Vergleich der schilddrüsenspezifischen Laborparameter unter invasiv

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Institut für Pathologie des Marienkrankenhauses
Hamburg
(Chefarzt: Prof. Dr. W. Saeger)
Vergleich der schilddrüsenspezifischen
Laborparameter unter invasiv – operativer und
während medikamentös – thyreostatischer
Therapie und Bezug zur histologischen Diagnose
Dissertation
zur Erlangung des Grades eines Doktors der Zahnmedizin,
dem Fachbereich der Medizin der Universität Hamburg
vorgelegt von
Thomas Albrecht
aus Hamburg
Hamburg 1999
Angenommen vom Fachbereich der Medizin
der Universität Hamburg am:
Gedruckt mit Genehmigung des Fachbereiches
Medizin der Universität Hamburg
Sprecher:
Referent:
Korreferent:
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
S. 1-4
II. Material und Methodik
S. 5-10
II.1.
Patientenkollektiv
S. 5-6
II.2.
Histologische Untersuchungen
S. 6
II.3.
Laboruntersuchungen
S. 6
II.3.1. Bestimmung des Gesamt-T3
S. 6-7
II.3.2. Bestimmung des Gesamt-T4
S. 7
II.3.3 Bestimmung des TSH
S. 7
II. 3.4. Durchführung des TRF-Testes
S. 7
II.3.5. Bestimmung der mitochondrialen
Antikörper (MAK bzw. TPO)
S. 7-8
II.3.6. Bestimmung der ThyreoglobulinAntikörper (TAK)
S. 8
II.3.7. Bestimmung der TSH-Rezeptor
Autoantikörper (TRAK)
S. 8
II.3.8. Bestimmung des Thyreoglobulin
S. 8-9
II.4.
Sonographie der Schilddrüse
S. 9
II.5.
Statistik
S. 9
II.5.1. Wilcoxon Rang-Summen-Test
S. 9
II.5.2. Regressionsanalyse und Bestimmung des
Korrelationseffizienten
II.5.3. Student t- Test
III. Ergebnisse
S. 9
S. 10
S. 11-24
III.1. Verhalten der Laborparameter nach
operativer Strumaresektion bei allen
operierten Patienten ohne Berückichtigung
der Histologie
S. 11-13
III.2. Carcinome
S. 14-16
III.3. Follikuläre Adenome
S. 17-18
III.4. Struma colloides mit regressiven
Veränderungen
S. 19-20
III.5. Struma colloides ohne regressive
Veränderungen
S. 20-21
III.6. Verhalten der Laborparameter unter
medikamentös-thyreostatischer Therapie
bei der Autoimmunhyperthyreose
M. Basedow
IV. Diskussion
S. 22-24
S. 25-34
IV.1. Verhalten der Schilddrüsenhormone, des
TRF-Testes und der Schilddrüsenautoantikörper sowie des Thyreoglobulins im
Gesamtkollektiv schilddrüsenoperierter
Patienten
S. 27-29
IV.2. Verhalten der schilddrüsenspezifischen
Laborparameter in Relation zum
histologischen Befund bei Patienten
nach Strumaresektion
S. 29
IV.2.1. Carcinome
S. 29-30
IV.2.2. Follikuläre Adenome
S. 30-31
IV.2.3. Struma colloides mit regressiven
Veränderungen
S. 31-32
IV.2.4. Struma colloides ohne regressive
Veränderungen
S. 32
IV.2.5. Autoimmunthyreoiditis M. Basedow
unter thyreostatischer Therapie
S. 33-34
V. Zusammenfassung
S. 35-36
VI. Literatur
S. 37-40
VII. Auflistung der ausgewählten operierten Patienten
S. 41-43
VIII. Lebenslauf
S. 44
IX. Danksagung
S. 45
I. Einleitung
In der Regel können zwei Faktoren zur Entstehung der häufig diagnostizierten
relevanten Schilddrüsenerkrankungen führen:
Jodmangel und genetische Faktoren (Caron et al. 1990, Pfannenstiel et al.
1997). Jodmangel ist in Deutschland endemisch (Meng 1992, Horster et al.
1992). Es besteht ein Nord-Südgefälle hinsichtlich der Jodverarmung des
Bodens und der Gewässer (Meng 1992). Gutekunst (1992) bestreitet aber
derartige regionale Unterschiede aufgrund umfangreicher Untersuchungen.
Die Behebung des Jodmangels ist sehr einfach: Nahrungsmittel, speziell dem
Speisesalz, ggf. auch dem Trinkwasser oder Tierfutter, bzw. Restaurantessen
kann Jod zugeführt werden. Insbesondere im südlichen deutschen Sprachraum
(Schweiz, Österreich, deutsches Alpen- und Voralpengebiet) ist es dadurch zu
einem deutlichen Rückgang von Schilddrüsenerkrankungen gekommen
(Horster et al. 1992).
Vom Gesetzgeber wurde bisher zunächst nur die Einführung von jodiertem
Speisesalz mit einem relativ geringem Jodgehalt ermöglicht
(Weber et al.1988 ).Diese Regelung ist aber schon wegen der unterschiedlichen
täglich benutzten Speisesalzmengen in den einzelnen Haushalten sicher
unzureichend.
Während Jodmangelzustände demnach problemlos und kostengünstig beseitigt
werden können, ist dies bei genetisch verursachten Schilddrüsenerkrankungen
aufgrund der komplizierten biochemischen Pathogenese nicht der Fall.
Pfannenstiel (1997) et al. weisen darauf hin, daß Defekte in den Genen der
mikrosomalen Schilddrüsenperoxidase (TPO) oder in den Genen des
Thyreoglobulins zur hypothyreoten Struma führen können. Bekannt ist, daß
das Gen der TPO durch 17 Exone kodiert wird (Pfannenstiel 1997).
Molekularbiologisch kommt es dabei zu Punktmutationen in Exonen und
Mutationen in sogenannten Splice-Stellen von Intronen, die zu einem
„falschen“ Herausschneiden von Exonsequenzen aus dem RNS-Transkript
führen.
1
Weiterhin sind Mutationen im Bereich des TSH-Rezeptor-Antigens bekannt,
die ebenfalls zur Hypothyreose führen können. Nachgewiesen sind außerdem
Mutationen, die zur Aktivierung des TSH-Rezeptor-Gens und somit zum
gegenteiligen Krankheitsbild, nämlich zur Hyperthyreose führen (Paschke et al.
1997). Auch bei autonomen Adenomen konnten teilweise aktivierende
Mutationen im Bereich des TSH-Rezeptor-Gens festgestellt werden (Paschke
et al. 1997). Dabei kam es definitionsgemäß zur TSH-unabhängigen
Aktivierung der Schilddrüsenhormonsynthese und überhöhter Freisetzung von
Hormonen (Pfannenstiel 1997).
Auch für die Entstehung von Schilddrüsenkarzinomen können genetische
Faktoren verantwortlich sein (Paschke 1997, Spambalg et al. 1996, Suarez,
HG. 1991, Yoshimoto, K. 1993). Diskutiert wird in diesem Zusammenhang
auch eine chronische Autoimmunthyreoiditis , die selten ( 5% aller
Schilddrüsenmalignome ) auch zu histiozytären Lymphomen führen kann
(Wartofsky 1995 ).
Schließlich können auch externe Faktoren (hochdosierte elektromagnetische
Strahlungen, Gifte) in seltenen Fällen zum Schilddrüsenkarzinom führen.
Psychogene Faktoren, die zu Schilddrüsenerkrankungen führen, wurden immer
wieder in der breiten Öffentlichkeit als ursächlich angesehen, ohne daß dies
bisher bewiesen werden konnte. Lediglich im Tierversuch war es möglich, bei
Frettchen, die durch eine Schlange einem sogenannten „Angststreß“ ausgesetzt
wurden, eine Hyperthyreose zu erzeugen (Pfannenstiel 1997).
Es gibt nur ungenaue Angaben über die Häufigkeit des Vorhandenseins von
Autoantikörpern bei der blanden, indolenten Struma, bei der Hyperthyreose
sowie auch bei der primären Hypothyreose ( Meng 1992 ).Diese Antikörper
sind spezifisch gegen bestimmte Zellorganellen gerichtet. In der klinischen
Routine werden solche gegen Mikrosomen bzw. Schilddrüsenperoxidase
(TPO) sowie Antikörper gegen das Thyreoglobulin (Tg-AK) und solche gegen
Bestandteile der Zellmembran (TSH-Rezeptor-Autoantikörper, TRAK)
bestimmt.
Diese Autoantikörper werden wahrscheinlich in den B-Lymphozyten in Form
von Immunglobulinen der Klasse G synthetisiert und führen dann zu
Immunthyreopathien (Passath et al. 1991). Die Antikörper besitzen
zytotoxische und destruierende sowie blockierende und wahrscheinlich auch
2
wachstumsstimulierende Eigenschaften (Passath et al. 1991). Die
Produktionsstätte sämtlicher Autoantikörper befindet sich in den Lymphozyten
der Schilddrüse bzw. den Lymphknoten der nahen Umgebung (Rees Smith et
al. 1988).
Im Zusammenhang mit Schilddrüsenerkrankungen werden auch immer wieder
erhöhte Thyreoglobulin (Tg) – Werte gemessen. Bei malignen Erkrankungen
der Schilddrüse wird der Tg-Wert als Tumormarker verwendet (Passath 1991).
Beim Tg handelt es sich um ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von
etwa 66.000 D, das von Thyreozyten in großer Menge synthetisiert wird. Es
besteht aus zwei Untereinheiten mit einem Molekulargewicht von jeweils 300,
bzw. 330 D, die über Disulfidbrücken gekoppelt sind.
In geringen Mengen ist Tg auch in der Blutbahn nachweisbar, wobei es über
die basale Zellmembran offenbar sezerniert wird (Pfannestiel 1997). Zusätzlich
kann Thyreoglobulin aus dem Follikellumen über Interzellulärspalten oder
Unterbrechungen in der Follikelwand ( „lekage“) in die Blutbahn gelagen.
Dieses erklärt überhöhte Thyreoglobulinwerte bei Follikelnekrosen oder bei
Patienten mit Knotenstrumen (Pfannenstiel 1997, Horster et al. 1992).
Ähnlich wie andere Tumormarker gibt also das Tg alleine noch keine Auskunft
über Malignität oder Dignität einer raumfordernden oder evtl. entzündlichen
Schilddrüsenerkrankung. Diese Frage muß präoperativ durch ergänzende
Untersuchungen (Anamnese, weitergehende Labordiagnostik, Sonographie,
Schilddrüsenszintigraphie sowie evtl. auch Feinnadelbiopsie) geklärt werden
(Rahmani 1999).
Während das Verhalten der gängigen schilddrüsenspezifischen Laborparameter
Trijodthyronin (T3) sowie Tetrajodthyronin (T4) sowie auch des thyreotropen
Hormons TSH nach Operationen bzw. medikamentöser Therapie gut bekannt
ist, gibt es bisher nur sehr wenige Untersuchungen zum Verhalten der
Schilddrüsenautoantikörper und des Tg vor und nach invasiv-chirurgischer
Therapie der Struma oder medikamentös-thyreostatischer Therapie der
Autoimmunhyperthyreose ( Hasse-Lazar et al.1997, Tajtakova et al.1998 ).
Weiterhin gibt es noch keine einhellige Meinung zur Bedeutung des TRFTestes zur Verlaufskontrolle vor und nach chirurgischen Eingriffen oder vor
und während medikamentöser Therapie (Bakó et al. 1994, Benker 1989,
Feldkamp 1998, Harris 1992, Passath 1991).
3
Im übrigen sind keine Untersuchungen über das Verhalten der
Schilddrüsenautoantikörper und des Tg in Relation zur histologischen
Diagnose bekannt.
Ziel dieser Untersuchungen ist es, einen möglichen Zusammenhang zwischen
histologischem Befund des Schilddrüsenresektates und Veränderungen der
schildrüsenspezifischen Labor-Parameter unter besonderer Berücksichtigung
der T3- und T4- Werte, des TRF- Testes sowie der schilddrüsenspezifischen
Autoantikörper und des Thyreoglobulins festzustellen. Dabei wurde eine
invasiv- chirurgische Therapieform, nämlich die Strumaresektion, mit einer
nicht invasiven, medikamentös-thyreostatischen Therapieform (Behandlung
von Patienten mit Autoimmunhyperthyreose, M. Basedow) verglichen.
4
II. Material und Methodik
II. 1 Patientenkollektiv
Untersucht wurden Patienten einer internistisch- endokrinologischen
Fachaztaztpraxis . Bei 58 erfolgte eine Strumaresektion. Abbildung 1 zeigt die
Zusammensetzung des Patientenkollektivs. Die schilddrüsenspezifischen
Parameter wurden jeweils präoperativ sowie ca. 4 Wochen postoperativ und
dann nach Substitution mit L-Thyroxin, ca. ein halbes Jahr postoperativ
bestimmt.
10%
Carcinom
Foll.Adenom
Struma regr.V
Str.ohne reg.V
33%
78%
12%
45%
Abb. 1 Gesamtkollektiv der operierten Patienten (Aufteilung nach Histologie),
(n = 58)
Weiterhin wurden 28 Patienten mit einer Autoimmunhyperthyreose Morbus
Basedow untersucht. Analog zum chirurgisch behandelten Patientenkollektiv
wurden die entsprechenden Laboruntersuchungen vor Behandlung, ca. vier
Wochen nach Behandlungsbeginn und ca. ein halbes Jahr nach thyreostatischer
Therapie untersucht. Die medikamentöse Therapie erfolgte mit Thiamazol
(Favistan) oder Carbimazol. Bei der ersten Kontrolle nach Therapieeinleitung
bestand häufig eine leicht hypothyreote Stoffwechsellage. Zum letzteren
Zeitpunkt erfolgte die ergänzende kombinierte Behandlung mit einem LThyroxinpräparat (kombiniertes Behandlungsschema der Autoimmunhyperthyreose bei langfristiger Therapie).
5
II. 2 Histologische Untersuchungen
Das eingesandte Operationsmaterial wurde zunächst makroskopisch untersucht
und beurteilt . Daraufhin erfolgte in üblicher Weise die Einbettung in Paraffin
sowie die Anfertigung einer ausreichenden Anzahl von Paraffinschnitten.
Diese wurden dann nach Hämatoxylin- Eosin- Färbung lichtmikroskopisch
untersucht. In Einzelfällen (beispielsweise zum Calcitoninnachweis beim
medullären Schilddrüsencarcinom ) erfolgte noch eine zusätzliche
Spezialuntersuchung.
Die feingewebliche Beurteilung erfolgte entweder im Institut für Pathologie
des Universitätskrankenhauses Hamburg Eppendorf ( Direktor Professor Dr.
Udo Helmchen ) oder in der Praxis niedergelassener Kollegen ( Professor Dr.
Axel Niendorf, Professor Dr. Klaus Hamper, 22767 Hamburg).
Bei den Patienten mit der Autoimmunhyperthyreose M. Basedow war eine
entsprechende histologische Beurteilung unter thyreostatisch-medikamentöser
Behandlung nicht möglich.
II. 3 Laboruntersuchungen
Die im folgenden beschriebenen Laboruntersuchungen wurden in der
Laborgemeinschaft MEDLAB sowie in der Laborarztpraxis Dr. Johann Arnold,
97070 Würzburg durchgeführt.
II. 3.1. Bestimmung des Gesamt-T3
Die Bestimmungen wurden mit einem Kit Immolite 2000 total T3 im Serum
durchgeführt. Es handelt sich hier um einen sogenannten luminiszierenden
Enzym-Immuno-Essay, der die quantitative Bestimmung des Hormons
Trijodthyronin (T3) im Serum erlaubt. Dabei wird ein sog. „monoklonaler
Antikörper“, der eine hohe Spezifität für T3 aufweist, verwendet. Der
Meßbereich für diesen Essay liegt zwischen 1.0 und 24 µg/dl (13 – 309
nmol/l). Für eine Einzelbestimmung werden mindestens ca. 15 µl Serum
benötigt.
6
II. 3.2. Bestimmung des Gesamt-T4
Auch dabei handelt es sich um einen luminiszierenden Enzyminmmuno-Essay
Immolite 2000, der entsprechend der T3-Bestimmung quantitative Analysen
des Gesamt-Tetrajodthyronins (T4) erlaubt.
II. 3.3. Bestimmung des TSH
Verwendet wurde ein Kit der Fa. Chiron Diagnostiks. Auch hierbei handelt es
sich um einen luminiszierenden Enzymimmuno-Essay. Abweichend von den
T3- und T4-Bestimmungen handelt es sich dabei allerdings um einen
zweiseitigen „Sandwich – Immuno – Essay“ mit der Verwendung zweier
Antikörper. Der erste Antikörper ist ein monoklonaler Mäuse- Anti-TSH-AK,
der markiert ist. Der zweite Antikörper ist ein polyklonaler Schaf- Anti-TSHAK, der mit paramagnetischen Partikeln gekoppelt ist.
Das Kit entspricht den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation
(WHO), entsprechend dem zweiten IRP 80/558 Referenzmaterial.
Bei der Messung besteht eine direkte Beziehung zwischen der Höhe des TSHSpiegels des Patienten und den relativen quantitativ gemessenen Lichtspitzen,
die im automatischen System gemessen werden.
II. 3.4. Durchführung des TRF-Testes (Thyreotropin-Releasing-Factor)
Dabei wird zunächst der basale TSH-Wert (TSH0) bestimmt. Der Patient erhält
dann einen TRF-Nasenspray, wobei das TRF rasch, in der Regel unabhängig
von der Beschaffenheit der Nasenschleimhaut, resorbiert wird. Nach 30 min.
erfolgt eine erneute Abnahme und Bestimmung des TSH-Wertes (TSH 30).
II. 3.5. Bestimmung der mitochondrialen Antikörper (MAK bzw. TPO)
Hierbei handelt es sich um ein Enzymimmuno-Essay der Firma BoehringerMannheim Immundiagnostics, der die quantitative Bestimmung von
Antikörpern gegen Schilddrüsenperoxidase (TPOAb) erlaubt.
Analog der Bestimmung des TSH handelt es sich um einen EnzymimmunoEssay, der in einer Dreistufen „Sandwich“-Methode die Höhe der Antikörper
im Serum mißt.
Die Spezifität beträgt 98%; der Meßbereich liegt zwischen 0 und 600 IU/ml,
kann aber durch entsprechende Serumverdünnung erweitert werden.
7
II. 3.6. Bestimmung der Thyreoglobulin Antikörper (TAK)
Analog der Bestimmung der TPOAb handelt es sich hier ebenso um einen
„Sandwich“-Essay, der in drei Stufen abläuft und eine quantitative Aussage im
Meßbereich zwischen 0 und 5000 IU/ml erlaubt.
Die Spezifität beträgt 97%. Kreuzreaktionen mit anderen Antikörpern wurden
bisher nicht festgestellt.
II. 3.7. Bestimmung der TSH-Rezeptor Autoantikörper (TRAK)
Der Nachweis des TSH-Rezeptor Autoantikörpers TRAK erfolgt über seine
Eigenschaft, den TSH-Rezeptor zu binden und so die Bindung von TSH an den
TSH-Rezeptor zu verhindern.
Steigende Mengen an TRAK in einer Serumprobe führen zu einer
Verringerung der Bindung von markiertem TSH an den Rezeptor. Zur
Bestimmung des an den Rezeptor gebundenen, markierten TSH wird freies
TSH von dem Rezeptor gebundenen TSH abgetrennt. Die Trennung erfolgt
durch Präzipitation des TSH-Rezeptors mittels eines Fällungsreagenzes und
anschließender Zentrifugation.
Die Menge an TRAK im Patientenserum ist umgekehrt proportional zur
gemessenen Radioaktivität. Insgesamt handelt es sich hier also um einen
Radioimmuno-Essay (RIA), der ebenfalls eine hohe Spezifität besitzt. Die
Messung der Radioaktivität erfolgt im Gamma-Counter.
II. 3.8. Bestimmung des Thyreoglobulins (Tg)
Hierbei handelt es sich um einen Zweischritt – „Sandwich“ – Essay im
Zusammenhang mit einem Enzymimmuno-Essay (enzyme linked immuno
essay, ELISA).
Der Meßbereich liegt zwischen 0 und 100 ng/ml.
Die verwendeten monoklonalen Tg-Antikörper sind hochspezifisch für
Thyreoglobulin. Es wurden keine wesentlichen Kreuzaktivitäten mit TBG, T3,
T4 oder Serumalbumin oder Human-IgG festgestellt. Das Testkit wird von der
Firma Boehringer Mannheim Immunodiagnostica hergestellt.
8
II. 4. Sonographie der Schilddrüse
Das Volumen der Schilddrüse wurde mit einem Ultraschallgerät der Firma
Kretz Combison 100, Schallkopf 7,5 Megahertz und entsprechend
Kunststoffvorlaufstrecke zur Schallverstärkung bestimmt. Es wurden Länge,
Breite und Tiefe beider Schilddrüsenlappen sowie nach Multiplikation mit dem
Faktor 0.57 das Volumen der Schilddrüse bestimmt.
II. 5. Statistik
Soweit die graphischen Darstellungen Hinweise auf statistische Signifikanzen
ergeben haben, wurden folgende statistische Verfahren zur Verifizierung
verwendet:
II.5.1 Wilcoxon Rang-Summen-Test (Ciba Geigy 1980)
Bei jeweils zwei Kollektiven werden die Höhe der Werte nach ihren Rängen
(höchster Wert bis niedrigster Wert) sortiert und die jeweiligen Rangsummen
verglichen. Entsprechend der Anzahl des Kollektivs erfolgt die Berechnung der
Wahrscheinlichkeit eines Unterschiedes in den gängigen Statistiktabellen
mittels Festlegung des Wahrscheinlichkeitswertes für den Unterschied (p
mindestens < 0.05).
II.5.2. Regressionsanalyse und Bestimmung des Korrelationskoeffizienten zur
Analyse der Beziehung zwischen Schilddrüsenvolumen und Höhe des TgWertes im Serum
Verwendet wurde das Programm Exel. Die Darstellung der Grafik erfolgte
dementsprechend im Grafikprogramm. Die statistische Berechnung des
Korrelationseffizienten wurde im entsprechenden Statistikprogramm
durchgeführt.
9
II.5.3 Student t-Test
Ermittelt wurden der t-Wert, der Mittelwert und die Standardabweichung über
das EDV-Programm Exel 97 (Fa. Microsoft).
Wahrscheinliche Unterschiede wurden bei einer Signifikanz von p < 0.05
angegeben.
10
III. Ergebnisse
III. 1. Verhalten der Laborparameter nach operativer Strumaresektion bei
allen operierten Patienten ohne Berücksichtigung der Histologie.
Zur Untersuchung kamen 58 Patienten, bei denen eine Schilddrüsenoperation
durchgeführt worden ist. Davon waren 11 Patienten männlich, 47 weiblich
(Verhältnis etwa 1:4). Das mittlere Alter der männlichen Patienten betrug 44,8
Jahre, das der weiblichen 40,4 Jahre. Abb.1 zeigt das Patientenkollektiv
entsprechend der Einteilung der histologischen Diagnose.
Bei den Patienten besteht in der Regel präoperativ im Mittel eine euthyreote
Stoffwechsellage. Entsprechend liegen alle Gesamt-T3 und Gesamt-T4- Werte
im Normbereich. Ebenso verhalten sich sowohl der basale TSH 0 – Wert und
der TSH-Wert nach Stimulation mit TRF, TSH 30.
Präoperativ liegen auch die schilddrüsenspezifischen Autoantikörper MAK
(mitochondriale AK) sowie TAK (Thyreoglobulin AK) im Normbereich.
Lediglich der TRAK-Wert (TSH-Rezeptor Autoantikörper) und das im Serum
bestimmte Tg (Thyreoglobulin) sind mäßig erhöht (Abb. 2).
40
35
30
25
20
15
10
5
0
4
TS
H
TS O
M H3
AK 0
/
TA TPO
K
x
0,
1
TR
T g AK
x
O
,1
.T
es
G
G
es
.T
3
Prae. OP
1. Post OP
2. Post OP
Abb. 2 Verhalten der schilddrüsenspezifischen Autoantikörper (gesamtes
Kollektiv operierter Fälle, n = 58). Ges. T3 in ng/ml, ges. T4 in µg/dl,
TSH in µU/ml, MAK und TAK in IU/ml, TRAK in U/l, Tg in ng/ml
Das sonographisch bestimmte Schilddrüsenvolumen beträgt präoperativ 65.6
ml, postoperativ nur noch 10%, nämlich 6.5 ml.
11
Vier Wochen postoperativ sind die T3- und T4-Werte leicht erniedrigt. Diese
Veränderung erweist sich allerdings nicht als signifikant.
Dagegen sind sowohl der basale TSH-Wert TSH 0 als auch der TRFstimulierte TSH 30 – Wert eindeutig im Sinne einer hypothyreoten
Stoffwechsellage (latente Hypothyreose) erhöht.
Die schilddrüsenspezifischen Autoantikörper MAK, TAK sind postoperativ
mäßig, aber nicht statistisch signifikant angestiegen. Es kann aber eine
deutliche Verminderung des TRAK-Wertes festgestellt werden.
Auch der Thyreoglobulinwert Tg ist vier Wochen nach Operation vermindert,
wobei die Abnahme des Schilddrüsenvolumens grob mit dem Abfall des Tg-
Tg in ng/ml
Spiegels korreliert (Abb. 3).
800
700
600
500
400
300
200
100
0
0
50
100
150
200
SD-Volumen in ml
Abb. 3 Korrelation zwischen Schilddrüsenvolumen und Serum-Tg
Vier Wochen postoperativ haben sich also die Laborparameter, die auf die
Schwere der Erkrankung hindeuten (TRAK, Tg) normalisiert, während eine
latente hypothyreote Stoffwechsellage mittels des basalen TSH-Wertes als
auch mittels des stimulierten TSH 30 –Wertes nachgewiesen werden kann
(Abb. 4).
12
mU/l
40,00
35,00
30,00
25,00
20,00
15,00
10,00
5,00
0,00
praeoperativ
1. Postop.
2. Postop.
TSH 0
TSH 30
Abb. 4 Verhalten des TSH0- und TSH30-Wertes prä- und postoperativ
(Gesamtkollektiv n = 58), TSH in mU/l
Mehrere Wochen postoperativ wird eine Substitutions- bzw.
Suppressionstherapie mit L-Thyroxin durchgeführt und die Patienten ein viertel
bzw. ein halbes Jahr später noch einmal nachuntersucht.
Wiederum liegen jetzt die T3- und T4-Werte im Normbereich. Auch der TSHWert hat sich sowohl basal als auch nach Stimulation normalisiert.
Weiterhin zeigt sich ein deutlicher Abfall der MAK- sowie der TAK-Werte im
Vergleich zur ersten postoperativen Kontrolle. Schließlich haben sich auch die
mit der Schwere der Erkrankung korrelierenden Parameter Tg und TRAK
normalisiert (Abb. 2).
Insgesamt kommt es also langfristig nach Strumaresektion und nachfolgender
L-Thyroxintherapie im Mittel zu einer Normalisierung aller
schilddrüsenspezifischen Serumparameter, wobei auch eine eindeutige
Besserung des Immunstatus zu erkennen ist.
Zur Frage, welche Beziehung zwischen dem histologischen Bild der operativ
gewonnenen Resektate und den Laborparametern besteht, werden die
operierten Patienten nach folgenden histologischen Kriterien eingeteilt:
Carcinome (n = 7), follikuläre Adenome (n = 7), Struma colloides mit
regressiven Veränderungen (n = 19), Struma colloides ohne regressive
Veränderungen (n = 25).
Berücksichtigt werden nur Fälle, bei denen auch der schriftliche histologische
Befund vorhanden ist.
Abb. 1 zeigt graphisch die Zusammensetzung des Patientenkollektivs.
13
III. 2. Carcinome (Abb. 5,6)
Es handelt sich entweder um medulläre ( n=2 ) oder papilläre / follikuläre
(n=5) Schilddrüsencarcinome. Eine weitergehende Unterteilung kann wegen
der geringen Fallzahl nicht durchgeführt werden.
Die Abbildungen 5 und 6 zeigen das jeweilige histologische Bild der
Carcinome.
Abb. 5 Papilläres Schilddrüsen-Carcinom: Papilläre und follikuläre Komplexe,
wenig Kolloid. Hämatoxylin-Eosin-Färbung, Vergr. 115 x
Charakteristisch ist häufig schon der makroskopische Befund mit Infiltration
der atypischen Zellen in das gesunde umliegende Gewebe sowie gelegentlich
auch in die Kapsel. Dabei zeigen sich follikuläre und papilläre
Formationen.Die Zellen weisen eine Pleomorphie auf. Im malignen Gewebe
befindet sich relativ wenig Kolloid. Weiterhin können Milchglaskerne
nachgewiesen werden.
Beim medullären Carcinom kann im polarisierten Licht ( Kongorot- Färbung )
Amyloid nachgewiesen werden.
14
Abb. 6 Papilläres Schilddrüsen-Carcinom mit Milchglaskernen, HämtoxylinEosin-Färbung, Vergr. 270 x
Klinisch und laborchemisch besteht im Mittel bei Schilddrüsencarcinomen
präoperativ eine euthyreote Stoffwechsellage mit regelrechtem TRF-Test. Die
MAK liegen im Normbereich, während die TAK leicht erhöht sind. Auch der
TRAK erweist sich im Mittel bei den untersuchten Patienten als leicht erhöht.
Oberhalb des Normbereiches liegt der Thyreoglobulinwert (Abb. 7).
3 0 ,0 0
2 5 ,0 0
2 0 ,0 0
p r a e o p e r a tiv
1 . P o s to p
2 . P o s to p
1 5 ,0 0
1 0 ,0 0
5 ,0 0
1)
AK
0.
(x
TR
Tg
1)
AK
0.
M
(x
K
TA
T4
TS
H
30 H 0
(x
0.
1)
TS
T3
0 ,0 0
Abb. 7 Schilddrüsenspezifische Laborparameter prä- und postoperativ bei
Schilddrüsen-Carcinom. Ges. T3 in ng/ml, ges. T4 in µg/dl, TSH in µU/ml,
MAK und TAK in IU/ml, TRAK in U/l, Tg in ng/ml
15
Postoperativ bestehen weiterhin normale T3- und T4-Werte. Infolge der
regelmäßig durchgeführten totalen Schilddrüsenresektion liegt aber ein
überdurchschnittlich hoher TSH 0 sowie ein sehr stark stimulierbarer TSH 30 –
Wert vor. Diese Veränderungen im Sinne einer latenten Hypothyreose sind
statistisch auf hohem Niveau signifikant (p < 0.05).
Unmittelbar postoperativ angestiegen sind auch die MAK und TAK – Werte.
Der TRAK – Wert ist aber bereits reduziert. Zum Tg – Wert liegt leider kein
entsprechender unmittelbarer postoperativer Wert vor.
Unter nachfolgender Substitution mit L-Thyroxin in jeweils hoher Dosierung
zur vollständigen Suppression eventuell verbliebenen Restgewebes besteht ein
viertel bis ein halbes Jahr nach der Operation ein grenzwertig erhöhter T4 –
Spiegel bei normalem T3. Die thyreotrope Hypophysenaktivität TSH 0 sowie
30 min. nach TRF, TSH 30, ist nahezu vollständig supprimiert (TRF – Test
negativ).
Als Hinweis auf eine entscheidende Besserung des malignen
Krankheitsprozesses als Folge der durchgeführten Operation kann auch die
später erfolgte tendenzielle Normalisierung der MAK- und TAK – Spiegel
sowie auch des TRAK und des Serum – Tg (Tumormarker) angesehen
werden.
16
III. 3. Follikuläre Adenome
Diese sind histologisch durch folgende Kriterien gekennzeichnet (Abb. 8):
Abb. 8 Follikuläres Adenom: Kubisches Epithel, kolloidspeichernde und –
entspeicherte Follikel, Hämatoxylin-Eosin-Färbung, Vergr. 270 x
Cytologisch nach Feinnadelpunktion ist die Unterscheidung von follikulären
Carcinomen häufig nicht möglich.
Auch bei dieser Strumaform liegen die T3- und T4 – Werte sowie der TSHWert basal und 30 min. nach Stimulation präoperativ im Normbereich. Auch
insofern besteht kein wesentlicher Unterschied zu den Carcinomen.
Das Niveau der Antikörperspiegel liegt aber deutlich unter dem der Carcinome.
Lediglich der Tg-Wert war im Mittel stark erhöht, wobei diese scheinbare
Erhöhung aber durch einen erhöhten Einzelwert bedingt ist (Abb. 9).
17
25
20
praeoperativ
1. Postop
2. Postop
15
10
5
T4
TS
H
TS 0
H
30
TA M A
K
K
(x
0.
1)
TR
Tg A K
(x
0.
1)
T3
0
Abb. 9 SD-spezifische Laborparameter prä- und postoperativ beim follikulären
Adenom. Ges. T3 in ng/ml, ges. T4 in µg/dl, TSH in µU/ml, MAK und TAK in
IU/ml, TRAK in U/l, Tg in ng/ml
Postoperativ bestehen weiterhin normale T3 – und T4 – Werte. Der basale TSH
– Wert ist allerdings weniger ausgeprägt angestiegen als nach
Carcinomoperationen. Ein TSH 30 – Wert wird in diesem Patientenkollektiv
nicht bestimmt.
MAK und TAK – Werte veränderten sich nicht signifikant. Dagegen wird als
Folge der Operation der TRAK – Wert wie auch der Tg – Wert drastisch
reduziert.
Nach postoperativer Substitution mit L – Thyroxin handelt es sich weiterhin
um eine euthyreote Stoffwechsellage mit hochnormalem T4 sowie
supprimiertem TRF-Test. Auch hier liegt also eine ähnliche Situation vor wie
bei Patienten mit Zustand nach Operation eines Schilddrüsencarcinoms.
Die MAK – und TAK – Werte sind im Vergleich zur unmittelbar
postoperativen Phase nicht signifikant verändert. Untersuchungen zum TRAKWert liegen bei diesem Kollektiv nach Substitution nicht vor. Es zeigt sich aber
auch hier ebenfalls ein signifikanter Abfall des vorher überhöhten Tg –
Spiegels.
18
III. 4. Struma colloides mit regressiven Veränderungen (Abb. 10)
Abb. 10 Struma colloides nodosa mit regressiven Veränderungen: Mikronodulär umgebautes Parenchym, reife, unterschiedlich große Follikel,
Hämotylin-Eosin-Färbung, Vergr. 270 x
Bei euthyreoter Stoffwechsellage liegen T3 und T4 sowie der TRF – Test im
Normbereich. Auch die schilddrüsenspezifischen Antikörper MAK und TAK
liegen im Normalbereich. Der TRAK – Wert ist aber deutlich erhöht, ebenso
das Tg (Abb. 11).
160
140
120
100
p r ä o p e r a t iv
1 . P o s to p
2 . P o s to p
80
60
40
20
Tg
TR
AK
TA MA
K
K
(x
0.
1)
TS
H
30
(x
10
)
(x
10
)
TS
H
0
T4
T3
(x
10
)
0
Abb. 11 Schilddrüsenspezifische Laborparameter prä- und postoperativ mit
regressiven Veränderungen. Ges. T3 in ng/ml, ges. T4 in µg/dl, TSH in µU/ml,
MAK und TAK in IU/ml, TRAK in U/l, Tg in ng/ml
19
Postoperativ ist wiederum eine am TRF – Test eindeutig ablesbare
hypothyreote Stoffwechsellage vorhanden, sodaß die Substitution mit L –
Thyroxin erforderlich wird.
Postoperativ sind die MAK – und insbesondere TAK – Werte signifikant
angestiegen, während der TRAK – Wert abfällt.
Zum Verhalten des Tg unmittelbar postoperativ liegen keine Laborwerte vor.
Ein viertel bis ein halbes Jahr nach Substitution bzw. Suppression mit L –
Thyroxin besteht weiterhin eine euthyreote Stoffwechsellage, wobei der TRF –
Test jetzt nicht mehr erhöht ist. Der MAK – Wert hat sich normalisiert, der
TAK – Wert ist deutlich abgefallen.
Auch das Serum – Tg zeigt bei der Kontrolle ca. ¼ bis ½ Jahr nach Operation
einen niedrig normalen Wert.
III. 5. Struma colloides ohne regressive Veränderungen
Präoperativ besteht auch bei diesem Krankheitsbild eine Euthyreose mit
normalem TRF – Test. Im Vergleich zur Struma mit regressiven
Veränderungen sind allerdings die MAK – und TAK – Werte (nicht
signifikant) erhöht. Es besteht ein signifikant niedriger TRAK – Wert. Der Tg
– Spiegel ist mit 86 ng / ml gering erhöht (Abb. 13).
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Tg
AK
TR
K
TA
AK
M
30
H
TS
H
0
(x
T4
10
)
p r ä o p e r a t iv
1 . P o s to p
2 . P o s to p
TS
T3
(x
10
)
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
Abb. 12 Schilddrüsenspezifische Laborparameter prä- und postoperativ ohne
regressive Veränderungen (n = 25). Ges. T3 in ng/ml, ges. T4 in µg/dl,
TSH in µU/ml, MAK und TAK in IU/ml, TRAK in U/l, Tg in ng/ml
20
Abb. 13 Struma colloides nodosa ohne regressiven Veränderungen:
Herdförmig knotige Umgestaltung, reife Follikel, lockeres Interstitium.
Hämatoxylin-Eosin-Färbung, Vergr. 270 x
Unmittelbar postoperativ wird die Stoffwechsellage wiederum in den
hypothyreoten Bereich im Sinne einer latenten Hypothyreose verschoben.
Der MAK – Wert ist erhöht, während sich der TAK – Wert nicht wesentlich
ändert.
Der TRAK – Wert fällt gering (nicht signifikant) ab, während Tg eindeutig
signifikant unmittelbar postoperativ bereits vermindert wird.
Unter der nachfolgenden Substitution mit L-Thyroxin besteht bei der
Kontrolluntersuchung jetzt eindeutig eine euthyreote Stoffwechsellage. Ebenso
liegen die MAK -, TAK – und TRAK – Werte jetzt im Normbereich. Der Tg –
Wert ist wie auch in der prä- und unmittelbar postoperativen Phase (im
Vergleich zu den Carcinomen, follikulären Adenomen sowie Strumen mit
regressiven Veränderungen) auf einem sehr niedrigen Niveau.
21
III. 6. Verhalten der Laborparameter unter medikamentös - thyreostatischer
Therapie bei der Autoimmunhyperthyreose Morbus Basedow
Histologisch besteht bei der Autoimmunhyperthyreose M. Basedow ein in der
Regel uniformes Bild (Abb. 14).
Abb. 14 Morbus Basedow: Vorwiegend kleine Follikel wechselnder Größe,
reduzierter Kolloidgehalt, endokrin aktiviertes Epithel. Hämatoxylin-EosinFärbung, Vergr. 270 x
Analog der chirurgischen Behandlungen erfolgen Bestimmungen der
Laborparameter vor Einleitung der Medikation, ca. 4 Wochen nach Beginn der
thyreostatischen Therapie und ¼ bis ½ Jahr unter der kombinierten
thyreostatischen / Substitutionsbehandlung mit dem Thyreostatikum und L –
Thyroxin.
22
Zu Beginn der thyreostatischen Therapie liegt eine eindeutig hyperthyreote
Stoffwechsellage mit erhöhtem T4 – Wert vor (Abb. 15). Der TRF – Test ist
supprimiert, 30 min nach Gabe von TRF erfolgt keine wesentliche Stimulation
des TSH.
vorher
1. Kontrolle
2. Kontrolle
TS
H T4
0
(x
10
TS )
H
M
AK 30
TA (x
K 0.1
)
(x
0.
01
)
TR
Tg A K
(x
0.
1)
T3
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Abb. 15 Schilddrüsenspezifische Laborparameter vor und nach Behandlung
des M. Basedow (n = 28). Ges. T3 in ng/ml, ges. T4 in µg/dl, TSH in µU/ml,
MAK und TAK in IU/ml, TRAK in U/l, Tg in ng/ml
Die Autoimmunantikörper MAK und insbesondere TAK sind stark erhöht.
Dieses gilt auch für den TSH – Rezeptor – Autoantikörper, TRAK, der nach
den heutigen Vorstellungen an der Zellmembran den Krankheitsprozeß mit
letztendlich vermehrter T3 und T4 – Produktion und – Sekretion auslöst.
Der Tg- Spiegel liegt im Normbereich.
Nach Therapiebeginn kommt es zu einer Senkung der T4 – Werte. Der TSH –
Wert steigt leicht an.
Während der Autoantikörper MAK diskret erniedrigt wird, steigt der TAK an.
Ebenso unmittelbar nach Behandlungsbeginn der Tg – Wert.
Nach befriedigender Therapieeinstellung unter der kombinierten Behandlung
kommt es aber zu einer Normalisierung der T3 – und T4 – Werte. Auch der
basale TSH – Wert liegt jetzt näher am euthyreoten Bereich.
23
Der TSH – Wert ist auch nach Stimulation zwar noch supprimiert, zeigt aber
eine Tendenz zur Normalisierung. Im Vergleich zu den Werten unmittelbar
nach Behandlungsbeginn ergibt sich auch eine Besserung des
Schilddrüsenautoantikörpers TAK, während MAK leicht ansteigt. Signifikant
erniedrigt ist der TRAK – Wert (Abb. 15).
Im Vergleich zum operierten Patientenkollektiv bleibt (bei immer noch
vorhandener vergrößerter Struma) der Tg – Wert erhöht.
24
IV. Diskussion
Autoantikörper können zur Schädigung von Organen oder Organsystemen
führen. Autoimmunerkrankungen können an fast allen Organen auftreten
(Caron et al. 1992).
Bekannt sind Autoantikörper gegen Acetylcholin-Rezeptoren (Erkrankung:
Myasthenia gravis), Gelenkgewebe (Rheumatoide Arthritis), DNA (Lupus
erythematodes), Basalmembranantigene (Glomerulonephritis), Leberzellen
(chronisch aggressive Hepatitis) oder Herzmuskelzellen (Perimyokarditis).
In der Endokrinologie kennt man Autoantikörper gegen Antigene der
Inselzellen des Pankreas (Diabetes mellitus Typ I), gegen
Nebennierenrindenzellen (Morbus Addison) sowie gegen Spermien
(Infertilität). Eine große Rolle spielen Antikörper gegen Schilddrüsengewebe.
Dabei sind zahlreiche, durch Autoantikörper verursachte Erkrankungen
bekannt (Caron et al. 1992). Einen wichtigen Stellenwert haben Antikörper
gegen das Thyreoglobulin (Thyreoglobulin-Antikörper, TAK), gegen
Mikrosomen der Schilddrüsenzellen (mikrosomale Antikörper, MAK bzw.
gegen Gewebsperoxidase, tissue peroxidase antibodies, TPO) sowie gegen
TSH-Rezeptoren (TSH-Rezeptor Autoantikörper, TRAK).
Weiterhin sind Autoantikörper gegen retrobulbäres Muskel- oder Bindegewebe
bekannt (endokrine Ophtalmopathie), wobei letztere häufig gemeinsam mit den
TRAK auftreten. Auch ein gelegentliches gleichzeitiges Auftreten von
Autoantikörpern gegen Bindegewebe im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis
und Schilddrüsen-AK (Autoimmunthyreoiditis Hashimoto) wird beschrieben
(Caron 1992).
Pathogenetisch sind unterschiedliche Beeinflussungen des Immunsystems von
Bedeutung (Hofbauer et al. 1996). Grundsätzlich können Autoantikörper bei
Kreuzreaktivität mit Infektionskeimen (Bakterien oder Viren) gebildet werden
(Pschyrembel 1997). Eine Autoimmunisierung ist auch insbesondere bei
Schilddrüsenerkrankungen auch auf genetischer Basis möglich (Rendel et al.
1996, Hofbauer et al 1996, Tajtakova et al. 1998).
Von Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Gewebsantigene HLA B8
sowie HLA DR3 (Hofbauer et al. 1996). Allein aus der familiären Häufung des
25
Morbus Basedow ergibt sich ein zwingender Zusammenhang mit genetischen
Faktoren (Lorini 1996).
Diskutiert werden auch psychogene Faktoren als Ursache einer
Schilddrüsenerkrankung (Klußmann 1998). Dieses konnte aber noch nicht
schlüssig bewiesen werden. Möglich ist allerdings ein gleichzeitiges Auftreten
psychischer Störungen mit einer Schilddrüsendysfunktion (Seeler 1996).
Wenig bekannt ist bisher die Bedeutung des Thyreoglobulins Tg bei der
Verlaufskontrolle und Behandlung der verschiedenen
Schilddrüsenerkrankungen. Thyreoglobulin wird in den Follikeln der
Schilddrüse gebildet. In Carcinomzellen findet offenbar eine verstärkte
Synthese des Thyreoglobulins statt, so daß entsprechend überhöhte Serum-Tg
Spiegel resultieren (Hehrmann 1995).
Nach totaler Strumektomie sollte der Tg-Spiegel möglichst nahe null liegen.
Bei Verlaufskontrollen dient Tg dementsprechend als Marker für Rezidive
eines Carcinoms. Ähnliches gilt aber auch für große, nicht maligne Strumen
(Hehrmann 1995).
Thyreoglobulin selbst gilt als Antigen (Meng 1992). Unter bestimmten
Bedingungen entstehen Antikörper gegen das Thyreoglobulin.
Tg bindet die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin, T3, und Tetrajodthyronin,
T4. Lysosomale Proteasen bewirken eine hydrolytische Abspaltung der
Schilddrüsenhormone vom Thyreoglobulin (Meng 1992). Im Blut werden die
Schilddrüsenhormone dann an das Thyroxin-bindende Globulin (TBG)
gebunden.
Pfannenstiel et al. (1997) berichten, daß die Höhe des Serum-Tg Spiegels nicht
mit der Schwere einer Autoimmunerkrankung korreliert. Auch als Parameter
für die Größe einer endemischen Struma ist das Thyreoglobulin nicht geeignet.
Andere Autoren berichten allerdings über eine gute Korrelation der
Schilddrüsengröße mit der Höhe des Serum-Thyreoglobulin-Spiegels
(Hehrmann 1995).
Sehr umstritten ist die Bedeutung des TRF-Testes für die Verlaufskontrolle von
Schilddrüsenerkrankungen. Schleusener et al. (1992) berichten über eine gute
26
Sensitivität des Testes bei der Verlaufskontrolle des Morbus Basedow.
Pfannenstiel et al. (1997) geben zu bedenken, daß dieser Test durch zahlreiche
extrathyreoidale Faktoren beeinflußt werden kann (andere Endokrinopathien,
Medikamentengabe u.s.w.).
Nur vereinzelt wird über die Beziehung von Laborparametern und
histologischem Befund referiert (Kasagi et al. 1996). Diese Autoren
untersuchten die Beziehung des histologischen Bildes der
Autoimmunthyreoiditis Hashimoto. Dabei stellten sie fest, daß Patienten mit
histologisch nachgewiesener Autoimmunthyreoiditis Hashimoto häufig erhöhte
Thyreoglobulin-AK haben. Auf die Beziehung zwischen der Histologie der
erkrankten Schilddrüse und den Laborparametern gehen auch Goretzki (1992)
et al. ein.
Bekannt ist der Zusammenhang erhöhter Calcitoninspiegel mit medullären
Schilddrüsencarcinomen. Die Carcinomzellen produzieren vermehrt
Calcitonin. Dabei dient der Calcitoninspiegel als Tumormarker für
Verlaufskontrolle und Therapieeffizienz.
Untersuchungen, inwieweit dieser Tumormarker mit anderen
Schilddrüsenerkrankungen oder Schilddrüsenautoantikörpern korreliert,
ergaben ein negatives Ergebnis (Pantazi 1998).
IV.1. Verhalten der Schilddrüsenhormone T3 und T4, des TRF-Testes und
der Schilddrüsenautoantikörper sowie des Thyreoglobulins im
Gesamtkollektiv schilddrüsen-operierter Patienten
Unsere Untersuchungen ergeben präoperativ bei 58 Patienten eine euthyreote
Stoffwechsellage mit normalen T3 – und T4 – Werten sowie einem
unauffälligen TRF-Test. Auch die schilddrüsenspezifischen Autoantikörper
MAK und TAK liegen präoperativ im Normbereich.
Pathologisch verändert sind insbesondere die Schilddrüsengröße mit 65.6 ml
im Mittel sowie erhöhte TRAK – und Tg – Werte.
Die Indikation zur Strumaresektion ergab sich entsprechend den Richtlinien
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (Hartel et al. 1998) aufgrund der
27
Anamnese, der Sonographie, der Labordiagnostik, ggf. auch der Szintigraphie
und des Ergebnisses der Feinnadelpunktion (Rahmani 1999). Insbesondere
waren auch persistierende lokale Beschwerden im Sinne eines „mechanischen
Syndroms“ oder klinisch- bzw. laborchemisch oder cytologisch geäußerter
Malignitätsverdacht eine absolute Indikation zum operativen Eingriff.
Das Standardverfahren der chirurgischen Therapie entsprechend den
Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (Hartel et al. 1998) war
bei Carcinomen die totale Strumaresektion, bei benignen Strumen die subtotale
Resektion, wobei ein Restvolumen von ca. 6.5 ml im Mittel verbleiben sollte.
Goretzki et al. (1992) gaben allerdings postoperativ ein Restvolumen von 4 ml
an.
Je größer nach ihren Angaben ein Restvolumen war, um so höher lag die
Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs.
Unmittelbar postoperativ kam es zu keiner signifikanten Veränderung der
Serum -T3 - und
-T4-Werte (keine statistische Signifikanz). Dagegen stiegen sowohl der basale
TSH0 als auch der TSH30 (TRF-stimulierte) Spiegel signifikant an. Da die
Patienten zu diesem Zeitpunkt nicht substituiert waren, bestand somit eine
latente hypothyreote Stoffwechsellage.
Sofern man für gesunde Erwachsene Patienten ein Schilddrüsenvolumen von
10-20 ml zugrunde legt, ist die hypothyreote Stoffwechsellage allein schon
durch die erhebliche Volumenminderung der präoperativ vergrößerten
Schilddrüse bedingt. Weiterhin dürfte aber auch die Traumatisierung des
verbleibenden Restgewebes eine Rolle spielen.
Infolge der operativen Traumatisierung steigen auch die MAK- und TAKSpiegel postoperativ an. Durch die Abnahme der Gewebsmasse kommt es aber
zu einem deutlichen Abfall der Serum-Tg sowie der TRAK-Werte. Dieses
Ergebnis stimmt mit Befunden von Wahl et al. (1992) überein. Wahl et al
stellten fest, daß der TRAK-Spiegel nach der Operation von vergrößerten
Schilddrüsen im Zusammenhang mit einem M. Basedow normalisiert wurde.
Außerdem konnten sie auch ein – allerdings weniger eindeutiges – Absinken
der MAK – Spiegel nachweisen.
28
Ca. 2-4 Wochen postoperativ erfolgt in der Regel die Substitution mit einem LThyroxin Präparat in der Dosierung zwischen 75 und 200 µg täglich (morgens
nüchtern) mit dem Ziel der Substitution der erzeugten latenten Hypothyreose
sowie Suppression des Restgewebes zur Rezidivprophylaxe.
Nach der erfolgten L-T4 Medikation war keine signifikante Änderung des T3Spiegels feststellbar, während der T4-Spiegel (nicht signifikant) anstieg.
Sowohl der TSH0 als auch der TSH 30-Wert fielen auf den präoperativen
Ausgangswert ab, so daß jetzt eine eindeutig euthyreote Stoffwechsellage
besteht.
Die Tg und TRAK-Spiegel fallen weiterhin. Insgesamt ergibt sich also
postoperativ unter zusätzlicher L-T4 Medikation eine normale
Schilddrüsenstoffwechsellage. Die MAK- und TAK-Werte fallen im Vergleich
zur ersten postoperativen Kontrolle wieder deutlich ab. Bezüglich der MAKWerte besteht jetzt eine Übereinstimmung mit den Befunden von Wahl et al.
(1992).
IV.2. Verhalten der schilddrüsenspezifischen Laborparameter in Relation
zum histologischen Befund bei Patienten nach Strumaresektion
IV.2.1. Carcinome
Übereinstimmend mit Hehrmann 1995 spielt die Bestimmung der üblichen
peripheren Schilddrüsenparameter bei der Diagnostik des
Schilddrüsencarcinoms keine wesentliche Rolle. Dementsprechend liegen bei
unseren Untersuchungen sowohl die T3- und T4-Werte als auch der TSH0 und
TSH30- Spiegel im Normalbereich.
Wesentlich für die Diagnostik sind dagegen erhöhte Tumormarker Tg, ggf.
auch das Calcitonin oder CEA. Ein eventuell erhöhter Calcitoninwert kann
auch mittels Pentagastrin stimuliert werden (Rendel et al. 1994).
Weiterhin sind für die präoperative Diagnostik bildgebende Verfahren (Meng
1992) von großer Bedeutung. Ergänzend kann auch die Feinnadelbiopsie
wichtige Befunde liefern (Rahmani 1999).
29
Die MAK- und TAK-Werte sind bei Carcinom-Patienten präoperativ nicht
signifikant im Vergleich zu Schilddrüsen-gesunden Patienten verändert, der
TRAK-Wert ist jedoch (noch im Normbereich) grenzwertig erhöht).
Unmittelbar postoperativ besteht bei den Carcinom-Patienten eine ausgeprägt
hypothyreote Stoffwechsellage, erkennbar an einem pathologisch erhöhten
TRF-Test (TSH0 und TSH30). Dieser Befund hängt mit der totalen
Schilddrüsenresektion zusammen.
Die totale ein- oder zweizeitige Schilddrüsenresektion (abhängig von einem
evtl. durchgeführten Schnellschnitt-Verfahren) ist immer zur Verhinderung von
Rezidiven notwendig und entspricht auch den Leitlinien der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie (Hartel et al. 1998).
Postoperativ ist bei fehlender Schilddrüse dann eine Substitution und
Suppression mit hohen L-T4-Dosierungen erforderlich. Dementsprechend zeigt
sich bei der zweiten postoperativen Verlaufskontrolle ein vollständig
blockierter TRF-Test bei allerdings nur gering (nicht signifikant) erhöhtem
Serum-T4.
Der Tg-Wert ist postoperativ eindeutig gesunken. Weiterhin erfolgt in
Übereinstimmung mit den Befunden von Wahl et al eine Normalisierung der
präoperativ wenig veränderten MAK- und TAK-Werte.
Hasse et al. (1997) berichten, daß sich die TRAK-Werte nach Strumaoperation
normalisieren, während sich die MAK nur langfristig normalisieren.
IV.2.2. Follikuläre Adenome
Laborchemisch ergibt sich präoperativ ein ähnliches Bild wie bei Carcinomen.
Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang, daß sich präoperativ follikuläre
Adenome und Carcinome nicht immer unterscheiden lassen (Pfannenstiel
1997). Selbst durch Feinnadelbiopsie und cytologische Untersuchung ist die
präoperative Diagnose nicht immer sicher zu stellen (Rahmani 1999, Horster
1992).
Hinsichtlich der Funktion kann beim follikulären Adenom eine normale, eine
hyperthyreote oder auch eine hypothyreote Stoffwechsellage bestehen
(Pfannenstiel 1997).
30
Die T3 und die T4 Werte sind präoperativ ebenso wie beim Carcinom im
Normbereich. Dieses gilt auch für TSH0 und TSH30, es besteht also eine
euthyreote Stoffwechsellage. Tg ist bei follikulären Adenomen nur mäßig
(nicht signifikant) erhöht.
Postoperativ kommt es wiederum zu einer Erhöhung des basalen TSH-Wertes
TSH0, die aber weniger als bei operierten Carcinom-Patienten ist, da hier noch
Restgewebe verbleibt.
Ebenso fallen hier bei operierten Patienten der Tg- und der TRAK-Spiegel
deutlich ab.
Die Serum-Thyreoglobulin und TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK)Spiegel fallen deutlich ab. Nach Substitution bzw. Suppression mit L-Thyroxin
besteht ähnlich wie bei Carcinom-Patienten bei der zweiten postoperativen
Kontrolle ein weiterer Abfall des Tg. Auch hier ist ein Absinken der MAKund TAK-Werte erkennbar.
IV.2.3. Struma colloides mit regressiven Veränderungen
Regressive Veränderungen entstehen bei Strumawachstum durch mechanische
Faktoren (Hehrmann 1995) oder durch zytotoxische Autoantikörper, die
zelldestruktiv wirken.
Im Ultraschallbild zeigen sich in der Regel echoreiche Strukturen (vermehrte
Binnenstruktur) oder Calcifikationen (Hehrmann 1995).
Aufgrund der basalen Laborparameter besteht eine euthyreote
Stoffwechsellage. Offenbar als Zeichen gesteigerter Zellaktivität sind aber die
TRAK- und Tg-Werte im Vergleich zum Normalkollektiv erhöht.
Die MAK- und TAK-Werte liegen im Mittel im Normalbereich.
Postoperativ kann wiederum eine latent hypothyreote Stoffwechsellage
festgestellt werden. Auch die MAK- und TAK-Werte steigen an, während der
TRAK-Spiegel abfällt. Zum Tg-Spiegel liegen keine Beobachtungen vor.
Bei der zweiten postoperativen Kontrolle unter Substituion kommt es zu einer
Normalisierung aller Werte, insbesondere auch der TRAK-Werte. Ähnliche
Beobachtungen liegen von Rees Smith et al. (1988) vor. Auch Hasse-Lazar et
al. (1997) berichtet über ähnliche Befunde bei Morbus Basesow Patienten
postoperativ.
31
Rink et al. (1998) berichten, daß nach operativer Therapie eventuell
persistierende erhöhte TRAK-Werte einen Hinweis auf ein Rezidiv des Morbus
Basedow sein können.
Aizawa et al. (1990) vermuten, daß der Tg-Wert mit dem TRAK-Wert
korreliert. Dieses konnten wir auch präoperativ für unser Kollektiv von 58
Patienten nachweisen.
Die Autoren berichten, daß überhöhte TRAK-Spiegel zu einer vermehrten TgSekretion führen, wobei letztere auch als Parameter für die Aktivität einer
Schilddrüsenerkrankung angesehen werden kann.
IV.2.4. Struma colloides ohne regressive Veränderungen
Definitionsgemäß handelt es sich um eine gleichmäßig, homogene
Gewebsstruktur bei insgesamt vergrößerter Schilddrüse. Auch bei diesem
histologischen Befund besteht im Mittel eine euthyreote Stoffwechsellage mit
normalem TRF-Test. Die MAK- und TAK-Werte sind vergleichsweise (nicht
signifikant) erhöht. Ebenso verhalten sich die Serum-Tg-Spiegel. Der TRAKWert liegt im Normbereich.
Auch bei diesem Krankheitsbild besteht unmittelbar postoperativ eine latent
hypothyreote Stoffwechsellage. MAK- und TAK-Werte ändern sich nicht
signifikant. Die für die Krankheitsaktivität repräsentativen Parameter Tg und
TRAK fallen allerdings eher ab.
Bei der zweiten postoperativen Kontrolle unter L-Thyroxin Substitution bzw.
Suppression besteht dann wieder eine euthyreote Stoffwechsellage. Wie bei
den anderen operierten Patienten fällt jetzt auch der Tg-Spiegel weiter ab.
Außerdem normalisieren sich im Vergleich zur ersten postoperativen Kontrolle
auch die MAK- und TAK-Spiegel.
Bezüglich des TRAK-Spiegels besteht auch Übereinstimmung mit den
Beobachtungen von Vana et al. (1994).
Ogris (1997) berichtet übereinstimmend, daß neben TRAK auch die MAKbzw. TPO-Antikörper, der TRF-Test sowie das von uns nicht bestimmte HLA
DR3 als Parameter für den Behandlungserfolg einer Schilddrüsenerkrankung
angesehen werden können, sofern sie sich normalisieren.
32
IV.2.5. Autoimmunthyreoiditis Morbus Basedow unter thyreostatischer
Therapie
Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung mit thyreoidalen und
extrathyreoidalen Manifestationen. Sie kann gemeinsam mit der endokrinen
Orbitopathie und dem prätibialen Myxödem auftreten. Für die Pathogenese der
in verschiedenen Schweregraden auftretenden generalisierten Erkrankung sind
genetische und immunologische Faktoren verantwortlich. Selten spielen auch
Umwelt- oder psychosoziale Faktoren eine Rolle (Pfannenstiel 1997,
Klußmann 1998). Personen mit den Gewebsantigenen HLA B8 und HL DR3
erkranken überdurchschnittlich häufig. Eine zentrale Rolle bei der Entwicklung
der Erkrankung spielen die T4-Lymphozyten. Durch intrathyreoidale B-Zellen
kommt es zur Bildung von Autoantikörpern gegen schilddrüsenspezifische
Antigene. Diese sind Bestandteile der Mitochondrien (MAK bzw. TPO), Tg
(TAK) sowie des TSH-Rezeptors der Thyreozytenmembran (TSH-RezeptorAutoantikörper, TRAK) (Pfannenstiel 1997).
Die Autoantikörper gegen die TSH-Rezeptoren führen zur unkontrollierten
Stimulation der Thyreozyten mit der Folge einer vermehrten T3- / T4- und
eventuell Tg-Sekretion (Pfannenstiel 1997).
Dementsprechend zeigen unsere Untersuchungen von 28 Patienten vor Beginn
der Therapie erhöhte basale T3- und T4-Werte bei spontan supprimiertem
TSH0 sowie TSH30 (aufgehobener TRF-Test). Allerdings ist der TSHRezeptor-Autoantikörper (TRAK-Wert) signifikant erhöht. Eine Erhöhung des
Tg-Spiegels ist bei unserem Patientengut allerdings nicht nachweisbar.
Nach Beginn der threostatischen Behandlung steigt der TSH0-Wert leicht an,
während T4 abfällt und sich in Richtung des Normalbereiches bewegt. Ebenso
kommt es zu einem weiteren, geringen Anstieg des TAK-Wertes, offenbar
infolge der Zellschädigung. Der MAK-Wert fällt (nicht signifikant) ab.
Bei der zweiten, späteren Verlaufskontrolle hat sich der TRF-Test „erholt“ mit
leicht ansteigendem TSH0 und TSH30. T3 und T4 liegen jetzt im euthyreoten
Bereich. Weiterhin liegt nun der TRAK Wert mit unter 10 im Normalbereich.
Im Vergleich zu den operierten Patienten bleibt der Threoglobulin (Tg) – Wert
(offenbar als Hinweis auf die unverändert vorhandene Gewebsmasse) erhöht.
33
Über die Bedeutung des abfallenden TRAK-Wertes als Parameter für den
Behandlungserfolg einer Hyperthyreose besteht heute Übereinstimmung
(Pfannenstiel 1997).
Ebenso sichere Therapieparameter sind die jetzt normalisierten T3 und T4Werte sowie der TRF-Test, letzterer in Übereinstimmung mit Hehrmann
(1995).
Umstritten ist die langfristige medikamentöse Therapie der
Autoimmunhyperthyreose Morbus Basedow. Rittmeister et al. (1996)
berichten, daß die zusätzliche L-Thyroxin-Gabe zum Thyreostaticum keinen
Effekt auf die TRAK-Werte habe. Andererseits berichtet Meng (1992) über
eine gleichbleibende Konstanz der Schilddrüsenhormonkonzentration im Blut
bei kombinierter Behandlung mit einem Thyreostatikum und L-Thyroxin.
Diese Therapie wird auch bei unserem Patientengut durchgeführt.
Auch die Abstände der notwendigen Serumkontrollen sind unter dieser
Therapie größer als bei alleiniger Thyreostatica-Behandlung. Seltenere
Kontrollen führen auch zu einer besseren Compliance von Seiten des Patienten.
Ähnlich wie bei den operierten Patienten kommt es bei Patienten, die wegen
einer Autoimmunthyreoiditis M. Basedow mit Thyreostatika behandelt werden
eindeutig zu einer Besserung aller Antikörper, insbesondere des TRAK.
Insofern besteht bei beiden Verfahren Übereinstimmung. Lediglich der SerumThyreoglobulin-Wert bleibt als Parameter des noch vorhandenen größeren
Gewebsvolumens bei medikamentöser Behandlung eines M. Basedow im
Vergleich zum operativen Vorgehen deutlich erhöht.
Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob diesem Wert langfristig eine
Bedeutung hinsichtlich des Auftretens von Rezidiven zukommt.
34
V. Zusammenfassung
Untersucht wurde das Verhalten der schilddrüsenspezifischen Laborparameter
unter besonderer Berücksichtigung der Autoantikörper MAK und TAK sowie
das Serumthyreoglobulin Tg.
Die Untersuchungen erfolgten vor und nach Strumaresektion bzw. vor und
während thyreostatischer Therapie an insgesamt 86 Patienten.
Es sollte die Frage beantwortet werden, ob eine Beziehung zwischen dem
Verhalten der Laborparameter und dem histologischen Bild besteht.
Weiterhin sollte geklärt werden, ob die Art der Therapie (invasiv – chirurgisch
versus medikamentös – thyreostatisch) einen spezifischen Einfluß auf die
Laborparameter hat.
Die Untersuchungen bei 58 operierten und 28 thyreostatisch bzw. zusätzlich
mit L – Thyroxin substitutiv behandelten Patienten zeigen, daß es nach der
Operation eindeutig in jedem Falle zur Entwicklung einer hypothyreoten
Stoffwechsellage kommt, die eine nachfolgende Substitution mit L-Thyroxin
als notwendig erscheinen läßt.
Sowohl nach der Operation als auch nach der medikamentösen Therapie ist
langfristig eine Besserung bzw. ein Rückgang der Autoantikörper MAK, TAK
sowie auch insbesondere unter thyreostatisch / substitutiver Therapie des
TRAK – Wertes feststellbar.
Es besteht hinsichtlich des Verhaltens der Laborparameter kein Unterschied
zwischen den Befunden bei follikulären Adenomen und Schilddrüsencarcinomen.
Spät postoperativ unter L- Thyroxingabe sind allerdings nach der Operation
follikulärer Adenome und maligner Carcinome der basale TSH – Wert sowie
TSH 30 nahezu vollständig supprimiert.
35
In beiden Fällen sowie auch bei Strumen mit und ohne regressive
Veränderungen zeigen sich postoperativ ein Abfall der Tg – Spiegels im Serum
sowie langfristig auch der Schilddrüsenautoantikörper einschließlich des
TRAK – Wertes.
Unter medikamentös- thyreostatischer Behandlung kommt es ebenso,
insbesondere ablesbar am TRAK – Wert, zu einer Besserung des Immunstatus.
Im Vergleich zur operativen Therapie ist allerdings unter medikamentös –
thyreosatischer bzw. substitutiver Behandlung kein signifikanter Abfall des
Tg – Wertes festzustellen.
36
VI. Literatur
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40
VII. Auflistung der ausgewählten operierten Patienten
FallHistologienummer
nummer
1
E-07269/94
Alter
38
GeHistologie
schlecht
W
Struma colloides nodosa
2
971/14920
34
W
3
E-11985/96
32
W
4
E-23508/93
58
W
5
97214115
38
W
6
E-00340/95
44
W
7
973/00123
34
W
8
972/16835
32
W
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Follikuläres Schilddrüsencarzinom
9
30
W
Follikuläres Adenom
10
E-12143/96
J-Nr.: K 21/96
E-05119/96
51
W
11
E-17638/95
34
W
12
E-18183/94
46
W
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen, follikuläres Adenom
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa
13
E-18853/95
35
W
14
E-27504/93
29
W
15
E-18030/96
61
W
16
E-11660/96
25
W
17
E-01673/94
69
W
18
E-17531/9453
53
W
19
E-05102/9574
74
W
20
E-04243/96
24
M
21
E-11449/95
43
W
41
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa
Follikuläres Ademom, Struma colloides
nodosa
Follikuläres Adenom, Struma colloides
nodosa
Struma colloides nodosa
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa, follikuläres
Adenom
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen, follikuläres Adenom
22
E-04127/96
62
M
23
E-22049/93
65
M
24
971/08971
24
W
25
E-14558/95
61
W
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Follikuläres Adenom, Struma colloides
nodosa mit regressiven Veränderungen
Struma colloides nodosa
26
E-26465/96
30
W
Papilläres Schilddrüsencarzinom
27
971/04603
61
M
Struma colloides nodosa
28
E-26228/93
47
W
Struma colloides nodosa
29
E-16539/96
64
W
Struma colloides nodosa
30
E-02059/94
28
W
31
E-16546/94
36
W
32
E-23859/93
52
M
33
974/02040
23
W
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa, follikuläres
Adenom
Follikuläres Schilddrüsen-Carzinom
34
971/15762
J-Nr.: K 26/97
7591/96
J-Nr.: K 20/96
E 2961/88
74
W
Struma colloides nodosa
58
W
36
W
29
W
38
E-28321/93
J-Nr.: K 33/93
k.A.
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa
34
W
Struma colloides nodosa
39
15060/97
54
M
Struma colloides nodosa
40
981/23543
31
W
41
319394/98
37
W
42
119410/98
37
W
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa mit regressiven
Veränderungen
Struma colloides nodosa
43
E-2025/90
47
M
Medulläres Schilddrüsen-Carzinom
44
973/21420
39
W
Follikuläres Adenom
35
36
37
42
45
E-301/88
53
W
Struma colloides nodosa
46
E-11440/96
47
M
Follikuläres Adenom
47
19532/91
29
W
Follikuläres Adenom
48
1768/92
49
W
Struma colloides nodosa
49
12640/95
39
W
Struma colloides nodosa
50
23346/96
J-Nr.: K 19/96
E-11913/1993
62
M
Medulläres Carzinom
23
W
Papilläres Schilddrüsencarcinom
43
W
53
E-21170/96
J-Nr.: K 18/96
6707/97
31
M
54
k.A.
50
M
Struma colloides nodosa, follikuläres
Adenom
Struma colloides nodosa, follikuläres
Adenom
Struma colloides nodosa
55
k.A.
43
W
Struma colloides nodosa
56
k.A.
40
W
Struma colloides nodosa
57
k.A.
35
W
Struma colloides nodosa
58
E-16998/95
J-Nr.: K 27/95
53
W
Papilläres Schilddrüsen-Carcinom
51
52
k.A.: Keine Angabe über die Histologie Befundnummer
J-Nr.: K = Konsiliarbefundung der Histologie durch Prof. Saeger, Institut für Pathologie,
Marienkrankenhaus Hamburg
43
VIII. Lebenslauf
Name
Thomas Albrecht
Eltern
Karin Andersson, Otto Albrecht
Geburtsdatum / - Ort
16.02.68 / Hamburg
Staatsangehörigkeit
deutsch
Wohnort
Oberaltenallee 72, 22081 Hamburg
Tel. 040 / 29 45 99
Familienstand
verheiratet
1974 – 1978
Grundschule in Hamburg
1978 – 1990
Gymnasium „Am Kattenberge“ in Buchholz in
der Nordheide, Abschluß mit dem Abitur
1988 – 1990
Zivildienst im Kreiskrankenhaus Buchholz
1990 – 1997
Studium der Zahnmedizin im UKE Hamburg,
1997 Staatsexamen
seit 10 / 97
Ausbildungsassistent in der Zahnarztpraxis
Dr. Never
44
IX. Danksagung
Ich bedanke mich bei Herrn Prof. Dr. Saeger für die Überlassung des Themas
und den beratenden Beistand bei Fragen jeglicher Art.
Außerdem danke ich Herrn Dr. Wilke für geleistete Hilfe und Unterstützung
sowie für die Bereitstellung des Patientenkollektives.
Für die Bereitstellung histologischer Präparate bedanke ich mich sehr bei Herrn
Prof. Dr. Helmchen (Universitätskrankenhaus Hamburg Eppendorf), Herrn
Prof. Dr. Niendorf und Herrn Prof. Dr. Hamper (Hamburger
Praxisgemeinschaft) und Herrn Prof. Dr. Kastendieck (Allgemeines
Krankenhaus Harburg).
Weiterhin gilt mein herzlicher Dank Herrn Prof. de Heer für die Überlassung
von Krankenunterlagen der chirurgischen Abteilung des Elim Krankenhauses.
Meiner Ehefrau Insa Albrecht danke ich für die Durchführung der
Schreibarbeiten und Mitgestaltung der graphischen Darstellungen.
45
Schlüsselwörter, Abstract
Schlüsselwörter:
• Schilddrüsenoperation
• medikamentöse Schilddrüsentherapie
• Labordiagnostik der Schilddrüse
Abstract:
Vergleich Zusammenfassung
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