Wärme Für einen hohen Energieverbrauch bei Üblicherweise werden zur Beheizung von Gebäuden Warmwasserzentralheizungen verwendet. Kontinuierliche Verbesserungen der Wärmeerzeuger, der Steuerungs- und Regelungstechnik und der Wärmeverteilung haben die Heizsysteme wesentlich effizienter gemacht. der Wärmeerzeugung gibt es viele Gründe: WÄRME ■ Heizsysteme ➜ Die Altanlage wird nicht oder nicht richtig geregelt ➜ Die Kessel sind überdimensioniert und damit nicht dem tatsächlichen Wärmebedarf angepasst (z. B. nach einer Dämm-Maßnahme am Gebäude) ➜ Mangelhafte oder fehlende Dämmung von Kesseln und Rohren ➜ Unterlassene Wartungsarbeiten ➜ Menschliche Nachlässigkeit oder Gedankenlosigkeit im Umgang mit der Wärme ■ Wärmeerzeuger Niedertemperaturkessel Die Heizzentrale ist das Herzstück der Heizung; hier wird die Wärme zur Verteilung im Gebäude bereitgestellt. Ebenso führt die richtige Nutzung und Einstellung der Heizsysteme zu geringeren Verbräuchen. Durch moderne Technik lassen sich viele Abläufe automatisieren. Im Zusammenspiel des Heizungsreglers mit seinen zeitlichen Komponenten und dem Außenfühler lassen sich die Heizungsanlagen heute optimal regeln. Besondere Bedeutung kommt auch den Thermostatventilen an den Heizkörpern zu. Ein Grad weniger Raumtemperatur hilft bis zu 6 Prozent Heizenergie einsparen. 18 Ältere Heizkessel werden unabhängig von der benötigten Heizleistung immer mit der gleichen Kesseltemperatur betrieben. Dagegen passt sich bei modernen Kesseln die Temperatur dem Bedarf an. Sie wird in Abhängigkeit von der Außentemperatur zwischen 75 Grad Celsius (an kalten Tagen) und 45 Grad Celsius (an warmen Tagen) geregelt. Auf diese Weise werden an Tagen mit einem geringen Heizwärmebedarf die Kesselverluste deutlich reduziert. Dies bedingt eine Auslegung des Heiznetzes auf eine Vorlauftemperatur von 70 Grad Celsius und eine Rücklauftemperatur von 50 Grad Celsius oder niedriger. So werden Jahresnutzungsgrade von bis zu 95 Prozent erreicht. Das heißt: 95 Prozent des eingesetzten Öls oder Gases werden über das Jahr gesehen in nutzbare Wärme umgewandelt. Brennwertkessel Bei einem Brennwertkessel wird zusätzlich noch die Wärme im Abgas ausgenutzt. Sie sind so konstruiert, dass sie in der Lage sind, durch Kondensation des im Abgas vorhandenen Wasserdampfes zusätzlich Wärme abzugeben. Sie entziehen den Abgasen den Großteil ihrer Wärme und führen die frei werdende Energie dem Heizprozess zu. Die Abgastemperatur kann damit von 200 Grad Celsius auf 70 Grad Celsius abgekühlt werden. Durch diese Technik werden Wirkungsgrade von bis zu 109 Prozent erreicht. BrennwertHeizkessel nutzen die eingesetzte Energie bis an die Grenzen der technischen Machbarkeit und leisten zudem, da sie weniger Schadstoffe freisetzen, einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungsanlagen muss allerdings auf zwei wichtige Dinge geachtet werden. Auf Grund der starken Abkühlung der Abgase entstehen besondere Anforderungen an den Schornstein. Außerdem muss das Kondenswasser abgeleitet werden. Um die Abgase abzuführen, werden speziell gefertigte Abgasleitungen eingesetzt. Sie sollten aus Edelstahl oder Kunststoff sein, dicht und korrosionsbeständig. Es ist nicht notwendig, einen neuen Schornstein zu bauen. Die Abgasleitungen können auch in einen schon bestehenden Schornstein eingezogen werden. Um das Kondensat abzuleiten, braucht ein Brennwert-Kessel ein Kunststoffrohr, das mit dem nächstgelegenen Abwasserrohr verbunden ist. Bei Anlagen ab einer Leistung von 200 Kilowatt muss zusätzlich eine Neutralisation des Abwassers erfolgen. Der Einsatz von Niedertemperatur- oder Brennwertkesseln ist seit 1994 beim Ersatz eines Kessels bzw. für Neubauten vorgeschrieben. Beheizung von Hallen – Strahlungsheizung Ein Brennwert-Heizkessel ist deshalb umweltfreundlich, weil er die Wärme, die in den Abgasen steckt, dem Wärmekreislauf zuführt und so einen Wirkungsgrad von bis zu 109 Prozent erreichen kann. An die Beheizung von Werkhallen und anderen großen Räumen (z.B. Sporthallen oder Kirchen) werden ganz besondere Anforderungen gestellt. Sie ergeben sich aus den bauphysikalischen Gegebenheiten (Raumvolumen, Gebäudehöhe, Dämmung etc.) und der Art der Raumnutzung. Konventionelle Heizsysteme, also Heizsysteme, die die Luft als Trägermedium für Wärme nutzen, führen in großen und hohen Räumen häufig zu unbefriedigenden Heizergebnissen. 19 Sie sind träge, energieintensiv und führen oft zu Zugerscheinungen. Weiterhin sammelt sich die aufsteigende Warmluft im wenig genutzten oberen Hallenbereich. Der untere Bereich, in dem gearbeitet und somit die Wärme gebraucht wird, bleibt kühl. Hellstrahler sind Gasheizstrahler mit gelochten Keramikplatten, aus denen das brennbare Gas-/Luftgemisch austritt und entzündet wird (Verbrennung sichtbar). Die Flammen bringen die Keramikfläche zum Glühen, sodass der größte Teil der eingesetzten Energie in Infrarotstrahlung umgewandelt wird. Auf Grund der Oberflächentemperaturen von 800 bis 900 Grad Celsius sind sie besonders gut für hohe Hallen (Höhe über 8 Meter) geeignet. Da sich die bei der Verbrennung entstehenden Abgase mit der Raumluft vermischen, muss für eine entsprechende Entlüftung gesorgt werden. In Hallen oder großen Räumen ist die Strahlungsheizung (unten) einem konventionellen Heizsystem (oben) überlegen, denn sie bringt die Wärme gezielt dorthin, wo sie gebraucht wird. Eine effektive, schnelle und wirtschaftlich interessante Alternative bietet die Strahlungsheizung. Sie basiert auf dem natürlichen Prinzip der Infrarotstrahlung – Wärmetransport durch elektromagnetische Wellen. Wo die Wellen auftreffen, werden sie in Wärme umgewandelt, ohne jedoch die Luft zu erwärmen. Sie durchdringen die Luft nahezu verlustfrei und erwärmen Menschen, Maschinen, Böden und Wände direkt. Strahlungsheizungen (Hell- und Dunkelstrahler, Deckenstrahlplatten) werden mit Ausnahme der Deckenstrahlplatten direkt mit Gas befeuert und haben sehr kurze Aufwärmzeiten, was Energie sparend wirkt. Deckenstrahlplatten werden mit Wasser temperiert und können deshalb wahlweise zum Heizen oder Kühlen eingesetzt werden. Gas-Infrarotstrahler geben die Wärme über sichtbar rotglühende Keramikplatten ab, daher werden sie Hellstrahler genannt. Auch Erdgas-Dunkelstrahler übertragen die erzeugte Wärme durch Strahlung; über Strahlrohre wird die Strahlungswärme übertragen. 20 Dunkelstrahler erzeugen die Wärme durch Verbrennung eines Sauerstoff-Gas-Gemisches in geschlossenen Brennern mit Strahlrohren (Verbrennung nicht sichtbar) und führen ihre Abgase gezielt ins Freie, belasten die Raumluft somit nicht. Durch die erzeugten Heißgase wird die Oberfläche der Strahlrohre zwischen 350 Grad Celsius und 750 Grad Celsius erhitzt, wobei auf Grund der dort herrschenden hohen Temperaturen Wärme überwiegend durch Strahlung abgegeben wird. Diese wird direkt oder über einen Reflektor nach unten abgestrahlt. Trifft Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) auf die Oberfläche eines festen oder flüssigen Körpers, werden diese elektromagnetischen Wellen absorbiert und dabei in Wärmeenergie umgewandelt. Dunkelstrahler können auf Grund ihrer Typenvielfalt sowohl in niedrigen als auch in hohen Hallen (Höhen ab 4 Meter) eingesetzt werden. Sonnenwärme Der Einsatz von Sonnenenergie zur Erzeugung von Warmwasser ist heute Stand der Technik. Thermische Solaranlagen sind technisch ausgereift, sehr wartungsarm und lassen sich problemlos in eine Heizungsanlage mit zentraler Warmwasserbereitung integrieren. Ein Kollektor auf dem Dach wandelt die einfallende Sonnenstrahlung in nutzbare Wärme um. Er ist in den Warmwasserkreislauf eingebunden, und die Wärme gelangt über einen Wärmetauscher in den Wasserspeicher. Ebenso kann die thermische Solarenergie zur Erzeugung von Niedertemperaturwärme für die Raumheizung, zum Zwecke der Trocknung oder als Prozesswärme genutzt werden. ■ Raumtemperaturen Eine besondere Bedeutung bei der Betriebsführung kommt der Einhaltung der empfohlenen Raumtemperaturen zu. Eine Überschreitung dieser Werte um nur 1 Grad Celsius hat im Verlauf des Jahres einen Energiemehrverbrauch von 6 – 7 Prozent zur Folge. Wärme Viele Hausdächer eignen sich hervorragend zur Montage von Solarkollektoren, die meist ausreichend Energie für die Warmwasserbereitung liefern. 21 Wärme Als Raumtemperatur gilt die in der Mitte des geschlossenen Raumes in Tischhöhe über dem Fußboden gemessene Lufttemperatur (nach DIN 18.380). oder die Kantine, kann die Heizung in der „publikumsfreien“ Zeit reduziert werden. ■ Witterungsgeführte Regelung Sparsam und mit mehr Komfort heizen, das geht heute ganz automatisch. Denn mit einer elektronischen, vom Wetter und seinen Schwankungen gesteuerten Schaltzentrale hat man die fürs körperliche Wohlbefinden maßgebliche, gleichmäßige Wärme und kann auch noch Energie sparen. Für die Festlegung der Raumtemperaturen wird vorausgesetzt, dass Fenster und Türen geschlossen sind und die Wärmeabgabe der Heizkörper nicht durch Einbauten, Verkleidungen u. a. behindert ist. Empfohlene Grenzwerte ➜ Verwaltungsräume 20 °C ➜ Wohnräume 20 °C ➜ Unterrichtsräume aller Art 20 °C Mit einer solchen witterungsgeführten Regelung gibt es keine unsinnig überheizten Räume mehr, wenn die Außentemperaturen höher werden. Aber man muss auch nicht frieren, wenn es draußen kälter wird. Alles geht ganz automatisch. ➜ Werkstätten in Abhängigkeit von der Benutzungsart 12 – 17 °C ➜ Wasch- und Umkleideräume allgemein Ergänzt wird die witterungsgeführte Regelung durch Thermostatventile an den Heizkörpern – in der Summe ist dies das Heizsystem für heute und morgen. Der Wohnkomfort steigt und der Brennstoffverbrauch sinkt. 22 °C ➜ Toiletten, Flure, Treppenhäuser, Garderoben (mögl. unbeheizt) 10 °C ■ Wärme richtig nutzen Wärme sollte immer nur dann eingesetzt werden, wenn sie auch tatsächlich benötigt wird. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass beispielsweise die Heizung nicht die ganze Nacht hindurch läuft, sondern die Temperatur nachts abgesenkt wird. Die Heizung sollte so spät wie möglich vor Betriebsbeginn eingeschaltet und frühzeitig vor Betriebsschluss ausgeschaltet werden. In Räumen, die nicht den ganzen Tag genutzt werden, dies sind z. B. die Umkleideräume Eine Heizung lässt sich nur energieeffizient betreiben, wenn die optimale Steuerungsmöglichkeit herausgefunden und genutzt wird – also ausprobieren! 22 Und so funktioniert die witterungsgeführte Regelung: Ein Außenfühler und ein Vorlauffühler messen die Temperaturen und geben die Messwerte an das elektronische Zentralgerät. Dieses regelt die notwendige Vorlauftemperatur (Temperatur des Wassers, das zu den Heizkörpern fließt) entsprechend der eingestellten Heizkennlinie über ein Mischventil ein. Aber jede Regelung funktioniert nur so gut, wie ihre Nutzer sie eingestellt haben. Beachten Sie daher folgende Empfehlungen: ■ Heizen nach Programm Die Heizungsregelung ist üblicherweise eine witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung. Mit ihr kann die Heizleistung an die tatsächlich benötigte Temperatur einzelner Räume angepasst werden. Zudem begegnet die Heizleistung so den unterschiedlichen äußeren Witterungsbedingungen und den damit einhergehenden Temperaturschwankungen. richtigen Einstellung. Die Räume sollten ausreichend warm, aber auch nicht überheizt sein. Je flacher die Kurve, desto weniger Energie benötigt die Anlage. Die Vorlauftemperatur wird entsprechend der Außentemperatur festgelegt. Parallelverschiebung: Hier wird die Raumtemperatur, z. B. 20 Grad Celsius für extreme Wetterlagen, festgelegt. Wenn mal „Schmuddelwetter“ ist, kann kurzzeitig die Raumtemperatur erhöht werden. Zurücksetzen nicht vergessen! Nachtabsenkung (NachttemperaturEinstellung): Die an der Nachtabsenkung eingestellte Temperatur bestimmt, um wie viel Grad während der Nacht abgesenkt wird (von 20 Grad Celsius auf 16 Grad Celsius). Zeitschaltuhr: An der Zeitschaltuhr wird eingestellt, wann die Raumtemperatur, z. B. zu Betriebsschluss, automatisch abgesenkt und wann sie morgens wieder erhöht wird. Jede „Gebäude-Heizung-Nutzer-Einheit“ verlangt ihre besondere Reglereinstellung. Die optimale Einstellung lässt sich häufig nur durch Ausprobieren herausfinden. Dabei gilt: Alle Einstellungen lassen sich auch wieder rückgängig machen, und kaputtmachen können Sie dabei auch nichts. Lesen Sie die Beschreibung aufmerksam durch oder lassen Sie sich vom Heizungsfachmann beraten. Vier grundsätzliche Einstellmöglichkeiten haben Sie: Heizkurve: Die richtige Heizkurve für Ihr Gebäude finden Sie durch Probieren. Sorgfältiges Beobachten der Räume führt Sie zu der Welche Heizkurve die besten Resultate bringt, zeigt nur die Praxis. Probieren Sie verschiedene Einstellungen aus. Je flacher die Kurve, desto weniger Energie wird benötigt. 23 ■ Nicht elektrisch heizen (häufiges Takten, d. h. häufiges Starten). Bis zu 30 Prozent des jährlichen Brennstoffverbrauchs können diese Verluste ausmachen. Hinzu kommen die hohen Abgasverluste. Sie können bei alten Kesseln bei gut 15 Prozent liegen. Die Verwendung von elektrischen Heizungen, Heizlüftern oder Heizstrahlern ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Heizen mit Strom ist sehr teuer. Auch aus ökologischer Sicht ist diese Art der Beheizung nicht empfehlenswert. Denn für jede Kilowattstunde Strom müssen in den Kraftwerken drei Kilowattstunden Primärenergie in Form von Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrannt werden. ■ Wärmeverteilung und -transport Viel Energie geht schon auf dem Weg vom Heizkessel zu den Heizkörpern und Verbrauchern verloren. Schwachpunkte sind vorhanden, wenn der Wärmeträger zu viel Wärme an die Umgebung abgibt. Besonders hohe Verluste ergeben sich bei zu hoher Vorlauftemperatur. ■ Warmwasserbereitung Ein Teil des Energieverbrauchs einer Heizungsanlage wird für die Bereitstellung von warmem Wasser aufgewendet. Auch hier lassen sich Einsparpotenziale erschließen. Es gilt: Wer Wasser spart, der spart auch Energie. Deshalb sollten zunächst die entsprechenden Wassersparpotenziale ausgenutzt werden (s. Kapitel Wasser). Die Wassertemperatur soll so niedrig wie möglich gehalten werden, da die Wärmeverluste im Speicher und im Verteilungsnetz mit der Temperatur steigen. Für eine warme Dusche ist eine Wassertemperatur von 45 Grad Celsius wünschenswert. Um diese Temperatur zu erreichen, muss das Wasser im Speicher etwas höher aufgeheizt werden. Eine tägliche kurzzeitige Aufheizung des Trinkwassers auf 60 Grad Celsius schreibt die Legionellenverordnung des Deutschen Verbandes der Gasund Wasserwirtschaft (DVGW) für Warmwasserspeicher über 400 Liter Inhalt vor. ■ Kessel sind oft zu groß Alte Heizungsanlagen sind häufig überdimensioniert, da sie Verluste durch hohe Betriebsbereitschaftszeiten ausgleichen müssen 24 Ein überheizter Heizungsraum, Fließgeräusche in den Rohrleitungen und eine Temperaturschichtung im Gebäude sind entsprechende Merkmale. Temperaturschichtung bedeutet, dass einige Räume nicht richtig warm, andere dagegen immer zu warm sind. Dieses Verhalten deutet auf Probleme in der Hydraulik hin. Schlechte Wärmedämmung der Leitungsrohre, schlechte oder zu lange Leitungen führen ebenfalls zu Verlusten. Solche Verteilungsverluste können je nach örtlichen oder betrieblichen Bedingungen zwischen 2 Prozent und 15 Prozent – bezogen auf den Jahresenergieverbrauch – betragen. Besonders bei größeren Gebäuden sollte die Wärmeverteilung über unterschiedliche Heizkreise erfolgen. Dadurch lässt sich die Wärme flexibel im Gebäude bewegen. Einzelne Gebäudeteile lassen sich mit Wärme versorgen, ohne dass gleich das gesamte Gebäude aufgeheizt werden muss. Der Wärmebedarf kann an die klimatischen Bedingungen des geregelte Heizungsumwälzpumpen einzubauen sind. Sie sorgen selbsttätig für den energiesparendsten Betrieb. Auch alte Pumpen können mit einer entsprechenden Elektronik nachgerüstet werden. (Lesen Sie zum Thema Pumpen weiter in Kapitel Antriebe.) Darauf sollten Sie achten: Bevor die Wärme dort ankommt, wo sie wirken soll, ergeben sich oft Wärmeverluste durch unzureichend gedämmte Heizungsrohre. ➜ Die richtige Wahl der Stufenschaltung. Wählen Sie die niedrigstmögliche Einstellung, meist reicht Stufe 1. Hörbare Fließgeräusche in der Anlage weisen auf eine falsche, zu hohe Einstellung hin. Gebäudes (Nord-/Süd-Ausrichtung) und an die Nutzungszeiten angepasst werden. So lassen sich Heizkosten durch einen geringeren Wärmeverbrauch sparen und Stromkosten dadurch senken, dass weniger Wärme im Gebäude transportiert werden muss. ➜ Abschalten der Pumpe im Sommer und wenn die Heizungsanlage aus ist. Der Pumpe schadet es nicht. Einmal die Woche für einige Minuten anschalten verhindert Lagerschäden. Heizungsumwälzpumpen Die Heizungsumwälzpumpen haben die Aufgabe, im Heizkessel erhitztes Wasser zu den Heizkörpern in den Räumen zu transportieren. Die Umwälzpumpen arbeiten oft völlig unbeachtet das ganze Jahr über (z. B. im Heizungskeller). Sie sind zuverlässig und haben eine lange Lebensdauer. Doch gerade ältere Umwälzpumpen haben einen schlechten Wirkungsgrad und geben nur magere 10 – 20 Prozent der aufgenommenen elektrischen Energie als Pumpenleistung an das Wasser ab. Umwälzpumpen können abgeschaltet werden, wenn die Heizung aus ist! Elektronisch geregelte Pumpen können bis zu 50 Prozent Strom sparen. Die Heizungsanlagenverordnung schreibt vor, dass beim Neubau und Ersatz in Anlagen größer als 50 Kilowatt Wärmeleistung elektronisch ➜ Luft in der Heizungsanlage vermeiden. Entlüften, wenn „Gluckern“ oder „Plätschern“ auftritt. Die Luft führt zur erhöhten Stromaufnahme. ➜ Für einen korrekten Vordruck in der Heizungsanlage sorgen. Er wird in der Einheit [bar] bei ausgeschalteter Heizung am Manometer des Kessels abgelesen. Der Vordruck gewährleistet, dass der Wasserdruck ausreicht, um auch den am höchsten im Gebäude angebrachten Heizkörper ausreichend zu durchströmen. Üblicherweise beträgt der Vordruck 1 bar, das reicht für 10 Meter Gebäudehöhe. Zu niedriger Wasserdruck führt zu Lufteintritt in die Heizungsanlage. Wärme 25 Thermostatventile sollen für eine gleichmäßige Temperatur sorgen. Wer allerdings auf „Dauerfeuer“ stellt, erhöht damit auch seine Heizkostenrechnung. ■ Die richtige Wartung Keine Heizungsanlage ist völlig wartungsfrei. Bei Ölheizungen z.B. kann Ruß im Kessel die Wärmeübertragung behindern, die Brennerdüsen können verstopfen und die Regelung kann verstellt sein. Für die regelmäßige Wartung der Anlagen sollten Verträge mit entsprechenden Fachfirmen geschlossen werden. Die Wartung erhält die Betriebssicherheit der Anlage, sorgt für einen günstigen Wirkungsgrad, niedrige Emissionen und verlängert die Lebensdauer. Es sollte Folgendes beachtet werden: Kontrolle des Wasserdrucks, ggf. Entlüftung der Heizkörper und Auffüllen mit Wasser. Bei ständig abfallendem Druck muss die Ursache beseitigt werden (u. U. Leck im Heiznetz). Kontrolle der Uhrzeit und Temperatureinstellungen an der Regelung (evtl. Umstellung von Sommer- auf Winterzeit). Anpassen der Betriebszeiten und Nachtabsenkung. 26 Ausschaltung der Heizung bzw. der Umwälzpumpen nach der Heizzeit, sofern sie nicht für die Warmwasserbereitung benötigt wird. Bei sommerlicher Stilllegung der Umwälzpumpen sollten diese regelmäßig für etwa 10 Minuten eingeschaltet werden, damit sie sich nicht festsetzen. Moderne Steuergeräte regeln dies automatisch. ■ Thermostatventile Grundsätzlich besteht jedes Thermostatventil aus einem (auswechselbaren) Thermostatkopf und dem am Heizköper befestigten voreinstellbaren Ventilunterteil. Im Kopf befindet sich der Temperaturfühler; das Ventilunterteil dient zum Regulieren des Heizwasserdurchlaufes. An dem Thermostatkopf kann eine Temperatur eingestellt werden, z. B. Stufe 3 entspricht etwa 20 Grad Celsius. Sinkt die Raumtemperatur ab (weil etwa das Fenster auf Kipp gestellt wurde), sorgt das Ventil dafür, dass mehr heißes Wasser den Heizkörper durchströmt. Erhöht sich die Raumtemperatur (weil viele Leute im Raum sind oder bei Sonneneinstrahlung), schließt das Ventil und weniger Wasser durchströmt den Heizkörper. Thermostatventile bieten also Heizkomfort und sparen Energie ein. Sie sind ein Muss in jeder Heizungsanlage. Empfohlene Vorgehensweise Die nächsten Schritte zur effektiven Wärmenutzung wären: Eigene Analyse der Wärmeanlage ■ Klimatische Sofortmaßnahmen: Mit einfachen Mitteln können Sie die Luft im Raum schnell und vollständig austauschen, um Feuchtigkeit, Gerüche und mögliche Schadstoffe ins Freie zu lassen. Das ist notwendig, weil besonders moderne Fenster praktisch luftdicht schließen (siehe auch Kapitel Gebäude). Durchlüften: Sorgen Sie mehrmals täglich durch das Öffnen von Türen und Fenstern für Durchzug. Schon nach 5 – 10 Minuten ist die verbrauchte, feuchte Raumluft ausgetauscht. Heizung beim Lüften abdrehen: Das Thermostatventil sollte beim Lüften geschlossen werden, da es sich sonst automatisch öffnet und Sie zum Fenster hinaus heizen. ➜ Zeitgemäßes Heizsystem? (Wärmeerzeuger, Steuerungs- und Regeltechnik, Wärmeverteilung) ➜ Heizkessel überdimensioniert? ➜ Dämmung einwandfrei? ➜ Reglereinstellung optimal? (Nutzungsart und -zeit, Jahreszeit etc.) Inanspruchnahme von Fachleuten ➜ Kostenloser Erst-Check und individuelle Einzelberatung vor Ort durch das Unternehmen für Ressourcenschutz (Kontakt: 040/428 45-2259 oder -4378) ➜ Systematische Ermittlung von Einsparpotenzialen durch spezialisierte Ingenieurbüros (Bezuschussung durch das Unternehmen für Ressourcenschutz möglich) ➜ Umsetzung durch Haustechniker oder Fremdfirmen Interne Erst-Maßnahmen Fenster nicht kippen: Lüften Sie immer nur kurz. Durch Dauerlüften in Kippstellung behindern Sie den Luftaustausch; die Wände kühlen aus und Heizenergie wird verschwendet. ➜ Bedarfsorientierte Temperatureinstellung (z. B. Reduzierung nachts, im Sommer) ➜ Sensibilisierung der Mitarbeiter ➜ Regelmäßige Wartung der Anlage Türen schließen: Zwischen unterschiedlich beheizten Räumen sollten immer die Türen geschlossen werden, sonst kann sich in dem kälteren Raum Feuchtigkeit niederschlagen. Dampf ablassen: Wärme Beim Kochen und Duschen entsteht viel Dampf. Diesen sollte man möglichst schnell ins Freie lassen, sonst verteilt er sich über die ganzen Räumlichkeiten. 27