Betrifft Volkswirtschaft - Schulbuchzentrum Online

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Autoren:
Harry-Peter Bauer, Anja Eckstein, Carola Grün, Dr. Ingrid Jäntsch,
Manfred Keller, Heinz Knaup, Prof. Dr. Bernd O. Weitz, Susanne Zankl
Herausgeber: Prof. Dr. Bernd O. Weitz, Anja Eckstein
Betrifft Volkswirtschaft
Das Lehrbuch
6. Auflage
Bestellnummer 03400
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www.bildungsverlag1.de
Bildungsverlag EINS GmbH
Hansestraße 115, 51149 Köln
ISBN 978-3-441-03400-1
© Copyright 2011: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich
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eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen
Bildungseinrichtungen.
Vorwort
3
Vorwort
Das vorliegende Lehrbuch beschreitet neue Wege zur Gestaltung des Unterrichts. In
dreizehn Themenbereichen erschließen sich die zentralen Lerninhalte der Volkswirtschaftslehre neben klaren Sachdarstellungen durch eine Vielzahl motivierender und
veranschaulichender Texte, Zeitungsbeiträge, Interviews, historischer Quellen, Abbildungen, Grafiken, Karikaturen, Comics und Fallstudien. Sach- und handlungsbezogene Arbeitsaufträge – gekennzeichnet durch das Symbol des Lehrers – leiten
die Schülerinnen und Schüler durch das Buch.
In der 6. Auflage wurden diese Materialien weitgehend aktualisiert, die Sachtexte an
die neuen Gesetze und die verwendeten Materialien angepasst und bei Bedarf die
Arbeitsaufträge modifziert.
Auf jeder Seite sind die wichtigsten Fachbegriffe in einer Marginalspalte festgehalten
und durch eine Eule hervorgehoben. Ein Glossar am Ende des Buches erleichtert den
selbstständigen Umgang mit dem Buch.
Der Lebens- und Praxisbezug wird vor allem durch die Familie Bassmann hergestellt:
Mutter Anke
Vater Walter
Susanne
Fachbegriffe
Gerd
Sie ist eine deutsche Durchschnittsfamilie, die durch alle Themenbereiche führt und
zeigt, dass Volkswirtschaftslehre keine graue Theorie sein muss, sondern den Alltag
jedes Menschen konkret betrifft.
Das Symbol des aufgeschlagenen Buches weist die Schülerinnen und
Schüler auf verwendete Zitate aus unterschiedlichen Quellen hin, die
der Veranschaulichung durch Beispiele aus der alltäglichen gesellschaftlichen Praxis dienen.
Ein Fernglas macht Querverbindungen zwischen den Themen des Buches kenntlich
und ermöglicht es, Zusammenhänge besser zu erfassen und ganzheitliches Denken zu
entwickeln.
Jeder Themenbereich dieses Buches wird durch besondere handlungsorientierte
Vorgehensweisen vertieft. Dabei umfasst die Palette u. a. Recherchen (auch im Internet), Szenarien, Expertenbefragungen, Rollenspiele, Fallstudien sowie die Metaplantechnik, die Talkshow, das Simulationsspiel und das Projekt. Im Lehrerband erfolgen
eingehende Hinweise zu den Methoden und ihren Einsatzmöglichkeiten in der Unterrichtsarbeit.
Das Buch trägt dazu bei, die Strukturen unserer Volkswirtschaft erfahrbar zu machen,
das wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Leben in unserem Land sowie seine Einbindung in europäische und globale Zusammenhänge zu erkennen, zu verstehen und
künftig mitzugestalten.
Die Verfasser
vgl. Themenbereich
4
Inhaltsverzeichnis
Themenbereich 1
Volkswirtschaft mit Familie Bassmann
..................
8
Themenbereich 2
Grundtatbestände von Wirtschaftsgesellschaften
11
2.1 Warum Menschen wirtschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Hauswirtschaft, Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft . . . . . . . . . . . . .
2.3 Menschen und ihre Bedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 Einflüsse auf Bedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 Bedürfnisse und Knappheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.3 Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage und Werbung . . . . . . . . . . . . . . .
2.4 Güter und Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5 Handeln nach dem ökonomischen Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6 Die Träger des Wirtschaftsgeschehens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.1 Die Haushalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.2 Die Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7 Wirtschaften als Produktionsprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.1 Die Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.2 Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.3 Kombination und Substitution von Produktionsfaktoren . . . . . . .
2.8 Arbeit und Arbeitsteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.8.1 Arbeitsteilung zwischen den Menschen und in den Betrieben . . .
2.8.2 Zwischenbetriebliche und internationale Arbeitsteilung . . . . . . . .
2.9 Aufgaben der Volkswirtschaftslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.10 Mindmapping: Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren „vor Ort“ . . . .
12
15
18
20
22
23
28
30
31
32
35
36
36
38
47
48
49
55
56
58
Themenbereich 3
Die Wirtschaft
Staat
Der Staat:
........
ist das Gehirn, weil es denkt
und Richtlinien gibt.
Der Markt:
Der Wirtschaftskreislauf als Grundlage
der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Markt
n
Steuer
ist das Herz, weil sich
im Markt Angebot
und Nachfrage
treffen.
Das Geld:
sind die Adern,
weil sich in
der Wirtschaft
alles um
Geld dreht.
Geld
Unternehmen
Das Unternehmen:
sind die zehn Finger, weil sie
alles, was auf dem Markt ist,
produzieren.
Löhne
Konsumgüter
Der Haushalt:
sind die Füße,weil sie
die Wirtschaft
tragen.
..............
59
Kreislaufbeziehungen und volkswirtschaftliche Gesamtrechnung . . . . . .
Haushalte und Unternehmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der einfache Wirtschaftskreislauf – die stationäre Wirtschaft . . . . . . . . .
Die Erweiterung des Wirtschaftskreislaufs – die evolutorische Wirtschaft
Die Erweiterung des Kreislaufs um den Staat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Recherche, Referat, Wandzeitung:
Steuern und Gebühren in der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.7 Die Integration außenwirtschaftlicher Beziehungen in den Kreislauf . . . .
60
60
63
69
75
Haushalt
Hh
U
Bassmann
Unternehmen
St
Staat
VÄ
Banken
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
77
79
Inhaltsverzeichnis
Themenbereich 4
Märkte und Preise
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
4.1 Märkte
.............................................
4.2 Die Nachfrageseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2.1 Bestimmungsgrößen der Nachfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2.2 Bewegung entlang bzw. Verschiebungen der Nachfragekurve . . .
4.2.3 Elastizitäten der Nachfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3 Die Angebotsseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.1 Bestimmungsgrößen des Angebots . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.2 Bewegung entlang bzw. Verschiebungen der Angebotskurve . . . .
4.3.3 Elastizität des Angebots . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4 Kreuzworträtsel: Märkte, Nachfrage und Angebot . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5 Preisbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.6 Politische Preisbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.7 Simulationsspiel: Gerd Bassmanns CD
.........................
86
88
88
93
93
95
95
97
98
98
99
103
105
Themenbereich 5
Wettbewerb und Konzentration
..........................
107
5.1 Wettbewerb und Zusammenschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2 Möglichkeiten des Zusammenschlusses von Unternehmen . . . . . . . . . . .
5.2.1 Arbeitsgemeinschaft und Fachverband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2.2 Kartell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2.3 Syndikat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2.4 Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2.5 Trust
.............................................
5.2.6 Chancen und Probleme von Unternehmenszusammenschlüssen .
5.3 Schutz des Wettbewerbs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.4 Europäische Fusionskontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.5 Szenario: Automarkt im Jahre 2020!?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
108
110
113
113
114
115
118
118
122
126
128
Themenbereich 6
Wirtschaftsordnungen
...................................
133
Notwendigkeit von Wirtschaftsordnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Funktionsanforderungen von Wirtschaftsordnungen . . . . . . . . . . . . . . .
Inhalte von Wirtschaftsordnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Typen von Wirtschaftsordnungen – Wirtschaftssysteme . . . . . . . . . . . . .
6.4.1 Wirtschaftssystem Marktwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.4.2 Wirtschaftssystem Zentralverwaltungswirtschaft . . . . . . . . . . . . .
6.5 Wirtschaftsordnung soziale Marktwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.1 Inhalt der sozialen Marktwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.2 Sozialpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.6 Schülerbefragung: Einstellungen zur sozialen Marktwirtschaft . . . . . . . .
134
136
139
140
140
144
146
147
155
164
6.1
6.2
6.3
6.4
5
6
Inhaltsverzeichnis
Themenbereich 7
Wirtschaftspolitik
........................................
165
7.1 Was ist Wirtschaftspolitik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.1.1 Gründe für wirtschaftspolitisches Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.1.2 Arbeitsbereiche der Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.1.3 Arten wirtschaftspolitischen Handelns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2 Träger der Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3 Ziele der Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.1 Preisniveaustabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.2 Stetiges und angemessenes Wachstum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.3 Hoher Beschäftigungsstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.4 Außenwirtschaftliches Gleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.5 Zielbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4 Praxis der Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.1 Wettbewerbspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.2 Regionale und sektorale Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.3 Umweltpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5 Projekt: Wirtschaftspolitik in der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
166
167
168
169
172
174
176
179
182
184
185
187
187
188
190
194
Themenbereich 8
Geld und Geldpolitik
8.1
8.2
8.3
8.4
8.5
8.6
8.7
8.8
8.9
.....................................
195
Warum es ohne Geld nicht geht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Entstehung, Arten und Funktionen des Geldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Europäische Währungsunion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geldschöpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Europäische Zentralbank als Trägerin der Wirtschaftspolitik . . . . . . .
Ziele und Instrumente der Geldpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geldpolitik als Teilbereich der Konjunkturpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der Preisindex als Messgröße für die Preisniveaustabilität . . . . . . . . . . .
Szenario: Bassmanns und der Euro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
196
198
201
205
211
214
219
220
226
Themenbereich 9
Die Außenwirtschaft
.....................................
227
9.1 Handeln und Leben auf dem Globus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.2 Absolute und komparative Kostenvorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3 Der Sektor Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.1 Außenwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.2 Die Sektoren des Kreislauf-Modells
unter Einbeziehung des Außenhandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.4 Gütermäßiges Austauschverhältnis – Terms of Trade . . . . . . . . . . . . . . .
9.5 Der Außenwert einer Währung – der Wechselkursmechanismus . . . . . .
9.6 Außenhandel zwischen Freihandel und Protektionismus . . . . . . . . . . . . .
9.7 Die Zahlungsbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.8 Rollenspiel: Warum ist Außenhandel notwendig? . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.9 Metaplantechnik: Chancen und Risiken im Außenhandel . . . . . . . . . . . .
228
229
231
231
233
236
241
244
246
251
252
Inhaltsverzeichnis
Themenbereich 10
Arbeit und Arbeitslosigkeit
...............................
253
10.1 Situation der Erwerbstätigkeit in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2 Ausmaß der Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.3 Arten und Ursachen der Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.4 Mindmap zur Standortwahl eines Unternehmens . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5 Schwarzarbeit – Folge oder Ursache der Arbeitslosigkeit? . . . . . . . . . . .
10.6 Rollenspiel: Schwarzarbeit bei Bassmanns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.7 Forderungen aus Politik und Wirtschaft
zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.8 Zukunft der Arbeit – Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft . . . . . . .
254
258
264
266
267
268
268
273
Themenbereich 11
Wachstum und Konjunktur
.............................
277
11.1 Arten des Wachstums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.2 Grenzen des Wachstums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.3 Szenario: Die Umwelt auf unserem Planeten im Jahre 2030 . . . . . . . . . .
11.4 Wachstum und Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.5 Konjunktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
278
282
284
284
287
Themenbereich 12
Die Einkommens- und Vermögensverteilung
.............
291
12.1 Armut und Reichtum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.2 Einkommen, Vermögen und Schulden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.3 Analyse von finanzbezogenen Zahlen, Tabellen und Grafiken . . . . . . . .
12.4 Einkommens- und Vermögensverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5 Talkshow: Gerechte Einkommensverteilung?! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
292
295
297
300
303
Themenbereich 13
Deutschland, Europa und die Globalisierung
...........
305
13.1 Europa – gestern, heute, morgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.2 Außenbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.3 Nationale außenwirtschaftliche Prinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.4 Standort Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.5 Standortwettbewerb?! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.6 Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.6.1 Die Europäische Union . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.6.2 Der Europäische Binnenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.6.3 Das Europäische Zentralbankensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.6.4 Messung der Preisstabilität im Euro-Währungsgebiet . . . . . . . . .
13.6.5 Fallstudie: Maßnahmen der Geldpolitik bei Störungen
der Preisstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.6.6 Gemeinsam für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.7 Globalisierung der Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.8 Rollenspiel: Globalisierung in meinem Lebensaltag . . . . . . . . . . . . . . . . .
306
307
308
311
312
313
313
316
318
320
320
321
323
327
Anhang
Glossar . . . . . . . . . .
Bildquellenverzeichnis
Quellenverzeichnis . .
Stichwortverzeichnis .
............................................
............................................
............................................
............................................
329
335
335
338
7
Hh
U
Bassmann
Unternehmen
St
Staat
60
VÄ
Banken
Der Wirtschaftskreislauf als Grundlage der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
3.1 Kreislaufbeziehungen und volkswirtschaftliche
Gesamtrechnung
siehe
Themenbereich 1
Wirtschaftskreislauf
Millionenfach gehen in Deutschland Menschen einer Erwerbstätigkeit nach. Dies gilt
auch für Familie Bassmann. Man kann auch sagen, der Haushalt der Bassmanns stellt
den Unternehmungen seine Arbeitskraft zur Verfügung.
■ Dafür erhalten die Eltern Bassmann Gehälter, Susanne eine Ausbildungsvergütung und Gerd eine Entlohnung für seine Arbeit als Zeitungsbote.
Das Geld wird von den Bassmanns überwiegend wieder ausgegeben. Es werden
z. B. Konsumgüter gekauft. Einen solchen Zusammenhang bezeichnet man auch
als Wirtschaftskreislauf.
Um gesamtwirtschaftliche Vorgänge zu verstehen, ist es beispielsweise notwendig,
die Beziehungen der Privathaushalte, zu denen bekanntlich unsere Familie Bassmann
gehört, zu den Unternehmungen zu verstehen. Das lässt sich gut in Wirtschaftskreislaufmodellen bewerkstelligen, die in den folgenden Kapiteln entwickelt werden.
Modell
siehe auch
Kapitel 2.7.2
Volkswirtschaftliche
Gesamtrechnung
(VGR)
Die Betrachtung der Modelle soll sich nicht darin erschöpfen, die Beziehungen innerhalb einer Volkswirtschaft mit Worten darzustellen, sondern diese Beziehungen auch
rechnerisch zu erfassen. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Volkswirtschaftslehre
danach trachtet, gesamtwirtschaftliche Vorgänge ebenso berechenbar zu machen wie
die in einem Unternehmen oder einem Privathaushalt. Deshalb werden im Zuge der
nachfolgenden Betrachtungen der unterschiedlichen Modelle auch die Grundlagen
der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung entwickelt.
3.2 Haushalte und Unternehmungen
■ Anke und Walter Bassmann haben seit Jahren einen besonderen Tag eingeführt.
Zusammen mit ihren beiden Kindern, Tochter Susanne und Sohn Gerd,
setzen sie sich jeweils am 30. Dezember zusammen,
um ihre finanzielle Lage zu überdenken.
Dieser sogenannte „Tag des Kassensturzes“
soll Veränderungen innerhalb des abgelaufenen
Jahres (z. B. Preissteigerungen für Backwaren
und Benzin) sichtbar machen und berücksichtigen. In Form einer Gegenüberstellung
von Einnahmen und Ausgaben sollen Fehlentscheidungen im kommenden Jahr so weit wie
möglich vermieden werden. Außerdem spricht man
über notwendige Anpassungen (z. B. Taschengelderhöhungen).
Hh
U
Bassmann
Unternehmen
St
Staat
Haushalte und Unternehmungen
VÄ
Banken
Wenn man so will, betreiben die Bassmanns also am Ende jedes Jahres eine einzelwirtschaftliche Gesamtrechnung. Die Aufstellung der Bassmanns sah folgendermaßen
aus:
10
Bassmanns Kassensturz 20980,00 EUR
- Miete
300,00 EUR
- Strom, Gas, Wasser
760,00 EUR
l
- Nahrungs- und Genussmitte
580,00 EUR
- Auto, Fahrgeld
400,00 EUR
izeit
- Bildung, Unterhaltung, Fre
280,00 EUR
- Bekleidung, Schuhe
cklage)230,00 EUR
- Möbel, Haushaltsgeräte (Rü
130,00 EUR
- Telefon, Internet
65,00 EUR
- Taschengeld für Gerd
gen) 380,00 EUR
- Sonstiges (z. B. Versicherun
550,00 EUR
- Sparrücklagen
Summe
4655,00 EUR
1. Nehmen Sie die geschilderte Situation als Anregung, um Ihre eigenen Einnahmen und Ausgaben (Taschengeld, Auszubildendenvergütung) gegenüberzustellen. Vergleichen Sie die
eigenen Ergebnisse mit denen der Klassenkameraden. Entwickeln Sie aus den Einzeldarstellungen eine Gesamtübersicht. Stellen Sie diese mehrheitlich beschlossene „Situation eines
Musterjugendlichen“ an einer Wandzeitung dar.
Sie können Ihre Situationen in absoluten Werten (EUR) oder in relativen Größen (Prozentanteile) darstellen.
Kommentieren Sie das Gesamtergebnis.
2. Machen Sie sich Gedanken darüber, wie sich die Darstellung verändern ließe, wenn man
sämtliche Familien der Bundesrepublik Deutschland betrachten würde. Entwickeln Sie
Vorschläge mit Begründungen. Beachten Sie dabei auch die Quellen, aus denen das
Familieneinkommen stammt.
3. Warum ist es auch für eine Volkswirtschaft sinnvoll, eine „Gesamtrechnung“ zu betreiben?
Die Zusammenhänge sind im Einzelfall unterschiedlich, es lassen sich aber Aussagen
treffen, die für die überwiegende Zahl der Haushalte in Deutschland gelten:
Die Eltern verdienen ihr Einkommen vielfach in Unternehmen, sie geben es für Lebensmittel, Kleidung, Miete usw. aus. Ein Teil des Einkommens wird für Vorsorgemaßnahmen
beiseite gelegt.
Die durch Käufe erworbenen Güter und Dienste werden von Unternehmen bereitgestellt. Güter und Dienste ihrerseits müssen hergestellt bzw. aufbereitet werden. Ohne
den Einsatz der arbeitenden Bevölkerung, der Inanspruchnahme von Grund und Boden,
z. B. zur Errichtung einer Lagerhalle, und den Einsatz von Maschinen könnten keine
Güter und Dienste zum Verkauf angeboten werden.
siehe auch
Kapitel 2.1
61
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U
Bassmann
Unternehmen
St
Staat
Der einfache Wirtschaftskreislauf – die stationäre Wirtschaft
3.3 Der einfache Wirtschaftskreislauf –
die stationäre Wirtschaft
Bei näherer Betrachtung sämtlicher Familien der Bundesrepublik Deutschland wird die
Ähnlichkeit der Probleme sichtbar. Mit ein wenig Fantasie lässt sich der Zusammenhang zwischen den Haushalten und den Unternehmungen als ein in sich geschlossener Kreislauf darstellen. Die Betrachtung des Wirtschaftsgeschehens in einem Kreislaufmodell ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon der französische Arzt, Naturforscher
und Ökonom François Quesnay (1694–1774) prägte den Begriff „Kreislauf“ in seinem „tableau economique“ (angelehnt an den Blutkreislauf), um den Zusammenhang zwischen Konsumenten und Produzenten zu verdeutlichen.
„Angeregt durch den Blutkreislauf im menschlichen Körper, kam der Arzt auf die Idee,
dass die Wirtschaft im dreiklassigen Volkskörper ähnlich funktionieren müsse. Er demonstrierte das anhand eines „ökonomischen Tableaus“. Obgleich veraltet, vermittelt dieses
Schema dennoch eine Vorstellung von den Beziehungen und Bewegungen, die innerhalb eines
Wirtschaftssystems herrschen. Stark vereinfacht sieht das Tableau so aus:
Die Bauern erzeugen jährlich Produkte im Wert von fünf Milliarden. Nach Abzug der Kosten
bleibt ein Überschuss von zwei Milliarden. Diese zwei Milliarden werden als Rente an die Großgrundbesitzer abgeführt.
Von diesen zwei Milliarden kaufen die Grundbesitzer bei den Bauern Produkte (Lebensmittel)
im Wert von einer Milliarde. Damit fließt die Hälfte der Grundrente wieder an die Landwirte zurück.
Die zweite Milliarde geben die Grundbesitzer bei den Händlern und Gewerbetreibenden aus.
Aber auch die Händler und Gewerbetreibenden (sterile Klasse) kaufen bei den Bauern
Lebensmittel – und zwar im Wert von einer Milliarde. Das bedeutet: Der gesamte Überschuss
(zwei Milliarden), den die Grundbesitzer in Form von Bodenrente von den Landwirten (produktive Klasse) erhalten haben, ist wieder an die Bauern zurückgeströmt. Die erste Milliarde
direkt, die zweite auf dem Umweg über die sterile Klasse.
So bleiben von den fünf Milliarden, von denen Quesnay ausging, noch drei Milliarden, die
bisher nicht berücksichtigt wurden. Davon zirkuliert eine Milliarde zwischen den Landwirten
(produktive Klasse) und der sterilen Klasse der Händler und Gewerbetreibenden. Von diesem
Geld kaufen die Bauern gewerbliche Erzeugnisse (zum Beispiel: landwirtschaftliche Geräte) bei
der sterilen Klasse, während diese wiederum Rohstoffe bei der Bauernklasse erwirbt.
Die restlichen zwei Milliarden sind hingegen ausschließlich bei der Bauernklasse im Umlauf.
Die Landwirte benötigen das Geld, um sich gegenseitig Vieh, Dünger oder Samen abzukaufen.
All dies ist keine Spielerei, sondern das quesnaysche Prinzip wird heute in allen Ländern der Welt
angewandt – und zwar, wenn es um die „volkswirtschaftliche Gesamtrechnung“ geht. In der
Bundesrepublik arbeiten zum Beispiel die fünf Mitglieder des Sachverständigenrats mit
solchen, extrem verfeinerten Tableaus.“
(Quelle: Koesters, Paul-Heinz: Ökonomen verändern die Welt, Hamburg, 4. Aufl., Gruner
und Jahr, 1984, S. 24 f.)
Sämtliche Unternehmen und Haushalte werden auch heute noch in einem Kreislaufmodell jeweils als Sektoren (Ausschnitt, Teilbereich, Pole) der Volkswirtschaft gesehen
und einander in ihren Beziehungen gegenübergestellt.
Die vielfältige Wirklichkeit wird damit in stark vereinfachter Form wiedergegeben.
Zum Verständnis komplizierter Sachverhalte sind derartige Vereinfachungen, auch
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VÄ
Der Wirtschaftskreislauf als Grundlage der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Banken
Modelle genannt, nötig. Durch schrittweises Annähern an die Wirklichkeit versucht
man, die sehr groben Zusammenhänge im Ausgangsmodell zu verfeinern und die
Aussagekraft zu verbessern.
1. Beurteilen Sie die Aussagekraft des „ökonomischen Tableaus“ von F. Quesnay.
In seiner einfachsten Form stellt sich ein Wirtschaftskreislauf wie folgt dar:
Der einfache Wirtschaftskreislauf 1
Märkte, auf denen die Produktionsfaktoren
A, B und K angeboten/nachgefragt werden
K 40 MR D EU R
Zi 40 MRD EUR
B 60 MRD EUR
MRD EUR
Mi/Pa 60
Ab
U
IErsatz
A 900 MRD EUR
Unternehmer
In-sich-Ströme
zwischen den
Unternehmen.
Zunächst wird
unterstellt, dass die
Unternehmen genauso
viel Produktionsmittel an
sich selbst verkaufen, wie
verbraucht worden sind.
Hh
Bassmann
Lö/Ge
h 700 MRD EUR
Gew
inn 200 MRD EUR
Gü
R
ter
EU
und
Dienste 1000 MRD
C
R
(=
EU
Kon
RD
suma
M
0
usgaben) 100
Märkte für Güter und Dienste
Abkürzungen: A = Arbeit,
B = Boden, (auch NATUR genannt)
K = Kapital,
U = Unternehmungen,
Hh = Haushalte,
Ab = Abschreibungen,
1
IErsatz
= Ersatzinvestitionen
(= die Investitionen, die die Abschreibung
gerade ausgleichen),
Zi
= Zinsen,
Mi/Pa = Mieten/Pachten,
Lö/Geh = Löhne/Gehälter2
Die in diesem wie in den nachfolgenden Modellen angegebenen Zahlen beziehen sich auf keine
konkrete Wirtschaft eines EU-Mitgliedlandes
2 Das seit 1995 gültige Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG; in
Deutschland seit 1999) spricht von Arbeitnehmerentgelten.
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U
Bassmann
Unternehmen
St
Staat
Der einfache Wirtschaftskreislauf – die stationäre Wirtschaft
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Die zur Produktion bzw. Leistungserstellung benötigten Güter und Dienste werden in
der Volkswirtschaft Produktionsfaktoren genannt. Man unterscheidet Arbeit und
Boden (auch Natur genannt), beide werden als originäre oder ursprüngliche Produktionsfaktoren bezeichnet. Der dritte Faktor wird Kapital genannt (ein derivater oder
abgeleiteter Produktionsfaktor). Was versteht man darunter im Einzelnen?
Beim Produktionsfaktor Arbeit unterscheidet man je nach Betrachtungsschwerpunkt
körperliche und geistige, unselbstständige und selbstständige, ausführende (exekutive)
und leitende (dispositive) sowie ungelernte, angelernte und gelernte Arbeit. Alle diese
Tätigkeiten von Menschen müssen gegen Bezahlung ausgeführt werden, um als Produktionsfaktor Arbeit im volkswirtschaftlichen Sinn bezeichnet zu werden. Freizeitaktivitäten und Hausfrauenarbeit finden keine Berücksichtigung.
Der Produktionsfaktor Boden (Natur bzw. Umwelt) hat seit der Diskussion um seine
Grenzen (Umweltproblematik und Rohstoffknappheit) einen neuen Stellenwert erhalten. Boden ist ein vielschichtiger Begriff: Neben der Abgabe von Bodenschätzen
(inzwischen erweitert um Ressourcen wie Wind- und Sonnenenergie) dient Boden als
landwirtschaftliche Nutzfläche und Standort für Produktionsstätten.
Kapital wird für sehr unterschiedliche wirtschaftliche Betrachtungen verwendet. Hier
ist ausschließlich das sogenannte Realkapital gemeint, also das, was man in der
Betriebswirtschaft als Sachkapital und im Rechnungswesen als Anlagenvermögen
bezeichnen könnte.
Man erkennt zwei Kreisläufe, die in entgegengesetzter Richtung verlaufen. Betrachtet man die gestrichelten Linien, so erkennt man den sogenannten „Realstrom“,
d. h. die in Euro bewerteten unterschiedlichen Güter und Dienste, das Arbeitsangebot
der Haushalte, den bereitgestellten Boden und die Gebäude sowie das zur Verfügung
gestellte Kapital. Der in den durchgezogenen Linien zu erkennende „Geldstrom“
zeigt die Entlohnungen für die bereitgestellten Leistungen der Produktionsfaktoren
sowie die Ausgaben für Konsumzwecke auf. Da beide Ströme gleich groß sind, genügt
zur weiteren Erörterung nur ein Kreislauf. Aus praktischen Gründen wählt man den
Geldkreislauf.
Eine Volkswirtschaft, in der der „Verschleiß“ der Produktionsmittel gerade wieder ausgeglichen wird, nennt man auch stationäre Wirtschaft. Hier wird von der Annahme
ausgegangen, dass die Haushalte nicht sparen, sondern ihr Einkommen vollständig
für Konsumgüter ausgeben. Der Staat und das Ausland kommen in diesem Modell
noch nicht vor.
Stationäre
Wirtschaft
Man kann dieselben Zusammenhänge auch in Kontenform darstellen. Es lassen sich
dabei Verknüpfungen zum Rechnungswesen herstellen: Statt „Soll“ und „Haben“
verwendet man die Bezeichnungen „Ausgaben“ und „Einnahmen“. Die „Konten“
heißen „Unternehmungen“ und „Haushalte“.
Für die anschließenden Betrachtungen soll folgende Ausgangslage gelten:
Bei den Investitionen unterscheiden wir Bruttoinvestitionen, Nettoinvestitionen und
die bereits erwähnten Ersatzinvestitionen. Addiert man zu den Ersatzinvestitionen die
Nettoinvestitionen, so erhält man die Bruttoinvestitionen.
Kapitaleinkommen (Zins) sowie Bodeneinkommen (Miete, Pacht) werden in der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) dem Unternehmereinkommen
Volkswirtschaftliche
Gesamtrechnung
(VGR)
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Der Wirtschaftskreislauf als Grundlage der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
(Gewinn) zugerechnet (obwohl in der Realität auch Arbeitnehmer Miete, Zinsen und
Pachten zusätzlich zu ihrem Lohn oder Gehalt erzielen können).
(…)
„Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) haben die Aufgabe, ein
möglichst umfassendes und übersichtliches quantitatives Gesamtbild des wirtschaftlichen Geschehens in Deutschland zu geben. Dabei werden alle Wirtschaftseinheiten (Personen, Institutionen) mit ihren für die Beschreibung des Wirtschaftsablaufs wichtigen wirtschaftlichen Tätigkeiten und damit verbundenen Vorgängen einbezogen.
(…)
Um das Bild übersichtlich zu gestalten, wird die Vielzahl der Wirtschaftseinheiten
und ihrer Tätigkeiten zu großen Gruppen (Wirtschaftsbereiche, Sektoren) zusammengefasst. Die Ergebnisse der amtlichen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen
werden in Form eines geschlossenen Kontensystems mit doppelter Verbuchung aller nachgewiesenen Vorgänge ermittelt und in einer Reihe von Tabellen, die das Kontensystem ergänzen, dargestellt.“
(…)
(Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden: Statistisches Jahrbuch 2010, S. 624)
siehe auch
Kapitel 13.6.1
Seit 1995 gilt für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) die ESVG (Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen). Die ESVG hat wie jede
volkswirtschaftliche Gesamtrechnung die Aufgabe, die Vernetzung der Wirtschaftssubjekte sichtbar zu machen. Die Gesamtrechnung der ESVG ist Grundlage für die Beiträge der Mitgliedsländer an EU, UN und Weltbank. Sie dient dem Vergleich der Länder
untereinander, hilft bei der Berechnung nationaler Wachstumsraten und ist Grundlage
der Einkommensverteilung (so dient sie u. a. als Basis für Tarifverhandlungen).
A
Nettoproduktionswert
Einkommen
der
Produktionsfaktoren
U
Ab
100
Zi
40
Mi/Pa
60
Lö/Geh
Gewinn
200
= Wertschöpfung
Summe
1100
A
Ibr
100
700
= Faktoreinkommen
= VE oder Volkseinkommen
(hier auf das
Inland
beschränkt)
E
Unternehmer
C
1000
Summe
1100
Hh
E
Bassmann
C
1000
Summe
1000
NIP
=
NNE
Zi
40
Mi/Pa
60
Lö/Geh 700
Gewinn 200
Summe
1000
y = 1000
BIP
=
BNE
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Der einfache Wirtschaftskreislauf – die stationäre Wirtschaft
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Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung in Gleichungsform
Jetzt werden als dritte Darstellungsform die aus der Mathematik vertrauten Gleichungen gewählt:
NNE = Nettonationaleinkommen
WSch = Wertschöpfung
BIP = Bruttoinlandsprodukt
ENU = Einkommen der Nichtunternehmer
NIP = Nettoinlandsprodukt
EU
= Einkommen der Unternehmer
Verteilungsrechnung – WIE auf die Produktionsfaktoren verteilt?
NE = Summe aller erzielten und an die Produktionsfaktoren verteilten Einkommen
NE = Zi
+ Mi/Pa + Lö/Geh + Gewinn
NE = 40 +
60
+
700
+
200
= 1000
Entstehungsrechnung – WO entstanden?
WSch = Wertschöpfungen in den jeweiligen Branchen (wird in den aktuellen Statistiken
sichtbar). Im einfachen Wirtschaftskreislauf wird noch nicht nach Branchen unterschieden. Vereinfacht fasst man die Nichtunternehmereinkommen einerseits und
die Unternehmereinkommen andererseits zusammen.
WSch = ENU + EU
WSch = 700 + 300 = 1000
Verwendungsrechnung – WOFÜR ausgeben/einbehalten?
NIP = Nettoinlandsprodukt (der zu ersetzende Verschleiß ist bereits abgezogen worden)
NIP =
C + (Ibr – Ab)
oder
NIP = C + I
NIP = 1000 + (100 – 100)
oder
NIP = 1000 + 0
= 1000
= 1000
BIP =
C + Ibr
BIP = 1000 + 100 = 1100
Entsprechend unserer Ausgangslage sollen die Zahlen Mrd. EUR ausdrücken.
Der Einfachheit halber lässt man die Währungsbezeichnung in den Gleichungen weg.
Volkswirtschaftliche Begriffe
An dieser Stelle muss ein Wort zu den volkswirtschaftlichen Begriffen gesagt werden.
Am besten kann man das zunächst am aggregierten Konto „Unternehmungen“ nachvollziehen:
Nettoproduktionswert
= BNE
= BIP
minus Abschreibungen
= NNE
= Input
FaktorLeistungen
gemessen am
Einkommen
der Produktionsfaktoren
= NIP
= Output
C
Nettonationaleinkommen
Wertschöpfung
Bruttoinlandsprodukt
Nettoinlandsprodukt
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Der Wirtschaftskreislauf als Grundlage der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Der Output, hier der Umsatz der verkauften Konsumgüter, Konsum oder C genannt,
ist zwar eine Wertgröße. Hinter dieser Größe stehen aber Konsumgüter, also in den
Unternehmungen hergestellte und bereitgestellte Güter und Dienste. Deshalb spricht
man vom Inlandsprodukt. Je nachdem, ob die Abschreibungen hinzugezählt oder
subtrahiert werden, wird vom NIP (Nettoinlandsprodukt) oder BIP (Bruttoinlandsprodukt) gesprochen.
Betrachtet man dieselben Leistungen von der anderen Seite, der Inputseite, so steht
der Einkommensgedanke im Mittelpunkt, also NNE (Nettonationaleinkommen) bzw.
BNE (Bruttonationaleinkommen). Das ist wie die Betrachtung der beiden Seiten einer
Münze. Auch die Abschreibungen können als Einkommen gesehen werden, wenn sie
als durch den Verkaufspreis zurückgeflossene und damit „verdiente“ Abschreibungen
oder „Abschreibungsgegenwerte“ betrachtet werden. Wegen der neuen Systematik
der ESVG werden die Abkürzungen NNE und BNE häufig an die rechte Seite von
Kontendarstellungen geschrieben.
Entstehungsrechnung
Die Entstehungsrechnung zeigt auf, in welchen Sektoren (Unternehmungen, private
Haushalte und Staat) die Güter und Dienste erstellt wurden. Um eine verfeinerte
Übersicht zu haben, werden weiterführende Unterteilungen in die Bereiche
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Finanzierung, Vermietung, allgemeine Unternehmensdienstleistungen,
produzierendes Gewerbe,
öffentliche und private Dienstleistungen,
Handel, Gastgewerbe, Verkehr,
Baugewerbe,
Land- und Forstwirtschaft
vorgenommen.
Im Zeitvergleich lassen sich somit strukturelle Verschiebungen innerhalb der Sektoren
(primärer Sektor oder Urproduktion, sekundärer Sektor oder Weiterverarbeitung und
tertiärer Sektor oder Dienstleistungen) aufzeigen. Streng genommen müsste in jedem
der sechs Bereiche eine Erfassung der Wertschöpfungen vorgenommen werden (etwa
die Wertschöpfung im produzierenden Gewerbe (erfasst als ENU(2) und EU(2)), danach
die Wertschöpfung bei öffentlichen und privaten Dienstleistern (erfasst als ENU(3) und
EU(3)). Das würde die Darstellung insgesamt aber komplizieren und den Erkenntniswert nicht erhöhen. Deswegen wird der Einfachheit halber in unserem Beispiel eine
allgemeine Unterscheidung in Unternehmereinkommen (EU) und Nichtunternehmereinkommen (ENU) vorgenommen.
Dieselbe volkswirtschaftliche Gesamtleistung wird aus drei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet (siehe Seite 69).
Diese Dreiteilung findet man in den aktuellen Statistiken.
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