Neue Leitlinien zu funktionellen und

Werbung
26 Übersicht
Neue Leitlinien zu funktionellen und somatoformen
Störungen
Autoren
Constanze Hausteiner-Wiehle1, Rainer Schäfert2, Heribert Sattel2, Joram Ronel1, Markus Herrmann3,
Winfried Häuser4, Alexandra Martin5, Peter Henningsen1
Institute
Die Institutsangaben sind am Ende des Beitrags gelistet
Schlüsselwörter
▶ Somatoform
●
▶ Behandler-Patient●
Beziehung
▶ Gesprächsführung
●
▶ Diagnostik
●
▶ Psychotherapie
●
Zusammenfassung
Abstract
Die S3-Leitlinie „Umgang mit Patienten mit
nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“ betont syndromübergreifend die Gemeinsamkeiten im Management der vielfältigen Manifestationen unklarer
Körperbeschwerden in allen Fächern und Versorgungssektoren. Sie legt besondere Schwerpunkte auf Haltung, Behandler-Patient-Beziehung,
Gesprächsführung, biopsychosoziale Diagnostik
sowie eine schweregradgestufte, kooperative
Therapie. Die „Evidenzbasierte Leitlinie Psychotherapie somatoformer Störungen und assoziierter Syndrome“ liefert eine differenzierte Analyse
der Datenlage zur Wirksamkeit verschiedener
psychotherapeutischer Interventionen bei den
wichtigsten Störungsbildern. Beide Leitlinien
zusammen stellen einen großen Fortschritt hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung
der Behandlungsqualität in Deutschland dar,
zeigen aber auch enorme Struktur- und Forschungsdefizite auf.
The S3 guideline “Dealing with patients with
non-specific, functional and somatoform bodily
symptoms” emphasizes the similarities in the
management of the manifold manifestations of
so called “medically unexplained symptoms” and
gives recommendations for a stepped and collaborative diagnostic and therapeutic approach in
all subspecialties and all levels of health care. It
has a special focus on recommendations regarding attitude, physician-patient-relationship,
communication, the parallelization of somatic
and psychosocial diagnostics and a stepped therapeutic approach. The “Evidence-based guideline psychotherapy in somatoform disorders and
associated syndromes” provides a differentiated
analysis of the current evidence regarding the
effectiveness of various psychotherapeutic interventions for the most relevant manifestations of
functional and somatoform disorders. In combination, both guidelines pose important advances
for treatment quality in Germany, but also illustrate remarkable structural and research deficits.
Einleitung
chotherapie (DGPM). Eine wichtige Ergänzung zu
dieser syndrom- und fächerübergreifenden Leitlinie stellt die von der Deutschen Gesellschaft für
Psychologie (DGPs), Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie, initiierte und koordinierte „Evidenzbasierte Leitlinie zur Psychotherapie somatoformer Störungen und assoziierter Syndrome“ dar [2]. Auf letztere, demnächst veröffentlichte Leitlinie wird in diesem
Artikel nur am Rande eingegangen; sie soll in einem späteren Beitrag ausführlicher dargestellt
werden.
Die parallele Entwicklung zweier Leitlinien erklärt sich aus den unterschiedlichen Patientenzielgruppen (Patienten mit allen Manifestationsformen sogenannter „unklarer“ Körperbeschwerden einschließlich ihrer frühen und leichteren
Key words
▶ somatoform
●
▶ physician-patient●
relationship
▶ communication skills
●
▶ diagnostics
●
▶ psychotherapy
●
eingereicht
akzeptiert
▼
20. Mai 2012
7. August 2012
Bibliografie
DOI http://dx.doi.org/
10.1055/s-0032-1323743
Psychother Psych Med 2013;
63: 26–31
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York
ISSN 0937-2032
Korrespondenzadresse
PD Dr. med Dr. Constanze
Hausteiner-Wiehle, MD
Klinik und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie
Technische Universität
Langerstraße 3
81675 München
[email protected]
▼
Derzeit werden 2 für das weite Feld der funktionellen und somatoformen Störungen wichtige
neue Leitlinien vorgelegt. Thema dieses Beitrags
ist in erster Linie die Vorstellung der bereits
veröffentlichten S3 Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und
somatoformen Körperbeschwerden“ [1], vorgelegt von 28 somatischen und psychosozialen,
medizinischen und psychologischen Fachgesellschaften, einem Patientenverband und der
Arbeitsgemeinschaft medizinischer Fachgesellschaften (AWMF), unter der Federführung des
Deutschen Kollegiums für Psychosomatische
Medizin (DKPM) und der Deutschen Gesellschaft
für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psy-
Hausteiner-Wiehle C et al. Neue Leitlinien zu funktionellen … Psychother Psych Med 2013; 63: 26–31
▼
Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
New Guidelines on Functional and Somatoform Disorders
Verläufe einerseits; Patienten mit ausgewählten, klar definierten Störungsbildern andererseits), aber auch Behandlerzielgruppen (alle beteiligten Behandler mit einem Schwerpunkt auf
hausärztlicher und psychosomatischer Grundversorgung einerseits; psychologische und ärztliche Psychotherapeuten mit rein
psychotherapeutischen Empfehlungen andererseits). Um eine
gute wechselseitige Ergänzung der beiden Leitlinien zu erreichen, standen die Steuerungsgruppen der beiden Leitlinien-Projekte in engem Austausch, z. T. überschnitten sie sich auch in
ihrer personellen Zusammensetzung.
S3 Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nichtspezifischen, funktionellen und somatoformen
Körperbeschwerden“
▼
Begriffe
Bereits in ihrem Titel macht diese Leitlinie klar, dass sie nicht
erst bei den in der Regel sehr langen Krankheitsverläufen von
Patienten mit kriteriumsgemäß ausgeprägten funktionellen und
somatoformen Störungen ansetzen will. Gerade durch die Adressierung von „nicht-spezifischen“ Körperbeschwerden will sie
auch Empfehlungen für die Versorgung von Patienten mit neu
aufgetretenen, leichter verlaufenden, noch keiner spezifischen
Erkrankung zugeordneten Beschwerden geben. Ausschlaggebend dafür sind 2 Gründe: Erstens wird ein Großteil der betroffenen Patienten in der Primärversorgung betreut, die oft keine
kategorialen Diagnosen vergibt, sondern mit sog. „SymptomDiagnosen“ arbeitet. Zweitens tragen ärztliche Einstellungen
und Verhaltensweisen in der Frühphase des Beschwerdeverlaufs
unter Umständen entscheidend zur Chronifizierung und damit
zur Entstehung funktioneller und somatoformer Störungen bei
(„iatrogene Somatisierung“) [1].
Die Begriffsdiskussion nahm während der Erarbeitung und Verabschiedung der Leitlinie einen hohen Stellenwert ein. Mit starkem Konsens wurde beschlossen, die in Vorbereitung von DSMV bzw. ICD-11 revidierten Begrifflichkeiten (wie z. B. „somatoforme Störungen“) aufzubrechen und zur Diskussion zu stellen.
Anstelle der unübersichtlichen Terminologie im Feld der „unklaren Körperbeschwerden“ soll der 3-fachbegriff „nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden“ die
Parallelklassifikation für funktionelle Syndrome und somatoforme Störungen aufgreifen und durch eine allgemeinmedizinische
Perspektive ergänzen, nicht zuletzt um vorschnelles diagnostisches Etikettieren durch ein sogenanntes „abwartendes Offenhalten“ zu verhindern.
Methodisches Vorgehen und Ziele
Als evidenz- und konsensbasierte S3 Leitlinie folgte die Leitlinienentwicklung einer aufwendigen Methodik. Einer breiten und
systematischen Literaturrecherche schloss sich die Sichtung und
Bewertung der relevanten Literatur an. 9 Arbeitsgruppen erarbeiteten 148 Statements und Empfehlungen, die dann in 2 Online-Delphi-Runden und 3 Konsensus-Konferenzen modifiziert
und konsentiert wurden. Diese konsentierte Leitlinien-Version
war 4 Wochen lang im Internet öffentlich zugänglich und kommentierbar. Darüber hinaus wurden 3 Gutachten von externen
Experten erstellt und die Leitlinie in den Vorständen der beteiligten Fachgesellschaften und Verbände noch einmal diskutiert
und verabschiedet. Die daraus resultierende Endfassung wurde
im April 2012 von der AWMF angenommen.
Die wesentlichen Ziele dieser Leitlinie sind die Formulierung
von Kriterien zur möglichst frühen Erkennung schwererer
Verläufe und von praxisnahen Empfehlungen für alle relevanten
Themen und alle Behandlergruppen. Dadurch sollen mittelfristig in Deutschland vor allem die Lebensqualität und Funktionsfähigkeit der Betroffenen, die Position der fehlerhaft behandelten Patienten und die Versorgungsstrukturen verbessert
werden.
Durch die Beteiligung von insgesamt 30 Fachgesellschaften und
Organisationen verfolgt die Leitlinie einen breiten interdiszipli▶ Tab. 1 im Internet).
nären Ansatz (●
Zudem betont sie in einer symptom- und syndromübergreifenden Herangehensweise klar die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Manifestationsformen nicht-spezifischer, funktioneller
und somatoformer Körperbeschwerden. Ihre Empfehlungen gelten also für eine große Vielzahl von „unklaren“ Beschwerden
▶ Tab. 2 im Internet).
und Syndromen aus allen Fachgebieten (●
Für eventuelle Unterschiede bzw. Besonderheiten (wie z. B. eine
gezielte, symptombezogene Organ- oder Labordiagnostik oder
Pharmakotherapie) verweist sie auf bereits veröffentlichte Leitlinien zu speziellen funktionellen Beschwerden bzw. Syndromen
(z. B. „Fibromyalgiesyndrom“ [3], „Reizdarmsyndrom“ [4] oder
„Kreuzschmerz“ [5]).
Im Sinne eines schweregradgestuften und kooperativen Vorgehens gibt die Leitlinie übergeordnete Empfehlungen für alle an
der Versorgung betroffener Patienten beteiligten Behandlergruppen und Versorgungssektoren (v. a. Primär-, aber auch Sekundär- und Tertiärversorgung). Verschiedene Formen der Evaluation (z. B. Praxistest, Auswertung von Krankenkassendaten)
sind vorgesehen. Die Leitlinie ist 5 Jahre lang gültig.
Aufbau
Die Langfassung der Leitlinie besteht aus Statements (die wichtige Hintergrundinformationen zu nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden zusammenfassen, z. B. zur Epidemiologie) sowie Empfehlungen (mit abgestuften Empfehlungsgraden A, B und 0; bzw. „klinischen Konsenspunkten“ (KKP) für Aussagen mit starkem Konsens, aber schwacher Evidenzbasierung) sowie aus Hintergrundkommentaren
mit Literaturangaben und aus Praxistipps. Die Empfehlungsgrade leiteten sich im Wesentlichen von den zugrunde liegenden
▶ Tab. 3 im Internet); in begründeten Fällen
Evidenzgraden ab (●
(z. B. hohe klinische Relevanz, organisatorische oder ethische
Gründe) konnten die Mandatsträger Empfehlungsgrade aufoder abwerten. Dank einer guten Vorbereitung in den einzelnen
Arbeitsgruppen und einer sehr konstruktiven Diskussionskultur
wurden in den Konsensuskonferenzen fast alle Statements und
Empfehlungen mit einem starken Konsens ( > 95 % der Stimmberechtigten) verabschiedet; vereinzelt wurde nur ein Konsens
von > 75 bis 95 % erreicht. Hierin kommt zum Ausdruck, dass
sich in dieser Leitlinie erstmals eine sehr breite Gruppe von Beteiligten auf einen gemeinsamen Umgang mit dem Problemfeld
einigen konnte.
Neben der Langfassung existieren verschiedene Kurzfassungen
und Materialien; eine Patientenfassung befindet sich in Vorbereitung. Ein ausführlicher Leitlinienreport beschreibt das
methodische Vorgehen. Alle relevanten Texte sind auf den Webseiten der AWMF (www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-001.
html) sowie auf einer eigenen Leitlinien-Homepage (www.
funktionell.net) abrufbar.
Eine Besonderheit dieser Leitlinie ist die Integration von Praxistipps, meistens konkrete Formulierungshilfen für den konkreten
Hausteiner-Wiehle C et al. Neue Leitlinien zu funktionellen … Psychother Psych Med 2013; 63: 26–31
Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
Übersicht 27
28 Übersicht
Tab. 4 S3 Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“: Beispiel für eine Empfehlung zur
Gesprächsführung mit Praxistipps [1].
▶ Tab. 4). Sie übersetzen die EmpfehlunUmgang mit Patienten (●
gen in den Praxisalltag und unterstützen so die Implementierung und Umsetzung der Leitlinie. Bei der Begutachtung durch
die Fachgesellschaften wurden sie mehrfach als besonders innovativ und hilfreich hervorgehoben, auch wenn es natürlich für
Einzelformulierungen dieser Körnungsgröße keine eigene Evidenz gibt.
Empfehlungen
▼
Haltung, Behandler-Patient-Beziehung und
Gesprächsführung
Eine Besonderheit der Leitlinie stellt ihr Schwerpunkt auf Empfehlungen zu „weichen“ Faktoren wie Haltung, Behandler-Patient-Beziehung und Gesprächsführung dar (Stichwort: Umgang),
die durch die genannten Praxistipps und Formulierungshilfen
veranschaulicht werden. Hintergrund sind einerseits die von Betroffenen wie von Behandlern oft als frustrierend erlebten Behandler-Patient-Beziehungen und andererseits die zunehmende
Erkenntnis, dass solche Faktoren den weiteren Beschwerdeverlauf gerade bei Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen
und somatoformen Körperbeschwerden entscheidend beeinflussen. Empfohlen werden u. a. eine empathische, aktiv-stützende und bewältigungsorientierte Grundhaltung, Anerkennen
der Beschwerden, Vermeiden stigmatisierender Begriffe und
Aussagen, stattdessen Aufgreifen alltagssprachlicher Metaphern
(„etwas schlägt auf den Magen“), abwartendes Offenhalten in
der Diagnostik, partnerschaftliche Gesprächsführung und partizipative Entscheidungsfindung, vermehrte Transparenz durch
verständliche Befundbesprechungen, Verhindern abwendbar
gefährlicher Verläufe, gute Kooperation mit Vor- und Mitbehandlern sowie Einbeziehung des Praxisteams. Ein Beispiel für
eine Empfehlung zur Gesprächsführung mit entsprechenden
▶ Tab. 4 dargestellt.
Praxistipps ist in ●
Diagnostik
Entscheidend bei der Diagnostik von nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden ist – nach der
Bilanzierung der Vordiagnostik – eine biopsychosoziale Simultandiagnostik (Sowohl-als-auch-Modell) ohne zusätzliche iatrogene Somatisierung und ohne (künstliche) Trennung von „somatischen“ oder „psychischen“ Beschwerden bzw. ihren Ursachen.
Im Einklang mit der Revision der Störungsgruppe der somatoformen Störungen im DSM-V (voraussichtlich als „Somatic Symptom Disorders“) sollte deshalb die Frage nach der somatischen
Erklärbarkeit der Beschwerden eine untergeordnete Rolle spie-
len, dafür aber im Zweifelsfall eine funktionelle oder somatoforme Störung als Begleitdiagnose einer somatischen Erkrankung
erwogen werden [6]. Der in der Leitlinie empfohlene Diagnos▶ Abb. 1 dargestellt.
tik-Algorithmus ist in ●
Wesentliches Ziel der Diagnostik ist demnach weniger die Zuordnung in „somatische“ oder „psychische“ „Schubladen“, sondern die Früherkennung komplizierender Faktoren wie dysfunktionaler Denk- oder Verhaltensweisen, psychosozialer Belastungen oder psychischer Komorbiditäten. Bereits der Titel der Leitlinie gibt zu verstehen, dass sie sowohl Handlungsempfehlungen
für frühe und leichtere (z. B. „nicht-spezifische“) als auch für
chronifizierte und schwerere (z. B. „somatoforme“) Verlaufsformen gibt. Dazu nennt sie die wichtigsten klinischen Charakteristika zur Unterscheidung leichterer von schwereren Verläufen
▶ Tab. 5) sowie
(„yellow flags“, Chronifizierungsfaktoren) (●
Warnsignale für abwendbar gefährliche Verläufe („red flags“)
▶ Tab. 6).
(●
Therapie
Die geeigneten therapeutischen Maßnahmen für leichtere und
schwerere Verläufe werden aus didaktischen Gründen getrennt
dargestellt, obwohl es sich natürlich in der Praxis immer um fließende Übergänge handelt. Die Behandlung leichterer Verläufe
sollte idealerweise vom Hausarzt oder vom somatischen Facharzt geleistet werden. Sie besteht im Wesentlichen aus einer
Versicherung und Beruhigung, Beratung und Information über
funktionelle Körperbeschwerden, dem Aufbau einer tragfähigen
Arbeitsbeziehung und der Förderung der Mitarbeit des Patienten (Eigenverantwortung). Unter Anknüpfung an die subjektive
Krankheitstheorie des Patienten sollen psychophysiologische
Zusammenhänge (Psychoedukation; z. B. Stressphysiologie, Teufelskreismodelle) vermittelt, schrittweise ein biopsychosoziales
Erklärungsmodell mit einer positiven Beschreibung der Beschwerden (niemals „Sie haben nichts“!) erarbeitet und der Patient zu einer körperlichen und sozialen Aktivierung ermutigt
werden. Eine begleitende Pharmakotherapie sollte nur zur Symptomlinderung, zeitlich befristet und nach kritischer RisikoNutzen-Abwägung und Aufklärung erfolgen. Eine ergänzende
psychosoziale Mitbeurteilung und Beratung des Patienten kann
z. B. auf dessen Wunsch hin oder bei (vermuteter) psychischer
Komorbidität erfolgen.
Bei schwereren Verläufen sollte das Vorgehen stärker strukturiert und nach Möglichkeit mit anderen Behandlern koordiniert
werden. Wichtig sind feste, zeitlich begrenzte, nicht beschwerdegesteuerte Termine und klare Absprachen mit dem Patienten
sowie die Leitlinien-gerechte Behandlung eventueller Begleiterkrankungen.
Hausteiner-Wiehle C et al. Neue Leitlinien zu funktionellen … Psychother Psych Med 2013; 63: 26–31
Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
Empfehlung 37: Dem Gesprächspartner sollte verbal und nonverbal Aufmerksamkeit und Interesse gezeigt werden („aktives Zuhören“), z. B. durch
Blickkontakt, Schweigen, Hörersignale geben (nicken, „hmhm“), abwarten, ausreden lassen, bestätigen, akzeptieren, wiederholen, zusammenfassen und
nachfragen, ggf. auch mittels gezielter Unterbrechungen. Dabei sollte wiederholt die Bereitschaft zu einem Arbeitsbündnis signalisiert werden („Wir…“).
(Evidenzgrad 4)
Empfehlungsgrad:↑B
starker Konsens
Praxistipp 7: Formulierungsbeispiele
– für aktives Zuhören: Zunächst einmal wenig sagen, sondern nonverbal Interesse und Aufmerksamkeit signalisieren!
– um zusammenzufassen: „Das habe ich jetzt so verstanden, dass…“, „Das würde ich folgendermaßen zusammenfassen“, „Verstehe ich Sie richtig …?“,
„Wenn ich versuche, mir das vorzustellen, dann ist es doch so, dass …“
– um Unterbrechungen einzuleiten: „Da muss ich Sie jetzt unterbrechen …“, „Moment, da will ich nachfragen …“, „Wir sind bald am Ende der Zeit, daher
…“, „Ich möchte noch wissen …“
– um die Bereitschaft zu einem Arbeitsbündnis zu signalisieren: „Das sollten wir noch besser verstehen.“, „Fällt es Ihnen schwer, darüber zu reden? – Ist ja
auch kein leichtes Thema.“
Übersicht 29
Diagnostik-Algorithmus. Ausgangspunkte: unklare Körperbeschwerden
ohne körperlich klar definierte Erkrankungen, die die Beschwerden hinreichend erklären
Allgemeine Grundlagen und Voraussetzungen für Diagnostik und Therapie:
bewusste Haltung und Gesprächsführung, Behandler-Patient-Beziehung und Praxisorganisation
Abb. 1 S3 Leitlinie „Umgang mit Patienten mit
nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“: Diagnostik-Algorithmus [1].
somatische und psychosoziale Paralleldiagnostik
Basis-Anamnese
offene Fragen; Anzahl (!), Dauer und Intensität der Beschwerden;
Verlaufsmuster, Trigger, Bewältigungsstrategien, subjektive
Beeinflussbarkeit; (beiläufige) Hinweise auf psychosoziale Belastungen;
aktuelle Funktionsfähigkeit im Alltag; psychisches Befinden; subjektive
Ursachenannahmen; dysfunktionale Annahmen und Verhaltensweisen
somatische Diagnostik
geplant, nicht redundant,
zeitlich gerafft
bei Hinweisen auf psychosoziale Belastung: erweiterte Anamnese
v.a. aktuelle Lebenssituation, Umstände des ersten Auftretens, Ressourcen,
lebensgeschichtliche Belastungen, Lebensleistungen, berufl. Entwicklung
Therapie der
Grunderkrankung
nein
Besteht eine (andere) psychische Erkrankung
(v.a. Depression, Angst, Sucht, PTSD)?
ja
Bestehen zusätzlich
somatisch nicht
hinreichend erklärte
Beschwerden bzw.
Beschwerdeanteile?
nein
ja
(primäre/komorbide) nicht-spezifische, funktionelle, somatoforme Körperbeschwerden
ggf. Diagnose einer definierten funktionellen und/oder somatoformen Störung nach ICD-10
Bestehen Charakteristika eines schwereren Verlaufs?
polysymptomatischer Verlauf; häufige bzw. anhaltende Beschwerden; dysfunktionale Krankheitsannahmen/
Verhaltensweisen, z.B. katastrophisierendes Denken, hohe gesundheitsbezogene Angst, hohes
Inanspruchnahmeverhalten, Schon- o. Vermeidungsverhalten; deutlich reduzierte Funktionsfähigkeit, z.B.
Arbeitsunfähigkeit, sozialer Rückzug, körperliche Dekonditionierung, körperliche Folgeschäden; mäßige bis hohe
psychosoziale Belastung, z.B. Niedergeschlagenheit, Zukunftsängste, wenig Sozialkontakte; psychische
Komorbidität; „schwierige“ Behandler-Patient-Bez.
nein
haus- bzw. somatisch fachärztliche Basistherapie/
psychosom. Grundversorgung
ja
haus- bzw. somatisch fachärztliche Betreuung +
gestufte Aktivierung + Psychotherapie
Gibt es Warnsignale für abwendbar gefährliche Verläufe?
CAVE: somatische und psychische Komplikationen, Suizidalität!
ja
nein
Sofortige Veranlassung geeigneter Interventionen
Nach Abwendung der Gefahr
Diagnostische Wiedereinschätzung der Schwere des Verlaufs nach spätestens 3 Monaten; ggf.
Anpassung/Erweiterung der somatischen und psychosozialen Diagnostik
Eine Übersicht über das therapeutische Prozedere und weitere
Details zur Behandlung schwererer Verläufe bietet der Therapie▶ Abb. 2.
Algorithmus der Leitlinie in ●
Weitere Aspekte
Darüber hinaus enthält die Leitlinie gesonderte Kapitel zur Problematik der uneinheitlichen und gerade im Umbruch befindlichen Terminologie, zu Epidemiologie, Ätiologie und Versorgungssituation, zu häufigen Fehlern und obsoleten Maßnahmen
sowie zu präventiven, rehabilitativen, sozialrechtlichen und
ethischen Aspekten des Umgangs mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden.
Evidenzbasierte Leitlinie zur Psychotherapie somatoformer Störungen und assoziierter Syndrome
▼
sensunskonferenzen sowie die Dokumentation von Zustimmungsraten. Sie verwendet die bislang üblichen Störungsbezeichnungen und richtet sich in erster Linie an approbierte psychologische und fachärztlich weitergebildete ärztliche Psychotherapeuten. Sie will eine reliable und valide Diagnostik der somatoformen
Störungen sowie ihre Abgrenzung von anderen Störungen fördern
und Psychotherapeuten bei der Auswahl wirksamer therapeutischer Maßnahmen unterstützen. Sie will Informationen über den
Stand der Evidenz im Rahmen der Aus-, Weiter- und Fortbildung
von Psychotherapeuten, aber auch der weiteren Fachöffentlichkeit (z. B. Hausärzte, Fachärzte) vermitteln. Das übergeordnete
Ziel der Leitlinie ist es, die Qualität der Versorgung zu sichern und
zu verbessern, d. h. dabei zu helfen, unnötige, unwirksame, unwirtschaftliche und nicht dem Stand des Wissens entsprechende
psychotherapeutische Leistungen zu vermeiden und Qualitätsschwankungen im psychotherapeutischen Behandlungsangebot
und Behandlungsrisiken für die Patienten zu vermindern.
Ziele
Diese evidenz- aber nicht konsensbasierte Leitlinie wurde nicht
von einer größeren Gruppe offizieller Fachgesellschaftsvertreter,
sondern von einer von der DGPs beauftragten Autorengruppe erarbeitet und verzichtete daher auch auf die Ausrichtung von Kon-
Störungsbilder
Die in dieser Leitlinie behandelten Störungsbilder sind:
▶ Somatisierungsstörung und undifferenzierte Somatisierungsstörung mit multiplen Körperbeschwerden,
Hausteiner-Wiehle C et al. Neue Leitlinien zu funktionellen … Psychother Psych Med 2013; 63: 26–31
Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
ja
Besteht eine körperlich klar definierte
Erkrankung?
30 Übersicht
Tab. 5 S3 Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“ [1]. Orientierungshilfe zu wichtigen
„Yellow flags“: Klinische Charakteristika leichterer und schwererer Verlaufsformen nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer Körperbeschwerden
(fließende Übergänge, keine zwingenden Kriterien).
Anzahl der Beschwerden
Häufigkeit/Dauer der Beschwerden
Annahmen/Verhaltensweisen in
Bezug auf Krankheit und Gesundheit
funktionelle Beeinträchtigung
psychosoziale
(evtl. auch biografische)
Belastung
psychische Komorbidität
Behandler-Patient-Beziehung
Für einen leichteren Verlauf
Für einen schwereren Verlauf
sprechen….
sprechen…
eine oder wenige Beschwerden (mono-/
oligosymptomatischer Verlauf)
selten bzw. kurz (längere beschwerdefreie Intervalle)
weitgehend adäquat,
z. B. angemessenes Inanspruchnahmeverhalten
weitgehend normale Funktionsfähigkeit
„Befinden“ entspricht weitgehend dem
„Befund“
gering
(z. B. weitgehend normale Stimmung
und Lebensqualität oder nur kurzzeitige
Belastung)
keine relevante psychische Komorbidität
weitgehend unkompliziert
mehrere Beschwerden (polysymptomatischer Verlauf)
häufig bzw. anhaltend (ohne oder nur mit seltenen/kurzen
beschwerdefreien Intervallen)
dysfunktional, z. B. katastrophisierendes Denken, starke gesundheitsbezogene Angst, hohes Inanspruchnahmeverhalten, Schon- und
Vermeidungsverhalten
deutlich reduzierte Funktionsfähigkeit; Arbeitsunfähigkeit > ca. 4
Wochen, sozialer Rückzug, körperliche Dekonditionierung, evtl.
körperliche Folgeschäden
mäßig bis hoch
(z. B. Niedergeschlagenheit, Zukunftsängste, wenig Sozialkontakte)
häufig (v. a. Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen, PTSD)
(von beiden) als „schwierig“ erlebt
Tab. 6 S3 Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“ [1]. „Red flags“: Die wichtigsten
Warnsignale für abwendbar gefährliche Verläufe.
Suizidalität
besonders schwere psychische Komorbidität: z. B. schwere depressive Entwicklung (majore depressive Episode); Angstsymptomatik, die den Patienten das
Haus nicht mehr verlassen lässt
Hinweise auf ernstes selbstschädigendes und/oder iatrogen schädigendes Verhalten
schwerste Ausprägung der Beschwerden und körperlicher Folgeschäden: Fixierung von Fehlhaltungen, Einsteifen geschonter Gelenke, Kontrakturen,
starke Gewichtszunahme, Bettlägerigkeit
Auftreten bekannter Warnsignale somatisch definierter Erkrankungen (s. Leitlinien somatischer Fächer)
▶ Hypochondrie,
▶ chronische Rückenschmerzsyndrome, vor allem im Kontext
der DSM-Kategorie somatoforme Schmerzstörung,
▶ umweltbezogene Körperbeschwerden,
▶ chronisches Erschöpfungssyndrom,
▶ Reizdarmsyndrom,
▶ Fibromyalgie-Syndrom,
▶ unspezifische, nicht-kardiale Brustschmerzen und
▶ Somatoformer Schwindel.
Empfehlungen
Neben einer einführenden Darstellung dieser ausgewählten
Störungsbilder (mit Störungsmodellen und therapierelevanten
Erklärungsansätzen) gibt diese Leitlinie zunächst einige Empfehlungen zur Diagnostik somatoformer Störungen einschließlich Fragebogenverfahren zur erweiterten Diagnostik. An ausführliche Darstellungen der Studienlage zu spezifischen Psychotherapieverfahren schließen sich, nach Störungsbildern geordnet, detaillierte Empfehlungen zu den einzelnen Verfahren mit
einer abschließenden Übersicht über „wirksame“, „möglicherweise wirksame“ und Behandlungen „bislang ohne ausreichen▶ Tab. 7 im Internet). Dabei zeichnet
de Wirknachweise“ an (●
sich – bei überwiegend mittleren Effektstärken – bei fast allen
Störungsbildern bislang nur für die kognitive Verhaltenstherapie eine wirklich breite Evidenzbasis ab; zu den meisten anderen Verfahren einschließlich psychodynamischer Therapieansätze liegen bislang nur wenige Studien zu einzelnen Störungs-
bildern vor. Auch aus dieser Leitlinie werden letztlich die großen
Forschungsdefizite zur Psychotherapie funktioneller und somatoformer Störungen klar.
Fazit für die Praxis
Hohe Prävalenzraten, unzureichende Versorgungsstrukturen,
unübersichtliche Terminologien und Unsicherheit hinsichtlich geeigneter diagnostischer und therapeutischer Standards
resultieren in einer derzeit unzureichenden Versorgungssituation und zeigen klar die Notwendigkeit wissenschaftlich belegter Handlungsempfehlungen. 2 neue, sich gut ergänzende
deutsche Leitlinien zu nicht-spezifischen Körperbeschwerden im Allgemeinen und funktionellen und somatoformen
Störungen im Speziellen können nun dazu beitragen, die Behandlungsqualität in Deutschland zu sichern und zu optimieren – sofern die dafür erforderlichen Strukturen geschaffen
und finanziert werden. Die hoffentlich breite Implementierung der Leitlinien wird zeigen, ob sie die Versorgungssituation (und letztlich auch die Gerichts- und Gutachtenpraxis),
die Patienten- aber auch die Behandlerzufriedenheit verbessern können.
Hausteiner-Wiehle C et al. Neue Leitlinien zu funktionellen … Psychother Psych Med 2013; 63: 26–31
Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
Kriterium/Verlauf
Übersicht 31
Therapie-Algorithmus: gestufte, kooperative und koordinierte Therapie
Beachtung allgemeiner Grundlagen und Voraussetzungen für Diagnostik und Therapie
haus- bzw. somatisch fachärztliche Basistherapie/psychosomatische Grundversorgung
Abb. 2 S3 Leitlinie „Umgang mit Patienten mit
nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“: Therapie-Algorithmus
[1].
Verlaufsbeurteilung des Behandlungserfolgs nach spätestens 3 Monaten
Bestehen Charakteristika eines schwereren Verlaufs?
ja
nein
weiteres Vorgehen im Rahmen fester, zeitlich begrenzter,
nicht beschwerdegesteuerter Termine und klarer Absprachen mit dem
Patienten sowie Leitlinien-gerechte Behandlung eventueller
Begleiterkrankungen
Gibt es Warnsignale für abwendbar gefährliche Verläufe?
CAVE: somatische und psychische Komplikationen, Suizidalität!
Weiterführen der (haus-)
ärztlichen Basistherapie,
ggf. psychosoziale
Mitbetreuung
ja
sofortige Veranlassung geeigneter
Interventionen
nein
+
Aufbau einer tragfähigen Beziehung; kontextbezogenes
Vorgehen, v.a. unter Einbeziehung von Komorbidität,
Soziallage, Arbeitsfähigkeit; initial Orientierung am
Symptom und seiner Bewältigung, am subjektiven
Erklärungsmodell sowie an individuellen Ressourcen;
später ggf. Orientierung an individuellen Vulnerabilitätsfaktoren einschl. biographischer und Persönlichkeitsfaktoren; psychotherapeutische Begleitung der gestuften
körperlichen Aktivierung
bei Schmerzdominanz: Zeitlich befristete Gabe eines Antidepressivums
bei fehlender Schmerzdominanz: Antidepressiva nur bei entsprechender psychischer Komorbidität
evtl. allgemeine Zusatzmaßnahmen
(Risiko-Nutzen-Abwägung! KEINE
MONOTHERAPIE!)
evtl. (körper-)psychotherapeutische
Zusatzmaßnahmen (Risiko-NutzenAbwägung! KEINE MONOTHERAPIE!)
Bestehen mögliche Indikationen für eine (teil-)stationäre Therapie?
V.a. Suizidalität; Selbst- oder Fremdgefährdung; schwere körperliche u./o. psychische
Symptome bzw. Komorbidität; Erfolglosigkeit ambulanter Therapien; hohe biographische
Belastung; geringe soziale Unterstützung bzw. große Konflikte im familiären/beruflichen
Umfeld; Notwendigkeit von eines multiprofessionellen Team unter fachärztlicher
Behandlungsregie; Wunsch des Patienten
ja
(teil-) stationäre
Behandlung
nein
nach etwa 3 Monaten: gemeinsame Verlaufsbeurteilung des Behandlungserfolgs und ggf.
Anpassung des Behandlungsplans
Interessenkonflikt: Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Institute
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Technische Universität München
2
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik,
Rupprecht-Karls-Universität Heidelberg
3
Institut für Allgemeinmedizin, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
4
Klinikum Saarbrücken, Klinik Innere Medizin 1, Saarbrücken
5
Psychosomatische und Psychotherapeutische Abteilung,
Universitätsklinikum Erlangen
1
Literatur
1 Hausteiner-Wiehle C, Schäfert R, Sattel H et al. (Steuerungsgruppe): S3Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen
und somatoformen Körperbeschwerden“ (AWMF-Reg.Nr. 051-001).
Stuttgart: Schattauer, im Druck; www.awmf.org/leitlinien/detail/
ll/051-001.html oder www.funktionell.net
2 Martin A, Härter M, Henningsen P et al. Evidenzbasierte Leitlinie zur
Psychotherapie somatoformer Störungen und assoziierter Syndrome.
Göttingen: Hogrefe, im Druck
3 Häuser W, Arnold B, Bär J et al. Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms“ (AWMF-Reg. Nr. 041004). www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/041-004.html
4 Layer P, Andresen V, Pehl C et al. S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie (AWMF-Reg.Nr. 021016). Z Gastroenterol 2011; 49: 237–293 www.awmf.org/leitlinien/
detail/ll/021-016.html
5 Nationale VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz (NVL-Reg.Nr. 007).
www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/nvl-007.html
6 American Psychiatric Association (APA). DSM-V Development. www.
dsm5.org
Ergänzendes Material
▼
Die Tabellen 1–3 und 7 finden Sie unter http://dx.doi.org/10.1055/
s-0032-1323743.
Hausteiner-Wiehle C et al. Neue Leitlinien zu funktionellen … Psychother Psych Med 2013; 63: 26–31
Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
Störungs-/ressourcenorientierte
Fachgebundene/Fachpsychotherapie
Hausärztlich bzw. somatischfachärztliche Betreuung
Aufbau einer tragfähigen Beziehung; stärkere Strukturierung von Setting und Inhalten; Einbeziehung weiterer
Behandler; gemeinsames Erarbeiten konkreter + realistischer Therapieziele u. –maßnahmen; Thematisierung
von Selbsthilfestrategien, Gesundheitsängsten,
Sicherheitsuchendem, Schon- und Vermeidungsverhalten; gestufte körperliche Aktivierung ohne Überlastung
und ohne übermäßige Schonung; Bewahren des
Patienten vor iatrogener Schädigung; behutsame
Vorbereitung einer (Überweisung zur) Psychotherapie
Herunterladen