Zither 5 Freitag, 16. bis Sonntag, 18. April Gasteig München HEIMSUCHUNG Eine multimediale Spurensuche in zwei Teilen Traditionen, zumal volksmusikalische, werden von vielen Zuhörern heute oft als Heimsuchung erlebt und empfunden. Die Zither, ursprünglich ein Volksmusikinstrument, wird mittlerweile verstärkt in einem urbanen Kontext wahrgenommen. Immer mehr Komponisten schätzen sie wegen ihres unverbrauchten Klangs. Auf der anderen Seite ist das Idiom des Instruments hinsichtlich der Hörererwartung noch immer dem Alpenraum zugeordnet. Diese Situation macht sich das zweiteilige Projekt zunutze. Freitag, 16. April Konzert 1 20 Uhr Black Box Gasteig HEIMSUCHUNG - RÜCKSPIEL Der Komponist und Zitherspieler Leopold Hurt, die DJs Hannes und Andi Teichmann, die Malerin Sonja Grimm und der Videokünstler Philipp Geist machen sich mit multimedialen Mitteln auf die Suche nach den Wurzeln von lokaler Musik. Aus den Regalen der Archive und Dokumentationen befreit verselbständigen sich Bilder, Texte und Klänge aus dem Alpenraum, dem Ursprungsort der Zither, und verfolgen den Weg des Instruments durch seine Landschaften nach. Dabei wird der Bodensatz der Geschichte, der sich in und um die Zither gebildet hat, aufgewühlt und mit dem mikroskopischen Blick urbaner Medien gespiegelt. 21.30 Uhr Black Box Gasteig NACHTSCHLEIFE Offene Veranstaltung Im Anschluss an die Heimsuchung drehen Leopold Hurt an der Zither und die DJs Gebrüder Teichmann - bekannt von den Minimal-Techno-Labels festplatten und Kompakt Köln - ihre Nachtschleifen über dem Alpenraum. Mit alten Schellackplatten mixen sie sich durch den klanglichen Untergrund des Instruments und ziehen ihre eigenen Tracks über Alm und Klamm. Sichtbar macht das Ganze der Live-Videomix von Philipp Geist. Konzert 2 16 Uhr Black Box Gasteig HEIMSUCHUNG –ZUSAMMENSPIEL Volker Nickel: hide@park „Heimsuchung – Zusammenspiel“ wird von jungen Zitherspielern aus verschiedenen Regionen des Alpenraums bestritten. Thema des Szenarios hide@park ist die Suche nach einer in einem „virtuellen Garten“ aus Licht, Klang und Aktion versteckten Figur, die es gemeinsam zu finden gilt. Frei nach Homers Odyssee müssen Gefahren überwunden und Versuchungen bezwungen werden. Die Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren haben Volker Nickels Komposition für Zithern, Violine, Trompete und Schlagzeug an mehreren Probenwochenenden in Slowenien, Südtirol und Bayern erarbeitet. Vielfalt als Ausgangspunkt für Kreativität ist künstlerisches Konzept, eng verschwistert mit der Vision eines geeinten, aber vielfarbigen Europas. Südtirol: Matthias Pfattner, Manuela Schöpf, Katharina Weger, Tamara Gamper Slowenien: Neli Zidar-Kos, Mateja Avsic, Doroteja Dolsak, Judita Tomazic Österreich: Sophie Engele, Angelika Klingler, Andrea Leichtfried Bayern: Eva Dörfler, Pia Grandl, Anna Hundschell, Lothar Beyschlag, Roman Schlonski Leitung: Daniel Herrmann Samstag, 17. April Werkstattgespräch 11 Uhr Kleiner Konzertsaal Gasteig ZUPFEN MIT LEIDENSCHAFT Projekte für junge Zitherspieler Wie hält man junge Zitherspieler bei Laune und am Instrument? Vielleicht gelingt es mit dem Märchen „Tobi und die Zauberbohnen“, das Dorothea Hofmann für drei Zithern, Querflöte, Kontrabass und Sprecher vertont hat und das beim Werkstattgespräch uraufgeführt wird (Einstudierung Elisabeth Stadler). Vielleicht hilft auch „Note für Note“, ein neues Schulwerk, das Autorin Monika Prantl vorstellt. „Twitching with passion“ – ein Kurzfilm mit Zitherlehrerin Rosalyn Sabo und ihren Schülern – versucht Licht ins Motivationsdunkel zu bringen und herauszufinden, was jungen Leuten an der Zither gefällt und was sie nervt. Konzert 3 20 Uhr Carl-Orff-Saal Gasteig ALPENLÄNDLER Traditionelle Musik aus Österreich, Südtirol, Slowenien und Bayern sowie neue Kompositionen für Volksmusikbesetzungen von Zoro Babel und Josef Anton Riedl Das vereinte Europa mit seinen unterschiedlichen Musiklandschaften darzustellen – neben der Jugendförderung der zweite Schwerpunkt des Festivals – ist ein Ziel des Volksmusikkonzerts. Zu Gast sind Gruppen aus Österreich, Slowenien, Südtirol und Bayern. Die Klang-Avantgardisten Zoro Babel und Josef Anton Riedl haben erstmals für klassische Volksmusikbesetzungen – Zither, Akkordeon, Gitarre sowie Saitenquintett - geschrieben. Familie Hartwagner aus dem Innviertel, Melauner Sänger aus Südtirol Tutta Mora Slovenika aus Slowenien, Vilsleit`n Musi und Duo Hornsteiner/Kriner aus Bayern Zoro Babel, Akkordeon, Georg Glasl, Zither, Harald Lillmeyer, Gitarre, Sabine Kadner, Harfe, Jörg Lanzinger, Kontrabass, Reinhard Schelzig, Gitarre, Elisabeth Seitz, Hackbrett. Sonntag, 18. April Konzert 4 11 Uhr Kleiner Konzertsaal Gasteig WANDERER IN DER WÜSTE Peter Kiesewetter und die Zither Die Matinee ist Peter Kiesewetter gewidmet, einem Komponisten, der der Zither und dem Festival besonders eng verbunden ist. Bereits bei Zither 1 im Jahr 1995 war er mit einer Uraufführung vertreten. Seither hat er eine Vielzahl von Werken für das Instrument geschrieben. „Wanderer in der Wüste“ ist daher als kleine Retrospektive gedacht, als Würdigung eines Komponisten, dem die Zither viel herausragende Literatur verdankt. Damit die Zuhörer mehr über Kiesewetters besondere Beziehung zur Zither und die Entstehungsgeschichte der Werke erfahren, wird das Konzert vom Komponisten Fredrik Schwenk moderiert. Christoph Frank, Regina Frank, Reinhilde Gamper, Sabine Huber, Elvira Schlegelmilch, Gertrud Wittkowsky, Irena Zdolsek, Zither Alice Burghardt, Sopran Sabine Kadner, Hackbrett Moderation: Fredrik Schwenk Konzert 5 15 Uhr Foyer Carl-Orff-Saal, Gasteig STAMMCAFÉ Rabenschwarze Lieder und Zither-Samba BavaRio: Musik aus den brasilianischen Voralpen Lothar Lägel: Kreisler-Lieder an der Zither Harald Oberlechner: Blues, Jazz und andere Klänge 3rd floor connection: Jörg Lanzinger & friends Konzert 6 18 Uhr Kleiner Konzertsaal Gasteig KITHÁRA Die Preisträger von Ernst Volkmann-Wettbewerb und Nachwuchsförderpreis stellen sich mit Ausschnitten aus ihren Wettbewerbsprogrammen vor. Zu hören sein werden neben eigenem Repertoire auch die Pflichtstücke, die von renommierten Komponisten geschrieben wurden. Für den Förderpreis komponierte Peter Kiesewetter "lungo il mare", für den Volkmann-Preis griff Wilfried Hiller zur Feder und schrieb "Kithára. Erinnerungen an Sappho". Wer Lust hat, bereits bei der Kür der Preisträger zuzuhören, kann die Wertungsspiele besuchen, die bei beiden Wettbewerben öffentlich sind. (Nähere Informationen zum Ernst Volkmann-Preis finden sich auch weiter unten) 2. bis 4. April Ernst Volkmann-Preis Erster Internationaler Wettbewerb für Zither Gasteig München Zum ersten Mal findet im Vorfeld des Festivals von 2. bis 4. April ein Internationaler Wettbewerb für Zither statt. Zur Teilnahme berechtigt sind Musiker aller Nationen der Jahrgänge 1972 bis 1986. Benannt ist der Wettbewerb nach dem Instrumentenbauer Ernst Volkmann. Seine Zither in Psalterform setzte wegweisende Impulse für die Weiterentwicklung der Zither hin zum Konzertinstrument. Die Namensgebung würdigt diesen kreativen Querdenker am Ende seines aktiven Berufslebens. Parallel dazu findet ein ebenfalls Internationaler Nachwuchswettbewerb für junge Spieler (Jahrgänge 1987 bis 1992) statt. Das Preisgeld von 500 Euro stiften die Instrumentenbauer, die am Samstag beim Festival ausstellen. Sie dokumentieren damit, wie wichtig ihnen Nachwuchsförderung ist. Alle Wertungsspiele sind öffentlich. Das Vorspiel beim Ernst Volkmann-Preis beginnt am Freitag, 2. April, um 13 Uhr im Kleinen Konzertsaal. Die Hälfte der Teilnehmer wird den zweiten Durchgang erreichen, der am Samstag, 3. April, von 10 bis 19 Uhr über die Bühne geht. Der erste Preis ist mit 1500 Euro dotiert, der zweite mit 1000 Euro, der dritte mit 500 Euro. Für den Nachwuchsförderpreis ist nur ein Durchgang vorgesehen. Er findet am Sonntag, 3. April, von 10 bis 18 Uhr ebenfalls im Gasteig statt. In der Jury sitzen die Komponisten Helga Pogatschar (München) und Professor Fredrik Schwenk (Hamburg), Thomas Königs (Dozent für Gitarre an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg), Harald Oberlechner (Dozent für Zither am Landeskonservatorium Innsbruck) und Georg Glasl.