24 TTTELTHEMA Die ,,Advanced Heart Failure ljnit" für Patienten mit Herzschwäche mit den Kliniken für Kardiochirurgie und Hämatologie/Onkologie sorgt für umfassende Betreuung Enge Zusarnmenarbeit der Kardiologie ln modernen lndustrienationen gilt Herzin- suffizienz noch vor Krebserkrankungen als eine der häufigsten Todesursachen. Alteine in Deutschtand verstarben im Jahr zorr taut Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 45.ooo Menschen an dem le' bensbedrohlichen Herzleiden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, werden Pati- enten mit schwerer Herzschwäche am KIinikum auf einer eigenen Station intensivmedizinisch versorgt. Die,,Advanced Heart Failure Unit" (AHFU) in der Medizinischen ::i at ,rl 7;. ia a KIinik ist die erste Wachstation speziett für die Betreuung von Patienten, die an einer akuten Herzinsuffizienz leiden oder in Fol- ge einer fortgeschrittenen Herzschwäche .., = a :: auf ein Spenderorgan warten. Gemeinsam mit der kardiologischen lntensiv- und Wachstation setzt das Klinikum mit der AHFU deutschlandweite Maßstäbe für die Versorgung von Herzkran ken. Daten und Fakten I-le r zu nte r stüt zu ng s sYS te m e Da die Advanced Heart Failure Unit ausschließtich Patienten mit einem ganz be- ersetzen die F{erzfunktion stimmten Krankheitsbitd versorgt, können Zum Therapiekonzept der Advanced Heart diese hochspezialisiert versorgt werden. Fachärzte und -pfleger sind rund um die Uhr im Schichtdienst auf der Station im von modernsten Herzunterstützungssy- Failure Unit gehört neben dem Einsatz stemen wie Ballonpumpen und kteinen Einsatz. ,,Aktuetl betreut eine Pftegekraft vier Patienten", erklärt 0berarzt und Stationsleiter Dr. Phitip Raake. ,,Dadurch sind Herz-Lungen-Maschinen, die bis zu 3o Tage lang die Pumpfunktion des Herzens die Pflegenden sehr nah an den Erkrankten und wir haben eine hohe Bindung zwi- sammenarbeit mit Speziatisten aus anderen Bereichen des Klinikums. Für die Be- schen Fachpersonal und Patient." Von Dr. Raake formutierte,,Standard 0perating treuung von lungen Erwachsenen mit (Hämatotogie/0n l<otogie) : zz Procedures" helfen ats Handlungsanwei- perten Kinderkardiologen vom Zentrum Mitarbeiter Pflege gesamt: 22o sungen Arzten und Pftegenden dabei, jeden Patienten einheittich zu erfassen und für Kinder- und Jugendmedizin zur Seite, von denen die Patienten meist bereits im Vorfetd über Jahre hinweg therapiert wur- Stationen / Betten / Mitarbeiter: l(ardiologische lntensivstation: r4 l(ardiotogische Wachstation: 1o Advanced Heart Faiture Unit: B l(ardiochirurgische intensivstation: r5 Kardiochirurgische Wachstation: 14 Station von Dusch Davon mit Fachweiterbildung: 83 optimal zu therapieren. ersetzen können, vor a[[em die enge Zu- angeborenen Herzfehlern stehen den Ex- 25 : E , t t {,' "( d w,@ :.w ..1 .'"^ -xM,:& ##.# #w ,.. ;." ta '% /', den. Sportmediziner und Physiotherapeuten beugen mit regel- AufderAHFU werden inzwischen Schwerstkranke aus ganz Baden- mäßigen Bewegungsübungen einem Muskelschwund durch lan- Württemberg, dem Saarland und aus Rheinland-Pfalz medizinisch ge Liegezeiten vor. Ernährungswissenschaftler erstellen spezielI betreut. Seit ihrer Eröffnung im März abgestimmte Speisepläne. Da bei vielen Patienten die Herzin- beigetragen, die Versorgung Herzkranker am Klinikum deutlich zu suffizienz mit Leber-, Nierenversagen und Depressionen einher- verbessern. Während an anderen Zentren die Transplantationsra- geht, verstärken Psychotogen, Psychosomatiker und Nephrotogen regetmäßig das Team. te im letzten Jahr aufgrund des rückläufigen Organangebotes um rund 15 Prozent gesunken ist, konnten in Heidetberg sogar zwei ,,Einzigartig ist vor allem unsere enge Kooperation mit der Abtei- haben wir den Eindruck, dass die Patienten durch unsere inten- lung für Hämatotogie, Onkologie und Rheumatologie in der Medi- sive Betreuung und die regelmäßige Physiotherapie in einem zop hat die Station dazu Patienten mehr als im Vorjahr ein neues Herz erhalten. ,,Zudem zinischen Klinik", erklärt Dr. Raake.,,Dadurch ist unser Ktinikum deutlich besseren Zustand transptantiert werden können als zu- deutschlandweit das einzige Transptantationszentrum, das ge- vor", so Dr. Raake. Ob sich dieser Eindruck tatsächlich bestätigen koppett an eine Chemotherapie und eine Stammzelltransptantati- on auch Patienten mit einer kardialen Amyloidose mit Spender- [ässt, wolten der Kardiotoge und seine Kollegen demnächst im Rahmen einer großangelegten Registerstudie untersuchen. Hier- herzen versorgt." Eine Amytoidose ist eine seltene Erkrankung, bei sollen alle Patienten mit Herzinsuffizienz in den verschie- bei der sich Eiweiße übermäßig in verschiedenen Geweben abta- denen Zentren Deutschlands systematisch erfasst werden. gern. lm Fatle des Herzens führt dies zu einerVersteifung der Herz- muskutatur und somit auf [ange Sicht über eine verminderte Danielo Zeibig Pumpleistung zur schweren Herzschwäche. Entgegen dem bundesweiten Trend: Mehr Herz-Transplantationen als im Vorjahr §^w s rä*.r F rsr s *§xwreg §4äZ§ Um einen mögtichst reibungslosen Übergang von der Herzinsuffi- x %p *xt -* xz ffiW - * aqs.*mY*.xs.? zienz-Station zur [ebensrettenden Organtransplantation zu ge- In der Vergangenheit l<onnten Studien bereits belegen, dass drei währleisten, stehen die Fachärzte der AHFU in ständigem Aus- Mal pro Woche Sport die Langzeitprognose von Patienten mit chro- tausch mit der Ktinik für ln regetmäßigen nischer Herzschwäche deuttich verbessert. Nun wollen Expeffen Transplantationskonferenzen kommen Kardiologen, Chirurgen aus Heidelberg unter Leitungvon Dr. Philip Raake und PD Dr. jürgen und Psychosomatiker zusammen, um über optimale Therapieme- Scharhag untersuchen, ob regelmäf3ige Physiotherapie sich auch Kardiochirurgie. thoden für Patienten, die auf ein Spenderherz oder ein Kunstherz positiv für Patienten auf der,,High Urgency""Liste (HU) für eine Herz- angewiesen sind, zu beratschlagen. Gemeinsam legen die Exper- transplantation auswirl<t. Auf der so genannten HU-Liste stehen die ten fest, wer auf die Warteliste für ein neues Organ kommt und wer Patienten, die besonders dringend auf ein Spenderherz angewie- unter Umständen so dringend ein neues Herz benötigt, dass er als sen sind und damit in der Regel einen besonders schlechten Ge- ,,High Urgency"-Patient gelistet werden muss. ,,Die Zusammenar- sundheitszustand aufweisen. Danl< der guten interdisziptinären beit mit der Herzchirurgie ist sehr freundschafttich und ermöglicht uns, schnelt und unkompliziert jederzeit die beste Lösung für den Zusammenarbeit der AHFU mit Sportmedizinern und Physiothera- Patienten zu finden", erklärt Dr. Raake. gramm aus Belvegungsübungen zum Standard werden. peuten l<önnte dann auch für diese Patienten ein geeignetes Pro-