MRSA Informationsblatt für ambulante MRSA

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Landesamt für Gesundheit und Soziales
MRSA
Informationsblatt für ambulante MRSA-Patienten
Stand: Februar
2013
Abteilung Gesundheit
Dezernat Krankenhaushygiene u. Allgemeine Hygiene
Arbeitsgruppe Krankenhaushygiene M-V
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Ansprechpartner:
Telefonnummer:
E-Mail Adresse:
Dr. J. Haak
03834/890202
[email protected]
Liebe Patienten,
bei Ihnen wurde eine Besiedlung oder Erkrankung mit einem Bakterium, das als MRSA (Methicillin
resistenter Staphylococcus aureus) bezeichnet wird, festgestellt.
Wir möchten Ihnen auf diesem Weg erklären, was ein "MRSA" eigentlich ist, welche Bedeutung er hat
und welche Maßnahmen zu Ihrer Sicherheit und zum Schutz Ihrer Umgebung ergriffen werden müssen.
Erreger:

Staphylococcus aureus ist ein Bakterium, das die Haut und/oder die Schleimhäute besiedeln kann
ohne krank zu machen (=Trägertum). Das „Trägertum“ stellt kein gesundheitliches Problem für Sie
und Ihren Angehörigen dar. Allerdings können diese Bakterien unter bestimmten Voraussetzungen zu
Erkrankungen führen.
Bei Menschen, die abwehrgeschwächt sind, kann der Keim bspw. zu Entzündungen in Wunden, an
Eintrittspforten von Kathetern oder in den oberen Atemwegen führen. In seltenen Fällen kann es auch
zum Übergang des Erregers in die Blutbahn kommen und eine lebensbedrohliche Blutstrominfektion
(Sepsis) entsteht.

Methicillin ist ein typischerweise gegen Staphylococcus aureus gut wirksames Antibiotikum.
 Resistent bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Bakterium eine Widerstandsfähigkeit
gegen dieses Antibiotikum erlangt hat.
Bei MRSA handelt es sich also um Bakterien der Art Staphylococcus aureus, gegen die das Antibiotikum
Methicillin nicht mehr wirksam ist. Meist ist die Methicillin-Resistenz mit Unwirksamkeit gegen viele
andere Antibiotika verknüpft. Im Falle einer behandlungsbedürftigen Erkrankung durch dieses Bakterium
bleiben daher nur noch einige wenige Antibiotika zur Behandlung übrig.
MRSA können, ohne krank zu machen, auf der Haut und/oder Schleimhäuten sitzen und von allein
verschwinden, ohne jemals vom Träger bemerkt zu werden. Es kann aber auch sein, dass diese
Trägerschaft andauert und aus der Besiedlung eine Erkrankung wird (z.B. durch Änderung des
Immunstatus aufgrund einer Operation o.ä.).
Gertrudenstraße 11, 18057 Rostock
Tel. 0381/ 4955312
Fax 0381/ 4955314
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Landesamt für Gesundheit und Soziales
Stand:
Abteilung Gesundheit
Dezernat Infektionsschutz/Prävention
Februar 2013
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Übertragung des Erregers:
Außerhalb des Krankenhauses (im häuslichen Bereich) sind Sie meistens von gesunden Menschen
umgeben. Für diese Menschen stellt der MRSA keine Gefahr dar. Aus diesem Grund sind zu Hause
keine besonderen Maßnahmen nötig. Lediglich bei Kontaktpersonen mit offenen Wunden oder
Hautekzemen sowie bei schwerstkranken Angehörigen (stark abwehrgeschwächt) und bei
Neugeborenen kann es zu einer Infektion mit MRSA kommen. Daher sollten mit diesen gefährdeten
Personen enge Berührungskontakte während der Zeit Ihres MRSA-Trägertums vermieden werden (bzw.
Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, besprechen Sie diese mit Ihrem Hausarzt).
Personen, die beruflich am Patienten (Pflegeberufe, ärztliche Tätigkeit) arbeiten, sollten den Kontakt mit
MRSA-Kolonisierten ihrem Vorgesetzten mitteilen, um ggf. Schutzmaßnahmen treffen zu können.
Empfohlene
Maßnahmen
bei
MRSA-Trägertum
im
häuslichen
Bereich:
Bei Entlassung aus dem Krankenhaus wurde Ihr Hausarzt über Ihre MRSA-Besiedlung bereits
informiert. Falls Sie mit gefährdeten Personen zuhause in Kontakt stehen, sollten Sie das Ihrem
Hausarzt mitteilen (s.o. Gefahr der Übertragung). Für die Sanierungsbehandlung verschreibt Ihnen
ihr Hausarzt eine antibiotische Nasensalbe, die weiteren notwendigen Präparate werden im Moment
noch nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen und müssen selbst bezahlt werden.
Die Anwendung der erforderlichen Präparate (Sanierung) dauert 5 - 7 Tage. Nach 3 Tagen Pause
erfolgt die Kontrolluntersuchung (Abstrichuntersuchung).
Anwendungsempfehlungen von Präparaten zur MRSA-Sanierung
Was?
Nase
Womit?
Nasensalbe: z. B. MupirocinSalbe, bei Mupirocinresistenz
antiseptische Nasensalben
(z.B. Polihexanid- oder
Octenidinhaltig)
Wie?
3 x täglich mit einem Wattetupfer oder dem
kleinem Finger eine streichholzkopfgroße
Menge in jedes Nasenloch einbringen
Mundhöhle
Antiseptische Lösung:
(z.B. Polihexanid- oder
Octenidinhaltig)
2-3 mal tägl. Mund nach dem Zähneputzen
ausspülen, Prothesen/ Zahnbürste in
Antiseptikum einlegen
Körper
Antiseptische
Waschungen: (z.B.
Polihexanid- oder
Octenidinhaltig)
1x tgl. Körperwaschung inklusive der Haare
(Durchführung lt. angewendetem Präparat)

Händedesinfektion nach Applikation
der Nasensalbe
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Dezernat Infektionsschutz/Prävention
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Allgemeine Hygiene:

Zu Beginn der Sanierung, Wechsel des Staubsaugerbeutels und des Feinstaubfilters.

Einmaliger Wechsel von Staubtüchern/Wischtüchern

Nach dem Baden oder Duschen (einschließlich Haarwäsche) mit dem Präparat sind jeweils ein
frisches Handtuch sowie frische Unter- und Bettwäsche zu verwenden (Wäschewechsel 1xtgl.)

Die ausgewechselte Unter-, Schlaf- und Bettwäsche ist möglichst bei 60 bis 90 °C in der
Waschmaschine zu waschen

Handtücher und Waschlappen sowie sonstige Hygieneartikel (z. B. Rasierer, Zahnbürsten etc.)
sollten Sie ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch verwenden

Täglicher Wechsel/Desinfektion der Zahnbürste (bei elektrischen Zahnbürsten Kopf und Gerät
wischdesinfizieren); Zahncremetube/Mundwasserflasche wischdesinfizieren

Tägliche Desinfektion des Zahnputzbechers (Geschirrspüler ≥ 60°C oder Abspülen mit
heißem/kochendem Wasser)

Wischdesinfektion von Kosmetikaflaschen/-tuben und sonstigen Körperpflegeprodukten (z.B.
Rasierer)

Desinfektion/Austausch von Kosmetikpinseln, -pads, Kämmen, Bürsten usw.

Verwerfen offener, potenziell kontaminierter Kosmetika wie Creme, Puder-Tiegel, Lippenstift,
Deo-roll-ons (ersatzweise Verwendung von Deospray)

Tägliche Wischdesinfektion von Kontaktflächen und Gebrauchsgegenständen, insbesondere in
Bad und Schlafzimmer (z.B. Telefon, Sehhilfen, Schmuck, Jalousiengriffe, Schalter, Türklinken,
Bedienelemente, Badelatschen etc.)
Wir hoffen, Ihnen mit unseren Ausführungen geholfen, einige Fragen geklärt und die Unsicherheit
genommen zu haben und wünschen Ihnen eine gute Besserung bzw. dauerhafte Gesundheit!
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