NEU: WASSERSTRAHLUNTERSTÜTZTE OP-TECHNIK BEI BLASENKREBS SCHONEND, EFFEKTIV, NACHHALTIG 1 Liebe Patientin, lieber Patient, BEI IHNEN besteht der Verdacht auf einen Tumor in der Harnblase. Das mag beunruhigend klingen, ist aber noch kein Grund zu übertriebener Sorge. Denn zunächst handelt es sich lediglich um einen Verdacht. In den allermeisten Fällen wird der Tumor im Frühstadium entdeckt, das heißt, die Wucherung ist noch auf die innere Schleimhaut der Harnblase begrenzt und bisher nicht in die Muskelschicht vorgedrungen. Die Heilungsaussichten für diesen Blasenkrebs im Frühstadium, der in der Medizin als „nichtmuskelinvasiver Tumor“ bezeichnet wird, sind gut. Allerdings muss dazu das Tumorgewebe vollständig operativ entfernt werden, was in der Regel in einem ambulanten Eingriff unter örtlicher Betäubung geschieht. dass Sie sich in jedem Fall behandeln lassen und sich zuvor gründlich über die möglichen OP-Verfahren informieren. Dazu wollen wir mit dieser Broschüre beitragen. Denn neben der herkömmlichen Methode, der Transurethralen Resektion des Blasentumors (TUR-B), gibt es jetzt ein neues Verfahren: die sogenannte wasserstrahlunterstützte Tumorresektion. Der Tumor wird dabei mit einem „Wasserkissen“ angehoben und kann anschließend im Ganzen, das heißt am Stück, entfernt werden. WICHTIG IST, gibt Ihnen eine erste Orientierung über dieses Verfahren. Sie soll für Sie jedoch nur eine Hilfestellung sein und kann nicht das klärende Gespräch mit Ihrem Arzt ersetzen. DIESE BROSCHÜRE GUTE BESSERUNG WÜNSCHT IHRE ERBE Elektromedizin GmbH 2 3 Tumoren der Harnblase – Ein kurzer Überblick Die Harnblase und verschiedene Tumorstadien Muscularis (Muskelschicht) Submukosa (Bindegewebe) Mukosa (Schleimhaut) MÄNNLICHE RAUCHER SIND HÄUFIGER BETROFFEN In Deutschland erkranken schätzungsweise etwa 25.000 Menschen jährlich neu an einem Harnblasentumor, meist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Männer sind dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Der wichtigste Risikofaktor ist das Rauchen, denn Giftstoffe aus dem Tabakrauch werden über den Urin ausgeschieden. Der Tumor verursacht meist keine Schmerzen. Als wichtigstes Krankheitszeichen gilt die Blutbeimengung im Urin. Tis Ta T1 Blase T2 T4 T3 DER TUMOR ENTSTEHT IN DER SCHLEIMHAUT Tis (Carcinoma in situ) Nichtmuskelinvasive Tumoren Ta, T1 Papilläre Tumoren T2, T3, T4 Muskelinvasive Tumoren Prostata Harnröhre Nichtmuskelinvasive Harnblasentumoren Tis Flach wachsende, auf die Schleimhaut begrenzte Form, auch als Carcinoma in situ (CIS) bezeichnet 4 Ta Der Tumor ist auf die Mukosa (Schleimhaut) begrenzt und ragt papillär (blumenkohlartig) in die Blase hinein Harnblasenkrebs entsteht zu 90–95 % in der Blasenschleimhaut. Die Tumoren wachsen meist blumenkohlartig in Form kleiner Ausstülpungen, manche auch flächenhaft. Oft bilden sich mehrere Tumoren gleichzeitig. Werden sie nicht rechtzeitig und vollständig entfernt, können sie sich ausbreiten. Dabei dringen die Tumorzellen in die Muskelschicht der Blasenwand vor. Später kann der Blasenkrebs auf Nachbarorgane, zum Beispiel Prostata oder Gebärmutter, übergreifen und in entfernt liegenden Organen, wie Lunge, Leber und Knochen, Metastasen bilden. DIE MEISTEN BLASENTUMORE WERDEN FRÜHZEITIG ENTDECKT Glücklicherweise wird bei rund drei Viertel der Betroffenen der Tumor in einem oberflächlichen, nichtmuskelinvasiven Stadium entdeckt, wenn also die Muskelschicht der Blase noch nicht befallen ist. Die Ärzte unterscheiden hier folgende drei Tumorstadien: Tis, Ta und T1. In diesen Stadien ist meist eine vollständige Entfernung des Tumors über die Harnröhre möglich. Die Heilungsaussichten sind in diesen Fällen günstig. Auf die fortgeschrittenen muskelinvasiven Stadien T2, T3 und T4 und ihre Behandlung wird in dieser Broschüre nicht näher eingegangen. T1 Der Tumor ist tiefer in die Submukosa (Bindegewebe) zwischen Schleimhaut und Muskelschicht vorgedrungen 5 Nichtmuskelinvasive Blasentumoren – Diagnose und Behandlung EINE BLASENSPIEGELUNG IST UNERLÄSSLICH Ihr Urologe wird bei einem Verdacht den Urin untersuchen und eventuell eine Ultraschall-Untersuchung durchführen. Um Sicherheit zu haben, ist in jedem Fall eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) erforderlich. Dabei wird ein Instrument (Zystoskop bzw. Resektoskop) unter lokaler Betäubung durch die Harnröhre in die Blase vorgeschoben. Über eine Kameraoptik wird das Blaseninnere auf einen Monitor übertragen, so dass sich Wucherungen gut erkennen lassen. Bei Bedarf wird zuvor ein Fluoreszenz-Farbstoff eingebracht, der das erkrankte Gewebe anfärbt. DER TUMOR WIRD DURCH DIE HARNRÖHRE ENTFERNT Transurethrale Resektion Ist der Tumor auf die Schleimhaut und innere Bindegewebsschicht begrenzt, kann er in der Regel durch die Harnröhre entfernt und unter dem Mikroskop beurteilt werden. Ziel des Eingriffes ist die komplette Entfernung des Blasentumors, ohne dabei Krebszellen freizusetzen. Denn diese könnten sich wieder ansiedeln und zu einem Nachwachsen des Tumors (Rezidiv) führen. Bei der herkömmlichen Methode, der sogenannten Transurethralen Resektion von Blasengewebe (TUR-B), wird mittels einer Drahtschlinge, durch die elektrischer Strom fließt, das erkrankte Gewebe schichtweise „weggehobelt“. Herkömmliche schichtweise Entfernung des Tumors Schambein Prostata WO GEHOBELT WIRD, DA FALLEN SPÄNE Mit dem „heißen Draht“ lassen sich jedoch nur kleine Tumoren, die nicht größer als der Schlingen-Durchmesser (ca. 5–7 mm) sind, in einem Stück entfernen. Größere Wucherungen müssen deshalb stückchenweise abgetragen werden. Die Gewebeteile sind unter dem Mikroskop nur schwer zu beurteilen. Nicht immer kann anhand dieser Gewebeteile genau bestimmt werden, ob alle Tumorzellen erfasst und beseitigt wurden. Außerdem können beim Abtragen einzelne Krebszellen in das umgebende Gewebe gelangen und dort erneut anwachsen. Blase Resektionsschlinge Mukosa (Schleimhaut) Submukosa (Bindegewebe) Muscularis (Muskelschicht) 6 7 Neu: Schonende Tumorentfernung mit HybridKnife® AM STÜCK – UND NICHT GESCHNITTEN Schonende Tumorentfernung mittels HybridKnife®: Anhebung der Harnblasen-Schleimhaut mit Tumor Jetzt gibt es ein schonendes Verfahren, bei dem Blasentumoren im Ganzen – en bloc, wie Mediziner sagen – entfernt werden können. Diese sogenannte „wasserstrahlunterstützte Resektion“ wird mittels einer speziellen Sonde, dem HybridKnife®, durchgeführt. Die Hightech-Sonde erfüllt zwei Funktionen: Sie ist in der Lage, den Tumor mithilfe eines Hochdruck-Wasserstrahls anzuheben sowie ihn mit einer Hochfrequenz-Elektrode in einem Stück vom gesunden Gewebe zu trennen. DER HOCHDRUCK-WASSERSTRAHL HEBT DEN TUMOR AN Mukosa (Schleimhaut) Submukosa (Bindegewebe) Ein haarfeiner Wasserstrahl mit einem Druck von rund 25 bar trifft auf die Harnblasen-Schleimhaut und hebt diese zusammen mit dem Tumor an. Der Tumor sitzt jetzt erhöht auf einem Flüssigkeitspolster. Das erleichtert die Entfernung des Tumors „am Stück“ mit der Hochfrequenz-Elektrode. Gleichzeitig schützt das Polster die Blasenwand vor Verletzungen. Dieses Vorgehen hat sich schon seit Jahren bei anderen Eingriffen bewährt, zum Beispiel bei der Operation von Magen- und Darmtumoren. DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK Muscularis (Muskelschicht) 8 .Präzise und vollständige Entfernung des Blasentumors .Auch größere Tumore können nachweislich im Ganzen entfernt werden .Das Streuen von Tumorzellen wird minimiert .Gewebeschonendes, bewährtes Verfahren .Hohe diagnostische Sicherheit durch besseres Befundmaterial .Möglicherweise weniger Nachfolge-Operationen 9 HybridKnife® – Eine Hightech-Entwicklung aus Deutschland PRÄZISIONSINSTRUMENTE FÜR KLINIKEN UND FACHÄRZTE Wissenschaftler, Ärzte und Ingenieure des Unternehmens ERBE Elektromedizin haben HybridKnife® zur schonenden Behandlung von frühen Tumoren entwickelt. Zum Programm des Tübinger Unternehmens gehören innovative Systeme für die Hochfrequenz-, Wasserstrahl- und Kältechirurgie. Seit über 160 Jahren verlassen sich Chirurgen, OP-Teams und Patienten auf die Qualität der ERBE Medizintechnik. MIT HYBRIDKNIFE® DEN TUMOR EFFEKTIV UND NACHHALTIG ENTFERNEN Im HybridKnife® werden zwei Technologien, die Hochfrequenz- und die Wasserstrahlchirurgie, miteinander kombiniert. Die Effektivität und Sicherheit der wasserstrahlunterstützten Tumorresektion mit HybridKnife® wurden in mehreren Studien bestätigt. Seit 2007 hat sich das Verfahren in anderen Bereichen, zum Beispiel bei Magen- und Darmoperationen, bewährt. In Studien an verschiedenen Universitätskliniken wird das Verfahren für weitere Anwendungen getestet. FÜR WEN IST DIE WASSERSTRAHL-METHODE GEEIGNET? Das Verfahren lässt sich bei allen Patienten mit Verdacht auf ein nichtmuskelinvasives Blasenkarzinom anwenden. Das heißt, der Harnblasentumor darf noch nicht in die Muskelschicht der Blasenwand vorgedrungen sein. Ob für Sie die wasserstrahlunterstützte Tumorresektion mit HybridKnife® infrage kommt, kann eine Blasenspiegelung klären. WO KANN ICH MICH ERKUNDIGEN? Sprechen Sie Ihren Urologen auf die Möglichkeiten der wasserstrahlunterstützten Therapie mit HybridKnife® an. Weiterführende Informationen und das Anwendervideo finden Sie auf der Webseite des Herstellers unter WWW.ERBE-MED.COM bzw. auf YouTube. Darin wird der Operationsablauf anschaulich dargestellt. 10 11 85110-017 07.14 © ERBE Elektromedizin GmbH 2014 Überreicht durch ERBE Elektromedizin GmbH Waldhörnlestraße 17 72072 Tübingen Telefon +49 7071 755-0 Fax +49 7071 755-179 [email protected] www.erbe-med.com 12