum Holzbauarchitekten identifizieren sich ihre Akteure voll mit dem Material. Und diese Begeisterung gibt ihnen Kraft, sich durchzusetzen, und überträgt sich auch auf potenzielle Bauherren. Den Idealismus betonte auch Hans Rupli, der Präsident von „Holzbau Schweiz“ und Vizepräsident der „Europäischen Vereinigung des Holzbaus“ (EVH), in seinem Schlusswort. Er verwies auf die enormen Entwicklungen in den letzten beiden Jahrzehnten, in der die Branche Hervorragendes geleistet hat, auf das sie zu Recht stolz sein kann: vom Handabbund zur computergesteuerten Fertigung, vom Bauteil zum Bausystem, vom Dachstuhl zum Mehrgeschosser, vom heimelig angehauchten Handwerk zum ästhetischen Architektenbaustoff. Rupli blickte aber auch weit in die Zukunft: Durch den geplanten Handel mit CO2-Zertifikaten entstehen künftig völlig neue Wettbewerbe zwischen den Baustoffen: Primärenergie und Ökobilanzen sind dann plötzlich wichtige Faktoren. Und da ist Holz ja fast unschlagbar. Seine Ausgangsposition wird immer besser. gh ▪ Weitere Fotos gibt es auf der www.mikado-online.de → mikado 8.2009 → Bildergalerie 55 Fortbildung Tipps und Termine Biberach Darmstadt Seminar Management im Holzbau Fernlehrgänge zum Energieberater Um die professionelle Steuerung eines Holzbaubetriebes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dreht sich dieses Weiterbildungsseminar des Kompetenzzentrums Biberach. In einem überschaubaren Zeitraum von vier Monaten vermitteln sieben dreitägige Veranstaltungsblöcke praxisorientiertes betriebswirtschaftliches Grundwissen. Veranstaltungsort: Biberach Termin: 5. November 2009 bis 20. März 2010 Teilnahmegebühr: 1908 Euro (Mitglieder 1620 Euro) Informationen: www.zaz-bc.de Für den wachsenden Zukunftsmarkt „Energieberatung“ bietet die TU Darmstadt einen Fernlehrgang mit zertifiziertem Abschluss an. Der Zugriff auf die Lerninhalte geschieht orts- und zeitunabhängig über ein multimediales Trainingssystem. Beginn und Dauer der Weiterbildung bestimmt jeder Teilnehmer selbst. Einzige Präsenzveranstaltung ist die Abschlussklausur, die einmal im Quartal in Darmstadt geschrieben werden kann. Auf dem Weg dorthin erhalten die Teilnehmer kompetente Betreuung. Die 120 Unterrichtseinheiten sind schnellstenfalls in einem Monat absolvierbar, dauern berufsbegleitend aber etwa drei Monate. Prüfungsort: Darmstadt ı Lehrgangsbeginn: Jederzeit möglich Teilnahmegebühr: 1790 Euro (Studierende 1290 Euro) Informationen: www.energieberater-ausbildung.de München Seminare Blower Door / Thermografie Springe Workshop zur DIN V 18599 Um die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden nach der DIN V 18599 dreht sich dieser Workshop, der allerdings Grundkenntnisse bereits voraussetzt. Die praktische Anwendung der Rechenverfahren wird an einem Beispielgebäude ausführlich demonstriert. Die Teilnehmer erwarten Übungen zur Erstellung eines Energieausweises und zum Vorschlag von Modernisierungsvarianten. Die Software „IBP:18599“ stammt vom Fraunhofer Institut: Die Teilnehmer erhalten eine Demoversion und sollten ihren eigenen Laptop mitbringen. Veranstaltungsort: Springe ı Termin: 25. und 26. September 2009 Teilnahmegebühr: 459 Euro ı Informationen: www.e-u-z.de 56 mikado 8.2009 Fulda Fortbildung zum Restaurator FLIR Zwei Kompaktseminare bietet das Bauzentrum München direkt hintereinander an: vormittags geht‘s um die BlowerDoor-Messung, die Feuchteeinträge in die Baukonstruktion erkennen und verhindern kann, danach um die InfrarotThermografie, eine inzwischen erschwingliche Methode zum Visualisieren von Wärmebrücken und Dämmfehlern. Veranstaltungsort: München ı Termin: 24. September 2009 Teilnahmegebühr: jeweils 30 Euro Informationen: www.muenchen.de/bauzentrum Im Winterhalbjahr 2009/2010 bietet die Propstei Johannesberg Zimmermeistern und Gesellen wieder die Möglichkeit, sich zum Restaurator fortzubilden. Der fachrichtungs- und gewerkeübergreifende Teil der Fortbildung für die Meister findet November und Dezember 2009 statt. Der Unterricht beinhaltet Kunst-, Kultur- und Baugeschichte, Materialkunde, Bestandsaufnahme, Dokumentation, Denkmalschutz, Denkmalpflege, öffentliches und privates Recht sowie Bauphysik. Im Januar und Februar 2010 vertieft ein Praxisseminar die fachpraktischen Fähigkeiten im Zimmerhandwerk. Gesellen steht der achtwöchige Kurs zum Zimmerer für Restaurierungsarbeiten im Januar und Februar 2010 offen. Veranstaltungsort: Fulda Termin Meister, allgemein: 23. November bis 18. Dezember 2009 Teilnahmegebühr: 1230 Euro Termin Meister, fachspezifisch: 4. Januar bis 26. Februar 2010 Teilnahmegebühr: 1850 Euro Termin Gesellen: 4. Januar bis 26. Februar 2010 Teilnahmegebühr: 1550 Euro Informationen: www.propstei-johannesberg.de Lohnabbund und Massiv-Holz-Mauer aus Sachsen Abbundzentrum Dahlen GmbH & Co. KG - Massiv Gewerbestrasse 3 - Ökologisch, ohne Leim 04774 Dahlen - Gesund und Behaglich Tel.: +49 (0) 34361 - 532 52 - Schnell Fax: +49 (0) 34361 - 532 53 - Ökonomisch - Freies Bauen Internet: www.abbund-dahlen.de; E-Mail: [email protected] Vorgefertigte Wand-, Dach-, Decken- und Gaubenelemente ƺďĞůŚŽůnj in allen Varianten mit U-Zeichen inklusiv Arbeitsvorbereitung liefert – schnell - preiswert 73084 Salach – Tel. 07162/8420 [email protected] 09634 Hirschfeld – Tel. 035242/62349 [email protected] ŶĂƚƺƌůŝĐŚŝŶĚŝǀŝĚƵĞůůďĞŚĂŐůŝĐŚ ^ƵƚƚŶĞƌDĂƐƐŝǀŚŽůnjĞůĞŵĞŶƚĞ'ŵď, dĞů͘нϰϵ;ϬͿϵϵϲϭϵϭϬϬϵϰ &Ădž͗нϰϵ;ϬͿϵϵϲϭϵϭϬϬϵϱ tĞŶĂŵƺŚů ϭϵϰϯϱϰ,ĂƐĞůďĂĐŚ ŝŶĨŽΛŚŽůnjͲƐƵƚƚŶĞƌ͘ĚĞ ǁǁǁ͘ŚŽůnjͲƐƵƚƚŶĞƌ͘ĚĞ Weiterbildung -HJOPUNLUPL\Y (\ZIH\ >LP[LYIPSK\UN :WLaPHS^PZZLUMmY .L^LYRLKLZ(\ZIH\Z -mY0UNLUPL\YL(YJOP[LR[LU 4LPZ[LY\UK;LJOUPRLY )LY\MZILNSLP[LUKMmY =VSSaLP[)LY\MZ[j[PNL ,YMVSNK\YJO2VTWL[LUa ORIGINAL EICHEN-HOLZNÄGEL EICHEN-RUNDSTÄBE Auf den Nagel kommt es an, wenn es die optimale Verbindung sein soll! :[HY[!6R[VILY 1L[a[HUTLSKLU ^^^OZH\NZI\YNKL MHJOPUNLUPL\YH\ZIH\ Keine mühsame Einzelanfertigung. Wir fertigen in Serie in verschiedenen Größen und Formen aus massivem Eichenholz. Holznagelproduktion Osterfeldstr. 1 · 49326 Melle Tel.: 0 54 29/92 90-0 Fax: 0 54 29/92 90-50 E-Mail: [email protected] Internet: www.holznaegel.de -HR\S[j[MmY(YJOP[LR[\Y \UK)H\PUNLUPL\Y^LZLU ;LSLMVU Wenn schon, denn schon! Zimmermeister wird man nur einmal! Ich bin froh, dass ich bei der Wahl meiner Meisterschule nicht nur auf den Preis geachtet habe! Wenn ich beim Auto einen Fehlkauf gemacht habe, entscheide ich mich beim nächsten Mal anders. Bei der Meisterschule gibt es kein nächstes Mal! Die Entscheidung begleitet einen ein Berufsleben lang! Also sollte sie wohl überlegt sein! Am Bundesbildungszentrum bekommen Sie umfassende Holzbaukompetenz in 1.900 Unterrichtsstunden zu einem Top-Preis/ Leistungsverhältnis. Damit liegen wir in Kassel deutlich über den Anforderungen des Rahmenlehrplans: ! Schulungs-Hundegger K2+ ! mehr als 50% EDV-Einsatz ! Software-Vielfalt: cadwork, ! Holzschutzseminar ! Rhetorik/Verhandlungsführung Dietrich’s, SEMA, S&S ! Zellulose-Fachbauleiter ! Bauphysik-, Kalkulations-, ! condettiâ Holzhausdetails Statik-Software Noch Fragen zum Meisterkurs? Einfach anrufen oder noch besser: Kommen Sie zu uns und verschaffen Sie sich selbst einen Eindruck! Und wenn Sie nur am Samstag können - kein Problem! Wir nehmen uns Zeit für Sie. Es geht schließlich um Ihre Zukunft! www.bubiza.de +49 (0) 561 - 95897-27 D 34123 Kassel Perspektiven Energieeinsparverordnung Schärfere Standards senken Heizkosten Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung in Kraft: die EnEV 2009. Sie enthält zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen für Neubauten und für die Modernisierung von Bestandsbauten steigen deutlich. Heizkosten summiert in € energetisch unsaniertes Gebäude 107 000 € energetisch saniertes Gebäude 100 000 70 000 € 50 000 41 000 € 21 000 € 8 000 € 0 D In 10 Jahren 14 000 € In 15 Jahren In 20 Jahren ie letzte Energieeinsparverordnung (EnEV 2007) diente vor allem dazu, Regelungen für Energieausweise einzuführen. Die neue EnEV 2009 verschärft nun die aus dem Jahr 2002 stammenden Anforderungsniveaus für Energieeffizienz im Neubau und Bestand. Geplant ist, die Standards im Jahr 2012 nochmals deutlich steigen zu lassen. Neben der Verschärfung der energetischen Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz und an Außenbauteile enthält die neue EnEV auch zahlreiche Änderungen bei den Berechnungen. Bei Wohngebäuden gilt nun auch das „Referenzgebäudeverfahren“. Der maximale Jahres-Primärenergiebedarf berechnet sich künftig nicht mehr über eine Formel bezogen auf das Verhältnis von Außenfläche und beheiztem Raum, sondern bezogen auf ein Referenzgebäude mit gleicher Geometrie, Nutzfläche und Ausrichtung. Auch der maximal zulässige Transmissionswärmeverlust, der dem mittleren U-Wert aller Außenbauteile entspricht, bezieht sich künftig auf die Lage und teilweise die Größe eines Gebäudes. Zu unterscheiden sind dabei freistehende, einseitig angebaute und sonstige Wohngebäude sowie Erweiterungen und Ausbauten. Bei freistehenden Wohngebäuden hängt der zulässige Wert darüber hinaus noch von der Gebäudenutzfläche ab. Die Anforderungen für kleine, freistehende Wohngebäude sind schärfer als bei anderen Wohngebäuden. Neu eingeführt wird ein Bilanzierungsverfahren für Wohngebäude auf Basis der DIN V 18 599. Hierzu ist geplant, sie um einen Teil für Wohngebäude zu erweitern. Das bisherige Monatsbilanzverfahren nach DIN V 4108-6 und DIN 4701-10 ist alternativ noch erlaubt. Beim Nachweis ist darauf zu achten, beim zu berechnenden Wohngebäude das 58 mikado 8.2009 ◂◂Durch deutlich niedrigere Heizkosten amortisiert sich die energetische Modernisierung eines Gebäudes schnell gleiche Verfahren anzuwenden wie beim Referenzgebäude. Das vereinfachte Verfahren zur Berechnung von Jahresheiz- und Primärenergiebedarf für Wohngebäude entfällt. An seiner Stelle ist entweder das neue Bilanzierungsverfahren nach DIN V 18599 oder das Monatsbilanzverfahren nach DIN V 4108-6 in Verbindung mit DIN V 4701-10 anzuwenden. Die „76-Prozent-Regel“ entfällt. Für Gebäude mit Heizsystemen, für die es keine Berechnungsregeln gibt, erlaubte die EnEV 2007, den Nachweis durch Einhaltung des Transmissionswärme-Transferkoeffizienten zu führen. Das ist nun nicht mehr möglich. Stattdessen sind für das Berechnen der Heizsysteme Komponenten mit ähnlichen energetischen Eigenschaften anzusetzen. Des Weiteren sind elektrische Nachtspeicherheizungen langfristig außer Betrieb zu nehmen, wird die Einhaltung von Nachrüstverpflichtungen und anlagentechnischen Anforderungen künftig vom Bezirksschornsteinfegermeister vorgenommen und eine private Nachweispflicht eingeführt und stichprobenweise durch die zuständigen Behörden kontrolliert. Neubauten unterliegen deutlich höheren Anforderungen Bei zu errichtenden Gebäuden verschärft sich das energetische Anforderungsniveau gegenüber der EnEV 2007 beim Jahres-Primärenergiebedarf um ca. 30 % und bei der Gebäudehülle um ca. 15 %. Nicht überschritten werden dürfen Höchstwerte beim Jahres-Primärenergiebedarf für Perspektiven mikado-Interview Mit der EnEV Aufträge akquirieren Für den Holzbau sind die Themen „EnEV“ und „Energieeffizienz“ eine große Chance. Man muss nur wissen, wie man damit Aufträge an Land zieht. mikado befragte dazu Zimmermeister Josef Lechner, Inhaber eines über 25 Jahre alten Holzbaubetriebs im oberbayerischen Tittmoning. Und das mitten in der Finanzkrise. Wird also doch noch in Gebäude investiert? Ja, gerade jetzt. Die Menschen haben erkannt, dass Immobilien eine gute und sichere Wertanlage sind. Gerade Investitionen in eine energetische Modernisierung amortisieren sich schnell – wegen der steigenden Energiepreise und wegen der staatlichen Förderungen. Kaum wo kriegen Sie heute ohne Risiko eine so www.mikado-online.de dass er sein Haus jemandem anvertraut, der kompetent ist und zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis arbeitet. ▸▸Zimmermeister Josef Lechner hält für Bauherren Vorträge über die EnEV und signalisiert damit Kompetenz und ganzheitliches Denken Holzbau Lechner mikado: Herr Lechner, wie nutzen Sie die Themen „EnEV“ und „Energieeffizienz“ zur Umsatzsteigerung? Josef Lechner: So besonders in die Offensive gehen müssen wir gar nicht. Wir hielten in der letzten Zeit drei Vorträge über dieses Thema – über die Gesetzesänderungen und was es mit dem Energieausweis auf sich hat – auf einer regionalen Gewerbeschau bei uns, am „Tag des Schreiners“ bei einem unserer regionalen Kooperationspartner und bei mir im Betrieb für eingeladene Stammkunden. Das war die eine Maßnahme. Die andere und wichtigere: Einer meiner Mitarbeiter ist nicht nur Zimmerermeister und Bautechniker, sondern auch staatlich anerkannter Energieberater mit Eintragung in der dena-Liste. Das ist wichtig, um Kundenfragen kompetent beantworten zu können. Die Kunden wünschen heute eine gute und ganzheitliche Beratung. Die Aufträge erhält nicht der, der am billigsten ist, sondern der, zu dem die Kunden am meisten Vertrauen entwickeln. Wenn ein Kunde mit der Arbeit eines Handwerksbetriebs zufrieden ist, erzählt der das auch weiter. Das spricht sich herum. Und dann kommen weitere Kunden von selber. Wir sind momentan ausgelastet wie schon lange nicht mehr. hohe Verzinsung wie beim Senken des Energieverbrauchs durch eine gute Wärmedämmung und Heizungsanlage. Wenn man seinen Kunden das verständlich machen kann, dann sind eventuelle Zweifel schnell beseitigt und dann nehmen sie bereitwillig Geld in die Hand, um ihr Gebäude vernünftig sanieren zu lassen. „Die Aufträge erhält derjenige, zu dem die Kunden am meisten Vertrauen entwickeln.“ Sie sind dann also vor allem im Gebäudesanierungsbereich tätig? Dieses Arbeitsfeld nahm die letzten Jahre immer mehr zu und macht inzwischen rund 70 Prozent unserer Aufträge aus. Und gerade hier ist Erfahrung und Kompetenz gefragt. Wichtig ist, den Kunden klarzumachen, dass, wenn etwas saniert werden muss, weil es in die Jahre gekommen ist, es wesentlich günstiger kommt, wenn dann gleich in einem Aufwasch ein ganzes Maßnahmenpaket umgesetzt wird. Wenn ein Kunde aber viel Geld ausgibt, will er spüren, Das ist das ganze Erfolgsgeheimnis? Mehr ist es nicht. Ein Handwerksbetrieb braucht heute qualifiziertes Personal, um Kompetenz auszustrahlen und gute Arbeit abzuliefern. Er braucht viel Fachwissen und praktische Erfahrung, um ganzheitlich beraten zu können. Und er muss kundenorientiert denken und handeln. Dazu gehört, dass er sich die notwendige Zeit für seine Kunden nimmt. Dazu gehört auch eine reibungslose Abwicklung der Baustelle und dass er die am Ende sauber verlässt. Der Beratung kommt aber entscheidende Bedeutung zu? Ja, Kunden bringen heute schon ein gewisses Fachwissen mit, das sie sich aus Broschüren oder dem Internet angeeignet haben. Es darf nicht sein, dass der Handwerker weniger weiß als der Kunde. Er muss den Kunden ernst nehmen und klar signalisieren, dass er der Profi ist. Der Kunde muss sich bei ihm gut aufgehoben fühlen. Er muss Antworten auf seine Fragen und spontane Lösungskonzepte und grobe Kostenschätzungen erhalten. Oft kommen Interessenten einfach unangemeldet bei mir im Betrieb vorbei. Da ist wichtig, dass überhaupt ein Ansprechpartner da ist. Ich habe inzwischen zwei Meister angestellt, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Die halten mir den Rücken frei und dadurch haben wir mehr Zeit für Kundengespräche. Dieser Aufwand zahlt sich aus. Herr Lechner, vielen Dank für das interessante Gespräch. 59 Perspektiven ◂◂Seit der ersten Wärmeschutzverordnung von 1978 haben sich die energetischen Mindeststandards für Neubauten deutlich verschärft Primärenergiebedarf kWh/(m2a) 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Mindest­ 1. WSchVO wärmeschutz 1978 3. WSchVO 1995 EnEV 2002 –2007 EnEV 2009 EnEV 2012 U-Werte der EnEV 2009 / EnEV 2007 1,80 1,70 EnEV 2007 1,60 U-Wert W/(m2k) 1,40 EnEV 2009 1,30 1,20 ◂◂Die Mindestanforderungen der EnEV 2009 sind durchschnittlich um 30 Prozent höher als die der EnEV 2007 1,00 0,80 0,60 0,40 0,20 0,24 0,35 0,24 0,30 0,20 0,25 0,00 Außenwände Fenster Steildächer zu beheiztem Raum (A/Ve). Das ist bei der neuen EnEV 2009 nicht mehr der Fall. Sie gleicht das Rechenverfahren dem für Nichtwohngebäude an. Auch das vereinfachte Verfahren für die Berechnung des JahresHeizwärmebedarfs bei Wohngebäuden ist in der neuen EnEV 2009 nicht mehr enthalten. Eine weitere Änderung betrifft den Nachweis des Transmissionswärmeverlusts bei Wohngebäuden. Hier sind nach der EnEV 2009 Höchstwerte in Abhängigkeit vom Gebäudetyp sowie teilweise von der Gebäudenutzfläche angegeben. In der EnEV 2007 durfte der maximale Transmissionswärmeverlust für ein freistehendes Einfamilienhaus mit einem A/Ve-Verhältnis von 0,8 und 200 m2 Gebäudenutzfläche 0,49 W/(m2K) betragen. 60 mikado 8.2009 Errechneter Endenergiebedarf sinkt bei Stromeinspeisung Der § 5 wurde in der EnEV 2009 vollkommen neu gefasst. Er enthält nun Regelungen zur Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien. Die bisher enthaltenen Regelungen zur Prüfung alternativer Energieversorgungssysteme bei zu errichtenden Gebäuden sind in der EnEV 2009 nicht mehr enthalten. Das in der Zwischenzeit eingeführte Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) schreibt ja den Einsatz erneuerbarer Energien zur Deckung eines Anteils am Wärmebedarf schon zwingend vor. Künftig ist Strom aus erneuerbaren Energien aber bei der Berechnung des Endenergiebedarfs abziehbar, wenn er im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu dem Gebäude erzeugt, vorrangig selbst genutzt und nur ein Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist wird. Auch Bestandsmodernisierung muss Standards erfüllen Flachdächer Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung. Höchstwerte gibt es außerdem für die wärmeübertragenden Umfassungsflächen: für die Transmissionswärmeverluste bei Wohngebäuden und für die mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten bei Nichtwohngebäuden. Zusätzlich gibt es neue Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz, an die Dichtheit der Gebäudehülle, an den Mindestwärmeschutz sowie Regelungen zu Wärmebrücken. Im Unterschied zur EnEV 2007 wird beim Nachweis des Jahres-Primärenergiebedarfs für Wohngebäude der Maximalwert für ein Referenzgebäude berechnet. Die EnEV 2007 ermittelte den maximalen Jahres-Primärenergiebedarf noch in Abhängigkeit des Verhältnisses von Außenfläche Demgegenüber definiert nun die neue EnEV 2009 einen Höchstwert von nur noch 0,40 W/(m2K), verschärft ihn also um rund 20 %. ▾▾Der Heizenergieverbrauch der Haushalte macht einen großen Anteil am Gesamtenergieverbrauch aus Bei der Modernisierung bestehender Gebäude sind künftig bestimmte Anforderungen einzuhalten, wenn bei wesentlichen Änderungen an Endenergieverbrauch in Deutschland Gewerbe: 16 % Industrie: 26 % Raumwärme: 75 % Haushalte: 30 % Verkehr: 28 % Warmwasser: 12 % Elektrogeräte + Beleuchtung: 13 % Quelle: dena/Energiedaten BMWi Entwicklung der energetischen Anforderungen Perspektiven ein Dachraum, wenn er eine lichte Höhe aufweist, innerhalb der sich ein durchschnittlich großer Mensch in aufrechter Haltung ohne Mühe bewegen kann. Internetportal „Energie und Bau“ Neben aktuellen News, Fachinhalten, Anwendertipps und Praxisbeispielen bietet die Onlineplattform praktische Tools an, um notwendige Berechnungen sofort durchführen zu können. Das Hauptmenü gliedert sich in die Themenbereiche EnEV, Erneuerbare Energien, Altbausanierung, Gebäudetechnik und Projekte. Ein Newsletter unterrichtet wöchentlich über neueste Entwicklungen. Unternehmer haben die EnEV-Einhaltung zu bestätigen www.energieundbau.de Außenbauteilen die geänderte Fläche mehr als 10 % beträgt oder wenn bei Erweiterungen und Ausbauten die hinzukommende Nutzfläche mehr als 15 m2 groß ist. Der Nachweis ist wahlweise mit dem Bauteilverfahren oder dem Referenzgebäudeverfahren durchführbar. Beim Bauteilverfahren darf das geänderte Bauteil festgelegte Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) nicht überschreiten. Die sind im Vergleich zur EnEV 2007 deutlich verschärft. Für Außenwände steigen die Anforderungen von 0,35 bis 0,45 auf 0,24 W/(m2K), für Fenster von 1,70 auf 1,30 W/(m2K), für Steildächer von 0,30 auf 0,24 W/(m2K) und für Flachdächer von 0,25 auf 0,20 W/(m2K). Das „Referenzgebäudeverfahren“ führt den Nachweis über den JahresPrimärenergiebedarf für das gesamte Gebäude durch. Die Anforderungen sind erfüllt, wenn ein geändertes Wohn- oder Nichtwohngebäude den Jahres-Primärenergiebedarf eines Referenzgebäudes um nicht mehr als 40 % überschreitet. Oberste Geschossdecken brauchen bessere Dämmung Bisher ungedämmte, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecken beheizter Räume sind künftig so zu dämmen, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der Geschossdecke 0,24 W/(m2K) nicht überschreitet – bisher waren 0,30 zulässig. Als „nicht begehbar, aber zugänglich“ gelten Räume über der www.mikado-online.de obersten Geschossdecke, wenn sie keine Ausbaureserve für Aufenthaltsräume oder für andere Nutzungen darstellen. Neu hinzugekommen ist die Regelung, dass auch begehbare, bisher ungedämmte oberste Geschossecken beheizter Räume ab dem 1. Januar 2012 eine Dämmung aufweisen müssen. Der U-Wert der Geschossdecke darf dabei 0,24 W/(m2K) nicht überschreiten. Ausnahmen von dieser Verpflichtung bestehen nur, wenn besondere Umstände wie unangemessener Aufwand und nicht ausreichende Wirtschaftlichkeit vorliegen. Das kann beispielsweise bei einer Vermietung der Fall sein, wenn bei den Baumaßnahmen bestehende Einbauten zu beseitigen wären. Diese Pflicht gilt aber auch als erfüllt, wenn anstelle der obersten Geschossdecke das darüber liegende, bisher ungedämmte Dach gedämmt wird. Als „begehbar“ gilt Um den Vollzug der EnEV zu stärken, gelten künftig „private Nachweispflichten“. Sie sind erforderlich ▸▸ bei Änderungen an Außenbauteilen von Bestandsgebäuden, ▸▸ bei der Dämmung oberster Geschossdecken oder darüber befindlicher Dächer, ▸▸ bei Einbau oder Erneuerung von Heizkesseln oder sonstigen Wärmeerzeugersystemen, ▸▸ bei der Dämmung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen, ▸▸ bei Einbau oder Erneuerung von raumlufttechnische Anlagen. Unter „privaten Nachweisen“ versteht man Erklärungen, in denen der Unternehmer schriftlich bescheinigt, dass die geänderten oder eingebauten Bau- oder Anlagenteile den Anforderungen der EnEV 2009 entsprechen. Sie sind dem Bauherrn oder Eigentümer unverzüglich nach Abschluss der Bauarbeiten zu übergeben und von ihm dann mindestens fünf Jahre aufzubewahren. Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt; Dipl.-Ing. Heike Kempf, Siegen / gh ▪ Die längere Originalfassung dieses Artikels erschien 2009 im Internetportal „Energie und Bau“. EnEV Plus Inhalt: Energieausweise nach der EnEV 2009; Berechnungssoftware für Wohnungsbau und Nichtwohnungsbau; Kosteninformationen zu Modernisierungsvorschlägen; Wirtschaftlichkeitsberechnungen; sirAdos-Datenbank mit Kennwerten von rund 1700 Bauteilen CD-ROM mit Schnelleinstieg und Handbüchern WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Kissing ı 599 Euro Bestellnummer: B9490 ı ISBN: 978-3-8277-9490-1 www.weka.de/architektur → Shop 61 Heinz-Holzbauplanung & Zimmerei Perspektiven Gemeindezentrum Zugeschaut und mitgebaut Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde verdankt seine Existenz der effektiven Planung und konsequenten Arbeitsvorbereitung eines engagierten Zimmermeisters. Begeisterung und Eigenleistung sparten bares Geld. 62 mikado 8.2009 Perspektiven Perspektiven ▸▸Die Zimmerer fertigen alle HolzrahmenbauElemente direkt vor Ort. Genaue Positionspläne sichern eine schnelle Montage ▸▸Die einseitig offenen Wandelemente vervollständigen die Gemeindemitglieder später in Eigenleistung ◂◂Mit vorbildlicher Planung und vereinten Kräften ließ sich das neue Zentrum kostengünstig realisieren E ine der christlichen Gemeinden des 7200 Einwohner zählenden Städtchens Herdorf spielte mit dem Gedanken, sich ein Gemeindezentrum zu leisten. Dafür stand jedoch nur ein Budget von 500 000 Euro zur Verfügung. Die Gemeinde holte Angebote von mehreren Architekten und einer Zimmerei ein. Gezielte Planung bringt Auftrag Die Kostenermittlungen der Architekten lagen bei etwa 800 000 Euro. Die Kalkulation der Zimmerei Heinz veranschlagte jedoch nur 500 000 Euro. Die Kostenschätzung von Zimmermeister Hartwig Heinz sah einen www.mikado-online.de großen Anteil an Eigenleistung der Gemeindemitglieder vor. Für seine Planungsleistung berechnete er nur einen Teil des sonst Üblichen – als Geschenk an die Gemeinde. „Die restlichen Einsparungen ergeben sich aus der von Beginn an konsequenten dreidimensionalen CAD-Planung des Bauwerks. Im Gebäudemodell erkenne ich sofort Widersprüche und vermeide so unnötige Arbeiten. Ein weiterer Punkt ist eine gezielte Arbeitsvorbereitung“, erklärt Heinz. Die Planung sah ein pavillonartiges Gebäude in Holzrahmenbauweise vor. Im Grundriss besteht es aus drei Polygonen, einem Sechseck, einem Achteck und einem Zwölfeck, die ineinander übergehen bzw. durch Übergangsbereiche miteinander verbunden sind. Das Achteck beherbergt mit etwa 165 m2 den großen Gemeindesaal, das Sechseck mit etwa 87 m2 den kleinen und das Zwölfeck die übrigen Räumlichkeiten. Der Bezug zwischen Achteck und Sechseck besteht darin, dass bei gleicher Kantenlänge die Fläche des Sechsecks in etwa halb so groß ist wie die des Achtecks, so wie es das Raumprogramm der Gemeinde vorsah. Die Gemeinde war nicht auf eine spezielle Bauweise fixiert und hatte daher nichts gegen ein Gebäude in Holz einzuwenden, solange es 63 Perspektiven ◂◂In die Aufdachsparrenebene über dem Gemeindesaal integrierte der Holzbauer horizontal zwei hölzerne Lüftungskanäle im Rahmen des Budgets lag. Hartwig Heinz musste dem Bauherrn allerdings die Frage beantworten, warum ein Gebäude mit insgesamt 34 Ecken, was der Gemeinde ungeheuer kompliziert erschien, einfacher sein soll als ein einfaches rechteckiges Gebäude. „Wenn man die Konstruktion dreidimensional im Griff hat, spielt es keine Rolle, welche Form man entwirft“, erklärte Heinz. Für die Kalkulation hatte er seinen Planungsvorschlag wie üblich dreidimensional im CAD konstruiert. Eine Visualisierung samt Animation zur virtuellen Begehung des Gebäudes war schnell gemacht und überzeugte die Gemeinde davon, dass der Zimmermeister ganz genau weiß, wovon er spricht. Die Auflagerbereiche der zeltförmigen Dachkonstruktion beruhen auf der Grundform des Kreises, der statische Vorteile bietet: Lasten heben sich innerhalb einer solchen Form gegenseitig auf. Das nutzte Heinz aus und spannte die sternförmig angeordneten Gratsparren an ihren Fußpunkten über Stahlzugbänder zusammen. So bilden sie ein in sich geschlossenes statisches System – eine Möglichkeit, kostengünstige Dächer zu bauen. Grundriss WC Damen Technik WC Herren Lager Beh.-WC Kinderstd.raum 1 Küche Jugend Foyer/Aufenthalt Saal 1 64 Backstage/ Stuhllager Freizeit Kinderstd.raum 2 mikado 8.2009 Saal 2 Holzrahmenbau auf deutsch-amerikanisch Die amerikanische Art, Holzrahmenbauten erst auf der Baustelle zu montieren, hat Heinz für sich als großen Kostenvorteil erkannt. So benötigt er keine Halle für die Vorfertigung. Die Arbeitsvorbereitung handhabt er allerdings nicht amerikanisch, sondern ganz und gar deutsch: Sämtliche Hölzer, die durch die Maschinen laufen, werden dank CNC-Abbund auf zwei Zehntel Millimeter genau zugeschnitten und nummeriert an die Baustelle geliefert. Mithilfe von Positionsplänen landen sie dann auch genau da, wo sie hingehören. Mit dieser konsequenten Systematik kann kaum etwas schief laufen. Für Heinz ist das eine schnelle und einfache Möglichkeit, kostensparend zu arbeiten. Konstruktiv dicht ◂◂Für die Formfindung bot sich die christliche Symolik an. Das Zwölfeck z.B. steht für die zwölf Apostel Die Arbeitsteilung sah Folgendes vor: Das Haupttragwerk stellen und montieren die Zimmerleute. Die übrigen Arbeiten, wie Elektrokabel verlegen, Wandplatten anbringen oder Schalungen aufnageln, übernehmen unter Anleitung die Gemeindemitglieder. Heinz nutzt die Fähigkeit des Holzes, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, und setzte als Dämmstoff Zellulose ein. „Hier ist darauf zu achten, diese Fähigkeit nicht durch Dampfsperren, Abklebebänder oder Farben zu unterbinden. Da eine Zellulose-Dämmschicht bereits eine winddichte Ebene bildet, verzichten wir hier komplett auf Abklebebänder“, erklärt der Zimmermeister. Durch den Wandaufbau (6/16 oder 18 cm dicke Holzrahmenbau-Ständer, raumseitige OSB-Beplankung und Gipskarton und außen 4 oder 6 cm Holzfaserplatten mit dampfdiffusionsoffenem Silikonharzputz) ergeben sich bereits mehrere Winddichtigkeitsebenen – unter anderem durch die Beplankung aus OSB-Platten, die auf den Pfosten der Holzrahmenbauwände gestoßen sind, aber auch durch die über Nut und Feder gefügten Holzfaserplatten auf der Außenseite. Heinz stellte die Winddichtigkeit konstruktiv her. Auch Perspektiven ◂◂Blick in den großen Gemeindesaal: Die Gratsparren der Dachkonstruktion bilden zusammen mit der Stahlunterspannung ein in sich geschlossenes statisches System Aufwand ist sonst natürlich nicht möglich und dem Engagement der Mitglieder zu verdanken.“ Beitrag zum Umweltschutz Das im Gemeindezentrum verbaute Holz hat der Erdatmosphäre 161 t Kohlendioxid (CO2) entzogen und ist nun in Form von Kohlenstoff dauerhaft gebunden. Das Projekt erhielt dafür als erstes in Rheinland-Pfalz eine Auszeichnung der CO2-Bank (www.co2-bank.de). Die Urkunde konnte die Gemeinde bei der Einweihungsfeier Anfang April 2009 in Empfang nehmen. Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag, Übergänge, z.B. die zu den Dachsparren, schloss er über Nut- und Feder-Verbindungen winddicht an. Die Winddichtigkeit lag in der Verantwortung der Profis. Lüftungsanlage aus Holz Bereits während der laufenden Arbeiten kam der Wunsch nach einer Lüftungsanlage (mit Wärmerückgewinnung) für den großen Gemeindesaal auf. Eine solche Anlage benötigt aber entsprechend groß dimensionierte Be- und Entlüftungsröhren, sodass zunächst nicht klar war, wo sie untergebracht werden sollte, vor allem, weil die Rohre an keiner Stelle sichtbar sein sollten. Der Zimmermeister löste das Problem mithilfe der Aufdachsparrenebene, die als Dämmebene über der Sichtschalung mit Dampfbremse angeordnet ist. Hier ließen sich die Lüftungskanäle integrieren, indem die Holzbauer parallel zur Traufe rundum zwei ringförmige Bereiche mit pfettenähnlichen Holzquerschnitten ausbildeten. Oberseitig mit OSB-Platten geschlossen, ergeben sich zwei 18 cm hohe und 117 cm breite Kanäle. Der eine für Zuluft, der andere für Abluft. Heinz ließ diese Konstruktion im Hinblick auf Hygiene von dem Fachingenieur prüfen. Der bescheinigte www.mikado-online.de einwandfreies Funktionieren und lobte den Vorteil der Holzröhren gegenüber Stahlblech, Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben zu können. Insgesamt kostete die Lösung in Holz nur ein Drittel der Variante in Stahlblech. Ein zweites Aufdach mit 14 cm Wärmedämmung schließt das Ganze nach oben hin ab. Das Gebäude übertrifft die Anforderungen der WSVO 2007 (KfW 60). Eine Erdwärmepumpe sorgt kostengünstig für Energie. Alle Sparpotenziale genutzt Neben der sauberen Detaillierung und den vielen Eigenleistungen verblüfft bis zuletzt der günstige Preis. Er hat trotz Lüftungsanlage die Grenze von 500 000 Euro nicht überschritten. Eine weitere „Sparmaßnahme“: Die konsequente CNC-Fertigung ermöglichte die millimetergenaue Vorfertigung der Schalung für die Bodenplatte, was den Vermessungsaufwand erheblich reduzierte. Für angrenzende Gewerke ließen sich aus den 3D-CAD-Dateien Produktlisten generieren, mit denen die Gemeindemitglieder auf Einkaufstour gingen. „Aufgrund der Zeit, die sie sich genommen haben, um Preise zu recherchieren und zu vergleichen, erhielten wir die Produkte besonders günstig“, resümiert Heinz. „Solch ein Karlsruhe ▪ Steckbrief Bauvorhaben: Christliches Gemeindezentrum des Vereins für christliche Mission und Wohltätigkeit Herdorf e.V. Energiestandard: KfW 60 Bauzeit: 2/2008 bis 3/2009 Baukosten: 500 000 Euro Nutzfläche: 554 m2 Umbauter Raum: 2604 m³ Holzbauplanung und ausführendes Holzbauunternehmen: Heinz-Holzbauplanung & Zimmerei ı D-57299 Burbach www.heinz-holzbauplanung.de Statik: Dipl.-Ing. Bernhard Güth D-56477 Rennerod Bauleitung: Bauausschuss der Christlichen Gemeinde Herdorf Abbundzentrum: Schneider Holzbau GmbH D-57250 Netphen CAD-Software: S&S Datentechnik für den Holzbau GmbH D-42929 Wermelskirchen www.abbund.com Dacheindeckung: Manfred Rosenkranz GmbH & Co. KG D-57520 Mauden www.manfred-rosenkranz.de 65 Unternehmen Buildair Europäische Dichtkunst Am 1. und 2. Oktober 2009 finden in Berlin das 4. Internationale Symposium zur Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungskanälen (BUILDAIR), vormals „Europäisches BlowerDoor-Symposium”, und die 30. AIVC-Konferenz „Entwicklungen bei hocheffizienten Gebäuden und die Rolle der Lüftung“ statt. Veranstalter sind das Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH und das Air Infiltration and Ventilation Center (AIVC) in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik, INIVE und Implementing Agreement „ECBCS“ der IEA. Ein Themenschwerpunkt wird die „Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungsanlagen – von der Theorie zur großflächigen Anwendung“ sein. Es gibt hier viele interessante Punkte für Präsentationen und Diskussionen, z.B. Messtechnik, neue Produkt- und Systementwicklungen, Messergebnisse in situ, Prognosetechniken, Normen und Verordnungen, ökonomische Aspekte, extreme Werte der Gebäudedichtheit und Anwendungen der Gebäudethermographie. Weiterhin wird sich das Symposium mit der Thematik „Energieeffiziente Lüftung und weitere Innovationen für hocheffiziente Gebäude“ befassen. Wie die Erfahrungen aus den ersten drei Symposien zur Luftdichtheit zeigen, gibt es innerhalb der Gemeinschaft der in Europa am Bau Tätigen sehr viel voneinander zu lernen, da die Länder bei den einzelnen Themen verschiedene Ansätze verfolgen und die Themen in unterschiedlicher Tiefe bearbeitet haben. Die Tagung wird von einer Fachausstellung mit innovativen Produkten und Dienstleistungen begleitet. Diese Fachausstellung ist auch für Nichttagungsteilnehmer kostenfrei zugänglich. Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH D-31832 Springe ı www.e-u-z.de Schaffitzel Holzindustrie Gute Aussichten in Holz Am 26. Juni 2009 verlieh das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg den Holzbaupreis Baden-Württemberg 2009. Minister Peter Hauk würdigte in der Hochschule in Biberach unter anderem den „Aussichtsturm“ in Rechberghausen für die beispielhafte Verwendung von Holz mit einer Anerkennung. „Mit seinem eleganten und unprätentiösen Erscheinungsbild unterscheidet sich der Aussichtsturm angenehm von anderen Beispielen dieses Bauwerktypus“, urteilte die Jury. Sie lobte die landschaftsnahe Gestaltung und den nachvollziehbaren, logischen konstruktiven Aufbau. Ausgeführt hatte den Aussichtsturm die Firma Schaffitzel Holzindustrie. ▴▴Der im Grundriss kreisförmige Turm hat ein klares Konstruktionsprinzip: Das Holztragwerk ist mit Holzlamellen verkleidet, innen führt eine Spindeltreppe in Stahlsystembauweise nach oben 66 mikado 8.2009 Schaffitzel Holzindustrie GmbH & Co. KG D-74523 Schwäbisch Hall www.Schaffitzel.de ▴▴Der Turm ist 12,30 m hoch und hat einen Durchmesser von ca. 4,50 m. Die zwölf in Sektoren von jeweils 30 Grad radial angeordneten Stützen bestehen aus Lärchenbrettschichtholz Unternehmen ÄBERPRàFUNGVON,àFTUNGSANLAGENMITDER -INNEAPOLIS"LOWER$OOR Glunz $ASMARKTFàHRENDE,UFTDICHTHEITS -ESS3YSTEMFàR!,,%&ËLLE 5NIVERSELLER%INSATZIN0ASSIVHËUSERN 7OHNGEBËUDENNACH%N%6UND!LTBAU IN-EHRFAMILIENHËUSERN'EWERBE UND6ERWALTUNGSGEBËUDEN Auf Nummer sicher 7IRBERATEN3IEGERNE "LOWER$OOR'MB( s%NERGIEUND 5MWELTZENTRUMs3PRINGE%LDAGSEN WWWBLOWERDOORDE HECO-TOPIX®-CC Das perfekte Holzverbindungsmittel mit Zug für den Ingenieur-Holzbau Zieht aufgrund unterschiedlicher Gewindesteigungen beim Verschrauben die zu verbindenden Teile zusammen ▴▴Die Dekra bescheinigt allen deutschen Standorten der Glunz AG alle Standards bei Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement. Vertreter des Unternehmens nahmen die Zertifikate in Horn-Bad Meinberg entgegen Die deutschen Glunz-Standorte erfüllen international anerkannte Maßstäbe in puncto Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement. Das bescheinigte die Dekra mit ihren Prüfzeichen OHSAS 18001:2007, ISO 14001:2004 und ISO 9001:2008. Ende Mai nahm das Managementteam des Holzwerkstoffherstellers die Zertifikate entgegen. Die Bestätigung machte zum ersten Mal auch die vorbildliche Arbeitssicherheit für die Standorte Kaisersesch, HornBad Meinberg, Beeskow und Duisburg amtlich. Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.glunz.de Dank HECO-TOPIX®-Spitze und -Zylinderkopf sind auch kleine Schraubabstände ohne Aufspalten zu realisieren HECO-Schrauben GmbH & Co. KG Dr.-Kurt-Steim-Straße 28 D-78713 Schramberg Telefon: +49 (0 )74 22 / 9 89-0 E-Mail: [email protected] Bemessungsnachweise über HECO®-Bemessungssoftware HCS Allgemein bauaufsichtlich zugelassen, Z-9.1-665 Wir geben Holz eine neue Dimension Haas Kann sich Seen lassen Zum 1. Juni 2009 hat Heiko Seen die Leitung des Vertriebs und des Produktmanagements der Sparte Holzprodukte in der Haas Group übernommen. Der 39 Jahre alte Zimmerer und Ingenieur begann seinen beruflichen Werdegang in der Anwendungstechnik. Bald übernahm er erste Vertriebsverantwortungen in verschiedenen Unternehmen. Bei Steico war Seen lange Zeit als Leiter Vertrieb und Produktmanagement von Doppel-T-Trägern tätig. 2005 übernahm Heiko Seen die Gesamtvertriebsleitung mit den Bereichen Außendienst, Innendienst, Anwendungstechnik und Key Account für alle Vertriebsgebiete. Haas GmbH & Co. Beteiligungs KG D-84326 Falkenberg www.Haas-Group.com www.mikado-online.de BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge Just-in-time-Lieferung frei Haus Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz ▴▴Wer Holzprodukte bei Haas kauft, bekommt es in Zukunft mit ihm zu tun: Heiko Seen leitet jetzt den Vertrieb und das Produktmanagement der Sparte Holzprodukte Industriestr. 24 · 49492 Westerkappeln Tel 05456/93 03 0 · Fax 05456/93 03 30 E-Mail: [email protected] Internet: www.poppensieker-derix.de W. u. J. Derix GmbH & Co · Dam 63 41372 Niederkrüchten · [email protected] Tel 02163 / 89 88 0 · Fax 02163 / 89 88 87 Internet: w w w . d e r i x . d e Poppensieker & Derix Niederlassung Hamburg · Heegbarg 25 · 22391 Hamburg Telefon 040 / 60 68 21 05 · Telefax 040 / 60 68 21 04 · [email protected] Die ganze Bandbreite des Holzleimbaus 67 Unternehmen ZimmererAusbildungsZentrum 25 Jahre lang Erfolg Streger Weiter denken ◂◂Gerhard Lutz, Leiter Kompetenzzentrum Holzbau & Ausbau (M.), Ullrich Huth, Vorsitzender des Bundes Deutscher Zimmermeister (l.), und Josef Schlosser, Präsident des Zimmererverbandes Baden Württemberg (r.), brachten am Kompetenzzentrum den Energiepass an Das ZimmererAusbildungsZentrum (ZAZ) in Biberach feierte vom 19. bis 21. Juni 2009 sein 25-jähriges Bestehen. Über 1800 Gäste feierten mit. Ein Festakt läutete die Feierlichkeiten ein. Hauptgeschäftsführer Joachim Hörrmann bot einen interessanten und kurzweiligen Rückblick auf 25 Jahre Zimmerer-Ausbildung. Den Auftakt machte der Gesamtleiter des ZAZ und des Kompetenz Zentrums Holzbau & Ausbau: Thomas Rothfuß zeigte eine unterhaltsame Präsentation über die Entwicklung des ZimmererAusbildungsZentrums. Anschließend überbrachten Karl-Heinz Schmid, Vorsitzender des Berufsförderungsvereins, sowie Wolfram Blüml, stellvertretender Landrat, ihre Glückwünsche. Dipl.-Ing. Ullrich Huth, Vorsitzender des Bundes Deutscher Zimmermeister, ließ in der Festansprache anhand eindrucksvoller Zahlen die vergangenen Jahre Revue passieren: 25 Jahre ZAZ in Zahlen heißt 31 470 ausgebildete Lehrlinge im 2. und 3. Lehrjahr, 966 000 Ausbildungstagewerke und 780 600 Internatstagewerke. Interessante Vorträge von A wie Abbundsoftware bis Z wie Zentralheizung mit Holz begleiteten die Tage der offenen Tür. Auch die Zimmerer-Nationalmannschaft gewährte einen Einblick in ihr Training. Streger Massivholzteppen unterstützt den Schutz des Regenwaldes mit einer Spende an die Oro-Verde-Stiftung. „Wer Holz verarbeitet, sollte sich für den Waldschutz einsetzen“, begründet Ingo Rudolph, geschäftsführender Gesellschafter, das Engagement. Obwohl der Massivholztreppenbauer vor allem einheimische Hölzer verwendet, hat sich das Unternehmen für den Schutz eines Areals im Nationalpark „Sierra del Lacandon“ in Guatemala entschieden. Im Rahmen des Projektes „Ich ▴▴Ingo Rudolph schützt den Regenwald schenk Dir ein Stück Regenwald“ kauft das Unternehmen das ca. 67 000 m2 große Gelände und schützt es für die Dauer von zehn Jahren, z.B. durch das Anleiten der einheimischen Bauern bei der Anpflanzung. STREGER Massivholztreppen GmbH D-39615 Krüden ı www.streger.de Erlus Tausche Dach gegen Urlaub Zimmererausbildungszentrum Biberach D-88400 Biberach ı www.zaz-bc.de ▴▴Für 240 m2 neu gedeckte Dachfläche erhielt das Ehepaar Schätzl aus Rohrbach als Erstes die Abdachprämie von ErlusVertriebsleiter Guido Hörer (2.v.l.). Fabian Daffner (Außendienst Erlus AG, r.) und Herbert Ehrnstrasser (Zimmerer) gratulierten ▴▴Ausbildung vor 25 Jahren und heute: Thomas Rothfuß, Gesamtleiter ZimmererAusbildungsZentrum und Kompetenzzentrum Holzbau & Ausbau, im Gespräch mit einem Auszubildenden von heute und einem Ausbildungsmeister, einem Auszubildenden vergangener Tage 68 mikado 8.2009 Erlus hat sich zum fünfjährigen Jubiläum des Lotus etwas Besonderes einfallen lassen: Jeder, der sein Dach bis zum 31. September 2009 mit dem Jubiläumsziegel deckt, erhält – abhängig von der Größe der Dachfläche – bis zu fünf Hotelgutscheine. Das Ehepaar Schätzl war mit bei den ersten Teilnehmern der bundesweiten Aktion und darf nun in den Urlaub fahren. Guido Hörer, Vertriebsleiter in Ergoldsbach, überreichte drei Hotelgutscheine für die Reise in ein Hotel ihrer Wahl für zwei Personen. ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn ı www.erlus.de Unternehmen Sema Allgäuer lassen’s krachen ◂◂Gut gelaunt im Festzelt: der Wilpoldsrieder Bürgermeister Arno Zengerle und die beiden Sema-Geschäftsführer Thomas Pfluger und Bernd Probst (v.l.n.r.) Zwei Tage lang feierte Softwarehersteller Sema sein 25-jähriges Firmenjubiläum. Am 26. Juni 2009 trafen sich alle Mitarbeiter und Partner bei der Firmenzentrale im Allgäu zu einem stimmungsvollen Fest – der am weitesten gereiste aus dem 2500 km entfernten St. Petersburg. Am 27. Juni war Tag der offenen Tür für Kunden und Interessenten, die das Angebot auch zahlreich nutzten und als Geschenk das Modul „Projektpresenter“ aus der neuen Version V11.0 erhielten. Die Sema-Software läuft inzwischen bei rund 6000 Kunden in 30 Ländern. Fotos der Veranstaltung gibt’s in der mikado-Bildergalerie. ) !#&" && #&% !% #%'!#$%# (((#&" #%& #& &#*#$% SEMA GmbH D-87499 Wilpoldsried www.sema-soft.de Fermacell Drin ist, was drauf steht ▴▴Als Produktname ist Fermacell bereits fest etabliert. Xella hat jetzt die Konsequenz gezogen und aus der Xella Trockenbau-Systeme GmbH die Fermacell GmbH gemacht Die Duisburger Xella Trockenbau-Systeme GmbH heißt seit 15. Juni 2009 Fermacell GmbH. Damit ist Produktmarke zugleich Unternehmensmarke. Die neue GmbH bleibt weiterhin eine Geschäftseinheit der Xella Gruppe. Ausschlaggebend war, dass die Markenbekanntheit der Gipsfaserplatten in der Fachzielgruppe einen Wert von 97 % erreicht. Darüber hinaus erleichtert der einheitliche Produkt- und Firmenname die weitere Internationalisierung des Unternehmens. D;K# =;8H7K9>JIJ7FB;H Xella International GmbH D-47119 Duisburg www.xella.de {X[h(&&IjWfb[h ijdZ_]Wk\BW][h J[b[\ed0&('/,-()*& www.mikado-online.de mmm$]WX[bijWfb[h#Ód][h$Yec 69 Vorschau mikado 9.2009 erscheint am 3. September 2009 Matthias Bronske Thema des Monats Bauen im Bestand Bauen auf der grünen Wiese ist teuer und unökologisch. Die Nachverdichtung unserer Städte ist deshalb ein großes Zukunftsthema. Rest-, Brach- und Dachflächen erfordern aber ein behutsames und intelligentes Vorgehen. Der Holzbau erhält dabei eine immer wichtigere Rolle, denn hier kann er eine seiner Stärken ausspielen: die schnelle Montage vorgefertigter Elemente. Das verkürzt die Bauzeit und damit die Störung der Umgebung. Hotel Rosa Alpina Holzhäuser Villa als serielles Unikat Die Idee, Fertighäuser mit dem Namen von Stararchitekten zu verknüpfen, gab es schon öfters. Das Konzept bei der extravaganten Villa von Daniel Libeskind geht aber weit über das Bisherige hinaus. Das Besondere ist nicht nur, dass trotz serieller Produktion viel Spielraum für Individualität vorhanden ist, sondern vor allem, dass von Anfang an das Marketing im Mittelpunkt stand. Proportion GmbH Außerdem mikadoplus – Energieeffiziente Baudetails Holzwelten Biohotel in den Alpen Wenn Hotels erweitern, muss es schnell gehen. Drei Monate dauert die Zwischensaison und nur da kann sich die Branche eine Schließung leisten. Das Rosa Alpina in den Dolomiten erweiterte in diesem Zeitraum sein Haus um neun Suiten. Das war so schnell nur mit Holz realisierbar. Aber auch die Qualität stimmte, sodass der Bauherr dann eine der Suiten kurzerhand selbst bezog. Impressum Offizielles Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ) im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der Europäischen Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg. Verlag: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend: Herausgeber: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG sind als Kommanditistin: WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG und als Komplementärin: WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH Anzeigen: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 ı 86438 Kissing Fax +49 82 33.23 71 11 ı [email protected] Anzeigendisposition: Amelia Pérez-Moya Telefon +49 82 33.23 71 35 [email protected] Verlagsrepräsentantin: Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10 Geschäftsführer: Mirko Meurer ı Dr. Heinz Weinheimer Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17/2009 Aboverwaltung: Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30 [email protected] Zeitschriftenleitung Bauhandwerk: Christoph Maria Dauner Chefredakteur: Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.) 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Deshalb steht unsere gemeinsame Zukunft nicht in den Sternen, denn gemeinsam schaffen wir Wegweisendes aus einer „natürlich tonangebenden“ Position – früher, heute und in Zukunft. CREATON AG · Dillinger Straße 60 · D-86637 Wertingen Telefon: +49 (0) 8272 86 0 · Telefax: +49 (0) 8272 86 139 [email protected] · www.creaton.de