Fachspezifische Themenstellung aus musikalischer - zither

Werbung
Fachspezifische Themenstellung aus
musikalischer Erziehung
Die Zither im Wandel der Zeit
und ihr Einsatz im Kindergarten
Eingereicht von: Susanne Bachler
Eingereicht bei: Prof. Mag. Werner Pfurtscheller
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Klasse5 2003/04
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Meine Zither
Das Liebste auf der weiten Welt
Ist mir der trauten Zither Spiel,
Ich schätz es mehr als alles Geld
Und kostet’s auch der Mühe viel.
Bin froh und guten Mutes ich,
So freut sie sich mit ihrem Herrn
Und fühl ich trüb und traurig mich,
So teilt sie meinen Kummer gern.
Drum ist mir wohl bei ihr allein,
Weil sie, die Einzge, mich versteht,
Ich lass die Menschen Menschen sein
Und spiel auf ihr von früh bis spät.
Die Menschen treiben auch ein Spiel,
Doch ists ein anderes Instrument,
Sie spielen auf dem Menschen viel,
Der ihre Falschheit noch nicht kennt.
- Herzog Maximilian von Bayern (1808-1888)
Bachler Susanne
Seite 1
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Inhaltsverzeichnis
1. Die Geschichte der Zither
1.1.
Ursprung
3
1.2.
Monochord
5
1.3.
Scheitholt
6
1.4.
Kratzzither
7
1.5.
Schlagzither
8
1.6.
Konzertzither
9
Verschiedene Bauformen
10
1.7.
2. Rund um die Zither
2.1.
Zitherbaumeister
12
2.2.
Zitherbau
14
2.3.
Zitherringe
16
3. Kompositionen von früher und heute
3.1.
Alpenländische Volksmusik
17
3.2.
Historische Originalkompositionen
18
3.3.
Arrangements /Bearbeitungen (Renaissance, Barock, Klassik, Romantik) 19
3.4.
Zeitgenössische Originalkompositionen (20./21. Jahrhundert)
20
4. Die Zither im Kindergarten
4.1.
Die Vorstellung der Zither
22
4.2.
Der Einsatz der Zither im Kindergarten
24
5. Literaturverzeichnis
5.1.
Primärliteraturen
28
5.2.
Sekundärliteraturen
28
Bachler Susanne
Seite 2
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
1.Die Geschichte der Zither
1.1.Der Ursprung:
Im Altertum besaßen etliche Völker ihre „Zither“, die auch als „Cister, Cyther
und Cither“ bekannt war.
In Ägypten beweisen Grabmalereien, die circa drei Jahrtausende vor Christus
entstanden und Opferfeste, Totenklagen und Kriegszüge darstellten, dass es
schon damals Saiteninstrumente gab. Eines davon, das „Kenanaul“, auch als
„Zither“ bekannt, war mandolinenartig und wurde mit der bloßen Hand oder
mit einem Plektron gespielt.
Die Assyrer und Babylonier hatten ihre „Cyther“. Sie bestand aus einem
horizontal liegenden quadratischen Rahmen. Über diesen wurden sieben und
mehr Saiten gespannt. Wie auch den Kenanaul wurden der Cyther mit Hilfe
eines Plektrons Töne entlockt.
Die Wurzeln der Zither reichen bis in den fernen Osten. In China sind das Kin
und das Tsche auch heute noch beliebte, uralte, zitherähnliche Instrumente.
Das Kin besteht aus einem flachen Resonanzkörper, über diesen sind Saiten
aus gedrehter Seide gespannt. Die Anzahl der Saiten variiert zwischen sieben
und fünfzig und das Instrument ist pentatonisch gestimmt. Jede Saite ist mit
einem Punkt markiert. An dieser Stelle kann durch das flache Aufsetzen der
Finger ein Ton erzeugt werden. Durch verschiebbare Stege werden die
Tonhöhen verstellt.
In Indien finden wir Verwandte der Zither wie zum Beispiel die Vina.1 Auf
einem circa 120 cm langen Bambusrohr befinden sich 19 bewegliche Stege
(Bünde). Über die Stege sind fünf Saiten gespannt. Diese Saiten können aus
Metall oder Messing sein. Als Resonanzkörper dienen zwei hohle Kürbisse.
(siehe Abbildung S.4)
1 Musikschriftsteller Franz von Paula Ott
Bachler Susanne
Seite 3
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Im antiken Griechenland waren die Kithara und die Lyra sehr beliebt. Die
Kithara hat ihren Namen aus dem chaldäischen Kethar und bedeutet das
Runde, die Brusthöhle. Der Name „Zither“ stammt von Kithara ab.
Alle oben erwähnten Formen der Zither haben sich regional, also voneinander
unabhängig, entwickelt. Daher bestand auch kein Einfluss auf die alpine
Zither, die in unseren Breitengraden bekannt ist.
Mit dem Überbegriff Zither wird in der Instrumentenkunde eine ganze
Instrumentenfamilie benannt. Bei den „sogenannten“ Zithern sind die Saiten
parallel zum Resonanzkörper gespannt, im Gegensatz zu den Harfen. So
gehören auch Hackbrett und Klavier im weitesten Sinne zu den Zithern.
Den eigentlichen Ursprung unserer alpinen Schlagzither finden wir in einem
mittelalterlichen Saiteninstrument, dem „Monochord“.
Die Kithara
Die Vina
Bachler Susanne
Seite 4
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
1.2.Das Monochord:
Das Monochord ist nicht nur der Urahne der Zither, sondern auch der
Vorläufer des Hackbrettes und der Saitenklaviere.
Es hat nur eine Saite, daher auch der Name „Einsaiter“. Diese Saite ist über
zwei Saitenbefestigungsstege mittels Gewicht oder Wirbel gespannt. Die
Stege befinden sich auf einem Resonanzkörper.
Wie
auf
der
Abbildung
erkennbar,
befinden
sich
zwei
Schalllöcher,
Tonhöhenmarkierungen und ein Steg auf der Oberseite des Schallkastens.
Dieses von der Antike bis zum Mittelalter
gespielte
Instrument
wurde
bereits
von
Pythagoras (580-500 v. Chr.) verwendet, um
Intervalle
mittels
Obertönen
bzw.
Flageoletttönen zu bestimmen. Auch in den
fünf Büchern „De Musica“, die um 500 nach
Christus
geschrieben
wurden,
nahm
das
Monochord eine wichtige Rolle ein. „Anhand
des Monochordes werden darin die der Musik
zugrunde liegenden Proportionen der Intervalle
dargestellt.“ (Gut Klang 1991, S. 9).
Guido von Arezzo mit
einem Monochord
Wer mit diesem Instrument abgebildet wurde,
genoss, wie das Instrument selbst, hohes
Ansehen wie zum Beispiel Papst Gregor der Große oder Guido von Arezzo,
der der Erfinder der Notenlinien war.
Die Größe und Form des Monochordes änderte sich circa ab dem 12.
Jahrhundert. Auf einer Seite lief der Einsaiter in eine Schnecke aus und nahm
das Aussehen eines Scheitholts an. Die Weiterentwicklung führte auch dazu,
die Anzahl der Saiten zu vermehren.
Bachler Susanne
Seite 5
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
1.3.Das Scheitholt:
„..Und ist eim Scheit / oder Stückeholz nicht so gar sehr ungleich / denn es fast wie
ein klein Monochordum von drey oder vier dünnen Bretterlein gar schlecht zusammen
gefügt / oben mit eim kleinen Kragen / dorinnen drey oder vier Wirbel stecken / mit 3
oder 4 Messingsaitten bezogen; Darunter drey in Unisono uffgezogen… Es wird aber
uber alle diese Saitten unten am Staige mit dem rechten Daumen allezeit uberher
geschrumpet: und mit eim kleinen Stöckling in der lincken Hand uf der foerdersten
Saitten hin und her gezogen / dadurch die Melodey des Gesanges uber die Bünde / so
von Messingenen Droht eingeschlogen sind / zuwege gebracht wird“.
So beschreibt Michael Praetorius (1571- 1621) das Scheitholt in seinem Werk
„De Organographia“, einer Abhandlung über das damalige Instrumentarium.
Auf der Decke befinden sich diatonisch angeordnete Bünde, darüber sind ein
bis zwei Melodiesaiten gespannt. Die restlichen Bordunsaiten dienen der
Klangverstärkung; dafür lässt es sich nur in einer Tonart spielen.
So war der wichtigste Schritt für die Entwicklung der Zither getan: Mit der
linken Hand wurden die Melodiesaiten durch ein Stöckchen oder die Finger
an den Bünden niedergedrückt, der rechte Daumen strich über alle Saiten.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Schallkörper immer größer und
ausgefeilter: Vorher bestand das Scheitholt nur aus einem Holzstück, das
ausgehöhlt war, nun aber bestand es aus Decke, Boden, Zarge und einem
aufgeleimten Griffbrett.
So entwickelte sich aus dem Scheitholt die Kratzzither.
Bachler Susanne
Seite 6
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
1.4.Die Kratzzither:
Im Allgäu heißt sie Scherrzither, in Vorarlberg Zwecklzither, in der Schweiz
Schwyzer Zither und in Tirol Raffele. Die Kratzzither trägt nicht nur regional
unterschiedliche Namen, sondern auch die Besaitung variiert.
Die Spielweise von Scheitholt und Kratzzither unterscheidet sich nur sehr
geringfügig. Die Finger der linken Hand wurden dazu verwendetet, die
Melodiesaiten an den Bünden niederzudrücken, während die rechte Hand
einen Federkiel, eine Tierklaue oder ein Stück Holz hielt, mit dem über alle
Saiten „hin- und hergekratzt“ wurde. So erklärt sich auch der Name
„Kratzzither“.
Doch wie auch die Kratzzither selbst, veränderten sich die Spielweise und der
Namen:
„Was als nur andeutende Neuerung der Kratzzither von Christian Wazzlberger
in Erscheinung trat, fand ab Ende des 18. Jahrhunderts durch Mittenwalder
Geigen- und Gitarrenbauer und im Salzburger Land durch Holzhandwerker
und Bauern (später auch durch berufsmäßige Instrumentenbauer) eine
Weiterentwicklung,
die
in
wenigen
Jahren
zu
einer
neuen
Spielart
(Anschlagsart) der Griff- und Freisaiten führte.
Der Anschlag der Griffsaiten wurde jetzt mit dem Daumen der rechten Hand,
d. h. mit einem am Daumen festsitzenden Drahtring mit Anschlagsdorn
ausgeführt. Der Anschlag der Freisaiten erfolgt (für Baßtöne der Tonika und
Dominante und deren Akkorde, meist unvollständig) mit dem Ring-, Mittelund Zeigefinger.“
Bachler Susanne
Seite 7
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
1.5.Die Schlagzither:
Durch die veränderte Spieltechnik der Kratzzither erhielt dieses Instrument
auch einen anderen Namen, nämlich Schlagzither.
Ein weiteres Charakteristikum der Schlagzither war die Saitenanzahl. Es
waren mindestens 12 Freisaiten vorhanden, deren Zahl sich mit der Zeit
erhöhte.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts verbesserten sich die Klangqualität, der
Tonumfang
und
die
Spieltechnik.
Ausschlaggebend
dafür
war
die
Entwicklung des professionellen Zitherbaus. Die Kerngebiete dafür waren der
bayrisch-österreichische Alpenraum, das Alpenvorland und deren Städte
Wien und München.
Die Zither erfreute sich immer größer werdender Beliebtheit, da sie als
Begleitung des aufkommenden Modetanzes, des Ländlers, diente. Die Ländler
konnten mit der Kratzzither nicht begleitet werden, da die Bordunsaiten nur
in einer Tonart gestimmt waren.
Bachler Susanne
Seite 8
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
1.6.Die Konzertzither:
Im Zeitraum von circa 1835 bis 1865 entwickelte sich vor allem in
Deutschland und Österreich die Konzertzither.
Sie
unterscheidet
sich
wesentlich
von
der
Schlagzither
durch
ein
chromatisches, in Halbtonschritten gegliedertes, fünfsaitiges Griffbrett. Nach
und nach setzte sich die Stimmung von Nicolaus Weigel durch. „Für das
Griffbrett propagiert er die Stimmung a’, a’, d’, g, für die Freisaiten (12
Begleitsaiten und 12 Basssaiten) eine lückenlose, in Quart-Quint-Intervallen
abwechselnde Stimmung.“ (S.30, Die Zither in der Schweiz) Zu dieser Zeit gab
es aber auch noch andere Stimmungen wie zum Beispiel die Stuttgarter
Stimmung
oder
die
Wiener
Stimmung
etc.
Heute
gibt
es
die
Standardbesaitung (nach Nicolaus Weigel) und die Wienerstimmung, die im
Gebiet der ehemaligen Doppelmonarchie Österreich- Ungarn verbreitet ist.
Neben der Entwicklung des perfektionierten Zitherbaus entsteht auch eine
spezifische Salon- und Konzertliteratur. Durch Herzog Maximilian in Bayern
findet die Zither in gehobenen Kreisen große Begeisterung.
Die Familienbildung während des Zeitraumes von ca. 1850 bis 1930:
„Mit der Altzither entsteht auch das klassische Zithertrio, zwei Diskant- und
eine
Altzither,
die
erste
Besetzung
mit
Eignung
für
kammermusikartigen Charakters.“ (S.30, Die Zither in der Schweiz)
Bachler Susanne
Werke
Seite 9
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
1.7.Verschiedene Bauformen:
Die Glarnerzither aus der Schweiz:
Diese
Zither
ist
für
ihre
Sahnetropfenform
oder
Mittenwaldform bekannt. Sie wurde durch österreichische,
herumziehende
Heuknechte
und
Zimmerleute
im
Glarnerland bekannt. Um ca. 1800 wurden dort schon
Zithern
hergestellt.
Schlagzither.
Ihre
Spielweise
ähnelt
der
einer
Die Halszither:
„Die Halszither ist nur dem Namen nach eine Zither. Gemäß
ihrer Herkunft ist sie als Cister zu bezeichnen, eine
Instrumentenfamilie aus der Rennaissance, welche in Bau
und Spielweise der Laute, Gitarre und Mandoline wesentlich
näher steht als den Brettzithern,…“
(S.29, Die Zither in der Schweiz)
Die Arionzither:
Besonders charakteristisch für diese Zither
sind der an der Decke befestigte Steg und die
Mittenwaldform. Es gibt sie auch als
Arionharfenzither. Sie etablierte sich ca. um
1880.
Harfenzither:
Die Harfenzither erhielt ihren Namen durch ihr
harfenähnliches Aussehen. Die Schnecke und Säule
sind dafür ausschlaggebend.
Perfektazithern:
Da die steigende Anzahl der Freisaiten
zu Problemen bezüglich der Spielbarkeit
führte, wurde die Perfektazither eingeführt
(1890). Die Kontrabasssaiten verlaufen in
einem Winkel über die Bassaiten und sind an
einem gesonderten Steg befestigt.
Bachler Susanne
Seite 10
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Zither in Psalterform:
Diese Form wurde circa 1970 vom Ingoldstädter
Ernst Volkmann entwickelt und inzwischen von
führenden Zitherbaumeistern weitergedacht.
(Ulrike Meinel, Klemens Kleitsch)
Charakteristisch ist der klare, starke Ton im
Freisaiten- besonders im Bassbereich. Die
Mensur ist in der Tiefe etwas länger als bei
herkömmlichen Zithern.
Die Streichzither:
Johann Petzmayer spielte nicht nur Zither sondern auch die Violine. So kam
er auf die Idee, ein zitherartiges Streichinstrument zu kreieren (1823). Das
Instrument besteht entweder aus einer symmetrischen oder asymmetrischen
Herzform. Das Griffbrett ist chromatisch aufgebaut. Darüber verliefen am
Anfang drei, später vier Stahlsaiten. Die Spieltechnik der linken Hand blieb
gleich, wogegen mit der rechten Hand mit einem Geigenbogen gespielt
wurde. Ähnlich wie die Konzertzither wurde auch die Streichzither in
verschiedenen Tonlagen und Größen gebaut.
Bachler Susanne
Seite 11
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
2.Rund um die Zither
2.1.Die Zitherbaumeister:
Der erste überhaupt fachmännisch nachweisliche Zitherbau wird aus Wien
überliefert. Ein aufgefundenes Exemplar mit Firmenzettel Anton Rehrer,
Zithermacher im Tiefen Graben 33, dokumentiert dies. Es gibt leider keine
genauen Angaben in meiner Quelle, welche belegen, wann diese Zither
gebaut wurde (wahrscheinlich um 1800).
In München war Franz Kern der älteste, nachweisbare Zitherbauer. Er lebte
von 1780 bis 1855. Die älteste Zither von ihm wurde 1812 gebaut und
befindet sich heute im Museum Berlin. Kerns Zithern im Münchner
Stadtmuseum weisen mit einer Ausnahme die Mittenwalder Form auf. 1842
übergab Kern das Geschäft „Saitenfabrikation und Saitenhandlung der Witwe
Anna Oberhuber“ seinem Sohn Georg Tiefenbrunner.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Zither in München vor allem
in den höfischen Kreisen um den legendären Herzog Maximilian in Bayern
und in der sozialen Oberschicht eine große Popularität. 1837 lernte der
Herzog den Wiener Johann Petzmayer kennen, den er im Jahr darauf zu
seinem Kammervirtuosen machte und so als Zitherlehrer an sich band.
Herzog Maximilian wurde ein begeisterter Zitherspieler und ging als „ZitherMaxl“ in die Münchner Zithergeschichte ein. Erwähnenswert ist die Vorliebe
des Herzogs und seines Wiener Gefährten Petzmayer für die Salzburger
Bauform der Zither. Dies trug zur raschen Verbreitung dieses Typs in
Oberbayern bei.
Herzog Maximilian in Bayern
Bachler Susanne
Seite 12
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Ignaz Simon wurde 1789 in Mittenwald geboren und arbeitete dort in einer
Ziegelei und als Geigenmacher. 1825 zog er in die Nähe Münchens und
arbeitete dort als Geigen- und Zithermacher. Herzog Maximilian besaß eine
seiner Salzburger Zithern aus dem Jahr 1837. Ignaz Simon baute sowohl
Salzburger als auch Mittenwalder Formen. Im Münchner Stadtmuseum
befinden sich einige, sicher zuweisbare Zithern, die von Simon gebaut
wurden.
Weitere große Pioniere des Zitherbaues waren:
Anton und Karl Kiendl. Beide stammten aus Mittenwald. Anton wurde als
einflussreicher Wiener Zitherhersteller berühmt. Durch seine auflagenstarke
Produktion (mit über 15.000 Zithern von 1844 bis 1871) und seine
herausragende Popularität im 19. Jahrhundert wurden seine Modelle und sein
Personalstil zum Vorbild für den gesamten süd- und mitteldeutschen sowie
den österreichischen Zitherbau. Antons Neffe Karl Kiendl entwickelte
gleichfalls neue Bauformen und Besaitungen.
Der Münchner Georg Tiefenbrunner lebte von 1812 bis 1880. Ihm wird der
Bau der ersten Elegie- bzw. Alt-Zither zugeschrieben. Georg Heidegger war
Passauer und in München tätig. Ebenso wie Johann Haselwanter (auch in
München tätig) war er ein bekannter Zithermacher.
Auch der gebürtige Münchner Max Mathias Amberger lernte bei Georg
Tiefenbrunner. Bekannt wurde Max Amberger durch die Konstruktion einer
Konzert-Zither nach den Wünschen des oberbayrischen Zither-Virtuosen
Franz Xaver Burgstaller.
In der Gegenwart wichtige Zitherbaumeister sind:
Gabriel Gruber (Klausen, Südtirol),
Peter Mürnseer (Kitzbühel, Nordtirol),
Herbert Greuter (Schweiz),
Ernst Volkmann (Ingoldstadt),
sein Neffe Herbert Volkmann (Bubenreuth),
Ulrike Meinel (Markneukirchen, Sachsen),
Firma Wünsche (Markneukirchen),
Georg Schandl (Mittenwald), etc.
Bachler Susanne
Gabriel Gruber
Seite 13
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
2.2.Der Zitherbau:
Bis die Zither im Laden steht oder sogar bis nach Japan geschickt wird, muss
viel getan werden. Der erste Schritt ist das Zuschneiden der Decke(2) und des
Bodens(7). Danach wird der Wirbelstock (17) auf die Decke geleimt. Um den
Körper des Instrumentes fertig zu machen, leimt der Zitherbauer den
Rahmen(4,5,6) an Decke und Boden. Nun geht’s an die Herstellung der
Oberfläche. An die Ränder kommen Steg(1), Sattel (12), Mechanik(11) und
Griffbrett(10) zum Befestigen der Saiten. Dann wird das Instrument verziert:
Säule (8), Füßchen(9) und Schnecke (15).
Die Firma Meinel kann auf eine langjährige Tradition verweisen. Als eine der
alteingesessenen Familien der "Musikstadt" Markneukirchen - die Werkstatt
existiert seit 1862 - pflegt sie den Instrumentenbau heute in der 6.
Generation. Bis vor wenigen Jahren konnte die Firma noch auf einen 1936
angelegten Holzvorrat (aus dem Böhmischen Wald stammend) für die
Verarbeitung ihrer Instrumente zurückgreifen. Die lange Lagerung ist
durchaus nicht ungewöhnlich, da der Rohstoff eine Mindesttrocknungszeit
von 15-20 Jahren verlangt, ehe er sauber zu verarbeiten ist.
Für einfache Zithern werden Ahorn- und Fichtenholz verwendet. Boden und
Decke einer Konzertzither bestehen aus Fichte, werden aber mit Palisander
und Mahagoni furniert. Beim Furnieren werden dünne Holzblätter von einem
Baumstamm abgeschält und auf schon angefertigte Platten geleimt.
Bachler Susanne
Seite 14
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Die dünnen Schichten sind aus Edelholz, die Platten aus Buche oder Fichte.
So kann man ein Instrument veredeln, ohne es
komplett aus teurem Material anfertigen zu müssen.
Die Instrumente werden lackiert – das konserviert
das Holz und sieht besser aus.
Steffen Meinel von der Firma Wünsche
Zum Schluss werden in der Werkstatt die Saiten aufgespannt. Die Griffsaiten
können aus Chromstahldraht oder aus geschliffenem und ungeschliffenem
Bronzedraht bestehen. Bei den Freisaiten gibt es zwei verschiedene Arten:
Die eine besitzt einen Kern aus reiner Nylonseide und ist mit Draht
umwickelt. Die andere Art hat einen Stahldraht im Kern, welcher nach einem
bestimmten Prinzip mit Nylonseide umgeben ist. Je nachdem aus welchen
Materialien die Saite besteht, beeinflusst dies die Spielbarkeit und die
Klangeigenschaften.
Auch spezielle Zithertische beeinflussen die Klangqualität. Momentan werden
immer wieder neue Zithertische gebaut. Der Zithertischbau befindet sich in
einer regen Wandlung.
Bachler Susanne
Seite 15
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
2.3.Die Ringe:
Als noch mit dem Monochord oder dem Scheitholt gespielt wurde, benützte
man einfach die bloßen Finger zur Klangerzeugung. Doch mit der
Entwicklung der Kratzzither wurde zur Klangerzeugung etwas anders
benötigt: ein Plektron. Früher verwendete man Federkiele, Holzplättchen und
Krallen von Tieren.
Später, mit der Entwicklung der Schlagzither, verwendete man einen
Zitherring aus Metall. Dieser wurde auf den Daumen gesteckt, während die
restlichen Finger der rechten Hand die Freisaiten anschlugen.
Bis heute hat sich der Zitherring immer wieder verändert. Die neueste Form
ist wohl der Wechselschlagring. Mit diesem Ring kann der Daumen einen
Auf- und Abschlag ausführen, also die Griffsaiten in beide Richtungen (nach
vor und zurück) anschlagen. Früher war es nur möglich, in Richtung der
Freisaiten, also nach „vor“ anzuschlagen.
Bachler Susanne
Seite 16
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
3.Kompositionen von früher und heute
3.1.Alpenländische Volksmusik:
Volksmusik ist vokal oder instrumental ausgeführte Musik, die meist
mündlich tradiert und durch Hören erlernt wird. Die Urheber von Volksmusik
sind in der Regel anonym. Volksmusik findet sich in allen Kulturen und
existiert unter verschiedensten sozialen und kulturellen Bedingungen. Sie
beschäftigt sich überwiegend mit dem bäuerlichen und ländlichen Leben
ihrer Interpreten. Das Gegenstück zur Volksmusik ist klassische bzw.
Kunstmusik.
Die Ursprünge der historischen Volksmusik für Zither haben ihre Wurzeln
natürlich auch im Volk:
Zunächst wurde ohne Noten gespielt und improvisatorisch begleitet. Da die
alpenländische Volksmusik aus leicht fasslichen Melodien, Rhythmen und
harmonischen und formalen Gliederungen besteht, wurde oft nach dem
Gehör gespielt. Tänze (Länder, Boarischer, Polkas) wurden instrumental
gespielt, gesungene Lieder wurden mit der Zither begleitet.
Mit der Entwicklung des professionellen Zitherbaues, um circa 1850, beginnt
man, Volksweisen wie Lieder und Tänze zu notieren.
Dabei sind die Ursprünge oft so verzweigt, dass man nicht mehr feststellen
kann, wer der Autor des Liedes oder Tanzes ist oder war. Neben dem alten
überlieferten Volksgut gibt es auch noch heute Musikanten, die im Stil dieser
Volksmusik musizierend neue Stücke erfinden.
Einige bekannte „Komponisten“ von volksmusikalischer Zithermusik:
Florian Pallhuber aus Südtirol, Reinhard Ehrenstrasser aus Nordtirol, Franz
Schwab aus Bayern, Martin Antretter aus Nordtirol und weitere.
Bachler Susanne
Seite 17
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
3.2.Historische Originalkompositionen:
Mit Beginn des klassischen Zitherspieles im 19. Jahrhundert begann man,
auch im klassischen und romantischen Stil zu komponieren.
Stücke im Stil des 18. Jahrhundert wurden „nachträglich“ für die Zither
komponiert. Im Gegensatz zur Geige, hinkt die Zither musikgeschichtlich
gesehen hinterher. Grund dafür ist wohl die relativ späte Entwicklung des
Instrumentes.
Wie zuvor schon erwähnt, spielen Herzog Maximilian in Bayern und sein
Kammervirtuose Johann Petzmayer eine große Rolle bei der Verbreitung der
Zither. Adam Darr, 1811 in Schweinfurt geboren und 1866 in Augsburg
gestorben, schrieb Zither- und Gitarrekompositionen. Weitere wichtige
Persönlichkeiten sind Xaver Burgstaller und Josef Haustein.
Carl Umlauf wurde am 9.9.1824 in Baden (Niederösterreich) geboren. Er war
Zitherspieler, Komponist und Lehrer. Weiters erarbeitete er mit dem
Instrumentenbauer Anton Kiendl die „Wiener Zither“. Umlauf gründete und
leitete die erste öffentliche Zitherschule für Wienerstimmung 1854. Sein
Schulwerk wurde bis 1887 in 27.000 Exemplaren verkauft.
Richard Grünwald wurde am 13.3.1877 in Budapest geboren und lebte bis
zum 10.5.1963. Er war Zitherspieler, Komponist, Verleger (Musikverlag
Grünwald), 1919 Herausgeber der Zeitschrift „Muse des Saitenspieles“ (ab
1927 gemeinsam mit der „Wiener Zither-Zeitung“) und Gründer der
„Deutschen Zither –Konzert-Gesellschaft“, Zitherschule „Meine Methode“.
Simon Schneider lebte von 1886 bis 1971 und auch er schrieb eine
Zitherschule.
Bachler Susanne
Seite 18
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
3.3.Arrangements/ Bearbeitungen
(Renaissance, Barock, Klassik, Romantik)
Richard Grünwald und Simon Schneider sind wohl die bekanntesten
Komponisten und Zitherspieler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Daneben waren sie auch die ersten Künstler, die Musik aus der Zeit des
Barock, der Klassik und der Romantik für ihr Instrument bearbeitet/ gesetzt
haben.
Angesichts der jungen Geschichte der Zither und dem damit verbundenen
Literaturmangel ist es eine Notwendigkeit für jeden ernsthaften Zitherspieler
und –lehrer, Stücke zu adaptieren. So auch für Peter Suitner, langjähriger
Lehrbeauftragter für Zither am Innsbrucker Konservatorium, und seine
Nachfolger Harald Oberlechner und Isolde Jordan. Suitner war übrigens der
erste Zitherspieler, der sich mit Renaissancemusik auseinandergesetzt hat.
Er
wurde am 10.8.1928 in Ulm geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in
Innsbruck. Die Stichworte Komponist, Dirigent, Chorleiter und reiche
Unterrichtstätigkeiten geben einen kleinen Einblick in sein Lebenswerk. Seine
Werke
wurden
Auszeichnungen
und
wie
werden
den
häufig
aufgeführt.
Förderungspreis
der
Er
Stadt
erhielt
Innsbruck,
einige
viele
Kompositionspreise, den Berufstitel Professor und den Würdigungspreis des
Landes Tirol.
Neuerdings werden auch moderne Stücke aus den Bereichen Jazz, Blues, Pop,
E-Musik etc. für Zither arrangiert bzw. komponiert.
Peter Suitner
Bachler Susanne
Seite 19
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
3.4.Zeitgenössische Originalkompositionen (20./21. Jahrhundert):
Bei den zeitgenössischen Originalkompositionen gibt es grundsätzlich zwei
Bereiche: Kompositionen von Zitherspielern und Werke von Komponisten, die
früher keine Berührungspunkte mit dem Instrument hatten.
Die wichtigsten Vertreter der „kreativen“ Zitherspieler sind Peter Suitner,
Harald Oberlechner, Günter Andrich, Gernot Sauter, Eduard Guiliani, Leopold
Hurt, Isolde Jordan und weitere.
Georg Glasl ist ein wichtiger „Animator“, der zeitgenössische Komponisten
wie Laurence Traiger, Peter Kiesewetter und Fredrik Schwenk dazu motiviert,
für die Zither zu schreiben.
„Ich bin heute noch beim Entwickeln“, sagt Peter Suitner und weiß vom
Abenteuer Komponieren, aber das spektakuläre Experiment ist seine Sache
nicht. „Ich bin gegen jedes Diktat, auch das avantgardistische. Mir geht es
um den sinnlichen Eindruck eines Klanges, den ich mir selber mache.“
(Tiroler Tageszeitung, „Klang und Farbe“ von Ursula Strohal)
„Harald
Oberlechner
Volksmusikensembles,
war
bereits
solistisch
als
als
Jugendlicher
in
verschiedenen
Unterhaltungsmusiker
und
als
Liedbegleiter aktiv. Nach seinem Studium am Tiroler Landeskonservatorium
in Innsbruck bei Peter Suitner unterrichtet er dort Zither als dessen
Nachfolger. Neben der Lehrer- und Konzertfachausbildung bestimmen
Verlagstätigkeit, Konzerte, CD-Einspielungen und Seminare die letzten Jahre.
Dabei sind viele Arrangements für Zither - Alte Musik, Volksmusik, Jazz und neue Kompositionen entstanden.
Georg Glasl, geboren 1957, hat am Richard-Strauss-Konservatorium in
München und am Mozarteum in Salzburg studiert. Seit 1989 ist er Dozent für
Zither am Richard- Strauss- Konservatorium.
Als Musiker machte Georg Glasl zunächst durch seine differenzierten,
einfühlsamen Interpretationen Alter Musik auf sich aufmerksam. 1988 erhielt
er für sein außergewöhnliches Zitherspiel den Förderpreis der Stadt München.
Heute engagiert er sich, ohne die Alte Musik zu vernachlässigen, verstärkt für
zeitgenössische Musik. Um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Zither zu
dokumentieren, rief er 1995 das Münchner Zitherfestival ins Leben, das unter
seiner künstlerischen Leitung inzwischen viermal stattgefunden hat und für
April 2004 wieder geplant ist.“(aus www.zither5.de)
Bachler Susanne
Seite 20
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Auf diesem Zitherfestival wurde auch ein musikalisches Märchen aufgeführt:
Es trägt den Titel „Tobi und die Zauberbohnen“ von Dorothea Hofmann. Sie
ist in Bamberg geboren, studierte Schulmusik, Chorleitung und Klavier in
München und Salzburg sowie Musikwissenschaft und Philosophie in München
und Augsburg. Sie lehrt am Richard-Strauss-Konservatorium in München
Musikgeschichte und Analyse.
Zur
Musikalischen
Untermahlung
des
Märchens
trugen
drei
ZitherspielerInnen, eine Querflötenistin und ein Kontrabassspieler bei,
„Zielinterpreten“
sind
jugendliche
Musikschüler,
„Zielpublikum“
Kinder
(Kindergarten, Früherziehungsgruppen, Volksschule).
Harald Oberlechner
Isolde Jordan
Bachler Susanne
Seite 21
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
4.Die Zither im Kindergarten
Anhand von drei Beispielen möchte ich erläutern, wie die Zither im
Kindergarten eingesetzt werden kann.
4.1. Die Vorstellung der Zither:
Während
meines
Praktikums
im
Kindergarten
Hötting
bei
Sieglinde
Mitterrutzner hatte ich die Gelegenheit, die Zither eine Woche lang den
Kindern näher zu bringen. Am Freitag den 23.01.2004 hatte ich nur circa elf
Kinder in der Gruppe, da die restlichen auf Skikurs waren. Diese Gelegenheit
nützte ich, um die Zither in einer kleineren Gruppe einzuführen:
Konzentrationsphase:
Die Zither:
Thema: Vorstellen des Musikinstruments Zither
Schwerpunkte:
-
Erarbeitung des Musikinstrumentes Zither durch eine kindgerechte Vorstellung und
-
Vergleich von Gitarre und Zither
-
das Experimentieren und Erforschen.
Verbindung zum Jahresthema „Der Baum“
Vermittlung der Wertschätzung von Musikinstrumenten
Medien:
zwei Zithern, eine Gitarre,
Organisatorische Hinweise:
Im Gruppenraum, Gesamtgruppe, Sitzkreis
Vorbereitende Tätigkeiten:
Stimmen der Instrumente, Herrichten der Medien
Überleitung:
Ich gehe herum. In meiner Hand halte ich einen Zitherring. Sobald ich diesen einem Kind
gezeigt habe, setzt es sich auf einen grünen Punkt.
Einleitung:
Die Kinder raten, was sich in den zwei Koffern, die in der Mitte des Kreises stehen, befinden
könnte.
Ich gebe ihnen kleine Tipps. (Ring,…)
Bachler Susanne
Seite 22
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Hauptteil:
Ich bestimme ein Kind, das einen Koffer öffnen darf.
Vorstellen des Musikinstrumentes:
-
Name
-
Wofür braucht man einen Zitherring?
-
Erzeugung verschiedener Töne;
-
Aus welchen Materialien besteht es?
Wie hört sich so eine Zither an?
Beantworten der Fragen der Kinder ;
Vergleich mit der Gitarre:
-
-
Aus welchem Material bestehen beide Instrumente?
(Verbindung zu Baum- Holz einfließen lassen!)
Wie viele Saiten?
Klang?
Anregungen der Kinder aufnehmen, Fragen beantworten;
Ausklang:
Experimentieren:
Ich gebe den Kindern die Zeit und die Möglichkeit, mit den Instrumenten zu
experimentieren! (Lernen durch Begreifen!)
Wichtig:
-Wertschätzung vermitteln!
-Vorsichtiger Umgang mit den Instrumenten!
Überleitung:
Jedes Kind hat die Gelegenheit, den anderen Kindern etwas „vorzuspielen“. Nachdem es an
der Reihe war, sucht es sich einen Platz.
Reflexion:
Die Krönung des Tages war natürlich die Vorstellung der Zither. Da vergaßen die
Kinder sogar auf den so beliebten Garten!
Alle waren sehr gespannt, was wohl in den zwei Koffern steckt! Waren es
Reisekoffer? Aber nimmt man auch so einen Ring mit auf eine Reise?
Als das Rätsel gelüftet wurde, staunten die Kinder! Die erste Reaktion: „Das ist aber
eine komische ‚Gitarre’!“
Die Kinder hatten sichtlich Freude am Ausprobieren und Experimentieren! Wir
machten verschiedene Geräusche nach: eine quietschende Türe, „singende“ Vögel,
grunzende Schweine, einen Sturm mit Donner und Blitzen, etc. Auch begleitete ich
die Kinder zum Gruppenlied: „Guten Morgen, da bin ich“. Den Kindern fiel auch auf,
dass die Zither einen „anderen“ Klang als die Gitarre hat.
Bachler Susanne
Seite 23
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
4.2. Der Einsatz der Zither im Kindergarten:
Am darauf folgenden Montag, den 26.01.04 waren alle Kinder anwesend. Im
Morgenkreis wurde die Zither nun mit der gesamten Gruppe eingeführt:
Konzentrationsphase:
Morgenkreis:
Ich hole die Zither noch einmal in die Mitte. Die Kinder, die am Freitag anwesend waren,
erklären den „Skikurskindern“, was sie alles über die Zither wissen. Wenn nötig ergänze ich
noch.
Auch die nicht anwesend gewesenen Kinder erhalten die Möglichkeit zu experimentieren.
Reflexion:
Im Morgenkreis wussten die Kinder noch sehr viel über die Zither! Die restlichen
Kinder hatten nun auch die Gelegenheit, darauf zu experimentieren und wirkten
sehr interessiert! Natürlich durften alle Kinder vorzeigen, welche Töne sie der Zither
entlocken konnten!
In der Früh des 27.01.2004 nützte ich die Gelegenheit, in einer Kleingruppe den
Kindern Zeit zum Experimentieren mit der Zither zu geben! Isabella malte sogar die
Zither!
Während der restlichen Woche benützte ich die Zither immer wieder statt der Gitarre
als Begleitinstrument. Die Kinder genossen diese Abwechslung und waren auch
konzentrierter!
Ein anderer Einsatz der Zither im Kindergarten ist:
Der Bau eines zitherähnlichen Instrumentes im Kindergarten:
Material:
Brett: Stärke zwei Zentimeter, Länge 25- 30 Zentimeter, Breite 15 Zentimeter
Nägel mit der Länge von circa einem Zentimeter,
verschieden lange und starke Gummibänder und zwei Holzklötze (15x2x2)
Die Nägel werden
nun irgendwie- auf jeden Fall versetzt- in das Brett
eingehämmert. Die Gummibänder spannt man von Nagel zu Nagel. Hier lässt sich
viel ausprobieren (wann klingt ein Ton höher, wann tiefer?). Die zusätzlichen
Holzklötze dienen als Auflage; sie veranschaulichen die Wirkung eines Hohlkörpers
(Die „Zither“ klingt eindeutig lauter, wenn sie auf den Hölzern liegt.).
Bachler Susanne
Seite 24
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Dieses Bild wurde von Isabella
gemalt. Es stellt eine Zither auf
einer Decke dar und den
dazugehörigen Koffer.
Vorstellung der
Zithern in einem
kleinen Kreis.
Bachler Susanne
Seite 25
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Bachler Susanne
Seite 26
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
Bachler Susanne
Seite 27
Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik
5.Literaturverzeichnis
5.3.Primärliteraturen
•
„Zwei Jahrhunderte Zither in München“
Kulturreferat der Landehauptstadt München, Leitung: Volker D. Laturell
Musikverlag Preißler, München,
2. überarbeitete und ergänzte Auflage 1998
•
„Die Zither in der Schweiz- Von den Anfängen bis zur Gegenwart“
Lorenz Mühlemann
Zytglogge Verlag Bern, 1999
•
„Die Zither- Ihre historische Entwicklung bis zur Gegenwart“
August Viktor Nikl.
Wiener Arion- Verlag/ Franz Christ
•
„Gut Klang- 100 Jahre Zitherklub Dachau“
Wolfram Breckle, Horst Müller, Hedi Heres
Museumsverein Dachau e. V. in Zusammenarbeit mit der Verlagsanstalt
>>Bayerland<< Dachau, 1991
5.4.
Sekundärliteraturen
Internetadressen:
•
http://www.sumerauer.de/
•
http://www.konzertzither.de/zither.html
•
•
http://www.zitherbau-wuensche.de/zitherhistorie.htm
http://www.zither5.de
Bachler Susanne
Seite 28
Herunterladen