Eine Black Box in Stuttgart Planung und Ausführung der Gebäudehülle 04/13 19. Jahrgang 1 Foto: Rathscheck Schiefer Außen schwarz, innen weiß – das Doppelhaus mit herrlichem Weitblick in den Talkessel von Stuttgart ähnelt einer Black Box. Wer sie betritt ist überrascht ob der hellen, leichten Ausstrahlung, viel Weiß ergießt sich über den Boden, die Wände und Decken. Der für die Planung verantwortliche Architekt Arne Fentzloff beschreibt das Gebäude so: „Black Box – White Space. Außen rau strukturiert und schwarz, innen glatt und weiß, ist dieses Bauwerk ein Monolith der Ruhe inmitten baulicher Aufgeregtheit.“ Die beiden Gebäudeteile sind als Schiefermonolithen einander äußerlich ähnlich. Doch das Raumprogramm der zwei Gebäudeteile kann unterschiedlicher kaum sein. Das rückwärtige, höhere Gebäude weist einen verdichteten reihenhausähnlichen Grundriss auf mit Platz für drei eigenständige Wohneinheiten. Der vorgelagerte Südbau ist von einem stadtähnlichen Innenraumgefüge geprägt. Im großen erdgeschossigen Raum trifft sich die Familie, hier wird gegessen und gekocht. Auf einer Zwischenebene liegt das Büro, einige Stufen höher, in einem arkadenähnlichen Gang erreicht man eine kleine Galerie mit Bibliothek. Auf diese Weise entsteht eine reizvolle Nutzung, wie in einem kleinen Ort mit Marktplatz, Arkaden, Rückzugsmöglichkeit, öffentlichem Raum, Weitsicht und Enge. Die zurückhaltende Innenraumgestaltung ist vom dominanten Weiß geprägt. Dezent eingesetztes helles Holz setzt feine Akzente. fassadentechnik – Marktführendes Medium für die Gebäudehülle Planung und Ausführung der Gebäudehülle Schieferfassade exakt geplant Äußerlich prägend für beide Gebäudeteile ist die spaltraue Schieferfassade als Dynamische Deckung aus Rathscheck Schiefer. Merkmal dieser noch jungen Deckart sind die verschieden hohen und langen Schiefersteine, die verlegt einem wilden Verband ähneln. Die vertikale Einteilung der Schieferfassade stützt sich an diesem Objekt auf drei BasisGebindehöhen von 5 cm, 10 cm und 15 cm. In der Planung mussten verschiedene, über die umlaufenden Schiefergebinde miteinander in Verbindung stehende Fenster- und Türhöhen berücksichtigt werden. So entstanden die, von den drei Basishöhen abweichenden Gebindehöhen von beispielsweise 6 cm, 11 cm, 12 cm, 13 cm, 14 cm oder 16 cm. Foto: Rathscheck Schiefer fassaden Foto: Architektur 109 „Was schwarz nicht gut ist, kann auch durch die Farbe nicht gut sein“, sagte einst Anton Stankowski, Maler, Fotograf und Pionier des Grafikdesigns. Der angesehene Stuttgarter Professor (1906 – 1998) inspirierte mit seinen Arbeiten viele Architekten. So auch Mark Arnold und Arne Fentzloff von Architektur 109 aus Stuttgart. Klare Formen und Farben prägen ihren Entwurf für das Doppelhaus in Stuttgart. Äußerlich prägend ist die spaltraue Schieferfassade, die durch die Verwendung verschieden hoher und langer Steine einem wilden Verband gleicht. Die Details der Dynamischen Deckung erläutert dieser Objektbericht. Schiefermonolithen Foto: Rathscheck Schiefer architektur Bautafel Projekt Doppelhaus / Mehrgenerationenhaus in Stuttgart Architekten Architektur 109, Mark Arnold + Arne Fentzloff, Freie Architekten BDA, Stuttgart, www.architektur109.de Dachdecker Spoerl & Nietner Bedachungs-GmbH, Bad Steben, www.spoerlnietner.de/ Schiefer Rathscheck Schiefer, www.rathscheck.de; 450 m² Dynamische Deckung, InterSIN 120, blaugrau fassadentechnik 4/2013 fassadentechnik 4/2013 2 Themenvorschau der Ausgabe 04 | 2013 Erreichen Sie mit Ihrer Anzeige Architekten, Fachplaner, Fassadenbau-Unternehmer, Wohnbaugesellschaften, Bauunternehmungen, Bauämter und Projektentwickler. architektur IBA Hamburg Foto: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze Die Zukunft des Bauens Internationale Bauausstellung IBA Hamburg setzt Sonnensegel Der Fassadenvorhang ist das besondere Kennzeichen des von den US-Architekten Kennedy & Violich aus Boston entworfenen Wohnhauses. Das „Soft House“ nutzt durch seine dynamische Textilfassade das Sonnenlicht auf flexible und intelligente Weise und dient mit seiner Vollholzbauweise als Exempel für nachhaltiges Bauen. Jede der vier familienfreundlichen, dreigeschossigen Wohneinheiten hat einen eigenen Garten. Von der Terrasse im ersten Obergeschoss können die Bewohner den Kanukanal und den Inselpark überblicken. 2 Bild 1: Das „Soft House“ von Kennedy & Violich Architec- Foto: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze Foto: IBA Hamburg GmbH / Bernadette Grimmenstein ture gehört zu einer Reihe von „Smart Material Houses“, mit denen die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg intelligente Baumaterial präsentiert. | Bild 2 + 3: Die Natur zum Vorbild Die charakteristische, lamellenartige Textilmembran an der Südseite des Hauses reagiert flexibel auf Sonneneinstrahlung, ähnlich wie eine Sonnenblume, die sich stets dem Sonnenlicht zuwendet. In die Membran eingearbeitete Photovoltaik-Zellen können so das Sonnenlicht optimal zur Energieproduktion nutzen. Gleichzeitig spenden die Fassadenelemente im Sommer Schatten, im Winter minimieren sie Energieverluste und lassen Licht tiefer in die Räume einfallen. Auch die Aussicht kann so von den Bewohnern reguliert werden. Die im Passivhausstandard ausgeführte und innen naturbelassene Holzkonstruktion in Form von Brettstapelelementen schafft lichtdurchflutete und über alle Ebenen miteinander verbundene Wohnhäuser. Die filigrane Streifenstruktur, der ästhetische, energetische und auch der ganz praktische Nutzen des Fassadenvorhangs überzeugte die IBA-Expertenkommission. | Bild 4: In die charakteristische, lamellenartige Textilmembran eingearbeitete Photovoltaik-Zellen nutzen das 1 Sonnenlicht optimal zur Energieproduktion. Vorhänge als Gestaltungsmerkmal „Das Soft House ist ein richtiger Hingucker! Die filigrane Streifenstruktur, der ästhetische, energetische und auch der ganz praktische Nutzen des Fassadenvorhangs hat uns alle überzeugt. Außerdem steckt unter dem Sonnensegel ein wunderbar helles und transparentes Gebäude, das trotzdem Passivhausstandard erreicht und auch die Exzellenzkriterien der IBA erfüllt“, begründet IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg die Auszeichnung mit der IBA-Plakette. Für den Bauherren, die Patrizia Projektentwicklung aus Augsburg, sagt Projektleiter Jürgen Klein: „Wir freuen uns, das Soft House hier im Rahmen der IBA Hamburg der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Das Soft House verbindet einfache Materialien intelligent mit einem nachhaltigen Energiekonzept – es ist im besten Wortsinne ein Smart Material House“. 1 fassadentechnik 4/2013 Foto: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze Mit den „Smart Material Houses“ stellt die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg neue und intelligente Baumaterialien vor, die Gebäude und Fassaden dynamisch auf Veränderungen reagieren lassen. Ausgezeichnetes Beispiel ist das „Soft House“, dessen Kennzeichen die Sonnensegel mit Photovoltaikzellen sind. So wie sich die Sonnenblume nach dem Stand der Sonne ausrichtet, drehen sich die Textilmembranstreifen an der Südseite des innovativen Gebäudes, das im Mai mit der IBA-Plakette prämiert wurde. Baustoffe der Zukunft: Smart Material Houses Behaglich und umweltschonend bauen Die Hausbewohner nutzen den Solarstrom selbst statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen: Dazu verfügt jedes Haus über 24 Akkus, in denen der Strom zwischengespeichert wird. Die Speicherkapazität von 21,12 kWh reicht bei einem durchschnittlichen Haushalt für zwei Tage und macht die Bewohner nahezu unabhängig von Stromanbietern. Der außen über die Membranfassade erzeugte Strom wird auch direkt den lichtdurchlässigen Vorhängen im Inneren zugeführt, so dass diese über integrierte LED eine zusätzliche Möglichkeit zur Beleuchtung geben. Zum Energiekonzept der Passivhäuser gehört neben der Photovoltaik auch die Nutzung von Geothermie, die über Wärmetauscher in Heizwärme umgewandelt wird oder im Sommer zur Kühlung dient. Das Soft House ist ebenso wie die anderen IBA-Projekte in Wilhelmsburg Mitte an das gleichnamige neue Nahwärmenetz angeschlossen. Unsere Schwerpunkte: 4 Sabine Natebus Bautafel Projekt Soft House – im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg, Am Inselpark 5, 21109 Hamburg Bauherr/Projektpartner Patrizia Projektentwicklung, Augsburg, www.patrizia.ag Architekten Kennedy & Violich Architecture, Boston, www.kvarch.net Bruttogeschossfläche ca. 900 m2 Nutzungseinheiten 4 Häuser á 180 m2, 3 Geschosse Energiestandard Passivhaus Energieversorgung Integrierte mobile Photovoltaikelemente in Dach- und Fassadenmembran, Wärmepumpen und Nahwärmenetz Bauzeit Februar 2012 – März 2013 Projektkosten ca. 2,4 Mio. Euro Architektur | Themen fassadentechnik 4/2013 3 2 • Schiefer | Black Box in Stuttgart • Sonnenschutz | Segel hissen an der Elbe • Zukunft des Bauens | Smart, Wood, Water technik Sanierung Vom Rathaus zum Passivhaus Das Rathaus der nordrhein-westfälischen Stadt Löhne wurde 1968 errichtet und bereits 1977 umfassend erweitert. Die Zeit hinterließ aber an beiden Gebäudeteilen ihre Spuren. Ende 2008 begannen die Stadtväter deshalb, eine umfassende Modernisierung zu planen. Dass sie dabei das Notwendige als Chance begriffen, macht Löhne heute zum zukunftsweisenden Modell für andere Kommunen: Im Rahmen der Sanierung ist eines der ersten Rathäuser in Deutschland auf Passivhausniveau entstanden. Ist die Sanierung eines öffentlichen Gebäudes nach Passivhausstandard reiner Luxus oder ein wirtschaftlich wie ökologisch nachhaltiges Unterfangen? Mit dieser Frage wandten sich die Verantwortlichen an den Passivhausspezialisten Dr. Bernd Steinmüller. Für ihn begannen damit Bestandsaufnahme und Rechenarbeit gleichermaßen. „Das Rathaus in Löhne ist ein Gebäudekomplex, wie er in vielen Kommunen in vergleichbarer Art und Weise vorkommt: Ein vier- bis achtgeschossiger Verwaltungsbau mit einer Nettogrundfläche von gut 5.700 m2. Seit 2007 befand sich das Gebäude in sanierungsbedürftigem Zustand. Von der Vorhangfassade lösten sich Platten, Dachteile waren durchfeuchtet, Fenster marode. Hohe Heizkosten und sommerliche Überhitzung markierten energetische Mängel“, berichtet Dr. Bernd Steinmüller. Und auch im Gebäudeinneren war einiges zu tun: Der Brandschutz musste an vielen Stellen dem aktuellen Stand der Technik angepasst werden, alte Geräte und Beleuchtungssysteme verursachten einen hohen Stromverbrauch. Gleichzeitig standen Heizkörper und Wärmeverteilung am Ende ihres Lebenszyklus und mussten erneuert werden. Eine Sanierung war also ohnehin nicht zu vermeiden. Im Angesicht leerer Stadtkassen – eine Situation, die viele Kommunen kennen und teilen – stellte sich jedoch die Frage, wie tiefgreifend die energetische Modernisierung gehen sollte und konnte. Technik • Marktübersicht | Glas-Befestigungssysteme Kapitalbarwertvergleich brachte Klarheit „Das Grundkonzept entstand auf Basis eines Kapitalbarwertvergleichs künftiger Heizkosten bei verschiedenen Sanierungsvarianten“, erläutert Matthias Kreft, Leiter der Immobilienwirtschaft der Löhner Stadtverwaltung. „Dabei zeigte sich, dass der Barwert der hochgerechneten Heizenergiekosteneinsparung im Vergleich zum Istzustand mit rund zwei Millionen Euro bereits rund 60 Prozent der geschätzten Sanierungskosten erreichte. Die ökologischen und ökonomischen Einsparpotenziale vereint mit den durch eine Sanierung deutlich verbesserten Komfort- und Arbeitsbedingungen haben schließlich zu dem Beschluss geführt, das Rathaus mithilfe der Passivhaustechnologie zukunftsfähig zu machen.“ Die Energie-Kennwerte des Rathauses Löhne unterschreiten heute sogar die im Passivhaus-Neubaustandard vorgeschriebenen. Der Heizwärmebedarf sank um zirka 90 Prozent auf unter 15 kWh/m2a und der Primärenergiebedarf um zirka 70 Pro- Bild: Five sp zent auf rund 80 kWh/m2a. Der entspre- Änderungen bleiben der Redaktion vorbehalten. 1 chende Primärenergiebedarf für Heizung und Beleuchtung liegt damit 80 Prozent unter dem EnEV-Neubaustandard. • Sanierung | Vom Rat- zum Passivhaus Schwerpunkt Gebäudehülle Das Hauptaugenmerk bei der Sanierung wurde auf die Optimierung der Gebäudehülle gelegt. Auf den Dächern wurden Kies, Betonplatten, Mobilfunkmasten, durchfeuchtete Bereiche der Dämmung sowie wärmebrückenträchtige Attiken weitgehend entfernt und eine 300 bis 500 mm dicke Gefälledämmung aufgebracht. Die Bestandfassade war als Stahlbetonskelett mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion realisiert worden, ausgefacht mit Kalksandstein. Etwa 50 Prozent der Wandflächen waren mit einer alten, 40 mm dicken Lage aus Holzwolle-Leichtbauplatten versehen. In Teilbereichen, fassadentechnik 3/2013 • Sicherheit | Planung von Flucht- und Rettungswegen fassadentechnik 3/2013 2 Werkstoffe | Bekleidung • Serie Praxis | Schadensfälle im Fassadenbau • Unterkonstruktion | Geht Wärmebrückenfrei? technik Sicherheit • Glas | Von transparent bis opak Klassifizierung und Empfehlungen für Bedienkräfte Planung von Fluchtund Rettungswegen Bild: ift Rosenheim In den meisten Fällen sind zwei voneinander unabhängige Rettungswege ins Freie bei der Planung zu berücksichtigen – erster und zweiter Rettungsweg. Dabei kennen weder die Musterbauordnung (MBO) noch die Landesbauordnungen (LBO) die Begriffe Fluchtweg, Fluchttür oder Notausgang. Sie werden dort als „Rettungswege“ bezeichnet. In der MBO werden diese im Abschnitt 5, § 33 behandelt. Liegen die Nutzugseinheiten nicht ebenerdig, so muss der erste Rettungsweg über Treppen führen. Der zweite Rettungsweg kann an einer Stelle liegen, die mit Rettungsgeräten der Feuerwehr erreichbar ist. Dann können auch Fenster am Ende eines Rettungsweges beziehungsweise in einer Nutzungseinheit zur Anwendung kommen. Dies gilt übrigens auch für Fachräume (Chemie oder Holzwerkräume) mit erhöhter Brandgefahr. Kriterien für Fenster und Türen in Schulbauten Anforderungen an Fenster und Türen Türen in Rettungswegen müssen sich leicht und über die volle Breite öffnen lassen, in Fluchtrichtung öffnen sowie die in der LBO definierte Mindestbreite haben. Fenster müssen das in der LBO definiert lichte Maß aufweisen und nicht höher als 1,20 m über der Fußbodenoberkante angeordnet sein. Die Unterkante eines Fensters oder ein davor liegender Austritt darf horizontal gemessen nicht mehr als 1 m von der Traufkante entfernt sein. Unabhängig von den Regelungen im Baurecht legt die Produktnorm DIN EN 14351-1 „Fenster und Außentüren ohne Eigenschaften bezüglich Feuerschutz und/oder Rauchdichtheit“ die Leistungseigenschaften und das anzuwendende Konformitätssystem fest (Tabelle ZA.2). Hiernach ist für Türen in Rettungswegen das Konformitätssystem 1 (AoC 1) anzuwenden, bei der eine ständige Überwachung, die Bewertung und Abnahme der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) sowie eine Erst- und Regelüberwachung des Herstellwerkes gefordert wird. Für Fenster gibt es an dieser Stelle keine Regelungen. Dies gilt auch für die eingesetzten Beschlagteile wie Panik- und Notausgangsverschlüsse gemäß EN 1125 „Paniktürverschlüsse“ bzw. EN 179 „Notausgangsverschlüsse“. Mit der Übernahme der DIN EN 14351-1 in die Bauregelliste (Abschnitt A1 und B1) ist die Notausgangs- beziehungsweise Paniktür ein „geregeltes Bauprodukt“ geworden. Werden ohne gesonderten Nachweis des gesamten Elementes Beschläge nach EN 179 oder EN 1125 Bild: ift Rosenheim Treppen, Türen und Fenster dienen allgemein als Flucht- und Rettungswege. An Schulbauten werden zu Recht erhöhte Anforderungen gestellt, da es sich bei Kindern um besonders schützenswerte Personen handelt. Welche gesetzlichen Bestimmungen, Richtlinien und Normen die Planer zu berücksichtigen haben, auch hinsichtlich der gefahrlosen Betätigung von Fenstern und Türen, erläutert Dipl.-Ing. Jürgen Benitz-Wildenburg vom ift Rosenheim. an eine Tür montiert, ist das Produkt ausdrücklich keine Notausgangs- beziehungsweise Paniktür im Sinne eines harmonisierten Bauproduktes. Eine Flucht- beziehungsweise Paniktür ist eine komplette Einheit aus mehreren Komponenten, die Montage muss unter Berücksichtigung der Nutzungssituation erfolgen. Sollte sich im Laufe der Nutzung eine Änderung einstellen, so ist die Eignung der Tür neu zu bewerten. Eine Empfehlung ist, Türen in Flucht- und Rettungswegen grundsätzlich nach der Produktnorm EN 14351-1 auszuschreiben. Die Türen verfügen dann über die richtigen Beschläge, der Bauherr erhält ein Produkt, das den besonderen Sicherheitsanforderungen in der jeweiligen Einbausituation gerecht wird. Planer und Architekten sollten deshalb vom Hersteller die Vorlage des EGKonformitätszertifikats „Fluchttür“ gemäß EN 14351-1 verlangen. Mit Einführung der Bauproduktenverordnung zum 1. Juli 2013 heißt das neue Dokument „Zertifikat zur Bescheinigung der Leistungsbeständigkeit“ und muss von einer Produktzertifizierungsstelle ausgestellt werden. Die EGKonformitätszertifikate behalten nach dem 1. Juli 2013 ihre Gültigkeit Bedienkräfte als Planungsaufgabe Größere Abmessungen von Fenstern und Fenstertüren sowie schwerere Dreifach- und Funktionsgläser führen zu höheren Flügelgewichten und damit auch zur stärkeren Beanspruchung von Beschlägen. Die Folge sind häufig höhere Bedienkräfte beim Öffnen und Schließen. Da der Griffsitz bei Fenstertüren meistens in einer ergonomischen Höhe von 1050 mm liegt, wird der Anteil der fassadentechnik 4/2013 Sie möchten mehr über Sonderwerbeformen, Beilagen und unseren ProfiFinder wissen? 27 1. Juli 2013 12. August 2013 22. August 2013 Zu den Mediadaten So erreichen Sie uns: Cubus Medien Verlag GmbH fassadentechnik 4/2013 Anzeigenschluss Druckunterlagenschluss Erscheinungstermin fassadentechnik im Internet Kirsten Jung | Anzeigenleitung Nina Schock | Verlagsassistenz Nutzen Sie unsere Einstiegsrabatte bei der Erweiterung unseres Online-Service www.fassadentechnik.de CUBUS M E DI E N VE R L AG