JAHRESBERICHT 2010 – 2012 JAHRESBERICHT 2010 – 2012 IMPRESSUM Herausgeber Magistrat der Stadt Frankfurt am Main Dezernat II – Planen und Bauen Hochbauamt Bei träge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochbauamtes Tex t- und Bildredak tion Sabine Curth Ges tal terisches Konzept Kessler Grafikdesign, Frankfurt am Main Sabine Curth L ayout Kessler Grafikdesign, Frankfurt am Main Druck Druckerei Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt am Main Auflage 1.500 ISSN 1866-8437 Alle Rechte vorbehalten © 2013 Stadt Frankfurt am Main Der Magistrat und Autoren Bezugsadresse Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main Gerbermühlstraße 48 60594 Frankfurt am Main 069-212 33269 E-Mail: [email protected] Informationen im Internet www.hochbauamt.stadt-frankfurt.de INHALT 5 Grußwor t Bürgermeister Olaf Cunitz Stadtrat für Planen und Bauen 6 Baukul tur aus Tradi tion Dr. Hans Jürgen Pritzl Amtsleiter des Hochbauamtes PRO JE K T Q UE RSCHNI T T 2 010 – 2 012 BAUEN F ÜR F R A NK F UR T 10 Dezernat I Oberbürgermeister, Zentrale, Verwaltung, Personal, Revision, Öffentlichkeitsarbeit, Internationales 12 Dezernat II Planen und Bauen 14 Dezernat III Finanzen, Beteiligungen, Region Frankfurt RheinMain und Kirchen 18 Dezernat I V Bildung und Frauen 50 Dezernat V II Kultur und Wissenschaft 61 Dezernat V III Soziales, Senioren, Jugend und Recht 63 Dezernat I X Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr 66 Dezernat X Umwelt und Gesundheit A RBEI T SBE REICHE 71 Servicebereiche Hochbau – Garant für die Sicherheit städtischer Gebäude 77 Betriebsführung Technisches Gebäudemanagement 78 Energiemanagement 90 Fachbereich Gebäudesicherheit 94 Konjunkturprogramm KII – Die Bilanz 96 Kindertagesstätten für unter Dreijährige – Das U3-Programm 98 Personelles 10 0 Projekt Amtskultur 10 2 Bauinvestitionscontrolling 10 4 Submission 10 5 Veranstaltungen und Berichtswesen 10 9 Auszeichnungen 112 Organigramm, Kontakte 3 GRUSSWORT Frankfurt am Main wird häufig zu Recht mit moderner Architektur in Verbindung gebracht. Daher mag es für den unbedarften Betrachter vielleicht etwas überraschend sein, dass ein ganz wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit des städtischen Hochbauamtes bei den historischen Bauten liegt. Als für das Hochbauamt zuständiger Dezernent freue ich mich sehr darüber, da es deutlich belegt, dass wir uns verpflichtet fühlen, unser baukulturelles Erbe zu schätzen, zu schützen, zu pflegen und zu erhalten. Daher nimmt die Sanierung historischer Gebäude auch einen beachtlichen Teil des vorliegenden Jahresberichts ein. Ich möchte an dieser Stelle lediglich drei besonders gelungene Beispiele für sanierte historische Bauten nennen: Da ist zunächst das Gesellschaftshaus im Palmengarten. Diesen gründerzeitlichen Prachtbau würden viele vermutlich gar nicht in Frankfurt verorten. Das Gebäude wurde in den 20er Jahren mit Bauhauselementen ergänzt und ist nach umfangreicher Sanierung jetzt wieder ein Glanzstück für Feiern in einem außergewöhnlichen Rahmen. Der Umbau des Kuhhirtenturms in Ausstellungsräume und einen Kammermusiksaal wurden sogar mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2012 ausgezeichnet. Und die frisch sanierten Altbauten des Historischen Museums aus fünf Jahrhunderten bereichern jetzt den Blick auf das nördliche Mainufer. Gerade für Frankfurts Museumslandschaft hat das Hochbauamt im Berichtszeitraum der vergangenen drei Jahre viele Projekte angestoßen beziehungsweise umgesetzt: Neben der bereits erwähnten Sanierung der Altbauten zählt dazu der Neubau des Historischen Museums, samt der Integration des spektakulären Fundes einer staufischen Hafenanlage, die Grundlagenplanung inklusive des Museografie-Masterplans für das Jüdische Museum und auch der Wettbewerb für das Weltkulturen Museum. Neben der (Bau-)Kultur gehört der Bildungsbereich zu den Hauptaufgaben des Amtes. Schließlich investiert die Stadt Frankfurt auch unabhängig von den Sonderinvestitions- und Konjunkturprogrammen der Vorjahre stark in Schulgebäude: Sowohl im Neubau – beispielsweise im Rebstock oder bei der Valentin-SengerSchule – als auch in Erweiterungen und Sanierungen von Bestandsgebäuden, wie etwa bei der Carl-SchurzSchule, wo ein hochwertiges denkmalgeschütztes Bestandsgebäude der 1950er Jahre erneuert wurde. Beim Bauen können aber auch Standardisierungen beispielhafte Lösungen hervorbringen. Das ist dem Hochbauamt mit der Entwicklung eines Baukastensystems für neue Schulsporthallen gelungen. Bereits seit längerem wird ähnlich bei Sportfunktionsgebäuden und bei Kindertagesstätten verfahren. Das ist enorm wichtig, da gerade bei den Kindertagesstätten erneut ein hohes Bauvolumen umgesetzt werden muss – Stichwort: Betreuung unter Dreijähriger. Insgesamt 39 Projekte werden geplant beziehungsweise gebaut. Nicht zuletzt verdienen die Servicebereiche eine Erwähnung: Jahr für Jahr wickeln sie regelmäßig über 10.000 Aufträge der Bauherren ab, von der Kleinstsanierung bis zu Umbauten mit über einer Million Euro Bauvolumen. Auch das gehört zu den vielseitigen Aufgaben des Hochbauamts. Ich glaube, dass der vorliegende Jahresbericht genau diese Vielseitigkeit anschaulich verdeutlicht und zugleich die Leistungsfähigkeit des Amtes mit seinen hochqualifizierten Fachleuten und einer überzeugenden Kostentreue bei der Projektabwicklung zeigt. Bürgermeister Olaf Cunitz Planen und Bauen (Dezernat II) 5 BAUKULTUR AUS TRADITION 6 Unsere Bauten für den Kultur-, Sozial-, Sport- und Bildungsbereich schaffen kulturellen Mehrwert. Im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns steht die Schaffung einer angemessenen zeitgemäßen und beständigen Architektur. Diese hat neben dem Ort und den Funktionen vielschichtige Ansprüche zu erfüllen. Natürlich spielen auch die künstlerischen und ästhetischen Aspekte bei der Gestaltung der Gebäude eine nicht zu unterschätzende Rolle. In besonders großer Verantwortung hinsichtlich dieser Herausforderungen steht dabei der öffentliche Bauherr als wichtiger Sachverwalter des öffentlichen Bauens, vertreten durch das Frankfurter Hochbauamt. Das kommunale Bauwesen ist Garant für die Sicherung der baulich anspruchsvoll gestalteten Umwelt und damit ein Stück Lebensqualität. Die Daseinsfürsorge für ein angemessenes Lebensumfeld ist eine immerwährende gesellschaftliche Herausforderung und Bauaufgabe. Wir formen und gestalten die Orte, die tagtäglich vom Bürger genutzt werden. Hier lässt sich Baukultur am besten vermitteln, hier werden Stimmungen und positive Gefühle erzeugt, die wir zum Leben brauchen. Dabei sind Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhäuser, Museen, Bürgerhäuser und Sportgebäude nicht nur gebaute Infrastruktur für die Gesellschaft und deren Kultur- und Bildungsauftrag. Sie sind darüber hinaus die Orte der Integration unterschiedlicher „Lebenswelten“, die durch eine lebendige und anregende Architektur ermöglicht werden. Der öffentliche Raum ist letztlich der Ort, an dem unser Leben stattfindet, der für alles Handeln einen angemessenen identitätsstiftenden Rahmen benötigt. Wir, das Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main, stehen in der Pflicht und in der gesellschaftlichen Verantwortung, für architektonische Qualität Wege aufzuzeigen, wie die alltäglichen Räume, Gebäude und Orte entsprechend ihrer Bedeutung für das Gemeinwohl gestaltet werden können. Auch mit dem Instrument des Architektenwettbewerbs, erbringen die öffentlichen Bauherren einen erheblichen Beitrag zur Baukultur. Mehr Wettbewerb steht hier für mehr Qualität – für ein wertiges, wirtschaftliches und nachhaltiges Bauen. Der Anspruch an die Haltung und Wesensmerkmale unserer Bauten ist hoch. Der Stadtraum als werbewirksamer Standortfaktor erhält im europäischen Wettbewerb immer mehr Bedeutung. Prägnante und innovative Architektur, Funktionalität im Sinne der Bedürfnisse der Nutzer, Dauerhaftigkeit, energetisches Bauen als ressourcensparendes Gut und Schutz unseres Lebensraumes, aber auch Termin- und Kostentreue sind die Kriterien unseres kommunalen Bauens. Dabei wird die Komplexität des öffentlichen Bauens gerne übersehen und die von der Politik geschaffenen Rahmenbedingungen, einschließlich der parlamentarischen Genehmigungsprozesse, nicht wahrgenommen. Natürlich kosten die geforderte Sicherheit, Transparenz und Beschlussverfahren ihre Zeit, auch sind die durchschnittlichen Qualitätsanforderungen höher. Ein aktuelles, scheinbar profaneres Thema, aber ein wichtiger Baustein eines umfassenden Liegenschaftsmanagements, ist die systematische Begehung der Gebäude und die Aufbereitung und Archivierung aller Daten, um die sichere Benutzbarkeit unserer Gebäude zu gewährleisten. Wir alle wissen um unsere Vergänglichkeit, viele bauliche Spuren bleiben aber präsent. Denken wir mehr an die Auswirkungen auf die nächsten Generationen und in größeren Zeiträumen, dann hat die städtische Entwicklung eine gesichertere Zukunft. In unserem fünften Jahresbericht zeigen wir die große Vielfalt, den Lösungsreichtum und das breite Spektrum des kommunalen Bauens. Hier zeigt sich, dass es lohnt, sich für unsere Stadt einzusetzen und unseren Bürgern ein Umfeld mit guter und hoher Lebensqualität zu schaffen. Neue Anregungen und Freude beim Lesen und Erkennen. Dr. Hans Jürgen Pritzl Amtsleitung ÖFFENTLICHE BAUKULTUR SEIT 150 JAHREN 1869 Einrichtung eines Abschnittes „Hochbau“ im Bereich der „Bau-Deputation“ 1897 Gründung des Hochbauamtes aufgrund der rasanten Stadtentwicklung mit entsprechenden Großbaumaßnahmen wie z.B. Bau des Schauspielhauses mit den zugehörigen Miethäusern an der Neuen Mainzer Straße, Bau des Verwaltungsgebäudes (Rathaus) und Schlachthof bis 1914 Intensive Bautätigkeit bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Es entstehen Bauentwürfe und Kostenvoranschläge für die Großmarkthalle im Osthafengelände sowie für mehrere Schulen 1918–24 In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg Durchführung von lediglich Notstandsarbeiten aufgrund der prekären Finanzlage der Stadt, Finanzierung aus Reichs- und Staatszuschüssen 1924–32 Wichtigste Aufgabe des Hochbauamtes liegt nun in der Linderung der Wohnungsnot über Notwohnungsund Wohnungsbauprogramme. Errichtet durch das Hochbauamt, entstehen bis Anfang der 30er Jahre ca. 2.100 Wohnungen 7 Wegweisende und stilprägende Projekte unter der Führung des Architekten Ernst May, Stadtrat für den Bereich Bau und gleichzeitig Leiter des Hochbauamtes Aufholung gewaltigen Instandsetzungsbedarfes, vor allem an Schulen, Verwaltungsgebäuden und kulturellen Einrichtungen, z.B. Schauspielhaus neben zahlreichen Neubauten wie Goetheturm, Kindergärten, Strandbäder der Stadt und die Gestaltung des Mainufers 30er Jahre Nach dem 2. Weltkrieg 50er und 60er Jahre 70er und 80er Jahre Die baulichen Aktivitäten reduzieren sich in den Folgejahren deutlich aufgrund angespannter Finanzlage und Sparmaßnahmen des Deutschen Städtetages Starke Kriegszerstörungen konzentrieren den Wiederaufbau zunächst auf Behelfsmaßnahmen zur Behebung dringendster Notstände und umfangreiche Instandsetzungen am städtischen Wohnungsbestand Zentrale Lage Frankfurts in der Bundesrepublik und die hohe wirtschaftliche Produktivität des Standorts führen nach dem Zweiten Weltkrieg in den verschiedensten Bereichen zu einer hohen Zahl von Neu- und Umbauten durch das Hochbauamt (Bebauung Dom-Römer-Bereich mit Technischem Rathaus, Historischem Museum, Tiefgarage Römer, Schlacht- und Viehhof, Waldstadion für die Fußballweltmeisterschaft 1974, Theaterdoppelanlage). Eine weitere Priorität hat der Neu- und Wiederaufbau von Schulen und die Intensivierung der Bauunterhaltung, auch auf Grund der vielen neu hinzugekommenen Gebäude In den 70er Jahren werden neben der Fertigstellung des Rebstockbades und der Eissporthalle in erster Linie Grundlagen für große Projekte geschaffen, die in den Jahren von 1980 bis 1990 zur Ausführung kommen. Hierzu zählen u.a. die Alte Oper, das gesamte Museumsufer, Wiederherstellung der Ostzeile Römerberg, eine große Anzahl von Kindertagesstätten und Schulen und der Wiederaufbau der durch Brand zerstörten Oper. Das Frankfurter Hochbauamt erreichte in dieser Zeit in seiner Bautätigkeit einen absoluten Höhepunkt und hohe internationale Anerkennung 90er Jahre Zunehmende Finanznot der Stadt sorgt ab 1993 für empfindliche Spareinschnitte. Einige Großbaumaßnahmen wie z. B. die Gesamtinnenrenovierung des Domes und des Hauptfriedhofes mit dem Krematorium werden realisiert. Die vorhandenen Mittel werden in erster Linie eingesetzt für die Befriedigung notwendiger öffentlicher Erfordernisse. Das sind Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen der Feuerwehr. Der Personalabbau um ca. 120 Stellen (1/3) führt zu einer Optimierungsphase im Hochbauamt. Für den Bereich Kindertagesstätten entwickelt das Hochbauamt das kostensparende Projekt „Aus 2 mach 3“, das bundesweit und auch in anderen europäischen Staaten Anklang gefunden hat. Dadurch können erhebliche Baukosten eingespart werden. Die Zeit der knappen Mittel und der sparsamere Umgang mit der Energie stellen eine große Herausforderung für das Hochbauamt dar. Das Entwickeln und die technische Umsetzung von umfangreichen Energiesparkonzepten und -controlling gewinnen an Bedeutung. Von 1994 bis 2000 Durchführung von umfassenden Sanierungen gesundheitsgefährdender Schadstoffe in öffentlichen Gebäuden, z.B. die Asbest-Beseitigung in Schulen und Kindertagesstätten, verbunden mit Gesamtsanierungen, mit einem Bauvolumen von 70 Mio. EUR sowie PCB-Sanierungen X X ÖFFENTLICHE BAUKULTUR SEIT 150 JAHREN Ab 2000 Die wesentlichen Aufgabenbereiche und die aktuellen Schwerpunkte des Hochbauamtes sind die Durchführung von Schulhauswettbewerben (Schulhausoffensive), Palmengarten-Gesellschaftshaus, Paulsplatzaufstockung. Modernisierung naturwissenschaftlicher Unterrichtsräume. Neue Einsparerfordernisse, bedingt durch die Haushaltskrise, führen zu einer weiteren großen Einsparungswelle und engen den Handlungsspielraum weiter ein. Die Umsetzung des in den 90er Jahren entwickelten „Aus Zwei mach Drei“ Projektes läuft in großem Umfang und entwickelt sich zum Projekt „Aus Zwei mach Vier“. Neue renommierte Projekte werden in Eigenplanung entwickelt, z.B. die Erweiterung der Otto-Hahn-Schule mit Sporthalle oder das Bürohaus Hafenbetriebe im Osthafen mit wegweisender Heiz- und Elektrotechnik. Projekte wie die komplette Außensanierung des Doms, die Innenrenovierung des Rebstockbades und die neue Untermaschinerie der Städtischen Bühnen werden realisiert. Umsetzung der Auflagen der Sonderbaukontrollen, Banking-Programm der Bäder, Modernisierung von DV-Verkabelungen, das Baukastenprinzip Sportbauten und die erste Passivhausschule Riedberg runden das Aufgabenspektrum ab. Ab 2002 Ein umfangreicher Reformprozess wird eingeleitet. Er hat zum Ziel, eine Optimierung der strukturellen, ablauforganisatorischen und betriebswirtschaftlichen Ansätze und eine generelle Neuausrichtung des Hochbauamtes zu definieren. Damit verbunden ist eine kundenorientierte Ausrichtung in der Erstellung, Fortentwicklung, Erhaltung und Betrieb des Bauens. Im Mittelpunkt steht die qualitätsvolle Architektur nach klaren wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Beim Bauen im Bestand eine vorausschauende Instandhaltung der Bau- und Haustechnik vorzusehen, dient der Verlängerung des Gebäudebetriebes. Ab 2005 Zum 01.12.2005 tritt die neue Hochbauamts-Struktur in Kraft. Die bisherige fachspezifische Gliederung wird durch eine neue Struktur ersetzt, die sich an den Projektabläufen und dem Lebenszyklusmodell der Gebäudebewirtschaftung orientiert. In den zwei Objektbereichen 65.3 und 65.4 – mit klar definierter Bauherrenzuordnung – arbeiten interdisziplinäre Teams zusammen. Zusätzliche spezialisierte Serviceeinheiten sind für die schnelle und gezielte Reaktion auf Reparaturanforderungen zuständig. 8 Das energieeffiziente Bauen gewinnt immer größere Bedeutung. Seit 2005 verpflichtet sich die Stadt Frankfurt am Main dem Passivhausbau, der zunächst für alle städtischen neu errichteten Gebäude gilt und mittlerweile für alle Neubau- und Sanierungsvorhaben der Stadtverwaltung, städtischer Einrichtungen, Eigenbetriebe und PPP-Modelle Anwendung findet. Die bundes- und europaweit auf Beachtung stoßenden Leitlinien wirtschaftliches Bauen des Hochbauamtes legen ein zu erreichendes energetisches und wirtschaftliches Optimum fest. 2007–2009 Ab 2011 Große Maßnahmenpakete wie das Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung (IZBB) von 2007 – 2009 werden vom Hochbauamt realisiert und sorgen für ganztägige Betreuung, Förderung und warmen Mittagstisch an Frankfurts Schulen. Das KII-Programm von Bund und Land schließt sich nahtlos an. Die über neun Jahre angelegte Außensanierung des gotischen Westturms am St. Bartholomäus-Dom geht zu Ende. Mit dem Konjunkturpaket II von Bund und Land bewältigt das Hochbauamt termin- und kostentreu bis Ende 2011 neben seinem jährlichen Bauvolumen von 150 Millionen Euro 54 zusätzliche Projekte in einem Gesamtwert von 115 Millionen Euro. Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung zur Schaffung von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige läuft auf Hochtouren. Großprojekte wie die Restaurierung des Palmengarten Gesellschaftshauses und mehrere Museumsbauten, wie das derzeit im Bau befindliche Historische Museum mitsamt der Sanierung seiner historischen Altbauten, geben der Stadt prachtvolle, identitätsstiftende Gebäude zurück beziehungsweise sorgen mit Neubauten für zeitgenössische und hochwertige Architektur. Im Schulbau macht sich das Hochbauamt einen Namen mit seinem Turnhallen-Baukastensystem für Frankfurter Schulen im Passivhausstandard. Architekturpreise, Preisauszeichnungen für Green Building und die mehrfache Auszeichnung vorbildlicher Bauten unterstreichen den Weg des Hochbauamtes, für Frankfurts Baukultur ein gutes Vorbild zu sein. PROJEKTQUERSCHNITT 2010 – 2012 BAUEN FÜR FRANKFURT Legende Konjunk turprogramm II (K II) Konjunkturförderprogramm von Bund und Land für Zukunftsinvestitionen der öffentlichen Hand. Maßnahmenpaket der Stadt Frankfurt im Wert von 170 Millionen Euro, ein Großteil floß in Schulbaumaßnahmen. Versorgung U 3 Verpflichtender Platzausbau gemäß Tagesbetreuungsgesetz des Bundes zur Schaffung qualifizierter Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren (ab dem 1. Lebensjahr). Alle Kosten im Projektteil sind Bruttoangaben. 9 10 SANIERUNG RÖMER- UND SCHWANENHALLE RATHAUS RÖMER Dezernat I – Oberbürgermeister, Zentrale Verwaltung, Personal, Revision, Öffentlichkeitsarbeit, Internationales | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Altstadt · Römerberg 23 Projektbeschreibung Die historischen Hallen, im Erdgeschoss der Häuser „Römer“ und „Goldener Schwan“ im östlichen, gotischen Bereich des Rathaus Römer gelegen, sind Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert wurde ein Gebäudekomplex aus ehemaligen Bürgerhäusern allmählich zusammengefasst. Die Entstehungszeit der beiden Hallen liegt zwischen 1405 und 1408, als Baumeister sind Friedrich Königshoven und Wigel Sparre überliefert. Der zweischiffige Raum mit dreieckigen Rippengewölben über kapitelllosen Säulen diente einst als Messehalle. Die Römerhalle ist zum Römerberg ausgerichtet, der Gebäudekomplex besteht aus einer schlichten und fast anspruchslosen Dreigiebelfront, die mit Balkon und Statuen in neugotischer Form bereichert ist. Das Erdgeschoss weist reichgeschmückte Außentüren am Römer auf. Die Straßenfront der Schwanenhalle in der Bethmannstraße wurde 1731 neu gestaltet und dabei mit einem großen Relief des Stadtwappens versehen. Das ehemalige Mansarddach wurde 1951 beim Wiederaufbau durch ein Obergeschoss ersetzt, das Innere wurde modernisiert. Sanierungskonzept In den beiden Hallen im Erdgeschoss wurden Naturwerksteinflächen und Putzflächen restauriert und in Abstimmung mit dem Denkmalschutz die historische Farbigkeit wieder hergestellt. Wand- und Deckenflächen haben einen neuen Kalkputz mit Kalkanstrich im fresco-Verfahren in kalkweissem Farbton erhalten. Der Basalt der Naturwerksteinsäule/-rippen bekam eine neue leichte Lasur, während die Sandsteinrippen nun in einem kräftigem Rotfarbton mit Fugenstrich angelegt wurden. Beschädigte Platten des Naturwerksteinboden wurden ausgetauscht und der komplette Boden neu verfugt. Sämtliche Außentüren und -fenster sind mit Isolierverglasung ausgestattet. Im Zuge der Anforderungen durch die Nutzung haben die beiden Veranstaltungsäle auch ein stimmungsvolles neues Beleuchtungskonzept erhalten. In diesem Zusammenhang wurden zusätzliche Elektro-/ Medienanschlüsse verlegt. Die vorhandenen Öffnungen zu angrenzenden Treppenräumen, bzw. Veranstaltungsräumen wurden brandschutztechnisch verschlossen. Der vorhandene Aufzug dient nach Einbau der neuen Kabine und völlig neuer Steuerung als Personenaufzug. Nach der denkmalgerechten Sanierung erstrahlen die gewölbten Putzflächen mit ihren filigranen Sandsteinbögen und das Barockportal in neuer Pracht. Bauherr Hauptamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.41 / Robert Sommer Planung und Baulei tung hgp-Architekten, Frankfurt Bauzei t 05/2012 – 09/2012 Gesamtkos ten 1.494.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.095.488 € 11 SANIERUNG NEUGOTISCHES TREPPENHAUS RATHAUS RÖMER Projektbeschreibung Die Sanierung des neugotischen Treppenhauses vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss sah die denkmalgerechte Restaurierung der Sandstein-und Putzflächen an Boden, Wänden und Decken, den Austausch der Beleuchtung und die brandschutztechnische Ertüchtigung von Türen vor. Im Nebentreppenhaus wurde die Beleuchtung ausgetauscht und Malerarbeiten durchgeführt. Im Zuge der weiteren Planung wurde die Maßnahme um zwei Bereiche erweitert. Das Nebentreppenhaus vom 2. Obergeschoss bis ins 4. Obergeschoss erhielt analog zu den unteren Geschossen eine neue Beleuchtung und einen neuen Anstrich. Außerdem wurde die Brücke vom Südbau zum Nordbau mit einer Sandsteinreinigung und diversen Malerarbeiten in die Maßnahme integriert. Die Sandsteinflächen wurden mittels Partikelstrahlverfahren gereinigt und Fehlstellen ergänzt. Die Putzflächen sind nach der Erstfassung neu anlegt. Im Bereich des Treppenhauses sind die vorhandenen Türen ohne Brandschutzqualitäten gegen T30-Holztüren ausgetauscht worden. Alle Lagerräume haben Metallrahmentüren mit Brandschutzqualität erhalten. Die historischen Metallornamentrahmentüren sind durch einen Glasaustausch ertüchtigt worden. Alle neuen Leuchten sind mit einer Notbeleuchtung ausgestattet, um im historischen Umfeld keine Rettungswegpiktogramme anbringen zu müssen. Die zentrale Erschließung des Römers mit ihren Sandsteinbögen, historischen Rankenmalereien, Figuren und Reliefs erstrahlt in neuem Glanz. Bauherr Hauptamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Robert Sommer Planung und Baulei tung hgp. Architekten, Frankfurt Bauzei t 04/2010 – 12/2011 Gesamtkos ten 895.350 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 693.745 € VE KII- NG RSORGU Dezernat I – Oberbürgermeister, Zentrale Verwaltung, Personal, Revision, Öffentlichkeitsarbeit, Internationales | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Altstadt · Bethmannstraße 3 | Limpurger Gasse 12 UMBAU UND SANIERUNG KUHHIRTENTURM IN AUSSTELLUNGSRÄUME UND Frankfurt-Sachsenhausen · Große Rittergasse 118 KAMMERMUSIKSAAL Dezernat II – gemeinsam mit Dezernat VII | F E R T I G G E S T E L L T Geschichte und Projektbeschreibung Das ursprünglich 1490 errichtete Ensemble aus Turm und Torhaus diente einst als Wehrturm und Gefängnis. In den 1920er Jahren erfolgte der Umbau zu einer Wohnung für den Komponisten Paul Hindemith, der hier einige Jahre lebte und arbeitete. Die Stadt Frankfurt am Main hat mit einer ämterübergreifenden Initiative aus Stadtplanungsamt, Kulturamt und Hochbauamt die Sanierung des städtischen historischen Gebäudes in die Wege geleitet. Planungsidee war, neue Kulturimpulse in den Stadtteil einzubringen und ein beispielhaftes Zeichen für die Aufwertung Alt-Sachsenhausens zu setzen. Gebäudekonzept Turm und Dachkonstruktion erhielten eine Schieferdeckung entsprechend des Vorkriegszustandes. Brandund Wärmeschutzanforderungen und Denkmalschutzempfehlungen waren hier in Einklang zu bringen. Die Putzflächen der Außenfassaden wurden denkmalgerecht neu hergestellt, die Basaltsteinquader in den Eckbereichen von Farbschichten befreit. Die Rekonstruktion der Eingangstür und der Fensterläden erfolgte nach historischem Vorbild der 1920er Jahre. Das Sanierungskonzept im Innenbereich orientierte sich ebenfalls bewusst am historischen Zustand der 1920er Jahre, damit die Turmräume das Leben und Wirken Hindemiths anhand einiger noch erhaltener und sorgsam restaurierter Originalbefunde von Wand-, Deckenputz, Eingangstür und Fensterläden aus jener Zeit widerspiegeln. Nun liegen die sorgsam restaurierten Räumlichkeiten in der Hand der Paul-Hindemith-Stiftung, die hier Ausstellungs- und Vortragsräume sowie einen kleinen Kammermusiksaal unterhält. Die Stiftung hält damit die Erinnerung an den Komponisten wach, der 1963 in Frankfurt am Main verstarb und dessen Nachlass ebenfalls in Frankfurt am Main archiviert ist. Als Anerkennung für die gelungene und fachgerechte Sanierung des Kuhhirtenturms erfolgte im August 2012 die Verleihung des Hessischen Denkmalschutzpreises. Bauherr Stadtplanungsamt und Kulturamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Julia Lienemeyer Planung und Baulei tung Jo.Franzke Architekten, Frankfurt Bauzei t 02/2010 – 09/2010 Gesamtkos ten 809.000 € Baukos ten 585.000 € AUSSENSANIERUNG ZOLLTURM 13 Projektbeschreibung Der Zollturm liegt in repräsentativer Lage am Höchster Schlossplatz in direkter Nachbarschaft zum Höchster Schloss. Das Gebäude bildet mit seiner Durchfahrt auch heute noch eine wichtige Verbindung zwischen Mainufer und der Höchster Altstadt und diente ursprünglich dem Zollaufseher als Amts- und Wohngebäude. Der im 14. Jahrhundert als Teil der Wehranlage errichtete Halbschalenturm wurde nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges im Inneren ausgebaut und an der Westseite entlang der früheren Stadtmauer mit einem Fachwerkanbau ergänzt. Sanierungskonzept Ziel der Sanierungsmaßnahme war die Wiederherstellung eines möglichst authentischen Daches und der Fassade analog des historischen Erscheinungsbildes. Da es keine zuverlässigen Bestandspläne gab, wurde Anfangs ein verformungsgerechtes Aufmaß durchgeführt, das später die Grundlage für die Massenermittlung und Beurteilung der Standsicherheit bildete. Auch die Ergebnisse der Bestandsuntersuchungen und der Bauforschung flossen in stetiger Absprache mit ausführenden Firmen, Denkmalschutz und Restaurator in die Außensanierung ein. Der Dachstuhl von Zollturm und Anbau wurde fachmännisch, nach den Regeln des Zimmermannhandwerks, restauriert. Das Zeltdach von Zollturm und das Satteldach des Anbaus erhielten ein neues Schieferdach in Altdeutscher Deckung. Auch die Schindelfassade an der Nordseite des Zollturms präsentiert sich frisch saniert. Der Schalenturm wurde von seinen zementhaltigen Oberflächen befreit und das Bruchsteinmauerwerk „mitlaufend“, flächig mit einem Naturputz auf Trasskalkbasis überzogen. Der jüngere Anbau hingegen erhielt zwecks historischer Differenzierung einen mineralischen Anstrich. Bei dem Bruchsteinmauerwerk der Tordurchfahrt und der Stadtmauer zur Schlossterrasse fiel aufgrund der überlieferten Befunde und der festgestellten bauzeitlichen Situation die Entscheidung für eine steinsichtige Sanierung. Das differenzierte Farbkonzept der Fachwerkfassade am Anbau macht die frühere, offene Laubengangsituation der Spätrenaissance und den späteren Verschluss mit Fensterelementen nachvollziehbar. So wurde das Holzwerk in dem befundeten Rotbraun angelegt, und die später eingesetzten Ständer, Riegel und Fenster in Hellgrau abgesetzt. Die historischen Fenster aus der Jahrhundertwende wurden restauratorisch überarbeitet und abgedichtet; moderne Elemente gegen passende Nachbauten mit Isolierverglasung ausgetauscht. Als letzte Arbeiten erfolgten die Reparatur der Sandsteingewände am Gebäude und Gartenzugang, an der Blitzschutzanlage sowie Abdichtungsmaßnahmen am auskragenden Gewölbekeller. Bauherr Liegenschaftsamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Robert Sommer Planung und Baulei tung Architekturbüro Kaffenberger, Reinheim Bauzei t 08/2011 – 12/2012 Gesamtkos ten 529.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 362.000 € Dezernat II – Planen und Bauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Höchst · Höchster Schlossplatz 13 14 SANIERUNG ST. LEONHARDSKIRCHE | BAUABSCHNITT II · INNENRESTAURIERUNG Frankfurt-Altstadt · Alte Mainzer Gasse 23 Baugeschichte Die St. Leonhardskirche ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Stadt Frankfurt am Main. Äußerlich eine spätgotische Hallenkirche, überrascht im Inneren das weitgehend erhaltene Mauerwerk einer romanischen Kirche. Ursprünglich handelt es sich um eine dreischiffige Basilika mit zwei achteckigen Apsidentürmen, die heute noch das Erscheinungsbild der Kirche prägen. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude nur vergleichsweise geringe Schäden. Urkundlich belegt ist die Schenkung des Grundstückes durch Kaiser Friedrich II im Jahr 1219. Die Kirche war als Pilgerkirche konzipiert, die auf Reisen nach Santiago de Compostela und nach Jerusalem von Bedeutung war. In diesem Zusammenhang sind auch die beiden ursprünglichen Portale zu sehen, die noch heute als Engelbertportal und als Pilgerportal im Inneren der Kirche besichtigt werden können. Eine kunsthistorische Bewertung bestätigt anhand der Befunde der Bauplastik einen Baubeginn Anfang des 13. Jahrhunderts. Belegt ist auch die Weihe eines neuen Chores nach dem Entwurf von Baumeister Madern Gerthener im Jahr 1434. Dieser Chor bildet heute den Ostabschluss der Kirche. Zwischen 1508 und 1520 wurde das Kirchenschiff zu einer fünfschiffigen Hallenkirche umgebaut. Im 18. Jahrhundert hatte die Kirche ihre ursprüngliche Nutzung verloren und diente als Vorratslager, was mit dem Verlust fast aller Ausstattungsstücke einherging. Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg verhinderte zu Beginn des 19. Jahrhunderts des Abriss des Gebäudes und ließ in der Folge die Kirche wieder herrichten. Die in diesem Zuge vorgenommene Fußbodenerhöhung um rund 0,90 m hat alle Säulen- und Pfeilerbasen an den Portalen, Pfeilern und Wandflächen verschüttet. Nach einem Beschluss des Kirchendezernenten und der Denkmalpflege wird diese Auffüllung im Zuge der derzeitigen Sanierung entfernt. Der spätgotische Kirchenraum erhält damit wieder seine ursprünglichen Proportionen. Durch den notwendigen Einbau einer neuen Heizungs- und Lüftungsanlage wurden umfangreiche archäologische Grabungen im Kirchenraum eingeplant. In der ausgebauten Auffüllung wurden außerdem zahlreiche mittelalterliche Fundstücke, wie Spolien und gotische Figuren, darunter ein sogenannter „Atzmann“, gefunden und gesichert. Vor allem im südlichen Seitenschiff, aber auch in der nördlichen Vorhalle und im Kirchenschiff wurden aus der Verfüllung 22 mittelalterliche Grab- und Altarplatten geborgen. Diese Fundstücke dokumentieren die verlorene Ausstattung, einige werden nach ihrer Restaurierung wieder in die Kirche zurückkehren. 70 im Zuge der Sanierung geborgene Bestattungen werden in der Kirche wieder angemessen beigesetzt. Umfang und Qualität der freigelegten Funde machen aufwändige Umplanungen und Mehraufwendungen erforderlich. Mehrkosten und eine Verlängerung der Bauzeit sind unvermeidbar, um die wertvollen Grabungsergebnisse zu sichern und zu dokumentieren. 15 Bauherr Dezernat III – Kirchliche Angelegenheiten Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Robert Sommer Planung und Baulei tung Sichau & Walter, Architekten GmbH, Fulda Bauzei t 05/2011 – ca. Herbst 2014 Gesamtkos ten 7.700.000 € Dezernat III – Finanzen, Beteili gungen, Region Frank furtRheinMain und Kirchen | I N A U S F Ü H R U N G Sanierungskonzept Für die Sanierung und Restaurierung der Raumschale wurden sämtliche Ausstattungsgegenstände, wie zum Beispiel die gotischen Flügelaltäre, die Kirchenbänke und die Orgel der 1950er Jahre, entfernt und eingelagert. Nach dem Ausbau des alten Fußbodens erfolgten als Voraussetzung für den Einbau einer neuen Heizungs- und Lüftungsanlage von August 2011 bis Februar 2012 umfangreiche archäologische Grabungen. In ca. 2,40 m Tiefe unter dem letzten Fußboden wurde das ursprüngliche Fußbodenniveau der romanischen Vorgängerkirche erreicht. Neben bisher unbekannten Vorgängerbauten sowohl nach Süden als auch im Bereich der Sakristei wurde auch der ursprüngliche romanische Chor der Kirche freigelegt. Die Grabungsarbeiten erbrachten herausragende Ergebnisse wie zum Beispiel hochwertig bearbeitete und erhaltene romanische und gotische Werksteine der Pfeilerbasen, Mauerzüge, Treppenanlagen und Altarfundamente. Mithilfe der Fundstücke können die einzelnen Bauphasen der Kirche stärker differenziert und um zahlreiche neue Erkenntnisse ergänzt werden. 16 FASSADEN- UND DACHINSTANDSETZUNG DREIKÖNIGSKIRCHE | 1. BAUABSCHNITT Dezernat III – Finanzen, Beteiligungen, Region Frankfurt RheinMain und Kirchen | I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Sachsenhausen · Dreikönigsstraße 32 Baugeschichte und Projektbeschreibung Die Geschichte des Kirchenstandortes am südlichen Mainufer in Sachsenhausen reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Zuerst als Kapelle und später als Pfarrkirche erwähnt, wurde der mittelalterliche Kirchenbau im 17. Jahrhundert barock umgestaltet. Wegen schwerwiegender Gebäudeschäden wurde die Kirche 1875 abgerissen und als neugotische Hallenkirche mit repräsentativem Vorplatz durch Dombaumeister Franz Josef Denzinger ersetzt. Die Fertigstellung und Einweihung erfolgte 1881. Seit Errichtung der neuen Dreikönigskirche gab es kaum bauliche Veränderungen. Dank nur geringer Kriegsschäden ist es noch heute möglich, die Formensprache der Neugotik an Fassade und im Innenraum abzulesen. Parallelen zum Wiederaufbau des Domturmes St. Bartholomäus nach dessen Brand 1867 sind nicht zufällig und in der gleichen Person des Baumeisters begründet. Die Kirche am Eisernen Steg ist als städtebauliches Pendant zum Domturm und Marke in der Sachsenhäuser Ufersilhouette konzipiert. Aufgrund der beachtlichen Turmhöhe von 80 m wird die Kirche im Volksmund auch „Sachsenhäuser Dom“ genannt. Sanierungskonzept Anlass zur Maßnahme gab vor allem die mangelhafte Wasserführung. Einerseits konstruktiv bedingt, andererseits durch Materialermüdung, treten vielfältige Schäden auf. Offene Steinfugen und Frosteinwirkung setzten dem Sandsteinmauerwerk und den Putzflächen zu und beschleunigten den Alterungsprozess. Nach aufwendigen Voruntersuchungen und Bedarfsermittlungen konnte die Maßnahme mit dem ersten Bauabschnitt 2011 beginnen. Erstmalig wird an der eisernen Dachtragkonstruktion eine Entrostung durchgeführt und eine Korrosionsbeschichtung auf ca. 2.400 qm Abwicklungsfläche der Stahlprofile in manuellem Verfahren aufgebracht. Das durch Giebel markant gegliederte Dach erhält eine neue Holzschalung, Vordeckung und einen neuen Belag in Altdeutscher Schieferdeckung. Das sichtbare Natursteinmauerwerk aus rotem Sandstein wird gereinigt und konservatorisch überarbeitet, Fehlstellen mit Steinersatzmörtel und in Vierungstechnik ergänzt. Lose Zierteile wie Knäufe, Kreuzblumen und Fialen werden demontiert und neu versetzt. Dabei ist auch eine statisch-konstruktive Verbesserung exponierter Bauteile herzustellen. Um das Eindringen von Wasser künftig zu verhindern, müssen 1.900 laufende Meter Steinfugen geschlossen werden. Die Kirchenfenster erhalten neue Windeisen und einen Schutz aus Drahtnetz. Alle Putzflächen werden vollständig erneuert. Bauherr Dezernat III – Kirchliche Angelegenheiten Projek tlei tung Hochbauaumt 65.41 / Christine Hammel Planung und Baulei tung Architekten Rimpl+Flacht BDA, Wiesbaden Res taurator für S tein und Put z Dr. Walter Hartleitner, Hofheim-Rügheim Bauzei t 1. Bauabschnitt 08/2011 – 05/2013 Gesamtkos ten 3.202.530 € (1. + 2. BA) Baukos ten 3 0 0 + 4 0 0 2.093.840 € (1. + 2. BA) 17 UMBAU UND SANIERUNG DOMPFARRHAUS Projektbeschreibung Das Dompfarrhaus wurde 1908 im neobarocken Stil nach einem Entwurf von Wilhelm Georg Landgrebe erbaut. Die Original-Werkpläne von 1907 liegen noch komplett vor. Das Gebäude dient seit seiner Errichtung als Pfarrhaus, mit Büroräumen im Erdgeschoss und Wohnräumen für Pfarrer, Kapläne und Gäste in den oberen Geschossen. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Dachgeschoss nieder und wurde in den 1950er Jahren neu errichtet. Das übrige Gebäude blieb verschont, sodass ein Großteil der Originalausstattung wie Türen, Parkett, Treppengeländer, Stuck und Wandmalereien erhalten ist. Zwischen 1950 und 1990 gab es neben üblicher Renovierungsarbeiten nur geringfügige Umbaumaßnahmen wie der Einbau einiger Bäder und zusätzlicher Trennwände sowie der Einbau von Kunststofffenstern. 2011 stand die Grundsanierung des Gebäudes inklusive der Erneuerung der technischen und energetischen Ausstattung an. Sanierungskonzept Die Umbau- und Sanierungsmaßnahme begann 2010 mit einer umfangreichen Voruntersuchung (Bestandserfassung, Überprüfung und Digitalisierung der vorhandenen Bestandspläne, Erstellen eines Orientierungssystems, Erfassung des haustechnischen Bestands, Vorentwurf und Kostenschätzung). Die Sanierung beinhaltete neben der Renovierung und Restaurierung sämtlicher Innenräume auch die Überarbeitung der Putzfassade mit Natursteineinfassungen sowie die Ausbesserung des schiefergedeckten Daches. Aus aktuellen Brandschutzanforderungen resultierten diverse sicherheitsrelevante Maßnahmen. Aus energetischen Gründen wurde die Haustechnik, wie zum Beispiel Heizung, Elektrotechnik und Wärmedämmung, erneuert. Die Sanierung der Fassade inklusive Rekonstruktion der originalen Fenster schloss die Maßnahme im September 2012 ab. Sämtliche Arbeiten erfolgten in enger Ab- stimmung mit der Denkmalpflege, dem Bauherrn und den Nutzern. Die notwendigen Maßnahmen im Rahmen der Bauunterhaltung und die abgestimmten Nutzerwünsche wurden zwischen den Kostenträgern Stadt Frankfurt und Bistum Limburg aufgeschlüsselt. Die Finanzierung erfolgte durch die Stadt Frankfurt als Eigentümer sowie das Bistum Limburg als Nutzer in einer Kostenteilung 37 % zu 63 %. Bauherr Stadt Frankfurt Dezernat III – Stadtkämmerei und Bistum Limburg Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Julia Lienemeyer Planung und Baulei tung Studio Baukultur, Darmstadt Bauzei t 09/2011 – 08/2012 Gesamtkos ten ca. 1.900.000 € Dezernat III – Finanzen, Beteiligungen, Region Frankfurt RheinMain und Kirchen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Altstadt · Domplatz 14 18 NEUBAU KINDERTAGESEINRICHTUNG IM U3-PROGRAMM Dezernat IV – Bildung und Frauen | I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Heddernheim · Heddernheimer Landstraße 2c Vorgeschalteter Architekturwettbewerb Der Neubau der fünfgruppigen Kindertageseinrichtung für unter Dreijährige wurde im Zuge des Wettbewerbs Baukastensystem Kindertageseinrichtungen 2009 entwickelt und wird als erste Kindertagesstätte des Baukastenprogramms realisiert. Nähere Informationen zur Umsetzung des U3-Programmes finden Sie auf S.96. Projektbeschreibung Das Gebäude wird als U3-Kindertagesstätte mit fünf Gruppenraumbereichen und den dazugehörigen Funktionsräumen genutzt. Der Hauptzugang erfolgt fußläufig über einen langgestreckten Grundstücksarm von der Heddernheimer Landstraße aus. Im Bereich der großen Pappel entsteht ein Vorbereich, der zum Spielen und als Kommunikationstreff einlädt. Ein weiterer Eingang, der den Mehrzweckraum separat von der übrigen Kindertagestätte erschließt, befindet sich im Nord-Osten. Die innere Vertikal-Erschließung des Gebäudes erfolgt über eine zweiläufige Treppe, die sich in einem Einschnitt im Zentrum des Gebäudes befindet. Gebäudekonzept Das zweigeschossige Gebäude passt sich mit seinem L-förmigen Grundriss optimal in das Grundstück ein. Der Gesamtbaukörper der Kindertagesstätte gliedert sich strukturell in zwei zweibündige Baukörper, die über einen „Versatz“ der Flure im Verbindungsteil verbunden werden. Die Funktionsräume sind durch einen Spielflur mit eingestellten Garderobenkörpern von den Gruppenräumen getrennt. Der Mehrzweckraum im Erdgeschoß erhält im Außenbereich ein unabhängig vom Kita-Betrieb nutzbares vorgelagertes Forum. Die Barrierefreiheit im Obergeschoss wird durch einen Plattformlift gewährleistet. Sämtlichen Gruppenräumen sind Fluchtbalkone vorgelagert. Das Tragsystem im Erdgeschoß besteht aus KS-Mauerwerk. Im Obergeschoß sind auf einer 50 cm hohen Stahlbetonaufkantung Wandscheiben aus KS-Mauerwerk aufgemauert. Die Geschossdecken und die Bodenplatte werden aus Stahlbeton hergestellt. Das Flachdach ist extensiv begrünt und erhält zur Belichtung der Flurbereiche fünf Dachoberlichter. Die Fenster und die verglaste Fassade sind als Elementfassade mit einer 3-fach-Verglasung geplant. Das Gebäude wird in der Heizperiode über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Energiesparlüftung) be- und entlüftet. Zur Unterstützung kann bei Bedarf ein Gasbrennwertkessel zugeschaltet werden. Die sommerliche Nachtauskühlung erfolgt über die automatisch gesteuerten Oberlichter über den Gruppenraumtüren und die Dachoberlichter. Fünf differenzierte Spielflächen bieten den Kindern trotz schwierigem Grundstückszuschnitt ein vielfältiges Angebot für Spielaktivitäten im Freien. VE U3- NG RSORGU Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Serhat Gedik Planung raum-z architekten GmbH, Darmstadt Baulei tung planwerk architekten gmbh, Hanau Bauzei t 06/2012 – 09/2013 Gesamtkos ten 4.685.100 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.192.420 € NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE FÜR UNTER DREIJÄHRIGE SCHWANHEIM 19 Projektbeschreibung Der Neubau der sechsgruppigen Kindertagesstätte ist ausschließlich für unter dreijährige Kinder konzipiert. Die Planung entstammt dem Wettbewerb „Baukastensystem Kindertagesstätten“ und ist ein Baustein des Ausbauprogramms zur Betreuungsplatzgarantie für Kinder bis zu drei Jahren. Gebäudekonzept Das 4.263 qm große, längliche Grundstück befindet sich am Süd-Ost Rand von Schwanheim gegenüber der Carlvon-Weinberg-Schule. Im Norden begrenzt der Tennisverein „Goldstein“ und im Süden ein öffentlicher Weg das Grundstück. Die Erschließung erfolgt von Osten über die Straße „Zur Waldau“. Im Westen wird das Grundstück von der Straßburger Straße und einem für eine zukünftige Straßenbahnlinie freizuhaltenden Grünstreifen begrenzt. Um die Kindertagesstätte optisch und akustisch von dieser Straßenbahnlinie zu trennen, ist ein Lärmschutzwall vorgesehen, der zur Modellierung der westlichen Außenspielfläche herangezogen wird. Die rhythmische Gliederung des Volumens durch die eingeschnittenen Höfe und die extensive Dachbegrünung verzahnen das Gebäude mit der umgebenen Landschaft, die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Die zwei großen Bäume im Nord-Osten werden erhalten und in die Eingangssituation der Kindertagesstätte intergiert. Die eingeschossige, nicht unterkellerte Kindertagesstätte wird in Holzbau- und Passivbauweise errichtet. Im vorderen, östlichen Gebäudeteil befinden sich die Räume für die Verwaltung und im hinteren, westlichen Bereich reihen sich die Räume für die sechs Gruppen auf. Jeder dieser Gruppen ist ein geschützter und intimer Spiel-Hof vorgelagert. Auf diesen „intimen“ Freiflächen können sich die unter dreijährigen Kinder, durch horizontale Sonnensegel vor den UV-Strahlen geschützt, frei bewegen. Der innenliegende Spielflur wird durch die südlich angeordneten, zu den Höfen hin orientierten Raumaufweitungen mit wertvollen, sehr gut nutzbaren Spielflächen ergänzt. Bauherr Betrieb Kita Frankfurt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Katrin Becker Planung und Baulei tung MGF-Architekten, Stuttgart Bauzei t 06/2012 – 10/2013 Gesamtkos ten 4.379.358 € Baukos ten 2.569.364 € Baukos ten / qm BGF 1.908 € VE U3- NG RSORGU Dezernat IV – Bildung und Frauen I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Schwanheim · Zur Waldau 14 20 NEUBAU DER VIERTEN KINDERTAGESSTÄTTE IM FRANKFURTER BOGEN Dezernat IV – Bildung und Frauen | I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Preungesheim · Weilbrunnstraße 13 Projektbeschreibung Auf einem verbleibenden Grundstück im Übergang zwischen dem Ortskern von Preungesheim und der Neubebauung des Frankfurter Bogens ist eine Kindertagesstätte für fünf Gruppen unterschiedlicher Altersstufen errichtet worden. Das zweigeschossige Gebäude steht im nördlichen Grundstücksbereich, sodass im Süden zur Weilbrunnstraße hin eine großzügige Freifläche erhalten bleibt. An der Weilbrunnstraße befindet sich der Zugang für Personal und Andienung, der Haupteingang ist von der Huswertstraße aus über einen kurzen Fußweg zu erreichen. Gebäudekonzept Die Grundrissgestaltung basiert auf dem dreizonigen Grundriss des vom Frankfurter Hochbauamt konzipierten Baukastensystems für Kindertagesstätten. Im Süden, mit vorgestelltem Balkon, befinden sich der Mehrzweckraum und die Gruppenräume einschließlich Garderoben und Sanitärbereiche. In der Mitte liegt die Erschließungszone und im nördlichen Gebäudeteil sind alle weiteren Räume angeordnet. Dem Entwurf liegt eine Vorstufe des im Juli 2009 verabschiedeten Standardraumprogramms für Kindertagesstätten zugrunde. Durch die teilweise auf zwei, teilweise auf drei Räume aufgeteilten Gruppenbereiche und die unterschiedliche Ausgestaltung der Sanitärbereiche wird eine maximale Flexibilität hinsichtlich der Betreuung unterschiedlicher Altersgruppen in dem Gebäude erreicht. Aktuell gibt es eine U3-Gruppe, drei Kindergartengruppen und eine Hortgruppe in der Kita. Entsprechend den Anforderungen der Stadt Frankfurt am Main ist das Gebäude als Passivhaus konzipiert, hier in Holzbauweise. An Süd- und Westseite sind Stahlbalkone als direkte Fluchtwege aus den Gruppenräumen der Fassade vorgestellt, die im Sommer auch der Verschattung der Fassade dienen. U3- NG GU VERSOR Bauherr Betrieb Kitas Projek tlei tung Hochbauamt 65.42 / Julia Schößler Planung und Baulei tung sdks architekten, Darmstadt Bauzei t 06/2010 – 07/2012 Gesamtkos ten 4.736.716 € Baukos ten 2.604.241 € Baukos ten / qm BGF 1.721 € 21 NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE EULENBERG Projektbeschreibung Die sechszügige Kindertagesstätte liegt inmitten des im Norden Frankfurts neu errichteten Wohngebietes „New Atterberry“. Das relativ schmale Grundstück weist entlang der östlichen Längsseite ein Gefälle von ca. 2 m auf. Bedingt durch den städtebaulichen Schwerpunkt und die topographischen Bedingungen wurde das Gebäude an der nord-westlichen Ecke des Grundstücks platziert. Damit ist einerseits die Lage des Eingangs eindeutig verortet, andererseits bietet sich so die Möglichkeit, eine große zusammenhängende Freifläche im SüdOsten des Grundstücks um die dortige Baumgruppe anzuordnen. Das zweigeschossige Gebäude wird über die nordöstliche Gebäudeecke erschlossen. Ein Vordach markiert den Eingang. Über einen Windfang erreicht man das zweigeschossige kleine Foyer, das zusammen mit dem Mehrzweckraum und einer seitlichen Fläche für das Abstellen von Kinderwagen für Veranstaltungen genutzt werden kann. Zwischen den Geschossen verbinden kleine Lufträume die Gruppenbereiche. Über den Lufträumen liegen Oberlichter, die Licht in das Innere des zweibündigen Gebäudes bringen. Gebäudekonzept Die Schaffung von unterschiedlichen räumlichen Qualitäten für die einzelnen Gruppen im Innenraum, wie auch im Außenraum, war erstes Ziel des Projekts. Die Umsetzung dieser Qualitäten konnte mit einfachen Mitteln, die sich auf wenige, günstige Materialien beschränken, realisiert werden. Durch die Oberlichter werden die innenliegenden Vorzonen zu den Gruppenräumen natürlich belichtet. Abhängig von Tageszeiten und Wetter fallen Sonnenlicht und Schatten im Wechsel auf die drei Wände dieser Spielflure und schaffen dort unterschiedliche Atmosphären und Stimmungen. Der zweigeschossige Spielflur vor den Gruppenräumen ist mit Luftraum und Glas- dach ein besonders spannender Raum, dies zeigt sich auch in der Materialwahl und dem Farbkonzept. Die Gruppenbereiche sind in neutralen Grautönen eher schlicht und sachlich gehalten, während Böden und Wandflächen im Spielflur mit einer robusten, in drei kräftigen Farben (gelb, gelbgrün, grün) gehaltenen Beschichtung versehen sind. Diese Farben finden sich in der jeweiligen Gruppe an der Außentreppe und an den Motiven von Glasflächen wieder. Die geschlossenen Fassadenteile prägen die Eigenart des Gebäudes und geben Hinweise auf dessen Inhalt. Aus dem Scherenschnittmotiv von sich an den Händen fassenden Kindern wird ein abstrahiertes Ornament generiert, das, in eine Putzstruktur übertragen, über die Fassade gelegt ist. Aus den Aussparungen im Ornament leitet sich die Form der Fenster ab. Raumhohe Glasfassaden in zurückliegender Ebene öffnen die Gruppenräume und Eingänge großzügig nach außen. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.42 / Corinna Igel Planung dirschl.federle_architekten BDA, Frankfurt Baulei tung exitecture Architekten, Frankfurt Bauzei t 09/2009 – 04/2011 Gesamtkos ten 4.300.000 € Baukos ten 3 0 0 + 4 0 0 3.192.914 € Baukos ten / qm BGF 1.991 € VE U3- NG RSORGU Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Bornheim · Valentin-Senger-Straße 61 22 NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE FRANKFURT-GRIESHEIM Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Griesheim · Platanenstraße 11 Projektbeschreibung Der Neubau der Kindertagesstätte ist Teil eines Gesamtkonzeptes, das die Modernisierung des Hortes mit umfasst und durch den zweiten Bauabschnitt Kinderund Familienzentrum vervollständigt wird. Der individuelle, eingeschossige Entwurf ist eine gezielte Antwort auf die besondere städtebauliche Situation und den schwierigen Zuschnitt des Grundstücks. Der Baukörper schließt die Figur des Blockrandes und nimmt die Fluchten der Nachbargebäude auf. Es entsteht ein durch das Gebäude geschützter Innenbereich, eine „Insel für die Kinder“. Das Erscheinungsbild der Kindertagesstätte ist nach Außen durch einen einfachen, eingeschossigen, weiß verputzten Baukörper geprägt, der sich nach Süden über große Fensterflächen in die Gruppenhöfe öffnet. Darüber erzeugen die drei aufgesattelten Boxen eine Rhythmisierung des Baukörpers und seiner Fassade entlang der Lärchenstraße. Zum Innenhof hin ist der Baukörper gefaltet, weist ‚Einschnitte und Spalte‘ auf. Der Raum des Innenhofes wird dadurch gegliedert und zu einem Gesamten mit dem Außenbereich der bereits bestehenden Kindertagesstätte. Als Verlängerung des nördlichen Kita-Gebäudeschenkels entsteht im zweiten Bauabschnitt ein Kinder-/Familienzentrum, das die derzeitigen Containerbauten ersetzt. Gebäudekonzept Die fünf Gruppenbereiche bestehen aus einer Raumabfolge von Garderoben, Rampen und Zugängen zu den Gruppen und zu den zugeordneten Innenhöfen. Ein gemeinsamer langer Spielflur sorgt für die Erschließung. Die Gruppenräume 3, 4 und 5 liegen – um jeweils 15 cm gestaffelt – tiefer als das Eingangsniveau. Der Höhenunterschied wird durch drei Rampen hergestellt. Die Gruppenbereiche werden aus je einem Hauptgruppenraum und einem Intensivraum gebildet. Die Hauptgruppenräume erweitern sich durch eine Galerie entlang der Südfassade in die dritte Dimension. Von hier haben die Kinder einen Ausblickspunkt auf die Lärchenstraße. Über den Spielflur hat jede Gruppe auch einen eigenen Zugang zum gemeinschaftlichen Innenhof. Der eingeschossige Baukörper ist entsprechend den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen im Passivhausstandard konzipiert. Die Außenwand ist mit 300 mm Polystyrol, der Boden gegen Erdreich mit 300 mm extrudiertem Polystyrol und das Dach mit 500mm Gefälledämmung gedämmt. Wie in allen Passivhäusern kommen Fenster mit 3-fach-Verglasung sowie eine Lüftungsanlage mit einem Wärmebereitstellungsgrad von 75 % zum Einsatz. Zusätzlich zum außenliegenden Sonnenschutz werden einbruchssichere Lüftungsklappen zur Nachtauskühlung im Sommer eingesetzt. VE U3- NG RSORGU Bauherr Betrieb Kita Frankfurt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Jürgen Lewe Planung und Baulei tung Arge raum-z architekten gmbh und klaus leber architekten bda, Darmstadt Bauzei t 03/2009 – 01/2011 Gesamtkos ten 4.869.280 € (einschl. Grundstück) Reine Baukos ten 2.125.000 € Baukos ten / qm BGF 1.637 € NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE IN DEN ASPEN 23 Projektbeschreibung Das 2.300 qm große Grundstück befindet sich in einem neuen Wohngebiet im nördlichen Harheim. Die Nachbarbebauung besteht aus Reihenhauszeilen, sowie freistehenden Einfamilien- und Doppelhäusern. Im Norden befindet sich eine öffentliche Grünfläche mit Kinderspielplatz. Die Kindertagesstätte in Eigenplanung des Hochbauamtes wurde im hinteren, nördlichen Teil des Grundstückes platziert, um eine Orientierung der Gruppenräume und der Außenspielbereiche nach Süden und Westen zu erreichen. Auch die Erschließung erfolgt ohne Störung für den Spielbetrieb an der Nord-OstEcke des Gebäudes. Die fünfgruppige Kindertagesstätte bietet Platz für Kinder im Krippenalter, Kindergartenkinder und eine Hortgruppe. Gebäudekonzept Der zentrale Entwurfsgedanke ist es, einen kompakten, quadratischen Baukörper zu schaffen, der kurze Wege und Raum für Begegnungen bietet. Das großzügige zweigeschossige Atrium bildet dabei das „Herz des Hauses“ und dient als zusätzliche Spiel- und Begegnungszone. Vier große Oberlichter sorgen hier für Tageslicht auch im Inneren des Gebäudes. Durch eine mobile Trennwand kann das Atrium zum angrenzenden Mehrzweckraum erweitert und für Feste und Veranstaltungen genutzt werden. Die Gruppenbereiche bestehen jeweils aus einem Haupt- und einem Kleingruppenraum, die über eine Schiebetür miteinander verbunden sind und sich überwiegend nach Süden und Westen orientieren. Raumhohe Fensterelemente mit tiefen Fensterleibungen aus Holz und niedrigen Brüstungshöhen bieten den Kindern die Möglichkeit, an den Fensterflächen mit direktem Außenbezug zu sitzen und zu spielen. Unterschiedlich große, zufällig angeordnete Fenster schaffen in den Kleingruppenräumen eine differenzierte Raumstimmung und bieten jederzeit bildhafte Ausblicke. Der orangefarben hervorgehobene Kern des Gebäudes ist wesentlicher Bestandteil des sorgfältig aufeinander abgestimmten Farbkonzeptes und beherbergt die untergeordneten Räume und im Obergeschoss den Technikraum. Von dort erfolgt auf kurzem Weg und deshalb sehr wirtschaftlich die Verteilung der Lüftungsanlage. Das sehr gute Verhältnis von Gebäudevolumen zu Hüllfläche, eine ausgezeichnete Wärmedämmung und die Dichtigkeit der Gebäudehülle sowie die kontrollierte Wärmerückgewinnung tragen zur Erreichung des Passivhausstandards bei. Eine kontrollierte Lüftung sorgt jederzeit für frische Luft. In den Sommermonaten kommen der außenliegende Sonnenschutz und einbruchsichere Lüftungsklappen zur Nachtauskühlung zum Einsatz. Die Fassadenbekleidung aus farbigem Glasmosaik ist die Besonderheit und prägnantes äußeres Gestaltungsmerkmal im Erscheinungsbild der Kindertagesstätte. Die Glasfliesen wurden in einem Farbverlauf nach oben hin heller werdend auf einer Vollwärmedämmung montiert und versprechen während der Nutzungsdauer einen sparsamen Gebäudeunterhalt. Die aufwendigen und zeitintensiven Grabungen zu Beginn der Baumaßnahme haben neben wertvollen Funden aus der Keltenzeit auch Schmuck aus Glasperlen bergen können. Mit dem gewählten Fassadenmaterial wird zufällig und zunächst nicht beabsichtigt an die Erinnerung des Ortes und die Geschichte angeknüpft. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Grit Kämmer-Desoi, Eva Hanf-Dressler Planung (Ent wur f ) Hochbauamt 65.31 / Stefanie Rook, Eva Hanf-Dressler, Grit Kämmer-Desoi Gebäudeplanung ( Aus führungsplanung) Haber Turri Architekten, Frankfurt Baulei tung Stephan Dorweiler, Frankfurt Bauzei t 02/2010 – 11/2011 Gesamtkos ten 3.825.000 € (ohne Grundstück) Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.770.000 € Baukos ten / qm BGF 1.855 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Harheim · In den Aspen o.Nr. 24 UMBAU DES GEBÄUDES BLAULÄNDCHENSTRASSE IN BETREUUNGSRÄUME Frankfurt-Zeilsheim · West-Höchster-Straße 103 KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Das Betreuungsangebot der Käthe-Kollwitz-Schule sollte erweitert und das Gebäude in eine Kinderbetreuung für ca. 100 Kinder umgeplant werden. Hierzu wurden zwei Wohnhäuser aus der Jahrhundertwende auf einem idyllisch gelegenen Grundstück zu einer Nachmittagsbetreuung für die Schüler umgebaut. Der Charme der beiden Gebäude ist bei der Umbaumaßnahme erhalten geblieben. Ein neuer Verbindungsbau fungiert als Erschließung aller Geschosse und wurde gleichzeitig als erster Rettungsweg ausgebaut. Die Fassade des Verbindungsbaus verknüpft die beiden alten Gebäude, ohne deren Charakter zu stören. Die Kita bietet Raum für vier Gruppen. Der gelungene Umbau wurde anlässlich des Tages der Architektur 2011 der Öffentlichkeit präsentiert. Gebäudekonzept Das Erdgeschoss des Hauses 2 ist barrierefrei erschlossen und zusätzlich mit einem Behinderten-WC ausgestattet. Alle haustechnischen Anlagen (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektronik) sowie die Be- und Entwässerungsleitungen im Gebäude, wie auch außerhalb des Gebäudes, wurden erneuert. Im Kellergeschoss des Hauses 2 wurde eine neue moderne Heizzentrale errichtet, inklusive neuer Heizflächen mit Heizleitungen im gesamten Objekt. Die neue ELT-Unterverteilungszentrale befindet sich im Kellergeschoss Haus 1. Gemäß des Brand- und Schallschutzkonzeptes wurden vorhandene Bauteile wie Holzbalkendecken, Holzfachwerkwände ebenfalls ertüchtigt. Die energetische Gebäudesanierung erfolgte am Gebäude 2 mit Wärmedämmverbundsystem. Die historische Fassade in Ziegelmauerwerk am Gebäude 1 bleibt dank der Innendämmung mit Calziumsilikatplatten erhalten. PR KII- M OGRAM Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Harald Heußer, August Schreiber Planung Albert Speer & Partner GmbH (AS&P), Frankfurt Baulei tung FAAG Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 04/2010 – 04/2011 Gesamtkos ten 2.404.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.346.191 € Baukos ten / qm BGF 1.022 € NEUBAU GRUNDSCHULE MIT SPORTHALLE AM REBSTOCK 25 Projektbeschreibung Nahe der Messe und dem Hauptbahnhof im Westen Frankfurts befindet sich das 27 Hektar große Neubaugebiet Rebstock. Seit 2002 entstehen hier Wohnungen und Büroflächen. Mit einem skulpturalen, stark gegliederten Entwurf gewann Peter Eisenman 2001 den Wettbewerb zur Bebauung des Frankfurter Rebstockareals. Zentrales Entwurfselement ist die Falte, dabei wird das gewohnte orthogonale Ordnungssystem durch ein neues, vielfach entfaltetes, nicht rechtwinkliges System ersetzt. Dieses städtebauliche Konzept bildet die Grundlage für den heute gültigen Bebauungsplan. Gebäudekonzept Der individuelle Gebäudekomplex nach einem modifizierten Entwurf des ersten Preisträgers PFP PlanungsGmbH ist eine gezielte Antwort auf die Besonderheiten des Bebauungsplanes und setzt dessen Geist perfekt um. Zwei mehrfach im Grundriss geknickte dreigeschossige Gebäuderiegel werden durch die mehrgeschossige, transparent gegliederte Eingangshalle miteinander zu einem Gesamtbaukörper verbunden. Der direkt angrenzende Mehrzwecksaal kann großzügig zur zentralen Halle sowie zum benachbarten Musikraum geöffnet werden. Der integrierte Speiseraum öffnet sich zu der angrenzenden Terrasse. Über unterschiedlich ausgebildete offene Treppen werden die Unterrichtsräume in den Obergeschossen erschlossen. Jeder Raum ist einzigartig: Die individuell geformten Unterrichtsräume lassen die städtebauliche Form erkennen und bieten einen robusten Rahmen für unterschiedliche pädagogische Konzepte. Besonderes Augenmerk wird auf die Ausgestaltung der Eingangshalle gelegt, die in der Deckenausbildung das städtebauliche Motiv der Faltung aufnimmt und gleichzeitig die Raumakustik unterstützt. Das Gebäude wird mit passivhaustypischen Bauelementen gebaut. Eine kontrollierte Lüftung sorgt jederzeit für frische Luft. Im Übergang der Ziegelfassaden zu den geschoßhohen Verglasungen werden die in den Sommermonaten für die Nachtauskühlung notwendigen Lüftungsklappen einbruchsicher hinter Filtermauerwerk verborgen. Hierdurch entsteht ein reizvolles Schattenspiel zwischen den in der Fassadenflucht zurückspringenden Fensterflächen. Die Zwei-Feld-Turnhalle tritt in ihrer Präsenz zurück. Bedingt durch die spezielle städtebauliche Situation musste die Turnhalle weit über das übliche Maß abgesenkt werden. Mit ihrer 2 m hohen straßenbegleitenden Fassade entlang der Leonardo-da-Vinci-Alle übernimmt sie den im Bebauungsplan geforderten Schallschutz für die südlich angrenzende Schulhoffläche. Der Schulgarten auf dem Dach der Turnhalle bietet den Schülern eine zusätzliche Attraktion. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Eva Hanf-Dressler Planung und Baulei tung PFP Planungs GmbH, Hamburg Bauzei t 05/2012 – 04/2014 Gesamtkos ten 19.800.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 13.800.000 € Baukos ten / qm BGF 1.387 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Rebstock · Leonardo-da-Vinci-Allee 11 26 ABRISS UND NEUBAU GEORG-BÜCHNER-SCHULE BAU TEIL A Dezernat IV – Bildung und Frauen | I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Bockenheim · Pfingstbrunnenstraße 15 – 17 Projektbeschreibung Der Neubau Bauteil A wird auf dem Schulhof der GeorgBüchner-Schule als Ersatz für den abzubrechenden Altbauteil A errichtet und nimmt Fachräume für Chemie und Physik und die Verwaltung der Schule auf. Das bestehende Raumprogramm wird zusätzlich durch eine Aula ergänzt. Der bestehende Altbau A ist baulich mangelhaft und genügt funktional sowie hinsichtlich des Brandschutzes nicht den heutigen Anforderungen und ist zudem asbestbelastet. Bauteil A bleibt aus Kostengründen während der Bauzeit erhalten, um den Unterrichts- und Verwaltungsbetrieb aufrecht zu erhalten. Nach Fertigstellung des Neubaus folgt der Abriss. Aufgrund der beengten Grundstücksverhältnisse durch den noch bestehenden Altbau und den geschützten Baumbestand rückt der dreigeschossige Neubaukörper während der Bau- und Abrisszeit bis auf 5 m an den zweigeschossigen Altbauteil heran. Gebäudekonzept Der bereits fertig gestellte Neubau Bauteil A übernimmt seit Herbst 2012 seine Funktion als neues Herzstück der Schule. Der Solitär mit quadratischer Grundfläche ergänzt das bestehende Schulensemble und wird auf dem Grundstück deutlich der Gesamtschule zugeordnet, sodass nach Abriss des Bestandsgebäudes ein neuer, räumlich gefasster Schulhof entstehen wird. Die Schule erhält eine klare Eingangssituation und präsentiert sich in einem heterogenen und sozial durchmischten städtebaulichen Umfeld als neue hochwertige Mitte. Die Fassade ist mit Betonfertigteilen im Erdgeschoss, Holz-Pfosten-Riegel Konstruktion und Wärmedämmverbundsystem (Aluminium- und Holzelemente) gestaltet und in erdigen leuchtenden Farbtönen angelegt. Der Entwurf ging als erster Preisträger aus einem Realisierungswettbewerb hervor. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Marella Weiße, Carola Wedel Planung und Baulei tung Bock Sachs Architekten, Berlin Bauzei t 07/2010 –11/2012 F er tigs tellung Aussenanlagen 06/2013 Gesamtkos ten 8.903.000 € Baukos ten 5.438.300 € Baukos ten / qm BGF 2.219 € NEUBAU CAFETERIA UND SANIERUNG NATURWISSENSCHAFTEN HENRI-DUNANTFrankfurt-Sossenheim · Schaumburger Straße 66 – 68 SCHULE / EDUARD-SPRANGER-SCHULE 27 Bauabschnitt 2 Im Zuge der zweiten KII-Maßnahme an dieser Schule wurden die vorhandenen naturwissenschaftlichen Fachräume weitestgehend entkernt und mit veränderter Raumaufteilung neu aufgebaut. Alle Fachräume sowie die von der Baumaßnahme betroffenen Räume im Erdgeschoss erhielten neue abgehängte Akustikdecken. In allen Fachräumen wurde der vorhandene Bodenbelag ausgebaut und strapazierfähiges Linoleum verlegt. Alle für die Fachklasseneinrichtung erforderlichen Anschlüsse für Wasser und Abwasser, Gas, Be- und Entlüftung sowie Elektro wurden komplett erneuert. Zeitgemäßes Mobiliar, Versuchsschränke mit Luftabzug und Spezialschränke für Chemikalien stehen Lehrpersonal und Schülern zur Verfügung und sorgen für eine deutliche Verbesserung der Lernbedingungen. Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Der Baukörper greift mit seiner Klinkerfassade die typische Materialität der bestehenden Schulanlage aus den 1960er Jahren auf. Das Gebäude im Passivhausstandard ist in konventioneller Massivbauweise aus Mauerwerk und Stahlbeton erstellt. Die Fassade des Gebäudes ist als zweischaliges hinterlüftetes und hochwärmegedämmtes System ausgeführt. Der Neubau der Cafeteria bietet für beide Schulen ein Angebot von 300 Essen pro Tag und ist als Versammlungsstätte vielfältig nutzbar. Idee der Planung ist es, das Gebäude auf den mittleren der drei Schulhöfe zu legen. Die Cafeteria ist somit von beiden Schulen aus auf kurzem Wege erreichbar und bildet das neue „Herz“ der Gesamtanlage. Gebäudekonzept Der Grundriss ist in zwei Bereiche gegliedert. Der Mensabereich liegt im südlichen und der Funktionsbereich der Küche im nördlichen Teil des Gebäudes. Der Baukörper ist so gestaltet, dass die beiden inneren Funktionsbereiche und die jeweiligen Raumhöhen von außen ablesbar sind. Der Mensabereich zeichnet sich als höherer Gebäudeteil ab; er hat eine lichte Raumhöhe von 4 m. Der Küchenbereich ist niedriger gehalten; hier beträgt die lichte Raumhöhe 2,50 m. Die Erschließung erfolgt barrierefrei durch motorisch betriebene Eingangstüren am Windfang. Der Speiseraum erhält sein Tageslicht von einem in voller Länge nach Süden und Westen ausgerichteten und übereck geführten Fensterband sowie einem großen Oberlicht. Das Farbkonzept reagiert mit dem frischen Grün der Wände und dem Brombeer-Rot des geöffneten Ausgabebereiches auf die Möblierung, das raumakustisch wirksame Deckensegel, die Waschbeckenanlage und auf die in weiß angelegten Schiebeladen vor der Essensausgabe. Der Bodenbelag ist aus robustem hellem Betonwerkstein hergestellt. PR KII- M OGRAM Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Grit Kämmer-Desoi, Ulrich Schäfer Planung marcus schmitt architekten bda, Frankfurt Christl + Bruchhäuser Architekten, Frankfurt Baulei tung FAAG Technik, Frankfurt Bauzei t 07/2009 – 03/2010 (Bauabschnitt 1) 02/2010 – 11/2011 (Bauabschnitt 2) Gesamtkos ten 3.287.000 € (Bauabschnitt 1) Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.811.933 € Baukos ten / qm BGF 3.247 € Gesamtkos ten 543.707 € (Bauabschnitt 2) Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 289.340 € 28 ERWEITERUNG GRUNDSCHULE HARHEIM Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Harheim · In den Schafgärten 25 Projektbeschreibung Die grün schimmernde Mensa gliedert mit ihrer Kupferfassade den Schulhof in unterschiedliche Bereiche und setzt einen Kontrapunkt zum klaren Erweiterungsbau. Die Sitzmulde am großen Bestandsbaum bildet nun das neue Herz des Schulhofes. Die Klassenräume sind in Richtung des Naturraums am Eschbach orientiert, während sich die Erschließungszone dem belebten Schulhof zuwendet. Gebäudekonzept Die bestehende Grundschule ist als klassischer Schuster-Typ mit mehreren Eingängen versehen, die jeweils direkt vom Schulhof erschlossen werden. Der Erweiterungsbau wird daher ebenfalls als freistehender, direkt vom Schulhof erschlossener Baukörper entwickelt. Durch seine Ausbildung als langgezogener Einspänner wird der undefinierte Schulhof räumlich gefasst und zum Zentrum der gesamten Schule. Der Baukörper ist in massiver Ausführung erstellt und hat im Bereich der auf der Eingangsseite angeordneten Flure eine großzügige Verglasung erhalten. Im Inneren sind die Räume gekennzeichnet durch die warmen Farben in den Türleibungen, die mit denen des Fußbodens korrespondieren. Die Mensa wurde als vom Schulbau abgelöster Solitär mit einer an den Schiffsbau entlehnten Form entwickelt und gibt der Schule ihren unverwechselbaren Charakter. Das Gebäude erfüllt den Standard eines Passivhauses und wurde barrierefrei errichtet. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.32 / Jobst Jung, Susanne Erbel Planung Nieper + Partner, Darmstadt Baulei tung FAAG Technik, Frankfurt Bauzei t 02/2010 – 12/2011 Gesamtkos ten 4.611.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 3.132.080 € Baukos ten / qm BGF 1.759 € PR KII- M OGRAM NEUBAU VALENTIN-SENGER-SCHULE MIT SPORTHALLE UND KINDERTAGESSTÄTTE 29 Projektbeschreibung Das neue Wohnviertel „New Atterberry“ an der Friedberger Warte liegt im Nordosten Frankfurts. Für den familienfreundlichen und rasch wachsenden Stadtteil musste ein entsprechendes Bildungs- und Betreuungsangebot geschaffen werden. Die ursprünglich zweizügig geplante Grundschule mit fünfgruppiger Kita und Ein-Feld-Sporthalle wurde zu Planungsbeginn zu einer dreizügigen Grundschule mit fünfgruppiger Kita inklusive Nachmittagsbetreuung und Zwei-Feld-Sporthalle erweitert. Gebäudekonzept Drei eigenständige Baukörper bilden auf dem beengten Grundstück ein Ensemble mit interessanten Raumbezügen und vielfältigen Spiel- und Aufenthaltsbereichen für die verschiedenen Altersgruppen. Über die Materialität der Gebäude wird ein bewusster Kontrast zu den Klinkerfassaden der umgebenden Wohnbebauung gesetzt. Die drei Gebäude im Passivhausstandard sind in Ausdruck und Farbigkeit unterschiedlich, nehmen aber dennoch Bezug aufeinander. Vorgehängte Gabionen mit einem regionalen Dolomitgestein, mineralischer Putz und Douglasie-Holzleistenbekleidung bestimmen das Erscheinungsbild des Ensembles. Die Ganztagsschule wird im Inneren durch die große, über drei Geschosse offene und über Dachöffnungen belichtete Halle mit dem eingestellten roten SichtbetonKern bestimmt. Eine verzweigte Treppenskulptur durchkreuzt den großzügigen Luftraum der Halle. Unterhalb der Dachverglasung bildet das „Vogelnest“ einen Rückzugsort mit Blick in den Himmel. Die Kindertagesstätte gliedert sich in den zweigeschossigen Kindergarten für ca. 100 Kinder und den separaten eingeschossigen Betreuungsflügel mit drei Gruppen. Die Gebäudeform umschließt die vorhandene große Blutbuche, und bildet einen geschützten, grünen Innenhof. Zur Optimierung der Schulhoffläche wurde das große Volumen der Zwei-Feld-Sporthalle zur Hälfte in die Erde gesenkt. Das begehbare Dach der Sporthalle ergänzt mit einem Spielfeld die vorhandenen Freiflächen. Das Dachspielfeld wird über eine großzügige „Bühnentreppe“ erschlossen. Beleuchtung, Lüftung, Temperatur und der außen liegende Sonnenschutz aller Bauten werden bedarfsabhängig über die Gebäudeleittechnik gesteuert. An heißen Sommertagen erfolgt eine zusätzliche Nachtkühlung über die mit einbruchsicheren Lamellen versehenen Nachtlüftungen. Die zusätzliche Beheizung erfolgt über raumluftunabhängige Gas-Brennwertkessel. Schule und Kindertagesstätte verfügen über separate Heizkessel. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.42 / Inge Peusquens-Fischer Planung und Baulei tung Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH, Kassel, FAAG Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 07/2009 – 12/2010 Gesamtkos ten 20.000.000 € Baukos ten 17.136.000 € Baukos ten / qm BGF 1.734 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Bornheim · Valentin-Senger-Straße 9 30 NEUBAU VON VIER KLASSENRÄUMEN UND EINER CAFETERIA Frankfurt-Preungesheim · Gravensteiner Platz 2 CARLO-MIERENDORFF-SCHULE Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Die Schule liegt im Grenzbereich zwischen der Ortsbebauung von Preungesheim und dem wachsenden Neubaugebiet im Frankfurter Bogen. Um der städtebaulichen Situation gerecht zu werden, ist der Ergänzungsbau an den bestehenden Altbau aus den 1960er Jahren angekoppelt. Der Erweiterungsbau ist als „Torhaus“ konzipiert und stellt den neuen Zugang zur Schule vom Wohngebiet Frankfurter Bogen dar. Gebäudekonzept Der Neubau ist als Massivbau in Stahlbeton-Bauweise und gemäß städtischer Vorgabe in Passivhausstandard realisiert. Die Fassade ist zweigeteilt. Eine L-förmige, recht geschlossene Fläche in Wärmedämmverbundsystem mit grünem Anstrich bildet die optische Einfassung des Gebäudes. Im Kontrast dazu steht die Cafeteria-Fassade im Erdgeschoss mit ihrem Wechsel aus eloxierten Aluhohlprofilen und großformatigen Glasflächen. Die Cafeteria im Erdgeschoss ist als gewerbliche Vollküche ausgestattet und verfügt im Speisebereich über 110 Sitzplätze. 300 Schüler erhalten hier pro Tag im Mehrschichtbetrieb einen warmen Mittagstisch. Im Obergeschoss erhielt der Neubau vier neue Klassenräume für Musik- und EDV-Unterricht, um den zunehmenden Raumbedarf der integrierten Gesamtschule zu decken. Das Flachdach hat eine Photovoltaikanlage aufgenommen, die der Solarverein Frankfurt errichtet hat. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.42 / Lucie Hann Planung und Baulei tung Braun & Güth Architekten, Frankfurt Baulei tung FAAG Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 01/2010 – 04/2011 Gesamtkos ten 3.612.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.020.533 € Baukos ten / qm BGF 1.710 € PR KII- M OGRAM NEUBAU CAFETERIA | UMBAU BIBLIOTHEK | SANIERUNG AUSSENANLAGEN Frankfurt-Nordend · Hartmann-Ibach-Straße 54 - 58 IGS NORDEND 31 Gebäudekonzept Die Räume der Mensa sind um einen 12 x 9,6 m breiten Lichthof herum orientiert. Dabei orientiert sich der Speisesaal in Richtung Süden und Westen. So wird eine ausreichende natürliche Belichtung garantiert. Die für die Erreichung der Passivhausqualität erforderliche Dreifachverglasung ist mit raumhohen doppelflügeligen Türen zum Innenhof ausgestattet. Diese ermöglichen die optimale Verzahnung von Außenraum zu Innenraum an schönen Sommertagen. Der Lift im Bereich der Freitreppe sorgt für den erforderlichen barrierefreien Zugang. Ein ebenerdiger Lastenaufzug im Bereich des Grünstreifens beliefert die Mensa. Die großzügig angelegte Freitreppe und der vorgelagerte Lichthof erschließen die Mensa: Sitzstufen in der Mitte laden zum Essen und Verweilen im Freien ein und verleihen der neuen Cafeteria den Eindruck eines Amphitheaters. Der barrierefreie neue Schulhof hat zwei unterschiedliche Freizeitzonen erhalten. Im Bereich der Comeniusschule befindet sich die eher aktive Zone mit Tischtennisplatten, einem Outdoorkicker und dem neu asphaltierten Ballspielfeld mit zwei Basketballkörben. Im Bereich der Günthersburgschule ist eine ruhige Zone mit langen Bänken als Sitzmöglichkeit entstanden. Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Die Gebäude der Günthersburg- und der Comeniusschule stammen aus dem Jahr 1906 und wurden 1989 zur Integrierten Gesamtschule (IGS) Nordend zusammengefasst. Ähnlich einer barocken Schlossanlage bildet das historische Gebäudeensemble eine symmetrische breite Hufeisenform, die den Schulhof umschließt und sich nur zur Hartmann-Ibach-Straße hin öffnet. Ein Mensaneubau in Passivhausbauweise sorgt nun für den warmen Mittagstisch für die Schüler der 5.–10. Klasse. Um den Blick auf das denkmalgeschützte historische Gebäudeensemble nicht zu beeinträchtigen, wurde der Neubau in Absprache mit dem Denkmalamt unterirdisch um einen quadratischen Lichthof hin angelegt, der die Mensa mit Tageslicht versorgt. Bis auf drei Lüftungstürme und die massive Brüstung um den Hof herum sind keinerlei Bauteile oberirdisch sichtbar, sodass der Schulhof in seiner vollen Größe erhalten bleiben konnte. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Hildegard Schaab Planung und Baulei tung schneider + schumacher Architektengesellschaft mbH, Frankfurt Bauzei t Cafeteria 01/2010 – 10/2011 Bauzei t Bibliothek 09/2011 – 02/2012 Gesamtkos ten Cafeteria: 5.100.000 € Bibliothek inkl. Außenanlagen: 501.228 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 Cafeteria: 2.968.912 € Bibliothek: 92.340 € 32 32 INTEGRATION VON ZWEI SCHULEN | LUDWIG-BÖRNE-SCHULE Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Innenstadt · Lange Straße 30-36 Projektbeschreibung Der Neubau der Ludwig-Börne-Schule, direkt am Anlagenring, nahe dem Stadtzentrum gelegen, ist eine weitgehende Neuerrichtung auf dem ehemaligen Gelände der Zweigstelle der Julius-Leber-Schule. Das Gebäude beherbergt eine aus dem Zusammenschluss der Friedrich-Stoltze-Schule und der GerhardHauptmann-Schule entstandene Haupt- und Realschule für ca. 400 Schüler mit 36 Klassen, Fachräumen für Arbeitslehre und Naturwissenschaften, EDV-Räumen, Schulbibliothek und einer Kantine mit angegliederter Lehrküche. Städtebaulich vermittelt das Schulhaus die Straßenfluchten des bestehenden Einwohnermeldeamts zum benachbarten Kolpinghaus. Gebäudekonzept Durch die geschickte Integration des viergeschossigen Vorgangerbaus aus den frühen 1960er Jahren wirkt die neue Schule dank einheitlicher Fassade wie aus einem Guss. Auch im Gebäudeinneren nimmt man den Übergang zwischen dem alten Gebäuderiegel und dem Neubau kaum wahr. Stilprägend und für den urbanen Charakter des Gebäudes maßgeblich ist die Natursteinfassade aus sandfarbenem Kalkstein. Ursprünglich als Betonfassade geplant, wurde diese wegen Lieferschwierigkeiten des Fassadenunternehmers während der Bauzeit in eine preisgleiche hochwertige Natursteinlösung umgewandelt. Variierende gekippte Fensterleibungen sorgen für die Plastizität der Fassade, die besonders bei Sonnenlicht ein interessantes Licht- und Schattenspiel erzeugt und zudem den Sonneneinfall in die Klassenräume lenkt. Die hinter den Fassadenplatten geführte Entwässerung verhindert die innerstädtisch typischen verschmutzten Regenwasserspuren von den Fensterbänken der Gebäudehülle und sorgt für eine dauerhafte, wartungsfreie und vor allem über Jahre werthaltige Optik. Im Gebäudeinneren sorgen strapazierfähiges Industrieparkett, Sichtbeton und die für die Optimierung der Raumakustik wesentlichen massiven Wände aus Schallschutzziegeln durch materialeigene Solidität für besondere Wertigkeit. Eine Besonderheit ist das Farbkonzept der Innenräume mit seinen leuchtenden Farbkompositionen. Für das Atelier des Schweizer Farbkünstlers Jörg Niederberger war es, nach der Farbgestaltung mehrerer Schulbauten in der Schweiz, seine erste Arbeit in Deutschland. Den ehrgeizigen energetischen Zielen der Stadt Frankfurt folgend ist das Schulhaus als Passivhaus konzipiert und an das innerstädtische Fernwärmenetz angeschlossen. Bauherr Stadtschulamt Frankfurt Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Rudolf Städele Planung und Baulei tung Dierks Blume Nasedy Architekten Frankfurt / Darmstadt Bauzei t 04/2009 – 09/2011 Gesamtkos ten 14.458.000 € Baukos ten 10.453.000 € Baukos ten / qm BGF 1.675 € 33 ABRISS UND NEUBAU DER TURNHALLE MICHAEL-GRZIMEK-SCHULE Projektbeschreibung Die Schule wurde bisher in zwei Bauabschnitten erweitert. Nach dem im Jahr 2009 fertig gestellten zweigeschossigen Neubau für 18 Klassenräume bildet die Sporthalle den Abschluss der Gesamtanlage. Durch die leichte Absenkung gegenüber der Straße ordnet sich der Baukörper der Höhenentwicklung der beiden Schulgebäude unter. Mit dem Vorrücken zur Straße wird der Schule mehr Präsenz im öffentlichen Raum gegeben. Erreicht wird damit auch eine räumliche Fassung des Schulhofes, der durch einen abgesenkten Sportplatz mit Tribünenanlage und eine Baumbepflanzung parallel zur Straße vervollständigt wird. Gebäudekonzept Der nach den Vorgaben der Stadt Frankfurt am Main neu errichtete Funktionsbereich für den Schul- und Vereinssport besteht aus drei Elementen: ein streng kubischer massiver Baukörper, der um zirka 3 m ins Erdreich abgesenkt wird, ein unterirdisch zwischen Altbau und Halle angeordneter Umkleidebereich mit einseitig voll verglastem Verbindungsgang und ein auf demselben Niveau liegender Sportplatz mit großzügiger Sitztribüne. Die Sporthalle verfügt außer dem 2,5 m hohen Fensterband auf der Ebene des Sportfeldes über eine voll verglaste Galerie mit zwei Türanlagen auf dem Höhenniveau des Schulhofes. Die Lösung ermöglicht eine Zugänglichkeit zur Halle auf allen Ebenen und bietet vielfältige Sichtbeziehungen. Die Geräteräume sind Platz sparend im Bereich unterhalb der Galerie angeordnet. In einem gleichmäßigen Raster angeordnete Oberlichter sorgen für einen blendfreien Lichteinfall. Das mit dem Schulhof flächengleiche Dach des Umkleidebereiches und die tiefer liegende Sportfläche erweitern trotz des hohen Bauvolumens das Angebot an Freiflächen für die Schüler optimal. Der Hallenbaukörper hat eine hinterlüftete Fassade aus 1,5 cm starken ballwurfsicheren Betonsteinplatten in horizontalen Bändern unterschiedlicher Breite erhalten. So wird zum verputzten Altbau und dem mit Lärchenholz verkleideten Schulneubau ein dritter eigenständiger Baukörper erzeugt, der das Ensemble selbstbewusst abrundet. Die Farbe wird dabei in einem neutralen Beigeton gehalten, der sich in das Farbspektrum überwiegender Naturtöne einfügt. Der Sportplatz übernimmt mit seiner roten Färbung die des Hallenbodens und der Hallenwände und setzt sich somit bewusst von seiner Umgebung ab. In einem weiteren Bauabschnitt soll der Altbau im Untergeschoss mit dem Umkleidetrakt verbunden werden. Der dort geplante Aufzug wird final sämtliche Gebäudeteile barrierefrei erschliessen. KII- Bauherr Stadtschulamt MM Projek tlei tung und Projek t s teuerung PROGRA Hochbauamt 65.31 / Klaus Desoi Planung und Baulei tung Juri Troy, Wien (Vorentwurf) SDKS, Darmstadt (Entwurfsplanung und Bauleitung) Bauzei t 12/2009 – 08/2011 Gesamtkos ten 3.200.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.600.000 € Baukos ten / qm BGF 2.690 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Nieder-Eschbach · An der Walkmühle 10 –18 34 ABBRUCH UND NEUBAU SPORT- UND SCHWIMMHALLE | WÖHLERSCHULE Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Dornbusch · Mierendorffstraße 6 Projektbeschreibung Die Wöhlerschule steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Das neue Gebäude stellt sich als homogener langgestreckter Baukörper dar, mit ebenerdiger barrierefrei erschlossener Schwimmhalle und einer um ca. 3 m ins Erdreich eingesenkten Ein-Feld-Sporthalle. Beide Hallen werden über ein umlaufendes senkrechtes Glasband blendungsfrei natürlich belichtet und bieten vielfältige Sichtbeziehungen nach außen. Im Gegensatz zur bisherigen Situation entstanden zwei helle, freundliche, lichtdurchflutete Hallen, in denen es wieder Freude macht, schwimmen zu lernen und Sport zu treiben. Gebäudekonzept Der Neubau nimmt sowohl in seiner ruhigen Formensprache als auch in der Materialwahl Bezug auf die Struktur der klar geordneten Klassentrakte und fügt sich in das Ensemble des qualitätsvollen vorhandenen Bestandes aus den 1950er Jahren geschickt ein. Die formalen Prinzipien der 50er Jahre wie Leichtigkeit und Transparenz wurden aufgegriffen und geschickt weiterentwickelt. Das filigrane Dach schwebt durch eine Lichtfuge getrennt über dem massiven Sockelbaukörper und lässt einen reizvoll natürlich beleuchteten Innenraum entstehen. Der ca. 60 m lange, 17,5 m breite und 5 m hohe Baukörper ordnet Sport- und Schwimmhalle nebeneinander anstatt wie bisher übereinander an. Dazwischen liegen die Haupterschließung und die notwendigen Nebenräume wie Umkleiden, Duschen und WCs. Über eine einläufige Treppe in einem großzügigen Luftraum werden im Untergeschoss die Sporthalle, Neben- und Technikräume erreicht. Die notwendigen Technikräume sind teilweise unter dem Schwimmbecken angeordnet. Das Gebäude der Wöhlerschule wird ganz wesentlich durch die Verwendung von Klinkermauerwerk geprägt. Für die Sport- und Schwimmhalle wurde das gleiche Material verbaut. KII- M M PROGRA Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.32 / Heike Poller, Dan-Peter Contiu Planung Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH, Kassel Baulei tung FAAG-Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 07/2010 – 11/2011 Gesamtkos ten 7.400.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 5.000.000 € Baukos ten / qm BGF 2.470 € Projektbeschreibung Der Cafeteria-Neubau für den Ganztagsbetrieb der Louise-von-Rothschild-Schule beherbergt die Mischkostküche mit ihren differenzierten Funktionsabläufen, die Gebäudetechnik und einen vielseitig nutzbaren Speisesaal mit 60 Sitzplätzen. Die Außenanlagen mit Schulhof und Schulhofumfassung wurden im Zuge der Maßnahme vollständig überarbeitet. Der eingeschossige Neubaukörper wurde an die Grundstücks- und Geländekante parallel zur Weidenbornstraße eingebettet. Hierdurch macht sich das Gebäude den Geländesprung zu Nutze, in dem es straßenseitig gering mächtig, aber eindeutig, als geschlossene Schulhofbegrenzung gelesen wird, während es schulseitig die volle Gebäudehöhe zeigt und sich vor dem dominanten und zentralen Schulaltbau behaupten kann. Gebäudekonzept Der Speisesaal öffnet sich in Richtung Süden und bietet mit seiner vorgelagerten, überdachten Terrasse als Zwischenzone eine vielseitige Nutzung in Verbindung mit dem Schulhof. Der Haupterschliessung, direkt dem Eingang des Hauptgebäudes gegenüber folgend, gelangen die Schüler in eine dem Speisesaal vorgelagerte Zone mit Handwaschmöglichkeit und Tablett-/Besteckausgabe. Über die Essensausgabe gelangen die Schüler in den Speisesaal. Die Rückgabe des Tabletts wird wieder in der Erschließungszone organisiert, die deshalb über eine direkte Verbindung zur Spülküche verfügt. Die Schulhofeinfriedung nimmt das wiederkehrende Gestaltungsthema der Neubaufassade in Materialität und Form auf und schafft so eine identitätsstiftende Geste für das gesamte Areal. Das Gebäude ist als teilunterkellerter Massivbau mit Flachgründung und bekiestem Flachdach als Foliendach realisiert worden. Die reliefierte Klinkerfassade verleiht dem Gebäude Struktur, die Dreifachverglasung der Fenster und die Pfostenriegelfassade sorgen für die Einhaltung des Passivhausstandards. 35 Frankfurt-Bornheim · Usinger Straße 24 PR KII- M OGRAM Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung sowie Projek tlei tung Außenanlagen Hochbauamt 65.42 / Albrecht von Hegel Planung dirschl.federle architekten, Frankfurt Baulei tung FAAG Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 08/2010 – 12/2011 Gesamtkos ten 3.150.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.010.000 € Baukos ten / qm BGF 5.115 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T BAU EINER CAFETERIA MIT FÜNF KLASSENRÄUMEN LOUISE-VON-ROTHSCHILD-SCHULE 36 ABRISS UND NEUBAU DER TURNHALLE | SCHULERWEITERUNG Frankfurt-Rödelheim · Niddagaustraße 29 MICHAEL-ENDE-SCHULE Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Die auf dem Grundstück der Michael-Ende-Schule in den 1960er Jahren errichtete Turnhalle genügte sowohl funktional als auch energetisch nicht mehr den heutigen Anforderungen an den Schul- und Vereinssport. Gleichzeitig bestand in der Haupt- und Realschule akuter Raumbedarf. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgte im laufenden Betrieb der Schule. Gebäudekonzept Die Planung steht im Spannungsfeld zwischen einem möglichst schonenden Umgang mit dem Bestand und einer nach funktionalen, gestalterischen und städtebaulichen Kriterien sinnvollen architektonischen Lösung. Um die Auswirkungen auf den Bestand so gering wie möglich zu halten, wurden die unterschiedlichen Nutzungsbereiche in einem kompakten Baukörper gestapelt und die Turnhalle um ein Geschoss eingegraben. Das architektonische Konzept ist eine Synthese aus einprägsamer Gestalt des Äußeren und optimaler funktionaler Organisation der unterschiedlichen Nutzungsarten. Der Haupteingang orientiert sich konsequent auf den bestehenden Schulhof. Die Erdgeschossebene dient als Verteiler zwischen Schul- und Sportnutzung. Wege im Gebäude können so kurz gehalten werden. Zwei den jeweiligen Nutzungszonen zugeordnete Haupteingänge lassen eine organisatorisch getrennte Nutzung zu. Neben der Beachtung der Leitlinien für wirtschaftliches Bauen wird mit dem Gebäude- und Ausbaukonzept das Ziel verfolgt, dass Bauelemente und Konstruktionen mehreren Funktionen dienen und damit die Anzahl der Bauteile und Installationen reduziert wird. Als Baustoffe kommen Materialien zum Einsatz, die aufgrund ihrer Eigenschaften lange haltbar sind und ihre visuelle Qualität auch durch Gebrauchsspuren nicht verlieren, zum Beispiel Holz, Naturbrand-Klinker, Beton, Metallprofile und Glas. PR KII- M OGRAM Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Heinz Jansen Planung Scholl Architekten Partnerschaft, Stuttgart Bauzei t 02/2010 – 12/2011 Gesamtkos ten 6.351.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 4.427.972 € Baukos ten / qm BGF 2.108 € 37 ERWEITERUNG DER ZIEHENSCHULE Projektbeschreibung Der konzeptionelle Ansatz für den ersten Bauabschnitt des Erweiterungsneubaus ist die Anbindung an vorhandene Grünstrukturen. Aus dieser Idee ist der Planungsgrundsatz „Grünes Gebäude“ entwickelt. Durch die Raumkomprimierung nach Abbruch der Holzbaracken konnte in Abschnitten der gesamte Freiraum neu gegliedert und die heterogenen Gebäudestrukturen an die angeschlossenen Wege und Plätze sinnvoll angebunden werden. Gebäudekonzept Der Erweiterungsneubau erhielt elf Klassenräume, einen Sammlungsraum, einen multifunktional nutzbaren Speiseraum (530 Essen in drei Schichten), eine Küche mit Nebenräumen sowie erforderliche Technik- und Sanitärräume. Ein dreigeschossiger Hauptbaukörper nimmt in den Obergeschossen die Klassenräume auf. Ein eingeschossiger Baukörper integriert sich in den Hauptbaukörper, hier ist im EG die Cafeteria untergebracht. Die Nordfassade ist aus energetischen Gründen bis auf erforderliche Ausgänge komplett geschlossen. Aus Brandschutzgründen erhielt die Schule einen umlaufenden Fluchtbalkon aus Stahl, der mit einer som- mergrünen Kletterpflanze begrünt wird. Der kompakte Baukörper in Massivbauweise ist entsprechend den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen im Passivhausstandard konzipiert. Die Außenwand ist mit 300mm, der Boden gegen Erdreich mit 500mm Schaumglasschotter und das Dach mit 350 mm gedämmt. Wie in allen Passivhäusern kommen Fenster mit 3-fach-Verglasung sowie eine Lüftungsanlage mit einem Wärmebereitstellungsgrad von 80 % zum Einsatz. Die Vegetation unterstützt das energetische Gesamtkonzept. Im Sommer bietet das Laub einen effektiven Sonnenschutz und kühlt den Baukörper, im Winter gelangt die Solarstrahlung direkt an die Fenster und wird dort in nutzbare Wärmestrahlung umgewandelt. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.32 / Harald Heußer, Christian Faust Planung Marcus Schmitt Architekten, Frankfurt Baulei tung Braun & Schlockermann und Partner GbR, Frankfurt Bauzei t 10/2009 – 08/2011 Gesamtkos ten 8.105.000 € Baukos ten 6.241.000 € Baukos ten / qm BGF 2.075 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Eschersheim · Josephskirchstraße 9 38 ERWEITERUNGSNEUBAU UND SANIERUNG DES ALTEN SCHULGEBÄUDES Frankfurt-Bergen-Enkheim · Landgraben 2 SCHULE AM LANDGRABEN Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Im Rahmen des Konjunkturprogramms II hat die Schule am Landgraben im Stadtteil Bergen-Enkheim ein Erweiterungsgebäude erhalten. Das 1912 errichtete alte Schulhaus wurde erhalten, teilweise saniert und mit einem barrierefreien Zugang ausgestattet. Der Neubau wurde als Passivhaus erstellt. Gebäudekonzept Das Konzept sieht vor, dass der Altbau als „Erwachsenenhaus“ dient, mit den Funktionen Verwaltung, Lehrerzimmer und Lesesaal. Der Neubau ist nun das „Schülerhaus“ mit acht Klassenräumen, zwei Betreuungsräumen, vier Fachräumen für Musik, Kunst, Werken, EDV sowie einer Küche mit Speisesaal und einem Mehrzweckraum. Der Schulhof bildet die zentrale Erschließungs- und Verteilungsfläche und wird nach wie vor als Pausenhof genutzt. Das neue Schulgebäude besteht aus einem zweigeschossigen Baukörper im Süden und einem dreigeschossigen Gebäudeteil im Norden, um das Gebäude harmonisch in die besondere städtebauliche Hanglage in Bergen-Enkheim einzufügen. Der zweigeschossige Gebäudeteil öffnet sich als Eingangsgebäude zum Schulhof hin. Ihm ist ein offenes Schattendach vorgelagert, das den Eingang des Gebäudes signalisiert. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.31 / Ute Wöhrle-Tyron Planung sdks architekten, Darmstadt Baulei tung FAAG Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 04/2010 – 12/2011 Gesamtkos ten 9.718.187 € (inkl. Sanierung Altbau) Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 7.762.213 € (inkl. Sanierung Altbau) Baukos ten / qm BGF 2.269 € (nur Neubau) PR KII- M OGRAM ERWEITERUNG GRUNDSCHULE AM ERLENBACH 39 Projektbeschreibung Die Grundschule steht als zweigeschossiger Solitär mit weiteren Solitärbauten am Rand von Nieder-Erlenbach. Der ebenfalls zweigeschossige Erweiterungsbau wird so integriert, dass sich eine räumlich gefasste Platzsituation entwickelt, die einen Hauptteil des Schulhofes umfasst. Durch die transparente Gestaltung des Erdgeschosses, mit der sich nach innen spannenden Holzfassade, wird der Schulhof optisch in das Schulgebäude erweitert. Gebäudekonzept Die Holzfassade im Foyer sowie die Farbakzente des Oberlichts im Flur und die der Pinnwände in den Klassenräumen geben dem klaren Baukörper eine warme und heitere Anmutung. Durch die kreuzförmige Erschließungszone mit ihren großen Glasflächen und den farblich gestalteten Wandflächen wird das Grün des Außenbereichs in das Gebäude geholt. Die Cafeteria ist in das transparente Erdgeschoss der Schule integriert und befindet sich damit gleichzeitig im Gebäude und auf dem Schulhof. Der Baukörper, in massiver Ausführung erstellt und erdgeschossig durch eine großzügige Verglasung aufgelöst, erfüllt den Standard eines Passivhauses und wurde barrierefrei errichtet. PR KII- M OGRAM Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.32 / Jobst Jung, Susanne Erbel Planung Nieper + Partner, Darmstadt Baulei tung FAAG Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 01/2010 – 12/2011 Gesamtkos ten 4.042.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.816.730 € Baukos ten / qm BGF 1.808 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Nieder-Erlenbach · Im Feldchen 26 40 NEUBAU SCHULE FÜR PRAKTISCH BILDBARE Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Nied · Werner-Bockelmann-Straße 3 Projektbeschreibung Der Neubau der Schule für Praktisch Bildbare ist ideal auf die Bedürfnisse seiner Schüler zugeschnitten. Neben wohnlichen, freundlichen Unterrichtsräumen, die sowohl eine Kinderküche als auch eine Spielzone enthalten, gibt es in der Schule ein Schwimmbecken, Therapieeinrichtungen, Werkräume für handwerkliche Tätigkeiten und eine Sporthalle, sämtlich in behindertengerechter Ausstattung. Eine Cafeteria mit Restaurant versorgt die Schüler mit warmen Mahlzeiten. Städtebaulich nimmt der Entwurf der Schulanlage, die für ca. 150 Schüler konzipiert ist, Bezug auf die baulich sehr heterogene Situation und akzentuiert diese mit seinem Neubau. Der Baukörper, der mit drei Gebäudeflügeln in die Landschaft greift, bildet interessante, offene, grüne Freiräume, die zugleich intimen, schützenden Charakter haben. Gebäudekonzept Das Gebäude ist als dreiflügeliger, dreigeschossiger Baukörper konzipiert, dessen Mittelpunkt eine großzügige, lichtdurchflutete Erschließungshalle bildet. Der zentral belichtete Raum mit seiner überraschend hellen und freundlichen Atmosphäre ist als Treff- und Kommunikationspunkt der Schule gedacht. Zugleich unterstützt die Halle die Orientierung der Schüler innerhalb des Hauses wirksam. Die Klassen- und Verwaltungsräume befinden sich im 1. und 2. Obergeschoß des südlichen und westlichen Bauteils. Im Erdgeschoß sind Fachräume, Mensa, Küche und Mehrzweckraum angeordnet. Der Westflügel nimmt den extern erschlossenen Sportbereich auf, mit Turnhalle, Therapiebad sowie Nebenräumen. Die kompakte Gebäudeform erlaubt eine wirtschaftliche, kostengünstige Konstruktion. Das Gebäude weist ein sehr günstiges Verhältnis von Gebäudevolumen zu Hüllfläche auf, ein zentraler Faktor zur Erreichung des Passivhausstandards. Das neue Haus weist einen minimalen Energieverbrauch auf, sodass aufgrund eines Wärmerückgewinnungsgrades von über 80% nur an wenigen Tagen im Jahr überhaupt zugeheizt werden muss. Grundsätzlich genügt die durch Kinder, Beleuchtung und Geräte erzeugte Wärme, um das Gebäude wohlig warm zu halten. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Jürgen Lewe, Robert Kuhnert Planung Hausmann Architekten GmbH, Aachen Baulei tung Borgmann Architekten und Ingenieure GmbH, Aachen Bauzei t 03/2009 – 12/2010 Gesamtkos ten 20.644.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 13.859.000 € Baukos ten / qm BGF 1.372 € 41 41 ERWEITERUNG GRUNDSCHULE KALBACH Projektbeschreibung Ein wichtiges Anliegen sämtlicher Baubeteiligten war es, die Forderungen aus dem Stadtteil nach Erhalt des charmanten historischen Schulhauses aus dem Baujahr 1915 zu respektieren und den Standort in der Kalbacher Ortsmitte trotz des engen Grundstückes beizubehalten. Eine vorgeschaltete Machbarkeitstudie erbrachte das Ergebnis, dass die Erweiterung der Grundschule am bestehenden Standort möglich ist. Ein auf dem Grundstück verspringender und zwischen den Bestandsgebäuden vermittelnder Baukörper stellte die sinnvollste, wirtschaftlichste und nachhaltigste Variante dar. Durch die geschickte Anordnung des Neubaus bleibt die Schulhoffläche und damit auch der schöne alte Baumbestand in vollem Umfang erhalten. Der attraktive Schulkomplex aus alter Bausubstanz und zeitgemäßer neuer Architektur sorgt für eine identitätsstiftende Wirkung und stärkt die Ortsmitte Kalbachs. Gebäudekonzept Die architektonische Lösung ist ein moderner neuer Baukörper mit auskragendem Obergeschoss, der den bestehenden Altbau von 1913 und die vorhandene Turnhalle zu einem Gesamtensemble ergänzt. Zur Betonung des architektonischen Kontrastes befindet sich zwischen den beiden versetzt angeordneten Baukörpern ein Atrium, das als sozialer Dreh- und Angelpunkt des Schullebens gedacht ist. Um auf dem Grundstück den erforderlichen Platzbedarf für den Neubau zu schaffen, wurden das Schulgebäude aus den 1970er Jahren, das WC-Gebäude und der Pavillon abgebrochen. Der Eingangsbereich liegt wie bisher zum Hauptschulhof und zur Straße hin orientiert, westlich des Altbaus. Über eine Außentreppe gelangt man auf das 1,20 m höher gelegene Altbauniveau (EG). Durch den darüber liegenden Mehrzweckraum entsteht eine geschützte und überdachte „Eingangsloggia“. Eingangsbereich und Cafeteria sind miteinander verknüpft, hier liegt einer der beiden räumlichen Schwerpunkte der Schule. Den anderen Schwerpunkt bildet die zentrale Erschließungshalle, die auch für Veranstaltungen oder als Pausenhalle bei Schlechtwetter genutzt werden kann. Alle Räume sind konsequent nach Tageslichtkriterien und stadträumlicher Orientierung hin ausgerichtet. Die Nebenräume haben gemäß Passivhauskonzept kleine Fensterbänder erhalten, die Klassenräume sind großzügig verglast. Sämtliche Schulflure im Neubau erhalten Tageslicht. Die bestehende historische Gebäudesubstanz wurde grundlegend energetisch saniert und mit Passivhauselementen nachgerüstet. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Christian Faust, 65.41 / Christian Knecht Planung ARGE Architekten Marcus Schmitt, Frankfurt und Dietrich Untertrifaller, Bregenz Baulei tung Adolf Gerber Baumanagement mbH, Darmstadt Bauzei t 03/2010 – 06/2012 Gesamtkos ten 12.870.000 € Gebäudekos ten 9.708.000 € Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Kalbach · Kalbacher Hauptstraße 54 42 SANIERUNG UND ERWEITERUNG CARL-SCHURZ-SCHULE Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Sachsenhausen · Holbeinstraße 21-23 Projektbeschreibung Die 1957 errichtete denkmalgeschützte Carl-SchurzSchule besteht aus drei viergeschossigen, in Stahlbeton/Mauerwerksbauweise errichteten Bauteilen A, B und C. Alle Elemente sind durch verglaste Treppenhäuser mit einander verbunden und gruppieren sich um den Schulhof. Nach einer Nutzungsdauer von nunmehr 50 Jahren besteht erheblicher Sanierungsbedarf, um die Bausubstanz zu sichern und den funktionalen Erfordernissen des ganztägigen Schulbetriebes anzupassen. Gebäudekonzept Ein Erweiterungsbau im Passivhausstandard hat zwölf Klassenräume und eine Cafeteria mit Küche aufgenommen. Der Neubau fügt sich als Solitär in das Ensemble mit einer Fuge zum Altbau hin ein. Seine Außenhülle wurde in einem Wechsel aus transparenten und opaken Elementen gegliedert, sodass unterschiedliche Glasfärbungen der Fassade für ein Spiel zwischen Vertikalität und Horizontalität sorgen. Seit Sommer 2009 war die Schule in das nahegelegene Oval des Otto-Hahn-Platzes ausgelagert. Im Bestandsgebäude im Untergeschoss des Aulatraktes wurden zunächst im ehemaligen Schwimmbad die Trennwände der Umkleiden entfernt und das Becken heraus gebrochen. Die darunterliegenden maroden Abwasserleitungen mussten ausgetauscht werden. Unter den Auflagen des Denkmalschutzes sind die Abmessungen des Beckens bis auf eine Treppenerweiterung erhalten geblieben. Das Untergeschoss des Neubaus nimmt nun die Technik und Nebenräume auf, im Erdgeschoss ist die Mensa angesiedelt. Im Obergeschoss entstanden zwölf neue Klassenräume. Die Glasfassade, in grünlichen Farbtönen gehalten, fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Nach den Osterferien 2012 konnten die Schüler ihr vorübergehendes Provisorium in den Containerbauten verlassen und ihre neuen modernen Räumlichkeiten in Besitz nehmen. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt Frankfurt 65.41 / Beate Oberreiter-Mrziglod, Volkmar Fischer Planung und Baulei tung h4a Architekten BDA, Stuttgart Bauzei t 04/2009 – 03/2011 Gesamtkos ten 19.258.000 € Baukos ten 13.010.278 € Baukos ten / qm BGF 1.128 € 44 TURNHALLEN-BAUKASTENSYSTEM FÜR FRANKFURTER SCHULEN IN PASSIVHAUSSTANDARD Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T Die Entwicklung des Baukastensystems für den Bau neuer Schulsporthallen geht auf einen europaweiten Wettbewerb Ende 2006 zurück. Wettbewerbsziel war die Bauwerksplanung für eine Ein-Feld-Sporthalle im Baukastensystem mit hohem Vorfertigungsgrad und in Passivhausbauweise. Gemäß der Planungsvorgaben des Hochbauamtes war ein Gebäude-Grundtypus in günstiger und ökologischer Modulbauweise zu entwickeln, der möglichst flexibel auf vielen verschiedenen Grundstücken und Grundstückszuschnitten zum Einsatz kommen kann. An jedem einzelnen Schulstandort soll eine individuelle Ausprägung in Fassadenmaterial und Raumschnitt realisiert werden. Das entwickelte Baukastensystem gliedert sich jeweils in einen Hal- lenraum und eine Nebenraumspange, die gleichzeitig den gedeckten Eingang mit einer Pergola ausbildet. Die Nebenraumspange kann in Bezug auf den Hallenbaukörper unterschiedlich positioniert werden. Des Weiteren kann das Pergola-Vordach sowohl in der Größe als auch in seiner Ausrichtung je nach Standort variieren. Eine funktionale Erschließung und interessante innerräumliche Sichtbeziehungen sorgen für eine hohe Aufenthalts- und Nutzungsqualität. Das Konstruktionsraster bildet sich immer in der klaren Gliederung der Fassade ab, deren Außenwandflächen hinter den Glasscheiben farbig, je nach Standort, unterschiedlich hinterlegt sind. Die Innenräume sind geprägt von zum Teil lasierten Holzoberflächen. Der kompakte Baukörper weist eine minimierte Hüllfläche auf, wobei die hohen Dämmstoffstärken und wenigen Wärmebrücken für einen optimalen Wärmeschutz sorgen und eine effiziente Energieeinsparung ermöglichen. Sämtliche Sporthallen erfüllen die Kriterien für eine Passivhaus-Zertifizierung. Die Räume mit höheren Raumtemperaturen (Umkleiden- und Nassräume) liegen zusammengefasst. Die Belichtung des Hallenraumes erfolgt über ein vierseitig umlaufendes Fensterband und sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung mit Tageslicht. Offene Ebenen mit viel Licht und Holz verleihen eine warme, freundliche Atmosphäre. Für Spätherbst 2013 ist der Baubeginn für die neue Sporthalle der Glauburgschule avisiert. Planungsmittel für die Karl-Oppermann-Schule stehen voraussichtlich im Frühjahr 2013 zur Verfügung, sodass der Baubeginn in 2014 erfolgen kann. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.31 / Harald Leisinger, Miriam Lebok, Sebastian Deisen, 65.42 Maria Martin-Pelaez Gebäudeplanung und Baulei tung D’Inka Scheible Hoffmann Architekten BDA, Fellbach 45 Dezernat x x x | X X X Das Schulsporthallen-Konzept des Hochbauamtes im Baukastensystem, umgesetzt durch das Architekturbüro D‘Inka Scheible Hoffmann, ist bereits mehrfach preisausgezeichnet worden, so zuletzt mit einer „besonderen Anerkennung“ im Architekturwettbewerb Vorbildliche Bauten in Hessen 2011. Außerdem wurde im Mai 2010 der Sonderpreis im Architekturwettbewerb 2010 Passivhaus des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für Nichtwohngebäude verliehen. Der Wettbewerb zeichnete unter rund sechzig eingegangenen Bewerbungen besonders gelungene Passivhäuser auf der ganzen Welt aus, die architektonische Qualität mit hoher Energieeffizienz verbinden. Die Preisverleihung unterstreicht Frankfurts beispielhafte und wegweisende Position beim Passivhausbau. Dezernat IV | F E R T I G G E S T E L L T 46 KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Frankfurt-Zeilsheim · West-Höchster Straße 103 FRIEDRICH-FRÖBEL-SCHULE Frankfurt-Niederrad · Else-Alken-Straße 3 Die Käthe-Kollwitz-Schule und die Friedrich-FröbelSchule haben als erste Schulen vom Sonderprogramm „Abriss und Neubau von Schulturnhallen“ profitiert und haben moderne Ein-Feld-Turnhallen als Holzbau in Passivhausstandard erhalten. In Anlehnung an den Gebäudebestand der Friedrich-Fröbel-Schule sind die Giebelwände dort als Massivbau in Stahlbeton mit Verblendmauerwerk ausgeführt. Die nahezu baugleichen Sporthallen wurden im Frühjahr 2011 fertig gestellt. KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Bauzei t 07/2009 – 02/2011 Gesamtkos ten 2.680.250 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.167.793 € Baukos ten / qm BGF 2.212 € FRIEDRICH-FRÖBEL-SCHULE Bauzei t 07/2009 – 04/2011 Gesamtkos ten 2.956.489 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.268.292 € Baukos ten / qm BGF 2.285 € Der Neubau dieser vier Schulsporthallen wurde im Rahmen des Konjunkturprogramms II verwirklicht. Alle Maßnahmen wurden gemäß den Vorgaben des Konjunkturpaketes II mit Ende des Jahres 2011 fertig gestellt. ASTRID-LINDGREN-SCHULE Bauzei t 05/2010 – 10/2011 Gesamtkos ten 3.375.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.470.000 € Baukos ten / qm BGF 1.852 € ALBRECHT-DÜRER-SCHULE KII- PROGRA MM Bauzei t 04/2010 – 08/2011 Gesamtkos ten 3.270.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.400.000 € Baukos ten / qm BGF 2.068 € EBELFELDSCHULE Bauzei t 07/2010 – 10/2011 Gesamtkos ten 3.235.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.250.000 € Baukos ten / qm BGF 1.911 € LIEBIGSCHULE Bauzei t 04/2010 – 08/2011 Gesamtkos ten 2.995.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.250.000 € Baukos ten / qm BGF 1.907 € 47 Dezernat IV – Bildung und Frauen | F E R T I G G E S T E L L T ASTRID-LINDGREN-SCHULE Frankfurt-Dornbusch · Platenstraße 75 ALBRECHT-DÜRER-SCHULE Frankfurt-Sossenheim · Sossenheimer Riedstraße 13 EBELFELDSCHULE Frankfurt-Praunheim · Praunheimer Hohl 4 LIEBIGSCHULE Frankfurt-Hausen · Kollwitzstraße 3 48 REALISIERUNGSWETTBEWERB NEUBAU DAHLMANNSCHULE Dezernat IV – Bildung und Frauen | A B G E S C H L O S S E N Frankfurt-Ostend · Rhönstraße 88 Wettbewerbsaufgabe Gegenstand des Wettbewerbs war der Entwurf für den Neubau einer vierzügigen Grundschule mit Ganztagesbetreuung, Zwei-Feld-Sporthalle und Lehrschwimmbad. Die Dahlmannschule liegt im Frankfurter Ostend, unmittelbar an einem Grünstreifen der Luxemburger Allee in der Nähe des Ostparks. Nordwestlich grenzt das Baufeld an die Rhönstraße, unter der eine U-Bahn-Trasse verläuft. Die Dahlmannschule stammt aus den 1960er Jahren, ein Ersatzbau für die im Krieg zerstörte Schule. Die Nachkriegsbebauung ist aufgrund der verwendeten Betonqualität wirtschaftlich nicht zu sanieren und muss daher komplett abgerissen und neu errichtet werden. Der geplante Neubau wird für 425 Schüler konzipiert und erhält eine Zwei-Feld-Sporthalle, eine Schwimmhalle sowie Laufbahnen im Freigelände. Im Rahmen der betreuten Grundschule werden im Schulgebäude 100 Plätze für die Nachmittagsbetreuung angeboten. Für die Mittagsverpflegung wird eine Cafeteria errichtet. Während der Bauzeit werden Schule und Betreuung auf einem nahegelegenen Grundstück in eine Pavillonanlage ausgelagert. Der Altbaubestand wird nach Schadstoffentsorgung fachgerecht abgebrochen. Der erste Preisträger Der erste Preis des zweistufig ausgelobten Realisierungswettbewerbs ging an den Entwurf des Büros Birk und Heilmeyer Architekten, Stuttgart. Die Verfasser besetzen mit ihren Baukörpern und umlaufenden Laubengängen das gesamte Grundstück und schaffen eine städtebauliche und der Umgebung angemessene Struktur. Ein Pausenhof öffnet sich zur Luxemburger Allee, ein weiterer Pausenhof zur Rhönstraße. Der Entwurf zeichnet sich durch seine funktionale und gestalterische Qualität aus, die sich insbesondere in der klaren Erkennbarkeit der einzelnen Bereiche und der guten Zusammenfassung zu schulischen Einheiten zeigt. Besonders gewürdigt wird auch die Fassadengestaltung im Bereich des Erdgeschosses mit ihrem einladenden Charakter. Ergänzt wird der Bau durch ein Lehrschwimmbecken mit vier Bahnen und einer Länge von 20 Metern. Zusätzlich gehört eine ebenerdig angeordnete Zwei-Feld-Turnhalle zum Raumprogramm. Eine sehr überzeugende und wirtschaftliche Lösung ist die räumliche Zusammenfassung der Umkleidebereiche des Schwimmbades und der Turnhalle. Eine übersichtliche Wegeführung erschließt den Schulbau sowohl für den Schul- als auch für den allgemeinen Nutzungsbetrieb. Auslober Stadt Frankfurt am Main, Dezernat IV – Bildung und Frauen, Stadtschulamt Wet tbewerbsar t Realisierungswettbewerb Wet tbewerbsorganisation Hochbauamt / 65.42 Ruth Möller Wet tbewerbsbetreuung BSMF Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH, Frankfurt am Main Preisgericht ssi t zung 11. April 2011 Ers ter Preis träger Birk und Heilmeyer Architekten, Stuttgart Projek tlei tung / VOF -Ver fahren Hochbauamt 65.42 / Ruth Möller Bauzei t 2013 bis 2015 Kostenschätzung für Abriss, Auslagerung und Neubau ca. 28.000.000 € REALISIERUNGSWETTBEWERB ERWEITERUNG UND SANIERUNG Frankfurt-Westend · Bremer Straße 25 HOLZHAUSENSCHULE 49 Wettbewerbsaufgabe Die unter Denkmalschutz stehende Grundschule an der Bremer Straße soll saniert und um einen Erweiterungsbau sowie eine Zwei-Feld-Sporthalle ergänzt werden. Aufgabe des Architektenwettbewerbs war, den von Martin Elsaesser errichteten Bestandsbau entlang der Eschersheimer Landstraße mit einem Neubau und der „Kastanienallee“ auf dem Schulhof zu verknüpfen. Die Holzhausenschule soll mit der Erweiterung von vier auf sechs Züge wachsen und eine pädagogische Mittagsbetreuung erhalten. Vorgabe war des Weiteren der Erhalt des historischen Kastanienhains sowie die Erreichung des Passivhausstandards für den Neubau. Dezernat IV – Bildung und Frauen | A B G E S C H L O S S E N Der erste Preisträger Der mit 22.500 Euro dotierte erste Preis des Wettbewerbs ging an das Kölner Architekturbüro mvarchitekt + starkearchitektur. Die Preisrichter sahen in dem Entwurf „ein ausgewogenes Ensemble von Neu und Alt mit einem sinnvoll zonierten Pausenhof“. Die Jury würdigte den Siegerentwurf für die gelungene Verbindung der Denkmalschutzbelange mit den pädagogischen und funktionalen Aspekten des Neubaus. Die gestalterische Qualität des Entwurfes zeigt sich in der geschickten Unterbringung des relativ großen Raumprogramms auf einem kleinen innerstädtischen Grundstück, ohne die Vorgaben des Denkmalschutzes zu verletzen (kein Abriss historischer Gebäudesubstanz, keine An- oder Überbauten). Im November 2012 lief das dem Wettbewerb nachgeschaltete Verhandlungsverfahren. Auslober Stadt Frankfurt am Main, Dezernat IV – Bildung und Frauen, Stadtschulamt Wet tbewerbsar t Realisierungswettbewerb Wet tbewerbsorganisation Hochbauamt 65.31 / Miriam Lebok Wet tbewerbsbetreuung Stadtbauplan GmbH, Darmstadt Preisgericht ssi t zung Phase 1: 29.11.2011 / Phase 2: 22.03.2012 Ers ter Preis träger mvarchitekt + starkearchitektur, Köln Projek tlei tung / VOF -Ver fahren Hochbauamt 65.31 / Serhat Gedik Bauzei t 2015/2016 Kos tenschät zung 36.700.000 € 50 NEUBAU HISTORISCHES MUSEUM Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft | I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Altstadt · Saalgasse 19 Projektbeschreibung Das Historische Museum Frankfurt besteht aus einem Ensemble historischer Gebäude aus dem 12., 13., 15., 18. und 19. Jahrhundert, sowie einem Neubau aus dem Jahre 1972. Die Bauten des 12. – 19. Jahrhunderts wurden im Krieg stark zerstört und teilweise in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Dabei wurden die Fassaden im Wesentlichen rekonstruiert, der Innenausbau ist aber in dem einfachen schlichten Standard der 1950er Jahre gehalten. Da der Gebäudeteil von 1972 nicht mehr den heutigen Anforderungen an Gestaltung, Funktion und Brandschutz entspricht, wird er durch einen Neubau ersetzt. Im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs wurde der Entwurf des international renommierten Architekturbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei / Stuttgart ausgewählt. Gebäudekonzept Die Analyse der historischen Typologie der Frankfurter Altstadt bildet die Grundlage des Entwurfs. So greifen die neuen Gebäudeteile den alten historischen Stadtgrundriss auf. Das Museum gliedert sich zukünftig in die zwei Bereiche „Block und Solitär“. Das Eingangsgebäude vervollständigt als Anbau die historischen Bauten zu einem Gesamtensemble. Das Ausstellungsgebäude wird als Solitär räumlich abgerückt. Die historische Ost-West-Achse, die Saalgasse, wird durch diesen langgestreckten Ausstellungsbaukörper wieder in Erinnerung gerufen. Zudem dient das Gebäude mit der Traufseite zur Straße hin als ein ruhiges „Hintergrundbild“ für die mittelalterliche Nikolaikirche. Zwischen den beiden neuen Baukörpern wird ein großzügiger öffentlicher Platz mit großer Freitreppe ausgebildet, der eine Bühne für viele öffentliche Aktivitäten bietet. Die Längsfassaden des Ausstellungsgebäudes werden durch große Wandnischen geprägt. Diese dienen als Ausstellungsfläche für wetterfeste Schnitzarbeiten und andere historische Fassadenelemente (Spolien). Konsequenzen für den Neubau Aufgrund der Ausgrabungen ist eine Umplanung in Teilbereichen des Neubaus erforderlich. Die im Bereich der Grabungsfunde im Untergeschoss vorgesehenen Nebenflächen von 210 qm müssen an anderer Stelle untergebracht werden. Unter Berücksichtigung der Belange des Brandschutzes, der Fluchtwege und der Technik werden derzeit mehrere Varianten geprüft. Kulturamt, Historisches Museum und Hochbauamt sind sich einig, dass das architektonische Gesamtkonzept erhalten bleiben soll, um keine Kosten durch größere Änderungen zu verursachen. Dennoch werden Umpla- nungskosten, aufwendigere Gründungsarbeiten und technische Installationen erforderlich sein, um die bedeutenden Funde in den Neubau zu integrieren. Der Besucher wird künftig sowohl durch eine große Öffnung im Foyer des Museums, als auch vom Untergeschoss der Museumsaltbauten aus, quasi auf Augenhöhe, einen Blick auf die historischen Funde werfen können. Bauherr Kulturamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Harald Heußer, Jörg Winkler Planung Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart Baulei tung Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart Bauzei t 03/2012 – 04/2014 Kos tenschät zung (06/2010) ca. 43.700.000 € 51 Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft | I N A U S F Ü H R U N G Archäologische Grabungsfunde Trotz Vorerkundung wurden erst im Zuge der tieferen Verbauarbeiten Ende Mai 2012 sensationelle Grabungsfunde entdeckt. Die staufische Südmauer des Saalhofes verläuft in der gesamten Baugrube in nordwestlicher Richtung. Direkt zum Main vorgelagert ist ein qualitätsvolles Pflaster erhalten, das mit schräg gestellten Steinen zu einer etwa 25 m langen Kaimauer hin abschließt. Bisher konnte ein Teil der Balken, die zur Mauerbegrenzung verwendet wurden, etwa dem Jahr 1303 eingeordnet werden. Vermutet wird, dass die mittelalterliche Uferbefestigung Teil einer repräsentativen Hafenanlage war. Sie stellte möglicherweise den direkten Zugang zum staufischen Frankfurt des 13. Jahrhunderts dar. Besonders bedeutend ist der Fund, weil – anders als bei vielen archäologischen Grabungsstätten – nicht nur Fundamentreste und Mauersockel freigelegt wurden. Die über die Jahrhunderte verschüttete, einmalig gut erhaltene Anlage bietet einen anschaulichen Eindruck, wie das Mainufer zur Stauferzeit ausgebildet war und genutzt wurde. 52 UMBAU HISTORISCHES MUSEUM | ALTBAUTEN Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Altstadt · Saalgasse 19 Projektbeschreibung Die Altbauten des Historischen Museums waren sanierungsbedürftig und mußten brandschutztechnisch ertüchtigt werden. Gebäudekonzept Durch die Neukonzeption des Museums und die Entscheidung, den Anbau aus den 1970er Jahren abzubrechen, konnten wichtige Änderungen sowohl räumlich als auch funktional umgesetzt werden. Dazu gehört auch die Ausstattung der Ausstellungsräume entsprechend den heutigen technischen Museumsstandards (Klima, Beleuchtung, etc.) sowie nach neuesten museografischen Gesichtspunkten. Planungsaufgabe war zudem, die Bezüge der einzelnen Bauten zu den verschiedenen zeitlichen Epochen wieder sichtbar zu machen. Der neu eingerichtete „Sonnemann-Saal“ steht nun als zentraler Vortragssaal im Erdgeschoss des Bernusbaus mit einer angeschlossenen Gastronomie im Fahrtorgebäude zur Verfügung. Die Bibliothek ist in das Dachgeschoss umgezogen. Ein neu errichteter Zugang zum Rententurm erschließt eine zusätzliche Ausstellungsfläche. In den oberen Stockwerken des Burnitzbaus werden künftig die zwölf Sammlungen von Frankfurter Stiftern gezeigt. Das Altbau-Ensemble aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, bestehend aus Saalhof, Rententurm, Zollgebäude, Burnitzbau und Bernusbau, ist nach einer kompletten Neuorganisation und umfassenden Aus- und Umbauten seit Mai 2012 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Bauherr Kulturamt, Historisches Museum Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Achim Gaiser Planung und Baulei tung Diezinger & Kramer, Eichstätt Nieper und Partner, Darmstadt Bauzei t 06/2009 – 05/2012 Gesamtkos ten 19.820.000 € Baukos ten 10.672.967 € Baukos ten / qm BGF 2.151 € 54 FASSADENSANIERUNG ALTE OPER | ZWEITER BAUABSCHNITT GÜRTELBAUTEN Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Innenstadt · Opernplatz 1 Projektbeschreibung Einer der wenigen Prachtbauten Frankfurts im Rennaissance-Stil – die Alte Oper – präsentiert sich seit September 2011 nach umfangreichen und aufwendigen Sanierungsarbeiten wieder in neuem Glanz. Die Fassadenreinigung des hellen feinen französischen Kalksteins und die umfangreichen Steinarbeiten an dem reich ornament- und reliefgeschmückten Bauwerk sind abgeschlossen. Sanierungskonzept Schon Ende der 1990er Jahre musste das Hochbauamt erste Schäden am Naturstein der Fassade beheben. Damals hatten bereits Verwitterung, Umweltbelastungen durch Luftimmissionen und Mängel an der Dachentwässerung dem relativ weichen Savonnière-Kalkstein der Fassade zugesetzt. Sicherungsbefahrungen an dem repräsentativen Opernbau und die Bergung absturzgefährdeter Bruchstücke vom Naturstein überbrückten die Zeit bis zum Start der umfassenden Sanierung. Vor neun Jahren begann dann die Instandsetzung der Außenfassaden, zunächst am Oberbau. Die anschließende Sanierung der Gürtelbauten erfolgte seit dem Frühjahr 2007 in insgesamt fünf Teilabschnitten. Gewünscht war vom Bauherrn, dem Betrieb Alte Oper, dass die aufwendigen Arbeiten möglichst ohne größere Einschränkungen des regulären Betriebes der Kulturveranstaltungen und der Gastronomie der Alten Oper ganzjährig durchgeführt werden. Um Frankfurts attraktiven Opernplatz nicht allzu sehr mit Sanierungsarbeiten zu beeinträchtigen und die Staubbelastung bei den Steinarbeiten möglichst gering zu halten, wurden die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen hinter einer staubdichten Fotoplane durchgeführt. In den kalten Wintermonaten der Baujahre 2009 –2011 sorgte die Nutzung der Abluft der Klimaanlage der Alten Oper für die Beheizung hinter der Gerüstplane. Daher konnten die Arbeiten auch in der Winterzeit ohne Unterbrechung erfolgen. Nach der Fassadenreinigung zeigte sich das volle Ausmaß der Schädigung. Ein großer Teil der vorgesetzten Natursteinfassade war nicht oder nicht ausreichend mit dem Kernmauerwerk verankert. Auch mussten an zahlreichen Stellen anstelle der Einpassung von Ersatzstücken ganze Steine ausgetauscht werden. Nach Bilanz der Projektleitung des Hochbauamtes wurden letztendlich an der Fassade des Prachtbaus an 9.000 Quadratmetern Kalksteinoberfläche insgesamt 5.000 Steinersatzstücke unterschiedlichster Profilierung und Ornamentik sowie mehrere 100 Kilogramm neuer haltbarer Edelstahl-Verankerungen eingebaut. Etliche der berühmten Künstler- und Blumenreliefs mussten neu hergestellt werden, da eine Sanierung aufgrund der starken Beschädigung nicht mehr möglich war. Das Gewicht der ausgetauschten Steine reichte von wenigen Gramm bis zu Einzelstücken von ca. 1/2 Tonne. Insgesamt 1.300 Werkstücke, die sich gelöst hatten, wurden ausgebaut, gereinigt und wieder eingesetzt. Bauherr Alte Oper Projek tlei tung und Oberbaulei tung Hochbauamt 65.41 / Robert Sommer Planung und Baulei tung Gerüs tbau Krebs und Kiefer GmbH, Darmstadt Planung und Fachbaulei tung Metallres taurierung Büro Rekon-Krönung, Fulda Bauzei t 03/2007 – 11/2011 Gesamtkos ten (1. und 2. BA) 9.000.000 € Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft | F E R T I G G E S T E L L T 55 56 ERNEUERUNG VON SECHS AUFZUGSANLAGEN ALTE OPER Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Innenstadt · Opernplatz 1 Projektbeschreibung Die Aufzugsanlagen A1-A4 und A7-A8 in der Alten Oper wurden in den Jahren 1980/81 hergestellt. Die Lebensdauer einer Aufzugsanlage beträgt in der Regel 20 bis 35 Jahre und ist abhängig von Faktoren wie Frequentierung, Qualität, Umgang und Wartung. Sämtliche Bedienelemente, Antriebsmotoren, Kupplungen, Führungen und Führungsbahnen, Schacht- beziehungsweise Kabinentüren und Steuerungen unterliegen starkem mechanischem Verschleiß. Bei dem Lebensalter der Aufzüge von derzeit 26 Jahren kommt man immerhin auf gerechnete 3.744.000 Fahrten je Aufzug. Bedingt durch das hohe Alter und die regelmäßige Nutzung durch Besucher und Personal sind die Anlagen störanfällig geworden. Hinzu kommen nach dem langen Nutzungszeitraum die schwieriger werdende Ersatzteilbeschaffung und der erhöhte Reparaturaufwand inklusive steigender Kosten. Sanierungskonzept In den Spielpausen 2011 und 2012 wurden die Aufzugsgruppen A1+A2, A3+A4 und A7+A8 unter Berücksichtigung behindertengerechter Anforderungen, Brandschutzauflagen und der festgestellten Mängel aus der sicherheitstechnischen Bewertung erneuert. Durch die Erneuerung wird sichergestellt, dass die Aufzugsanlagen wieder dem aktuellsten Stand der Technik entsprechen. Eine angestrebte Verfügbarkeit von 98 % pro Monat soll für eine deutliche Reduzierung der laufenden Kosten für Wartung und Instandhaltung sorgen. Bei allen Aufzügen wurden die Förderkapazitäten und Fahrgeschwindigkeiten erhöht und die System-Umlaufzeiten schneller. Für die Opernbesucher verringert sich damit die Wartezeit bei Spitzenbelastungen deutlich. Auch die sechste Ebene im Gebäudeteil Ost ist künftig direkt an den Aufzug angeschlossen. Großer Wert wurde auf die Ausstattungsdetails gelegt, um dem historischen Ambiente gerecht zu werden und mit den neuen Aufzügen einen zusätzlichen technischen Glanzpunkt zu setzen. Einige Details sind: x Runde Horizontaltableaus in Messing mit LED Tastern x Infotainmentsystem mit Monitor x LCD Etagen- und Kabinenanzeigen x LED Türzargenbeleuchtungen x Hochwertige Kabineninnenverkleidungen in Kombination mit Marmor, Spiegeln, bronziertem Edelstahl und Granit Durch das Zusammenspiel von exklusiven Materialien und verschiedenen Beleuchtungen wurden hochwertige Technik und historische Bausubstanz gediegen miteinander vereint. Bauherr Kulturamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.24 / Heiko Schulz Planung und Baulei tung Beiersdorf Herzhauser Planung, Frankfurt Planung Hochbau Braun Schlockermann und Partner, Frankfurt Auf zugsbau Kasper Aufzüge, Primstal Bauzei t 07/08 – 2011 und 07/08 – 2012 Gesamtkos ten 2.914.387 € JÜDISCHES MUSEUM FRANKFURT – PROJEKTENTWICKLUNG WETTBEWERB 57 Von Frühjahr 2010 bis Herbst 2011 erstellte das Hochbauamt die Grundlagen für die Auslobung des Wettbewerbs für das Jüdische Museum Frankfurt. Neben dem geplanten Erweiterungsbau mit 2.600qm ist die umfassende Sanierung des Altbaus vorgesehen. Die Grundlagenarbeit umfasste: x Unterstützung des Jüdischen Museums bei der Erstellung des Raumprogrammes x Umfassende Untersuchung des Altbaubestandes x Erstellung eines Konzepts zur Lüftung, Beheizung und Teilklimatisierung der Altbauten x Verteilung der geplanten Nutzflächen zwischen Bestands- und Erweiterungsbauten x Museographie-Masterplan zur Neukonzeption des Jüdischen Museums x Untersuchung zu den aktuellen Kosten im Museumsbau x Kostenschätzung zum Gesamtprojekt Erweiterung und Sanierung des Jüdischen Museums x Gemeinsame Haushaltsanmeldung mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt Nach Haushaltsanmeldung wurde das Projekt planmäßig an die Museumsbausteine Gesellschaft übergeben, die den nachfolgenden Wettbewerb ausgelobt hat. Bauherr Kulturamt, Jüdisches Museum Frankfurt Projek tlei tung Hochbauamt / 65.42 Ruth Möller, Stephanie Isenböck A l tbauuntersuchung Architekten Sichau Walter, Fulda Museograf ie Mas terplan Atelier Markgraph, Frankfurt Auslober Museumsbausteine Gesellschaft, Frankfurt Grundlagener fassung 04/2010 – 09/2011 Kostenschätzung ca. 50.000.000 € Dezerna VII – Kultur und Wissenschaft | I N A U S F Ü H R U N G Frankfurt-Innenstadt · Untermainkai 14/15 58 ARCHITEKTENWETTBEWERB ERWEITERUNG WELTKULTUREN MUSEUM Dezerna VII – Kultur und Wissenschaft | A B G E S C H L O S S E N Frankfurt-Sachsenhausen / Museumsufer · Schaumainkai 29 – 37 Wettbewerbsaufgabe Das Museum der Weltkulturen in Frankfurt am Main wurde mit der Unterstützung der kosmopolitischen Bürgerschaft Frankfurts vor mehr als 100 Jahren gegründet. Heute, im 21. Jahrhundert, sieht es seine Aufgabe darin, durch Ausstellungen, Veranstaltungen, ein wissenschaftliches Museumslabor, ein ausführliches Bildungsprogramm und einen umfassenden Besucherservice seine Sammlungen beispielhaft erlebbar zu machen. Mit seiner weltweit anerkannten Sammlung und seinen bedeutenden wissenschaftlichen Forschungen hat das Museum Vermittlung, Kommunikation, Verständnis und Respekt der Menschen aus aller Welt für- und untereinander zum Ziel. Dabei setzt das Museum auf die fruchtbare Partnerschaft zwischen Ethnologie, Kunst und Literatur und versteht sich zugleich als Bildungs-, Forschungsund Produktionsstätte für neues Wissen um die Kulturen der Welt. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges muss sich das Museum darauf beschränken, seine reichen Bestände allein in Wechselausstellungen zu präsentieren. Es ist in hervorragender Lage am Schaumainkai, dem Museumsufer Frankfurts, beheimatet, für Ausstellungen der bedeutenden Sammlung fehlt jedoch der Platz. Standort des Museums sind derzeit zwei denkmalgeschützten Villen aus der Zeit um 1900, mit parkähnlichem Garten, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum für Angewandte Kunst von Richard Meier. Die Erweiterung des Museums war Gegenstand eines Architektenwettbewerbs. Sie soll dem Museum die erforderlichen Flächen und damit nicht zuletzt die ihm gebührende Wiederbelebung geben. Die Erweiterung umfasst bis zu 6.000qm Nutzfläche für Ausstellungsräume, einen zentralen Lesesaal, eine öffentliche Studiensammlung, ein Auditorium für öffentliche Veranstaltungen, einen Bereich für die Museumspädagogik und ein Foyer bzw. eine Eingangs-/ Orientierungshalle sowie infrastrukturelle Bereiche wie Café, Museumsshop und Restaurierungswerkstätten. Der erste Preisträger Die Architekten Kühn Malvezzi konzipieren die „Vitrine im Park“. Ein zentraler transparenter Pavillon dient als Vitrine und Haupteingang zu der unterirdisch gelegenen neuen Ausstellungsebene. Der Entwurf fügt sich sensibel in den Museumspark ein und komplettiert das Ensemble denkmalgeschützter Villen durch das Ergänzen der halbsolitären Randbebauung entlang der Metzlerstraße. Das Ausstellungskonzept Die lichtempfindlichen Exponate bilden in der Tiefe eine eigene Ausstellungswelt. Ständige Sammlung, Reservoir und Wechselausstellung gruppieren sich als jeweils spezifischer Raumtypus in der Ausstellungsebene um den zentralen Pavillon. Mit der offenen Pavillontreppe dringt der Besucher sofort in die Ausstellungswelt ein und wird an den vertikalen Sammlungsobjekten und raumhohen Displays entlang in die Präsentationsräume geführt. Garderobe und Auditorium komplettieren das Publikumsangebot direkt an der Haupterschließung und binden mit einem weiteren Zugang auch an das Café im Kutscherhaus an. Mit dem Lesesaal entsteht ein Treffpunkt mitten in der ständigen Sammlung. Ausstellung und Mediathek in einem, dient dieser Raum der Kommunikation wie der Wissensvermittlung. Auslober Stadt Frankfurt Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft, Kulturamt Wet tbewerbsorganisation Hochbauamt 65.31 / Miriam Lebok Wet tbewerbsbetreuung und VOF ANP, Kassel Preisgericht ssi t zung Dezember 2010 Ers ter Preis träger Kühn Malvezzi Architekten, Berlin Kos tenschät zung ca. 80.000.000 € Dezerna VII – Kultur und Wissenschaft | A B G E S C H L O S S E N 59 60 ERNEUERUNG OBERMASCHINERIE IM SCHAUSPIEL Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Innenstadt · Untermainanlage 11 Projektbeschreibung Das heutige Schauspielhaus wurde 1960 unmittelbar neben dem seit dem Wiederaufbau als Oper genutzten ehemaligen Schauspielhaus errichtet. Das Gebäude ist eine Stahlbetonkonstruktion, die in einer für die damalige Zeit üblichen „sparsamen“ Dimensionierung ausgelegt wurde. Die Obermaschinerie stammte zum größten Teil noch aus dem Jahr 1960 und war sicherheitstechnisch und funktional nicht mehr für einen modernen Bühnenbetrieb geeignet. Sanierungskonzept Die neue Obermaschinerie besteht im Wesentlichen aus: x dem Rollenboden, der sämtliche Seilverzüge in sich aufnimmt x dem von den Unterzügen der Dachbinder abgehängten Schnürboden, der nun frei begehbar ist x der Portalbrücke mit zwei begehbaren Ebenen x der Hauptvorhangzuganlage mit griechischem Zug (seitlich teilbar) und deutschem Zug (Öffnung nach oben) x 2 Nullgassenzügen x 72 Prospekt-Maschinenzüge je 2 Panorama-Maschinenzüge x 15 Punktzugreihen mit je 6 rampenparallel verziehbaren Hängepunkten x 12 Oberlichtgestelle, die variabel in die Prospektzüge eingehängt werden können x 10 Stangenleuchtenhänger unterhalb der rechten und linken Arbeitsgalerien. Zur Steuerung wird eine moderne Rechnersteuerung eingesetzt, die dem Sicherheits-Integritätslevel SIL 3 entspricht. Die Steuerung erfolgt über vier Haupt- und Galeriepulte auf der zweiten rechten Arbeitsgalerie, zwei mobile kabelgebundene Nebensteuerpulte und ein mobiles Funkpult. Um Raum für die mehr als 200 Antriebe der neuen Obermaschinerie zu schaffen, musste das Bühnenhaus erhöht werden. Das ehrgeizige Ziel der Planung war, die Schließzeit des Schauspiels für den Umbau auf jeweils drei Monate über drei aufeinanderfolgende Theaterferien zu begrenzen. Das Schauspielhaus konnte den Spielbetrieb jeweils nach den Bauphasen zum geplanten Zeitpunkt aufnehmen. Bauherr Städtische Bühnen Projek tlei tung Hochbauamt 65.24 / Olaf Kretschmer, Werner Maxeiner Planung und Baulei tung Gerling + Arendt Planungsgesellschaft mbH, Berlin Bauzei t 06/2009 – 10/2012 Gesamtkos ten 17.500.000 € Baukos ten 3 0 0 + 4 0 0 2.900.000 € 61 NEUBAU JUGENDHAUS KALBACH Projektbeschreibung Am nördlichen Ortsrand von Kalbach befindet sich das neue Jugendhaus. Es soll einerseits allen Nutzern offen stehen, auf der anderen Seite aber auch einen geschützten Freiraum schaffen, der den Außenbereich von der Straße und von einem Großmarkt auf der gegenüberliegenden Straße abschirmt. Gebäudekonzept Das Raumprogramm ist, gemessen an der Grundstücksgröße, vom Raumbedarf relativ klein und in einem eingeschossigen Baukörper leicht unterzubringen. Die benachbarte Wohnbebauung kann in Art und Größe kaum als Anknüpfungspunkt für die städtebauliche Einbindung dienen, sodass sich die Frage nach dem architektonischen Ausdruck eines Jugendhauses als öffentlichem Gebäude in dieser Umgebung stellte. Das Gebäudekonzept des neuen Jugendhauses orientiert sich daher am Leitbild eines Hofhauses. Das Jugendhaus weist nach Norden hin bis auf einen baumumstandenen Eingangshof einen geschlossenen Charakter auf. Die Straßenfassade besteht aus einer Gabbionenwand, die über die gesamte Grundstückslänge verlängert ist. Im Hofinneren ist das eigentliche Haus so eingefügt, dass sich ein kleiner Eingangshof und ein großer Gartenhof ergeben. Innenraum und Außenraum sind untrennbar miteinander verbunden und bilden eine Einheit. Die Umfriedungsmauer gewährt Schallschutz zur benachbarten Wohnbebauung, bietet Schutz vor Einbrüchen und verleiht der gesamten Anlage eine optische Präsenz, die ein Einzelkörper von relativ geringer Größe nicht leisten kann. Hoher alltäglicher Gebrauchswert, Robustheit und eine gewisse Rustikalität im äußeren Erscheinungsbild sind die Ziele der architektonischen Gestaltung dieses Jugendhauses. Das Gebäude ist als eingeschossiger Massivbau in Passivhausstandard mit extensiver Dachbegrünung und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung entstanden. Bauherr Jugend- und Sozialamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.42 / Sabine Welker Planung P. Karle / R. Buxbaum, Freie Architekten Diplom Ingenieure, Darmstadt Baulei tung gfb Gesellschaft für Baumanagement mbH, Architekten und Ingenieure, Darmstadt Bauzei t 03/2010 – 11/2011 Gesamtkos ten 1.435.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 745.000 € Baukos ten / qm BGF 1.990 € PR KII- M OGRAM Dezernat VIII – Soziales, Senioren, Jugend und Recht | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Kalbach · Am Brunnengarten 19 62 GESAMTSANIERUNG KINDER- UND JUGENDHAUS BORNHEIM Dezernat VIII – Soziales, Senioren, Jugend und Recht | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Bornheim · Ortenberger Straße 40 Projektbeschreibung Das Kinder- und Jugendhaus dient der außerschulischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 15 Jahren. Die Einrichtung liegt in der von Ernst May 1926 geplanten Siedlung Bornheimer Hang, die als bedeutendes Dokument für die Stadtentwicklung Frankfurts in den 1920er Jahren gilt. Das 1955 errichtete Kinder- und Jugendhaus steht unter Ensembleschutz, gleichwohl nicht unter Denkmalschutz. Es ist zur Ecke Ortenberger Straße/Löwengasse orientiert und auf der nördlichen und östlichen Seite von Freiflächen umgeben. Das Gebäude befand sich baulich, brandschutztechnisch und energetisch in einem schlechten Zustand. Gebäudekonzept Das bestehende Gebäude wurde komplett saniert. Der dreigeschossige Erweiterungsbau fügt sich mit seiner Massivbauweise in das Gesamtbild des Bestandsgebäudes ein. Bestand und Anbau haben je einen rauchdicht abgeschlossenen Treppenraum und neue Türen mit der entsprechenden Brandschutzqualität erhalten. Das energetische Konzept sorgte für ein komplettes Wärmedämmverbundsystem mit 30 cm Stärke an den Fassaden. Die Kellerdecken und Dachflächen wurden entsprechend gedämmt. Alle Fenster haben eine Dreifachverglasung und eine neue Sonnenschutzanlage mit Lichtlenkung (Raffstores) erhalten. Das frische und zeitgemäße Erscheinungsbild sämtlicher Räume überzeugt: Alte Verkleidungen an Wänden und Decken wurden entfernt, die Wände neu gespachtelt und gestrichen und die Bodenbeläge erneuert. An den Decken sorgen geeignete Verkleidungen für die Verbesserung der Raumakustik. Die vorhandene Flachdachkonstruktion hat eine neue bituminöse Abdichtung erhalten. Sämtliche gebäudetechnische Installationen für Heizung, Sanitär und Elektrik wurden erneuert. Der neu eingebaute Aufzug ermöglicht barrierefreien Zugang zum Anbau. Behindertengerechte Toiletten stehen ebenfalls zur Verfügung. Bauherr Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Projek tlei tung und Projek t s teuerung Hochbauamt 65.41 / Andreas Starnofsky Planung und Baulei tung Architekturbüro Mariano Rincon BDA, Wiesbaden Bauzei t 07/2010 – 12/2011 Gesamtkos ten 2.677.500 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.885.526 € Baukos ten / qm BGF 1.117 € PR KII- M OGRAM NEUBAU SPORT- UND FUNKTIONSGEBÄUDE | SPORTANLAGE BUCHENRODE 63 Projektbeschreibung Das Sport- und Funktionsgebäude auf der Sportanlage Buchenrode ersetzt das im Sommer 2008 abgebrannte Umkleidegebäude und beherbergt die Mannschaftssportarten Hockey, Rugby und Baseball. Für die Wiedererrichtung stand dem Projektteam, das aus dem Hochbaubereich und Servicebereich des Hochbauamts besteht, nur ein geringes Budget zur Verfügung. Mittels der elementierten Modulbauweise und der Vergabe an einen Generalunternehmer konnte die knappe Budgetsumme eingehalten und dennoch die räumlichen und standardisierten Anforderungen der Nutzer optimal umgesetzt werden. Dank der hohen Vorfertigung der Module und daraus resultierend einer kurzen Bauzeit standen die Räumlichkeiten den Sportlern innerhalb kurzer Frist wieder zur Verfügung. Gebäudekonzept Das Grundstück der Sportanlage Buchenrode wird von Osten, von der Anliegerstraße Buchenrode, erschlossen. Wie sein Vorgänger platziert sich der Neubau am nördlichen Rand des Sportfeldes mit direktem Zugang und Blickkontakt auf das Spielfeld. Dem eingeschossigen Baukörper liegt ein kompakter Grundriss, ohne innenliegende Verkehrsflächen, mit einer Bruttogrundrissfläche von ungefähr 170 qm zugrunde. Als Konstruktion wurde eine elementierte HolzStänderbauweise gewählt, welche sich in das stark eingewachsene Grundstück gut einfügt. Der Standard der EnEV 2009 ist eingehalten. Um den Mannschaften einen eigenen Bereich mit Umkleide- und Duschraum zu ermöglichen, hat das Gebäude zwei gegenüberliegende Zugänge erhalten. Über ein herausgezogenes Eingangsplateau erreichen die Sportler und Besucher den geschützten Eingangsbereich, welcher in der Abenddämmerung über Lichtbänder zusätzlich betont wird. Zum Spielfeld hin orientiert, befinden sich die Räume für die Schiedsrichter sowie zwei Lagerräume. Bauherr Sportamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Katrin Becker, Service Hochbau, Marko Schäfer Planung Hochbauamt 65.32 / Katrin Becker Baulei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Marko Schäfer, Hochbauamt 65.32 / Katrin Becker Bauzei t 09/2011 – 02/2012 Gesamtkos ten 395.313 € Baukos ten 307.407 € Dezernat IX – Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Niederrad · Buchenrodestraße 64 NEUBAU VON FUNKTIONSGEBÄUDEN FÜR SPORTANLAGEN Dezernat IX – Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Zug um Zug läßt die Stadt Frankfurt am Main in die Jahre gekommene Sportbauten durch ansprechende Systembauten im Baukastensystem „Funktionsgebäude für Frankfurter Sportvereine Typ Frankfurt“ ersetzen. Die neuen Funktionsgebäude stehen in einer Reihe gleichartiger Bauten, die die Stadt auf verschiedenen Sportplätzen errichten läßt. Gebäudekonzept Der Fachbereich Technik des Hochbauamtes hat das Sport- und Funktionsgebäude als Passivhaus geplant, mit dem Ergebnis, dass sich der Energieverbrauch um 75 Prozent reduziert. Das gesamte Gebäude erhält seine Zuluft über eine Lüftungsanlage. Offene Fenster bei gleichzeitig voll aufgedrehten Heizkörpern gehören damit der Vergangenheit an. Die in der Abluft enthaltene Wärme wird zum großen Teil über einen Wärmetauscher rückgewonnen und dem Heizsystem wieder zugeführt. Um diese Vorgaben einzuhalten, kam das vom Hochbauamt entwickelte Baukasten-System zum Tragen, das in enger Zusammenarbeit mit Sportamt und Vereinen an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst wird. Der Plattformgedanke der Autoindustrie stand dabei Pate. Der Vorteil dieser Fertigungsweise ist die enorm kurze Bauzeit. Gebäudeelemente wie Duschzelle und Umkleideraum wurden als Module entworfen. Sie können beliebig und je nach Vereinsgröße zu kompakten, aber auch großzügigen Einheiten addiert werden. Die Duschräume sind aufgrund der hohen Wasserdampfbelastung in Mauerwerksbauweise ausgeführt worden. NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE MIT PLATZMEISTERWOHNUNG SPORTANLAGE REBSTOCK Frankfurt-Bockenheim · Am Römerhof 9 Bauherr Sportamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Christian Faust Planung und Baulei tung Rochus Gabriel Architekt, Frankfurt Bauzei t 11/2009 – 03/2011 Gesamtkos ten 2.970.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.732.902 € Baukos ten / qm BGF 1.930 € PR KII- M OGRAM NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE GERBERMÜHLE Frankfurt-Oberrad · Deutschherrnufer 109 Bauherr Sportamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Josef Singer Planung Rochus Gabriel Architekt, Frankfurt Baulei tung Stefan Dorweiler, Architekt, Bad Camberg Bauzei t 03/2010 – 02/2011 Gesamtkos ten 1.240.763 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 615.593 € Baukos ten / qm BGF 2.067 € PR KII- M OGRAM NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE BRÜHLWIESE Frankfurt-Heddernheim · Alexander-Riese-Weg 1 Bauherr Sportamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 /Josef Singer Planung Rochus Gabriel Architekt, Frankfurt Baulei tung Stefan Dorweiler, Architekt, Frankfurt Bauzei t 03/2010 – 10/20120 Gesamtkos ten 1.234.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 785.900 € Baukos ten / qm BGF 2.058 € NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE OSTPARK Frankfurt-Ostend · Ostpark Bauherr Sportamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Josef Singer Gebäudeplanung Rochus Gabriel Architekt, Frankfurt Baulei tung Stefan Dorweiler, Architekt, Bad Camberg Bauzei t 03/2010 – 03/2011 Gesamtkos ten 1.474.575 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 631.969 € Baukos ten / qm BGF 2.054 € PR KII- M OGRAM 66 REKONSTRUKTION FESTSAAL, UMBAU UND SANIE RUNG Frankfurt-Westend · Palmengartenstraße PALMENGARTEN GESELLSCHAFTSHAUS Dezernat X – Umwelt und Gesundheit | F E R T I G G E S T E L L T Projektbeschreibung Das Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens ist ein in Deutschland einmaliges architektonisches Ensemble. Das Gebäude trägt in seinem Festsaal die historische Pracht der Gründerzeit, während der Umbau des Südflügels von 1929 die Sachlichkeit der klassischen Moderne vermittelt, mit der die Architekten und Stadtplaner Martin Elsaesser und Ernst May 1929 eine radikale Abkehr von der Architektur des Historismus vollzogen. Die Stadt Frankfurt hat die umfassende Sanierung und den Umbau des Gesellschaftshauses im Palmengarten zu einem multifunktionalen Veranstaltungszentrum im Herbst 2012 abgeschlossen. Neben barrierefreien Tagungs-, Banketträumen und einem Restaurant im klassisch-modernen Elsaesser-Flügel bieten zwei Biergärten den Gastronomie- und Veranstaltungsrahmen rund um den historischen Festsaal. Insgesamt 1.300 Gäste kann das neue, hochmoderne Veranstaltungshaus aufnehmen. Das denkmalgeschützte Schmuckstück der Frankfurter Baugeschichte hat ein angemessenes Nutzungskonzept erhalten und steht nach langer Schließung wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Besucher erleben die ursprüngliche Raumwirkung des Festsaales und des angrenzenden Gewächshauses, die seit Nachkriegstagen durch Umbauten verborgen war. Internationaler Architektenwettbewerb Erklärter Konsens zwischen Bauherr, Hochbauamt als Bauherrenvertreter, Architekturbüro und Denkmalpflege war, dass Historismus und klassische Moderne gleichberechtigt nebeneinander stehen und sämtliche „Bauschichten“ wieder erlebbar gemacht werden sollen. Gleichzeitig sollten maßvolle bauliche Erweiterungen für die Erfüllung modernster Nutzungsansprüche Gebäudekonzept Die Gestaltung des Festsaals wurde dem historischen Vorbild ein Stück näher gebracht. Dazu wurde eine wesentliche Entwurfsidee des gründerzeitlichen Baus, die durch Einbauten der 1950er Jahre zerstörte einmalige Sichtbeziehung zwischen Festsaal und grünem Palmenhaus, wiederhergestellt. Durch die Freilegung des in den Nachkriegsjahren abgedeckten historischen Glasdaches erhielt der Festsaal auch seine natürliche Belichtung von oben zurück. Die bei eingehenden Gebäudeuntersuchungen wiederentdeckten prächtigen Dekorationen, Büsten, Figuren und Malereien im großen Saal, ebenfalls nach dem Krieg hinter Wandverkleidungen verschwunden, wurden originalgetreu restauriert, die Farbgebung des historischen Saales rekonstruiert und der historische Holzfußboden durch neue Hölzer ergänzt. Im Bereich der Anbauten der 1950er- und 60er Jahre sah David Chipperfield Architects einen Teilabriss und Neubau auf der Westseite vor, der Proportionen und Gestaltungselemente des Elsaesserbaus aufgreift. Das Erscheinungsbild des Südanbaus wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege wieder stärker an die historische Gestaltung im Bauhaus-Stil zurückgeführt. Die von Martin Elsaesser entworfene, im Stil der klassischen Moderne gegliederte Fassade wurde als Zeugnis des architektonischen Aufbruchs der 1920er Jahre mit modernen Bauelementen rekonstruiert. Ein besonderes Schmuckstück ist das nahezu original erhaltene Elsaesser-Treppenhaus. 67 Baukonstruktion und Gebäudetechnik Das Tragkonzept des neuen Westanbaus wurde unter Berücksichtigung des Erhalts des bestehenden Untergeschosses entwickelt. Die Lasten der neuen Bauteile, die vor allem die umfangreichen neuen Technikbereiche in den Obergeschossen aufnehmen, werden durch das Untergeschoss hindurch in neue Einzelfundamente abgeleitet. Das Risiko von großflächigen Eingriffen im Bereich der historischen Bestandsfundamente wurde dadurch erheblich reduziert. Diese Dezernat X – Umwelt und Gesundheit | F E R T I G G E S T E L L T sorgen. Aus dem 2002 vom Frankfurter Hochbauamt durchgeführten internationalen Architektenwettbewerb ging der Entwurf von David Chipperfield Architects als Grundlage der weiteren Planungsarbeit hervor. Dezernat X – Umwelt und Gesundheit | F E R T I G G E S T E L L T 68 ungewöhnliche Durchdringung von Neubau und Bestand ist das Ergebnis vergleichender Konzeptstudien, die durch die Architekten in Zusammenarbeit mit dem Tragwerksplaner erstellt wurden. Modernste Technik sorgt für einen zeitgemäßen Standard für sämtliche Nutzergruppen. Eine große Herausforderung stellte die Integration der umfangreichen Kühlung in den historischen Festsaal dar. Eine gezielt auf die Aufenthaltsbereiche der Besucher ausgerichtete Klimatechnik sorgt dafür, den Umfang der notwendigen Einbauten im denkmalgeschützten Innenraum so gering wie möglich zu halten. Eine gezielte Wärmeabfuhr und der Einsatz moderner Baustoffe wie hoch selektiver Sonnenschutzgläser kontrollieren den zusätzlichen Wärmeeintrag durch die freigelegten historischen Glasdächer. Seit 2003 wegen eklatanter Baumängel, vor allem im Brandschutz, geschlossen, steht nun eine in Deutschland erst an wenigen Standorten realisierte hochmoderne Hochdrucknebellöschanlage im gesamten Festsaal zur Verfügung. Das Konzept sieht die lokale Brandherdeindämmung und Bauteilkühlung vor und kommt anstelle einer Sprinkleranlage mit nur einem Zehntel der dafür benötigten Wassermenge aus. Bauherr Palmengarten Projek tlei tung Hochbauamt 65.33 / Walter Arnold Planung David Chipperfield Architects, Berlin Projek t s teuerung bhl consultants, Gesellschaft für Projektmanagement, Frankfurt Bauzei t 11/2008 – 10/2012 Gesamtkos ten ca. 40.000.000 € 69 SANIERUNG CAFÉ IM HUTHPARK Projektbeschreibung Der Gartenpavillon im Huthpark, in den Formen der frühen Moderne errichtet, gehört zur Frankfurter Baugeschichte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Der Entwurf von 1929 stammt von Eugen Kaufmann, einem Mitarbeiter Ernst Mays im damaligen städtischen Hochbauamt. Die denkmalgeschützte Rotunde ist nach Norden hin von einem runden Schirmdach auf schlanken Rundpfeilern und einer bastionsartigen Mauer mit Ausblick in den Park geprägt, nach Süden als zweigeschossige Stahlbetonskelettkonstruktion angelegt. Das denkmalgeschützte architektonische Kleinod stand lange Jahre leer und war dem Verfall preisgegeben. Ehemals als Unterstand mit Duschen für Sportler und Schulkassen nach dem Sportunterricht genutzt, hat die Stadt die Auflagen des Denkmalschutzes mit einer sinnvollen Nutzung kombiniert und verleiht nun dem Pavillon mit der Einrichtung eines Cafébetriebs neue Aufenthaltsqualität. Gebäudekonzept Erst als sich ein Investor für die Nutzung als Café fand und mit der Verglasung der Rotunde eine denkmalschutzgerechte Lösung zur Schaffung eines geschlossenen Wirtschaftsraums gefunden wurde, konnte der Bau mit erheblichem Aufwand gerettet und renoviert werden. Nach Vorgabe des Denkmalschutzes konnten keine Anbauten an das historische Rondell vorgenommen werden, damit der Charakter der Anlage gewahrt bleibt. Auf der vorhandenen knappen Fläche war eine komplett neue Nutzung inklusive einer Gastronomieküche unterzubringen. Der bisher freie Unterstand wurde entlang der ursprünglichen Dachkante verglast und zu einem beheizbaren Gastraum mit etwa 50 Sitzplätzen umgebaut. Der sichelförmige Gebäudeteil nimmt im Erdgeschoss eine Bar, Nebenräume und eine behin- dertengerechte Toilette auf. Im Untergeschoss befinden sich Küche, Lagerräume und öffentlich zugängliche Toiletten. Die Bastionsmauern wurden unter vorsichtiger Ergänzung des bauzeitlichen Steinputzes restauriert, sodass sich die Bastion wieder in bauzeitlicher Optik präsentiert. Das Mauerwerk hat eine moderne Wärmedämmung erhalten, eine neue Dachabdichtung und die komplett erneuerte Haustechnik runden die aufwändigen Sanierungsarbeiten ab. Sowohl die bastionsähnliche Terrasse als auch der terrassierte Außenbereich erweitern den Cafébetrieb im Sommer. Bauherr Grünflächenamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.41 / Cornelius Boy Planung und Baulei tung Dreysse Architekten, Frankfurt Bauzei t 06/2010 – 12/2011 Kos ten 1.400.000 € Dezernat X – Umwelt und Gesundheit | F E R T I G G E S T E L L T Frankfurt-Seckbach · Probst-Goebels-Weg 17 70 ARBEITSBEREICHE Seit der Umstrukturierung in 2005 hat sich in den Service-Bereichen des Hochbauamtes Einiges getan. Zu den üblichen Aufgaben der allgemeinen Bauunterhaltung und Wartung der Gebäude sind in den letzten Jahren diverse Zusatzaufgaben hinzugekommen, die den Lebenszyklus der betreuten Gebäude nicht unerheblich beeinflussen. Zu diesen Aufgaben gehört unter anderem die Mängelabarbeitung aus: x Sonderbaukontrollen (vorbeugender Brandschutz) und wiederkehrenden Prüfungen x Gesonderten Untersuchungen zur Standsicherheit (abgehängte Decken in Vorkriegsbauten / IPI-Bauten, Geländer, Dichtigkeitsprüfungen von Grundleitungen) x Gewährleistungsansprüchen aus Gesamtsanierungen So werden in den Service-Bereichen auch Aufgaben im Wartungsbereich und bei den wiederkehrenden Prüfungen wahrgenommen. Auch wurden im Zuge der KII-Maßnahmen diverse Sanierungsarbeiten an Schulen, Kindertagesstätten und Sportanlagen durch die Service-Bereiche abgearbeitet. Aufgrund der Vielzahl umfangreicher Sanierungs- und Umbauaufträge in den Projektbereichen des Hochbauamtes im Berichtszeitraum, hat der Service-Bereich unterstützend mehrere größere Maßnahmen von dort übernommen und umgesetzt. Hier sind die Kindertagesstätten KT 38 Eschersheim und KT 88 Dornbusch, die Sanierung der Ballsporthalle im 2. Bauabschnitt (Lüftung und Heizung), mehrere Toilettensanierungen und vor allem die Sanierung der Sportanlage Bertramswiese (Gesamtkosten 801.000 Euro brutto) zu nennen (siehe auch S.72). Die Auftragsspanne reicht von Kleinstreparaturen wie 50 Euro bis hin zu Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen bis zu 1,5 Mio. Euro netto, die von den Service-Teams selbstständig bearbeitet und bauleitungsmäßig betreut werden. Der Gesamtumsatz der vier Service-Bereiche hat sich pro Jahr auf rund 23 Mio. Euro brutto in der Bauunterhaltung und bei 3,2 Mio. Euro brutto im Bereich Wartung und wiederkehrende Prüfungen eingependelt. Der Rückgang gegenüber dem Jahr 2009 mit damals 25,3 Mio. Euro brutto liegt in der Fülle von erbrachten Leistungen für das damalige Konjunkturpaket I, die zum großen Teil noch in 2009 abgerechnet wurden. Die Zahl der eingegangenen Aufträge im Service Hochbau liegt stabil bei über 10.000 pro Jahr – bei unveränderter Personalstärke in den Service-Bereichen. Seit ca. 1,5 Jahren geht die Entwicklung in den Service-Bereichen dahin, dass vermehrt Architektenleistungen im Bauunterhalt vergeben werden, ein deutliches Zeichen für die zunehmende Komplexität der betreuten Maßnahmen. Ständige Erreichbarkeit und kompetente fachliche Betreuung sind ein wesentlicher Bestandteil für zufriedene Gebäudebetreiber. Ein Flyer, der den Bauherrenäm- Service 65.32 SERVICE-BEREICHE – GARANT FÜR DIE SICHERHEIT STÄDTISCHER GEBÄUDE 71 tern zur Verfügung steht und außerdem in allen betreuten Liegenschaften ausliegt und den Hausmeistern ausgehändigt wurde, sorgt für größtmögliche Transparenz und raschen „Zugriff“ und Kontaktaufnahme zum zuständigen Service-Ansprechpartner im Hochbauamt. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2013 werden alle Service-Bereiche mit diesem InformationsHandout ausgestattet. Auch die garantierte mobile Erreichbarkeit der Service-Mitarbeiter sorgt für prompte Reparaturausführung und damit für die Zufriedenheit der Bauherrenämter. Denn oft sind es die kleinen, auf den ersten Blick eher unspektakulären Projekte, deren rasche und kompetente Abwicklung Kundenzufriedenheit ausmacht. Sie machen einen bedeutsamen Anteil am hohen Arbeitsanfall der vier Servicebereiche des Hochbauamtes aus und gehen doch leicht unter, wenn es darum geht, die vielseitigen Aufgaben des Hochbauamtes zu präsentieren. Auf den nächsten Seiten stellen wir Ihnen eine Reihe kleiner und größerer Baumaßnahmen aus der Vielzahl der jährlich abgewickelten Maßnahmen vor. Für ein Hochbauamt finden sich auch außergewöhnlich erscheinende Maßnahmen darunter – vom verstopften Regenwasserkanal bis zur Errichtung eines Kühlhauses für Blumenzwiebeln im Frankfurter Palmengarten. Andres Bartel, Holger Franke, Joachim Hahn, Reinhold Rubey Service-Leiter der Bereiche 65.31.01, 65.42.01, 65.41.01, 65.32.01 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE DER JAHRE 2010 – 2012 72 SPORT- UND FREIZEITZENTRUM KALBACH EINZUG VON SICHERHEITSNETZEN SANIERUNG FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE BERTRAMSWIESE Frankfurt-Kalbach · Am Martinszehnten 2 Frankfurt-Dornbusch · Bertramswiese o. Nr. Projektbeschreibung Das Dach der ca. 25 Jahre alten Sport- und Freizeithalle ist durch Witterungseinflüsse geschädigt. Durch die gutachterlich bescheinigte potentielle Instabilität der vorhandenen Verglasungskonstruktion bestand aufgrund sicherheitstechnischer Bedenken die Notwendigkeit, eine praktikable und effiziente Lösung zeitnah herbeizuführen. Projektbeschreibung Das in den 1970er Jahren erbaute Funktionsgebäude bedurfte nach 40-jähriger Nutzung durch die ortsansässigen Vereine Makkabi und Kickers 1960 einer umfassenden Sanierung. Haustechnik, sanitäre Anlagen und die Gebäudehülle waren marode, veraltet und entsprachen nicht mehr den Bau- und Hygieneanforderungen. Die vorhandene Technikinstallation stammt noch aus den 1960er Jahren und entsprach keinen aktuellen Vorschriften. Die Wärmegewinnung erfolgte durch sogenannte Gaseinzelöfen. Die Elektroinstallation entsprach nicht mehr den VDE-Richtlinien und stellte aufgrund mangelnder Sicherungen und Leitungsverläufe eine potentielle Gefahrenstelle dar. Die Abwicklung der Sanierungsmaßnahme erfolgte im Rahmen des Konjunkturprogrammes II. Das Projekt umfasste die Komplettsanierung der Umkleiden, Duschen, WCs, Flure, Schiedsrichterräume und die Gewerke Heizung, Sanitär, Lüftung und Elektrotechnik einschließlich einer energetischen Sanierung der Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fenster, Außentüren). Trotz des engen Zeitfensters von nur acht Monaten wurden die Arbeiten pünktlich zum ersten Heimspiel fertig gestellt und den Fußballvereinen ein attraktives, nutzerfreundliches Funktionsgebäude übergeben. Sanierungskonzept In enger Abstimmung mit dem Sportamt als Bauherr und unter Heranziehung der Erfahrungswerte aus anderen vergleichbaren Gebäuden erfolgte als Sofortmaßnahme der Einzug von Edelstahlnetzen, die mit Hilfe von zwei Hubsteigern in 17 m Hallenhöhe montiert wurden. Mit dem Unterspannen der Edelstahlnetze mit einer Maschenweite von 40 mm auf einer Gesamtfläche von 2.800 qm konnte kurzfristig für alle Beteiligten eine zufriedenstellende, sichere und ökonomische Lösung gefunden werden. Weitere Maßnahmen zur Sanierungsplanung der Halle sind in Vorbereitung. Bauherr Sportamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Marko Schäfer Planung Hochbauamt / 65.32 Marko Schäfer und Sportamt Planung und Bauleitung Hochbauamt / 65.32 Marko Schäfer Bauzei t Oktober 2012 Gesamtkos ten 180.000 € (inkl. Fassadenkletterer) Bauherr Sportamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Tobias Wancsucha Projek tlei tung HLS Hochbauamt 65.33 / Service Hochbau, Wencke König Planung Goedeking Architekten, Frankfurt, tga5 GmbH, Frankfurt Baulei tung FAAG Technik GmbH, Frankfurt Gesamtkos ten 801.000 € Baukos ten 645.000 € PR KII- M OGRAM SANIERUNG DIENST- UND WOHNGEBÄUDE GUTENBERGSCHULE SANIERUNG MICHAEL-ENDE-SCHULE AUSSENSTELLE Frankfurt-Bockenheim · Hamburger Allee 23 Frankfurt-Rödelheim · Assenheimer Straße 38 Projektbeschreibung Zum historischen denkmalgeschützten Schulbaukomplex aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts gehört ein Wohn- und Dienstgebäude. Charakteristisch für sämtliche Bauten ist die Verwendung von rotem Sandstein nebst Basalt an den reich verzierten Fassaden. Die Fassade des Dienst- und Wohngebäudes hatte eine Überarbeitung nötig. Die Verputzung bröckelnder Fassadenteile, Spenglerarbeiten an Dachelementen in Kupferblech, eine Erneuerung der alten maroden einfachverglasten Holzfenster im Treppenhaus sowie die Überarbeitung des Sandsteines als besonders schmückendes Element einer vergangenen Epoche verleihen der Altbauvilla wieder ihr repräsentatives äußeres Erscheinungsbild. Projektbeschreibung Die Außenstelle der Michael-Ende-Schule, am westlichen Rand des Brentanoparks gelegen, ist ein Ende des 19. Jahrhunderts errichteter viergeschossiger Massivbau mit Walmdach. Bei einer Sonderbaukontrolle wurden erhebliche brandschutztechnische Mängel festgestellt. Der Einbau von Schallschutzdecken sowie ein neuer Klassenraum-Pavillon waren weitere Anforderungen. Zudem wurden bei routinemäßigen Untersuchungen im Zuge der Baumaßnahme, Mängel an der Tragfähigkeit der Flurdecken festgestellt. Zentrale brandschutzmäßige Kompensationsmaßnahme ist die flächendeckende Montage einer Brandmeldeanlage. Um den laufenden Schulbetrieb nicht zu gefährden, wurden für jeweils ein Geschoss (vier Klassen) temporäre Klassenraum-Container auf dem Seiten-Schulhof platziert. So konnte, auch bei laufendem Betrieb, in den Geschossen gearbeitet werden. Eine besondere Herausforderung stellte die statische Ertüchtigung der Geschossdecken dar, weil hier, um die Termine zeitnah zu gewährleisten, sofort mit den Arbeiten begonnen werden musste. Innerhalb kürzester Zeit wurden Tonnen von Stahl in das Gebäude eingebracht, einschließlich aller erforderlichen Vor- und Nebenarbeiten. Im Zuge des Einbaus von Brandschutzwänden, -decken und -türen sowie umfangreicher Malerarbeiten wurde die im Kellergeschoss gelegene Lehrküche mitsaniert. Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Peter Schmidt, Hans-Joachim Buchenau Planung und Baulei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Peter Schmidt, Hans-Joachim Buchenau Bauzei t 10/2009 – 06/2010 Gesamtkos ten 80.000 € Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Richard Stenger, Karl-Otto Horst Planung Lautenschläger Architekt, Aschaffenburg Baulei tung Detlef Rill Architekt, Kahl am Main Bauzei t 06/2011 – 12/2011 Gesamtkos ten 580.000 € 73 74 DACHSANIERUNG FRIEDHOFSGÄRTNEREI HAUPTFRIEDHOF Frankfurt-Eckenheim · Eckenheimer Landstraße 188-190 Projektbeschreibung Auf der Liegenschaft gab es immer wieder Probleme mit dem Flachdach infolge von Undichtigkeiten in der Dachfläche und an den Anschlüssen. Die Entwässerung der Dachfläche war nicht optimal, seit durch einen Anbau die alte Traufe in die Gebäudemitte gerückt war. Die entstandene innen liegende Rinne hatte immer wieder zu Problemen bei der Entwässerung geführt. Die gewählte Lösung ist die Zusammenfassung der beiden Baukörper unter einem Dach, um die Gebäudeentwässerung (Traufen) wieder an die Gebäudeaußenkanten zu verlagern. Da bereits der Altbau ein flach geneigtes Walmdach aufwies, wurde wieder für diese Dachform entschieden und in Abstimmung mit dem Denkmalamt eine konstruktive und dem Denkmalschutz gerecht werdende Lösung entwickelt. Um Kosten zu sparen und den Nutzern möglichst wenig Unannehmlichkeiten zuzumuten, wurde entschieden, das neue Gebälk über das vorhandene Dach zu zimmern. Dadurch entfielen nicht nur Abriss- und Entsorgungskosten sondern auch der Aufwand für ein Notdach. Der begehbare Raum zwischen neuem und altem Dach konnte nun auf der alten Dachhaut, die als Dampfbremse dient, gedämmt werden. Eine Rauspundschalung (d 25mm) und ein Doppelstegfalzdach in Titanzink bauen die neue ansehnliche Dachhaut des nun auch wärmegedämmten Gebäudes auf. Bauherr Grünflächenamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Lars Hiller Planung und Baulei tung B. Maßlich Architekt, Frankfurt Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Lars Hiller Bauzei t 04/2010 – 08/2010 Dachfläche 550 qm Gesamtkos ten 180.000 € DACHSANIERUNG AN DREI SCHULGEBÄUDEN 1. Johann-Hinrich-Wichern-Schule Frankfurt-Eschersheim · Victor-Gollancz-Weg 4 2. Wöhlerschule Frankfurt- Dornbusch · Mierendorffstraße 6 3. Heinrich-Seliger-Schule, Frankfurt-Dornbusch · Mierendorffstraße 8 Projektbeschreibung Das in den 1960 Jahren erbaute Gebäude der JohannHinrich-Wichern-Schule wies nicht unerhebliche Schäden an der Dachhaut des Hauptgebäudes auf, so dass aufgrund von Gefahr im Verzug eine sofortige Sanierung erfolgen mußte. Im Zuge der Sanierung wurde in Abstimmung mit dem Energiemanagement des Hochbauamtes eine Wärmedämmung der 2.000 qm großen Dachfläche vorgenommen. Trotz der schlechten Wetterlage während der Bauzeit wurde die Maßnahme im vorgesehenen Zeitraum erfolgreich abgeschlossen. An der Wöhlerschule und der Heinrich-Seliger-Schule wiesen fünf Gebäudetrakte aus den 1950er Jahren erhebliche Mängel in der Dachhaut auf, die eine sofortige Sanierung der Dächer erforderten. Bei den Trakten der Wöhler-Schule war es darüber hinaus erforderlich, Anforderungen des Denkmalschutz bei der Sanierung zu berücksichtigen. Insgesamt 2.800 qm Dachflächen wurden termingerecht und sämtlich unter den veranschlagten Kostenschätzungen, ohne den Schulbetrieb zu beeinträchtigen, fertiggestellt. Johann-Hinrich-Wichern-Schule Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32/ Service Hochbau, Reinhold Rubey Planung und Baulei tung Hochbauamt 65.32 / R. Rubey Bauzei t 07/2010 – 09/2010 Gesamtkos ten 246.660 € Woehlerschule und Heinrich-Seligerschule Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32/ Reinhold Rubey Planung und Baulei tung Hochbauamt 65.32/ R. Rubey Bauzei t 05/2011 – 09/2011 Gesamtkos ten 292.106 € ENERGETISCHE SANIERUNG DER KINDERTAGESSTÄTTE 132 ERRICHTUNG EINES KÜHLHAUSES FÜR BLUMENZWIEBELN IM PALMENGARTEN Frankfurt-Ginnheim · Am Wiesenrain 20 Frankfurt-Westend · Palmengartenstraße Projektbeschreibung Die KT 132 wurde im Rahmen des Programmes „Aus Zwei mach Drei“ des Frankfurter Hochbauamtes vor 15 Jahren erstellt. Im Zuge dieser Modellreihe wurde damals aus Kostengründen auf einige Ausstattungsqualitäten verzichtet, hierzu zählte die Beschattung einzelner Bereiche, die Ausführung der Oberlichtspange sowie der außenliegende Sonnenschutz. Im Zuge der energetischen Sanierung wurde die komplette Oberlichtspange ausgetauscht. Sämtliche Fenster erhielten einen elektronisch gesteuerten Sonnenschutz sowie ebenfalls elektronisch gesteuerte Lüftungsklappen. Das gesamte Sanierungspaket wurde durch eine Beschattung des Südhofes ergänzt. Die Umsetzung und Durchführung der Gesamtmaßnahme dauerte aufgrund einer gut abgestimmten Planung nur sechs Wochen und konnte innerhalb der Sommerferien 2011 fertig gestellt werden. Durch die ausführliche Planung, in der alle nötigen bauphysikalischen Belange berücksichtigt wurden, konnten gegenüber der Kostenschätzung erhebliche Mittel eingespart werden. Projektbeschreibung Vom Palmengarten erging der Auftrag, ein Kühlhaus in einem bestehenden unbeheizten Lagergebäude zu errichten. Das Kühlhaus dient von Oktober bis März zum Vortreiben von Blumenzwiebeln bei Temperaturen von +5C bis +8C. Das Kühlhaus wurde als selbsttragende Konstruktion, bestehend aus einzelnen Zellenelementen mit Polyurethan-Schaum-Füllung und 100 mm starker Dämmung, erstellt. Die Aufstellung erfolgte auf einer auf Streifenfundamenten aufgelagerten Bodenplatte, die seitlich beziehungweise unterseitig gedämmt wurde. Trotz der schwierigen Gründungssituation (Unterfangungen) wurde das Kühlhaus innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens und 18 % unter den Schätzkosten errichtet. Bauherr Betrieb Kita Frankfurt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold Rubey Planung und Baulei tung sdks Architekten Darmstadt mit Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold Rubey und Nico Möller Bauzei t 07/2011 – 08/2011 Gesamtkos ten 385.037 € Bauherr Palmengarten Projek tlei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Andreas Bartel Planung u. Baulei tung Hochbauamt 65.31 / Projektbereich Hochbau, Christina Lindenstruth Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Andreas Bartel Bauzei t 08/2011 – 09/2011 Gesamtkos ten 36.000 € 75 76 REGENENTWÄSSERUNG TRAUERHALLE FRIEDHOF BERGEN-ENKHEIM SANIERUNG UND STATISCHE ÜBERPRÜFUNG DER DACH-KONSTRUKTION Frankfurt-Bergen-Enkheim · Neuer Weg 56 von 14 Serienturnhallen-Dächern Projektbeschreibung Vom Friedhof Bergen-Enkheim wurde ein verstopftes Regenfallrohr an dem neu errichteten behindertengerechten WC gemeldet. Bei der eingeleiteten Untersuchung und Rohrreinigung wurde aufgrund der Widerstände nach 18m festgestellt, dass eine Grundleitung nahezu komplett verwurzelt war. Aus der Reinigung eines einzelnen verstopften Regenfallrohrs wurden somit 250m Grundleitungssanierung. Die TV-Inspektion ergab einen zusätzlichen Defekt in der Grundleitung, der ebenfalls behoben wurde. Projektbeschreibung Die Serienturnhallen aus den 1960er Jahren wiesen in der Dachkonstruktion statische Mängel sowie nicht unerhebliche Schäden in der Dacheindeckung auf. Ein sicherer Betrieb der Hallen war nicht mehr gegeben. So mussten in den Wintermonaten mehrere Hallen auf Grund zu hoher Schnelllasten gesperrt werden. Der Servicebereich Hochbau hat gemeinsam mit dem Büro Engelbach+Partner 14 Hallendächer ertüchtigt, sodass wieder ein geregelter Betrieb aufgenommen werden konnte. Im Zuge der Maßnahme wurden über 8.400 qm Dachflächen saniert und eine statische Ertüchtigung aller Dachunterkonstruktionen durchgeführt. Bauherr Grünflächenamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Ulf Schwalenberg Planung und Baulei tung Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Ulf Schwalenberg Bauzei t 04/2011 – 05/2011 Gesamtkos ten 10.400 € Bauherr Stadtschulamt Projek tlei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold Rubey Planung u. Baulei tung Engelbach + Partner Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold Rubey und Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Holger Franke Bauzei t 07/2010 – 10/2010 Gesamtkos ten 700.000 € 77 BETRIEBSFÜHRUNG TECHNISCHES GEBÄUDEMANAGEMENT Das Sachgebiet Betrieb Rathaus Römer, 65.43.4 stellt mit seinen sechs Mitarbeitern die Betriebsführung und Betriebsüberwachung der zentralen Liegenschaften der Stadt Frankfurt auf dem Römerberg sicher. Hierzu zählen das Rathaus Römer mit Paulskirche, Kulturschirn, Caricatura Museum, Frankfurter Kunstverein, Institut für Stadtgeschichte, Museum für Moderne Kunst, Museum für angewandte Kunst, Historische Museum und alle anderen städtischen Liegenschaften im Wärmeverbund des Römers, wie zum Beispiel die Historische Ostzeile und die Saalgassenhäuser. Zur Aufrechterhaltung der wichtigen technischen Funktionen wie Heizung, Lüftung, Klima, Stromversorgung, Netzersatzeinrichtungen sowie Brandmeldeeinrichtungen und den Zutrittskontrollen steht tagsüber der 2-Schichtbetrieb und außerhalb der Dienstzeit die 24hBereitschaft zur Verfügung. Durch die PC-Vernetzung der einzelnen dienstleistenden Ämter ist die Betriebsicherheit der Serverraum-Klimatisierung von vorrangiger Bedeutung. Momentan werden in verschiedenen Ämtern 13 Räume fernüberwacht. Bei Temperaturüberschreitung wird automa- tisch der Bereitschaftsdienst alarmiert, um Sofortmaßnahmen einzuleiten. Die Früherkennung verhindert so größere Ausfälle im städtischen Netzwerk. Auch die technische Betreuung der Protokollveranstaltungen des Hauptamtes erfolgt vom Hochbauamt, Betrieb Rathaus Römer, aus. Wichtiges Ziel neben der Verfügbarkeit der haustechnischen Anlagen ist die Betriebsoptimierung, um den Energieverbrauch deutlich zu senken. So konnten in den Liegenschaften, die auf das Energiemanagementsystem aufgeschaltet sind, Einsparungen von bis zu 21% erreicht werden. Durch Aufschaltung weiterer Objekte auf die vorhandene Gebäudeleittechnik (GLT) und die Ausweitung des Betriebs Technisches Gebäudemanagement können durch Betriebsoptimierung hohe Einsparungen erwirtschaftet werden. Der weitere Ausbau, für den Bereich Dom- Römerbebauung und das neue Historische Museum, ist geplant. Claus Menzel Sachgebietsleitung 65.43 ENERGIEMANAGEMENT 1. Aufgabe und Organisation Die Abteilung Energiemanagement hat die Aufgabe, die Energie- und Wasserkosten für die ca. 1.000 städtisch genutzten Liegenschaften zu minimieren. Gleichzeitig sollen hier vorbildhaft die Klimaschutzziele des Magistrats umgesetzt werden. Die Abteilung wurde in dieser Form im Jahr 1991 gegründet und im Jahr 2010 von sechs auf zehn MitarbeiterInnen erweitert. 2. Erfolgsbilanz 1990 – 2011 Von den 32 Mio. Euro Energie- und Wasserkosten die im Jahr 2011 im Bereich der Kernverwaltung entstanden, entfallen ca. 13 Mio. Euro auf Heizenergie, 13 Mio. Euro auf Strom und 5 Mio. Euro auf Wasser und Kanaleinleitung. Ein Großteil der Kosten fällt bei den Schulen und Kindertagesstätten, den Bädern und Sportstätten, den Museen, den Amts- und Dienstgebäuden, sowie bei Zoo und Palmengarten an. Seit dem Jahr 1990 konnte der Stromverbrauch trotz der vor allem im Bereich der IT rasant zunehmenden technischen Ausstattung im Schnitt um 5 % gesenkt werden. Der Heizenergieverbrauch sank in dieser Zeit um 31 %, der Wasserverbrauch sogar um 55 % und die Kohlendioxid-Emissionen um 26 %. 78 ORGANIGRAMM ENERGIEMANAGEMENT Gerbermühlstraße 48 _ 60594 Frankfurt _ www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de _ energiemanagement#stadt-frankfurt.de 65.25 Mathias Linder Abteilungsleitung Grundlagenentwicklung Telefon: 069-212-30652, Raum: 120 [email protected] 65.25.1 Energiecontrolling 65.25.2 65.2003 Astrid Weichel Projektassistenz Datenerfassung Telefon: 069-212-36400, Raum: 119 [email protected] Betriebsoptimierung 65.25.3 Investive Maßnahmen 65.25.10 Bernd Jöckel Datenbank-Entwicklung Vertragsoptimierung Telefon: 069-212-70417, Raum: 129 [email protected] 65.25.20 Michael Nitze Entwicklung MSR/GLT Telefon: 069-212-31826, Raum: 129 [email protected] 65.25.30 Estelle Wüsten Qualitätssicherung Neubau und Sanierung Telefon: 069-212-38697, Raum: 118 [email protected] 65.25.11 Hans-Jürgen Ziegler Automatische Verbrauchserfassung Telefon: 069-212-40742, Raum 124 [email protected] 65.25.21 Armin Latsch Betriebsoptimierung Objektbereich 1 Telefon: 069-212-31223, Raum: 130 [email protected] 65.25.31 Reza Kahrobai Investive Maßnahmen Contracting Telefon: 069-212-33825, Raum: 117 [email protected] 65.25.12 Peter Dorn Energieausweise Erfolgsbeteiligung Telefon: 069-212-40743, Raum 124 [email protected] 65.25.22 Giuseppe Vitale Betriebsoptimierung Objektbereich 2 Telefon: 069-212-30590, Raum: 130 [email protected] Abb. 1: Organigramm der Abteilung Energiemanagement KOSTEN NACH BAUHERREN 2011 Mio. Euro 0 2 4 6 8 10 12 14 10.1 Hauptamt 11.1 Personal- und Organisationsamt 12.1 Bürgeramt, Statistik und Wahlen 13.1 Presse- und Informationsamt 14.1 Revisionsamt 16.1 Amt für Informations- und Kommunikationstechnik 23.3 Liegenschaftsamt 32.1 Ordnungsamt 34.1 Standesamt 36.3 Straßenverkehrsamt 37.5 Branddirektion 40.4 Stadtschulamt 41.1 Kulturamt 44.1 Stadtbücherei 46.1 Städtische Bühnen (Restamt) 48.1 Kita Frankfurt 51.F23 Jugend- und Sozialamt 52.2 Sportamt 53.1 Amt für Gesundheit 64.1 Amt für Wohnungswesen 66.1 Amt für Straßenbau und Erschließung 67.0 Grünflächenamt 77.1 Zoologischer Garten Frankfurt 78.1 Palmengarten 79.1 Umweltamt + Energiereferat 99D BBF BäderBetriebe Frankfurt GmbH 79 Strom Gas Fernwärme Heizöl Wasser Kanal Abb. 2: Energie- und Wasserkosten 2011 nach Bauherren EMISSIONSENTWICKUNG EMISSIONEN 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 SO2-Heiz. 35 32 31 25 29 23 18 19 19 19 19 16 15 16 16 15 15 14 14 15 12 13 to 2011 / 1990 -63 % SO2-Strom 30 31 28 28 28 27 27 32 27 27 29 31 23 29 30 27 26 29 30 28 28 28 to -5 % SO2 64 63 59 53 57 50 45 51 46 46 48 47 38 45 46 43 41 43 44 43 40 41 to -36 % NOX-Heiz. 66 62 67 63 65 57 45 45 48 51 47 38 45 43 46 43 39 39 33 35 28 32 to -52 % NOX-Strom 64 67 61 60 61 59 59 68 58 59 64 67 50 62 65 59 56 63 66 60 61 61 to -5 % 130 129 129 123 125 116 104 113 107 110 110 105 95 105 111 102 96 102 98 95 88 93 to -29 % Staub-Heiz. 5 Staub-Strom 4 Staub 9 97 CO2-Heiz. CO2-Strom 44 CO2 141 5 4 9 92 45 138 5 4 4 4 9 8 102 97 42 41 143 138 5 4 4 4 9 8 101 87 41 40 142 128 3 4 7 73 40 113 3 4 8 75 46 121 4 4 7 80 40 120 4 4 8 85 40 125 4 4 8 79 43 122 3 4 7 66 45 111 3 3 6 73 34 108 3 4 7 76 42 118 4 4 8 82 44 126 3 4 7 77 40 118 3 4 7 73 38 111 3 4 7 72 43 115 3 4 7 64 45 109 3 4 7 68 41 109 2 4 6 55 41 97 3 4 7 63 41 104 to to to 1.000 to 1.000 to 1.000 to -44 % -5 -26 -35 -5 -26 % % % % % NOX NO X , SO 2 , Staub: to CO 2 : 1000 to GLOBALE EMISSIONEN DER STÄDTISCHEN LIEGENSCHAFTEN 160 140 120 100 80 60 40 20 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr Staub SO 2 NO X CO 2 Abb. 3: Emissionsentwicklung der städtischen Liegenschaften in Frankfurt a.M. von 1990 – 2011 Um die Ziele des Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Stadt zu erreichen (Verringerung alle fünf Jahre um 10 %), sind künftig jedoch noch verstärkte Anstrengungen nötig. Den Personalkosten, Sachkosten sowie dem Kapitaldienst für Energiesparinvestitionen in Höhe von ca. 4 Mio. Euro im Jahr 2011 standen Einsparungen an Energieund Wasserkosten in Höhe von ca. 12 Mio. Euro gegenüber. Das Verhältnis zwischen Aufwand und Einsparung liegt also bei ca. 1:3. Seit dem Jahr 1990 wurde durch das Energiemanagement ein Gewinn von über 100 Mio. Euro erwirtschaftet. Eine Zusammenstellung der Zahlen kann der folgenden Tabelle entnommen werden. 3. Wege zum erfolgreichen Energiemanagement Diese Erfolge wurden mit den drei wesentlichen Instrumenten des kommunalen Energiemanagements erreicht: INSTRUMENTE EINSPARPOTENTIAL KOSTEN : NUTZEN Energiecontrolling > 5% 1:5 – 1:10 Betriebsoptimierung > 15 % 1:3 – 1:5 Investive Maßnahmen > 30 % 1:1 – 1:3 3.1 Energiecontrolling Grundlage jedes Energiecontrollings ist die Auswertung der Rechnungen der Energieversorgungsunternehmen (EVU). In der Datenbank der Abteilung 80 KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE FÜR DIE ABTEILUNG ENERGIEMANAGEMENT AUFWENDUNGEN Personalaufwand Sachaufwand Kapitaldienst Investitionen Summe Aufwendungen EINSPARUNGEN Stromkosteneinsparung Heizkosteneinsparung Wasserkosteneinsparung Summe Einsparung KUMULIERTE SUMMEN Aufwendungen Einsparungen Gewinn Einsparfaktor 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 -0,13 -0,23 -0,23 -0,24 -0,24 -0,25 -0,26 -0,26 -0,27 -0,28 -0,29 -0,29 -0,30 -0,30 -0,34 -0,35 -0,33 -0,31 -0,41 -0,41 -0,50 -0,61 Mio. c/a -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,07 -0,10 Mio. c/a -0,05 -0,05 -0,05 -0,05 -0,05 -0,06 -0,14 -0,31 -0,79 -1,14 -1,66 -1,95 -2,20 -2,59 -3,03 -3,13 -3,20 -3,24 -3,16 -3,16 -3,15 -3,23 Mio. c/a -0,21 -0,31 -0,31 -0,32 -0,33 -0,35 -0,43 -0,61 -1,10 -1,45 -1,99 -2,28 -2,54 -2,93 -3,41 -3,51 -3,57 -3,60 -3,61 -3,61 -3,72 -3,94 Mio. c/a 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 0,0 -0,4 0,6 0,9 0,7 1,1 1,0 -0,6 1,0 0,8 0,1 -0,3 1,9 0,3 -0,1 0,9 1,4 0,2 -0,3 0,9 0,8 0,8 Mio. c/a 0,0 0,5 -0,8 -0,2 -0,9 0,7 2,2 1,6 0,8 0,3 1,3 3,5 2,2 1,8 0,6 2,0 3,5 3,0 6,7 3,5 8,4 5,4 Mio. c/a 0,0 0,3 0,2 1,1 2,3 2,4 3,4 4,0 3,0 4,5 5,7 6,0 7,0 4,2 4,4 6,2 6,0 5,2 6,1 6,3 6,3 6,2 Mio. c/a 0,0 0,3 0,1 1,8 2,2 4,1 6,5 5,0 4,8 5,6 7,1 9,2 11,1 6,3 4,9 9,1 10,9 8,4 12,5 10,7 15,5 12,4 Mio. c/a 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 -0,2 0,0 -0,2 0,0 -0,5 0,3 -0,2 0,6 -0,8 0,4 -0,4 0,5 -1,2 2,2 1,1 1,9 -1,5 4,4 3,0 3,0 -1,8 8,5 6,7 4,7 -2,3 15,1 12,8 6,6 -2,9 20,1 17,2 7,0 -4,0 24,8 20,9 6,2 -5,4 30,5 25,0 5,6 -7,4 37,5 30,1 5,1 -9,7 -12,2 -15,2 -18,6 -22,1 -25,7 -29,3 -32,9 -36,5 -40,2 -44,1 Mio. c/a 46,7 57,8 64,1 68,9 78,1 88,9 97,3 109,9 120,6 136,1 148,5 Mio. c/a 37,0 45,6 48,9 50,4 56,0 63,3 68,1 77,0 84,1 95,9 104,3 Mio. c/a 4,8 4,7 4,2 3,7 3,5 3,5 3,3 3,3 3,3 3,4 3,4 (Minuszeichen bezeichnet Aufwendungen) KUMULIERTES KOSTEN-NUTZEN-VERHÄLTNIS DES ENERGIEMANAGEMENTS BEI DER STADT FRANKFURT A. M. 160 Wasserkosteneinsparung Heizkosteneinsparung Stromkosteneinsparung Kapitaldienst Investitionen Sachaufwand Personalaufwand 140 120 100 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Jahr Abb. 4: Kosten-Nutzen-Analyse des Energiemanagements in Frankfurt am Main von 1990 – 2011 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Energiemanagement sind ca. 350.000 Abrechnungen seit dem Jahr 1993 gespeichert. Mit der Datenbankanwendung kann die zeitliche Entwicklung der spezifischen Verbrauchswerte und der Kosten für sämtliche städtischen Liegenschaften dargestellt werden. Zur genaueren Analyse sind jedoch mindestens monatliche Verbrauchswerte notwendig. Hierfür steht eine weitere Datenbank zur Verfügung, in der die monatlichen Ablesungen der Hausverwalter vor Ort ausgewertet werden. Gegenwärtig werden 175 Liegenschaften auf diese Weise überwacht. Hier sind Ausreißer schneller erkennbar und können entsprechend verfolgt werden. Eine noch genauere Analyse des Energieverbrauches erlaubt die automatische Verbrauchserfassung. Hier werden Viertelstunden-Lastprofile in Datenloggern vor Ort gespeichert und einmal täglich in eine zentrale Datenbank eingelesen. Auf diese Weise kann die Übereinstimmung zwischen Nutzungsprofil und Verbrauch sehr zeitnah überwacht werden. Gegenwärtig sind ca. 1.000 Zähler in 300 Liegenschaften auf das System aufgeschaltet. Neben den Lastprofile stehen inzwischen auch alle Jahreslastgänge unter www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de zur Verfügung. 81 STROM – 15 MIN. – TAGESPROFILE (VERGLEICH) KW 8 / 2012 Stadtische Buhnen Untermainanlage 11, (48), E1 Strom (823938) Im Vergleich zu: 8 / 2011 Wochenverbrauch: 114,2 MWh/Woche Vergleich: KW 8 / 2011: 127,2 MWh/Woche Datum von 20.02.2012 bis 26.02.2012 MW 2 Mo, 20.02.12; 15,9 MWh 1,0 °C Mo, 21.02.11; 17,7 MWh – 1,7 C Minimale und maximale Leistung: (Werte aus Vergleichszeitraum in Klammern) 1,5 Montag 0:00 MW 2:00 4:00 6:00 0,2 (0,3) 1,0 (1,1) 0,2 (0,4) 1,1 (1,1) Donnerstag 0,3 (0,4) 1,0 (1,1) Freitag 0,2 (0,4) 1,1 (1,1) Samstag 0,2 (0,4) 1,0 (1,0) Sonntag 0,2 (0,3) 1,0 (1,1) MW 2 2 1,5 1,5 1 1 0,5 0,5 0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 24:00 0,9 (1,1) Dienstag 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 24:00 Di, 21.02.12; 15,7 MWh 0,9 °C Di, 22.02.11; 18,1 MWh – 2,8 C Max./h in MW 0,2 (0,3) Mittwoch 1 0,5 Min.-Leist in MW 0:00 Mi, 22.02.12; 17,0 MWh 3,4 °C Mi, 23.02.11; 19,3 MWh – 2,6 C 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 24:00 Abb. 5: Tagesprofile aus der automatischen Verbrauchserfassung 82 Abb. 6: Beispiel eines Energieverbrauchsausweises Im Rahmen der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie in nationales Recht mussten bis zum 30.06.2009 in allen öffentlichen Gebäuden über 1.000 qm Fläche Energieausweise ausgehängt werden. Die Abteilung Energiemanagement hat bislang 240 Energieausweise ausgestellt und den Liegenschaften zum Aushang zur Verfügung gestellt. Alle Energieausweise stehen auch im Internet zur Verfügung. Auf dem von der Abteilung Energiemanagement weiterentwickelten Energieausweis sind zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Daten weitere Angaben gemacht. Dazu gehören die Einstufung in eine Energieeffizienzklasse, die absoluten und spezifischen Energiekosten, Wasserverbrauch und Kosten, sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis der vorgeschlagenen Maßnahmen zur kostengünstigen Modernisierung. Ergänzt werden Empfehlungen zu Nutzung und Betrieb inklusive des zugehörigen Einsparpotentials. 3.2 Betriebsoptimierung Mit der geringen Personalausstattung kann die Abteilung Energiemanagement den Betrieb nur in einem kleinen Teil der städtisch genutzten Liegenschaften optimieren. Daher wird jährlich ein viertägiges Seminarprogramm für Energiebeauftragte angeboten, wo die Mitarbeiter für den energie- und wassersparenden Betrieb der technischen Anlagen geschult werden. Neben umfangreichen Seminarunterlagen stehen Plakate, Faltblätter, Aufkleber, sowie praktische Demonstrationsmodelle und Messgeräte zum Ausleihen zur Verfügung. Dieses Seminarprogramm steht auch externen Interessierten offen. Wesentlich für die Motivation des Betriebspersonals ist das Programm Erfolgsbeteiligung für Nutzer. Danach kann jede städtische Liegenschaft 50 % der nutzerbedingten Energie- und Wasserkosteneinsparungen behalten. Davon kann wiederum die Hälfte als persönliche Prämie an den oder die Energiebeauftragte(n) ausgezahlt werden. Die verbleibenden 50 % stehen für investive Energie- und Wassersparmaßnahmen zur Verfügung. Wurden im Jahr 2010 mit diesem Projekt noch Energie- und Wasserkosten von insgesamt 725.000 Euro eingespart, so belief sich die Summe im Jahr 2011 bereits auf über 1 Million Euro. (siehe Abbildung 8). Die Anzahl der städtischen Liegenschaften, die eigene Energiebeauftragte benennen und an unserem Programm teilnehmen, wächst ständig. Das Programm „Beitrag zur Haushaltsentlastung durch Energie- und Wassersparmaßnahmen“ beruht auf einem Magistratsbeschluss von 1996 und hat zum Ziel, Bedienungspersonal und Gebäudenutzer kommunaler Gebäude stärker zur Einsparung von Energie und Wasser zu motivieren. Seit Beginn des Programmes wurden Abb. 7: Materialien aus dem Seminarprogramm für Energiebeauftragte 83 NUTZERBEDINGTE KOSTENEINSPARUNGEN 2011 84 Albrecht-Dürer-Schule Albert-Schweitzer-Schule Albrecht-Dürer-Schule August-Jaspert-Schule Bergiusschule Berkersheimer Grundschule Bettina-Schule Boehleschule Bonifatiusschule Brüder-Grimm-Schule Carlo-Mierendorff-Schule Comeniusschule Ebelfeldschule Eichenfdorffschule Elisabethenschule Elisabethenschule AS Elsa-Brandström-Schule Engelbert-Humperdink-Schule Ernst-Reuter-Schule I und Ernst-Reuter-Schule II Francke-Schule Frauenhofschule Fridtjof-Nansen-Schule Friedrich-Ebert-Schule Friedrich-Fröbel-Schule Friedrich-List-Schule Goldsteinschule Gründerrodeschule Grundschule am Riedberg Drundschule Harheim Grunelius-Schule H.-Dunant- und E.-Spranger-Schule H.-v.-Gagern-Schule Heinrich-Kromer-Schule Heinrich-Seliger-Schule Holzhausenschule Hostatoschule Hostatoschule Turnhalle IGS-Herder-Schule IGS-Nordend Julius-Leber-Schule Julius-Leber-Schule AS/ Ludwig-Börne-Schule Karl-Oppermann-Schule Kasinoschule Käthe-Kollwitz-Schule / IGS West Kerschensteiner-Schule Kirchnerschule Klingerschule Konrad-Hänisch-Schule Liebfrauenschule Liebigschule Liesl-Oestereicher-Schule Linné-Schule Louise-von-Rothschild-Sch-Th Louise-von-Rothschild-Schule Ludwig-Erhardt-Schule Ludwig-Richter-Schule Ludwig-Weber-Schule Max-Beckmann-Schule Meisterschule Merianschule Michael-Ende-Schule Michael-Ende-Schule AS Minna-Specht-Schule Mosaikschule Mühlberg-Schule Musterschule Niddaschule / B.-Simonsohnschule Otto-Hahn-Schule Paul-Ehrlich-Schule Paul-Hindemith-Schule Philipp-Holzmann-Schule Riedhofschule Robert-Blum-Schule Robert-Koch-Schule Robert-Koch-Schule AS Schule am Erlenbach Schule am Hang Schule am Ried Sophienschule Textor-Schule und Schwanthaler Schule Uhlandschule Weisfrauen Schule Werner-v.-Siemens-Schule Wilhelm-Merton-Schule Wöhlerschule* Ziehenschule -60.000 Strom Heizung Wasser -40.000 -20.000 0 20.000 40.000 60.000 80.000 Einsparungen von mehr als 4,5 Millionen Euro erzielt – ein frühzeitiges und aus heutiger Sicht weit vorausschauendes Erfolgsprogramm. Entscheidend für den effizienten Betrieb der technischen Anlagen ist die einfache und intuitive Bedienung. In der Vergangenheit waren als Ergebnis der öffentlichen Ausschreibungen zahllose unterschiedliche Regelungsfabrikate in den städtischen Liegenschaften im Einsatz. Die Bedienung war immer unterschiedlich und nur an einer einzigen Stelle möglich. Daher wurde im Rahmen eines Pilotprojektes eine herstellerunabhängige Leittechniksoftware entwickelt, die inzwischen bei allen neuen städtischen Regelungsanlagen eingesetzt wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Regelungsanlagen von jedem Computer im städtischen Intranet überwacht und bedient werden können, sofern die entsprechenden Berechtigungen eingerichtet wurden. Im Berichtszeitraum wurden das Institut für Stadtgeschichte, das Museum für Komische Kunst, die Valentin-Senger-Schule und die Schirn Kunsthalle auf das System aufgeschaltet. Für die Carlo-MierendorffSchule, die Klingerschule, die Ludwig-Richter-Schule, die Wilhelm-Merton-Schule und das Gesellschaftshaus Palmengarten befinden sich die Aufschaltungen und damit die einheitliche Bedienbarkeit über den PC kurz vor der Fertigstellung. 3.3 Investive Maßnahmen Im umfangreichen Liegenschaftsbestand der Stadt Frankfurt werden jedes Jahr zahlreiche Neubau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Wichtig ist, dass bei diesen Maßnahmen auch die künftigen Betriebskosten berücksichtigt werden und jeweils das wirtschaftliche Optimum eingebaut wird. Deshalb hat das Hochbauamt Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen aufgestellt, die die wichtigsten Standards zusammenfassen. Diese Leitlinien liegen allen städtischen Bauvorhaben zugrunde. Sie wurden vom Magistrat der Stadt Frankfurt beschlossen und werden jährlich fortgeschrieben. Dort ist unter anderem festgelegt, dass neue städtische Gebäude möglichst nur noch im Passivhausstandard errichtet werden. Dies umfasst im Wesentlichen eine hervorragende Wärmedämmung und eine auf den hygienischen Frischluftbedarf ausgelegte Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Zur Qualitätssicherung wird die Einhaltung der Leitlinien an vier Meilensteinen (zum Abschluss der Vorplanung, zur Bau- und Finanzierungsvorlage, bei der Abnahme und nach zwei Jahren Betrieb) mit einer Checkliste überprüft. Abweichungen von den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen sind möglich. Allerdings muss mit dem von der /HLWOLQLHQ]XP ZLUWVFKDIWOLFKHQ%DXHQ 85 Abb. 9: Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen 2012 Abteilung Energiemanagement entwickelten Verfahren zur Gesamtkostenberechnung nachgewiesen werden, dass durch die Abweichung ein wirtschaftlicheres Ergebnis erzielt wird. Das Excel-Tool zur Gesamtkostenberechnung steht ebenso wie die Leitlinien unter www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de zur Verfügung. Als Mindeststandard ist die Energiesparverordnung (EnEV 2009) um 30 % zu unterschreiten. Bislang wurden von der Stadt Frankfurt zwei Feuerwachen, fünf Jugendhäuser, zehn Kindertagesstätten, zehn Schulen beziehungsweise Schulerweiterungen, zwölf Schulmensen, fünf Sportfunktionsgebäude und sechs Turnhallen im Passivhausstandard fertiggestellt. Weitere 65 Projekte befinden sich in Planung oder im Bau. Sämtliche Passivhausprojekte sind auf der Internetseite www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de dargestellt. Vor der Sanierung von komplexen Liegenschaften sollten grundsätzlich Energiekonzepte erstellt werden. In den letzten Jahren wurden in der Stadt Frankfurt bereits 28 Energiekonzepte erarbeitet. Darüber hinaus hat sich die Abteilung Energiemanagement an dem Forschungsprojekt Teilenergiekennwerte unter der Federführung des Instituts Wohnen und Umwelt in Darmstadt beteiligt. Im Rahmen dieses Projektes wurden fünf Schulen und fünf Museen der Stadt exemplarisch mit diesem neuen Rechentool untersucht und entsprechende Energieberatungsberichte erstellt. Hinzu kommen vier Wär- Linke Seite: Abb. 8: Einsparungen durch das Programm „Erfolgsbeteiligung für Nutzer“ meversorgungskonzepte, unter anderem für das Museumsufer und den Zoo. Alle Energiekonzepte stehen unter www.stadt-frankfurt.de/energiemanagement zum Download zur Verfügung. Eine besonders erfolgreiche Methode zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz ist der Einsatz von Blockheizkraftwerken. Derzeit sind bei der Stadt Frankfurt 20 Module mit insgesamt 1,2 MW elektrisch in Betrieb. Mit diesen Aggregaten wurden bislang über 25.000 to CO2 eingespart und gleichzeitig ein Gewinn von 1,5 Mio. Euro erzielt. Auf den Liegenschaften der Stadt Frankfurt sind gegenwärtig acht Solarkollektor-Anlagen mit einer Gesamtfläche von 119 m im Betrieb. Hinzu kommen zwei Solarabsorber-Anlagen zur Beckenwassererwärmung in Freibädern mit insgesamt 2.012 m. Außerdem sind gegenwärtig zwei Holzhackschnitzel- und zehn HolzpelletHeizkessel mit einer thermischen Gesamtleistung von 2.063 kW im Betrieb. Schließlich sind zwei GeothermieAnlagen mit einer Wärmeleistung von insgesamt 800 kW und einer Kälteleistung von 600 kW im Betrieb. 4. Ausblick Um die Ziele der Energiewende der Bundesregierung und des Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Stadt zu erreichen (Verringerung der CO2-Emissionen alle fünf Jahre um 10 %, bis 2050 Halbierung des Energiebedarfs und Deckung ausschließlich aus regenerativen Quellen) sind künftig noch deutlich verstärkte Anstrengungen nötig. Die technische Lebensdauer aller energetisch relevanten Bauteile (thermische Gebäudehülle und komplette technische Gebäudeausrüstung) beträgt maximal 40 Jahre. Wenn man sämtliche städtischen Gebäude (ca. 2.500 Stück mit 2,5 Mio. m Nettogrundfläche) einmal innerhalb von 40 Jahren nach dem gesetzlichen Standard BLOCKHEIZKRAFTWERKE DER STADT FRANKFURT A.M. Stand der Betriebsdaten: 31.12.2011 (kW) (kWth) (h) (MWh) (MWh) (to) Übe kum rschuß ulie rt Str BHKomerze W k ugun umu g liert Wär m e BHK erze W k ugu umu ng liert CO2 kum -Einspa ulie rt rung (T€) Ben kum utzung ulie sstu rt nden on (T€) Inbe trieb nah me esti ti (T€) ninv Eige NAME DER LIEGENSCHAFT Ges Inve amtstiti on Förd erun g ahl Mod ule Ges a m elek tleis trisc tun g h Ges a m ther tleis misc tun g h Alle Kosten brutto (incl. MWSt.) sofern nicht anders vermerkt Anz 86 Darüber hinaus setzt die Stadt Frankfurt am Main auch auf regenerative Energiequellen. Seit dem Jahr 2008 stammen im Mainova-Versorgungsgebiet 50 % des Stroms für die städtischen Liegenschaften aus regenerativen Energiequellen (zertifiziert nach Grüner-StromLabel) und 50 % aus Kraft-Wärme-Kopplung. Die Tarifabnahmestellen im Süwag-Versorgungsgebiet werden zu 100 % aus regenerativen Energiequellen versorgt. Darüber hinaus sind auf den Liegenschaften der Stadt Frankfurt gegenwärtig 27 stadteigene Photovoltaik-Anlagen mit einer elektrischen Gesamtleistung von 218 kW-peak im Betrieb bzw. in Planung. Hinzu kommen 35 fremdfinanzierte Anlagen mit insgesamt 3.465 kW-peak. Diese wurden zum großen Teil im Jahr 2010 errichtet und sind aus einer öffentlichen Ausschreibung der Dachflächen hervorgegangen, welche die Abteilung Energiemanagement im Jahr 2009 durchgeführt hat. (T€) Berthold-Otto-Schule 2 60 100 169 29 140 Okt-00 12.280 598 1.234 247 -101 Carl-Schurz-Schule 2 107 205 245 55 190 Okt-92 84.703 9.107 17.186 4.175 281 Friedrich-Ebert-Schule 1 30 50 87 17 70 Okt-00 52.817 1.552 2.634 610 -42 Gartenhallenbad Fechenheim 1 14 32 33 20 13 Nov-00 67.408 833 2157 413 31 750 Gartenhallenbad Rebstock 2 700 1110 890 0 890 Nov-00 47.602 27.184 49.740 13.605 Helmholtz-Schule 1 5 13 15 15 0 Nov-98 87.984 342 1.072 170 0 Hermann-Luppe-Haus 1 24 55 72 21 51 Jul-09 3.510 84 193 32 -6 Kinderkrippe Bornheim 1 6 13 15 6 10 Feb-94 114.335 610 1.284 222 54 Kinderkrippe Bornheim 2 1 6 13 20 7 13 Jan-00 13.704 75 177 34 14 Liebig-Schule 1 50 81 109 0 109 Mrz-05 34.249 1.467 2.689 624 -0 Linné-Schule 1 6 13 15 3 13 Aug-00 51.954 257 632 116 15 Ludwig-Richter-Schule 1 6 13 15 6 10 Feb-94 86.673 449 1.064 201 34 Schule am Hang 1 6 15 31 7 23 Feb-10 10.570 29 149 30 4 Sportzentrum Kalbach 1 50 97 221 0 221 Feb-09 19.753 630 1.916 468 -26 Umweltamt 1 5 12 15 3 13 Aug-00 63.283 297 772 149 19 Wöhler-Schule 2 107 205 243 55 188 Okt-92 94.645 9.951 17.893 4.270 438 20 1.180 2.025 2.196 243 1.953 845.470 53.466 100.792 25.365 1.465 Summe Abb. 10: Betriebsergebnisse der städtischen Blockheizkraftwerke PHOTOVOLTAIKANLAGEN DER STADT FRANKFURT A.M. LIEGENSCHAFT A) STÄDTISCHE ANLAGEN INBETRIEBNAHME LEISTUNG (kWp) BEMERKUNG ARA Niederrrad 2010 28 ARA Griesheim 2011 80 Bettina-Schule 1999 1 Bürgerhaus Nied 2010 30 Ernst-Reuter-Schule I und II 2001 1 Franz-Böhm-Schule 1999 1 Friedrich-Ebert-Schule 2001 1 Goethe-Gymnasium 1993 2 Heinrich-Kleyer-Schule 1999 1 Holbein-Schule 2001 1 Julius-Leber-Schule 1998 1 KT 120 Eichhörnchenpfad 1990 10 KT 121 Melibocusstrasse 1990 10 KT 126 Rendeler Strasse 1993 5 KT Alkmenestraße 2006 16 KT Schwanheim 2007 3 künftige Wallschule (Oppenheimer Landstr.) 1999 1 Liebig-Schule 1998 1 Otto-Hahn-Schule 2000 1 Sozialrathaus und Bürgeramt Sachsenhausen 2009 8 Sport- und Freizeitzentrum Kalbach 1990 5 Viktor-Frankl-Schule 2000 1 Werner-von-Siemens-Schule 1990 5 Wilhelm-Merton-Schule (ehem. E.-H.Knapp-) 2001 1 Wöhler-Schule 1998 1 Ziehen-Schule 1999 Dachhautintegriert 87 1 217 B) FREMDFINANZIERTE ANLAGEN INBETRIEBNAHME LEISTUNG (kWp) INVESTOR Anne-Frank-Schule 2010 25 Mainova EnergieDienste Bergiusschule 2010 17 Mainova EnergieDienste Bettina-Schule 2010 21 Mainova EnergieDienste Carlo-Mierendorff-Schule, Cafeteria 2011 21 Solarverein Frankfurt Elisabethenschule 2012 10 Xemaro Erich-Kästner-Schule 2012 50 Ernst-Reuter-Schule 2012 301 Ernst-Reuter-Schule (Megasol I) 2001 24 Megasol I Ernst-Reuter-Schule (Megasol II) 2001 20 Megasol II Freiherr-vom-Stein-Schule 2012 98 Sonneninitiative Marburg Friedrich-Dessauer-Gymnasium 2012 155 Sonneninitiative Marburg Friedrich-Ebert-Schule (Megasol Nord) 2000 22 Friedrich-Ebert-Schule (Megasol Süd) 2000 21 Megasol Süd Friedrich-Ebert-Schule SH (Sonneninitiative) 2008 30 Sonneninitiative Marburg Sonneninitiative Marburg Xemaro Mainova EnergieDienste Megasol Nord Friedrich-Ebert-Schule (Sonneninitiative) 2012 152 Frischezentrum 2009 1.300 FSV-Stadion 2001 30 Mainova Bürgersolaranlage Georg-August-Zinn-Schule 2000 22 Megasol Liesel-Oestreicher-Schule 2012 90 Xemaro Heinrich-Seliger-Schule 2010 41 Mainova EnergieDienste Helene-Lange-Schule 2012 90 Xemaro Johann-Hinrich-Wichern-Schule 2010 18 Mainova EnergieDienste Karl-von-Ibell-Schule 2010 37 Mainova EnergieDienste Kirchnerschule 2012 50 Xemaro Konrad-Hänisch-Schule 2012 45 KT Blauglockenweg 2005 5 Wagner Co Xemaro Mainova Bürgersolaranlage Leibnizschule 2012 100 Xemaro Messehalle 10 2010 490 Sonneninitiative Marburg Michael-Grzimek-Schule 2010 11 Mainova EnergieDienste Peter-Petersen-Schule 2012 140 Sonneninitiative Marburg Schule am Riedberg (Mainova) 2004 8 Mainova, finanziert durch ÖkaWe-Aufschlag Schule am Riedberg Erweiterung (Mainova) 2007 19 Mainova, finanziert durch ÖkaWe-Aufschlag Schule-am-Ried 2010 116 Schule für praktisch Bildbare 2010 20 Solarverein Frankfurt Wilhelm-Merton-Schule (ehem. E.-H.Knapp-) 2011 17 Solarverein Frankfurt Wöhler-Schule 2010 46 Mainova EnergieDienste Wallschule neu 2011 31 Mainova EnergieDienste 3.692 Abb. 11: Photovoltaikanlagen auf städtischen Liegenschaften Mainova EnergieDienste HOLZFEUERUNGSANLAGEN DER STADT FRANKFURT A.M. OBJEKT 88 INBETRIEBNAHME LEISTUNG (kWp) TYP Betriebshof ARA Griesheim, Gutleutstraße 407 2005 55 Betriebshof Bethmannpark, Mauerweg 8 2006 14 Pellet Betriebshof Hauptfriedhof, Eckenheimer Landstraße 194 2006 99 Pellet Betriebshof, Isenburger Schneise 200 1987 100 Comeniusschule, Burgstraße 59 2009 150 Pellet Forsthaus Niederrad, Flughafenstraße 120 2005 25 Pellet Forsthaus Schwanheim, Schwanheimer Bahnstraße 51 2005 25 Pellet Grundschule Riedberg, Zur Kalbacher Höhe 15 2004 120 Pellet Landschulheim Wegscheide bei Bad Orb 2001 750 Hackschnitzel Liesel-Oestreicher-Schule, Boskoopstraße 6 2007 125 Pellet Sozialstation Gallus, Krifteler Straße 80-86 2009 300 Pellet Theobald-Ziegler-Schule, Theobald-Ziegler-Straße 10 2009 300 Pellet 12 Anlagen Pellet Hackschnitzel 2.063 Abb.12: Holzfeuerungsanlagen in städtischen Liegenschaften der Energieeinsparverordnung sanieren will, müssen ca. 90 Mio. Euro pro Jahr aufwendet werden. Der Mehraufwand für die Sanierung nach den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen (Passivhauskomponenten) beträgt ca. 5 Mio. Euro pro Jahr. Dem stehen zusätzliche Energiekosteneinsparungen von ca. 6 Mio. Euro pro Jahr gegenüber. Zur Erreichung der Klimaschutzziele müssen weiterhin ca. 4 Mio. Euro pro Jahr für Photovoltaikanlagen und 1 Mio. Euro pro Jahr für Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen aufgewendet werden. Dem stehen Einsparungen von ca. 6 Mio. Euro pro Jahr an Energiekosten gegenüber. Die Ziele der Energiewende sind also mit wirtschaftlichen Mitteln erreichbar. Sämtliche Kosten und Einsparungen der Energiewende sind in der folgenden Abbildung 13 zusammengestellt. Der Energiewenderechner ist genauso wie alle anderen genannten Informationen auf den Internetseiten des Hochbauamtes verfügbar. Mathias Linder Abteilungsleitung Energiemanagement / 65.25 KOSTEN UND EINSPARUNG DER ENERGIEWENDE IM KOMMUNALEN GEBÄUDEBESTAND Mengengerüst mit stark gerundeten Werten GEBÄUDEBESTAND Einwohnerzahl Anzahl der öffentlichen Gebäude Beheizte Nettogrundfläche der öffentlichen Gebäude Heizenergiekosten 2011 Stromkosten 2011 Energiekosten 2011 ENERGIECONTROLLING UND BETRIEBSOPTIMIERUNG Personalbedarf (1 Mitarbeiter(in) für 2 Mio. Euro Energiekosten) Personalkosten (75.000 Euro / Mitarbeiter, Jahr) Energiekosteneinsparung durch Energiemanagement (15 %) GEBÄUDESANIERUNG AUF ENEV-STANDARD Mittlere Lebensdauer der energierelevanten Bauteile jährliche Sanierungsrate jährlich zu sanierende Gebäude jährlich zu sanierende Nettogrundfläche spez. Kosten für Sanierung auf EnEV-Standard (ohnehin erforderlich) jährliche Kosten für Sanierung nach EnEV (ohnehin erforderlich!) Personalkosten Bauverwaltung (20 % Honorar, davon 25 % Projektleit.) Personalbedarf Bauverwaltung (bei 75.000 c/P) Heizenergieeinsparung durch Sanierung auf EnEV-Standard Stromeinsparung durch Sanierung auf EnEV-Standard Energiekosteneinsparung durch Sanierung auf EnEV-Standard GEBÄUDESANIERUNG AUF OPTIMIERTEN STANDARD spez. Mehrkosten für optimierten Sanierungsstandard jährl. Mehrkosten für optimierten Sanierungsstandard Personalmehrkosten Bauverwaltung Personalmehrbedarf Bauverwaltung zus. Heizenergieeinsparung durch optimierten Sanierungsstandard zus. Stromeinsparung durch optimierten Sanierungsstandard zus. Energiekosteneinsparung durch optimierten Sanierungsstandard EINBAU VON PHOTOVOLTAIKANLAGEN Nutzbare Dachfläche (im Mittel 2,5 Geschosse, 50 % nutzbar) Mittlere Lebensdauer der PV-Anlagen jährliche Zubau-/Sanierungsrate jährlich zu errichtende Photovoltaikanlagen (Fläche) jährlich zu errichtende Photovoltaikanlagen (Leistung) spez. Kosten für Photovoltaikanlagen jährliche Kosten für den Bau von Photovoltaikanlagen Personalkosten Bauverwaltung Personalbedarf Bauverwaltung Ertrag aus den Photovoltaikanlagen (850 h/a, 0,12 c/kWh) Stromertrag aus den Photovoltaikanlagen im Endausbau EINBAU VON KRAFT-WÄRME-KOPPLUNGS-ANLAGEN Anzahl von Heizzentralen Wärmeverbrauch nach optimierter Sanierung Mittlere Lebensdauer der KWK-Anlagen jährliche Zubau-/Sanierungsrate jährlich einzubauende KWK-Anlagen (Anzahl in 50 % der Heizzentralen) jährlich einzubauende KWK-Anlagen (Leistung für 50 % der Wärmeerzeugung) spez. Kosten für KWK-Analgen jährliche Kosten für den Bau von KWK-Anlagen Personalkosten Bauverwaltung Personalbedarf Bauverwaltung Ertrag aus den KWK-Anlagen (5.000 h/a, 0,07 c/kWhel) Ertrag aus den KWK-Anlagen im Endausbau ZUSAMMENFASSUNG Energiekosten 2011 Energiekosten 2051 (zu Preisen von 2011) jährliche Kosten für Sanierung nach EnEV (ohnehin erforderlich!) jährliche Mehrkosten für EM, optimierten Standard, PV und KWK jährliche Einsparung für EM, optimierten Standard, PV und KWK Personalbedarf für Sanierung nach EnEV (ohnehin erforderlich) Personalmehrbedarf für EM, optimierten Standard und PV Abb. 13: Kosten und Einsparungen der Energiewende / m² NGF / Einwohner 1 EW 1 4 5 19 5 19 10 38 / m² NGF / Einwohner m c/Jahr c/Jahr €/Jahr 0,4 1,4 €/Jahr 1,6 5,7 €/Jahr / m² NGF / Einwohner 40 Jahre 2,5% /Jahr 1.400 35 2 c/m 127 6 €/Jahr €/Jahr 40% 15% 3 10 €/Jahr / m² NGF / Einwohner 80 c/m 2,0 7,2 €/Jahr 0,1 0,4 €/Jahr 30% 15% 2,3 / m² NGF 0,2 25 4% 2.000 1,6 0,1 8,5 €/Jahr / Einwohner m Jahre /Jahr c/kWpeak 5,8 0,3 €/Jahr €/Jahr 102 c/kWpeak,Jahr 2,0 7,4 €/Jahr / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. Deutschland 690.000 81.800.000 EW 2.500 300.000 Gebäude 2,5 300 Mio. m 13 1.500 Mio. c/Jahr 13 1.500 Mio. c/Jahr 26 3.000 Mio. €/Jahr Frankfurt a.M. Deutschland 13 1.500 Mitarbeiter 1 113 Mio. c/Jahr 4 450 Mio. c/Jahr Frankfurt a.M. Deutschland 63 62.500 7.500 7.500.000 88 4 58 10.500 525 7.000 7 Frankfurt a.M. 5 0,3 3 6 Frankfurt a.M. 0,5 Gebäude/Jahr m/Jahr Mio. €/Jahr Mio. €/Jahr Mitarbeiter 825 Mio. €/Jahr Deutschland 600 30 400 Mio. €/Jahr Mio. €/Jahr Mitarbeiter 675 Mio. €/Jahr Deutschland 60 Mio. m 20.000 2.000 2.400.000 240.000 m/Jahr kWpeak/Jahr 4 0,2 3 480 24 320 Mio. €/Jahr Mio. €/Jahr Mitarbeiter 5 Frankfurt a.M. 1.000 66 612 Mio. €/Jahr Deutschland 120.000 Stück 7.800 GWh 10 Jahre 10% /Jahr 2.800 0,4 0,0 c/kWel 1,3 0,1 €/m²/Jahr €/Jahr 50 330 6.000 39.000 Stück/Jahr kWel/Jahr 1 0,0 1 109 5 73 Mio. €/Jahr Mio. €/Jahr Mitarbeiter 350 c/kWel,Jahr 0,5 1,7 €/m²,Jahr 1 / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. 10 38 €/m²,Jahr 26 1 4 €/m²,Jahr 3 35 4 6 127 14 23 €/m²,Jahr €/m²,Jahr €/m²,Jahr 137 Mio. €/Jahr Deutschland 3.000 Mio. €/Jahr 302 Mio. €/Jahr 88 10 16 10.500 1.189 1.874 Mio. €/Jahr Mio. €/Jahr Mio. €/Jahr 58 20 7.000 2.293 Mitarbeiter Mitarbeiter 89 FACHBEREICH GEBÄUDESICHERHEIT 2010 – 2012 Grundlage und Aufgabengebiet Mit der Novellierung der HBO 2002 wurde den Bauaufsichtsbehörden im Land Hessen die zwingende Durchführung von Sonderbaukontrollen gemäß 45 Abs. 2 Nr.17 HBO, bei Sonderbauten nach 2 Abs. 8 HBO in kommunaler Zuständigkeit (Eigentum) entzogen und auf die Zustandsverantwortung der kommunalen Betreiber hingewiesen ( 69 Abs.6 HBO). Mit Verfügung der OB vom 09.12.2003 wurde die Durchführung der Sonderbaukontrollen, an Sonderbauten der Stadt Frankfurt am Main, der Bauaufsicht Frankfurt zugewiesen. Mit Verfügung der OB vom 02.04.2007 wurde die bestehende OB Verfügung aus 2003 geändert und die Aufgabe, Sonderbaukontrollen an städtischen Liegenschaften durchzuführen, dem Hochbauamt zugewiesen. Ausgangslage 2010 Durch personelle und organisatorische Umstrukturierungen im Hochbauamt wurde der achtköpfige Bereich Gebäudesicherheit (65.5) als Abteilung mit vier Mitarbeitern inklusive Abteilungsleitung in den Fachbereich Technische Dienste integriert. Hieraus leitet sich eine gegenüber den Vorjahren erkennbare und nicht unerhebliche Reduzierung der Aufgabenwahrnehmung ab. Als Kriterien wurden festgelegt: x Gab es schon einmal eine Sonderbaukontrolle durch die Bauaufsicht x Letzte Sonderbaukontrolle durch die Bauaufsicht x Vorliegen eines Brandschutzkonzeptes x Geplante Sanierung oder Umbau x Vorhandensein der erforderlichen Rettungswege Anschließend wurden die Sonderbauten einer Risikoeinschätzung im Einzelfall unterzogen. Für die Festlegung der Priorisierung und Risikoeinschätzung wurde auf Bauaufsichtsakten und Gebäudebestandsdokumentationen zurückgegriffen. Außerdem wurden Befragungen zum aktuellen Sachstand in den Objektbereichen des Hochbauamtes sowie Ortsvergleiche durchgeführt. Die endgültige Festlegung der zu untersuchenden Sonderbauten erfolgte abschließend in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Betreibern (z.B. Stadtschulamt, Be- Sonderbaukontrolle Käthe- Kollwitz- Schule 65.27 Gebäudesicherheit A. Allgemeine Daten West- Höchster- Straße 103 2. PLZ / Ort 65931 Ffm ( Zeilsheim ) 3. Gemarkung 517 Zeilsheim 4. Flur 8 5. Flurstück 54 / 3 6. Eigentümer Stadt Frankfurt am Main 7. Bauherrenamt Stadtschulamt Seehofstraße 41, 60594 Ffm 8. Schulform Grundschule, Vorklasse 9. Baujahr Gebäude 1 u. 3 unbekannt Gebäude 2 u. 5 Gebäude 4 Gebäude 6 noch im Bau unbekannt 1985 112.1 112.1 111.9 111.9 20 20 1. Straße, Haus-Nr. 22 22 90 Festlegung der Verfahren und Risikoeinschätzung In einem Bewertungsverfahren wurden durch 65.27 die vorrangig zu untersuchenden Sonderbauten mit Hilfe von Filtern ermittelt und eine Rangfolge in der Abarbeitung der Sonderbaukontrollen bestimmt. 10. Bruttogeschossfläche 6000 m² 11. Datum SBK Montag, 13.Dezember 2010 110.4 110.4 110.2 110.2 109.6 109.6 110.8 110.8 B. Erforderliche Sofortmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs ( Priorität 1 ) Brandfrüherkennung durch Funkvernetzte Rauchmelder als Maßnahme für den Personenschutz. Sicherstellung der Rettungswege durch zusätzätzliche Türdurchbrüche / Panikschlösser ( Bypass ) X X Sicherstellung des 2. Rettungsweges durch das Herstellen von Notausstiegen aus dem Kellergeschoss. Sicherstellung des 2. Rettungsweges durch das Anstellen einer Außentreppe. Ertüchtigung der Rettungswege durch den Einbau von Türselbstschließer. X Standsicherheit Sanierungsmaßnahmen an der Tragkonstruktion des Gebäudes. C. Weitere erforderliche Maßnahmen ( Priorität 2 + 3 ) Baugenehmigungsverfahren mit ganzheitlichem Brandschutzkonzept erforderlich. X Brandschutzsanierung der Flure wegen zu hoher Brandlast in den abgehängten Decken erforderlich. Brandschutzsanierung der Lüftungsanlage erforderlich. Brandschutzsanierung der Elektroanlage erforderlich. Erstellung einer Brandschutzordnung nach DIN erforderlich. Sicherstellung der Notbeleuchtung und Notstromversorgung erforderlich. Kennzeichnung der Rettungswegführung erforderlich. Bescheinigungen nach der Technischen Prüfverordnung erforderlich. X X X X trieb Städtische Kitas Frankfurt am Main). Für die Durchführung der Gebäudeüberprüfung wurden durch das Hochbauamt entweder geeignete externe Sachverständige eingeschaltet oder die Überprüfung erfolgte durch die Mitarbeiter der Abteilung 65.27. Die Federführung oblag jeweils dem Hochbauamt, Abteilung 65.27, unter Hinzuziehung von Vertretern der Feuerwehr, der Betreiber und deren Gebäudeverwaltern und dem Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik. Wiederkehrende Überprüfungen (Sonderbaukontrollen) Im Jahr 2010 erfolgten Kontrollen an folgenden Schulen: x Hans-Böckler-Schule, Nordend x Otto-Hahn-Schule, Nieder-Eschbach Im gleichen Jahr wurden vom Stadtschulamt folgende Schulen zur Überprüfung in 2011 festgelegt: x Albrecht-Dürer-Schule, Sossenheim x Fried-Lübbecke-Schule, Eschersheim x Goldsteinschule, Schwanheim x Hostatoschule Außenstelle, Höchst x Martin-Buber-Schule, Sachsenhausen x Robert-Blum-Schule, Höchst x Robert-Koch-Schule, Höchst x Robert-Koch-Schule Außenstelle, Höchst x Ludwig-Börne-Schule Außenstelle, Ostend x Helmholtz-Schule, Ostend x Uhland-Schule, Ostend x Otto-Hahn-Schule, Niedereschbach x Riedhofschule, Sachsenhausen x Hans-Böckler-Schule, Nordend x Louise-von-Rothschild-Schule Außenstelle, Nordend x Minna-Specht-Schule, Schwanheim Für diese Schulen wurden dann alle erforderlichen Unterlagen zusammengestellt, die entsprechenden Massen ermittelt, das Leistungsprofil erstellt und sechs Sachverständigenbüros zur Angebotsabgabe aufgefordert. Um gleiche Sicherheitsstandards an allen Schulen zu erreichen, wurden vom Stadtschulamt und dem Hochbauamt die erforderlichen Standards gemeinsam festgelegt. Nach der Auswertung der Angebote ergingen Aufträge an zwei Sachverständigenbüros zwecks Durchführung der Sonderbaukontrollen an den zuvor genannten Schulen. Im Jahr 2011 konnten sämtliche zuvor im Jahr 2010 beauftragten Schulen begangen werden. Außerdem erfolgten in den Jahren 2010/2011 an folgenden städtischen Kindertagestätten Kontrollen: x KiZ 99 Werrastraße, Bockenheim x KiZ 17 Niddagaustraße, Rödelheim x KiZ 27 Alt Fechenheim, Fechenheim x KiZ 141 Krifteler Straße, Gallus x KiZ 24 Hölderlinstraße, Ostend x KiZ Träger KiZ St. Stephanus, Niedererlenbach Für das Jahr 2012 legte das Stadtschulamt folgende Schulen zur Überprüfung fest und erteilte die Aufträge: x August-Gräser-Schule, Schwanheim x Henri-Dunant-Schule, Sossenheim x Hostatoschule, Höchst x Kerschensteinerschule, Hausen x Louise-von-Rothschild-Schule, Bornheim x Niddaschule, Nied x Römerstadtschule, Heddernheim x Sophienschule, Bockenheim x Fürstenbergerschule, Nordend x Ackermannschule, Gallus x Bürgermeister-Grimm-Schule, Gallus x Günderrodeschule, Gallus x Wöhlerschule, Dornbusch x Salzmannschule Außenstelle, Niederrad x Zentgrafenschule, Seckbach Im Jahr 2012 wurden diese Schulen dann einer Sonderbaukontrolle unterzogen. Die Durchführung eines erneuten Wettbewerbes mit Sachverständigenbüros konnte entfallen, da die unter Vertrag stehenden Sachverständigen erklärten, die im Jahr 2011 im Wettbewerb ermittelten Einheitspreise auch im Jahr 2012 halten zu können. Zusätzlich nahm die Gebäudesicherheit in 2012 an folgenden städtischen Kindertageszentren des Betriebs 48 Kita Frankfurt Kontrollen vor: x KiZ 81 Seilerstraße, Innenstadt x KiZ 112 Siesmayersstraße, Westend x KiZ 105 Am Wildpfand, Schwanheim x KiZ 123 Siemensstraße, Sachsenhausen x KiZ 120 Eichhörnchenpfand, Griesheim x KiZ 138 Therese-Heger-Anlage, Nied x KiZ 103 Schwarzburgstraße, Nordend Im Dezember 2012 stimmte 65.27 mit Amt 40 die für das Jahr 2013 zu begehenden Schulen ab und bereitete den Wettbewerb für die Einheitspreisbildung mit neuen Sachverständigenbüros vor. 91 92 Folgende Mängel sind besonders häufig zu konstatieren: x Aus Klassenzimmern ist teilweise kein zweiter baulicher Rettungsweg vorhanden x In Treppenhäusern sind Brandlasten vorhanden x Alarmierungsanlagen sind nicht funktionsfähig x Verriegelungen der Notausgänge haben keine Panikfunktion x Notausgänge sind verriegelt x Brandschutztüren sind aufgrund von Mängeln nicht funktionsfähig oder fehlen gänzlich x Brandschutztüren sind verkeilt x Kellerbereiche sind nicht vorschriftsmäßig abgetrennt x Es sind keine Brandschutzordnungen mit aktualisierten Alarmplänen vorhanden x Es wurden ungenehmigte Nutzungsänderungen durchgeführt x Rettungswegkennzeichnung, Sicherheitsbeleuchtung sind mangelhaft x Brandabschottungen bei Lüftungs- und Leitungsanlagen sind unzureichend Dokumentation Die Ergebnisse der Kontrollen werden jeweils in Form eines Prüfberichtes dokumentiert. Der Prüfbericht basiert auf der „Checkliste Sicherheitsüberprüfungen“ des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und beinhaltet das Begehungsprotokoll mit Maßnahmenkatalog und Festlegung von Prioritätsstufen 1 bis 3 für die festgestellten Mängel, sowie der dazugehörigen Fotos. Die zu Beginn der Sonderbaubegehungen gewählte Form der Dokumentation hat sich bewährt und wird auf Grund ihrer einfach lesbaren und verständlichen Darstellung von Seiten der Betreiber, wie auch von Außenstehenden, als wichtige Informationsquelle akzeptiert und genutzt. Zur Festlegung der Dringlichkeit der Mängelbeseitigung wurden die Prioritätsstufen 1 – 3 festgelegt. Prioritätsstufe 1: unverzügliche Mängelbeseitigung erforderlich, da eine konkrete Gefahr erkennbar ist. Prioritätsstufe 2: Mängelbeseitigung innerhalb eines Jahres, betrifft Mängel, die im Zuge der turnusmäßigen Wartungsarbeiten zu beheben sind. Prioritätsstufe 3: Mängelbeseitigung innerhalb von fünf Jahren, betrifft Mängel, die Maßnahmen mit höherem Planungsaufwand beinhalten. Diese sollten bis zur nächsten Begehung (Begehungsturnus ca. alle fünf Jahre) behoben sein. Bei Mängeln der Priorität 1 werden vom Betreiber Sofortmaßnahmen in Abstimmung mit der Branddirektion, den Sachverständigen und dem Hochbauamt eingeleitet, um die jeweilige Nutzung aufrechterhalten zu können. Diese Sofortmaßnahmen werden schriftlich dokumentiert. Im Regelfall ergeben sich konzeptionelle und bauliche Veränderungen, die im Zuge eines Baugenehmigungsverfahrens zu prüfen und zu genehmigen sind. Hierfür werden üblicherweise geeignete Architekten und Bandschutzsachverständige durch das Hochbauamt beauftragt. Die bei den Begehungen häufig festgestellten Defizite im Bescheinigungsmanagement (z.B. TPrüfVO) treten aufgrund verbesserter Zusammenarbeit zwischen Betreiber und Hochbauamt mittlerweile deutlich seltener auf. Auf Seite 90 wird zur besseren Veranschaulichung beispielhaft das Datenblatt der Sonderbaukontrolle an der Käthe-Kollwitz-Schule vom Dezember 2010 vorgestellt. Die jeweiligen Datenblätter sind untergliedert in: A. Allgemeine Daten B. Erforderliche Sofortmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs (Priorität 1) C. Weitere erforderliche Maßnahmen (Priorität 2 + 3) Die unter B und C aufgelisteten Maßnahmen stellen nur einen Querschnitt jener Maßnahmen dar, die in den Begehungsprotokollen am häufigsten genannt werden. Statische Untersuchungen an Schulturnhallen in den Jahren 2010 und 2011 An folgenden sieben Schulturnhallen wurden statische Untersuchungen der Dachtragwerke durchgeführt: x Ernst-Reuter-Schule, sechs Hallen, Nordweststadt x Geschwister-Scholl-Schule, Turnhalle, Heddernheim Nach erfolgter Überprüfung konnte im Ergebnis festgehalten werden, dass alle Hallen standsicher sind und uneingeschränkt genutzt werden können. Unabhängig davon wurden aber auch Mängel an den Hallen festgestellt, die im Rahmen der Bauunterhaltung zu beseitigen sind, um größere Schäden zu vermeiden. Darüber hinaus werden alle sonstigen Schulturnhallen sukzessive durch die Abteilung 65.27 im Hinblick auf Standsicherheit und augenscheinliche statische Mängel überprüft und dokumentiert. Untersuchung von abgehängten Decken in Schulen Auf Grund von Schadensfällen mussten die Tragkonstruktionen von abgehängten Decken in ca. 80 Schulen aus der Vorkriegszeit und in ca. 20 Schulen aus den 1970er Jahren zwischen 2010 und 2011 durch Sachverständige untersucht werden. Zurzeit wird zu den vorliegenden Berichten mit Nebenbefunden zum Brandschutz die Entwicklung entsprechender Sanierungskonzepte beauftragt und betreut. Untersuchte Schulen 101 vorliegende Berichte 101 Sanierungskonzepte beauftragt 13 noch zu untersuchende Nebenbefunde 44 Teilweise wurden im Zuge der statischen Untersuchung der abgehängten Decken offensichtliche andere Mängel erkannt und dokumentiert. Daraus folgten wei- tere Untersuchungen, die von Stadtschulamt beauftragt und von 65.27 fachlich begleitet wurden. Ertüchtigung von Treppengeländern Ein Sonderauftrag des Stadtschulamtes im Jahr 2010 umfasste die Überprüfung aller Geländer in Schulgebäuden im Hinblick auf die erforderliche Höhe der Absturzsicherung. Zur Ermittlung des Handlungsbedarfs führen derzeit die zwei Objektbereiche des Hochbauamtes entsprechende Erhebungen in allen Frankfurter Schulen durch. Die Art und Weise der erforderlichen Ertüchtigungsmaßnahmen ist danach mit der federführenden Abteilung 65.27 in Hinblick auf Standsicherheit und Funktionalität zu entwickeln und fachlich zu steuern. Beratung Zu erwähnen ist außerdem, dass die Mitarbeiter der Abteilung 65.27 in den letzten zwei Jahren in Sachen Brandschutz, öffentliches Baurecht, Sicherheitstechnik und Standsicherheit für Kollegen und Kolleginnen des Hochbauamtes und der Bauherrenämter in zunehmendem Maß beratend tätig sind. Es hat sich gezeigt, dass es sinnvoll und zweckdienlich ist, bei anstehendem Neubau oder Umbau von Sonderbauten die Abteilung Gebäudesicherheit schon in der Planungs- und Baugenehmigungsphase in den Abstimmungsprozess mit einzubeziehen. Resümee Abschließend lässt sich feststellen, dass die Aufgabenstellung „Überprüfung der Sonderbauten in kommunaler Trägerschaft“ durch das Hochbauamt im hinreichenden Maß geleistet wird und eine Verbesserung der Sicherheitsbelange deutlich erkennbar ist. Dies ist nicht zuletzt auch der kollegialen Zusammenarbeit der Betreiber, der Brandschutzdienststelle, der Unfallkasse Hessen, dem Regierungspräsidium Darmstadt, dem Staatlichen Schulamt und dem Hochbauamt zu verdanken. Martin Schramm Abteilungsleitung Gebäudesicherheit / 65.27 93 KONJUNKTURFÖRDERPROGRAMM VON BUND UND LAND (KII) – DIE BILANZ 94 Im November 2008 hat die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket mit Fördermitteln von rund 50 Mrd. Euro beschlossen, dem am 14.01.2009 das Konjunkturpaket II des Landes mit weiteren 50 Mrd. Euro folgte. Die Stadt Frankfurt investierte im Rahmen der Konjunkturprogramme von Bund und Land bis Ende 2011 rund 170 Mio. Euro. Verwendungsnachweise und Abrechnungen mußten bis 31.03.2012 vorliegen. Damit hat das Hochbauamt zusätzlich zu den „normalen“ unterjährigen Maßnahmen des Investitions- und Ergebnishaushaltes im Wert von jährlich ca. 150 Mio. Euro 54 zusätzliche Bauvorhaben mit Gesamtkosten im Wert von 115 Mio. Euro gesteuert. Zwei Drittel der Projekte entstanden im Bereich des Dezernates IV, Stadtschulamt und Eigenbetrieb Kita Frankfurt. Die restlichen Maßnahmen sind im Dezernat I Rathaus Römer, Dezernat IX Sportamt und im Dezernat VIII Jugend- und Sozialamt angesiedelt. Die Projekte reichen in ihrem Umfang beispielhaft von der Einrichtung einer Bibliothek IGS Herder mit 50.000 Euro bis zur Modernisierung und Erweiterung der Hellerhofschule mit 11,5 Mio. Euro. In der knappen Zeit zwischen Magistrats-Beschluss im März 2009 und den notwendigen Auftragsvergaben Ende 2009 waren viele Einzelschritte in Planung, der Erstellung von Bauanträgen und Bau- und Finanzierungsvorlagen sowie teilweise europaweite Ausschreibungen von VOB Leistungen zu erarbeiten. Die Begleitung des Maßnahmenpaketes erfolgte über eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe unter Beteiligung von externen Büros unter Leitung des Hochbauamtes. Zur Sicherstellung des Projekterfolgs wurde die bis in die 90er Jahre übliche Zusammenarbeit mit der FAAG für die Leistungen der Bauleitung, Vergabeverfahren und kaufmännische Betreuung wieder aufgenommen. Ungeachtet der komplexen Aufgabe und der ohnehin hohen Belastung der Mitarbeiter des Hochbauamtes wurden die Maßnahmen innerhalb der Vorgaben bis Ende 2011 baulich realisiert und werden 2012 in der Abrechnungs- und Verwendungsnachweisführung abgeschlossen. Hierbei wurde nicht nur auf einem qualitativ sehr nachhaltigen Niveau, sondern auch im Ergebnis kostengünstig gebaut. Die durchschnittlichen Mehrkosten des KII-Paketes liegen trotz kurzer Planungs-, Vergabe- und Bauzeit deutlich unter 2 %. Lesern, die in das Thema vertieft einsteigen möchten, sei der Blick in unsere Broschüre Konjunkturprogramm II 2009-2011 empfohlen. Gerhard Altmeyer Fachbereichsleitung Hochbau II / 65.4 So vielfältig hat Frankfurts kommunale Infrastruktur vom K II-Programm profitiert. KINDERTAGESEINRICHTUNGEN FÜR UNTER DREIJÄHRIGE – DAS U3-PROGRAMM BIRK UND HEILMEYER ARCHITEKTEN, STUTTGART Die Stadt Frankfurt sorgt für den Ausbau an Kinderbetreuungsplätzen. Neben dem starken Bevölkerungszuwachs in Frankfurt am Main verpflichtet die gesetzliche Grundlage mit dem Tagesbetreuungsausbaugesetz des Bundes von 2005 und des Kinderförderungsgesetzes von 2009 die Stadt zum Ausbau der Plätze. Bis Ende 2013 ist der uneingeschränkte Anspruch auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr sicherzustellen. Für einen Teil der neu zu errichtenden Kindertageseinrichtungen sind Förderungsmittel des Landes zu erwarten (15.000 Euro / Platz für U 3). In folgenden Schritten wurde die Realisierung in Angriff genommen: 1. Genehmigung eines neuen Raumprogramms In der Vergangenheit wurden die unter Dreijährigen in separaten Krippen betreut. Um flexibel auf eine Änderung der Altersstruktur reagieren zu können, werden jetzt Krippe, Kindergarten und Hort in Kindertageseinrichtungen zusammengefasst. Der Bedarf wurde in neuen Raumprogrammen beschrieben, die die pädagogischen Ziele, die Einrichtung sowie die Flächen für entwurfsunabhängig festlegbare Bereiche definieren. 2. Standortsuche Aus den gesetzlichen Rahmenbedingungen erfolgte die Bedarfsermittlung von 31 neuen Kindertageseinrichtungen, vorwiegend in Neubaugebieten, sowie weitere Umbauten und Ergänzungsbauten. Um geeignete Grundstücke zu finden, wurde eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe aus Hochbauamt, Schulamt, Liegenschaftsamt, Bauaufsicht und Grünflächenamt gegründet. Die Grundstückssuche gestaltete sich sehr schwierig. Die mangelnde Eignung oder Verfügbarkeit einiger Grundstücke kam erst in der Vorplanung zu Tage. Bisher stehen 17 neue Grundstücke zur Verfügung. 3. Wettbewerb für ein Baukastensystem Die knappen gesetzlichen Zeitvorgaben können mit der Steuerung von über 30 unterschiedlichen Architekten nicht eingehalten werden. Deshalb wurde ein Architektenwettbewerb gemäß der RPW 2008 für die Entwicklung eines Baukastensystems im Passivhausstandard ausgeschrieben. Fünf Büros legten die überzeugendsten baukasten-ähnlichen Konzepte vor. Aus dem Kreis der Preisträger sind derzeit die zwei Büros Birk und Heilmeyer, Stuttgart sowie raum-z gmbh architekten, Darmstadt mit Mehrfachplanungen beauftragt. Auf stark unregelmäßigen Grundstücken beziehungsweise bei extrem schwierigen Grundstückszuschnitten können die Wettbewerbsentwürfe nicht optimal realisiert werden. Hier erfolgt die Einschaltung weiterer Architekten aus dem Kreis der Preisträger. 4. Steuerungsgruppe für Neu-, Um-, und Erweiterungsbauten Zur Steuerung der Planungen innerhalb des knappen Terminrahmens, an der wegen der großen Zahl paralleler Projekte elf Projektleiter aus vier Abteilungen, sowie die Bauherren ( Schulamt und Betrieb Kita Frankfurt) und das Grünflächenamt beteiligt sind, wurde eine Lenkungsgruppe gebildet. 5. Die Arbeitsgruppe koordiniert zur Zeit 39 Projekte mit folgenden Planungsständen: x 16 Maßnahmen sind nach beschlossener Bau- und Finanzierungsvorlage in der Phase der Bauvorbereitung, bzw. bereits im Bau (15 Neubauten und 1 Erweiterung) x 23 Maßnahmen in Planung (16 Neubauten und 7 Erweiterungen) 6. Koordination der hochbaulichen und technischen Standards, der Planungsaufträge und der Planungen Die vorhandenen hochbaulichen Standards, die in einem Raumbuch definiert waren, wurden überarbeitet und vereinfachen das Durchsetzen der städtischen Standards bei den externen Planern. Aus dem Wettbewerb ergaben sich für einige Projekte Wiederholungen, die im Honorar berücksichtigt werden mussten. Auf der Arbeitsebene stimmen sich die Projektleiter anlassbezogen ab. Ein weiteres Projekt befasste sich im Zeitraum 20102012 mit der Raumakustik in Schulen und Kindertageseinrichtungen unter besonderer Berücksichtigung neuer bautechnischer Anforderungen, die vor allem aus dem Passivhaus-Standard erwachsen. Die Arbeitshilfe zu „Raumakustik in Schulen und Kindertageseinrichtungen“ entstand in Abstimmung mit dem Stadtschulamt und dient den Projektleitern und externen Planern als Grundlage. Dazu steht das eigens entwickelte Programm zur „Berechnung des mittleren Schallabsorptionsgrades“ für Prognosen der raumakustischen Qualität zur Verfügung. Die Arbeitshilfe soll Projektleitung und Bauplanung unterstützen, um StandardRaumsituationen in Schulen und Kitas (Unterrichts- und Betreuungsräume, Sporthallen und Flure) ohne zusätzliche Raumakustik-Fachplanung realisieren zu können. Eine Fortschreibung der Planungshilfe für Kita-Neubauten ist in Bearbeitung. Tobias Pick Objektbereich I / 65.31.4 RAUM-Z GMBH ARCHITEKTEN, DARMSTADT PERSONELLES Organisatorische Veränderungen waren notwendig Die Veränderungshäufigkeit von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Die bisher geübte Praxis, die Änderungen unmittelbar an die Sachbearbeitung weiterzuleiten, hatte in der Praxis dazu geführt, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der zeitintensiven Umsetzung beschäftigen mussten. Aufgrund der knappen Personalressourcen war es daher unerlässlich, hierfür eine zentrale Lösung zu finden und in diesem Zusammenhang auch andere fachbereichsübergreifende Themen zu bündeln. Mit Wirkung vom 01.12.2010 wurde daher die Stabsstelle Qualitätsmanagement eingerichtet, um Verfahrensabläufe zu vereinheitlichen und zu standardisieren. 98 Personalfluktuation weiterhin auf hohem Niveau Die Personalfluktuation bewegte sich auch in den vergangenen drei Jahren wieder auf hohem Niveau. Neben der üblichen Fluktuation war dies insbesondere auch auf die hohe Anzahl der befristeten Arbeitsverträge zurückzuführen. So wurden allein in 2010 wieder 29 Stellenbesetzungsverfahren durchgeführt, die sich im Durchschnitt über acht Monate hinzogen. Die lange Dauer der Verfahren begründete sich, neben der hohen Auslastung der am Verfahren Beteiligten, bei bestimmten Stellen hauptsächlich durch einen Mangel an Bewerbungen, so dass einzelne Stellen mehrfach ausgeschrieben werden mussten. Insbesondere bei den Stellen im Bereich Gebäudetechnik wirkt sich der Fachkräftemangel auch im öffentlichen Dienst aus. Die Fachbereichsleitung für den Objektbereich 1 wechselte von Ulrich Kuhlendahl zu Harald Heußer. Die Stelle der Fachbereichsleitung Zentrale Dienste (Verwaltungsleitung) war mit dem Weggang der bisherigen Leitung seit 01.03.2012 vakant und konnte ab 15.09.2012 nachbesetzt werden. Das nächste „Programm“ steht an Während sich das Konjunkturprogramm noch mitten in der Abwicklung befand, zeichnete sich Ende 2010 bereits ein nächstes „Programm“ ab. Der Bundestag beschloss 2008 mit dem Kinderförderungsgesetz die gesetzliche Grundlage für den umfassenden Ausbau der Kleinkinderbetreuung. Das Gesetz sieht ab dem 01. August 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kinderbetreuungsstelle für alle Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres vor. In diesem Zusammenhang muss das Kinderbetreuungsangebot in der Stadt Frankfurt am Main erheblich ausgebaut und damit erneut ein hohes zusätzliches Bauvolumen bewältigt werden. Auch hierfür konnten inzwischen mittels befristeten Arbeitsverträgen und über Zeitarbeitskräfte zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden. Personalentwicklung bleibt eins der wichtigsten Themen Aufgrund der dargestellten Rahmenbedingungen war auch in den vergangenen Jahren die Entwicklung des Personals, insbesondere die Qualifizierung, eins der wichtigsten Themen. Hinsichtlich der Weiterentwicklung von Fachkompetenzen wurden aufgrund der Software-Umstellung in den vergangenen Jahren insbesondere Schulungen für Microsoft Windows 7 und Office 2010 angeboten und die Projektassistenzen hinsichtlich der kaufmännischen Abwicklung von Projekten geschult. Daneben wurden im zweiten Halbjahr 2011 bereits wieder inhaltliche Konzepte für Schulungen im Bereich Vergabe, insbesondere für die Einführung des Vergabehandbuchs des Bundes sowie zur Nachtragsprüfung, entwickelt, so dass seit dem Frühjahr 2012 entsprechende Seminare durchgeführt werden. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten ihre sozialen und persönlichen Kompetenzen im Rahmen der Schulungen für die Mitarbeiter/innen-Vorgesetzten-Gespräche weiterentwickeln. Insbesondere in den Bereichen der Führungskräfteentwicklung, der Einarbeitungsqualifizierung und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde zur Teilnahme angeregt und die Durchführung unterstützt. In Zusammenarbeit mit der Unfallkasse Hessen erfolgten Schulungen der Führungskräfte im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Hochbauamtes wurde die Fortbildung „Mit Laptop und Beamer präsentieren“ entwickelt und durchgeführt. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit in einzelnen Teams wurden darüber hinaus Teamentwicklungsmaßnahmen initiiert. Wie bereits im letzten Jahresbericht angekündigt, lag der Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung der Führungskompetenzen im Bereich der Personalführung. Für die Abteilungsleitungen und Fachbereichsleitungen unter Teilnahme des Amtsleiters wurde in drei Modulen die Maßnahme „Leitende Führungskräfte im Rahmen der Personalentwicklung qualifizieren“ durchgeführt, die im ersten Schritt der Auffrischung von Basiskenntnissen dienten. Daneben dienten spezielle Seminare und Workshops der Korruptionsprävention, arbeitsrechtlichen Themen und der effektiven sowie rechtssicheren Durchführung von Personalauswahlverfahren. Für die Serviceleitungen wurde ein gesondertes Seminar in zwei Modulen organisiert, um die Bedürfnisse dieser Führungsebene spezifisch behandeln zu können. Ausblick Der Abschluss der Projekte und Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturprogramms II und deren Übergang in die Bauunterhaltung sowie der Beginn der neuen Projekte im Rahmen von U3 werden weiterhin zusätzliches Personal erfordern. Jedoch lässt hier die künftige Haushaltsituation nur wenig Spielraum zu. Der Qualifizierungsbedarf wird auch in den nächsten Jahren auf unverändert hohem Niveau bleiben und soll für die verschiedenen Sachbearbeitungs- und Führungsebenen ausgehend von den Anforderungen in den Stellenbeschreibungen definiert werden. Die Korruptionsvorsorge bleibt weiterhin ein wichtiges Thema und wird auch in den nächsten Jahren ausgebaut werden; hier sind unter anderem hausinterne Schulungen und Fortbildungen vorgesehen. In diesem Zusammenhang werden unter anderem künftig alle eingehenden Rechnungen durch die Verwaltung zentral im Projektsteuerungsinstrument IPASS erfasst. Weiterhin werden wir die Übergabe der Bauunterlagen, die Archivierung sowie die Bauabrechnungen optimieren und vereinheitlichen, um auch hier den Vorgaben des Magistrats gerecht zu werden. Inwiefern sich eine aktuelle gesamtstädtische Diskussion um die Verlagerung von Aufgaben im Bereich Vergabe und der Rechnungsbearbeitung auf die Aufgaben und die Struktur des Hochbauamtes auswirken wird, bleibt abzuwarten. Arno Neuberger Leitung Zentrale Dienste / 65.1 99 100 PROJEKT „AMTSKULTUR“ Der Zusammenhang von Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement wurde inzwischen in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht und belegt. Dies gilt für Unternehmen aller Größen und Branchen, ebenso für Behörden und die öffentliche Verwaltung. Was versteht man unter Unternehmenskultur" Inwieweit lässt sich eine Kultur steuern? Wissenschaftlich betrachtet gibt es drei Ebenen der Unternehmenskultur, die sich nach dem Grad ihrer Sichtbarkeit unterscheiden. x Die sichtbare Kultur – hierzu gehören Architektur, Bürogestaltung, Logos, Prozesse, Strukturen, Handlungsanweisungen x Die gelebte Kultur – sie umfasst Führung, Kooperation, Kommunikation x Die unsichtbare Kultur – dies sind Werte, Grundannahmen, Überzeugungen Die Kultur eines Unternehmens beeinflusst die Art und Weise wie mit den jeweiligen unternehmensspezifischen Herausforderungen umgegangen wird und sie wird mehr und mehr zum entscheidenden Faktor für Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Oft ist es in Unternehmen eine Krise, die zu Veränderungen in der Wahrnehmung der eigenen Kultur führt. Bedingt durch die Neustrukturierung des Hochbauamtes in 2006 hatten die Organisationseinheiten ihren Zuschnitt und Aufgabenbereiche stark verändert, sodass mittels teambuilding die Einheiten neu zusammengeführt werden sollten. Parallel dazu lösten 2008/2009 nicht eingehaltene Baukosten bei einigen Neubau- und Sanierungsprojekten eine erhebliche Mehrkostendebatte in den politischen Gremien und öffentliche Kritik in den Medien aus. Gerade jetzt sah die oberste Führungsebene des Hochbauamtes die dringende Notwendigkeit, den Fokus nicht nur auf die reibungslose Abwicklung der vielzähligen Bauprojekte zu richten, sondern sich ebenso intensiv mit den Themen Arbeitsqualität und Mitarbeiterzufrie- denheit zu beschäftigen. Nur die Entwicklung einer mitarbeiterorientierten Unternehmens- bzw. Amtsstruktur macht es möglich, die Qualität der Arbeit zu optimieren, die vorhandenen Potentiale besser zu nutzen und das Engagement der Mitarbeiter weiter zu fördern und zu pflegen. Im März 2009 fand die Kick-off-Veranstaltung für das Projekt „Amtskultur“ im Hochbauamt statt. Verantwortlich für das Projekt war eine Steuerungsgruppe aus zehn MitarbeiterInnen, mit externer Unterstützung durch die Unternehmensberatung Consulting Training. Die Art, wie im Hochbauamt Mitarbeiter und Führungskräfte miteinander umgehen, wie schwierige Situationen bewältigt werden und wie Probleme gelöst werden, sollte näher betrachtet werden. Zunächst wurde ein 5-Schritte-Programm festgelegt: x Erhebung mit Befragung und Interviews möglichst aller MitarbeiterInnen x Auswertung und Konzeption x Entwicklung und Erarbeitung konkreter Regeln, Grundsätze und Maßnahmen x Umsetzung, Formulierung von Vereinbarungen x Controlling der Umsetzung Die Mitarbeiterbefragung erfolgte in Form eines standardisierten Fragebogens zu den Themenschwerpunkten Arbeitsklima, Arbeitszufriedenheit, Engagement, Kommunikation, Kollegialität, Disziplin, Wertschätzung, Respekt, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Verbindlichkeit. Als Ergebnis der Befragungen hatten sich Handlungsbedarfe zu den folgenden Themen herauskristallisiert: Struktur/Arbeitsabläufe, Führung, Kommunikation, Vertrauen, Respekt. 2010 wurden in allen Abteilungen des Hochbauamtes moderierte Workshops mit MitarbeiterInnen und Führungskräfte durchgeführt. Ein gegenseitiges „Ins-Gespräch-Kommen“ wurde für erforderlich gehalten, um 101 langfristig eine gute Basis des gegenseitigen vertrauens- und respektvollen Umgangs zu erreichen. Die Ergebnisse der Workshops zentrierten sich auf ein Ziel, und zwar mehr Verbindlichkeit und Verlässlichkeit im täglichen Miteinander zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde Folgendes angegangen: x Erarbeitung eines Besprechungskonzeptes mit festen Regeln zu Vorbereitung, Ablauf, Nachbereitung x Erarbeitung eines verbindlichen Zeitfensters für Wochenbesprechungen zur Sicherstellung von regelmäßigen Informations- und Beratungsrunden zwischen Führungskräften und MitarbeiterInnen x Erstellung einer Übersicht über alle internen und externen Routinetermine und Routinebesprechungen einschließlich deren Ziel und Inhalt, Verantwortlichkeit, Teilnehmer und Häufigkeit x Festlegung von Vertretungsregelungen und Verantwortlichkeiten x Erarbeitung einer Jahresplanung für „große Ereignisse“, damit sich jeder danach richten kann x Bildung von Kompetenzzirkeln (Bündelung von Tätigkeiten oder Zuständigkeiten bei einzelnen Wissensträgern) zwecks Wissensaustausch und Definition von Standards Anfang 2011 wurde mit der Präsentation der konkreten Ergebnisse die Umsetzung im gesamten Amt eingeführt. Der Umgang mit der Kultur ist allerdings ein kontinuierlicher Prozess, der mit dem Verkünden von Ergebnissen nicht abgeschlossen ist, sondern der eine kontinuierliche Prozessreflektion verlangt. Auch mit dem Verabschieden eines Leitbildes oder der Formulierung von konkreten Vereinbarungen ist es nicht getan, vielmehr fängt die eigentliche Arbeit dann erst an. Unternehmenskultur lässt sich nicht erzwingen oder in einer Fortbildung lernen, Kulturwandel und damit Verhaltensänderung braucht Zeit. Die Führungsebene ist dabei aber die entscheidende Größe für einen Kultur- wandel in Organisationen, denn Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiterschaft wird stark von der Führungskultur beeinflusst. Führungskräfte müssen den kulturellen Wandel durch ihr Verhalten dokumentieren, sie müssen die neuen Werte und Normen vorleben. Ein Verhalten, das von gegenseitigem Respekt zeugt, dialogorientiert ist und von Verbindlichkeit und Verlässlichkeit geprägt ist, kann die Qualität der Arbeit maßgeblich steigern. Und hierbei sind Alle angesprochen. Nur gemeinsam wird es gelingen, dem Thema dauerhaft die nötige Aufmerksamkeit zu widmen und eine „gute“ Amtskultur zu erreichen. Christine Stein Leitung der Stabsstelle / 65.S BAUINVESTITIONSCONTROLLING Das Bauinvestitionscontrolling des Hochbauamtes in Zusammenarbeit mit der Stadtkämmerei ist ein Kostensteuerungsinstrument zur Optimierung, Unterstützung, Steuerung und Umsetzung von Bauvorhaben, verbunden mit einer regelmäßigen Prüfung der Projekte während der Planungs- und Bauphase. Stetige Kostentransparenz und Kostenkontrolle gerade bei großen komplexen Projekten mit hohen Investitionsvolumen sind unumgänglich, um der Gefahr ungewollter und vor allem vermeidbarer Kostensteigerungen effektiv entgegenwirken zu können. 102 Basis ist das vom Hochbauamt eigens entwickelte IT-Verfahren, das „Integrale Projekt- und Auftragssteuerungssystem“ (IPASS) zur elektronisch gestützten Vergabe und Abrechnung von Bauabwicklungen und Bauunterhaltungen. IPASS dient der Projektablaufoptimierung, der Projektzuordnung, der Personaleinsatzplanung, der Gebäudekostenplanung, der Korruptionsprävention und Mitteleinsatzplanung und letztendlich als Instrument der Projekt-, Baukosten- und Terminkontrolle. Aktuell wird IPASS in Richtung eines Gebäudeund Liegenschaftsmanagement weiterentwickelt. Hauptziel der Kostensteuerung ist die wirtschaftlichste und nachhaltigste Verwendung von Investitionsmitteln. Eine Kostensteuerung fungiert demzufolge als „Frühwarnsystem“ vor jahresbezogenen Mehrkosten bei Investitionen und beruht auf dem Gebot der sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung der Hessischen Gemeindeordnung. Mit Hilfe eines turnusmäßigen Controllings sollen Zielabweichungen so rechtzeitig festgestellt werden, dass Gegensteuerungsmaßnahmen noch zeitnah greifen. Die Durchführung von Hochbauprojekten mit Kosten >250.000 Euro erfordert zu jeder Phase des Projektes Kenntnis über die genehmigten finanziellen Mittel im Verhältnis zu dem aktuellen Kostenstand und der voraussichtlichen Abrechnungssumme. Der Ausgangspunkt des Controllings ist die Budgetierung der genehmigten Mittel. Die Budgetierung ist ein Verfahren der Haushaltsplanung und Haushaltsbewirtschaftung, bei dem die Vergabe- und Kosteneinheiten aus Ein- und Auszahlpositionen zu einem Budget zusammengefasst werden. Die umfangreiche Kostenkontrolle der Projekte in Form der exakten Budgetierung ist die Grundlage, um frühzeitig Minder- und Mehrkosten festzustellen, die Maßnahme dadurch kostenmäßig auszusteuern und gegebenenfalls nach Erreichen der Meldegrenzen die politischen Gremien zu informieren. Damit die Kostensteuerung transparent und für alle Beteiligten nachvollziehbar ist, wurden neben den umfangreichen Budgetübersichten als Kostenüberwachung auch Instrumente wie Kostenänderungsanträge mit den sich ergebenden Leistungsänderungen eingeführt. Sie dienen als Grundlage für die Bauabrechnung und ggf. für die Nachtragsbearbeitung. Die Neueinführung von Projektsteckbriefen wurde durch das Stadtschulamt im Rahmen der Kostensicherungsdebatte mitinitiiert. Diese Projektsteckbriefe informieren über zeitliche „Meilensteine“ und den aktuellen Projektstatus. Sie stehen tagesaktuell allen Beteiligten online in einem übersichtlichen Berichtswesen zur Verfügung. IPASS ist damit in der Lage, im Rahmen eines gesamtstädtischen Investitionscontrollings einen Teil der erforderlichen Daten bereitzustellen. Die Hochrechnung sowie der Bericht zu Kostenüberschreitungen bei Investitionsmaßnahmen wird zweimal jährlich mit den Finanzcontrolling-Berichten der Stadtkämmerei der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis gegeben. Auf Basis der angefallenen Istzahlen ist eine Prognose zum Jahresende beigefügt. Voraussetzung für Kostensicherheit ist, dass die Aufnahme neuer städtischer Maßnahmen in das Investitionsprogramm nur mit exakt durchgeplanten Unterlagen einer Kostenberechnung erfolgt. Die durch die Gremien abgestimmte Haushaltsunterlage der Bau- und Finanzierungsunterlage gibt zwingend die Leistungs- und Kostendaten des Projektes vor. Bei der Kostenermittlung für Sanierungsprojekte ist es unabdingbar, besonders umfassende detaillierte Bauzustandsanalysen durchzuführen. Grundlage eines erfolgsversprechenden Projektes ist eine gut vorbereitete Baumaßnahme, die eine nötige Planungstiefe besitzt und zügig durchgeführt wird. Startvoraussetzungen eines Projektes sind eine umfangreiche Grundlagenermittlung inklusive Raumprogrammbeschluss, bei Neubauten Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsvergleiche mit exakten Grundstücksuntersuchungen. Der Ansatz für Unvorhergesehenes wurde je nach Aufgabenstellung, besonders beim Bauen im Bestand, auf ein notwendiges Maß erhöht. Der Erfolg bestätigt unser Vorgehen. Im langjährigen Vergleich über Investitionssummen in Milliardenhöhe besteht eine Kostenabweichung zwischen genehmigten und tatsächlichen für die Projekte abgeflossenen Mitteln in Höhe von weniger als 3 %. Das ist eine finanzielle Punktlandung. Nach einer momentanen Auswertung von aktuell in Ausführung befindlichen 103 Projekten, die jeweils eine Gebäudesumme von über >250.000 Euro aufweisen, gibt es eine Kostenüberschreitung von durchschnittlich 2,2 %. Sieben Maßnahmen fallen mit einer Abweichung von über 10 % auf. Eine Verfeinerung des Baukostencontrollings im Sinne einer optimierten Projekt- und Haushaltsführung wird angestrebt. Dr. Hans Jürgen Pritzl Amtsleitung 103 SUBMISSION Die Submissionsstelle des Hochbauamtes ist eine eigenständige Abteilung, die strikt vom ausschreibenden- und bauausführenden Bereich getrennt wurde. Durch diese absolute Neutralität wird gerade der Korruptionsprävention Rechnung getragen. 104 Neben den amtsinternen Submissionen führt die Submissionsstelle mittlerweile auch vermehrt Submissionen für andere städtische Ämter und Betriebe durch. Hierzu gehören beispielsweise das Amt für Straßenbau und Erschließung, die Stadtentwässerung, das Straßenverkehrsamt, das Amt für Informations- und Kommunikationstechnik, die Städtischen Bühnen sowie verschiedene Ämter – je nach Bedarf. Die Submission für das Konjunkturprogramm II erfolgte außerhalb des Hochbauamtes, so dass sich diese erhöhten Fallzahlen nicht in der Grafik widerspiegeln. Die Submissionen bewegen sich daher in den letzten Jahren auf einem konstanten und hohen Niveau (vgl. Jahresbericht des Hochbauamtes 2008 / 2009). In der Abteilung 65.26 werden entsprechend den Bestimmungen des Vergaberechts Angebote für Ausschreibungen entgegengenommen, gesichert und Öffnungsverhandlungen durchgeführt. Im Rahmen der Verhandlung werden die Angebote geöffnet, gekennzeichnet, versiegelt sowie wesentliche Merkmale erfasst. Auch werden hier Auffälligkeiten aktenkundig gemacht sowie offene Positionen oder geänderte Zahlen gegen Veränderungen geschützt. Eine zusätzliche Dokumentation erfolgt im Anschluss an die Submission im Rahmen der rechnerischen Prüfung. Tanja Schnellbächer Abteilungsleitung Submission / 65.26 ANZAHL DER DURCHGEFÜHRTEN SUBMISSIONEN JE VERGABEART 1000 1.067 900 876 800 834 öffentlich 700 beschränkt 600 freihändig 500 400 300 200 348 245 235 178 100 142 153 2011 2012 0 2010 S U B M I S S I O N E N 2010 – 2012 prozentuale Verteilung eigenes Amt / fremde Ämter 1% 2% 1% 0% 0% 4% Amt 65 5% Amt 36 Amt 16 Amt 52 Amt 53 Amt 68 Amt 66 87 % SBF VERANSTALTUNGEN UND BERICHTSWESEN 2010 – 2012 Die Öffentlichkeitsarbeit ist seit Dezember 2010 organisatorisch in der Stabsstelle Qualitätsmanagement angesiedelt und bildet dort einen von zwei hauptsächlichen Arbeitsschwerpunkten. Die Öffentlichkeitsarbeit fungiert dabei als Mittler zwischen Projektleitungen und Dezernat beziehungsweise Amtsleitung. Typische Produkte sind eigene Broschüren wie der alle 2–3 Jahre erscheinende Geschäftsbericht, Flyer, Plakate, Handouts für öffentlichkeitswirksame Termine wie Richtfeste und Einweihungen. Pressemitteilungen, die Betreuung und Fortschreibung des hochbauamtseigenen Internetauftritts www.hochbauamt.stadt-frankfurt.de und die Organisation von Veranstaltungen gehören ebenfalls zum Aufgabengebiet. Im Allgemeinen erfolgen enge Kooperationen zwischen Stabstelle und Projektleitung beziehungsweise Fachabteilung. Unterstützung der Hochbaubereiche erfolgt auch bei den Bewerbungen für Architekturpreise und Auszeichnung, bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen wie Präsentationen und Plakaten in unmittelbarer Abstimmung mit den Projektleitungen. An Grundlagenarbeiten ist die Schaffung eines Corporate Design und die Unterstützung der Verwaltung bei der Umsetzung auf allen Schriftstücken und Vordrucken des Hochbauamtes zu nennen. Hierzu gehört auch die Erstellung amtsverbindlicher Layoutvorgaben für Publikationen. Von zentraler Bedeutung für die Öffentlichkeitsarbeit ist die Bereitstellung von Fotomaterial, auch für Externe, die über unsere Maßnahmen berichten: Der Aufbau und die Archivierung von Fotomaterial für öffentlichkeitswirksame Maßnahmen sowie Baudokumentation erfordert den Aufbau eines modernen Facharchivs. Neben der Kommunikation mit Dritten zählt auch die Verbesserung hausinterner Kommunikation hinzu: Eine Plattform „Aktuelles“ im hausinternen Intranet, auf der Open Source Joomla basierend, bietet auf einen Blick die Übersicht über Alles, was das Haus bewegt, zum Beispiel Preisauszeichnungen, Veranstaltungen, Publikationen. Broschüren, Flyer, Handouts Neben dem 2010 erschienenen Jahresbericht 2008/ 2009 erfolgte in 2011 die Mitarbeit an der Veröffentlichung des Planungs- und Baudezernates Summer in the city, in das sämtliche Fachberichte aus den Veranstaltungen des Hochbauamtes im Rahmen des Architektursommer 2011 einflossen. Im Jahr 2012 bilanzierte das Hochbauamt in seiner Broschüre Konjunkturprogramm 20092011 seine Erfahrungen mit dem bundesweit umfangreichsten Konjunkturprogramm. Flyer und Handouts, die zu Richtfesten, Einweihungen und sonstigen Anlässen, wie zum Beispiel dem Tag der Architektur erstellt werden, unterstützen die Projektleitungen bei der Präsentation ihrer Projekte zu verschiedenen Anlässen. 105 ARCHITEKTURSOMMER 2011 Das Thema Architektur dominierte den Sommer 2011: Die vier kreisfreien Städte der Region Rhein Main – Darmstadt, Offenbach, Wiesbaden und Frankfurt – haben „Architektur“ auf höchst unterschiedliche Weise thematisiert und eine Vielzahl von kostenlosen Veranstaltungen in die Städte geholt. Allein in Frankfurt widmeten sich nahezu 100 Veranstaltungen dem Thema aus Sicht der Bürger, der kommunalen Bauherren, Architekten, Künstler, Forscher, Stadtplaner, Denkmalpfleger und Investoren. Das Hochbauamt bot beim Frankfurter Architektursommer 2011 insgesamt fünf öffentliche kostenlose Veranstaltungen zur Baukultur an. Unter dem übergeordneten Thema „Bauen im historischen Kontext“ stellten vom Hochbauamt beauftragte Architekten aktuelle Bauprojekte der Stadt Frankfurt vor und setzten sich mit Fragen zeitgenössischen Bauens auseinander. Im Rahmen des Symposiums „Der öffentliche Bauherr als Garant der Baukultur“erörterten Hochbauamtsleiter aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland Fragen des kommunalen Bauens und der Baukultur. Das vom Hochbauamt sensibel sanierte und modernisierte ehemalige Amerikahaus, ein Bau der 1950 Jahre, bot mit seinem schönen Sommergarten den entspannten Rahmen für Veranstaltungen und begleitendes Kulturprogramm – eine gelungene Kooperation gemeinsam mit dem heutigen Nutzer, das spanische Instituto Cervantes. AUSZEICHNUNGEN AUSZEICHNUNGEN Tag der Architektur 2012 am Wochenende 23. + 24. Juni 2012 Tag der Architektur 2012 am Wochenende 23. + 24. Juni 2012 HOCHBAUAMT - Eine Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen kann Tag der Architektur 2012 - Architektenkammer Hessen wählt 19 Projekte zur Präsentation aus. Nutzen Sie die Gelegenheit zur Besichtigung HOCHBAUAMT - Eine Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen kann Tag der Architektur 2012 - Architektenkammer Hessen wählt 19 Projekte zur Präsentation aus Nutzen Sie die Gelegenheit zur Besichtigung 3Führung Neubau Turnhalle Michael-Ende-Schule Niddagaustraße 29, 60489 Frankfurt am Main So. 13:00 - 17:00 Uhr 3So. 14:00 / 16:00 Uhr Neubau Cafeteria , Eduard-Spranger-Schule / Henri-Dunant-Schule Schaumburger Straße 66-68 65936 Frankfurt am Main So. 11:00 - 12:00 Uhr 3 So. 11:00 Uhr Neubau Sport- und Schwimmhalle Wöhlerschule Mierendorffstraße 6, 60320 Frankfurt am Main 3Sa. 10:00 / 12:00 Uhr Neubau Kinder- und Familienzentrum Griesheim Platanenstraße 11, 65933 Frankfurt am Main 3 So. 11:00 Uhr Sanierung und Erweiterung Carl-Schurz-Schule Holbeinstraße 21-23, 60596 Frankfurt am Main 3So. 11:00 / 12:30 / 14:00 / 15:30 Uhr Neubau Valentin-Senger-Schule Valentin-Senger-Straße 9, 60389 Frankfurt am Main Sa. 13:00 - 16:00 Uhr 3 Sa. 13:30 / 15:00 Uhr Umbau zum Cafe´ Pavillon Huthpark Probst-Goebels-Weg 17, 60389 Frankfurt am Main Sa. + So. 11:00 - 19:00 Uhr 3Sa. 16:00 Uhr + So. 12:00 Uhr Sanierung Neugotisches Treppenhaus im Rathaus Römer Römerberg 23, 60311 Frankfurt am Main 3Sa. 14:00 + 15:30 Uhr begrenzte Teilnehmerzahl max 25 Pers. Neubau Funktionsgebäude Sportanlage Rebstock Am Römerhof 9, 60326 Frankfurt am Main 3Sa. 14:00 Uhr Erweiterung und Sanierung Schule am Landgraben Landgraben 2, 60388 Frankfurt am Main 3Sa. 14:00 Uhr Umbau und Erweiterung Ludwig-Börne-Schule Lange Straße 30 60311 Frankfurt am Main Sa. 10:00 - 15:00 Uhr 3nach Bedarf während der Öffnungszeiten, max 20 Pers. Neubau Cafeteria und Klassenräume, Ziehenschule Josephskirchstraße 9 60433 Frankfurt am Main 3Sa. + So. 14:00 Uhr Erweiterung Grundschule Harheim In den Schafgärten 25 60437 Frankfurt am Main Sa. 13:00 + So. 14:00 Uhr begrenzte Teilnehmerzahlen von je max 15 Pers. Erweiterung Grundschule am Erlenbach Im Feldchen 26 60437 Frankfurt am Main 3Sa. 15:00 Uhr + So. 15:30 Uhr begrenzte Teilnehmerzahlen von je max 15 Pers. Neubau Schule für Praktisch Bildbare Werner-Bockelmann-Straße 3 65934 Frankfurt am Main 3Sa. stündlich von 12:00-14:00 Uhr Neubau Turnhalle Michael-Grzimek-Schule An der Walkmühle 10, 60347 Frankfurt am Main 3Sa. 16:00 Uhr + So. 14:00 Uhr Neubau in Passivhausbauweise Turnhalle Liebigschule Kollwitzstraße 3 60488 Frankfurt am Main Sa. 14:00 - 16:00 Uhr Wir bauen für Sie. Zeichenerklärung Öffnungszeiten 3Führung AUSZEICHNUNGEN Öffnungszeiten Neubau Mensa, IGS Integrierte Gesamtschule Nordend Hartmann-Ibach_Straße 54-58 60389 Frankfurt am Main 3 So. 11:00 Uhr AUSZEICHNUNGEN Zeichenerklärung Neubau Kindertagesstätte Eulenberg Valentin-Senger-Straße 61, 60389 Frankfurt am Main 3So. 14:00 Uhr / 16:00 Uhr Wir bauen für Sie. TAG DER ARCHITEKTUR 2010, 2011, 2012 Das letzte Juni-Wochenende gehört jedes Jahr dem Tag der Architektur. Bundesweit nutzen immer mehr Bürger die beliebte Veranstaltung, um einen Blick hinter die Kulissen von Gebäuden zu werfen, die im Alltag für Besichtigungen nicht offenstehen. Für das Hochbauamt jedes Jahr ein Anlaß, sich mit ausgewählten Projekten beim Veranstalter, der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, zur Teilnahme zu bewerben. Dass die Jury jedes Jahr eine steigende Anzahl von Bauten, die das Hochbauamt gesteuert hat, auswählt, spricht für unsere Bemühungen, Baukultur sichtbar zu machen und in den Köpfen als Thema zu verankern. TAG DER OFFENEN TÜR BEI DER STADTVERWALTUNG FRANKFURT 2010, 2012 Nach acht Jahren Unterbrechung fanden die Tage der offenen Tür im Jahr 2010 und 2012 wieder statt. Jeweils an einem Frühjahrswochenende konnte der interessierte Bürger nicht nur einen Blick ins Rathaus werfen: Die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürger stand unter dem Motto „Triff die Stadt“ beziehungsweise „Bürgerdialog“ im Vordergrund. Schwerpunkt des Jahres 2010 war ein „Speed Dating“, bei dem sich die damalige Oberbürgermeisterin, Dezernenten, Stadtverordnete und Amtsleiter, so auch Dr. Hans Jürgen Pritzl, den Fragen der Bürger stellten. Eine Gelegenheit, Projekte des Hochbauamtes in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, die Bürger sowohl als auch Presse gerne annahmen. 2012 stellte das Hochbauamt das Projekt Jugendhaus Nied vor, das im Rahmen einer Planungswerkstatt unter Beteiligung der jugendlichen Nutzer entwickelt wurde, sowie diverse Sportfunktionsbauten vor. Am „Meinungsmarktplatz“ berichtete die Projektleiterin des Hochbauamtes gemeinsam mit drei ehemals beteiligten Jugendlichen und der Leiterin des Jugendhauses zu den Erfahrungen mit einem partizipatorischen Planungsprozess. Bürgermeister Cunitz stellte sich den Fragen interessierter Bürger zum kommunalen Bauen. 107 EUROPÄISCHE TAGUNG DER DOMBAUMEISTER 2012 IN FRANKFURT Die Tagung der Dombaumeister, Münsterhüttenmeister und Hüttenmeister wurde 2012 erstmals von der Stadt Frankfurt am Main ausgerichtet. 100 Fachleute der Europäischen Vereinigung Dombaumeister e.V. trafen im Haus am Dom vom 25. bis 29. September 2012 zusammen, eine große Runde von Spezialisten aus dem Bereich Restaurierung und Denkmalschutz. Sämtliche Bauämter und Bauhütten der Großkirchen überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, d. h. aus Deutschland, Österreich, Teilen der Schweiz, Frankreichs und der Niederlande waren vertreten, außerdem Tagungsteilnehmer aus Trondheim/Norwegen, Prag/Tschechische Republik und Riga/Lettland. Auch für die Stadt Frankfurt, mit ihrer über 800-jährigen Dombaugeschichte, war die international bedeutsame Tagung ein besonderes Ereignis, wird sie doch meist mit moderner Architektur in Verbindung gebracht. Die Öffentlichkeitsarbeit übernahm die Unterstützung des Fachbereichs bei der Veranstaltungsplanung, -durchführung, Pressearbeit, Internet und Erstellung der Tagungsunterlagen. 108 AUSBLICK Internationale Dombaumeistertagung Dom St. Bartholomäus zu Frankfurt am Main 25. – 29. September 2012 International conference of Cathedral Master Builders Cathedral of St Bartholomew in Frankfurt am Main 25th - 29th September, 2012 Derzeit laufen die Vorbereitungen für die 17. Passivhaustagung und begleitende Fachausstellung auf dem Frankfurter Messegelände rund um die Passivhaustechnik. Vom 17. bis 21. April 2013 findet im Congress Center auf dem Frankfurter Messegelände die 17. Internationale Passivhaustagung statt. Bereits zum zweiten Mal ist die Stadt Frankfurt Ausrichter der Veranstaltung und unterstreicht damit ihren Willen, den energieeffizienten und nachhaltigen Umbau der Stadt voranzutreiben. Für das Hochbauamt als einer der städtischen Vorreiter in Bezug auf Nachhaltigkeit im kommunalen Bauwesen die beste Gelegenheit, am Messestand zu demonstrieren, wie sich Architekten und Fachplaner mit ihren Bauten der ökologischen Verantwortung stellen. Sabine Curth Stabsstelle / 65.S.2 AUSZEICHNUNGEN 2010 – 2012 ARCHITEKTURPREIS 2010 PASSIVHAUS FÜR FRANKFURTS NEUE SCHULSPORTHALLEN Die energieeffizienten und architektonisch anspruchsvollen Schulsporthallen finden großen Anklang. Nach mehreren Preisauszeichnungen erhielt das Konzept des Turnhallenneubaus für Frankfurter Schulen im Baukastensystem im Jahr 2010 den mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für Nichtwohngebäude (vgl. auch S. 44ff). OECD-KONFERENZ IMAGINE 2010 – AUSZEICHNUNG „VISIONS FÜR TOMORROWS SCHOOLS“ Ziehenschule Michael-Grzimek-Schule (Primary School) -conversion and extension Germany, Frankfurt am Main 109 Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zeichnete 2010 zwei Frankfurter Schulen für ihr zukunftsweisendes energetisches Konzept aus. Die Ziehenschule und die MichaelGrizmek-Schule haben anläßlich der Wiener OECD-Konferenz „Imagine 2010“ je eine Auszeichnung unter dem Motto „Visions for tomorrows schools“erhalten. 2. PLATZ BEIM WETTBEWERB „BUNDESHAUPTSTADT IM KLIMASCHUTZ 2010“ Mit dem zweiten Platz im Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010“ in der Klasse über 100.000 Einwohner würdigte die Jury vor allem Frankfurts „Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen“. Diese vom Frankfurter Hochbauamt erarbeiteten und jährlich fortgeschriebenen Leitlinien tragen wesentlich zur Reduzierung des Energiebedarfs in Neubauten und im Altbaubestand bei und können die Kosten über die gesamte Nutzungszeit eines Gebäudes minimieren. Davon profitieren die kommunalen Kassen und das Klima. „Mit den ständig aktualisierten Leitlinien ist Frankfurt seiner Zeit voraus“ so die Meinung der Jury, denn seit 2007 dürfen öffentliche Bauten nur noch im Passivhaus-Standard errichtet werden. Damit erfüllt die Stadt Frankfurt bei ihren Schulen, Kindertagesstätten und Verwaltungsgebäuden heute schon die europäischen Standards für 2019. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit überzeugte die Stadt Frankfurt. Als „beispielhaft“ bezeichneten die Laudatoren die Kampagne Frankfurt spart Strom, bei der private Haushalte eine Prämie für mindestens 10 Prozent Stromeinsparung erhalten. BUNDESHAUPTSTADT im 2010 KLIMASCHUTZ Die Stadt Frankfurt am Main hat beim Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010“ den 2. Platz in der Gesamtwertung errungen und erhält den Titel Radolfzell, 25. Oktober 2010 Wettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010 Schirmherr Prof. Dr. Mojib Latif Prof. Dr. Harald Kächele, Bundesvorsitzender Deutsche Umwelthilfe e.V. „GREEN BUILDING FRANKFURT 2011“ FÜR DIE MICHAEL-GRIZMEK-SCHULE, FRANKFURT-NIEDER-ESCHBACH Der Neubau der Michael-Grizmek-Schule ist das einzige öffentliche Gebäude, das beim Wettbewerb Green Building Frankfurt 2011 ausgezeichnet wurde. Damit hat das Hochbauamt nach der Auszeichnung der Liesel-Östereicher-Schule in Preungesheim im Jahr 2009 den „Green Building Frankfurt“ bereits zum zweiten Mal gewonnen. WETTBEWERB „BEST ARCHITECTS 13“ Das Label „best Architects 13“ wurde für den Erweiterungsbau der Michael-EndeSchule in Frankfurt-Rödelheim verliehen, ein Award für herausragende architektonische Leistungen, so die Jury. 110 WETTBEWERB VORBILDLICHE BAUTEN DES LANDES HESSEN UND DER ARCHITEKTENKAMMER HESSEN 2011 Ein Preis sowie zwei Anerkennungen für Entwurfsplanungen „made by Hochbauamt“ Für das Sportfunktionsgebäude Babenhäuser Landstraße in FrankfurtSachsenhausen, bei dem Entwurf, Projektleitung und Bauleitung komplett in der Hand des Hochbauamtes lagen, gab es eine „besondere Anerkennung“. Auch das bereits mehrfach ausgezeichnete neue SchulsporthallenProgramm des Hochbauamtes im Baukastensystem, Umsetzung durch das Architekturbüro D‘Inka Scheible Hoffmann, erhielt eine „besondere Anerkennung“. Für die denkmalgerechte vorbildliche Sanierung des ehemaligen Amerikahauses – heute Instituto Cervantes – gab es eine Preisauszeichnung. Hier hatte das Hochbauamt die Projektsteuerung inne, die Planung kam von Schneider Schumacher Architekten, Frankfurt am Main. AWARD NACHHALTIGES BAUEN IN HESSEN UND THÜRINGEN 2012 Der Award für nachhaltiges Bauen in Hessen und Thüringen 2012 der Dagmar und Matthias Krieger Stiftung ging gleich zweimal nach Frankfurt am Main. Nach den Kriterien Gestaltung sowie ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit verlieh die Jury aus Architekten, der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und je einem Vertreter des Regionalmanagement Nordhessen und des Verbandes baugewerblicher Unternehmer e.V. Hessen + Thüringen zwei GERMAN ARCHITECTS „BAU DER WOCHE“ 2012 Ein renommiertes Online-Architekturmagazin blickt nach Frankfurt am Main und kürt die Ludwig-BörneSchule, unter Projektleitung des Hochbauamtes umgebaut und erweitert, als „Bau der Woche“. Die massive, wie aus einem Guss wirkende Fassade mit ihrem Spiel von Licht und Schatten und die robuste langlebige und wertige Materialkombination mit ihren roh belassenen Oberflächen, verbunden mit einem leuchtenden Farbkonzept (Architekten DBN Frankfurt, Farbkonzept Jörg Niederberger/Schweiz), fanden besondere Anerkennung. HESSISCHER DENKMALSCHUTZPREIS 2012 FÜR GELUNGENE SANIERUNG DES KUHHIRTENTURMS 2012 hat der mittelalterliche Kuhhirtenturm, einer der wenigen erhaltenen Bauten der Sachsenhäuser Befestigungsanlagen, den Denkmalschutzpreis 2012 des Landes Hessen erhalten. Damit wird die Stadt Frankfurt am Main für ihre ämterübergreifende Initiative, mit der Sanierung des städtischen historischen Gebäudes neue Kulturimpulse in den Stadtteil einzubringen und ein beispielhaftes Zeichen für die Aufwertung AltSachsenhausens zu setzen, geehrt. Es freuen sich neben dem Hochbauamt als Projektleiter das Architekturbüro Jo Franzke, das die Sanierung im Auftrag der Stadt Frankfurt durchführte, das Stadtplanungsamt, das die Sanierung initiierte und finanzierte und das Kulturamt, in dessen Verwaltung der Turm übergegangen ist. zweite Preise für Projekte des Hochbauamtes. Insgesamt hatten sich 15 Architekturbüros aus Hessen + Thüringen mit ihren Projekten beworben. x Neubau der Valentin-Senger-Schule, Grundschule, Kindertagesstätte und Zwei-Feld-Sporthalle in Passivhausstandard (Baufrösche Architekten, Kassel) x Erweiterungsneubau Ziehenschule (Passivhausstandard) in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt (Marcus Schmitt Architekten, Frankfurt am Main) 111 NLYTHUHYJOP[LJ[Z Bau der Woche UNSERE ORGANISATION Dezernent für Planen und Bauen Amtsleiter des Hochbauamtes Bürgermeister Olaf Cunitz Dr. Hans Jürgen Pritz 65.S Qualitätsmanagement Christine Stein 65.1 Zentrale Dienste Arno Neuberger 112 65.2 Technische Dienste Rainer Gruß 65.3 Objektbereich 1 Harald Heußer 65.4 Objektbereich 2 Gerhard Altmeyer KONTAKTE Dezernent für Planen und Bauen Amtsleitung Hochbauamt Bürgermeister Olaf Cunitz 069 - 212 35100 Leitender Baudirektor Dr. Hans Jürgen Pritzl 069 - 212 33266 Stellvertr. Amtsleitung Fachbereichsleitung Objektbereich 2 Gerhard Altmeyer 069 - 212 33270 Fachbereichsleitung Objektbereich 1 Baudirektor Harald Heußer 069 - 212 34280 Fachbereichsleitung Zentrale Dienste, Personal Stabsstelle Qualitätsmanagement Fachbereichsleitung Technische Dienste Amtsrat Arno Neuberger 069 - 212 33217 Leitende Baudirektorin Christine Stein 069 - 212 33613 Baudirektor Rainer Gruß 069 - 212 33130 DV, Controlling, Dokumentation Albert Heßling 069 - 212 33265 Energiemanagement Mathias Linder 069 - 212 30652 Historische Bauten, Dombaumeister Robert Sommer 069 - 212 44619 Öffentlichkeitsarbeit Submission Sabine Curth 069 - 212 33264 Tanja Schnellbächer 069 - 212 38491 FOTONACHWEIS Barbara Staubach S. 66, 67 o., 68 o., Titel u. Birk und Heilmeyer Architekten S. 48, 96 Bistum Limburg S. 105 o. Christian Richters S. 12, 111 u. Christoph Kraneburg S. 28, 30, 35, 37, 38 u., 39, 62, 64 u., 65 (Nrn. 1/2/4), 109 mi., 111 o.li., Rücks. o.li., Rücks. o. mi. Concepts Plus S. 108 li. Daniel Sumesgutner S. 26 Dez. II S.5, 112 o.li. dirschl.federle_architekten S. 21 Eiben Sönnecke S. 23 Felix Krumbholz S. 42, 43 Fokus Ing.-Büro S. 20 u. Grana Blend GmbH S. 56 Hochbauamt J. Winkler S. 51 u., K. Becker S. 63, S. Stark-Zöllner S. 46 u.li., 69 o., S.106 mi. (1/3), S. 108 o., S. 110 o., S. 110 u., C. Menzel S. 77, C. Hammel S. 16 mi., W. Maxeiner S. 60, L. Hiller S. 74 li., R. Rubey S. 74 re., 75 re., U. Schwalenberg S. 76 li., A. Bartel S. 76 re., J. Hahn S. 91, 93 o., M. Schramm S. 93 mi., S. 93 u., C. Stein S. 106 unten IBS S. 54 o., 55 re.o. Instituto Cervantes S. 106 mi. (2). Jörg Hempel S. 21 Kaffenberger Architekten S. 13 Kühn Malvezzi Architekten S. 58, 59 Lederer Ragnarsdottir Oei Architekten S. 50, 51 o. Lisa Farkas S. 69 u., Rücks. u.re. Lumen photo S. 22, 24, 32, 34, 40, 52 o., 53 u., 64 o., 65. (3.), 67 u., 68 u., 111 mi., Titel mi. Mara Monetti S. 29, 111 o.re. Marcus Schmitt Architekten S. 41, Rücks. u. mi. Metallbau Müller S. 72 li. MGF-Architekten S. 19 mvarchitekt + starkearchitektur S. 49 Oliver Rieger Titel u., S. 36, 110 mi. PFP Planungs GmbH S. 25 raum-z architekten S.18, 97 Rill Architekten S. 73 re. Rimpl+Flacht S. 16 re., 16 li. Sichau+Walter S.14 o., 15 u. skds architekten S. 20, 75 li. Stefan Marquardt S. 10, 11 Stefan Müller-Naumann S. 52 u., 53 o., Thomas Ott S. 38 o. Ursula Seitz-Gray S. 57 u. Uwe Dettmar S. 6, 14 u., 15 o., 17, 27, 31, 33, 44, 45, 46 o., mi., u.re., 47, 54 u., 55 li., 55 u., 57 o., 61, 70, 72 re., 98, 99, 100, 112 re., Rücks. o.re., Rücks. u.li. Walter Vorjohann S. 73 li.