baumappe dölsach - Gemeinde Dölsach

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BAUMAPPE DÖLSACH
NEUBAU
INHALTSVERZEICHNIS
Bürgermeisterbrief
Energieberatung
Gemeindeförderungen
Zuständigkeiten
Broschüre: Wohnbauförderung Neubau
Broschüre: Komfortlüftung
Broschüre: 20% Heizkosten sparen
Infofalter: Die richtige Heizung für mein Haus
Infofalter: Ja zu Solar!
Infofalter: Lüften
Liebe Bauleute,
als Gemeinde freuen wir uns über Ihre Entscheidung, in Ihr Eigenheim zu investieren. Neubau und
Sanierung bieten Chancen der Verbesserung hin zu modernen Energiestandards, einen
zeitgemäßen Wohnraum zu schaffen und eine architektonische Aufwertung des Wohnraums
vorzunehmen. Bauliche Investitionen wollen deshalb gut überlegt sein, sie sollen eine positive
und nachhaltige Wirkung auf das Wohlbefinden der Bewohner ausüben und die Erhaltungskosten
langfristig leistbar machen.
Unter Berücksichtigung des Klimawandels und ständig steigender Energiekosten, ist es uns als
e5-Gemeinde ein besonderes Anliegen, Sie über energieeffiziente Planungsansätze, alternative,
umweltfreundliche Heizsysteme und Fördermöglichkeiten zu informieren. Wir freuen uns, Ihnen
mit dieser Mappe einen ersten Überblick über Ihre Möglichkeiten und das breite Angebot an
Unterstützungen zu überreichen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Planung. Für alle Energiefragen stehen Ihnen die
BeraterInnen von Energie Tirol in der Energieberatungsstelle des Regionalmanagements Osttirol
zur Verfügung. Sichern Sie sich Ihren Termin für ein kostenloses Beratungsgespräch.
Wir verbleiben mit herzlichen Grüßen,
Ihre Gemeinde mit Ihrem Bürgerm
In Kooperation mit:
ENERGIEBERATUNGSSTELLE
OSTTIROL
Welche Heizung ist die richtige für mein Haus? Wo bekomme ich welche Förderungen? Warum bleibt
mein Heizkörper immer kalt? In meinem Haus zieht es – was kann ich tun? Wenn Sie auf solche oder
ähnliche Fragen Antworten suchen, dann ist Energie Tirol für Sie da: ganz in Ihrer Nähe. Die EnergieberaterInnen in der Energieberatungsstelle Osttirol sind Ansprechpartner in allen Energiefragen.
Ihre unabhängigen EnergieberaterInnen
Unsere Energieexperten für Sie. Im RegionsManagement Osttirol stehen sie Ihnen jeden ersten
Freitag im Monat zu einem kostenlosen, 45-minütigen Beratungsgespräch zur Verfügung. Wenn
möglich bringen Sie Pläne sowie Informationen zu bestehenden und/oder voraussichtlichen
Bauteilaufbauten sowie dem Haustechnikkonzept mit.
Sichern Sie sich Ihren Termin in der Energieberatungsstelle Osttirol, RegionsManagement,
T: 04852/72820-576. Weitere Informationen und die Möglichkeit der Online Anmeldung gibt es auf
der Homepage von Energie Tirol unter https://www.energie-tirol.at/beratungsstellen.
In Kooperation mit:
UNSERE
ENERGIE-FÖRDERUNGEN
WAS WIRD GEFÖRDERT?
VORAUSSETZUNGEN & FÖRDERHÖHE
Thermische Solaranlage
Die Förderhöhe beträgt je Solaranlage und Wohnung:
Kollektorfläche
Speicher
Förderung
Ab 6m²
300l
€ 220
Ab 10m²
500l
€ 290
Ab 14m²
800l
€ 360
16m² (Max.!!)
800l
€ 440
Photovoltaikanlage
Förderhöhe:
Je kWp € 75 bei freistehender Anlage bzw. € 100 bei Einbau ins Dach.
Elektrofahrräder / Elektromotorrad
Pro Fahrzeug werden € 75 gefördert.
Die Mitarbeiter im Gemeindeamt stehen Ihnen gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung!
In Kooperation mit:
Stand: Januar 2017
ZUSTÄNDIGKEITEN UND
ANSPRECHPARTNER
GEMEINDEAMT
Telefon:
+43 (0)4852 64333
Email:
[email protected]
Internet:
www.doelsach.at
Amtszeiten:
Mo – Do:
8.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 17.00 Uhr
Fr:
8.00 – 12.00 Uhr
Bauangelegenheiten:
Josef Steiner
T: +43 (0)4852 64333, E: [email protected]
ENERGIEBERATUNG
Energieberatungsstelle Osttirol
RegionsManagement Osttirol
Amlacherstrasse 12, 9900 Lienz
Telefon:
+43 (0)4852 72820-570
Email:
[email protected]
Internet:
www.rmo.at
STROM
TIWAG – Tiroler Wasserkraft AG
Eduard-Wallnöfer-Platz 2, 6020 Innsbruck
Telefon:
+43 (0)512 506070
Email:
[email protected]
Internet:
www.tiroler-wasserkraft.at
In Kooperation mit:
Energie Tirol
Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck
Telefon:
+43 (0)512 589913
Email:
[email protected]
Internet:
www.energie-tirol.at
Wohnbauförderung
Für Ihr neues Zuhause.
Attraktive Kreditkonditionen ü
Neuverträge 5 Jahre zinsfrei ü
Inhaltsverzeichnis
Voraussetzungen
Gebäudebezogene Voraussetzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Personenbezogene Voraussetzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Förderungen
Eigenheime. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Verdichtete Bauweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Wohnung ohne weiteren Grundverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Erwerb und Fertigstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Kreditkonditionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Förderungsabwicklung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Zusatzförderungen
Zuschuss für energiesparende und umweltfreundliche Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Wohnstarthilfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Zuschuss für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Behindertengerechte Maßnahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Zuschuss Sicheres Wohnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Wohnbeihilfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Servicestellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Impressum:
Land Tirol – Abteilung Wohnbauförderung, Eduard-Wallnöfer-Platz 3, 6020 Innsbruck; Für den Inhalt verantwortlich:
Land Tirol – Abteilung Wohnbauförderung; Gestaltung: schlossmarketing.at · Fotos: Land Tirol, Neue Heimat Tirol,
Shutterstock, teamk2 architects, TIGEWOSI, Arch. DI Andreas Walter, Wohnungseigentum, www.komfortlüftung.at,
teamk2 / fa. synthesa – danske holzlasuren, Qualitätsgemeinschaft Erdwärme
Erscheinungsdatum: Jänner 2016
Print
kompensiert
Id-Nr. 1552328
www.druckmedien.at
Gefördertes Wohnen ist leistbares Wohnen!
Ein Zuhause, das den eigenen Vorstellungen entspricht, ist ein
zentrales Bedürfnis im Leben der meisten Menschen. Leider ist es
nicht immer leicht, individuelle Wohnträume zu realisieren, denn
die damit verbundenen Kosten sind vor allem in den dicht besiedelten Zentralräumen für viele Bürgerinnen und Bürger schwer
zu schultern. Für die Landespolitik war und ist es daher ein zentraler Auftrag, wirksame Entlastungsmöglichkeiten für die Bevölkerung zu schaffen, um Wohnen kostengünstiger zu machen.
Gerade der geförderte Wohnbau und die Wohnbauförderung
spielen hier eine große Rolle. Damit künftig noch mehr Haushalte – dem tatsächlichen Bedarf entsprechend – unterstützt
werden können, hat die Landesregierung ein umfassendes Reformpaket zum leistbaren Wohnen umgesetzt. Die Neugestaltung mit günstigeren Rückzahlungskonditionen bietet eine deutliche Verbesserung für bereits bestehende sowie künftige Kredite.
Besonders hervorheben möchte ich dabei die deutliche Reduktion des Zinssatzes und die Herabsetzung der Rückzahlungsraten. Eine spürbare Entlastung für rund 44.000 Kreditnehmerinnen und
Kreditnehmer älterer Verträge! Neue Wohnbauförderungskredite laufen während der ersten fünf
Jahre sogar gänzlich zinsfrei.
Darüber hinaus wurde auch an einigen Schrauben des Bau- und Raumordnungsrechts gedreht, um
Baukosten bereits im Vorfeld zu senken.
Ob Wohnraum oder Infrastruktur einer Gemeinde, Arbeit oder Freizeit, ländliche oder urbane
Pluspunkte: Wenn es um hohe Lebensqualität der Bevölkerung geht, müssen viele Faktoren positiv
zusammenspielen. Als Regierungsmitglied für Wohnbau und Arbeitnehmerförderung, für Gemeinden und Raumordnung setze ich daher auf eine möglichst ganzheitliche und vernetzte Betrachtung einzelner Lebensbereiche. Ich bin davon überzeugt, dass es gelingt, unsere Landesentwicklung mit den richtigen Weichenstellungen weiterhin auf Erfolgskurs zu halten.
Ihr
Johannes Tratter
Landesrat für Wohnbau
|3
Voraussetzungen
Das Land Tirol fördert Vorhaben des Wohnbaus mittels Förderungskrediten, Zuschüssen und Beihilfen.
Eigenheim
Ein Eigenheim ist ein Wohnhaus mit höchstens zwei Wohnungen.
Verdichtete Bauweise
„„ Doppel-, Reihenhäuser bzw. Wohnungen als Teil einer Anlage
„„ Durchschnittlicher Grundverbrauch höchstens 400 m² pro Wohnung
„„ Angemessene Grund- und Baukosten
Wohnung ohne weiteren Grundverbrauch
„„ Errichtung einer Wohnung ohne weiteren Grundverbrauch
(z.B. durch den Einbau einer Wohnung in einen Dachboden)
Erwerb / Fertigstellung
„„ Erwerb: mindestens 10 Jahre alte, nicht wohnbaugeförderte Wohnungen
und Wohnhäuser zu einem angemessenen Preis
„„ Fertigstellung: nicht wohnbaugeförderte Wohnungen, Wohnhäuser
Gebäudebezogene Voraussetzungen
Nutzfläche
„„ Mindestens 30 m² und höchstens 150 m² pro Wohnung
„„ Grundlage der Nutzflächenberechnung: bewilligte Baupläne
Heizwärmebedarf (HWB)
Nachfolgender HWBBGF, RK ist grundsätzlich nachzuweisen (HWB-Berechnung):
HWBBGF, RK (kWh/m²a)
A/V–Verhältnis ≥ 0,8
A/V–Verhältnis ≤ 0,2
36
20
Berechnungsformel: HWBBGF, RK = 26,66 x A/V + 14,67
Die Berechnung des Heizwärmebedarfes hat nach den Bestimmungen der Tiroler Bauordnung
2011 i.d.g.F. zu erfolgen.
4|
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Innovative klimarelevante Heizungs- und
Warmwasserbereitungssysteme
Der Einsatz innovativer klimarelevanter Heizungs- und Warmwasserbereitungssysteme ist Voraussetzung für die Gewährung der Wohnbauförderungsmittel. Dazu zählen z.B.:
„„ Biomasseheizungen
(z.B. Hackschnitzel-, Pelletsheizung, Holzvergaserkessel mit 1000-Liter-Pufferspeicher)
»» Für Kleinfeuerungsanlagen: Ein bestimmter Wirkungsgrad und Emissionsgrenzwerte müssen
eingehalten werden (siehe Wohnbauförderungsrichtlinie).
»» Für ortsfest gesetzte Grund- oder Speicheröfen in Form von Einzelöfen oder als Zentralheizung sind Emissionsgrenzwerte nicht maßgeblich. Der Wirkungsgrad von 85 % ist über die
Kachelofenrichtlinie nachzuweisen.
„„ Anschluss an Biomasse-Fernwärme oder Fernwärme aus Abwärme
„„ Wärmepumpen für Heizzwecke mit Wärmequelle Erdreich oder Grundwasser
»» Hauptheizung mit Niedertemperaturverteilung unter 35 °C
»» Jahresarbeitszahl ≥ 4 (Nachweis mittels Programm „JAZcalc“. Das Berechnungnungsprogramm ist unter www.tirol.gv.at/wohnbau abrufbar.)
»» Wärmemengen- und Stromzähler sowie Abnahmebestätigung (F87) erforderlich
„„ Wärmepumpen für Heizzwecke mit Wärmequelle Luft
»» Hauptheizung mit Niedertemperaturverteilung unter 35 °C
»» Gebäude mit einer Nutzfläche von maximal 300 m²
»» Heizwärmebedarf HWBBGF, RK von maximal 25 kWh/m²a
»» Wärmemengen- und Stromzähler sowie Abnahmebestätigung (F87) erforderlich
„„ Erdgas-Brennwert-Anlagen in Kombination mit einer thermischen Solaranlage, wenn
»» keine Fernwärmeanschlussmöglichkeit gegeben ist oder
»» aus Gründen der Luftreinhaltung (entsprechend Verordnung: Belastete Gebiete (Luft) zum
UVP-G 2000) oder fehlender Lagerungsmöglichkeit der Einsatz biogener Brennstoffe nicht
möglich oder wirtschaftlich nicht zumutbar ist.
„„ Solaranlagen
»» Für Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und zur Unterstützung der Raumheizung sind
nur Kollektoren förderbar, für die eine Produktzertifizierung einer anerkannten Prüfstelle
nach der „Solar-Keymark“-Richtlinie oder dem „Austria Solar“ Gütesiegel vorliegt.
»» Eine Liste von geprüften Kollektortypen ist unter www.solarkeymark.dk abrufbar.
»» Pro Quadratmeter Kollektor-Aperturfläche sind 50 Liter Speicherinhalt vorzusehen.
»» Wärmemengenzähler und Abnahmebestätigung (F89) sind erforderlich.
|5
Foto: teamk2 architects
Personenbezogene Voraussetzungen
„„ Eigentümer oder Bauberechtigter des Baugrundstückes
„„ Österreichische Staatsbürgerschaft oder Gleichstellung
„„ Wohnbedarf
»» Künftiger Hauptwohnsitz in der geförderten Wohnung (ganzjährige, regelmäßige Benutzung)
»» Das Eigentums- oder Nutzungsrecht an anderen Wohnungen ist spätestens 6 Monate nach
Bezug des Eigenheimes oder der Wohnung aufzugeben.
Einkommensgrenzen
„„ Familieneinkommen (1/12 des jährlichen Nettoeinkommens)
Personenanzahl
Obergrenze (€)
1
2.700,-
2
4.500,-
3
4.850,-
4
5.200,-
für jede weitere Person
jeweils 350,- mehr
Werden die Einkommensgrenzen überschritten, wird die Förderung für jeweils begonnene € 100,–,
um welche die festgelegte Einkommensgrenze überschritten wird, um 25 % gekürzt.
6|
Beispiel Einkommen
46.833,€
Jahresbruttobezüge €
8.409,abzügl. SV-Beiträge €
8.488,abzügl. Lohnsteuer €
29.936,Jahresnettobezug
Familieneinkommen
n − Er
Jahresnettoeinkomme
n − Sie (Teilzeit)
Jahresnettoeinkomme
Kind − Lehrling
inkommen
Summe Familiennettoe
€
€
€
€
29.936,14.000,0,43.936,-
3.661,€
Jahreszwölftel (1/12)
4.850,€
(3 Personen)
höchstzulässige Grenze
eit gegeben
ð Förderungswürdigk
Finanzierung
„„ Die Finanzierung muss gesichert sein.
„„ Die Finanzierung kann durch Eigenmittel, eigene Arbeitsleistungen, Bausparkredit, Hypothekarkredit oder sonstige Kredite erfolgen.
„„ Vorrangige Hypothekarkredite sind mittels Festbetragshypothek zu besichern.
„„ Ein Eigenmittelnachweis (mind. 5 % der Gesamtbaukosten) ist nur bei der Errichtung oder
beim Ersterwerb von Wohnungen in verdichteter Bauweise erforderlich.
„„ Eigenheim/Ersterwerb einer Wohnung: Die Laufzeit des Hypothekarkredits muss mindestens
10 Jahre betragen.
„„ Der Sollzinssatz für Hypothekarkredite darf höchstens 1,75 % über dem 3-Monats-Euribor, kaufmännisch gerundet auf die zweite Dezimalstelle liegen. Es muss eine vierteljährliche Zinsanpassung (1. Jänner, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober) vereinbart sein. Grundlage der Zinsanpassung: 3-Monats-Euribor, einen Bankarbeitstag vor dem jeweiligen Anpassungszeitpunkt.
|7
FörderungEN
Eigenheime
Kredit
„„ Fixbetrag in der Höhe von € 37.000,„„ Rückzahlung mit steigender Annuität
„„ Sicherstellung im Grundbuch
Wohnbauscheck
„„ Fixbetrag in der Höhe von € 12.950,„„ Keine Rückzahlung
„„ Keine Sicherstellung im Grundbuch
„„ Freie Verfügbarkeit über das
Eigenheim nach 10 Jahren
Foto: Arch. DI Andreas Walter
Zusatzförderungen
„„ Energiesparende und umweltfreundliche Maßnahmen
„„ Solaranlage
„„ Kinderzuschuss
„„ Sicheres Wohnen
„„ Behindertengerechte Maßnahmen
Kindern errichtet
Beispiel Familie mit 2
ck
hlt den Wohnbausche
ein Eigenheim und wä
12.950,€
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Fix
€ 5.000,der x € 2.500,-
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Energ
€ 2.100,erturfläche
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m²
10
.
z.B
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Solara
22.250,€
Summe
kzahlbar!
Zuschüsse – nicht zurüc
8|
Verdichtete Bauweise
Kredit
Fixbetrag pro m² Nutzfläche, abhängig von den Kriterien durchschnittlicher Grundverbrauch und
förderbare Nutzfläche.
FIXBETRAG pro m² förderbare Nutzfläche
durchschnittlicher Grundverbrauch
Fixbetrag (€)
mehr als
höchstens
pro m²
350 m²
400 m²
600,-
300 m²
350 m²
710,-
250 m²
300 m²
810,-
200 m²
250 m²
920,-
200 m²
1020,-
förderbare NUTZFLÄCHE
Personenanzahl
Nutzfläche
1 oder 2
85 m²
3
95 m²
4 oder mehr
110 m²
Wohnbauscheck (35 % des möglichen Förderungskredits)
„„ Keine Rückzahlungen
„„ Keine Sicherstellung im Grundbuch
„„ Freie Verfügbarkeit über das Doppel-, Reihenhaus oder die Wohnung nach 10 Jahren
„„ Keine Wohnbeihilfe
Zusatzförderungen
„„ Wohnstarthilfe
„„ Energiesparende und
umweltfreundliche Maßnahmen
„„ Solaranlage
„„ Sicheres Wohnen
„„ Behindertengerechte Maßnahmen
Foto: Neue Heimat Tirol
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Wohnung ohne weiteren Grundverbrauch
(z.B. Einbau einer Wohnung in einem Dachboden)
Kredit
Sofern nach den vorstehenden Bestimmungen auf Grund einer verdichteten Bauweise nicht eine
höhere Förderung gewährt werden kann, beträgt die Kreditförderung € 600,- pro m² förderbarer
Nutzfläche.
Wohnbauscheck (35 % des möglichen Förderungskredits)
„„ Keine Rückzahlungen
„„ Keine Sicherstellung im Grundbuch
„„ Freie Verfügbarkeit über die Wohnung nach 10 Jahren
Zusatzförderungen
„„ Energiesparende und umweltfreundliche Maßnahmen
„„ Solaranlage
„„ Sicheres Wohnen
„„ Behindertengerechte Maßnahmen
Erwerb und Fertigstellung
Kredit
„„ Erwerbsförderung
Höhe des Kredits
Personenanzahl
Nutzfläche mindestens
HÖHE (€)
1–2
30 m²
12.000,-
1–2
60 m²
15.000,-
3
85 m²
18.000,-
4
95 m²
21.000,-
5 und mehr
110 m²
23.000,-
„„ Fertigstellungsförderung
Höhe des Kredits
10 |
Personenanzahl
Nutzfläche mindestens
HÖHE (€)
1–2
30 m²
7.000,-
3
85 m²
9.000,-
4 und mehr
95 m²
10.000,-
Wohnbauscheck (35 % des möglichen Förderungskredits)
„„ Für nahestehende Personen nicht möglich
„„ Keine Rückzahlungen
„„ Keine Sicherstellung im Grundbuch
„„ Freie Verfügbarkeit über das Eigenheim oder der Wohnung nach 10 Jahren
Kreditkonditionen
Der Förderungskredit hat eine Laufzeit von maximal 35 Jahren und ist wie folgt zurückzuzahlen:
Zeitraum
Zinssatz
Tilgung
Annuität p.a.
(Zinssatz + Tilgung)
1. bis 5. Jahr
0%
0,5 %
0,5 %
6. bis 10. Jahr
0,5 %
0,5 %
1%
11. bis 15. Jahr
1%
1%
2%
16. bis 20. Jahr
1,5 %
1%
2,5 %
21. bis 25. Jahr
2,5 %
2,5 %
5%
3,5 %
3,5 %
7%
ab dem 26. Jahr
nach dem Auslaufen des Kapitalmarktkredits, spätestens jedoch
ab dem 31. Jahr
5%
5%
10 %
Förderungsabwicklung
Ansuchen − Einreichung
„„ Eigenheime: spätestens 6 Monate nach Baubeginn
„„ Verdichtete Bauweise:
»» Bei Neubau in Eigenregie bis 6 Monate nach Baubeginn
»» Bei Ersterwerb vom Bauträger spätestens 6 Monate nach dem Erwerb (das Bauvorhaben
muss mit Zustimmung des Landes begonnen worden sein)
„„ Erwerbsförderung: spätestens 6 Monate nach dem Erwerb (Datum Kaufvertrag)
„„ Fertigstellungsförderung: vor Fertigstellung
„„ Einreichstellen:
»» Ansuchen auf Gewährung einer Neubau-Förderung (Förderungskredit, Wohnbauscheck,
sonstige Zuschüsse) sind grundsätzlich bei der jeweils zuständigen Bezirkshauptmannschaft
einzureichen.
»» Ansuchen in den Bezirken Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land sind beim Amt der Tiroler
Landesregierung, Abteilung Wohnbauförderung einzureichen.
»» Siehe auch Servicestellen, letzte Seite
Förderungszusicherung
Ausstellung nach positiver Prüfung des Ansuchens
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Sicherstellung des Förderungskredits
Durch Eintragung eines Pfandrechtes und Veräußerungsverbotes im Grundbuch.
Auszahlung der Förderung
„„ Eigenheime und verdichtete Bauweise: nach Zusicherung, Sicherstellung und Baufortschritt
„„ Erwerbs- und Fertigstellungsförderung: nach Zusicherung und Sicherstellung
Zusatzförderungen
Das Land gewährt in Verbindung mit geförderten Neubauvorhaben Zusatzförderungen in Form
eines nicht rückzahlbaren Zuschusses.
Zuschuss für energiesparende und
umweltfreundliche Maßnahmen
Diese Zusatzförderung soll bewirken, dass die Umweltbelastung vermindert, der Energieverbrauch gesenkt und die Heizkosten reduziert werden.
Verbesserter Heizwärmebedarf
Eine Verbesserung des Heizwärmebedarfs in Relation zum vorgeschriebenen HWBBGF, RK (Wohnbauförderungsrichtlinie) bringt nachfolgende Punkte:
„„ Verbesserung ≥ 33 % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Punkte
„„ Verbesserung ≥ 60 % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Punkte
„„ Verbesserung auf Passivhausqualität (HWBBGF, RK ≤ 10 kWh/m²a). . . . . . . . . . . . . . . 11 Punkte
Bei Passivhäusern wird keine zusätzliche Förderung für eine Heizung gewährt. Die Berechnung des
Heizwärmebedarfes hat nach den Bestimmungen der Tiroler Bauordnung 2011 i.d.g.F. zu erfolgen.
Biomasseheizung (Pellets, Stückholz, Hackschnitzel)
Die Errichtung einer Biomasseheizung als alleiniges Heizsystem bringt folgende Punkte:
„„ Gebäude bis 300 m² Nutzfläche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Punkte
„„ Gebäude über 300 m² Nutzfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Punkt
„„ Anschluss an eine bestehende Biomasseheizung (z.B. DG-Ausbau, Zubau). . . . . . . . . ½ Punkt
Anschluss Fernwärme (Biomasse oder Abwärme) �������������������� ½ Punkt
12 |
Wärmepumpe
„„ Gebäude bis 300 m² . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Punkte
„„ Gebäude über 300 m² . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Punkt
3 Teile Umweltwärme
(Erdreich, Grundwasser, Luft)
4 Teile Heizwärme
1 Teil Antriebsenergie (Strom)
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nten Wärmepum
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M
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günstig genutzt
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gedämmte Gebä
rheizung bieten
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Niedertempera
setzungen für
optimale Voraus
Betrieb.
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einen effizient
Quelle: Qualitätsgemeinschaft Erdwärme
Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung
„„ Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung ist im Rahmen der Zusatzförderung förderbar, wenn eine Zu- und Abluftanlage mit einem zentralen, dezentralen oder wohnungsbezogenen Lüftungsgerät (keine Einzellüfter) mit Wärmerückgewinnung installiert wird,
bestimmte Effizienz- und Komfortkriterien erfüllt werden und eine luftdichte Gebäudehülle
ausgeführt wird (siehe Wohnbauförderungsrichtlinie).
„„ Die fachgerechte Ausführung der Anlage ist mittels Abnahmeformular (F88) zu bestätigen.
„„ Eine Liste der förderbaren Komfortlüftungsanlagen ist unter
www.komfortlüftung.at abrufbar.
„„ Gebäude bis 300 m² Nutzfläche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Punkte
„„ Gebäude über 300 m² Nutzfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Punkte
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Eine Komfortlüftungsa
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gli
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gen
Zusatzförderun
Quelle: www.komfortlüftung.at
| 13
Ökologisch vorteilhafte Bauweise − Ökoindex 3
Dieser Index beschreibt die ökologische Qualität der verwendeten Baumaterialien
für die thermische Gebäudehülle und Zwischendecken.
„„ Gebäude bis 300 m²:
OI3TGH-BGF Kennzahl ≤ 140 ����2 Punkte
OI3TGH-BGF Kennzahl ≤ 70����� 3 Punkte
„„ Gebäude über 300 m²:
OI3TGH-BGF Kennzahl ≤ 140 ����� 1 Punkt
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Ökologische Planungs- und Ausführungsqualität
Die Ausführung des Bauvorhabens mit besonders hoher Planungs-, Ausführungs- sowie energetischer und ökologischer Qualität, sofern sie den Anforderungen des klimaaktiv Gebäudestandards
oder vergleichbarer Gebäudezertifizierungssystemen (z.B. Passivhaus nach PHI, Total Quality
Bauen – Österreichische Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) entspricht, bringt folgende Punkte:
„„ Gebäude bis 300 m² Nutzfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Punkt
„„ Gebäude über 300 m² Nutzfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ½ Punkt
Der Gebäude
standard
klimaaktiv er
möglicht
ein umfassen
d nachhaltiges Gebäude
mit höchster
Aufenthaltsqua
lität und sehr
niederen Folg
ekosten.
Foto: teamk2 / fa. synthesa - danske holzlasuren
14 |
Höhe des Zuschusses
Die Höhe des Zuschusses ergibt sich aus der Gesamtzahl der Punkte multipliziert mit der förderbaren Wohnnutzfläche (höchstens 110 m²) und multipliziert mit einem Punktewert von € 10,-.
förderbare NUTZFLÄCHE
Personenanzahl
Nutzfläche
1 oder 2
85 m²
3
95 m²
4 oder mehr
110 m²
130 m², 4 Personen,
Einfamilienhaus mit
kWh/m²a
Heizwärmebedarf 20
ebedarf um ≥ 33 % Verbesserter Heizwärm
rmerückgewinnung
Komfortlüftung mit Wä
equelle Erdreich
Wärmepumpe − Wärm
3
Bauweise − Ökoindex
Ökologisch vorteilhafte
tät
und Ausführungsquali
Ökologische Planungs-
3 Punkte
3 Punkte
2 Punkte
2 Punkte
1 Punkt
che
x 110 m² förderbare Flä
Ergibt 11 Punkte x 10
100,Zusatzförderung: € 12.
Solaranlage
„„ Höhe des Zuschusses: € 210,- pro m² Kollektor-Aperturfläche und 50 l Speicherinhalt, höchstens € 2.100,- pro Wohnung.
„„ Sofern die Solaranlage zur Unterstützung der Raumheizung dient, erhöht sich der Förderungshöchstbetrag auf € 4.200,-.
Auszahlung des Zuschusses
Die endgültige Festsetzung der Förderung und die Auszahlung erfolgt bei Endabrechnung des
Bauvorhabens.
| 15
Wohnstarthilfe
Eine Wohnstarthilfe (Zuschuss) wird Familien für die (teilweise) Finanzierung der Grundkosten im
Zusammenhang mit der Förderung der Errichtung oder des Ersterwerbs einer Eigentumswohnung
in verdichteter Bauweise (mindestens 3 Wohnungen) gewährt und beträgt:
FamilienEinkommen in € (1/12 des jährlichen Nettoeinkommens)
bis 2.000,-
über 2.000,bis 2.200,-
über 2.200,bis 2.400,-
über 2.400,bis 2.600,-
über 2.600,bis 2.800,-
Familie ohne Kind oder mit 1 Kind
16.000,-
14.000,-
12.000,-
10.000,-
8.000,-
12.000,-
10.000,-
14.000,-
12.000,-
16.000,-
14.000,-
Familie mit 2 Kindern
16.000,-
16.000,-
14.000,Familie mit 3 Kindern
16.000,-
16.000,-
16.000,Familie mit 4 Kindern
16.000,-
16.000,-
16.000,-
Der Zuschuss ist mit der Höhe des Grundkostenanteiles limitiert. Bei höheren Einkommen bzw. bei
größeren Haushalten wird die Wohnstarthilfe durch analoge Fortsetzung der Tabelle ermittelt. Es
gelten die Bedingungen eines Wohnbauschecks.
Zuschuss für Kinder
für geförderte Eigenheime in nicht verdichteter Bauweise
„„ Je Kind im Haushalt des Förderungswerbers (Familienbeihilfe)
„„ Je Kind, das bis 10 Jahre nach Zusicherung (Eigenheimförderung) geboren wird;
das Ansuchen muss spätestens ein Jahr nach Geburt des Kindes eingereicht werden
„„ Höhe des Zuschusses: € 2.500,„„ Auszahlung: bei Endabrechnung des Bauvorhabens bzw. nach Prüfung der Förderungsvoraussetzungen
16 |
Foto: TIGEWOSI
Behindertengerechte Maßnahmen
Höhe des Zuschusses: 65 % der erforderlichen Mehrkosten
Zuschuss Sicheres Wohnen
„„ Für barrierefrei ausgestaltete Eigenheime, Reihenhäuser und Gebäude
mit bis zu 5 Wohnungen (entsprechend den Vorgaben der Wohnbauförderungsrichtlinie)
„„ Höhe des Zuschusses: € 1.450,- pro Eigenheim, Reihenhaus oder Wohnung
„„ Auszahlung: bei Endabrechnung des Bauvorhabens
| 17
Wohnbeihilfe
Gebäudebezogene Voraussetzungen
Wird für ein mit einem Förderungskredit gefördertes und in verdichteter Bauweise errichtetes
Objekt gewährt.
Personenbezogene Voraussetzungen
Österreichische Staatsbürgerschaft oder Gleichstellung oder seit mindestens 5 Jahren mit Hauptwohnsitz in Tirol gemeldet.
Förderung
Monatlicher Zuschuss in Höhe der Differenz aus anrechenbarem und zumutbarem Wohnungsaufwand (richtet sich z.B. nach Familiengröße, Einkommen, Kosten, Art der Finanzierung und Zinsniveau). Beihilfen unter € 7,- werden nicht gewährt.
Foto: Wohnungseigentum
18 |
en
mit 20 Mietwohnung
Beispiel Wohnanlage
lkon und einem
hnnutzfläche, 5 m² Ba
Wohnung mit 80 m² Wo
z
Tiefgaragenabstellplat
Antragsteller:
n im Jahreszwölftel
d; Familieneinkomme
Familie mit einem Kin
.475,- geteilt durch 12)
Monatsgehältern zu € 1
€ 1.720,- (entspricht 14
Finanzierung:
Bankkredit
it
Wohnbauförderungskred
Baukosten
hnung):
lfe (bei Bezug der Wo
Berechnung der Beihi
4,95%)
Bankkredit (Annuität
redit
gsk
run
+ Wohnbauförde
beitrag
en
ost
gsk
+ Instandhaltun
ol
schuss des Landes Tir
zu
ten
itä
- abzüglich Annu
+10 % MwSt
gsaufwand
anrechenbarer Wohnun
%
ufwand € 1.720,- x 9,1
gsa
un
hn
zumutbarer Wo
h
ol monatlic
Beihilfe des Landes Tir
€90.600,€81.600,€ 172.200, 374,€
34,€
34,€
112,€
330,€
€33,363,€
€157,206,€
Förderungsabwicklung
Ansuchen – Einreichung
„„ Frühestens 3 Monate vor der geplanten Fertigstellung des Objektes
„„ Folgeansuchen innerhalb von 3 Monaten nach Auslaufen der vorherigen Beihilfe (ansonsten
erfolgt keine kontinuierliche Weitergewährung)
„„ Einreichstellen:
»» Ansuchen auf Gewährung einer Beihilfe sind grundsätzlich bei der jeweils zuständigen Bezirkshauptmannschaft einzureichen; Ausnahme: Beihilfe für objektgeförderte Wohnungen
»» Ansuchen in den Bezirken Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land und Behilfeansuchen für
objektgeförderte Wohnungen sind beim Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Wohnbauförderung, einzureichen
»» Siehe auch Servicestellen, letzte Seite
Förderzusage
„„ Ausstellung nach positiver Prüfung des Ansuchens
„„ Die Förderung wird jeweils für ein Jahr gewährt
Auszahlung der Förderung
„„ Nach Förderungszusage, monatlich
| 19
Servicestellen
Amt der Tiroler Landesregierung
Bezirkshauptmannschaft Landeck
Abteilung Wohnbauförderung, Landhaus 1
Innstraße 5, 6500 Landeck
Eduard-Wallnöfer-Platz 3, 6020 Innsbruck
[email protected]
[email protected]
Tel.: +43 (0)5442 6996-5431
Tel.: +43 (0)512 508-2732
Fax: +43 (0)5442 6996-745435
Fax: +43 (0)512 508-742735
Bezirkshauptmannschaft Lienz
Stadtmagistrat Innsbruck
Dolomitenstraße 3, 9900 Lienz
Maria-Theresien-Straße 18, 6020 Innsbruck
[email protected]
[email protected]
Tel.: +43 (0)4852 6633-6700
Tel.: +43 (0)512 5360-2180
Fax: +43 (0)4852 6633-746505
Fax: +43 (0)512 5360-1785
Bezirkshauptmannschaft Reutte
Bezirkshauptmannschaft Imst
Obermarkt 7, 6600 Reutte
Stadtplatz 1, 6460 Imst
[email protected]
[email protected]
Tel.: +43 (0)5672 6996-5741
Tel.: +43 (0)5412 6996-5318
Fax: +43 (0)5672 6996-745605
Fax: +43 (0)5412 6996-745394
Bezirkshauptmannschaft Schwaz
Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel
Franz-Josef-Straße 25, 6130 Schwaz
Hinterstadt 28, 6370 Kitzbühel
[email protected]
[email protected]
Tel.: +43 (0)5242 6931-5954
Tel.: +43 (0)5356 62131-6373
Fax: +43 (0)5242 6931-745805
Fax: +43 (0)5356 62131-746375
Bezirkshauptmannschaft Kufstein
Bozner Platz 1-2, 6330 Kufstein
[email protected]
Tel.: +43 (0)5372 606-6063
Fax: +43 (0)5372 606-746005
Weiterführende Informationen zu sämtlichen
Förderungen und Antragsformulare
finden Sie im Internet unter:
www.tirol.gv.at/wohnbau
Moderner Wohnkomfort durch Wohnraumlüftungsanlagen
mit Wärmerückgewinnung
Komfortlüftungen
Gesund, komfortabel und energieeffizient wohnen
Quellenverzeichnis
S. 5: digitalvision
S. 13: teamk2 [architects] ZT GmbH, Innsbruck
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: Energie Tirol, Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck, Tel. (0512) 589913, Fax DW 30, E-Mail: [email protected] |
Für den Inhalt verantwortlich: DI Bruno Oberhuber, Energie Tirol | Konzept und Redaktion: DI Andreas Greml, FHS Kufstein Tirol; DI Roland Kapferer,
Energie Tirol; Ing. Wolfgang Leitzinger; CONTEXT, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Hall in Tirol | Visualisierung: DI Matthias Wegscheider, Energie Tirol |
Layout: Christian Waha + Elke Puchleitner, Innsbruck | Titelfoto: digitalvision | Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein
April 2013
Komfortlüftungen
Gesund, komfortabel und energieeffizient wohnen
4
Vorwort
5
Moderner Wohnkomfort
6
Funktionsweise
8
Luftqualität
10
Wichtige Hinweise
12
Lüftung und Heizsystem
13
Voraussetzungen
14
Förderungen und Beratung
Die Publikation wurde im Rahmen der Programmlinie »Haus der Zukunft«
von Energie Tirol erstellt. Diese Programmlinie wird im Auftrag des
Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie durch
die Forschungsförderungsgesellschaft abgewickelt.
Damit eine Wohnraumlüftung auch zur Komfortlüftung wird, ist
eine fachgerechte Ausführung sehr wichtig. Voraussetzung für eine
problemlose und kostengünstige Umsetzung ist ein frühzeitiges
Zusammenwirken der ausführenden Unternehmen. Dabei ist die
Kooperation von ArchitektInnen, BaumeisterInnen und InstallateurInnen bereits in der Planungsphase unabdingbar. Übrigens, je früher
die Entscheidung für eine Komfortlüftung fällt, desto einfacher und
kostengünstiger lässt sie sich umsetzen. Wie Lüftungsanlagen technisch ausgeführt werden, und auf welche Komponenten besonders
geachtet werden soll, erfahren Bauherren in der vorliegenden Broschüre von Energie Tirol.
DI Bruno Oberhuber
Geschäftsführer Energie Tirol
4
Moderner Wohnkomfort
Viel Sonnenlicht, angenehme Raumtemperaturen und immer frische Luft – maßgeblich für den Erfolg moderner Bautechnik ist
der außerordentlich hohe Wohnkomfort
für die BewohnerInnen. Erst durch den Einbau einer Komfortlüftungsanlage wird die
ausgezeichnete Raumluftqualität erreicht.
darin, dass die zugeführte Frischluft zuvor mit
einem Filter von Staub, Pollen und Sporen gereinigt
wird. Durch die geringen Strömungsgeschwindigkeiten der erwärmten Luft tritt keine Zugluft auf.
Wohnraumlüftungsanlagen helfen außerdem, Bauschäden durch Schimmelbildung zu vermeiden.
Eine Komfortlüftungsanlage bietet Frischluft
rund um die Uhr, und das bei jeder Witterung
und ohne lästiges Lüften. Gleichzeitig ist ein
Öffnen der Fenster jederzeit möglich. Der äußerst
geringe Energieverbrauch in energieeffizienten
Neubauten und Sanierungen ist nur mit einer
Lüftungsanlage möglich.
Neben der Möglichkeit die Lüftungsstufe manu­ell
oder über ein Zeitprogramm einstellen zu kön­nen,
wird die automatische Regelung der Luftmenge
über einen Luftqualitätsfühler emp­fohlen. Wer
gerne zwischendurch über Fenster lüftet, kann
dies ohne Einschränkungen tun.
Einfache und individuelle Bedienung
Behaglichkeit durch neues Bauen
Heizkostenersparnis und
Wirtschaftlichkeit
Niedrigenergie- und Passivhäuser setzen den
Einbau von Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung voraus. Behaglichkeit und Energieeinsparungen werden dabei durch ein ausgeklügeltes Baukonzept erreicht. Gute Wärmedämmung und eine Bauausführung ohne Wärmebrücken, Fugen und Ritzen sorgen für angenehm
warme Wandoberflächen und schaffen ein behagliches Raumklima.
Hohe Energieverluste durch Fensterlüftung gehören bei Komfortlüftungen der Vergangenheit
an. Mit einem Wärmetauscher wird die warme
Abluft aus den Innenräumen für die Erwärmung
der Frischluft genutzt. Die Wärmerückgewinnung
liegt bei effizienten Geräten über 70 Prozent. Für
die Investition in eine Lüftungsanlage spricht
neben Komfortgründen die Sicherung der langfristigen Wertbeständigkeit eines Gebäudes.
Komfortlüftungsanlagen
sorgen durch ständige Frischluftzufuhr für hohe Raumluftqualität,
führen Schadstoffe, Gerüche
und überschüssige Feuchtigkeit
ab und helfen, Schimmelschäden
zu vermeiden,
filtern die Frischluft von Staub,
Pollen und Sporen, auch Fliegen
und Mücken bleiben draußen,
entlasten AllergikerInnen durch
den Einsatz spezieller Pollenfilter,
schützen vor Außenlärm
und bieten einen erhöhten
Einbruchsschutz,
sparen Energie und machen
Niedrigenergie- und Passivhäuser
erst möglich,
sichern den Werterhalt
eines Gebäudes.
Saubere Raumluft ohne Fensterlüften
Laut Untersuchungen müsste für eine hohe Luftqualität je nach Personenanzahl und Raumgröße
alle ein bis zwei Stunden eine Stoßlüftung durchgeführt werden. Lüftungsanlagen gewährleisten
eine ständige Frischluftzufuhr und führen gleichzeitig Schadstoffe, Gerüche und überschüssige
Feuchtigkeit ab. Ein besonderer Vorteil besteht
Es gibt viele Bezeichnungen für Lüftungsanlagen im
Wohnbereich ohne definierte Komfortstandards, wie
z.B. Kontrollierte Wohnraumlüftung, Zu- und Abluftanlage, Bedarfslüftung usw.
Eine Komfortlüftung ist eine Wohnraumlüftungsanlage mit konkreten Anforderungen und Qualitätskriterien (siehe Seite 14). Sie ist auf hohen Komfort
und ausgezeichnete Energieeffizienz ausgelegt.
Vertiefende Informationen zu Wohnraumlüftungsanlagen sind auf www.komfortlüftung.at zu finden.
5
Funktionsweise
Eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung besteht
im Wesentlichen aus einem zentralen Lüftungsgerät und einem
Luftleitsystem. Über die Luftleitungen wird den Wohnräumen
ständig Frischluft zugeführt und die »verbrauchte« Luft wieder
abgeführt. Grundlegend für die Energieeffizienz ist die Nutzung
der warmen Abluft zur Erwärmung der Frischluft.
Die frische Außenluft wird über die Außenluftansaugung dem Lüftungsgerät
zugeführt. Im Lüftungsgerät wird die Außenluft gefiltert und erwärmt. Dazu
wird sie über einen Wärmetauscher geführt und mit der warmen Abluft aus
dem Gebäude temperiert. Frischluft und Abluft kommen dabei nicht in Berührung. Über die Zuluftleitung wird die Frischluft in die Wohn- und Schlafräume
geleitet. Anschließend gelangt sie über den Gang zu Küche und Sanitärräumen.
Von dort kommt die »verbrauchte« Luft über die Abluftleitung wieder zurück
zum Lüftungsgerät, wird im Wärmetauscher zur Erwärmung der Frischluft genutzt und anschließend über die Fortluftleitung ins Freie geführt.
Außenluft
Zuluft
Abluft
Fortluft
Telefonie-Schalldämpfer
7
6
5
8
4
1
3
2
6
Wichtigste Bestandteile
1 Außenluftansaugung: Die Außenluftansaugung befindet sich an
einem unbelasteten Ort (möglichst
nicht hin zur Straße, zu Parkplätzen,
etc.). Von dort wird die Außenluft
entweder direkt oder über einen
Erdwärmetauscher zum Lüftungsgerät geführt. Ist ein Erdwärmetauscher vorhanden, kommt die Luft im
Winter bereits auf ca. 0° C bzw. im
Sommer auf ca. 22° C temperiert
zum Lüftungsgerät.
2 Zentrales Lüftungsgerät: Das
Zen­tralgerät der Lüftungsan­la­ge
sollte an einem möglichst frost­
freien, leicht zugänglichen Ort, nahe
der Außenwanddurchfüh­rung der
Luftleitungen installiert werden.
Das Gerät besteht aus einem Filter,
Rohrsystem
Ventilatoren und dem Wärmetauscher. Im Wärmetauscher wird die
Wärme der Innenraumluft auf die
Frischluft übertragen, ohne dass
dabei Abluft und Zuluft in Berührung kommen.
3 Geräteschalldämpfer: Im oder
nach dem Zentralgerät sorgt ein
Geräteschalldämpfer dafür, dass die
Geräusche des Gerätes nicht in den
Wohnbereich dringen.
Das Verrohrungssystem ist ein zentraler Teil der
Anlage und besteht aus dem Zuluft- und dem Abluftrohrsystem. Die gewählte Verrohrung hängt
vorwiegend vom Grundriss des Gebäudes und
den Platzverhältnissen ab. Unterschieden wird
zwischen einer Sternverrohrung und einer Verrohrung mit Abzweigern. Beide Systeme haben
individuelle Vorteile. Bei der Auswahl hilft die
langjährige Erfahrung der PlanerInnen bzw. InstallateurInnen.
4 Zuluftleitung: Über das Zuluftsystem wird die frische, temperierte Luft den Wohn- und Schlafräumen zugeführt.
5 Überströmöffnungen: Von den
Wohn- und Schlafräumen wird die
Luft mittels Überströmöffnungen
in die Küche sowie in die Sanitärräume geleitet und anschließend
über die Abluftleitung abgesaugt.
6 Abluftleitung: Die »verbrauchte«
Luft gelangt über die Abluftleitung
zum Lüftungsgerät. Dort wird über
den Wärmetauscher die Wärme der
Abluft genutzt, um die Frischluft zu
temperieren. Da­nach wird die Luft
über die Fortluft­leitung ins Freie
geführt.
Sternverrohrung
Bei einer Sternverrohrung
werden meist mehrere Rohre
je Raum mit geringerem Rohrdurchmesser eingesetzt, wodurch die Integration in Decken
oder Fußböden erleichtert wird.
Die Telefonie­s challdämpfung
kann zentral über die Verteilkästen erfolgen, und die Ein­
regulierung ist einfach möglich.
7 Telefonie-Schalldämpfer: Sind
zwei Räume mit einer gemeinsamen Luftleitung verbunden, muss
zur Verhinderung einer Schallübertragung zwischen den Räumen ein
Telefonie-Schalldämpfer eingebaut
werden.
8 Steuerung: Die Anpassung der
Luftmenge erfolgt vorzugsweise
auto­matisch über Luftqualitäts­­
füh­ler. Zusätzlich kann manuell die
Lüftungsstufe bei Bedarf verändert
oder mittels Zeitprogramm einge­
stellt werden. Die Anzeige des Betriebs- und Filterzustandes und die
Bedienung der Anlage erfolgen
über eine Bedieneinheit in der
Wohnebene.
Verrohrung mit Abzweigern
Die Vorteile der Verrohrung
mit Abzweigern sind kürzere
Leitungen und niedrigere
Kosten bei der Errichtung.
7
Luftqualität
CO2 [ppm]
Die fachgerechte Ausführung einer Komfortlüftung ist von entscheidender Bedeutung für eine hohe Luftqualität und ein behagliches Raumklima. Dabei spielen die Luftmengenanpassung, die
Strömungsgeschwindigkeit, ein guter Filter und auch die individuell
passende Wahl des Lüftungsprinzips eine Rolle.
Alle 2 Stunden lüften!
Mindestvorgabe Lebensministerium
Pettenkofer Grenze
20
21
22
23
0
1
2 Uhr
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
Eine hohe Luftqualität kann nur durch ausreichenden und kontinuierlichen
Luftaustausch erzielt werden. Um eine Anreicherung mit Schadstoffen, Gerüchen und Feuchtigkeit zu verhindern, müsste bei einer Lüftung über Fenster
ein Wohnraum etwa alle ein bis zwei Stunden durchgelüftet werden. Mit einer
Lüftungsanlage wird dauerhaft frische und gefilterte Außenluft zugeführt und
die verbrauchte Abluft abgeführt.
Messung Schlafzimmer zwei Personen auf 16 m 2
Behaglichkeit durch richtige Luftmenge
Nach etwa zwei Stunden ist die Mindestvorgabe
des Lebensministeriums an die Innenraumluftqualität von 1.400 ppm Kohlendioxid überschritten. Spätestens dann müsste für einen
gesunden Schlaf gelüftet werden.
Beim Einsatz von Lüftungsanlagen ist die zugeführte Frischluftmenge entscheidend für ein behagliches Raumklima. Wird zu wenig Luft eingebracht,
muss zusätzlich über Fenster gelüftet werden, um die verbrauchte Luft abzuführen. Zuviel Frischluft hingegen kann im Winter eine zu geringe Luftfeuchtigkeit zur Folge haben. Bei modernen Anlagen erfolgt dies über Luftqua­
litätsfühler. Sind gerade keine Personen anwesend, wird die Luftmenge
auto­m atisch reduziert. Im Normalbetrieb wird die Luftzufuhr erhöht, da mehr
Luftfeuchtigkeit durch Personen und durch Nutzung von Küche und Bad entsteht und Gerüche und Schadstoffe abgeführt werden müssen.
Kohlendioxid entsteht bei der Atmung von
Personen und ist eine Kenngröße für die
Luftqualität.
Bereits nach einer Stunde wird in einem Schlafzimmer mit zwei Personen der Grenzwert für
gute Innenraumluft von 1.000 ppm Kohlendioxid
erreicht.
Typische Lüftungsstufen
Lüftungsstufe
1. Abwesenheitsstufe
2. Normalstufe
3. Intensivstufe (Party)
Prozent vom maximalen Volumenstrom
30 %
70 %
100 % (mit zeitlicher Begrenzung)
Um eine zufriedenstellende Lüftung zu gewährleisten, werden die Luftmengen
für jeden Raum nach der geplanten Belegungsanzahl und Nutzungsart ausge­
legt. Bei einer davon abweichenden bzw. geänderten Belegung der Räume sind
die Luftmengen für den Betrieb entsprechend anzupassen, um trockene Raumluft im Winter zu vermeiden. Bei Inbetriebnahme der Anlage sind die jeweiligen
Luftmengen raumweise einzuregulieren.
8
Zuluft-Raum
Schlafzimmer
Kinderzimmer für zwei Kinder
Kinderzimmer für ein Kind
Wohnzimmer für vier Personen
empfohlener Zuluftvolumenstrom
50 m³/h
50 m³/h
25 m³/h
0 … 60 m³/h (siehe Kaskadenprinzip)
Abluft-Raum
Küche
Bad
WC
Abstellraum
empfohlener Abluftvolumenstrom
60 m³/h
40 m³/h
20 m³/h
10 m³/h
Die Bemessung erfolgt entsprechend der
Raumbelegung und der Aktivität. D.h. eine
schlafende Person benötigt etwa 25 m³ Frischluft
pro Stunde, eine sitzende Person etwa 30 m³ pro
Stunde. Da Wohnzimmer im Regelfall nur kurzzeitig
voll belegt sind, werden geringere Luftmengen
angesetzt. Siehe dazu auch den Tipp bei der
folgenden Grafik des Kaskadenprinzips.
Gibt es mehrere Bäder oder WCs sollten die
Volumen­s tröme entsprechend der Nutzungsintenstät
eingestellt werden. Der Gesamtabluftvolumenstrom sollte nicht größer sein, als der Zuluft­
volumenstrom.
Schadstoffabfuhr im Kaskadenprinzip
Kaskadenprinzip
Um eine gute Luftqualität zu erzielen, aber möglichst wenig Luft zu benötigen, setzt das Komfortlüftungskonzept auf das Kaskadenprinzip. Bei
diesem bewährten Prinzip wird die Luft mehrfach
genutzt: Als Erstes werden die Auf­enthaltsräume
(Schlafzimmer, Kinderzimmer, Arbeitszimmer)
mit der frischen Zuluft versorgt. Anschließend
gelangt die Luft in den Vorraum (Überström­zone),
der somit keine eigene Zuluft benötigt. Liegt das
Wohnzimmer in der Durch­strömungsrichtung
zwischen Vorraum und Kü­che, dann sollte der
Wohnraum ebenfalls in die Durchströmung eingebunden werden. Die Vor­teile dieses Prinzips
sind nebenstehend erläu­tert.
Tipp
Grenzen Räume mit großer Abluftmenge (Küche)
an das Wohnzimmer, kann das Wohnzimmer als
zusätzlicher Überströmraum konzipiert werden.
Das bedeutet, dass der direkt zugeführte Zuluft­s trom
deutlich reduziert oder ganz weggelassen werden
kann, ohne dass die Luftqualität merklich abnimmt.
Die daraus resultierende Verringerung der
Gesamtluftmenge bezogen auf die Wohn­e inheit
bewirkt eine höhere Raumluftfeuchte im Winter
und reduziert den Stromverbrauch sowie die
Lüftungs­wärmeverluste. Gleichzeitig wird durch
den Abluftüberschuss des Wohn-Ess-Küchenbereichs
bei geschlossenen Türen eine Übertragung von
Essens­g erüchen auf andere Räume verhindert.
Lage und Art der Lufteinbringung
Bei der Auswahl und Platzierung von Zuluftaus­
lässen ist grundsätzlich zu beachten, dass der
Luftstrom nicht direkt auf eine eventuell nahegelegene Abluft- oder Überströmöffnung gerichtet
ist. Die Zuluft kann bodennah über Gitter (Quell­
lüftung) oder deckennah mit gerichteter Ein­
strömrichtung (Induktionslüftung) eingebracht
werden. Beide Systeme sind bezüglich erziel­barer
Luftqualität und Komfort als gleichwertig anzusehen. Bei einer Induktionslüftung besteht die
Möglichkeit alle Luftdurchlässe an den Wän­den,
die an den Vorraum angrenzen, anzubrin­gen und
damit die Rohrleitungslängen zu mini­mieren.
Keine Zugluft durch geringe
Luftgeschwindigkeiten
Durch Luftgeschwindigkeiten unter 0,1 m/s kann
Zugluft ausgeschlossen werden. Nur unmittelbar
bei den Ventilen und damit außerhalb des
Aufenthaltsbereiches ist eine leichte Strömung
wahrnehmbar. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Komfortlüftung ist insgesamt viel geringer
als jene, die durch die Wärmeabgabe von Heizkörpern verursacht wird.
Leiser Betrieb durch Schalldämpfer
Bei fachgerechter Ausführung wird eine Komfortlüftung nicht als störend wahrgenommen. Voraussetzung dafür ist die Einhaltung eines Schallpegels
von 25 Dezibel (entspricht der Ö-Norm). ExpertInnen empfehlen für Schlafräume einen Pegel
unter 23 Dezibel. Der Einbau von Schalldämpfern,
großzügig dimensionierte Luftleitungen und geeignete Durchlässe (Ventile) sichern einen leisen
Betrieb.
Abluft
Überströmung
Zuluft
Quelllüftung
Abluft
Bad
Gang
Wohnraum
Überströmöffnung - Türzarge
Überströmöffnung - Schleiftüre
Quellauslass
Induktionslüftung
Abluft
Zuluft
Abhängende Decke
Überströmöffnung - Schleiftüren
Maximal empfohlene Schalldruckpegel
Raum
Schlafzimmer, Kinderzimmer
Wohnzimmer
Wohnküche
Reine Arbeitsküche/Kochnische
Bad, WC, Abstellraum
max. Schalldruckpegel
23 dB(A)
25 dB(A)
25 dB(A)
27 dB(A)
27 dB(A)
Schallquelle
typische Schalldruckpegel (in 1 m Abstand)
Geschirrspüler
50 … 55 dB(A)
Kühlschrank
35 … 45 dB(A)
Notebook
25 … 35 dB(A)
Atemgeräusch
23 … 27 dB(A)
Optimierte Anlagen erreichen in den Wohnund Schlafräumen einen nicht wahrnehmbaren
Schalldruckpegel von unter 20 dB(A).
Eine Erhöhung um 10 dB wird als
doppelt so laut empfunden.
9
Wichtige Hinweise
Für einen optimalen Betrieb der Komfortlüftungsanlage sollte bestimmten Komponenten des Lüftungssystems wie Wärmetauscher, Filter und Verrohrung erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Besonders umweltfreundlich ist die
Nutzung von Erdwärme für die Temperierung der Außenluft.
Das zentrale Lüftungsgerät
Plattenwärmetauscher
Rotationswärmetauscher
Bei der Auswahl des Lüftungsgerätes sollte neben
einer hohen Effizienz (Strombedarf, Wärmerückgewinnung) und geeigneten Akustik auch auf die
Möglichkeit der Feinfilterung und die einfache
Austauschbarkeit von Komponenten geachtet
werden.
Wärmetauscher:
Wärmerückgewinnung und Geräteeffizienz
Wie der Name schon sagt, tauscht bzw. überträgt
der Wärmetauscher die Wärme von der Abluft auf
die Zuluft. Die beiden Luftströme sind dabei stets
getrennt und kommen nicht miteinander in Berührung. Am Markt werden Platten- und Rotations­
wärmetauscher angeboten. Beide Sys-teme sind
sehr gut für Wohnraumlüftungsgeräte geeignet.
Prüfung und Kennwerte
Neue Lüftungsgeräte verfügen über eine Prü­fung
nach der ÖNORM EN 13141-7. Geräte mit einer Prüfung des Passivhausinstitutes können mit einem
Abschlag von -5 % und Prüfungen nach DIBt (z.B.
TZWL) mit einem Abschlag von -14 % grob umgerechnet werden. In der nachfol­genden Tabelle sind
die empfohlenen Mindest- und Zielwerte für die
verschiedenen Prüfungen aufgelistet.
Wärmetauscher: Prüfung und Kennwerte
Prüfreglement
Kennwert
(ohne Kondensat)
ÖNORM EN 13141-7
Fortluft-Temperaturverhältnis
Passivhausinstitut (PHI) Wärmebereitstellungsgrad
DIBt-TZWL
Wärmebereitstellungsgrad
EN = Europanorm
DIBt = Deutsches Institut für Bautechnik
TZWL = Europäisches Testzentrum für
Wohnungslüftungsgeräte e.V.
10
Filter: Weniger Staub und Pollen
durch richtigen Filter
Je nach Filterqualität wird die Außenluft von
Staub, Pollen, Sporen und Ruß gereinigt. Ab der
Klasse M6 kann von einer ausrei­chenden Filterwirkung für Pollen ausgegangen werden. Von
ExpertInnen wird aufgrund des höheren Abscheidegrades die Filterklasse F7, für Sporen-­Allergi­
kerInnen die Filterklasse F8 bzw. F9 empfohlen.
Vor allem Belastungen durch Grob- und Feinstaub
über 1μm werden durch einen Filter deutlich gesenkt. Feinststaubpartikel unter 1 μm und Gerüche
können auch durch hochwertige Filter nur teilweise herausgefiltert werden. Eine höhere Filterqualität als F9 erzeugt zu hohe Druckverluste und
Kosten und wird deswegen nicht empfohlen.
Taschen- und Kassettenfilter
Je höher die Filterklasse, desto größer muss die
Filteroberfläche sein. Um eine gute Filterwirkung
bei geringem Strombedarf zu erreichen, sollten
Taschen- oder Plisseefilter (eng gefaltetes Filter­
vlies) gewählt werden. Der Filter ist entweder bei
der Außenluftansaugung oder direkt im Lüftungsgerät eingebaut. Die Anlage sollte im Wohnraum
eine Anzeige für den notwendigen Filterwechsel
haben.
Qualitätsklassen und Filterwirkung
Empfohlener Zielwert
Mindestwert
>70 %
>75 %
>84 %
>75 %
>80 %
>89 %
Rückgewinnung der Feuchte
Spezielle Wärmetauscher können nicht nur die
Wärme, sondern auch die Feuchte von der Abluft
auf die Zuluft übertragen. Dabei werden Übertragungsraten von ca. 50 bis 70 Prozent erreicht. Die
Feuchteübertragung ist hygienisch unbedenklich,
wenn kein Kondensat entsteht.
Partikel Pollen, Grobstaub
Sporen
größer 10 μm
größer 1μm
Filterklasse
G4
M6
F7*
F8
F9**
85
99
99
99
99
Filterwirkung %
15
%
50
%
85
%
95
%
98
* generelle Empfehlung
** für Sporen-AllergikerInnen
Filter sollten unabhängig von der Filterwechselanzeige einmal im Jahr ausgetauscht werden.
Sie können mit dem normalen Hausmüll entsorgt
werden. Ein Waschen der Filter ist nicht möglich,
da dadurch die Filterstruktur zerstört wird.
%
%
%
%
%
Das Rohrsystem
Geringer Strombedarf
Das Rohrsystem ist ein äußerst wichtiger Teil der
Anlage und besteht im Wesentlichen aus dem
Zuluft- und dem Abluftrohrsystem. Die Rohrleitungen müssen die gleiche Lebensdauer aufweisen wie das Gebäude. Entscheidend ist nicht die
Materialwahl (Kunststoff oder Metall), sondern
der richtige Rohrdurchmesser, die Einhaltung
der Brennbarkeitsklasse »B«, die Formbeständigkeit sowie eine glatte Innenoberfläche der Rohre.
Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl eines
bestimmten Lüftungsgerätes ist der Strombedarf.
Die Messgröße, die einen Vergleich ermöglicht, ist
die gesamte elektrische Leistungsaufnahme des
Geräts bei sauberem Filter: Für ein Luftvolumen
von 1 m³/h sollten maximal 0,45 Watt benötigt
werden. Sehr gute Anlagen benötigen deutlich
unter 0,30 Watt.
Auf leichte Reinigung achten
Aktuelle Untersuchungen zeigen in Zuluftleitun­
gen bei Feinfilterung auch nach mehr als 10 Jahren Betrieb eine saubere Oberfläche. Bei Abluft­
leitungen hingegen kommt es prinzipbedingt zu
Staubablagerungen, die alle 5-10 Jahre zumindest
grob entfernt werden sollten. Grundsätzlich ist daher reinigungsfreundlichen Systemen und Rohrführungen unbedingt der Vorzug zu geben. Nicht
reinigbare Rohre (z.B. Alufolienschläuche) sind
aus diesem Grund für nicht zugängliche Bereiche
ungeeignet.
Ausreichende Rohrdurchmesser vorsehen
Grundsätzlich richtet sich der Rohrdurchmesser
nach der erforderlichen Luftmenge. Die Luftgeschwindigkeit sollte in der Hauptluftleitung
2,5 m/s und in der Luftleitung zum Raum 2 m/s
nicht überschreiten. Zielwert sind Luftgeschwindigkeiten von 1,5 m/s.
Rohrdurchmessermax. Luftmenge (m³/h)
(mm)
1,5 m/s
2,0 m/s 2,5 m/s
62
75
80
100
125
150
160
200
250
300
16
24
25
40
65
95
110
170
260
380
22
32
35
55
90
120
140
220
350
510
-
70
110
160
180
280
440
630
Richtige Luftdurchlässe (Ventile) auswählen
Die richtige Auswahl der Luftdurchlässe kann nur
von SpezialistInnen vorgenommen werden. Die
Ventile sollten leicht zu reinigen sein und sich
beim Putzen nicht verstellen (Fixierung der Einstellung sollte möglich sein).
Strombedarf von Lüftungsanlagen
Luftmenge max. 0,45 W pro m³/h 0,30 Watt pro m³/h
120 m³/h
54 Watt
36 Watt
180 m³/h
81 Watt
54 Watt
Eine Komfortlüftung gewinnt auch bei ganzjäh­
rigem Betrieb mehr als fünfmal mehr Energie zu­
rück als sie Strom benötigt. Durch die Kosten für
Wartung und Filter ergibt sich für den Betrieb
einer Anlage eine ausgeglichene Bilanz zwischen
Einsparungen und Betriebskosten.
Nutzung von Erdwärme
Mit einem Erdwärmetauscher kann die Außenluft
im Winter bis auf ca. 0° C vorgewärmt bzw. im
Sommer auf ca. 22° C abgekühlt werden.
Eine Kühlung des Gebäudes ist mit einer Kom­fort­
lüftung jedoch nicht realisierbar. Entschei­dend
für kühle Räume sind der ausreichende Schutz der
Innenräume vor Sonneneinstrahlung und die unterstützende Nachtlüftung über Fenster.
Erdwärmenutzung über
Sole-Erdwärmetauscher
Luft-Erdwärmetauscher werden von Experten nicht
mehr empfohlen. Hygienisch problemlos sind
Sole-Erdwärmetauscher, bei diesen wird ein mit
einem Frostschutzgemisch versetzter Wasserkreislauf im Erdreich geführt. Die Energie des Erdreichs
wird dann mit einem Wärmetauscher vor dem
Lüftungsgerät auf die angesaugte Außenluft
übertragen. Kommt ein Erdwärmetauscher zum
Einsatz, kann auf eine (elektrische) Frost­
schutzvorrichtung verzichtet werden.
Ein Sole-Erdwärmetau­scher
sollte jedenfalls an sehr
kalten Klimastandor­ten
zum Einsatz kommen,
oder wenn ein Kombigerät
mit Wärme­pumpe die Fortluft
als Wärmequelle nutzt.
11
Lüftung und Heizsystem
Die richtige Wahl und Dimensionierung der Lüftung und des
Heizsystems ist eine wesentliche Voraussetzung für ein behagliches Heim. Eine grobe Vorauswahl des Systems ist über den
spezifischen Heizwärmebedarf möglich. Ausschlaggebend für
die endgültige Entscheidung ist aber schließlich die berechnete
Heizlast des Ge­b äudes.
Im Passivhaus können mit einem Kombigerät Heizung, Lüftung und Warmwasser
kombiniert werden. Für Niedrigstenergiehäuser werden »erweiterte Kombigeräte« angeboten. Niedrigenergiehäuser mit einem Heizwärmebedarf von über
25 kWh/m2a hingegen erfordern immer getrennte Lüftungs- und Heizsysteme.
Was sind Kombigeräte?
Kombigeräte, zum Teil auch »Kompaktgeräte« genannt, sind Lüftungsgeräte,
die mit einer Wärmepumpe kombiniert sind: Lüftung, Heizung, Warmwasserbereitung und -speicherung sind in einem Gerät vereint. Unterschieden werden muss zwischen Varianten, die nur über die Luft die Wärme zuführen (ausschließlich Luftheizung) und Varianten, die zusätzlich über ein wassergeführtes
System (Fußboden- oder Wandheizung) verfügen.
Empfehlung:
Um die systembedingten
Einschränkungen einer reinen
Luftheizung auszuschließen,
werden auch bei Passivhäusern
Kombigeräte mit wasser­
geführtem System empfohlen.
Kombigerät mit Luftheizung
Bei diesem System erfolgt die Verteilung der Heizwärme ausschließlich über
die Luft. Diese Art der Beheizung ist nur bei Passivhäusern (A++) möglich.
Kombigeräte mit Luftheizung nutzen mittels Wärmetauscher die Wärme der
Abluft für die Temperierung der Zuluft. Die in der Abluft verbliebene Restwärme
wird anschließend von einer Wärmepumpe für die Raumheizung und die Warmwasserbereitung eingesetzt.
Erweitertes Kombigerät mit Luftheizung und
wassergeführtem Wärmeverteilsystem
Bei dieser Variante wird die Wärme vorwiegend über ein wassergeführtes
Wärmeabgabesystem (Fußboden-, Wandheizung, Niedertemperatur-Heizkörper)
und nur teilweise über die Luft eingebracht. Die Kombigeräte für diese Variante
nutzen nicht nur die Wärme der Abluft, sondern zusätzlich noch die Wärme der
Außenluft oder des Erdreichs. Sie erreichen dadurch höhere Heizleistungen.
Es gibt auch Kombigeräte mit der Möglichkeit, eine Solaranlage zu integrieren.
Heizsystem Wärmepumpe, Wohnraumlüftung und Baustandard
12
Heizsystem
Wärmequelle
für Wärmepumpe
Empfohlen
für Baustandard
HWB
EffizienzkWh/m²a klasse
A ++
Kombigerät mit Luftheizung
nur Fortluft
Passivhaus
bis 10
A
Kombigerät mit Luftheizung und wassergeführtem System
Fortluft + Außenluft
oder Erdreich
Passivhaus, bis 25
Niedrigst-
energiehaus
A++
A+
A
C
getrenntes Heizungs-
und Lüftungssystem
Erdreich oder Grundwasser
Niedrist- bis Niedrig- über 15
energiehaus
A+
A, B
F
A++
A+
B
D
E
G
Passivhäuser
Niedrigstenergiehäuser
Niedrigenergiehäuser
Technische Bauvorschriften
alte, unsanierte
Gebäude
Voraussetzungen
Je früher die Entscheidung für eine Komfortlüftung fällt, desto
einfacher und kostengünstiger lässt sie sich umsetzen. Voraussetzungen für einen effizienten und ungestörten Betrieb sind
eine luftdichte Gebäudehülle, geeignete Dunstabzugshauben
und raumluftunabhängige Feuerstellen.
Für eine problemlose und kostengünstige Umsetzung ist ein frühzeitiges Zusammenwirken der ausführenden Unternehmen wichtig. Dabei ist die Kooperation von ArchitektInnen, BaumeisterInnen und InstallateurInnen bereits in
der Planungsphase unabdingbar. Die richtige Ausführung der Überströmöffnungen im Türbereich bedarf einer Abstimmung mit den TischlerInnen.
Dichte Gebäudehülle
Um Bauschäden durch Fugen oder Ritzen und ihre Folgen zu vermeiden, muss
bei allen Gebäuden besonders auf eine luftdichte Gebäudehülle geachtet
werden. Diese wird von erfahrenen PlanerInnen konzipiert. Die Überprüfung
der Ausführung erfolgt durch einen Luftdichtheitstest (Blower-Door-Test)
vorzugsweise bereits vor Beginn des Innenausbaus, um eventuelle Mängel
noch beheben zu können.
Dunstabzugshaube mit Fettfilter
Eine Dunstabzugshaube, die direkt nach außen geführt wird, beeinträchtigt die
Luftmengenbilanz und die Strömungsverhältnisse. Bei einer Komfortlüftung
werden daher Umlufthauben mit Fettfiltern eingesetzt. Möglich sind auch zusätzliche Aktivkohlefilter zur Geruchsabscheidung.
Raumluftunabhängige Feuerstelle
Wer sich für eine Komfortlüftung entscheidet, braucht nicht auf einen Kacheloder Pelletsofen im Wohnraum zu verzichten. Allerdings müssen die Feuer­
stellen raumluftunabhängig betrieben werden und mit einer Sicherheits­ein­
rich­­tung ausgestattet sein. Raumluftunabhängig ist eine Feuerstelle dann,
wenn sie über eine eigene Luftzufuhr verfügt und der Ofen als »dicht« bzw.
»raumluftunabhängig« geprüft ist. Generell sollten Feuerstellen in neuen Gebäuden über eine eigene Luftzufuhr verfügen.
Feuerstelle mit eigener
Luftzufuhr und Dunstabzug
durch Umlufthaube
Hinweise für einen
ungestörten Bauablauf
Die Entscheidung für einen Erdwärme­
tauscher sollte wegen der erforderlichen
Grabungsarbeiten möglichst früh und in
Abstimmung mit den InstallateurInnen
erfolgen.
Im Neubau sind die notwendigen
Durch­dringungen von Wänden und Decken
für die Rohrleitungen bereits bei der Rohbauerstellung vorzusehen. Bei den Durchdringungsöffnungen ist die Stärke der
Wärmedämmung einzurechnen.
Werden Luftleitungen in die Betondecke
integriert, ist für ein frühzeitiges Zusammenwirken von InstallateurInnen und
BaumeisterInnen zu sorgen.
Am Aufstellungsort des Lüftungsgerätes
ist ein Kondensatablauf, eine Stromver­
sorgung und eine Leerverrohrung für die
Bedieneinheit im Wohnraum vorzusehen.
Der Platzbedarf für die Luftleitungen
(samt Wärmedämmung) im Bodenaufbau,
in der Wand, etc. sollte frühzeitig festgelegt
werden.
Umlufthaube
mit Fettfilter
Überströmöffnungen im Türbereich sind
mit den TischlerInnen abzustimmen.
separate Verbrennungsluftzufuhr in den Brennraum
Lüftungsgerät
Ansaugung
ohne Luft-EWT
Bei Inbetriebnahme der Anlage sind die
Luftmengen mit druckkompensierten
Messgeräten raumweise einzuregulieren,
es ist ein Abnahmeprotokoll zu erstellen.
13
Förderungen für
Komfortlüftungsanlagen
Energieberatung
Die Tiroler Wohnbauförderung sieht für den Einbau von Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sowohl im Neubau als auch in
der Sanierung Fördermittel vor.
Die ExpertInnen der Energieberatungseinrichtung des Landes informieren über alle grund­
legenden Fragen zu Komfortlüftungsanlagen
und geben wichtige Tipps und Hinweise. Beratungsleistungen werden außerdem zu allen
Fragen energiesparender Bauweise angeboten,
wie beispielsweise zu neuesten Dämmsystemen,
Fenster und Verglasungen, zu umweltfreundlichen Heizungen, zur Nutzung von Sonnenenergie durch Kollektoren und Wärmepumpen, bis
hin zu den Energiesparförderungen und zum
Energieausweis für Gebäude. Energie Tirol ist
mit insgesamt 15 Beratungs- und 3 Servicestellen
in ganz Tirol vertreten.
Stand: Jänner 2013
Zusatzförderung im Neubau
Die Förderhöhe richtet sich nach der Größe des
Gebäudes sowie nach der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen. Der Heizwärmebedarf
(HWB) ist der zentrale Berechnungsfaktor für die
Zusatzförderung und bestimmt wesentlich die
Förderhöhe. Komfortlüftungsanlagen tragen zu
einem geringeren Heizwärmebedarf (HWB) bei
und machen Niedrigstenergie- und Passivhäuser
erst möglich. Im Neubau werden Komfortlüftungsanlagen in der Zusatzförderung für energie­
sparende und umweltfreundliche Maßnahmen
berücksichtigt.
Erhöhte Förderung in der Sanierung
Auch in der Sanierung wird der Einbau einer
Komfortlüftungsanlage mit 40 Prozent Annuitätenzuschuss bzw. 30 Prozent Einmalzuschuss
berücksichtigt.
Weitere Auskünfte
Amt der Tiroler Landesregierung
Abteilung Wohnbauförderung
Landhaus 1
Eduard-Wallnöfer-Platz 3
6020 Innsbruck
Tel.: 0512/508-2732
E-Mail: [email protected]
www.tirol.gv.at/wohnbau
Weitere Auskünfte
Energie Tirol
Südtiroler Platz 4, 3. Stock
6020 Innsbruck
Tel.: 0512/589 913, Fax DW 30
E-Mail: [email protected]
www.energie-tirol.at
Homepage
www.komfortlüftung.at
Die firmenunabhängige Plattform bietet vertiefende Informationen und praktische Umsetzungshilfen im Ein- und Mehrfamilienhaus-Bereich sowie bei Schulen und Kindergärten. Sie finden z.B.
Angebots- bzw. Bestellhilfen, Qualitätskriterien,
Check­listen, eine Übersicht geprüfter Lüftungsgeräte, Installateure u.v.m.
Die acht wichtigsten
Anforderungen für
Komfortlüftungen
1. Die Luftmenge entspricht dem
erforderlichen Bedarf für einen
hygienischen Luftaustausch.
2. Die Anlage sichert eine
dauerhaft hohe Luftqualität
ohne Zuglufterscheinungen.
3. Das Betriebsgeräusch wird im
Wohn- und Schlafbereich nicht
als störend wahrgenommen.
4. Die Heizenergieeinsparung
beträgt ein Vielfaches des
Stromverbrauches der Anlage.
5. Die Anlage ist mit anderen
haustechnischen Einrichtungen
wie Heizung, Öfen, Dunstabzug,
etc. abgestimmt.
6. Die Bedienung der Anlage ist
einfach, der angezeigte
Filterwechsel kann selbständig
vorgenommen werden.
7. Planung und Installation der
Anlage werden von zertifizierten
KomfortlüftungsinstallateurInnen durchgeführt.
8. Als Grundlagen für Planung,
Errichtung, Betrieb und Wartung
dienen die landesspezifischen
Gesetze, nationale Normen und
die »55 Qualitätskriterien für
Komfortlüftungsanlagen«.
Die Qualitätskriterien finden sie auf
www.komfortlüftung.at
14
Energie Tirol
Südtiroler Platz 4, A - 6020 Innsbruck
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Es braucht nicht immer große Investitionen.
Mit kleinen Maßnahmen weniger Energie
verbrauchen – ganz ohne Komfortverlust!
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Sepp Rinnhofer
Haustechnik-Spezialist
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Heizkosten im Eigenheim sparen,
das muss nicht immer kompliziert
und teuer sein. Mit etwas Grundwissen und den folgenden Tipps
kann Ihr Energieverbrauch um bis
zu 20 % gesenkt werden!
RAUMTEMPERATUREN
Raumtemperaturen anpassen
Zu kalte, aber auch zu warme Räume schaffen Unbehagen. Deswegen ist es wichtig, die
richtige Raumtemperatur für das individuelle Wohlbefinden zu wählen.
> Ein Grad weniger Raumtemperatur in der Wohnung bringt 6 % Energieeinsparung.
Richtige Basiseinstellungen
Die Temperierung von Wohnräumen ist ein
maßgeblicher Faktor für unser individuelles Wohlbefinden. Dabei schaffen einfache Maßnahmen
ein erhebliches Potential zur Energieeinsparung –
ohne Verlust der Behaglichkeit!
21–23°
16–18°
ca. 20°
Wohnzimmer
Schlafzimmer
Kinderzimmer
Wartung der Heizanlage
Egal ob Gastherme, Wärmepumpe oder Pelletskessel – alle Anlagen laufen dann am effizientesten, wenn sie regelmäßig gewartet werden. Eine
fachmännische Überprüfung beugt auch unerwartete Störungen vor und ist Garant für eine unbeschwerte Heizsaison.
Brennstoff Holz
Als nachwachsender Rohstoff erfreut sich Holz
als Heizmittel inzwischen großer Beliebtheit.
Worauf Sie bei seiner Verwendung achten müssen,
erfahren Sie auf Seite 18.
Luftfeuchtigkeit beachten
Was viele nicht wissen: Behaglichkeit hängt stark von der relativen Luftfeuchtigkeit im
Raum ab. Allgemein wird trockene Luft bei gleicher Raumtemperatur kälter empfunden als
feuchte Luft. Die Luftfeuchtigkeit kann mit einem Hygrometer gemessen werden. Im Bereich von 30 bis 55 % ist das Wohlbefinden am größten.
Ursachen für eine zu geringe Luftfeuchtigkeit können hohe Heizungstemperaturen, schlechte Fenster oder ein übertriebenes Lüftungsverhalten im Winter
sein, was zuviel kalte und trockene Luft in den Raum bringt. Übrigens, Pflanzen
tragen auf natürliche Weise zu einem ausgeglichenen Raumklima bei. Elektrische Luftbefeuchter hingegen sind wegen möglicher Keime kritisch zu sehen.
Aber Achtung, zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmelproblemen führen.
Sie haben es in der Hand:
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3
GUT DURCHLÜFTEN
Türen schließen
Durch offene Zimmertüren strömt ständig warme Luft in
kältere Räume, beispielsweise vom Wohnzimmer in den
Gang oder in das Schlafzimmer. Das verbraucht unnötig
viel Energie. Im Extremfall können offene Türen, zum Beispiel eine offene Badezimmertür, sogar zu Schimmel führen,
da durch die Abkühlung der warmen Luft an kälteren Bauteilen Feuchte frei wird. Unterschiedliche Temperaturzonen
wirken sich außerdem positiv auf unser Wohlbefinden aus: Sie
regen den Kreislauf an und steigern unser Wärmeempfinden
beim Wechsel in wärmere Räume.
Richtig lüftet, wer für einen möglichst schnellen und vollständigen Luftaustausch sorgt.
Dadurch dringt genügend Frischluft in den Raum und gleichzeitig wird ein Auskühlen
der Wände vermieden. Deswegen sollte am besten mehrmals täglich bei weit geöffneten
Fenstern stoß- bzw. quergelüftet werden.
Die Lüftungsdauer hängt von der jeweiligen Jahreszeit ab. Dabei gilt: Je kälter die Außentemperatur, desto kürzer muss gelüftet werden (im Winter etwa 5 Minuten). Die
Thermostatventile sollten beim Lüften abgedreht und nach dem Lüften wieder in Ausgangsstellung zurückgedreht werden.
Nachttemperatur absenken
> Gekippte Fenster eignen sich nicht zum Lüften, da diese Methode zu ungleich hohem
In schlecht gedämmten Häusern, die schnell abkühlen, können die Raumtemperaturen
während der Nachtstunden ohne Komfortverlust bis zu 4 Grad abgesenkt und damit
Energie gespart werden. Die Absenkzeiten sind dabei dem Lebensrhythmus anzupassen.
Das ist je nach Heizsystem bei einer Radiatorenheizung etwa eine Stunde vor dem Schlafen gehen bzw. Aufstehen, bei einer Fußbodenheizung bis zu drei Stunden vorher. Eine
Nachtabsenkung macht nur dann Sinn, wenn das Haus schnell abkühlt und die Räume
über mehrere Stunden auf niedriger Temperatur gehalten werden können. Andernfalls
werden die Einsparungen durch den Energieverbrauch, der zum Aufheizen benötigt wird,
wieder aufgehoben.
Wärmeverlust und einem Auskühlen der Wände ohne entsprechenden Lüftungseffekt führt.
mind.
gleich am Morgen
nach dem Aufstehen
ein bis
zweimal untertags
abends vor dem
Zubettgehen
Rollläden schließen
Vorhandene Rollläden sowie Fensterläden sollten in der Nacht geschlossen werden. Sie
sind vor allem bei sehr schlechten Fenstern ein zusätzlicher Wärmeschutz.
Kellerräume und Garagen nicht beheizen
Kellerräume und Garagen sind meist schlecht gedämmt. Deswegen beträgt der Energieverbrauch in diesen Räumen meist das drei- bis vierfache gegenüber Wohnräumen.
Wenn die Räume nicht genutzt werden, sollte auf eine Beheizung verzichtet bzw. sollten
die Thermostate auf Frostschutz eingestellt werden. In selten genutzten Hobbyräumen
genügt ein Heizen bei Bedarf. Zu warme Keller lassen übrigens auch keine Lagerung von
Lebensmitteln zu. Achtung, in wohnbaugeförderten Objekten dürfen Kellerräume keine
Heizkörper aufweisen!
4
INFO
EIN BEISPIEL
Wenn eine massive Außenwand durch Kippstellung der
Fenster um 8 Grad abgekühlt wird, braucht es eine ganze
Stunde, bis die Mauer wieder warm ist.
5
DICHTUNGEN BEI FENSTERN & TÜREN
THERMOSTATE UND REGELUNGEN
Dichtungen anbringen
Thermostatventile richtig einsetzen
Alte Fenster und Türen können Zugluft und hohe Wärmeverluste verursachen. Das Anbringen von Dichtungen spart Energiekosten und erhöht den Komfort. Bereits vorhandene, abgenutzte Dichtungen sollten erneuert werden. Bei Fenstern sollte nicht nur der
Zustand der Dichtungen, sondern auch die Einstellungen überprüft werden. Besonders zu
achten ist auf die Dichtheit von Türen, wie Haustüren, Kellertüren oder Öffnungen zum
Dachboden, die nach außen oder in unbeheizte Räume führen.
Thermostatventile an den Heizkörpern senken die Energiekosten und erhöhen den
Komfort. Grundsätzlich funktionieren Thermostatventile so, dass sie auf eine individuell
gewünschte Wohlfühltemperatur eingestellt werden können. Dabei sind den Ziffern auf
dem Thermostatkopf bestimmte Temperaturen zugeordnet (Ziffer 3 bzw. Mittelstellung
liegt bei etwa 20 Grad). Wird die Temperatur überschritten, drosselt das Ventil den
Wärmefluss und der Heizkörper kühlt ab. Der Vorteil von Heizkörperthermostaten ist,
dass diese unmittelbar auf Fremdwärmegewinne wie intensive Sonneneinstrahlung oder
Abwärme beim Kochen und Backen reagieren.
TIPP
NACHRÜSTEN
Das Einkleben von einfachen Schaumstoffdichtungen
hat meist nicht den gewünschten Effekt. Am besten
wenden Sie sich an eine Fachfirma, die auf den nachträglichen Einbau von Dichtungen spezialisiert ist.
Wärmelecks beseitigen
Im Folgenden werden einige neuralgische Stellen aufgezählt, die überprüft werden sollten, um Wärmelecks zu beseitigen:
>> Kellertür: Gummidichtung und Anschlag der Kellertür,
insbesondere der untere Anschlag
>> Terrassen- und Balkontür: Gummidichtung und Anschlag vom Flügel
>> Haustür: Gummidichtung und Anschlag der Haustür,
insbesondere der untere Anschlag
>> Dunstabzugshaube: intakte Rückschlagklappe
>> Dachbodenluke in den Dachraum: Gummidichtung und Anschlag
>> Feuerschutztür (aus Blech) zu Garage oder Heizraum:
Gummidichtung und Anschlag
>> Kaminofen und Herde: Zuluftklappe schließen, wenn diese außer Betrieb sind
6
Das Gleiche gilt für Wärmeverluste. Der Thermostatkopf sollte deshalb beim Lüften oder
beim Schlafen mit offenem Fenster von der Normeinstellung auf Frostschutz umgestellt
werden. Damit die Thermostatventile gut funktionieren, müssen sie hydraulisch einreguliert sein (siehe Seite 16).
Fernfühler bei Verbauten
Heizkörper, die sich unter einem breiten Fensterbrett oder hinter einem Verbau befinden,
dürfen nicht mit herkömmlichen Thermotatköpfen bestückt werden. Durch den entstehenden Wärmestau misst der Thermostat meist falsch, der Heizkörper gibt dann zuwenig
Wärme ab und der Raum kühlt aus. Abhilfe schaffen hier Thermostatventile mit Fernfühler oder Ferneinstellteil, die an einem nahen, neutralen Ort angebracht werden.
Heizkörperthermostate mit Zeitprogramm
Inzwischen sind auch Heizkörperthermostate
programmierbar. Diese Thermostate können auf
den gewünschten Heizzeitpunkt beispielsweise
im Bad vorprogrammiert werden. Die Raum­
temperatur wird dann nur bei Benutzung auf
24 Grad erhöht.
7
Elektronische Raumthermostate
Heizkurve richtig einstellen
Mit einem elektronischen Raumregler können ganze Wohnungen oder einzelne Wohnräume (Einzelraumregler) nach den individuellen Wünschen betrieben werden. Für
Räume oder Wohnungen, die über einen bestimmten Zeitraum unbenutzt sind, sind
Raumthermostate mit Zeitschaltuhr zu empfehlen. Sie steuern Komfort- und Absenkzeiten unabhängig von der Außentemperatur im Automatikbetrieb.
Sind bei einer außentemperaturgesteuerten Heizungsregelung die Raumtemperaturen zu
hoch, dann ist die Heizkurve nicht richtig eingestellt. Veränderungen an der Heizkurve
müssen in kleinen Schritten und in Zeitabständen von etwa fünf Stunden erfolgen, da
sich die Heizungsanlage nach jedem Eingriff auf die neuen Werte einpendeln muss. Als
Richtwerte für die Steilheit der Heizkurve gelten bei einer Radiatorenheizung ca. 1,0 bis
1,5 und bei Fußboden- und Wandheizungen 0,4 bis 0,6 (siehe Bedienungsanleitung).
> Am besten werden Raumthermostate an einem leicht zugänglichen Ort
mit freier Luftzirkulation und ohne direkte Wärmestrahlung etwa 1,2 bis 1,5 m über dem Boden montiert.
>> Ist die Raumtemperatur unabhängig von der Außentemperatur generell zu hoch,
dann muss die Heizkurve parallel nach unten verschoben werden.
>> Ist die Raumtemperatur nur bei hohen Außentemperaturen (über +5 Grad) zu
hoch, dann ist die Heizkurve steiler zu stellen.
>> Ist die Raumtemperatur nur bei tieferen Außentemperaturen (unter 0 Grad) zu
hoch, dann ist die Kurve flacher zu stellen.
Die umgekehrte Vorgangsweise gilt bei zu niedrigen Raumtemperaturen.
Technisch Versierte können die Heizkurve selbstständig ändern, ansonsten ist der Fachmann zu kontaktieren.
Außentemperaturgesteuerte Heizungsregelung
Wie schon der Name sagt, steuern außentemperaturgesteuerte Heizungsregler die Heizung in Abhängigkeit von der Witterung. In Kombination mit einem Raumthermostat
bzw. Thermostatventilen heizen witterungsgeführte Regelungen besonders sparsam und
komfortabel. Meist wird der Außenfühler an der nördlichen Außenwand angebracht. Bei
einer südseitigen Montage müssen die Hauptaufenthaltsräume ebenfalls südseitig liegen.
Die Regelungseinheit befindet sich fast immer im Heizraum beim Kessel bzw. dem
Verteiler. Werden eine außengesteuerte Heizungsregelung und Heizkörperthermostate
kombiniert, ist der hydraulische Abgleich besonders wichtig. Denn sind die Heizkörper
nicht richtig einreguliert, kann die Heizungsregelung »in Konkurrenz« mit den Heizkörperthermostaten treten.
8
INFO
Veränderungen an den Heizkurven sollten übrigens
nach einigen Tagen überprüft und gegebenenfalls nachkorrigiert
werden. Achtung, eine entsprechende Temperierung von ungünstig
gelegenen Räumen muss aber trotzdem sichergestellt werden.
9
HEIZKÖRPER UND FLÄCHENHEIZUNG
Fußboden- und Wandheizung nicht abdecken
Gegenstände entfernen
Durch zu lange Vorhänge oder Abdeckung der Heizkörper sinkt die Wärmeabgabe. Die
gesamte Heizanlage muss dann mit einer höheren Vorlauftemperatur im Heizkreislauf
betrieben werden. Auch Möbelstücke gehören nicht direkt vor die Heizquelle. Muss ein
Heizkörper unbedingt verbaut werden, dann sollte dieser entsprechend größer dimensioniert sein, damit die Temperatur im Heizkreislauf nicht erhöht werden muss.
Die Wärmeabgabeleistung von Fußboden- und Wandheizungen wird durch zusätzliche
Abdeckungen, die bei der Planung nicht berückichtigt wurden (beispielsweise durch einen dicken Teppich oder großen Kasten), beeinträchtigt. Die Folge davon ist, dass erhöhte Vorlauftemperaturen im Heizkreislauf notwendig sind.
Vorlauftemperatur gering halten
Je geringer die Vorlauftemperatur im Heizungskreislauf, desto geringer ist der Energieverbrauch der Heizanlage. Die Vorlauftemperatur ist jene Temperatur, mit der das
Heizwasser in das Verteilsystem eingebracht wird. Im Gegensatz zu früher sind bei
neueren Anlagen mit Radiatorenheizung Temperaturen um die 50 Grad üblich, bei
Wand- und Fußbodenheizungen liegen sie bei 30 bis 35 Grad. Die folgende Tabelle zeigt
Richtwerte, die sich auf Radiatoren-(Heizkörper) bzw. Niedertemperatur-Heizsysteme
(Wand- und Fußbodenheizungen) beziehen.
Richtwerte: Temperaturen im Heizungskreislauf (Vorlauftemperaturen)
Heizungstyp
Alter
Außentemperatur
Vorlauftemperatur
Radiatorenheizung
um 1980 oder älter
bei -8 bis -10°
60 bis 70°
Radiatorenheizung
eher neuere Anlagen
bei -8 bis -10°
50 bis 60°
Wand- und Fußbodenheizung
alt
bei -8 bis -10°
35 bis 50°
Heizkörper entlüften
Wand- und Fußbodenheizung
neu
bei -8 bis -10°
30 bis 35°
Luft im System verursacht nicht nur störende Geräusche, sondern vermindert auch die
Wärmeleistung und steigert den Energieverbrauch. Die Entlüftung der Heizkörper in
regelmäßigen Abständen ist deswegen besonders wichtig. Dafür wird mit einem Entlüftungschlüssel das Ventil am Heizkörper (oder am Verteiler der Fußbodenheizung) solange
leicht geöffnet, bis die gesamte Luft entwichen ist. Das Wasser, das dabei austritt, wird
mit einem Glas aufgefangen. In diesem Zusammenhang muss auf den Anlagendruck geachtet werden, der auf einem Manometer an der Heizanlage mit einem schwarzen Zeiger
angezeigt wird. Der Anlagendruck, den die Anlage im kalten Zustand haben soll, wird
vom Fachmann vorgegeben.
Quelle: EnergieSchweiz
schlechte Wärmeabgabe
effiziente Energienutzung
durch verdeckte Heizkörper
bei freistehenden Heizkörpern
Besonders wichtig ist eine niedrige Vorlauftemperatur bei Wärmepumpenanwendungen.
Eine niedrige Vorlautemperatur erhöht die Effizienz der Anlage deutlich und stellt niedrige Heizkosten sicher.
Die Vorlauftemperatur ist meist im Heizraum oberhalb der Heizungspumpe an einem
Thermometer abzulesen. Durch eine hydraulische Abgleichung der Heizungsanlage und
durch eine Anpassung der Heizkurze bzw. der Pumpenleistung kann die Vorlauftemperatur verringert und damit Heizenergie gespart werden.
Heizkörper reinigen
Je nach Heizkörpertype können vor allem bei Heizungen mit hoher Vorlauftemperatur
Lamellen und Stege eine dicke Staubschicht aufweisen. Um ein Absinken der Wärmeleistung aber auch gesundheitliche Belastungen zu verhindern, sollten die Heizkörper von
Zeit zu Zeit gereinigt werden.
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Auf die Rücklauftemperatur achten
Bei Brennwertgeräten (Öl, Gas und künftig auch vermehrt Pellets) sowie Fernwärme ist
zudem eine niedrige Rücklauftemperatur für die Effizienz ausschlaggebend. Dies erreicht
man primär über einen hydraulischen Abgleich und richtig dimensionierte Heizflächen.
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WARMWASSERBEREITUNG
Temperaturbegrenzung mit Brauchwassermischer
Randbedingungen beachten
Ein durchschnittlicher Drei-Personenhaushalt benötigt ca. 40.000 l Warmwasser pro
Jahr. Für diese Menge werden etwa 2.100 kWh an elektrischer Energie oder ca. 270 l Öl
pro Jahr verbraucht. Sind die Randbedingungen schlecht, kann sich der Verbrauch sogar
verdoppeln.
Beim Übergang vom Boiler in die Warmwasserleitung sollte, vor allem bei Solaranlagen, die mit
erhöhten Temperaturen betrieben werden, ein Brauchwassermischer mit einer Temperaturbegrenzung von 50 bis 60 Grad eingebaut werden (auf eventuelle gesetzliche Vorgaben hinsichtlich
Legionellenschutz ist zu achten). Er beugt Verbrühungen vor und hilft Ihnen Kosten zu sparen.
Zirkulationslasten begrenzen
Im Gegensatz zu kleinen Gebäuden ist bei Mehrfamilienhäusern eine Zirkulationsleitung
für das Warmwasser notwendig (Ausnahme Wohnungsstation). Zirkulationsleitungen
verursachen einen erheblichen Wärmeverlust, da sie in der Regel das ganze Jahr über betrieben werden müssen, um das Wachstum von Legionellen im Leitungssystem zu verhindern. Umso wichtiger ist, dass die Dämmung hochwertig ausgeführt wird (Dämmstärke
1 × Rohrdurchmesser) und die Dimension der Leitung nicht unnötig groß gewählt wird.
Wichtige Punkte sind:
>> eine gute Leitungsdämmung
>> eine Speichertemperaturbegrenzung von 60 Grad
>> sowie eine zeitweise Erneuerung der Schutzanoden
bei Boilersystemen (Lebensdauer)
Speicher richtig dämmen
ca. 40.000 l Warmwasser / Jahr
2.100 kWh Strom oder 270 l Öl
Wassertemperaturen senken
Grundsätzlich sollte die Temperatur im Speicher nicht über 60 Grad betragen, es sei
denn, der Speicher ist viel zu klein und der Warmwasserbedarf kann nicht gedeckt werden. Mit geringen Temperaturen wird auch die Kalkabscheidung reduziert, die sich ab
60 Grad um ein Vielfaches erhöht. Wegen Legionellengefahr sind vor allem in Hotels,
Sportanlagen und Altersheimen Absenkungen unter 60 Grad nicht zu empfehlen. Legionellen entwickeln sich bei Temperaturen um 40 Grad und bei länger stehendem Wasser
im niedrigen Temperaturbereich besonders gut.
Thermosiphonanschlüsse
Warmwasser- und Heizungsanschlüsse an zentralen Boilern (Speichern) sollten als Thermosiphone ausgeführt werden. Thermosiphone sind Rohrschleifen, die in ihrer Form den
Siphonen bei Waschbecken ähnlich sind. Sie verhindern, dass heißes Wasser innerhalb
einer Leitung zirkuliert. Durch Fehlzirkulationen im Leitungssystem können hohe Wärmeverluste auftreten.
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Die Wärmedämmung von zentralen Wasserspeichern ist vielfach unbefriedigend (dezentrale
Warmwasserspeicher in Wohnungen sind davon nicht betroffen). Ursachen für hohe Wärmeverluste können eine mangelhafte Dämmung sowie Wärmelecks sein. Die empfohlene
Mindestdämmstärke liegt je nach Dämmstoff bei mindestens 10 cm (Dämmstoffe mit einem
Lambda-Wert 0,04 W/mK, bspw. Mineralwolle) oder bei 6 bis 10 cm bei einem PU-Dämmmantel für kleinere Speicher. Bei Warmwasser- und Pufferspeichern ab 1000 l wird empfohlen,
die Dämmstärken auf bis zu 20 cm zu erhöhen. Damit kein Kamineffekt entsteht, sollte das
Dämmmaterial unbedingt eng anliegen und die Anschlüsse möglichst dicht ausgeführt sein.
Andernfalls zirkuliert zwischen Dämmung und Speicheroberfläche Luft nach oben und führt
sehr hohe Energiemengen vom Speicher ab. Unterschätzt werden auch die Energieverluste
über Flansche, Thermometer, Rohranschlüsse etc. – ein gut »eingepackter« Speicher spart.
INFO
MINDESTDÄMMSTÄRKEN
>>
>>
>>
>>
mind. 10 cm bei Dämmstoffen mit einem
Lambda-Wert 0,04 W/mK (z.B. Mineralwolle)
6–10 cm bei einem PU-Dämmmantel für
kleinere Speicher
bis zu 20 cm bei Warmwasser- und
Pufferspeichern ab 1000 l
„Energy Label“ beachten
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KESSEL UND BRENNER
Brennerleistung anpassen
Heizkessel: Luftzufuhr sichern
Für eine energieeffiziente und umweltfreundliche Verbrennung benötigt der Heizkessel
genügend Luft. Ist die Luftzufuhr zu gering, sinken die Verbrennungswerte und der Wirkungsgrad der Anlage, Rußbildung und Abgaswerte steigen hingegen stark an. Bereits
eine 1-mm-Rußschicht an den Kesselwänden erhöht den Brennstoffbedarf um 5 bis 6 %.
Bei einer schlechten Verbrennung ist ein Beschlag von 2 bis 3 mm möglich!
Ein Luftmangel belastet aber auch die Umwelt im Nahbereich mit Kohlenmonoxid
(CO), Stickoxiden (NOx) und Feinstaub. Eine ausreichende Luftzufuhr ist deswegen von
zentraler Bedeutung. Dabei sollte der Heizraum nicht unnötig ausgekühlt werden. Wird
die Luft über ein Kippfenster zugeführt, sollte der Öffnungswinkel entsprechend fixiert
werden.
Bei vorhandenen Zuluftöffnungen über Gitter oder Schächte ist eine regelmäßige Überprüfung notwendig. Die Luftzufuhr sollte vom Fachmann festgelegt werden und hängt
von der Brenner- bzw. Kesselleistung ab.
Auch bei Öfen in Wohnräumen muss auf eine entsprechende Verbrennungsluftnachströmung geachtet werden. Idealerweise ist eine raumluftunabhängige Frischluftversorgung
vorhanden. Dies ist vor allem nach einem Fenstertausch oder Dämmung der Fassade
wichtig, da dann kein unkontrollierter Luftaustausch über Undichtigkeiten mehr stattfindet. Auch für den gleichzeitigen Betrieb von Dunstabzugshauben oder Komfortlüftungen
gilt es Vorkehrungen zu treffen.
Häufige Schaltintervalle bei Brennern lassen auf eine zu große Brennerleistung schließen.
Läuft der Ölbrenner an eher warmen Wintertagen (+ 5 bis 10 Grad) oder in der Übergangszeit kürzer als 4 Minuten, dann sollte eine kleinere Brennerdüse eingebaut werden.
Durch eine Anpassung verlängern sich die Laufzeiten, der Kessel verbraucht weniger
Energie, es bildet sich weniger Ruß und der Schadstoffausstoß sinkt.
Richtwerte für die Abschätzung der benötigten Brennerleistung
Gebäudetyp
Heizlast in Watt pro m² beheizter Wohnnutzfläche
ungedämmter Altbau
130
teilgedämmter Altbau
90
gut gedämmter Neubau (bis 10 Jahre alt)
70
Niedrigenergiehaus
30 bis 40
Dazu ein Rechenbeispiel: Ein ungedämmter Altbau mit 180 m2 benötigt eine Brennerleistung von 24 kW (180 m2 × 130 Watt/m2 = 23.400 Watt = ca. 24 kW ). Bei einem gut
gedämmten Einfamilienhaus liegt die Brennerleistung im Bereich von 10 kW. Die Erfahrung zeigt, dass Düsen mit einer Leistung von weniger als 14 kW störungsanfälliger sind.
Deswegen sollten solche Düsen (Düsen < 0.4 Gal/h) vermieden werden.
Achtung: Bei einer Reduktion der Brennerleistung verringern sich auch die Abgastemperaturen, daher sollten auch die Auswirkungen auf den Kamin berücksichtigt werden.
TIPP
BRENNER- UND KESSELSERVICE
Nicht nur Autos, auch Heizungen brauchen ihre Wartung. Deswegen sollte
jährlich ein Brenner- bzw. Kesselservice durchgeführt werden. Werden Fehler
und unsachgemäße Einstellungen behoben, sind ein sparsamer Verbrauch
und geringe Emissionen sichergestellt. Bei Festbrennstoffheizungen können
die Wärmetauscherflächen während der Heizperiode meist durch Hebel oder
sonstige Einrichtungen selbst gereinigt werden. Aber auch Festbrennstoffkessel sollten jährlich ein Service erhalten.
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> 1-mm-Rußschicht an den Kesselwänden erhöht den
Brennstoffbedarf um 5 – 6 %.
> Luftzufuhr deshalb sichern.
> Auf die richtige Brennerleistung achten.
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HEIZSYSTEM REGELN
Kamin-Zugregler einbauen
Heizsystem hydraulisch abgleichen
Immer wieder kommt es vor, dass bei Anlagen die Thermostatventile schlecht funktionieren. Dies kann an falschen Ventilen oder an einem fehlenden hydraulischen Abgleich liegen. Heizkörper, die in Heizraumnähe angebracht sind, erhalten durch den Pumpendruck
wesentlich mehr Heizungswasser als weiter entfernte. Sind die Heizkörper nicht richtig
einreguliert, geben die überversorgten zu viel, die unterversorgten zu wenig Wärme ab.
Um kalte Räume zu vermeiden, wird dann meist die Temperatur im Heizungskreislauf
erhöht. Dies führt zu einem erhöhten Energieverbrauch und manchmal auch zu Pumpund Pfeifgeräuschen im Heizsystem. Bei einem hydraulischen Abgleich werden alle Teile
der Heizung aufeinander abgestimmt und jeder Heizkörper auf die richtige Wassermenge
einreguliert. Ein hydraulischer Abgleich muss vom Fachmann durchgeführt werden.
Heizungspumpen richtig einstellen
Die Umwälzpumpe sollte auf möglichst niedriger Leistungsstufe eingestellt sein. Das
reduziert den Stromverbrauch und vermeidet Pump- und Rohrleitungsgeräusche. Durch
geringere Umwälzmengen (Heizungswasser) und Abstrahlungsverluste wird Heizenergie eingespart. Die meisten Pumpen sind über einen Stufenschalter regulierbar. Neuere
Pumpen passen ihre Drehzahl automatisch den Betriebsverhältnissen an (aus der Beschreibung ersichtlich).
Für eine optimale Verbrennung sollte in den Kaminzug ein Zugregler eingebaut werden.
Dieser stellt einen gleichmäßigen Rauchabzug sicher und schafft gute Bedingungen für
eine energiesparende Verbrennung. Zugregler werden im Kamin oder im Rauchrohr
eingebaut. Die richtige Stelle für das gewählte Qualitätsprodukt ist vom Fachmann zu
bestimmen. Vorteile haben Zugregler auch in Bestandskaminen, bei denen durch den
Einbau eines neuen Kessels der Kaminquerschnitt zu groß geworden ist. Durch Zugregler
können teilweise auch Feuchteprobleme und Versottungen vermieden werden.
Wäsche nicht im Heizraum aufhängen
Der Heizraum wird nicht selten als Raum zum Wäsche trocknen oder auch als Bastelraum verwendet. Dabei wird nicht bedacht, dass der Brenner, vor allem bei Öl- und
Gasfeuerungen, Staubpartikel und Fusseln ansaugt, und dann das Gebläserad am Brenner verschmutzt oder die Stauscheibe verlegt werden kann. Beides führt zu erhöhtem
Energieverbrauch durch unvollständige Verbrennung, was wiederum die Störanfälligkeit
der Anlage steigert und die Umwelt belastet. Außerdem erhöht die Luftfeuchtigkeit den
Energieverbrauch und kann die Bildung von Kondensat im Kamin fördern.
HEIZRAUM
Heizungsrohre isolieren
Die Heizungs- und Warmwasserrohrleitungen im Heizraum und Keller sind meist nicht
gedämmt, was hohe Energieverluste verursacht. Bei 35 m langen Heizungsrohren geht
dabei die Menge an Heizwärme verloren, mit der etwa zwei Kinderzimmer beheizt werden könnten. Deshalb sollten nicht nur die freien Heizungsleitungen im Heizraum bzw.
Keller, sondern auch die Armaturen sowie alle Warmwasser- und Zirkulationsleitungen
nach Möglichkeit gedämmt werden.
Empfohlene Dämmstärken
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Leitungsdurchmesser
Dämmstärke
Leitungen bis DN 25 (1 Zoll)
30 mm
Leitungen bis DN 40 (6/4 Zoll)
40 mm
Leitungen bis DN 65 (2 1/2 Zoll)
50 mm
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BRENNSTOFF HOLZ
Auf Qualität achten
Beim Brennstoff Holz ist auf die Qualität besonders zu achten. Der Heizwert von Stückholz
hängt nämlich sehr stark vom Wassergehalt ab. Stückholz sollte deswegen mindestens zwei
Jahre an einem luftigen und sonnigen Ort abgedeckt gelagert werden. Waldfrisches Holz hat
einen Wassergehalt von 50 bis 60 %, hingegen hat zwei Jahre gelagertes Holz einen Wassergehalt von 15 bis 25 %. Der Heizwert des abgelegenen Holzes ist dann doppelt so hoch!
Holz
Wassergehalt
Heizwert
waldfrisch
50–60 %
2,0 kWh/kg
über den Sommer gelagert
25–35 %
3,4 kWh/kg
mindestens zwei Jahre gelagert
15–25 %
4,0 kWh/kg
Quelle: Beratungshandbuch Scheitholzfeuerungen
Der Wassergehalt kann mit einem Messgerät bei Forstverwaltungsstellen oder bei vielen
Tischlern bestimmt werden.
Einzelöfen richtig anfeuern
Beim Anfeuern von Einzelöfen sollte man zuerst mithilfe von Weichholzspänen und Papier oder Anzündhilfen ein kräftiges Feuer erzeugen und erst als zweiten Schritt Brennholz oder Holzbriketts nachlegen. Um eine übermäßige Rauchentwicklung im Brennraum zu vermeiden, dürfen die Zuluftöffnungen erst dann geschlossen werden, wenn der
Ofen warm ist. Nachgelegt wird, wenn der Glutstock etwa 10 cm hoch ist. Dabei wird
die Zuluftöffnung wie beim Anheizen geöffnet. Ist der Glutstock zu klein, können zur
Belebung des Feuers wieder Weichholzspäne verwendet werden. Die Wärmeabgabe soll
grundsätzlich nicht über eine geringere Luftzufuhr, sondern über die Brennstoffmenge
reguliert werden. Achtung, dunkler Rauch zeigt an, dass falsch geheizt wird!
> Mehr Informationen zum richtigen Heizen und Anheizen finden Sie auch auf: www.richtigheizen.tirol
ENERGIEBERATUNG BRINGT‘S!
> Wohnkomfort steigern
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Haustechnik optimieren
> Ökologie mitdenken
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> Energieförderungen nutzen
ENERGIE SPAREN = KOSTEN SPAREN
Beratungsstellen flächendeckend 17 mal in Tirol:
Bad Häring, Fügen, Hochfilzen, Innsbruck, Kirchbichl, Kitzbühel, Kufstein, Kundl, Landeck, Lienz,
Mieming, Pflach, Roppen, Schwaz, Schwendau, Telfs und Wörgl (Stand Mai 2016).
Saubere Verbrennung
Das Verbrennen von Hausmüll wie beispielsweise Kunststoffen, Zeitungen oder Kartons
ist zu unterlassen. Andernfalls werden nicht nur Schadstoffe in der unmittelbaren Wohnumgebung freigesetzt, auch der Heizkessel wird geschädigt und gleichzeitig sinkt der
Wirkungsgrad der Anlage.
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Weitere Informationen: > www.energie-tirol.at
ENERGIE TIROL – DIE UNABHÄNGIGE ENERGIEBERATUNG.
AUS ÜBERZEUGUNG FÜR SIE DA.
ENERGIE TIROL – DIE UNABHÄNGIGE ENERGIEBERATUNG.
AUS ÜBERZEUGUNG FÜR SIE DA.
Verwendete Literatur
EnergieSchweiz, Bundesamt für Energie BfE (2002): Grundlagen Optimierung Öl/Gas-Feuerung
bis 70 kW, Objekte ohne Klimatisierung. Ittigen.
Ökostadt Graz (2/2004): Richtig heizen. Grazer Umweltamt. www.oekostadt.graz.at. Online-Ausgabe.
Regionalenergie Steiermark, Waldverband Steiermark (2005): Beratungshandbuch Scheitholzfeuerungen.
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: Energie Tirol, Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck, Tel. (0512) 589913,
Fax DW 30, E-Mail: [email protected] | Für den Inhalt verantwortlich: DI Bruno Oberhuber,
Energie Tirol | Konzept und Redaktion: DI (FH) Andreas Riedmann, Energie Tirol; Hannes Gstrein;
CONTEXT, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Hall in Tirol | Layout: West Werbeagentur GmbH, Imst
Fotos: Michael Gasser, Innsbruck
Dezember 2016
ENERGIE TIROL
Südtiroler Platz 4
A-6020 Innsbruck
TEL: 0512/58 99 13-0 / FAX: DW 30
E-MAIL: office @ energie-tirol.at
www.energie-tirol.at
Die richtige Heizung für mein Haus
Das richtige Heizsystem ist eine lohnende Investition – für Wohlbefinden, Umwelt
und vor allem auch für das Haushaltsbudget. Wer bei der Sanierung darauf
achtet, welchen Energieträger er wählt, wie die Heizanlage ausgelegt und
dimensioniert wird, kann auch den Energiebedarf und die Heizkosten senken.
Die richtige Heizung
Wer die Sanierung seiner Heizanlage erwägt, sollte stets eine Gesamtsanierung
des Gebäudes ins Auge fassen. Entscheidend für die Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes ist zunächst die thermische Sanierung der Gebäudehülle.
Nur so kann der Energiebedarf für das Heizen entscheidend verringert werden.
Wird die Heizanlage kleiner dimensioniert, sinken in der Regel die Investitionskosten und auch die Heizkosten. Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle sollten
daher immer an erster Stelle stehen.
Die Erneuerung einer Heizanlage bietet auch die Chance, auf erneuerbare Energien
wie Holz oder Umweltwärme umzusteigen. Damit leisten Sie einen effektiven Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes und in weiterer Folge zum Klimaschutz.
Außerdem macht es unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Welches Heiz­system
aber jeweils geeignet ist, hängt von der Gebäudequalität (Energieeffizienz­klasse)
ab.
Gebäudequalität Heizwärmebedarf in kWh/m2a
Erneuerbare Energieträger
A++ / A+
A
B
C
D-G
≤ 15
≤ 25
≤ 50
≤ 100
> 100
Erdwärmepumpe/Grundwasserpumpe
Außenluft-Wärmepumpe
Stückholzkessel
Pellet-Zentralheizung
Wärmenetze – Biomasse
Solare Heizungsunterstützung
Solaranlage für Warmwasserbereitung
Sonstige Energieträger
Erdgas/Heizöl-Brennwerttechnik*
Stromheizungen –
Infrarot, Widerstandsheizungen,…
zu empfehlen
bedingt zu empfehlen
nicht zu empfehlen
A++ Passivhaus; A+, A Niedrigstenergiehaus; B Niedrigenergiehaus; C Mindeststandard Bauordnung; D - G Altbau
Tabelle Energie Tirol: Bewertungsmatrix der einzelnen Heizsysteme je nach Gebäudeklasse für Einfamilienhäuser.
Anmerkung: Die Gebäudekategorien A++, A+ und A sind nur mit dem Einbau einer Komfortlüftungsanlage erreichbar.
*) Förderungskriterien sind zu berücksichtigen
Je besser die Gebäudequalität, desto geringer kann die Vorlauftemperatur im Heizsystem sein. Bei Niedertemperatur-Verteilsystemen liegt die Vorlauftemperatur im
Heizkreislauf idealerweise bei rund 35°C. Dadurch kann über Fußboden- bzw.
Wandheizungen oder auch spezielle Niedertemperatur-Heizkörper Wärme an den
Raum abgegeben werden.
Wohnhaus Kreuzer (Baujahr 1950er), Kategorie B
Sanierungserfolg: Heizwärmebedarf von 195 auf 34 kWh/m²a gesenkt
Heizung: Biomasse Pellets und Solaranlage mit 6 m² Kollektorfläche
Quelle: DI Andreas Greml
Heizen mit Holz
Moderne Holzheizungen sind inzwischen mit elektronischen Regelungen ausgestattet, die hohen Wohnkomfort bringen sowie eine saubere und schadstoffarme
Verbrennung garantieren.
Stückholzheizung
Eine moderne Stückholzheizung mit einem entsprechend gut gedämmten Pufferspeicher macht eine effiziente Verbrennung und einen hohen Nutzungsgrad
möglich. In gut gedämmten Gebäuden ist eine Stückholzzentralheizung mit
einem oder mit einem Einheizvorgang pro Tag realisierbar.
Pellets-Zentralheizung mit hohem Komfort
Eine Pellets-Zentralheizung ist eine voll automatisierte Anlage mit geringem Bedienungsaufwand. Durch eine bedarfsgerechte Brennstoffbeschickung und Verbrennungsluftregelung wird eine schnelle Leistungsanpassung des Heizkessels
ermöglicht. Eine wichtige Rolle spielt auch der Pelletslagerraum, der in Abhängigkeit von der Gebäudeheizlast ausgelegt wird (Richtwert: ca. 0,9 m³/kW). So weist
beispielsweise der Lagerraum für ein Einfamilienhaus mit 8 kW eine Größe von
rd. 3,3 m² auf und passt somit in einen bestehenden Öllagerraum.
Die optimale Lösung ist eine Holzheizung kombiniert mit einer Solaranlage.
Haus Lechner (Baujahr 1969), Kategorie A+
Sanierungserfolg: Heizwärmebedarf von 195 auf 11 kWh/m²a gesenkt
Heizung: Luftwärmepumpe mit Komfortlüftung (Kompaktgerät)
Quelle: Lechner
Heizen mit Wärmepumpen
Mit Wärmepumpen wird Wärme, die im Erdreich, im Wasser oder in der Luft gespeichert ist, zur Raumheizung genutzt. Die Wärme wird dabei der Umgebung
entzogen und mit der Wärmepumpe auf die für den Heizkreislauf erforderliche
Temperatur gebracht.
Hohe Effizienz bei sehr guter Gebäudequalität
Besonders bei Wärmepumpen ist die genaue Abstimmung der Anlage mit dem
Gebäude wichtig. Ein effizienter Betrieb ist nur bei sehr guter Gebäudequalität
möglich. Werden Wärmepumpen in unsanierten Altbauten eingebaut, entstehen
oft hohe Investitionskosten, weil die Anlagen größer dimensioniert werden müssen.
Auch deren Betrieb ist wesentlich teurer wie etwa bei Biomasseheizungen. Ist
das Gebäude jedoch sehr gut gedämmt, kann die Wärmepumpe bei geringeren
Investitions- und Betriebskosten eingesetzt werden.
Kostenlose Umweltwärme bei minimalem Energieeinsatz
Für die Effizienz einer Wärmepumpe ist entscheidend, dass sie mit möglichst
wenig Energieeinsatz ein Maximum an kostenloser Umweltwärme nutzt. Besonders wichtig dafür: eine niedrige Vorlauftemperatur im Heizkreislauf. Diese sollte
möglichst bei 35°C liegen, für einen effizienten Betrieb darf sie aber keinesfalls
45°C übersteigen. Zur Veranschaulichung: Beträgt die Temperatur 45 statt 35°C,
sinkt die Effizienz der Wärmepumpe um 25 %. Dementsprechend steigen die
Betriebskosten!
Umweltschonend und kostengünstig
Ob sich der Betrieb einer Wärmepumpe rechnet, kann an der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ) abgelesen werden. Diese sollte zumindest den Wert 4 erreichen.
Die JAZ gibt das Verhältnis über das Jahr von der Wärmepumpe erzeugten Wärme
zum eingesetzten Strom an. Sie ist also eine Kennzahl für die Effizienz des Heizungs­
systems in einem Gebäude. Die JAZ bestimmt auch die Betriebskosten.
Haus Raffl (Baujahr 1970er), Kategorie B
Sanierungserfolg: Heizwärmebedarf von 264 auf 46 kWh/m²a gesenkt
Heizung: Biomasse Stückholz und Solaranlage
mit 20 m² Kollektorfläche
Quelle: Tiroler Sanierungspreis 2009
Heizungsunterstützung
mit Solaranlagen
Bei der Nutzung von Solarwärme zur Raumheizung ist eine Sanierung des Gebäudes auf Niedrigenergiehaus-Standard Voraussetzung. Bei schlecht gedämmten
Gebäuden rechnet es sich in Dämmmaßnahmen zu investieren. Das ist wesentlich
kostengünstiger als die Investition in eine teilsolare Raumheizung.
Hohe Deckungsgrade bei sehr guter Gebäudequalität
Je nach Größe der Solaranlage und Gebäudequalität sind solare Deckungsgrade
von 15 % (unsanierte Altbauten – Energieeffizienzklasse E) bis über 50 % (Niedrigstenergiehaus – Energieeffizienzklasse A) des Gesamt­energiebedarfs möglich.
Der Rest der benötigten Wärme wird über das konventionelle Heizungssystem
abgedeckt. Technisch machbar sind auch Systeme, die das Gebäude zu 100 %
durch Sonnenenergie beheizen.
Ansprechenden Einbau beachten
Anders als bei Anlagen zur Warmwasserbereitung ist eine Dachintegration der
Sonnenkollektoren wegen des zu geringen Neigungswinkels meist nicht möglich.
Die größten Erträge erzielt eine teilsolare Heizung bei Südausrichtungen mit
leichten Abweichungen nach Südost oder Südwest bei einem Neigungswinkel
von 45 bis 90 Grad. Auf alle Fälle ist auf eine harmonische Integration der Solar­
anlage in das Gebäude zu achten. Bei Anlagen zur Raumheizungsunterstützung
können die Kollektoren in die Fassade integriert werden, aber auch unterge­
ordnete Bauteile wie Garagen oder Schuppen sowie Nebengebäude bieten sich
als Aufstellungsorte an.
Die Heizanlage ist mehr als nur der Heizkessel!
Eine Heizanlage besteht nicht nur aus dem Heizkessel. Um die Wärme vom Kessel
in die Wohnräume und ins Warmwasser zu bringen, sind Speicher, Pumpen und
Regelungskomponenten notwendig. Eine Sanierung des Kamins geht ebenfalls
häufig mit der Sanierung der Heizung einher.
Hohe Speicherdämmung sinnvoll
Die Warmwasser- oder Heizungswasserspeicher sollten nur so groß sein wie nötig.
Überdimensionierte Speicher verursachen zusätzliche Wärmeverluste. Bei einem
durchschnittlich gedämmten 1.000 Liter Pufferspeicher kann jährlich die Energiemenge von umgerechnet rd. 170 Liter Heizöl verloren gehen! Der Einsatz von
Speicherdämmungen mit mehr als 10 cm Stärke wird empfohlen.
Energieeffiziente Pumpen einsetzen
Wird über hohe Heizkosten gesprochen, denken die wenigsten an den Stromverbrauch von Heizanlagen. Dabei entfällt in vielen Haushalten mehr als 10 % des
Gesamtstromverbrauchs allein auf den Betrieb von Umwälzpumpen! Mit neuen,
hocheffizienten Pumpen der Effizienzklasse »A« und einem verbesserten Betrieb
können bis zu 80 % des Strombedarfs der Pumpen gespart werden.
Regelung richtig einstellen
Das Hirn der Anlage ist die Regelung. Sie ermittelt die richtige Strategie, um das
Gebäude kostengünstig und komfortabel zu beheizen. Je einfacher die Heizanlage,
desto einfacher kann die Regelung sein. In jedem Fall muss sie optimal eingestellt
sein, denn nur so kann die Anlage ihr volles Potenzial ausschöpfen. Worauf es
ankommt: die richtige Heizkurve. Lassen Sie sich die Regelung ausführlich vom
Installateur erklären und verlangen Sie ein Anlagenschema und ein Protokoll mit
allen an den Bedarf angepassten Einstellwerten, damit diese auch später noch
greifbar sind.
Kaminsanierung beachten
Vor der Erneuerung einer Heizanlage sollte geprüft werden, ob sich der bestehende
Kamin für das geplante Heizsystem eignet. Bei modernen Kesseln gelangen
nämlich Abgase mit einer tieferen Temperatur in den Kamin, der durch eventuell
auftretendes Kondensat beschädigt werden kann. Befragen Sie Ihren Rauchfangkehrer zur richtigen Kaminsanierung.
Luft
Biomasse
Erdwärme
Sonne
Nähere Informationen finden Sie in der Broschüre "Komfortlüftungen".
Erhältlich bei Energie Tirol oder als Download unter: www.komfortlüftung.at
Frische Luft
für sanierte Wohnräume
Wer zukunftsfähig sanieren möchte, sollte eine Komfortlüftungsanlage einbauen.
Diese sorgt bequem für frische Luft und steigert den Wert des Gebäudes.
Hoher Komfort und Energieeinsparung
Der moderne Mensch verbringt durchschnittlich 90 % seiner Lebenszeit in Innenräumen. Doch kaum jemand hat heute noch Zeit, aktiv und ausreichend zu lüften.
Die Folge ist schlechte Raumluft. Eine Komfortlüftung sorgt kontinuierlich für
frische Luft ohne Zugerscheinungen. Mittlerweile gibt es auch etliche Lüftungsgeräte mit Feuchterückgewinnung, die der Austrocknung der Luft entgegenwirken.
Dank eingebauter Wärmerückgewinnung sind die Lüftungsverluste gegenüber
Fensterlüftung um rund 70 % niedriger. Dadurch spart man Heizenergie und entlastet die Umwelt. Auch beim Einbau einer Lüftungsanlage können Fenster jederzeit geöffnet werden.
Zeitgemäß sanieren mit Wohnraumlüftung
Fixer Bestandteil sollte eine Lüftungsanlage auch bei der Sanierung sein. Neben
dem Komfortgewinn und den gesundheitlichen Vorteilen trägt sie ganz wesentlich zum Werterhalt von Gebäuden bei. Um zukunftsweisende Sanierungen in den
Gebäudequalitäten A++ (Passivhaus), A+ und A (Niedrigstenergiehaus) zu realisieren, ist immer eine Wohnraumlüftung notwendig. Bei Sanierungen gibt es keine Standardlösung für den Einbau einer Komfortlüftung. Gemeinsam mit einem
erfahrenen Installateur oder Planer kann die beste und kostengünstigste Lösung
gefunden werden.
„Bis zum Jahr 2050 will das Land Tirol seinen Energiebedarf
selbst decken. Ein ambitioniertes Ziel, das mit Unterstützung
aller Tirolerinnen und Tiroler auch erreichbar ist. Wir besitzen ein
beträchtliches Potential an Energieschätzen: Sonne, Holz, Wasser
Erdwärme – unser Land hält noch viele Reserven bereit. Über die
richtige Heizung und die Wärmedämmung nachzudenken,
ist ein Gebot der Stunde. Mit dieser Publikation möchten
wir Sie unterstützen, die richtigen Schritte zu setzen.“
LH-Stv. Josef Geisler
Energielandesrat
Energie Tirol ist die produkt- und firmenunabhängige Beratungsstelle des
Landes für Energiefragen. Energie Tirol bietet neben telefonischer Beantwortung von Fragen auch Beratungen in Servicestellen in Ihrer Nähe und direkt
bei Ihnen zu Hause an. So erhalten Sie wichtige Informationen und Tipps für
Ihre Entscheidungen.
Energie Tirol
Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck
Tel. (0512) 589913, Fax DW 30
E-Mail: [email protected]
www.energie-tirol.at
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: Energie Tirol, Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck, Tel. (0512) 589913, Fax DW 30,
E-Mail: [email protected] | Für den Inhalt verantwortlich: DI Bruno Oberhuber, Energie Tirol | Konzept und
Redaktion: DI (FH) Andreas Trojer, DI Robert Traunmüller, DI Alexandra Ortler (alle Energie Tirol) | Layout:
Christian Waha + Elke Puchleitner, Innsbruck | Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein
Dezember 2014
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“
des Österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Aschenbrenner GmbH,
UW-Nr. 873
Ja zu Solar!
Die Kraft der Sonne nutzen
Sonnenenergie für Wärme und Strom –
unbegrenzt und klimafreundlich.
Ja zu Solar!
Die Kraft der Sonne nutzen
Sonnenland Tirol
Die Sonne schenkt uns in Tirol mehr als 1.900 Sonnenstunden jährlich – wir müssen
ihre Kraft nur nutzen! Sonnenenergie eignet sich gleichermaßen zur Erzeugung von
Wärme und Strom. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Sonnenenergie macht uns
unabhängig, weil sie unbegrenzt und kostenlos zur Verfügung steht. Sie ist klima­
freundlich und trägt zur Verbesserung unserer Luft bei!
Starke Argumente sprechen für »Ja zu Solar!«
Sonnenenergie schaut gut aus! Kein moderner Neubau verzichtet auf Sonnenenergie, aber auch in der Sanierung liegen Solaranlagen voll im Trend. Bei der Planung sollte allerdings nicht ausschließlich auf den Ertrag, sondern auch auf einen
ansprechenden Einbau geachtet werden. Die Integration in Dach oder Fassade kann
eine optische und architektonische Aufwertung des Gebäudes darstellen.
Sonnenenergie ist kostenlos und unbegrenzt! Sonnenenergie steht uns kostenlos und unbegrenzt zur Verfügung – und sie macht uns unabhängig vom Import
teurer, fossiler Energieträger. Solarenergie kann auch sehr effizient mit weiteren erneuerbaren Energiesystemen wie Wärmepumpen und Biomasseanlagen kombiniert
werden.
Sonnenenergie ist sauber und regional! Solaranlagen sind ein wichtiger Beitrag
zur Verbesserung der Luftsituation in Tirol, denn Sonnenenergie verursacht keine
Schadstoffbelastung. Kompetenz und Erfahrung heimischer Planer, Hersteller, Installateur- und Gebäudetechniker sowie Elektriker garantieren Funktionalität, Betriebssicherheit und lange Lebensdauer der Solaranlage.
Solaranlage: Aus Sonne wird Wärme
Eine gut ausgelegte Solaranlage liefert thermische Energie, die sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Heizungsunterstützung verwendet werden kann.
Speicher, Hydraulikkomponenten (Wärmetauscher, Pumpen, …) und intelligente
Regelungen bilden ein perfekt aufeinander abgestimmtes System. Auf eine hygienische Trinkwassererwärmung und effiziente Einbindung in ein Niedertemperaturheizsystem (nur bei sehr gut gedämmten Gebäuden der Energieausweiskategorie
A++, A+, A und B) ist besonders zu achten.
Dank neuer Technologien gibt es bereits viele Möglichkeiten, wie Solaranlagen mit
anderen erneuerbaren Energien kombiniert werden können, um eine effiziente Versorgung zu gewährleisten.
Ausrichtung und Größe
Generell ist eine Kollektorausrichtung nach Süden anzustreben, wobei Abweichungen nur mit minimalen Ertragsverlusten verbunden sind. Da sich der Sonnenstand
im Jahresverlauf ändert, richtet sich der optimale Kollektorneigungswinkel nach
dem Verwendungszweck: Schwimmbad 0° bis 30°, Warmwasser 25° bis 60°, Raumheizung 45° bis 90°.
Quelle: klima:aktiv solarwärme (bearbeitet)
Für die Warmwasserbereitung sind pro Person etwa 1,5 m² bis 2 m² Flachkollektorfläche notwendig (bei Vakuumkollektoren 1 m² bis 1,2 m²). Die Speichergröße kann
mit 50 bis 70 l pro m2 Kollektorfläche angenommen werden. Ein Deckungsgrad für
die Warmwasserbereitung von etwa 70 % ist realistisch.
Bei Solaranlagen für Raumheizungsunterstützung und Warmwasserbereitung ist
neben einer größeren Kollektorfläche auch ein Pufferspeicher notwendig. Die Aus­
legung richtet sich nach dem Heizwärmebedarf. Für ein gut gedämmtes Einfamilien­
haus sind 15 - 20 m2 Kollektorfläche und ein Pufferspeicher von ca. 1.000 l sinnvoll,
um etwa 25 % der Heizkosten einzusparen.
Photovoltaikanlage: Aus Sonne wird Strom
Foto: Hans Ringhofer
Eine richtig geplante Photovoltaikanlage liefert elek­t­
rischen Strom, der sowohl im eigenen Gebäude verwendet, als auch als „Überschussstrom“ in das örtliche
Stromnetz eingespeist werden kann. Wichtig ist dabei,
dass so viel wie möglich dieses erzeugten Stroms im
eigenen Gebäude verwendet wird. Dies wird durch
richtige Dimensionierung und ein intelligentes „Strommanagement“ garantiert.
Optisch wenig ansprechende Aufständerungen sind im Normalfall
nicht nötig – „Tiroler Dächer“ eignen sich optimal für Photovoltaik­
anlagen. Dachparallele oder fassadenintegrierte Anlagen sind
frei aufgestellten Anlagen vorzuziehen.
Ausrichtung und Größe
Den größtmöglichen Ertrag erzielt man bei einer Ausrichtung nach Süden und einer
Neigung von ca. 30 Grad, wobei Abweichungen den Ertrag nur unwesentlich reduzieren. Viel wichtiger ist, dass keine Abschattungen den Einfluss der Sonne stören.
Bei guter Ausrichtung und professioneller Anlagenplanung kann ein jährlicher
Strom­ertrag pro installierter Kilowatt (KWp) von ca. 900 - 1.100 kWh erwartet werden.
Pro KWp Leistung benötigt man eine Fläche von ca. 7 - 10 m².
Ein durchschnittlicher Haushalt in Tirol benötigt ca. 4.000 kWh Strom pro Jahr.
Ungefähr 30 % dieses Strombedarfs können unmittelbar durch eine Photovoltaik­
anlage abgedeckt werden, der Rest wird ins Netz eingespeist. Die optimale Größe
einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilien­haus liegt also bei ca. 2 - 4 KWp.
Dachneigung
80� 70� 60� 50� 40� 30� 20� 10� 0� 10� 20� 30� 40� 50� 60� 70� 80�
West
Ost
80�
80�
100 %
70�
70�
60�
60�
50�
Südwest
50�
40�
40�
30�
20�
Südost
30�
10�
10�
0�
20�
Ertragserwartung gegenüber optimaler Ausrichtung
95 - 99 %
90 - 94 %
85 - 89 %
80 - 84 %
Einstrahlungsgrafik, Quelle: photovoltaik-profit.de
75 - 79 %
70 - 74 %
65 - 69 %
60 - 64 %
Tipp:
Vergessen Sie nicht auf
Stromsparmaßnahmen
zu achten, diese sind
meist sehr viel günstiger
als die Installation
einer größeren
Photovoltaikanlage!
Solaranlage und Photovoltaik –
1 Energiequelle, 2 verschiedene Systeme
Wo liegt der Unterschied?
Solaranlage
Photovoltaikanlage
Im Sonnenkollektor werden die Sonnen­
­­strahlen in Wärme umgewandelt und
damit eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt. Neben den weit verbreiteten
Flach­kollek­toren sind auch Vacuum­
röhren-Kollek­toren in Verwendung.
Das einfallende Sonnenlicht wird in den
Solar­zellen direkt in elektrische Energie
umgewandelt. Auch Dünnschichtmo­
dule, die sich optisch kaum von einem
Sonnen­kollektor unterscheiden, sind in
Verwendung.
Energieertrag
Energieertrag
Rund 30 % der jährlichen Sonnenstrahlung kann in nutzbare Wärme­energie
umgewandelt werden – das entspricht
350 bis 400 kWh je m2 Kollektorfläche.
Rund 10 % der jährlichen Sonnenstrahlung kann in elektrische Energie umgewandelt werden – das entspricht 100
bis 140 kWh je m2 Modulfläche.
Vorteile
Vorteile
•hohe Effizienz
•Erzeugung hochwertigen Ökostroms
•geringer Flächenverbrauch
•Einspeisung in das Versorgungsnetz
möglich
•Unabhängigkeit von Versorgungs­
netzen
•Energiespeicherung gut möglich
•Kombinationsmöglichkeiten
mit weiteren erneuerbaren Energie­
systemen
•keine beweglichen Komponenten,
deshalb geringer Instandhaltungsund Wartungsaufwand
•einfache Installation
•flexibel bei Ausrichtung und Neigung
Empfehlungen
Empfehlungen
•bedarfsorientierte Dimensionierung
aller Komponenten
•Dimensionierung der Anlage
auf den Eigenverbrauch
•Verwendung für Warmwasser­
bereitung unabhängig von der
Gebäudequalität
•nur zur Strom- und nicht zur Wärme­
erzeugung verwenden*
•Heizungseinbindung nur in sehr gut
gedämmten Gebäuden
* Ausnahme: Wärmeerzeugung nur in Kombination
mit einer Wärmepumpe
Über die bedarfs­gerechte Anschaffung, Verwendung und Dimensionierung von Solar- oder Photo­
voltaik­anlagen kann man sich bei Energie Tirol jederzeit umfassend und kompetent beraten lassen.
In fünf Schritten die Kraft der Sonne nutzen
Wer sich für die Nutzung der Sonnenkraft zur Energieversorgung seines Hauses
entscheidet, sollte sich von qualifizierten Fachleuten beraten und betreuen lassen.
Folgendes gilt es abzuklären:
Schritt 1: Standortprüfung
Die Sonnenscheindauer am jeweiligen Standort erheben. Diese unterliegt
jahreszeitlichen Schwankungen und wird durch Beschattungen der natürlichen
Umgebung und angrenzenden Gebäuden beeinflusst. Eigene Beobachtungen
mit Ergebnissen aus Datenbanken ergänzen:
www.tirol.gv.at/themen/zahlen-und-fakten/statistik-tiris/tiris-kartendienste
http://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis
Schritt 2: Flächenverfügbarkeit
Welche Flächen stehen zur Verfügung?
Ausrichtung, Neigung und Tragfähigkeit sind entscheidend.
Schritt 3: Solarpotenzialanalyse
Mit den erhobenen Daten eine Solarertragsanalyse durchführen.
Diese Ertrags­abschätzung wird von gelisteten Solartechnik-Anbietern erstellt.
www.solarwaerme.at
www.pvaustria.at
Schritt 4: Planung und Finanzierung
Konkrete Angebote von heimischen Firmen einholen und vergleichen.
Hauptaugenmerk auf ein passendes Anlagenkonzept und eine realistische
Kalkulation legen. Nebenkosten beachten!
Schritt 5: Förder- und Rahmenbedingungen
Über die aktuellen Förderbedingungen (Gemeinde, Land, Bund) informieren
die Wohnbauförderungsstelle des Landes und Energie Tirol. Weitere Rahmen­­be­­din­gungen wie die Anzeige- oder Bewilligungspflicht von Solar- und PV-Anlagen,
bau- bzw. energierechtliche Vorgaben sowie Netzanschlüsse bei PV-Anlagen
früh genug abklären. Detailinformationen gibt es bei der für den Wohnsitz
zuständigen Behörde und bei ihrem Stromversorger.
Energie Tirol bietet eine umfassende, unabhängige, produktneutrale Beratung und Betreuung
rund um die Planung und Installation von Solar- und Photovoltaik­anlagen.
Energie Tirol
Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck
Tel.: (0512) 589913, Fax DW 30
[email protected]
www.energie-tirol.at
Impressum: Medieninhaber, Herausgeber: Energie Tirol, Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck | Für den Inhalt verantwortlich:
DI Bruno Oberhuber, Energie Tirol | Beratung: bettertogether GmbH, Wien | Titelfoto: SIKO SOLAR | Layout: Christian Waha +
Elke Puchleitner, Innsbruck | Druck: Druckerei Pircher, Ötztal-Bahnhof | Stand: Juli 2013
Frische Luft riecht gut, tut gut:
Fenster öffnen und frische Luft reinlassen!
Was es bringt – wie man es richtig macht.
LÜFTEN
ENERGIE TIROL – DIE UNABHÄNGIGE ENERGIEBERATUNG.
AUS ÜBERZEUGUNG FÜR SIE DA.
WIE LÜFTEN?
Querlüften: 1 – 5 Min.
gegenüberliegende Fenster
gleichzeitig weit öffnen
Stoßlüften: 5 – 10 Min.
Fenster weit öffnen
Je kälter es draußen ist, desto kürzer lüften. So kühlen Wände und Einrichtung
nicht aus und die Raumluft erreicht rasch wieder eine angenehme Temperatur.
Kippen ist zu vermeiden – es erfolgt dabei kein effektiver Luftaustausch. Die
teilweise stark abgekühlten Fensterlaibungen begünstigen sogar die Schimmelbildung und erhöhen den Energieverlust.
WANN LÜFTEN?
mind.
gleich am Morgen
nach dem Aufstehen
ein bis zweimal
untertags
abends vor dem
Zubettgehen
Kurzzeitig erhöhte Feuchtigkeit durch Kochen oder Duschen zusätzlich immer sofort ablüften. Beschlagene Fensterscheiben sind ein Alarmzeichen!
Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 45 Prozent liegen. Zu empfehlen ist die Anschaffung eines Hygrometers: es misst die aktuellen Feuchtewerte und Temperaturen
im Raum. Bei über 60 Prozent (bei ca. 20 °C) wird´s kritisch – Fenster auf !
_
Alexandra Ortler
Energieberaterin
von Energie Tirol
Die Qualität der Luft bestimmt in
vielen Bereichen unser Wohlbefinden.
Mit sehr einfachen Mitteln können
wir Energie sparen, Schimmel vorbeugen und unsere Wohnqualität
steigern.
Ich will gute Luft
Kennen Sie das? Wenn die Fenster länger geschlossen bleiben, entsteht im Raum „dicke Luft“.
Das kann viele Gründe haben – aufgrund des
CO2-Ausstoßes beim Atmen, Ausdünstungen aus
Möbeln, Baumaterialien, Farben und Lacken oder
Zigarettenrauch.
Ich will mich wohlfühlen
Schlechte, verbrauchte Luft führt zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Unwohlsein. Sorgen
Sie für gute Stimmung, lassen Sie frische Luft
herein!
Ich will keinen Schimmel
Er gefällt nicht, riecht unangenehm und kann
ernste Auswirkungen auf die Gesundheit haben:
der Schimmel. Richtiges Lüften hilft Schimmel zu
vermeiden.
Sie haben es in der Hand:
Fenster auf – Luft herein!
weitere Informationen > www.energie-tirol.at
LÜFTEN IM NEUBAU
Beim Hausbau wird viel Wasser in den verwendeten
Materialien gebunden (z.B. durch Estriche, Putze). Diese
Feuchtigkeit kann meist nicht vollständig austrocknen, bevor
das Haus bezogen wird. Das muss durch bewusstes Lüftungsund Heizverhalten ausgeglichen werden, bis die Bausubstanz
nach zwei bis drei Jahren richtig getrocknet ist.
Sommer: bei trockenem Wetter sind wiederholtes
Querlüften oder gekippte Fenster sinnvoll
Winter: v erstärktes Heizen und häufigeres Lüften
sind notwendig
LÜFTEN IM SANIERTEN ALTBAU
Alte, undichte Fenster und schlechte Dämmung verursachen durch Ritzen und Fugen
einen unkontrollierten Luftaustausch. Nach der Sanierung sind Gebäude besser abgedichtet. Dadurch geht zwar weniger Energie verloren, schlechte Luft und erhöhte Luftfeuchtigkeit müssen nun aber gezielt durch häufigeres Lüften ausgetauscht werden.
LÜFTEN IM SOMMER
SEPP
RINNHOFER
__
Energieberater
von Energie Tirol
Der richtige Zeitpunkt fürs Lüften in der warmen Jahreszeit ist
bei kühlen Außentemperaturen, also in den frühen Morgenstunden
oder am späten Abend bzw. in der Nacht. Untertags sind Fenster
und Türen möglichst geschlossen zu halten. Der Keller sollte im
Sommer nicht gelüftet werden. Sonst trifft warme, feuchte Außenluft auf kühle Kellerwände und kondensiert – feuchte Wände und
Sommerschimmelgefahr sind die Folge.
BEQUEM LÜFTEN
Mit „Komfortlüftungen“ kann aufs Fensterlüften verzichtet werden, denn die Lüftungsanlage versorgt die Wohnräume beständig mit Frischluft. Mehr Infos dazu finden sie auf
www.energie-tirol.at bzw. www.komfortlüftung.at oder in der Broschüre „Komfortlüftungen“, erhältlich bei Energie Tirol.
WIRD NICHT GELÜFTET – ERHÖHTE SCHIMMELGEFAHR!
Schimmel braucht Feuchtigkeit
Diese bildet sich auf kühlen Oberflächen. Besonders anfällig für den Niederschlag von
Feuchtigkeit sind Stellen wie z.B. nicht ausreichend gedämmte Außenwände, Außenecken oder Fensterlaibungen.
INFO
WOHER KOMMT DIE FEUCHTIGKEIT?
Jeder Mensch gibt etwa 1 bis 1,5 Liter Wasser pro Tag an seine Umgebung
ab. Dazu kommt die Feuchtigkeit durch Kochen, Baden, Duschen, Wäschetrocknen usw. Bei einem Haushalt mit vier Personen werden auf diese Weise
schnell einmal 10 bis 12 Liter Wasser in die Raumluft eingebracht.
10–12 Liter
Wasser / Tag
Der Schimmel sagt danke
Wenn‘s dann erst mal feucht ist, ist der Schimmel oft nicht mehr fern. Denn Feuchtigkeit
zusammen mit den in der Luft enthaltenen Schimmelsporen sind die ideale Grundlage für
Schimmelwachstum.
Regelmäßiges Lüften hilft
Richtiges Lüften hält die Luftfeuchtigkeit im Raum niedrig – und das erschwert die Bildung
von Schimmel. Falsches oder kein Lüften steigert die Schimmelgefahr hingegen erheblich.
TIPP
SCHIMMELRISIKO
In schimmelgefährdeten Räumen möglichst keine Wäsche zum Trocknen aufhängen. Die vermehrte Feuchtigkeit verstärkt das Schimmelrisiko. Wenn vorhanden,
unbedingt Trockenräume, Dachböden etc. nutzen!
ENERGIE TIROL – DIE UNABHÄNGIGE ENERGIEBERATUNG.
AUS ÜBERZEUGUNG FÜR SIE DA.
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: Energie Tirol, Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck, Tel. (0512) 589913,
Fax DW 30, E-Mail: [email protected] | Für den Inhalt verantwortlich: DI Bruno Oberhuber,
Energie Tirol | Konzept und Redaktion: DI Alexandra Ortler, Energie Tirol | Layout: West
Werbeagentur GmbH, Landeck | Fotos: Michael Gasser, Innsbruck
Oktober 2015
ENERGIE TIROL
Südtiroler Platz 4
A-6020 Innsbruck
TEL: 0512/58 99 13-0 / FAX: DW 30
E-MAIL: office @ energie-tirol.at
www.energie-tirol.at
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