02 2013 Medizin mit Qualität und Seele Sichtbar Moderne Radiologie Neuer Knorpel Aus Stammzellen wird neuer Knorpel gebildet. Wortschatz Logopädinnen helfen Kindern und Eltern. Interview mit einer 19-jährigen Mutter. Menschenhandel Ordensschwestern helfen Zwangsprostituierten. Gedanken I Werte Barmherzigkeit G amze Yagar mit ihrem Idol, dem Fußballer Cristan von Fenerbahce Istanbul. Die 12-Jährige leidet unter Progerie, einer extrem seltenen Krankheit, die Kinder vergreisen lässt. Ihr Bruder fotografiert diese Szene mit dem Handy, kurz bevor Cristian Gamze auf den Arm nehmen und mit ihr ins Stadion einziehen wird. 2 Inhalt I Editorial Kommentar Dr. Michael Heinisch Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe Vinzenz Gruppe „Mehr Rücksicht auf Patienten nehmen!“ 4 Moderne Patienten verlangen mehr Informationen Der Patient von heute will mitreden, er will verstehen und er will wissen, wofür sein Steuergeld im Gesundheitssystem ausgegeben wird. Einen zusätzlichen Schub erfährt dieses Selbstbewusstsein durch den mittlerweile alltäglichen Einsatz elektronischer Medien – allen voran Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Youtube. Bereits drei Viertel der Österreicher/innen nutzen das Internet in Gesundheitsfragen. Freilich: Bei der medizinischen Behandlung vertrauen sie einzig dem Arzt. © Titel: istockphoto; Ali Yagar, Vinzenz Gruppe / Fotografin: Astrid Bartl, Werner Harrer Klare Richtlinien Für Ärzte, Krankenhäuser und Politiker bedeutet dieser Trend, dass sie aussagekräftigere Informationen veröffentlichen müssen. Klare Richtlinien für deren Qualität sind nötig. Wenn zum Beispiel das österreichische Gesundheitsministerium 2014 erstmals die Qualitätszahlen der heimischen Krankenhäuser veröffentlicht, dann ist das ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und Einbindung der Patienten. Endlich können sie sich selbst ein Bild davon machen, welche Stärken ein Spital wirklich hat. Die Veröffentlichung der Zahlen ist aber nur ein erster Schritt. Im zweiten Schritt muss man den Patienten auch eine „Übersetzungshilfe“ bieten, um diese Informationen richtig zu i­ nterpretieren. Mehr Transparenz gefragt Mit der Veröffentlichung von Qualitätskennzahlen wird es auch zu einer intensiveren öffentlichen Debatte über die Verteilung knapper und kostbarer finanzieller Mittel kommen. Die Patientinnen und Patienten wollen sehen, das knappes Geld dort investiert wird, wo Qualität entsteht. Je mehr Informationen Patienten haben, desto mehr können sie mitreden. Finanzielle Entscheidungen der Politik werden von ihnen wohl öfters hinterfragt werden. Und das zu Recht. Es muss öffentlich beurteilbar werden, ob mit Investitionen im Gesundheitswesen die medizinische Qualität und Effizienz gesteigert werden können. Es darf in Zukunft nicht um undifferenzierte Sparkurse gehen, in denen alles über einen Kamm geschoren und keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Patienten genommen wird. Daher: Schluss mit den undifferenzierten Spardebatten! Wir brauchen eine qualifizierte Investitionsdebatte mit nachvollziehbarer Transparenz für die Patientinnen und Patienten. Wenn Ihnen das Vinzenz magazin gefällt, können Sie es bestellen. Mail: [email protected] oder unter Tel.: 01/599 88-3081. Nachrichten aus den elf Häusern. Plus Gesundheitstipp von Schauspieler Manuel Rubey. 11 Trends. Experten über die Zukunft des Gesundheitssystems. 14 Aktuell. Ambulante Reha; Korsett gegen Skoliose; Online-Tipps; mehr Pflegebetten; Kindermedizin. 15 Ferndiagnose von Kurt Langbein. 20 Interview. 28 Mama mit 19 Jahren. Impressum. Medizin 6 T itelthema. Moderne Radiologie für Diagnose und Therapie (unten). 12 Plattfuß. Gesunde 16 Fußstellung. Stammzellen ersetzen Knorpel. 18 Logopädie. Hilfe bei verzögerter Sprachentwicklung von Kindern. 24 Forschung. Neue Medikamente gegen Osteoporose. Leib & Seele 22Orden. Schutzwohnung für Opfer von Menschenhandel. 26 Krebs. 27 Von Pflege in der Onkologie. der Seele. 3 Vinzenz Gruppe I Neues Neues aus der Meilenstein in Ried Mit der Eröffnung des OP- und Ambulanzgebäudes feierte das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried eine Dr. Boris Todoroff vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien ins St. Josef-Krankenhaus. Hintergrund sind die Bündelung der Kompetenzen innerhalb der Vinzenz Gruppe sowie der Ausbau der Schwerpunkte der einzelnen Krankenhäuser. Das Leistungsspektrum des Teams für Plastische Chirurgie ergänzt das bisherige Angebot und den onkologischen Schwerpunkt im St. Josef-Krankenhaus in Wien-Auhof. www.sjk-wien.at Hilfe bei krankem Darm Neue Behandlungs­ methode bei Leukämie Alarm im Darm: Blut im Stuhl, wiederkehrende Durchfälle oder anhaltende heftige Bauchschmerzen sind sehr ernst Mehr Raum in den Ambulanzen, neue OPs und mehr Parkplätze Weiterentwicklung: Moderne OP-Säle, mehr Platz für die Tagesklinik, freundliche Ambulanzen und neue Parkplätze machen Patienten und Mitarbeitern den Alltag leichter. www.bhs-ried.at Patienten angewandt. Eine neuartige Software ermöglicht, dass die Stärke der Strahlentherapie in den verschiedenen Körperregionen gezielt gesteuert wird und dadurch empfindliche Organe wie Hirn, Lunge und Leber geschont werden. So können kurz- und langfristige Nebenwirkungen gemindert werden. www.bhs-linz.at Erstmals in Österreich ist ein an Leukämie erkrankter Patient mit einer neuartigen Behandlung, bestehend aus Chemotherapie, Ganzkörperstrahlentherapie und Blut-Stammzelltherapie, therapiert worden. Neue Abteilung für ­Plastische Chirurgie Die Fachleute der D ­ armambulanz klären ­S ymptome ab. Anfang Juli übersiedelt die Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie unter der Leitung von Primar Erfolgreiche Therapie bei Blutkrebs in Linz Barbara Gruber, Primar Boris Todoroff und Oberärztin Claudia Gschnitzer (v. l. n. r.) übersiedeln nach St. Josef. 4 In enger Kooperation haben Hämato-Onkologen des Krankenhauses der Elisabethinen Linz und Strahlentherapeuten des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz diese neue Therapie erfolgreich bei einem zu nehmende Warnsignale. Nahezu jeder Mensch ist einmal im Laufe seines Lebens von Erkrankungen des Darms betroffen. Bei Stuhlinkontinenz, Divertikeln (Ausstülpungen im Darm), Fisteln, Hämorrhoiden, Polypen und bösartigem Darmkrebs stehen die Expertinnen und Experten der Darmambulanz im Krankenhaus Göttlicher Heiland mit Rat und Tat zur Seite. Zur genauen Abklärung werden in der Ambulanz alle notwendigen Untersuchungen schmerzfrei durchgeführt, Barmherzige Schwestern Wien Tel.: 01/59988-0 E-Mail: [email protected] Barmherzige Schwestern Ried Tel.: 07752/602-0 E-Mail: [email protected] Herz-Jesu Krankenhaus (Wien) Tel.: 01/7122684-0 E-Mail: [email protected] Orthopädisches Spital Speising (Wien) Tel.: 01/80182-0 E-Mail: [email protected] Barmherzige Schwestern Linz Tel.: 0732/7677-0 E-Mail: [email protected] St. Josef-Krankenhaus (Wien) Tel.: 01/87844-0 E-Mail: [email protected] Krankenhaus Göttlicher Heiland (Wien) Tel.: 01/40088-0 E-Mail: [email protected] Kurhaus Marienkron (Burgenland) Tel.: 02173/80205-0 E-Mail: [email protected] Vinzenz Gruppe z. B. eine Endosonografie (Ultraschall­ untersuchung des End­ darms) und Sphinkter­manometrie (­SchließmuskelDruckmessung). Kleine Eingriffe wie Polypen-Entfernungen können sofort schmerzfrei durchgeführt werden. www.khgh.at Gesundheitstipp Manuel Rubey Schauspieler und Kabarettist „Eine andere Welt“ Unter diesem Motto wurde die zweite Mitarbeiter-Vernissage im Herz-Jesu Krankenhaus eröffnet. Bei diesem Zentrale ­Ansprech­person für Adipositas-Patienten Im Adipositas-Zentrum im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien steht die persönliche Betreuung der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Als neues Service für Betroffene gibt es eine zentrale Ansprechperson für krankhaft Übergewichtige. Birgit Emathinger, Diplomierte Gesundheits-­und Krankenschwester, begleitet die Patienten jetzt auf ihrem Therapieweg: „Ich freue Mitarbeiter präsentieren „Eine andere Welt“ im Krankenhaus. Kunstprojekt für Mitarbeiter können diese ihre Gemälde, Foto­ g rafien, Grafiken und Skulpturen in den Gängen und Räumlichkeiten der Patientenlounge präsentieren und einem breiten Publikum bekannt machen. www.kh-herzjesu.at Vinzenz Gruppe möchte Kindern helfen © Highfoto, Robert Herbst, Arnold Pöschl Assistentin Birgit Emathinger unterstützt Adipositas-Kranke. mich, dass ich durch meine Arbeit das Leben von adipösen Menschen erleichtern und sie bei ihren Therapieschritten begleiten kann.“ Beratung jeden Mittwoch von 12.00–16.00 Uhr unter Tel.: 01/59988–3222. www.bhs-wien.at Barmherzige Schwestern Pflege St. Katharina (Wien) Tel.:01/5953111-3900 E-Mail: [email protected] Barmherzige Schwestern Pflege St. Louise (NÖ) Tel.: 02772/52494-0 E-Mail: [email protected] Es gibt in Österreich zu wenige Rehabilitationsplätze speziell für Kinder mit orthopädischen und neuroorthopädischen Erkrankungen. Um diesen Kindern auch nach deren Spitalsaufenthalt die nötige Weiterbehandlung zu ermöglichen, plant die Vinzenz Gruppe, am Gelände neben dem Orthopädischen Spital Speising unter anderem für diese Indikationen ein eigenes Kinder-Reha­bilitationszentrum mit 100 Betten zu errichten. Derzeit werden ­politische Gespräche geführt. www.vinzenzgruppe.at Herz-Kreislauf-Zentrum Bad Ischl (OÖ) Tel.: 06132/27801-0 E-Mail: [email protected] „ Meine zwei Kinder halten mich fit: Ob beim Radfahren oder am Spiel­ platz, das ist oft ein richtiges Workout. “ Der 34-jährige Schauspieler hält viel von Bewegung als Gesundheitstipp: „Viel Zeit bleibt oft nicht, aber ich bemühe mich, regelmäßig laufen zu gehen. Besonders schön ist es, am Ring entlangzuBeim laufen. Und ausreiSport viel chend Wasser trinken Wasser trinken! soll auch sehr wichtig sein, sagt man.“ Die medizinische Expertise dieser Lebensweise liefert Primar Dr. ­Reinhold Katzenschlager. Der Internist und Angiologe leitet die Abteilung Interne I im Krankenhaus Göttlicher Heiland und sagt: „Aus gefäßmedizinischer Sicht kann ich diese Aussagen nur unterstützen. Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßiges Laufen und möglichst viel Bewegung Gefäß-, Herz-Kreislaufsowie Stoffwechselkrankheiten und auch manche bösartige Erkrankungen deutlich reduzieren.“ Bei Zeitnot rät der Arzt: „Stiegen steigen statt Lift fahren und zu Fuß gehen, statt das Auto zu nehmen.“ 5 Medizin I Radiologie Die bildgebende Diagnostik macht starke Gefäßfehlbildungen sichtbar. Auch das Feuermal ist am Vorher-Foto erkennbar. Ein neues Leben Eine Patientin erzählt, wie sie nach einem langen Leidensweg von Primar Dr. Waldenberger erfolgreich behandelt wurde. von Claudia Schanza I ch habe mich für mein Aussehen gehasst. In meiner Umgebung gab es nie Spiegel.“ Gabriela Stadlmann ist heute 49 Jahre alt und erinnert sich an ihre Kindheit, ihre Jugend, ihr Leben bis vor ein paar Monaten. Die Oberösterreicherin hatte es von Geburt an schwer: mitten im Gesicht ein leuchtend rotes Feuermal. Aber was sie noch viel mehr störte: Unterhalb des rechten Kieferknochens wucherte am Hals eine riesige Beule, die vielen Medizinern Rätsel aufgab. 6 Eine neue Frau steht vor uns: Gabriela Stadlmann musste jahrzehntelang warten, bis sie endlich richtig behandelt wurde. 7 © Werner Harrer Medizin I Radiologie Primar Waldenberger zeigt auf den ersten radiologischen Aufnahmen, wie massiv die Gefäßfehlbildungen waren. Bitte überall weitersagen! Selbsthilfegruppe Gabriela Stadlmann hat die Selbsthilfegruppe für Menschen mit angeborenen Gefäßfehlbildungen und deren Angehörige gegründet. Diese Initiative vermittelt Informationen und Kontakte und unterstützt Betroffene, der Austausch hilft bei der Bewältigung der alltäglichen Herausforderungen. www.blutbahn.at 8 Mit vier Jahren wurde sie das erste Mal in einen OP-Saal geschoben, mit 19 Jahren zum zweiten Mal und mit 35 Jahren wieder. Die Beule ist geblieben. Gebracht haben diese chirurgischen Eingriffe nichts, außer starken Schmerzen und einem durchtrennten Gesichtsnerv. Der schiefe Mund und die Schmerzen erinnern Gabriela Stadlmann noch heute an diese Torturen: „Ich habe in einer Abwärtsspirale gelebt, es wurde immer schlimmer. Bevor ich auf die Straße ging oder Bekannte getroffen habe, musste ich ein, zwei Bier trinken, um mich zu entspannen – ich habe geglaubt, dass mich alle Menschen anstarren.“ 2009 schließlich erreichte die Frau den Tiefpunkt ihres Lebens: Die ständigen Schmerzen und das deformierte Gesicht hatten sie depressiv und alkoholkrank werden lassen. Zu dieser Zeit war die Patientin regelmäßig in der Abteilung für Plastische Chirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz. Dort laserte Oberärztin Dr. Klaudia Knerl in vielen Sitzungen das Feuermal, heute ist es kaum mehr sichtbar. Während dieser Therapien überzeugte die plastische Chirurgin ihren unglücklichen Schützling davon, auch noch einen anderen Arzt im Krankenhaus zu konsultieren, wie sich ­Stadlmann erinnert: „Ich wollte nie, nie mehr geschnitten werden. Daher ging ich vor vier Jahren nur widerwillig zum Primar. Wie sollte mir ein Radiologe helfen? Aber er hat mich gerettet, das weiß ich heute.“ Blutschwamm entdeckt Gemeinsam erinnern sich Primar Priv.-Doz. Dr. Peter Waldenberger und seine Patientin, er sagt: „Frau ­Stadlmann brauchte zuerst psychische Unterstützung – und sie hat diese zum Glück auch angenommen. Und dann erklärte ich ihr, wie wir ihre angeborene Gefäßfehlbildung ohne blutige Operation behandeln könnten.“ Er hatte das breite Spektrum der bildgebenden Diagnostik eingesetzt und erkannt, was der wahre Grund der Beule war. Ultraschall und Magnetresonanz hatten gezeigt, dass eine venöse Fehlbildung diesen riesigen Blutschwamm unter der Haut hatte wuchern lassen. Der Radiologe weiß, dass viele Laien überrascht sind, wenn sie hören, dass nicht nur Röntgenbilder und Ultraschall, sondern auch viele andere Methoden ausgezeichnete Bilder vom Körper zeigen. Aber noch viel mehr erstaunt sind die meisten, dass er auch Eingriffe vornimmt und nicht nur andere Fachärzte mit Diagnosen beliefert: „Früher hieß die Abteilung Röntgen, heute Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Das trifft unsere Arbeit besser.“ Bleischürzen gehören heute nicht mehr zum Alltag, Hightech ist angesagt. Die Bilder werden elektronisch zu Ärzte weitergeschickt, Patienten rücken nicht mehr mit handtuchgroßen blauschwarzen Bildern an. Diagnose Die bildgebende Diagnostik Brustbiopsie: Die Ärztin entnimmt über eine Kanüle Gewebe – dieses wird in der Pathologie untersucht. Endlich die richtige Diagnose Nachdem die Gemeindebedienstete mit weit über 40 Jahren erstmals die richtige Diagnose erfahren hatte, ging der Arzt zur Behandlung über. „Die Sklerosierung funktioniert nach dem Prinzip der Krampfadern-Therapie. Die wuchernden Venen werden über ein Kontrastmittel sichtbar gemacht und ich injiziere über feine Nadeln einen Schaum, der die Gefäßwand zerstört.“ Nach und nach schrumpfte der Blutschwamm, heute ist er fast verschwunden. Bisher waren 14 Behandlungen in Abständen von sechs Wochen notwendig, danach muss die Patientin jedes Mal eine Art Stützstrumpf über dem Gesicht tragen. Gabriela Stadlmann: „Die Kompressionsmaske sieht wie eine Sturmmaske aus, ich trage sie heute noch öfters, wenn ich allein zu Hause bin. Aber sie lindert die Schmerzen hervorragend.“ Der Arzt lobt die Zusammenarbeit: „Die Patienten mit angeborenen Gefäßfehlbildungen haben es sehr schwer: Sie müssen aber die Krankheit akzeptieren und Angiografie: Darstellung aller Echokardiografie: Ultraschall Gefäße des Körpers, wobei unter örtlicher Betäubung von der Leiste aus Katheter in die jeweilige Körperregion vorgeschoben werden und Kontrastmittel eingespritzt wird. Verfahren der Kardiologie; über die Leiste werden Sonden zum Herzen geführt und liefern Bilder. des Herzens, teilweise unter Verwendung eines speziellen Kontrastmittels. Magnetresonanz (MR): Nicht Röntgenstrahlen, sondern elektro­magnetische Wellen liefern genaue Schichtaufnahmen von Organen und Gewebe. Computertomografie (CT): Mammografie: Röntgenauf- Röntgenröhren liefern zweidimensionale Schichtaufnahmen aus dem Körper, z. B. von Bandscheiben oder vom Schädel. nahme vom Brustgewebe; neben dem Ultraschall ist auch der MR in der Brustkrebsvorsorge im Einsatz. Duplex-Sonografie: Methode zur Gefäßdarstellung im ­Ultraschall, wobei gleichzeitig Gefäßwandveränderungen und der Blutfluss im Gefäß dargestellt werden. PET: Die sogenannte PositronenEmissions-Tomografie ist eine Methode der Nuklearmedizin, z. B. bei Schilddrüsenuntersuchungen. Gastroskopie, Koloskopie: Ultraschall: Schallwellen liefern zweidimensionale Bilder von allen Geweben, z. B. der Brust, des Herzens, der Leber (nicht von Knochen oder Lunge). Eingeführte Endoskope liefern via Kamera scharfe Bilder auf einen Monitor. Kleine Instrumente können Gewebeproben zutage fördern (= Biopsie). Szintigrafie: Dabei werden Endosonografie: Ultraschall­ © Werner Harrer verfahren, das mit einem Endoskop in den Körper eingeführt wird. Liefert z. B. Bilder von Tumoren und Zysten in der Bauchspeicheldrüse. radioaktiv markierte Substanzen (Radiopharmaka) angewandt, um die Funktion und den ­Stoffwechsel von Organen, Geweben und Knochen zu ­beurteilen. Radiologen bei der Angiografie, hier im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried 9 Medizin I Radiologie Therapie Interventionelle Radiologie Primar Waldenberger arbeitet mit Hightech: Er beobachtet den über die Vene eingeführten Katheter am Bildschirm und operiert sofort unblutig. Brust-Biopsie: Röntgentechnik, Ultraschall und MR steuern bei nicht tastbaren, auffälligen ­Mammografie-Befunden punktgenau die Nadel zur Entnahme von Brustgewebe. Drainagen: z. B. bei Abszessen in der Lunge, im Bauch oder Gallengang wird unter Ultraschall punktiert und eine Drainage zur Ausleitung der Flüssigkeit gelegt. Embolisation: Gefäßverschlie- ßendes Verfahren, etwa bei Gebärmutter­myomen oder Venenfehlbildungen, z. B. wird Schaum oder Gewebekleber in Tumore oder Gefäßfehlbildungen injiziert. MRgFUS: Die über Magnet­ resonanz gesteuerte fokussierte Ultraschall­therapie ist ein ­schonendes Verfahren zur Behandlung von Gebär­mutter-Myomen. eines Gefäßes und entfalten ihn dort. Durch die so geöffnete Ader fließt wieder Blut. Radiofrequenz-Ablation: Radiologen nehmen über Ultraschall oder CT kleine Tumore (z. B. in der Leber) ins Visier, punktieren und „verkochen“ sie bei 100 °C. Eine OP ohne Schnitte. SIRT: Die Selektive Interne Radio- therapie bestrahlt Leberkrebszellen punktgenau. Dabei wird mit radio­ aktiven Kügelchen die Blutzufuhr des Tumors unterbunden, ohne umliegendes Gewebe zu schädigen. Vertebroplastie: Wirbelkörper, PTA: Interventionelle Radiologen bzw. Kardiologen schieben einen kleinen Ballonkatheter durch die Blutbahn bis an die verengte Stelle 10 die z. B. durch O ­ steoporose einge­brochen sind, werden durch Knochenzement wieder ­aufgerichtet. die Behandlung mittragen. Wir können sie leider nie ganz heilen, nur den Zustand verbessern.“ Er freut sich, wenn die schlanke Frau heute sein Besprechungszimmer betritt, denn ihr Leben hat sich um 180 Grad gedreht: Die professionelle psychologische Unterstützung half ihr, mit den unzähligen Demütigungen zurechtzukommen, die sie seit frühester Kindheit erlitten hatte. Alkoholprobleme gehören der Vergangenheit an. Und aus dem Selbsthass wurde Selbstliebe, die man der sportlichen Frau ansieht: Binnen drei Jahren nahm die Läuferin 25 Kilogramm ab, sie geht wieder unter Leute und hat eine Selbsthilfegruppe gegründet. „Als ich erfahren durfte, dass ich nicht die Einzige mit meiner chronischen Erkrankung bin, wurde es auf einmal viel leichter für mich. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Darum setze ich mich mit allen Kräften für die Selbsthilfegruppe ein. Bitte erzählen Sie das weiter, um Betroffenen mit dieser unbekannten Krankheit eine Chance zu geben.“ Kontakt Krankenhaus der Barm­ herzigen Schwestern Linz Hier werden nicht bloß Röntgen­ aufnahmen gemacht, sondern viele Methoden der bildgebenden Diagnostik angewandt. Einige Verfahren ermöglichen auch unblutige minimalinvasive Operationen („interventionelle Radiologie“). Primar Univ.-Doz. Dr. Peter Waldenberger Tel.: 0732/7677-7346 [email protected] www.bhs-linz.at www.embolisations-workshop.at Auch im Krankenhaus der ­ armherzigen Schwestern B Wien gibt es eine Abteilung für Diagnostische und Interventionelle ­Radiologie. Tel.: 01/59988-2030. Vinzenz Gruppe I Trends Ein Blick in die Zukunft Ist unser Gesundheitswesen noch zu retten? Experten setzen auf mehr Menschlichkeit im System und mehr Eigenverantwortung bei den Patienten. 2050: Österreicher sind im Durchschnitt fünf Jahre älter. von Gabriele Vasak D as Gesundheitssystem wird immer auch einen chaotischen Aspekt haben, denn es wird von Menschen gestaltet – und Menschen haben ein chaotisches Eigenleben“, analysierte der Trendforscher Matthias Horx anlässlich eines hochkarätigen, von der Vinzenz Gruppe mitinitiierten Symposiums („Forum Hospital Management“). Dort diskutierten Experten die Zukunftstrends im Gesundheitswesen. Theologe und Philosoph Selbstverantwortung ist der Schlüssel zum gesunden Gesundheitssystem. Clemens Sedmak, Philosoph und Theologe Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak stimmte Horx zu, er bescheinigt – nicht nur – der heutigen Medizin eine Entwicklung in Richtung Maßlosigkeit: „Gesundheit scheint heute in jeder Hinsicht machbar zu sein, Körper werden als Ersatzteillager betrachtet und vielfach herrscht eine Unverwundbarkeits­ illusion.“ © Werner Harrer, www.leberkrebstherapie.org, WU | Christina Anzenberger-Fink Lichte Visionen Wollen wir das alles wirklich? Wohl kaum, aber die Trendexperten haben nicht nur düstere Prognosen, sondern auch durchaus lichte Visionen, und diese gehen ganz stark in Richtung „mehr Menschlichkeit“. Denn: Die technischen Illusionen beginnen immer mehr zu verblassen und die Menschen wünschen sich stattdessen mehr Zuwendung. Tatsächlich gebe es aber gerade dafür „keine passende App“, wie Horx süffisant anmerkte: „Wir denken immer nur an Innovationen. Aber gibt es nicht auch zahlreiche Erfolge, wenn man den Menschen ihre Gesundheit selbst in die Trendforscher Matthias Horx Hand gibt?“, fragt der Trendforscher. Für eine „Kultur des Maßes“ und eine gute Portion an Patientenselbstverantwortung sprach sich indes auch Philosoph Sedmak aus. Er verwies auf eine Untersuchung, die zeigte, dass etwa Mönche länger – und vermutlich auch länger gesund – leben. „Zurückführen lässt sich diese Tatsache wohl darauf, dass diese Männer Maß halten müssen, einen regelmäßigen Lebensrhythmus, ein Gemeinschaftsleben und immaterielle Werte haben.“ Nie mehr die Intimsphäre verlieren Sedmak empfiehlt als weitere Zukunftsstrategie für eine menschlichere Medizin „anständige Institutionen: Wir brauchen Krankenhäuser, in denen Menschen – beispielsweise durch den Verlust an Intimsphäre – nicht gedemütigt und erniedrigt werden“. Die Schlüssel zum gesunden Gesundheitssystem seien laut dem Philosophen und Theologen auch Selbstverantwortung für alle Beteiligten sowie die Fähigkeit des Einzelnen, mit sich und seiner Gesundheit selbst umgehen zu können. Conclusio: Zur Gesundung des Gesundheitssystems kann jeder auch selbst beitragen. 11 Medizin I Plattfuß Gut zu Fuß Schmerzen bei jedem Schritt – das ist der Alltag für Menschen, die unter argen Plattfüßen leiden. Das „Spezialteam Fuß“ kann ihnen helfen. von Heike Kossdorff E in Fußabdruck im Sand ist Sinnbild für perfekte Erholung. Dieses Bild funktioniert allerdings nur, wenn der Fußabdruck die Zehenpunkte, die Außenkante des Mittelfußes und die Ferse – und somit einen gesunden Fuß – zeigt. Sieht man jedoch nur Fußballen und Ferse oder gar nur eine einzige Fläche der Sohlen, hat der Strandläufer einen Plattfuß. Und wahrscheinlich Schmerzen. Zumindest wenn er erwachsen ist. Denn Plattfüße bei Kindern sind sehr häufig, „wachsen sich aber fast immer zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr Lexikon Fußfehl­ stellungen Spreizfuß. Ist die häufigste Fußfehlstellung. Er kann ererbt sein oder durch das Tragen von Schuhen, vor allem Highheels, entstehen. Das Fußquergewölbe wird nach unten gedrückt, die Mittelfußknochen treten wie ein Fächer auseinander. Spuren im Sand zeigen den gesunden Fußabdruck. 12 Knickfuß. Dieser ist eine mögliche Begleiterscheinung von Spreiz- und Plattfuß. Der innere Knöchel tritt stark hervor, das Sprunggelenk wird falsch belastet. Das Röntgenbild am Monitor zeigt einen ausgeprägten Plattfuß. Orthopäde Trnka untersucht seine Patientin: Die Fußstellung hat sich gebessert. aus und gehören nur bei ganz ausgesuchten Fällen mit großen Schmerzen behandelt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Hans-Jörg Trnka, ­Spezialteamleiter Fuß an der Abteilung für Kinderorthopädie und Fußchirurgie im Orthopädischen Spital Speising. Schmerzen nicht stark, kann man mit Einlagen und einem guten Schuh den Status quo erhalten.“ Für modebewusste Schuh-Fans bleibt da allerdings keinerlei Spielraum. © Bubu Dujmic, Fotolia Anders sieht es beim erwachsenen Plattfuß aus. Je nach Schwere des Leidens treten hier Schmerzen und Fehlstellungen auf, die bis zum Verlust der Gehfähigkeit führen können. Mögliche Ursachen dafür: ein unbehandelter kindlicher Plattfuß, eine unzureichende Spannung oder sogar ein Riss der Sehne des hinteren Schienbeinmuskels, welcher für die Spannung des Fußgewölbes verantwortlich ist. „Alter und hohes Gewicht sind meist für diesen Spannungsverlust verantwortlich“, weiß Fuß-Spezialteamleiter Trnka. Besonders oft betroffen sind Frauen über 50 mit einem erhöhten BodyMass-Index. Bei diesen Patientinnen sinkt das Längsgewölbe ein, was bis zu einer X-Beinstellung im Bereich des Sprunggelenkes führen kann. „Sind die Operation korrigiert Plattfüße Bei starken Schmerzen ist eine Operation die beste Lösung. Der orthopädische Chirurg erklärt den Eingriff: „Wir machen einen Sehnentransfer. Die Sehne des Kleinzehenbeugers bietet einen perfekten Ersatz, oft wird dann noch das Fersenbein nach innen verschoben.“ Was kompliziert klingt, soll keinesfalls abschrecken. Chirurgische Eingriffe zur Korrektur der Füße sind Routine, im Fall des schmerzhaften Plattfußes werden 300 bis 400 Operationen pro Jahr in Österreich durchgeführt. Danach müssen die Patienten sechs Wochen Gehgips tragen und anschließend zur Physiotherapie. Orthopäde Trnka: „Danach hat man wieder echte Lebensqualität, muss sich nicht jeden Schritt zu Fuß überlegen, sondern kann Sport betreiben und sogar schöne Schuhe tragen.“ Wussten Sie schon? Der Senkfuß ist die leichte Form des Plattfußes. Kontakt Orthopädisches Spital ­Speising Fuß-Ambulanz Immer dienstags, nur mit Überweisung eines Orthopäden. Terminvereinbarung unter Tel.: 01/80182-1240. www.oss.at Auch im Wiener Herz-Jesu Kranken­haus gibt es eine Fußambulanz. 13 Vinzenz Gruppe I Aktuell Ambulante Reha hilft, Zeit zu sparen Skoliose in der Jugend „Skoliose ist keine Haltungsschwäche!“ Doz. Dr. Rudolf Ganger räumt mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf. Denn bei rund 40.000 Menschen in Österreich ist die Skoliose im Jugendalter zwischen zehn und 16 Jahren entstanden. Der Kinderorthopäde im Orthopädischen Spital Speising erklärt die seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule: „Wenn diese Jugendlichen ein Korsett tragen, wird die Wirbelsäule im Wachstum in die richtige Stellung gelenkt – wie beim Kiefer und einer Zahnspange.“ Die jungen Patienten werden psychologisch unterstützt, damit sie das Korsett oft tragen.(red) www.oss.at/skoliose Zwei- bis dreimal pro Woche kommen die Patienten zur Therapie ins Krankenhaus. Das Krankenhaus der B ­ armherzigen Schwestern Linz bietet neben dem Orthopädischen Spital Speising eine Alternative zum stationären Aufenthalt in einem ­Rehabilitationszentrum an. Für Menschen, denen es aus beruflichen oder privaten Gründen nicht möglich ist, wochenlang von daheim wegzubleiben, wird ein ambulantes Reha-Programm maßgeschneidert. Dieses Angebot richtet sich an ­Patienten, die orthopädische Operationen oder Behandlungen hatten, z. B. an Knie, Hüfte, Schulter, Wirbelsäule oder wegen Rheuma. An zwei bis drei Tagen pro Woche erhalten die Patienten insgesamt 60 Therapieeinheiten. Das Angebot richtet sich an ASVG-Versicherte, die berufstätig sind oder ein Pensions- oder Invaliditätsverfahren laufen haben. Ein Angebot für eine ambulante onkologische Rehabilitation wird derzeit ­entwickelt. (red) Orthopäde Robert Csepan erklärt den Umgang mit dem Korsett. Haltungstipps für den Alltag Das Orthopädische Spital Speising zeigt in einem Online-Ratgeber, wie Sie Ihren Rücken 24 Stunden pro Tag in Form halten können. Mehr als 80 Prozent aller Österreicher leiden regelmäßig an Kreuzweh, deshalb sollen diese einfachen Übungen zeigen, wie die richtige Körperhaltung im Alltag funktioniert: vom Zähneputzen bis zum Autofahren, Arbeiten, Heben und Tragen, Einkaufen, Autowaschen – und beim Schlafen.(red) www.oss.at/24Stunden 14 Rot: Aufheben mit rundem Rücken verursacht Rückenschmerzen. Grün: So geht’s richtig! Vinzenz Gruppe I Ferndiagnose Mehr Pflegebetten Ferndiagnose Kurt Langbein, Autor und Dokumentarfilmer Das Pflegehaus St. Louise im niederösterreichischen Maria Anzbach baut aus: Die Bettenanzahl wird von 76 auf 100 ansteigen. Das Pflegehaus St. Louise der Barmherzigen Schwestern wird ab 2015 mehr Bewohner für Langzeit- und Übergangspflege betreuen können. Kindersache Die Vinzenz Gruppe kann bereits auf viel Kompetenz und Erfahrung in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen verweisen: Sie betreibt die größte kinderorthopädische Abteilung im deutschen Sprachraum im Orthopädischen Spital Speising und allgemeine Kinderabteilungen in den Krankenhäusern ­ Barmherzige Schwestern Ried und Linz. Die kinderurologische Abteilung in Linz ist übrigens österreichweit einzigartig: Pro Jahr werden mehr als 5.000 Kinder in dieser Abteilung behandelt. © Werner Harrer, iStockphoto, Claudia Schanza, Klaus Pichler – Anzenberger Österreichweiter Schwerpunkt für Kinder Quer durch alle Häuser wird nun mit einem bundesweiten Schwerpunkt das Angebot für Kinder und Jugendliche weiterentwickelt, wie Dr. Michael Heinisch, der Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, ankündigt: „In den kindermedizinischen Abteilungen unserer Einrichtungen berücksichtigen wir die speziellen Bedürfnisse der kleinen Patientinnen und ­Patienten. Unser Ziel ist es, dass alle betroffenen Kinder und Jugendlichen eine Versorgung erhalten, die diese Anforderungen erfüllt.“ Ziele bis zum Jahr 2017: Das Wiener St. Josef-Kranken­ haus wird zum Eltern-Kind-Zentrum mit mehr als 3.000 Geburten pro Jahr ausgebaut. 14.000 junge Patienten sollen pro Jahr in den Häusern der Gruppe behandelt werden und die Bettenzahl von derzeit 108 auf 118 wachsen. (red) Gesundheitspolitik: Eine Fehlsteuerung im System Österreich ist Weltspitze. Jährlich landen bei uns pro 1.000 Einwohner 261 Menschen im Spital, in den Niederlanden sind es 116, im Schnitt der OECD-Industriestaaten sind es 155. Unsere Krankenhäuser sind überfüllt, obwohl wir mit acht je 1.000 Einwohner mehr als doppelt so viele Spitalsbetten haben wie etwa die skandinavischen Länder. Unsere Krankenhäuser brauchen dringend Reformen: Die Qualität der Behandlung lässt sich mit organisatorischen Maßnahmen deutlich verbessern. Die Erkenntnis, dass der Patient nicht bloß das Gefäß für die Organe ist, die behandelt werden, kann und muss sich im Ablauf niederschlagen. Doch es fehlt an Mitteln für den Umbau der Organisationslogik, weil die Krankenhäuser mehr tun müssen, als sie sollten. Gut die Hälfte der Spitalseinweisungen sind vermeidbar, zeigen bei uns seit Jahren viele Studien. Die Gesundheitsprobleme könnten ambulant humaner, effektiver und günstiger behandelt werden. Das können die Spitäler nicht ändern. Es braucht politische Entscheidungen, um die Versorgung durch niedergelassene Mediziner so zu verbessern, dass die Kliniken sich auf ihre Aufgabe konzentrieren können: Das patientenorientierte Spital darf nicht länger Schlagwort bleiben. Die Fehlsteuerung im System – das Delegieren von Verantwortung vom Allgemeinmediziner zum Facharzt und ins Spital – kann nur durch ein einheitlich finanziertes System, das die meisten Gesundheitsprobleme außerhalb der Kliniken löst, beseitigt werden. Dazu braucht es aber positive strategische Ansätze und nicht bloß bürokratische Kontrollen der Ausgaben. Und es braucht qualitätsvolle Information, Ermutigung und Motivation für die Bürger, damit diese sich als Manager ihrer Gesundheit verstehen lernen. Doch davon ist rund um die aktuelle „Gesundheitsreform“ nicht einmal die Rede. Der Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. 15 Medizin I Stammzellen Primar Wolfgang Schneider zeigt Ilse Schwarz den kaputten Knorpel am Röntgenbild. In der Reha lernt die Patientin Übungen, um ihren Fuß fit zu machen. Im gelben Kreis ist der kranke Knorpel, rechts der genesene sichtbar. Der Orthopäde checkt die Beweglichkeit des operierten Gelenks. 16 Dieses Vlies wird auf dem Knochen platziert. Neuer Knorpel Innovative Methode in der ­Orthopädie: Ärzten setzen Stammzellen zur Knorpel­regeneration ein. von Heike Kossdorff W ährend andere Menschen sich abends gemütlich ent­ spannten, litt Ilse Schwarz unter starken Beschwerden. Brennende Schmerzen im Knöchel ließen sie weder zur Ruhe kommen noch schlafen. Schuld daran war eine Erkrankung ihres Sprunggelenks, ein direkt unter der Gelenkfläche liegendes Knochenstück war abgestorben. Als sie schließlich auch in der Bewegung immer mehr beeinträchtigt war, riet ihr Primar Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Schneider zu einer in Österreich neuen Operationsmethode, deren Wirkung darauf beruht, dass der Körper selbst neue Knorpelzellen bilden kann. Eine statt zwei Operationen © RISAVY „Bisher musste man, um zu neuem Knorpel zu gelangen, eigene Knorpelzellen entnehmen, zeitintensiv züchten und dann wieder einsetzen“, erklärt Schneider, Leiter der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am Herz-Jesu Krankenhaus in Wien. „Das bedeutete für den Patienten allerdings zwei Operationen, zwei Narkosen und vor allem eine lange Wartezeit dazwischen.“ Bei der neuen Methode, die von Experten an der Universitätsklinik Bologna entwickelt wurde, ist hingegen nur ein einziger Eingriff nötig. Schneider: „Dem Körper wird Knochenmark entnommen und noch im OP zentrifugiert, sodass sich Stammzellen absetzen können. Dieses Konzentrat wird auf ein spezielles Vlies aufgetragen und an jene Stelle des defekten Knochens platziert, wo es einen Knorpelersatz bilden soll.“ Das funktioniert, weil Bisher musste man Knorpel­ zellen entnehmen, zeitintensiv züchten und dann wieder einsetzen. Primar Wolfgang Schneider Stammzellen die Fähigkeit haben – je nachdem, wo sie eingesetzt werden –, sich zu bestimmten Zellen „­umzubauen“. Patientin als Pionierin Obwohl Ilse Schwarz wusste, dass sie die Sonderrolle der ersten Patientin einnehmen würde, die man in diesem Krankenhaus mit dieser modernen Methode behandelt, stimmte sie sofort zu. „Ich hatte ein ganz tolles Informationsgespräch und wurde über den genauen Ablauf der Operation aufgeklärt. Befürchtungen hatte ich keine, nur die Sorge, ob die Stammzellen eh auch wissen, dass sie Knorpelzellen werden sollen.“ Drei Monate Heilungsphase Sie wussten es – und Ilse Schwarz konnte nach einer Woche entlassen werden. Es folgten Gips und Reha und nach drei Monaten war der Fuß wieder im Einsatz. „Ich bin unglaublich froh, diese Operation gemacht zu haben“, sagt die 56-Jährige. Mittlerweile wurden weitere Patienten mit dieser Methode operiert. Langfristige Erfolge Laut dem Experten des Herz-Jesu Krankenhauses wird diese moderne Operationstechnik vor allem bei Sprung- und Kniegelenk-Problemen eingesetzt, die einen Knorpelschaden in sonst intakten Gelenken haben. Studien von Medizinern aus Bologna, die seit rund zehn Jahren damit arbeiten, zeigen auch langfristige Erfolge. Orthopäde Wolfgang Schneider: „Diese Stammzellen sind kein 100-prozentig perfekter Knorpel, aber das Beste, was man erreichen kann.“ Und Ilse Schwarz haben sie wieder eine schmerzfreie Beweglichkeit zurück­ gebracht. Kontakt ­ erz-Jesu Krankenhaus H Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Allgemein-Orthopädische ­Ambulanz: Mo.–Fr. 08.00–13.00 Uhr Fußambulanz: Mi. 08.00–13.00 Uhr Termin­vereinbarung unter Tel.: 01/7122684-5347 www.kh-herzjesu.at 17 Medizin I Logopädie Kleine Kinder, großer Wortschatz Fast jedes fünfte Kind im Alter von zwei Jahren weist eine verzögerte Sprachentwicklung auf. Eine frühe Therapie verhindert langfristige Folgen. von Josef Haslinger Logopädin Alexandra Brünner (re.) arbeitet mit Kindern und Eltern. 18 der Logopädie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Bei den Übrigen ist rasches Handeln wichtig, ehe sich das Zeitfenster, um dieses Entwicklungsdefizit aufzuholen, schließt. Alexandra Brünner und ihre fünf Kolleginnen haben immer öfter mit Kleinkindern zu tun, deren Sprachvermögen hinter dem Üblichen zurückbleibt. Gründe dafür gibt es viele: von Eltern, die die meiste Zeit vorm Computer und 50 Wörter sind der Mindestwortschatz von Zweijährigen. © Werner Harrer M ama, Papa, Auto: Die zweijährige Lisa spricht kaum, und wenn, dann beschränkt auf wenige, immer gleiche Wörter. „Es wird schon, das wächst sich aus, sie ist halt ein wenig später dran“, versucht die Oma Lisas besorgte Eltern zu beruhigen – doch das ist oft ein fataler Irrtum. „Nur 30 Prozent der sogenannten Late Talker holen diese verzögerte Sprachentwicklung bis zum Alter von vier Jahren auf“, weiß Alexandra Brünner, Leiterin Wissen TV-Gerät verbringen, bis zu Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen. Hellhörig sollten Eltern jedenfalls werden, wenn Zweijährige einen Wortschatz von weniger als 50 Wörtern haben und noch keine Zwei-Wort-Sätze bilden. Buben sind öfter betroffen als Mädchen. Gut hören, um gut zu sprechen Zum Glück nahmen Lisas Eltern das Problem nicht auf die leichte Schulter und vereinbarten einen Termin in der Logopädischen Ambulanz. Dort zeigte sich, dass das kleine Mädchen tatsächlich nur ein Dutzend Wörter sprach. Und dass es kaum Blickkontakt aufnahm, was jedoch für die Kommunikation und damit auch für die Sprachentwicklung enorm wichtig wäre. ungestörte Sprachentwicklung ist. Schon nach wenigen Therapieeinheiten ist es der Logopädin gelungen, bei Lisa spielerisch Interesse für Sprache und gemeinsames Handeln zu wecken. Das Mädchen baut nun Blickkontakt auf, will wissen, wie die bunten Dinge heißen, die ihm gezeigt werden. Und es spielt jetzt auch mit diesen Dingen, anstatt sie wie vorher bloß umherzuwerfen. Auch die Tipps an die Eltern, wie sie Lisa zu Hause sprachlich fördern können, zeigen Wirkung. Geduld ist gefragt Lisa hatte auch Probleme, einfache Anweisungen zu verstehen. All das deutete ganz klar auf eine Sprachentwicklungsstörung hin. Hören kann Lisa dagegen sehr gut, wie die Überprüfung durch einen HNO-Facharzt im Kranken­ haus ergab. Von heute auf morgen lässt sich eine Sprachentwicklungsstörung freilich nicht beheben: Die Therapie dauert Monate, nicht selten Jahre. Häufig sind auch Ergotherapeuten und Physio­therapeuten mit eingebunden, weil eine gute ­Sensomotorik die Sprachent­wicklung begünstigt. Die Chancen stehen umso besser, je früher die Förderung beginnt. Einfach abzuwarten ist daher der größte Fehler und kann schwere Folgen haben, auch für die schulischen Leistungen und die berufliche Karriere. Diese Untersuchung ist wichtig, da ein einwandfreies Hör­ vermögen die entscheidende Voraussetzung für eine Denn, wie Alexandra Brünner betont: „Das Denken entwickelt sich parallel zur Sprache.“ So können ­Eltern Sprache fördern Eltern sollen für ihre Kleinkinder Vorbild sein, auch beim Sprechen: ruhig, deutlich, mit Blickkontakt und vor allem direkt – das TV-Gerät ist kein Ersatz! Hören Sie zu, korrigieren Sie Fehler, aber fordern Sie Ihr Kind nicht ständig zum Nachsprechen auf. Fördern Sie die Sprach- und Sprechfreude durch gemeinsames Spielen, gemeinsames Blättern in Bilderbüchern, Kinderlieder, Geschichtenerzählen und vor allem: durch Liebe und Akzeptanz. Kontakt ­ rankenhaus der Barm­ K herzigen Schwestern Ried HNO-Ambulanz / Logopädie Tel.: 07752/602-85161 www.bhs-ried.at Mehr Wert durch Oberösterreich. SICHER UND STABIL WIE UNSER LAND. www.hypo.at Anita Behr An Kundenberaterin K Wir schaffen mehr Wert. Vinzenz Gruppe I Interview YoungMum Begleitung für schwangere ­Teenager. Pro Jahr werden in Österreich rund 3.000 Babys von Müttern, die jünger als 20 Jahre sind, auf die Welt gebracht – allein in Wien sind es mehr als 800. Allen familiären und gesellschaftlichen Widerständen zum Trotz sagen die jungen Mütter „Ja“ zum Leben mit ihrem Baby. Das Team von YoungMum lässt die jungen Frauen in dieser für sie so schwierigen Zeit nicht allein und begleitet sie bereits seit zehn Jahren auf ihrem schwierigen Weg. Vor, während und ein ganzes Jahr nach der Geburt stehen den Teenagern Hebammen, Gynäkologen, Sozial­pädagogen und Psychologen zur Seite. Die jungen Frauen werden in einer sehr schwierigen Lebenssituation professionell unterstützt und begleitet – unbüro­kratisch und unentgeltlich. Dies finanziert das Krankenhaus Göttlicher Heiland und braucht dafür auch dringend Spenden. Die Jüngste in unserem Kurs war 14 Jahre alt. Sandra K. Spendenkonto: BLZ 12000 Bank Austria 515 16 111 711 Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Reg.-Nr.: SO1107. Kontakt YoungMum im Krankenhaus Göttlicher Heiland Dornbacher Straße 20–28 1170 Wien Tel.: 01/40088-4400 E-Mail: [email protected] www.young-mum.at 20 Sandra K. wird mit ihrer Anita schon bald die Babygruppe bei YoungMum besuchen. Mama mit 19 Jahren Sandra K. erfuhr drei Monate vor der Geburt, dass sie ein Baby erwartet. Das Team von YoungMum begleitete sie ins neue Leben. von Claudia Schanza Vm: Sie haben erst spät von der Schwangerschaft erfahren? Hatten Sie damals einen fixen Freund? Nein … Sandra K.: Ja, in der 21. Schwangerschaftswoche. Wie ist Ihre Familie damit ­ umgegangen? Ist Ihnen vorher nichts aufgefallen? Nein, ich hatte zwar Bauchweh, aber der Arzt hat das auf ein Antibiotikum zurückgeführt, das ich wegen der Zähne länger nehmen musste. Und ich habe ja immer die Tage bekommen! Auch der Bauch ist erst ab dem 7. Monat stark gewachsen, die Gewichtsschwankungen waren in den ersten Monaten nicht stärker als sonst. Erst als die Bauchschmerzen immer schlimmer wurden, bin ich zum Gynäkologen gegangen – und da habe ich es erfahren. Und wie ging es Ihnen da? Das war schrecklich. Normalerweise erfährt man es viel früher und kann entscheiden, was man macht. Aber ich musste damit klarkommen, in ein paar Wochen Mutter zu werden. © Bubu Dujmic In welcher Lebenssituation waren Sie damals? Ich habe gekellnert, in einem Raucherlokal, wo ich bis 03.00 oder 04.00 Uhr in der Nacht gearbeitet habe. Ein Baby hat mir gar nicht in dieses Leben gepasst. Sehr gut! Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Meine Mama war beim Arzt mit und hat sich gefreut, dass sie Oma wird. Ich wohne jetzt bei meinem Opa in der Mietwohnung und im selben Haus wohnen auch meine Eltern und andere Verwandte. Sind Sie jetzt in Karenz? Und wie hat Ihnen das Team von YoungMum geholfen? Sie haben mir viele Tipps gegeben, worum ich mich schon vor der Geburt kümmern soll: Sie haben mir die Behördenwege sehr erleichtert und mich ins Eltern-Kind-Zentrum geschickt. Und ich habe den Schwangerschaftskurs im Haus Lena besucht. Bei YoungMum gibt es auch gebrauchte Kinderbetten, Babywäsche und viele andere Sachen. In der Not hilft das vielen Leuten weiter. Egal, welche Probleme ich hatte, ich habe alles fragen können und immer eine Antwort erhalten. Meine Freundinnen, die in anderen Spitälern ihr Baby bekommen haben, hatten diese Unterstützung überhaupt nicht. Im Haus Lena gibt es eine Babygruppe, in die ich einmal pro Woche gehen werde, sobald Anita groß genug ist. Da werden die Kleinen abgemessen, gewogen und alles kontrolliert, ob’s passt. Haben Sie noch jüngere Mütter bei YoungMum getroffen? Ja, aber Kellnern in einem Nacht- Ja, die Jüngste im Schwangerschaftslokal und ein kleines Kind passen vorbereitungskurs war 14 Jahre alt. Da nicht zusammen. Das ganze habe ich auch von anderen viele Leben wird anders. Ich Geschichten gehört, wo ich will es nach zweieinhalb mir dachte, es gibt wirkPro Jahr Jahren Karenz in einer lich Schlimmeres, als fast 7.000 Konditorei versuchen, mir passiert ist … Schwangere da würde ich tagsüber Der Kurs war super, unter arbeiten – und die Kleine weil wir dort infor19 Jahre ist im K ­ indergarten. miert wurden, und sie haben uns die Angst davor Und wie haben Sie von genommen, was nun kommen YoungMum erfahren? wird. Herr Dr. Kropfitsch hat mich gut beraten, auch zum Thema Finanzen und Die Frauenärztin hat mir das Kranken- Arbeitsplatz. haus Göttlicher Heiland empfohlen, weil es ein gutes Spital ist und sehr nahe bei Wir wünschen Ihnen und meiner Wohnung. Und dort gibt es ein Anita alles Gute! besonderes Programm für junge Mütter, das ich mir anschauen sollte. 21 Leib & Seele I Orden In die Falle gelockt, ausgebeutet, bedroht: Die Opfer landen auf Westeuropas Strich und können nicht fliehen. Ordensfrauen helfen Frauen Ordensschwestern kümmern sich in einer Schutzwohnung um Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. von Claudia Schanza S ie träumten vom Goldenen Westen, hofften auf eine Zukunft im Wohlstand – und wachen ernüchtert in einem illegalen Bordell auf: Europaweit sind laut Schätzungen der Vereinten Nationen eine halbe Million Frauen von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung betroffen. Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger kennt die Zahlen in Österreich: „Alleine in Wien gibt es 7.000 Opfer von Menschenhandel.“ Doch nicht nur die Bundeshauptstadt ist Ziel der Verbrecher: Im März wurde ein Menschenhändlerring im Innviertel 22 ausgehoben, zwei slowakische Zuhälter hatten 70 Mädchen und jungen Frauen „gute Arbeit in einer Bar“ versprochen. Sobald sie in Österreich waren, wurde ihnen der Pass weggenommen und – falls sie nicht gefügig zu Diensten sind – angedroht, den Familien in der Heimat etwas anzutun. Kein Wunder, dass die jungen Frauen aus Sorge um die Angehörigen stillhalten und schlimmste Demütigungen in Kauf nehmen. Oberst Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt beobachtet, dass immer öfter groß angelegte Netze von 500.000 Frauen in Europa sind von Menschen­ handel und ­sexueller Aus­beutung betroffen. als Prostituierte benutzt hatten, und ermöglichte den Opfern eine Ausbildung und geschützte Wohnungen. Der Name dieser inzwischen in mehreren Ländern tätigen Initiative: Solwodi (siehe Infobox). Unser Ziel ist Hilfe zur Selbst­ hilfe und die Eigenständigkeit der Frauen. Schwester Patricia Erber, SDS © iStockphoto, privat Zwangsprostitution auf­ fl iegen: „29 Prozent der Opfer kommen aus Rumänien, gefolgt von Bulgarien, ­ Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Nigeria.“ In illegalen Etablissements werden die Frauen von ihren Zuhältern zur Prostitution gezwungen, pro Monat nehmen sie bis zu 10.000 Euro ein – von denen sie aber nur 200 bis 300 Euro behalten dürfen. Die Frauen haben nicht nur Angst, dass ihren Angehörigen in der Heimat Leid zugefügt werden könnte. Auch ihr eigenes Leben ist in Gefahr, wenn die Zuhälter merken, dass eine Betroffene ans Aussteigen denkt. Weltweit funktioniert Menschenhandel nach diesem Muster. Darum hat schon 1985 die deutsche Missionsschwester Lea Ackermann in Kenia eine Schutzeinrichtung gegründet. Sie sah mit Schrecken, wie reiche Urlauber Frauen und sogar Kinder Im vergangenen Sommer gründeten nun sechs Frauenorden den Verein Solwodi Österreich. Provinzvikarin Schwester Patricia Erber engagiert sich seit mehreren Jahren mit ihrem Orden, den ­Salvatorianerinnen, gegen Menschenhandel. Sie ist nun Obfrau von Solwodi ­Österreich: „Es ist unsere Pflicht als Ordensgemeinschaften, hinund nicht wegzuschauen, wenn Frauen ausgebeutet und e­ rniedrigt werden. Wir möchten ihnen in der Notlage helfen und Betroffenen eine Stimme geben.“ Schwester Patricia wird von Schwester Lea Ackermann unterstützt, die sagt: „Betroffene Frauen brauchen professionelle Hilfe und diese bekommen sie nun auch in Wien in der Schutzwohnung von Solwodi ­Österreich.“ Kaum Angebote für Aussteigerinnen Eigentlich unglaublich: Es gab vor der Ordensinitiative in ganz Ö ­ sterreich erst eine einzige Wohngemeinschaft für Zwangsprostituierte, die aussteigen möchten. Nach vielen Gesprächen mit NGOs, Street­ workern und anderen Experten waren die Angehörigen verschiedener Orden zu dem Schluss gekommen: Es sind mehr nötig. Kurz nach der Inbetriebnahme der nunmehr zweiten österreichischen ­Schutzwohnung im Herbst 2012 waren fast alle Plätze belegt: Sieben Frauen mit sechs Kindern leben dort. Sie kommen aus der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Nigeria. Schwester Patricia erklärt die Hausordnung: „Die Frauen müssen um eine bestimmte Zeit zu Hause sein. Sie müssen alle Kontakte zum früheren Milieu abbrechen, um sich und die Wohngemeinschaft vor Gewalt und dem Verlust der Anonymität zu schützen. Natürlich kochen und putzen sie selbst, aber es ist rund um die Uhr eine professionelle Betreuung im Haus.“ Die Frauen sind nicht nur in körperlicher und psychischer Sicherheit, sondern werden von den Ordensfrauen auch beraten und begleitet. Z. B. bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, Behördengängen, Deutschkursen oder der Rückkehr ins Herkunftsland genauso wie bei der Klärung des aufenthaltsrechtlichen Status oder der Aufarbeitung traumatischer Erfahrungen. Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist es, dass die Bewohnerinnen nach spätestens einem Jahr ausziehen und auf eigenen Beinen stehen können. Ausgebeutete Asylwerberinnen Aus jahrelanger Erfahrung weiß Schwester Patricia, dass EU-Bürgerinnen genauso Opfer von Menschenhändlern werden wie Asylsuchende: „Die Asylwerberinnen werden während der Dauer des Verfahrens ausgebeutet. Frauen, die z. B. aus Nigeria kommen, wird mit bösen Flüchen gedroht oder damit, den Familien daheim etwas anzutun.“ Darum setzt Solwodi auf die enge Zusammenarbeit mit Organisationen im Ausland, damit nicht nur die Frauen in der Wiener Schutzwohnung sicher sind, sondern auch ihre Angehörigen in der Heimat. Kontakt Solwodi Österreich Solidarity with women in distress, auf Deutsch: Solidarität mit Frauen in Not. Die Arbeit wird von der Gemeinschaft der österreichischen Frauenorden, Ordensgemeinschaften und privaten Spenden finanziert. Herzlich willkommen: langfristig haltbare Lebensmittel, Gutscheine von Handelsketten (z. B. für Hygieneartikel, Windeln einlösbar) und Geldspenden. www.solwodi.at Tel.: 0664/88632590 Spendenkonto: 11.624.640 BLZ: 32000 23 Medizin I Forschung So bleiben Knochen hart Osteoporose-Forschung im Krankenhaus: Patientinnen erhalten schon früher als andere hochwirksame Medikamente gegen Knochenabbau. von Claudia Schanza I n Österreich leiden bis zu 700.000 Menschen an Osteoporose oder haben ein erhöhtes Risiko, dass die verminderte Knochendichte zu Brüchen führen kann. Zwei Drittel aller Frauen über 80 Jahren erkranken an Osteoporose. Sie sind anfälliger für Frakturen – schon bei Bagatellstürzen – des Oberschenkel­ halses und der Wirbelkörper. Aber auch Männer sind betroffen, das Verhältnis ist drei Frauen zu einem Mann. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien wird Osteoporose nicht nur behandelt, sondern auch erforscht. Das Forschungsteam Vinforce an der II. Medizinischen Abteilung unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Heinrich Resch präsentiert seine Ergebnisse auf den wichtigsten internationalen Osteoporose-Kongressen. Im Interview spricht der Internist, Gastroenterologe, Osteologe und Rheumatologe über seine aktuellen Studienergebnisse. Wie kommt die Forschung den Patienten zugute? Wir können neue Substanzen, die bereits weit gehend auf ihre Sicherheit geprüft sind, bereits viel früher für unsere Patienten einsetzen. Woran forschen Sie gerade? Alle bisher bekannten Substanzen zielen darauf ab, die Lebensdauer oder Aktivität von knochenabbauenden Zellen zu bremsen. Diese Zellen bilden allerdings das Enzym Kathepsin K, welches für den Knochenabbau verantwortlich ist. Unter anderem erforschen wir gerade eine Substanz, die zum Ziel hat, dieses Enzym zu hemmen bzw. zu neutralisieren, und verfolgen damit einen alternativen Ansatz in der Behandlung der Osteoporose. Worin liegt genau der Vorteil? Lexikon Osteoporose Die Knochendichte nimmt ab, das Skelett wird anfällig für Brüche. Oft betroffen: Wirbelkörper, Oberschenkelhals, aber auch Speiche und Elle sowie Rippen. 24 Bei der neuen Substanz bleiben die Zellen unbeeinflusst und können ihre Kommunikation mit den Nachbarzellen aufrechterhalten. Durch diese Aufrechterhaltung der biologischen Zellfunktion können die Knochenanbauzellen direkt und sehr rasch verständigt werden und mit der Knochenneubildung einsetzen. Werden die biologischen Zellfunktionen durch die derzeitigen knochenabbauhemmenden Medikamente beeinträchtigt, so ist diese Kommunikation gestört. Der Knochenanbau setzt darum erst zu einem späteren Zeitpunkt ein. Wann wird diese Therapie möglich sein? Die klinische Studie Phase 3 ist beendet, die Ergebnisse werden voraussichtlich im Herbst vorgestellt. Wir rechnen damit, dass sie in zwei Jahren registriert und damit für alle Patientinnen verfügbar sein wird. Sie arbeiten noch an einer zweiten Studie … Ja, dabei geht es um Sclerostin, ein weiteres Protein. Es hat für die Steuerung der Knochenregeneration eine zentrale negative Bedeutung. Ein erst kürzlich entwickelter Antikörper schaltet Sclerostin aus und lässt dadurch eine sehr rasche Knochenneubildung zu – in einem bisher noch nicht dagewesenen Ausmaß. Der Einsatz bei schwerer Osteoporose wird gerade in klinischen Studien getestet. Suchen Sie Patientinnen für Ihre Studien? Mit ­kalziumreicher ­Ernährung kann man vorbeugen. Patientinnen mit Brüchen, die noch unbehandelt sind, und interessierte ­Patientinnen, die an einer Studie teilnehmen möchten, können sich immer bei uns melden. Primarius Heinrich Resch Kann man gegen Osteoporose vorbeugen? Kalziumreiche Ernährung in Form von Milchprodukten, Gemüse (­Broccoli), Fischen, Mineralwässern, regel­ mäßige Bewegung, Nordic Walking, Schwimmen etc. Kontakt Ab welchem Alter sollten Frauen die Knochendichte messen lassen? Mo.-Fr.: 10.00–16.00 Uhr Tel.: 01/59988-3233 Barmherzige Schwestern Wien Osteoporoseambulanz www.bhs-wien.at Jederzeit, wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen, zur reinen Vorsorge werden die Messungen erst ab dem 65. Lebensjahr von den Krankenkassen bezahlt. Knochendichtemessungen können heutzutage von fast allen ­niedergelassenen Radiologen durchgeführt werden. MEIN RAIFFEISEN er JETZT mit Ihr Auch in folgenden Häusern der Vinzenz Gruppe wird Ostoporose behandelt: Herz-Jesu Kranken­haus, ­Orthopädisches Spital Speising, Barmherzige ­Schwestern Ried. : Kontokarte VIELE VORTEILE bei Kultur, Sport, Freizeit und Shopping! Günstiger ins Kino (Megaplex und Moviemento Linz) –20% auf die Grundm gebühr bei eineeneuen T-Mobil Vertrag auf 24 Monate* © iStocphoto, Robert Herbst KANN MEHR. Ihre genauen Vorteile und weitere Informationen finden Sie auf * T-Mobile: Gültig bei Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten mit persönlichem Gutschein-Code. 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Aktuelle Details unter: www.raiffeisen-ooe.at/kontovorteile. 25 Leib & Seele I Onkologie Betreuung mit Herz und Kompetenz Wer Krebs hat, braucht besondere Pflege: begleitend, einfühlsam und nah beim Patienten. Eine Krankenschwester spricht über ihre Arbeit. von Heike Kossdorff L ucia Knierlinger ruht in einem bequemen gelben Liegestuhl im freundlich hell gestrichenen Raum der onkologischen Tagesklinik. Im Arm die Infusion mit einer leichten Vorsorge-Chemotherapie. Nach einer stationären Behandlung wegen ihrer Diagnose Brustkrebs kommt Lucia Knierlinger jetzt nur noch alle drei Wochen ambulant in das St. Josef-Krankenhaus in Wien-Auhof. Hier wird alles rund um Diagnose, Therapie und Nachsorge in puncto Onkologie für die Krankenhäuser der Vinzenz Gruppe in Wien abgedeckt. Fachpflege ein ganz besonderer Bereich. „Krebspatienten zu pflegen ist etwas ganz anderes als etwa Menschen, die sich das Bein gebrochen haben. Sie haben mit ganz anderen Nebenwirkungen zu kämpfen und stehen unter einer starken psychischen Belastung“, weiß Christiane Stenglein. „Denn die Diagnose Krebs wirft jeden um.“ Schwestern und Pfleger, onkologische Pflegefachkräfte mit ihrer Nähe zum Patienten sind deshalb besonders gefordert. Die schwerstkranken Patienten, aber auch deren Angehörige, wünschen sich Einfühlsamkeit und Anteilnahme. Oft sind Christiane Stenglein und ihre Kollegen Ansprechpartner bei allen verschiedenen Problemen und ebenso Gute alte Bekannte Patienten wie Lucia Knierlinger können hier alle diese Stationen durchlaufen und haben immer dieselben Ansprechpartner. Deshalb wird sie auch bei jeder Behandlung wie eine gute alte Bekannte begrüßt: „Die Schwestern kennen einen sehr gut und verwöhnen uns auch sehr.“ Für das Verwöhnen und vor allem das richtige Betreuen der Patienten, mit all ihren speziellen Bedürfnissen, Versorgen und Umsorgen ist Christiane Stenglein zuständig. Die Diplomgesundheits- und -krankenschwester hat eine spezielle Fachweiterbildung in onkologischer Pflege absolviert und arbeitet in der onkologischen Tagesklinik. „Wir verbringen viel mehr Zeit mit unseren Patienten als der Arzt – teilweise über Jahre –, da entsteht natürlich ein echtes Nahe- und Vertrauensverhältnis“, bestätigt sie den starken persönlichen Kontakt. Aber nicht nur deshalb ist die onkologische 26 Patientin Lucia Knierlinger kommt regelmäßig zur Vorsorge-Chemotherapie und lobt das Team: „Die Schwestern kennen einen sehr gut und verwöhnen uns.“ Leib & Seele I Von der Seele eine Art „Übersetzer“ von Diagnose und begleitenden Informationen. „Uns werden viele Fragen gestellt und viele Ängste offenbart“, erzählt die Schwester. Es geht um mögliche Ernährung bei Übelkeit, Hilfe bei Schmerzen, aber auch Fragen zum Tod. „Da gibt es viele Tränen, Verzweiflung und Angst“, sagt Christiane Stenglein. „Nicht immer müssen wir die passende Antwort wissen, sondern einfach da sein, zuhören und Verständnis zeigen.“ Mit der eigenen Belastung kommt Christiane Stenglein gut zurecht. „Es gibt kein Die Diagnose Krebs wirft jeden um. DGKS Christiane Stenglein Konzept, wie ich mit Sterbenden umgehe – man lernt es einfach mit der Zeit. Natürlich ist es Kraft zehrend, aber man kriegt viel zurück, weil unsere Patienten auch so dankbar sind.“ Unterstützend werden im St. Josef-Krankenhaus sowohl für Patienten als auch für Mitarbeiter eine Reihe von Begleitmaßnahmen der Klinischen Psychologie, der Krankenhausseelsorge oder des Palliativteams angeboten. Von der Seele Schwester Anna Martina Kirchler, Ordenskongregation Dienerinnen des Heiligen Geistes Orthopädisches Spital Speising Zuwendung geben Die Begegnungen, die ich mit Patienten im Orthopädischen Spital Speising habe, sind immer wieder erfüllend und erfrischend. Vor kurzem grüßte mich eine – mir völlig unbekannte – Patientin und meinte: „Schwester, hier im Haus sind alle so freundlich und man fühlt sich gut aufgehoben. Das gibt es sonst nirgendwo! Das ist einzigartig.“ Als Ordensschwester freut mich das, weil es zeigt, dass es eine besondere Wirkung hat, wenn in einem Spital die christlichen Werte so hochgehalten werden. Auch heute noch. Viele schöne Momente im Alltag Und natürlich ist es nicht immer nur traurig. „Das Schöne an der onkologischen Pflege ist auch, dass sich so viel tut, so viel geforscht wird“, schwärmt Stenglein. Viele Patienten leben länger und andere gehen gesund nach Hause, die vor Jahren keine Chance gehabt hätten. „Da gibt es viele schöne Momente für uns“, erzählt sie: „Wir freuen uns mit unseren Patienten, wenn der Krankheitsverlauf gestoppt wurde und sie stabil sind, wenn sie ihre Therapie beendet haben und für gesund erklärt werden oder auch wenn sie ein paar Kilo zugenommen haben.“ Kontakt St. Josef-Krankenhaus Brustgesundheitszentrum Termin nach Vereinbarung Tel.: 01/87844-8200 © Bubu Dujmic, privat St. Josef-Krankenhaus Darmgesundheitszentrum Di. und Mi. 09.00–11.00 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung Tel.: 01/87844-2509 www.sjk-wien.at Begegnungen an der Schleuse Besonders an der Patientenschleuse zum Operationsbereich, wo ich jetzt seit sechs Jahren tagein, tagaus mit Patienten in Kontakt trete, erlebt man Schönes. Gerade vor der Operation brauchen die Patienten ja Trost, Zuwendung oder einfach nur Gehör. Patienten aller Konfessionen nehmen diese Unterstützung von mir wirklich gerne an. Mit manchen bete ich, mit anderen spreche ich über ganz Verschiedenes, mit manchen scherze ich. Der Spaß kommt gerade bei den Kindern ganz gut rüber: Da lasse ich etwa Operationshandschuhe von den Eltern zu Ballons aufblasen oder verstecke Kuscheltiere unter der Decke. Das lenkt die Kleinen vor der Operation ab. Damit die Angst schwindet. Positive Rückmeldungen von Moslems Ich freue mich sehr, dass der Großteil der Patienten meine Begleitung positiv annimmt. In diesen sechs Jahren ist es nur ein einziges Mal vorgekommen, dass ein Patient mit dem Hinweis, er „brauche keinen Trost“ mein Angebot der Zuwendung ablehnte. Auch das muss man akzeptieren. Die meisten wollen übrigens auch nach der Operation noch einmal von mir besucht werden. Sie warten auf die Zuwendung, sie brauchen sie einfach. Und obgleich ich mit meinen Diensten aus Respekt vor anderen Religionen, etwa bei Moslems, eher zurückhaltend bin, habe ich in diesen Fällen auch oft positive Rückmeldungen erhalten. Einer sagte mal zu mir: „Wissen Sie, wir beten doch in Wirklichkeit zum selben Gott. Zu Gott!“ 27 Nährwert mit Mehrwert Nahrung ist für uns mehr als nur reiner Selbstzweck: Ob in der Schule oder im Betrieb, im Krankenhaus, bei der Feier oder als Snack zwischendurch, bei Kulinario versorgen wir Sie mit maßgeschnittenen Leistungen für jede Gelegenheit. Die Zutaten stammen selbstverständlich von regionalen Lieferanten und aus fairem Handel. Lernen Sie uns kennen: www.kulinario.at care junior Vollversorgung im Krankenhaus das Spezialprogramm für Kindergärten eco event flexible Lösungen für Unternehmen Vielfalt für Ihre Gäste Linz I Wien I Ried i. Innkreis study senior consult selfservice Versorgung für Schulen und Universitäten unser Know-how für die beste Lösung Konzepte für Senioreneinrichtungen die hochwertige Snack-Variante www.kulinario.at Impressum gem. § 24 Mediengesetz: Medieninhaber und Herausgeber: Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH; Anschrift von Medieninhaber/Herausgeber und Redaktion: Gumpendorfer Straße 108, 1060 Wien; Chefredaktion: A ­ nnemarie Kramser, Claudia Schanza; Redaktion: Sandra Preisenhammer, Mag. Daniela Eberle, Verena Konrath, Bakk., Claus Hager, MBA, M. Sc., Mag. Silke Horcicka, Mag. Sigrid Kern, Dr. Pierre Saffarnia, Mag. Ulrike Tschernuth; Hersteller: Salzkammergut Media; Herstellungsort: 4810 Gmunden; Verlagsort: 1060 Wien; Verlagspostamt: 4020 Linz; Auflage: 35.000 Stück; Erscheinungsweise: 4 x jährlich; Layout: SERY* Creative Communications, Leonding; Leserpost: office@vinzenzgruppe. at; Kontakt: Sandra Preisenhammer, 01/59988-3081. Wir bitten im Sinne einer verbesserten Lesbarkeit um Verständnis, dass auf die geschlechter­spezifische Formulierung teilweise verzichtet wird. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.