Latente Schilddrüsenfunktionsstörungen –Schilddrüsenknoten Priv.

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Latente Schilddrüsenfunktionsstörungen –Schilddrüsenknoten
Priv.-Doz. Dr. med. W. J. Faßbender
Universitätsklinikum Frankfurt a. M.
Hotel Weissmühle / Cochem 21. 01. 2004
Malignitätskriterien f. Knoten
solitär in sonst normaler SD
bei jungen Pat. (< 20 J.)
neu aufgetreten b. alten Pat. (> 60 J.)
schnelles Wachstum unter T4 – Präparat
palp. derb, höckrig, nicht schluckverschieblich
C-Zell-Ca in der Familie / MEN2 / sporadisch
SD – Sonographie
5 – 10 MHz – Schallkopf (3,5 MHz – Schallkopf ist untauglich)
SD – Sono ist sensitiver als Bestimmuing des basalen TSH bzgl. der
Abschätzung einer Hyperthyreose-Gefährdung nach KM-Gabe
Volumenbestimmung e. SD-Lappens: L x B x T x 0,5
re SD-Lappen + li. SD-Lappen = Gesamtvolumen
Normalwerte: ♀: ≤ 18 ml
♂: ≤ 25 ml
wenn vergrößert: Sruma diffusa oder
Struma nodosa
kleinere Knorten: in 2 – 3 Monaten kontrollieren
Struma nodosa: gemischt echoarm / echoreich
M. Basedow: generalisiert echoarm
Verkalkungen: keine prognost. Bedeutung (d. h. sie schließen ein
Malignom nicht aus)
kalter Knoten im Szinti: Malignitätsverdacht
Feinnadelpunktion von SD-Knoten: mit „gelber“ Nadel auf 10 – 20 ml
– Spritze; Punktat auf Objekträger ausstreichen
Therapie
große Knoten: evtl. fokale Malignome → besser gleich OP
OP-Mortalität bei großer Struma mit Einflußstauung: 2 – 3 %
OP-Indikation: therapieresistente Struma nodosa
SD-Autonomie
falls postop 6 – 7 ml SD-Gewebsvolumen verbleiben, evtl. Gabe von
Jodid ausreichend
Struma-Behandlung
Kinder / junge Pat. mit Struma: Monotherapie mit Jodid
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Behandlung mit L-Thyroxin
− b. latenter oder manifester Hypothyreose
− b. euthyreoter Autoimmunthyreoiditis
med. Kombinationstherapie (L-T4 + Jodid):
wenn TSH nach OP oder Radiojod-Behandlung normal oder erhöht ist
(b. jungen Pat. erst Gabe von Jodid)
Kontraindikationen f. Jodid-Gabe
latente oder manifeste Hyperthyreose
Autonomie (Uptake unter Suppression > 1,5 – 2 %)
rel. KI: Autoimmunerkrankungen der SD
Dosierung von Jodid
Kinder unter 10 J.: 100 µg/d
junge Pat. / Erwachsene: 200 µg/d
Durchführung / Kontrolle der med. Behandlung
Bestimmung von T4 / T3 nur in Ausnahmefällen (bei Behandlung mit
nicht-selektiven Betablockern, die die Konversion hemmen oder bei
Intensivpatienten)
individuelle Dosierung: Ziel-TSH-basal: 0,5 – 1,0 µU / l (nicht höhere
Werte, sonst Gefahr von Vorhofflimmern)
bis zu 4 – 6 Monaten nach Therapiebeginn größte Effekte, dann
Plateau
wenn Knoten größer wird → OP
keine TSH-suppressive Behandlung, da sonst Zunahme des
Osteoporose-Risikos und Gefahr von Vorhofflimmern
eine med. Behandlungmit Levothyroxin / med. Kombination beeinflußt
eher das gesamte SD-Gewebe und nicht selektiv die Knoten; keine
Größenänderung regressiv veränderter Knoten
therapeutische Punktion von Schilddrüsen-Zysten
oft nur vorübergehend wirksam
anhaltendere Wirkung, wenn die Punktionsnadel länger positioniert
bleibt und die Flüssigkeit möglichst vollständig abgezogen wird
Verschiedenes
erniedrigtes TSH ohne Klinik: dem Pat. den Rat geben, vermehrte
Jodaufnahme zu vermeiden; evtl. auch Szinti
Farbduplex: evtl. b. M. Basedow / hypervascularisierten autonomen
Adenomen, sonst keine wesentl. Zusatzaussagen
nicht med. zu beeinflussende Hyperthyreose → Notfall-OP
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Hauptsymptomatik von Hyperthyreosen bei älteren Pat.:
Depressionen !
ERCP: KM-Injektion kann zur Hyperthyreose führen
Amiodarone: kann jede Form der Schilddrüsenstörung verursachen:
1/3 der Substanz besteht aus Jod
kann auch die Schilddrüse abblockieren → (evtl. bedrohliche)
Hypothyreose
Indikation f. eine SD-Szintigraphie: um festzustellen, ob ein Knoten
hypo- oder hyperfunktionell ist – i.d.R. nur einmal notwendig
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