Bachelorarbeit im Studiengang Umweltwissenschaften Raum-Zeit-Nutzung auf ausgewählten Offenlandflächen im Eleonorenwald (Landkreis Emsland) durch Rot- und Schwarzwild vorgelegt von: Linda Siebert (Matr.-Nr. 9383920) Erstprüfer: Prof. Dr. Rainer Buchwald Zweitprüfer: Dr. Julia Stahl Oldenburg, im September 2009 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ........................................................................................ I Abbildungsverzeichnis ................................................................................ II Tabbellenverzeichnis .................................................................................. II Abkürzungsverzeichnis ............................................................................. III 1 Einleitung................................................................................................. 1 2 Kurzbeschreibung der Tiere .................................................................... 3 2. 1 Schwarzwild ...................................................................................... 3 2. 1. 1 Systematik ..................................................................................... 3 2. 1. 2 Beschreibung ................................................................................ 4 2. 1. 3 Lebensraum .................................................................................. 5 2. 1. 4 Ernährungsweise........................................................................... 7 2. 2. Rotwild ............................................................................................. 8 2. 2. 1 Systematik ..................................................................................... 8 2. 2. 2 Beschreibung ................................................................................ 9 2. 2. 3 Lebensraumansprüche................................................................ 10 2. 2. 4 Ernährungsweise......................................................................... 11 3 Untersuchungsgebiet ............................................................................ 12 3. 1 Naturräumliche Einordnung ............................................................. 12 3. 2 Historischer Hintergrund .................................................................. 13 3. 3 Aktueller Zustand des UG ............................................................... 15 4 Material und Methoden .......................................................................... 16 5 Ergebnisse ............................................................................................ 20 5. 1 Individuenzahlen im Beobachtungszeitraum ................................... 20 5. 2 Individuenzahlen im Vergleich morgens und abends ...................... 21 5. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen ......................................... 26 5. 4 Nutzungsintensität der Tiere auf den Flächen ................................. 30 5. 5 Nutzungswahrscheinlichkeit der Flächen ........................................ 31 5. 6 Biotoptypen und Pflanzen der Flächen............................................ 36 6 Diskussion ............................................................................................. 38 6. 1 Individuenzahlen im Beobachtungszeitraum ................................... 38 6. 2 Individuenzahlen im Vergleich morgens und abends ...................... 39 6. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen und Bezug zum Biotoptyp 40 6. 4 Nutzungsintensität und Nutzungswahrscheinlichkeit der Flächen ... 41 7 Methodenkritik und Verbesserungsvorschläge ...................................... 43 8 Fazit ...................................................................................................... 44 8. 1 Tageszeitpräferenz der Tiergruppen ............................................... 44 8.2 Flächenpräferenz / Biotoppräferenz der Tiergruppen ....................... 44 8.3 Verbesserungsvorschläge der Äsungsflächen ................................. 45 9 Zusammenfassung ................................................................................ 46 10 Summary ............................................................................................. 47 11 Literatur ............................................................................................... 48 12 Glossar ................................................................................................ 50 13 Anhang ................................................................................................ 51 ——————————————————————————————— I Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Bezeichnung der Körperteile beim Schwarzwild ........................... 4 Abb. 2: Bezeichnung der Körperteile beim Rotwild .................................... 9 Abb. 3: naturräumliche Lage des UGs ..................................................... 12 Abb. 4: Untersuchungsgebiet ................................................................... 16 Abb. 5:Zeitreihe der Maximalindividuenzahlen an den Aufnahmedaten ... 20 Abb. 6: Maximalindividuenanzahl von WSF morgens und abends ........... 21 Abb. 7: Maximalindividuenanzahl von WS morgens und abends ............. 22 Abb. 8: Maximalindividuenanzahl von ROTW morgens und abends ........ 23 Abb. 9: Maximalindividuenanzahl von ROTM morgens und abends ........ 24 Abb.10: Mittelwert aller Termine morgens und abends ............................ 25 Abb.11: Verweildauer von WSF auf allen 6 Flächen ................................ 26 Abb.12: Verweildauer von WS auf allen 6 Flächen .................................. 27 Abb.13: Verweildauer von ROTW auf allen 6 Flächen ............................. 28 Abb.14: Verweildauer von ROTM auf allen 6 Flächen.............................. 29 Abb.15: Nutzungsintensität aller Tiere auf allen Flächen ......................... 30 Abb.16: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 1 ............ 31 Abb. 17: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 2 ........... 32 Abb. 18: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 3 ........... 33 Abb. 19: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 4 ........... 33 Abb. 20: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 5 ........... 34 Abb. 21: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 6 ........... 35 Abb. 22: Biotoptypen im Eleonorenwald ................................................... 36 Tabellenverzeichnis Tab. 1: systematische Einordnung von Sus scrofa .................................... 3 Tab. 2: systematische Einordnung von Cervus elaphus ............................. 8 Tab. 3: Beobachtungszeiten und Größe der untersuchten Flächen ......... 17 Tab. 4: Ergebnisse der Vegetationsaufnahme ......................................... 37 Alle Abbildungen, Tabellen und Fotos, wenn nicht anders angegeben, vom Autor. ——————————————————————————————— II Abkürzungsverzeichnis WS: Wildschwein(e) ohne Frischling(e) WSF: Wildschwein(e) mit Frischling(en) ROTW: weibliches Rotwild ROTM: männliches Rotwild z.B.: zum Beispiel UG: Untersuchungsgebiet RL: Rote Liste Bzw.: beziehungsweise Kap: Kapitel ha: Hektar ——————————————————————————————— III Einleitung 1 Einleitung Der Einfluss von Herbivoren spielt eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung eines Landschaftsbildes und damit einhergehend beeinflussen diese Tiere auch das jeweilige Ökosystem, in dem sie sich befinden. „Untersuchungen aus Südasien und vor allem aus Afrika zeigen, dass Megaherbivoren wie Elefanten, Nashörner und Flußpferde, aber auch Herdentiere wie Gnus nicht nur einen großen Einfluß auf Struktur und Artenzusammensetzung der Vegetation haben […], sondern darüber hinaus Schlüsselarten sind, die Lebensräume für viele andere schaffen und erhalten […].“(BUNZEL-DRÜKE et al. 2001). Bei der so genannten Megaherbivorentheorie wird davon ausgegangen, dass erst durch Wildverbiss großer Pflanzenfresser eine mosaikartige Landschaft entsteht, welche eine hohe Artenvielfalt ermöglicht. Nicht nur in Afrika wird der prägende Einfluss auf die Landschaft durch Herbivoren deutlich, auch in einigen Teilen Deutschland bildet diese Tiergruppe einen gestalteten Teil des Systems. In Deutschland sind jedoch durch die Bejagung von Megaherbivoren und der enormen Dezimierung der Waldflächen in den letzten Jahrhunderten nur noch einige Schalenwildarten erhalten geblieben, wie z. B. Rotwild, Rehwild, Damwild oder Schwarzwild. Das Schwarzwild bildet in der Reihe der Pflanzenfresser eine Ausnahme, da es bei den Allesfressern einzuordnen ist. Der Einfluss dieser Tiere auf heimische Ökosysteme wird besonders in Waldgebieten mit wenig Offenlandanteil deutlich. In durch den Menschen angelegten Gattern, wo ein Abwandern von Individuen ausgeschlossen ist, wird der Fraßdruck auf die Vegetation besonders prägnant. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dort genügend Offenflächen anzulegen, um den Verbiss von Jungwuchs zu vermeiden und genügend Äsung für das Wild zu schaffen. Diese Offenbereiche werden von unterschiedlichen Tierarten auf diverse Weise genutzt. Das Untersuchungsgebiet Eleonorenwald stellt ein solches Gatter mit einer Größe von ca. 1000ha dar. Im Rahmen der vorliegenden Bachelorarbeit wurden dort einzelne Offenlandflächen in verschiedenen Ausprä- ——————————————————————————————— 1 Einleitung gungen (Form, Größe etc.) untersucht, um mögliche Präferenzen der unterschiedlichen Arten für einzelne Flächen zu ermitteln. Zusätzlich wurde die Vegetation auf diesen Flächen untersucht, um eventuelle vorlieben für verschiedene Biotoptypen erkennen zu können. Aus diesen Untersuchungen zeichnet sich die Raum-Zeit-Nutzung von den Tierarten auf diesen Offenlandflächen ab. Diese Arbeit beschäftigt sich im speziellen mit den Arten Sus scrofa (Wildschwein) und Cervus elaphus (Rotwild) und deren Nutzung ausgewählter Flächen. ——————————————————————————————— 2 Kurzbeschreibung der Tiere 2 Kurzbeschreibung der Tiere 2. 1 Schwarzwild 2. 1. 1 Systematik Tab.1: systematische Einordnung von Sus scrofa (nach BRIEDERMANN 1986) Kategorie Klasse Bezeichnung Mamalia (Säugetiere) Unterklasse Theria (lebend gebärende Säugetiere) Infraklasse Eutheria (Placentalia) Kohorte Überordnung Ordnung Ferungulata (Raubtiere und Huftiere) Paraxonia (Paarhufer) Artiodactyla (Paarhufer) Unterordnung Suiformes (Nichtwiederkäuer) Infraordnung Suina (Schweineartige) Familie Suidae (Schweine) Gattung Sus LINNAEUS 1758 Art Sus scrofa LINNAEUS 1758 (Wildschwein) Zum Ersten Mal wurde die Art Wildschwein (Sus scrofa) 1758 von Carl von LINNÉ beschrieben. Sie zählt zur Klasse der Säugetiere. Die Ordnung der Paarhufer entwickelte sich im Alttertiär und wurde sehr formenreich. Sie ist heute „eine der am stärksten spezialisierten Ordnungen der auf dem Erdboden lebenden Säugetiere“ (HEPTNER et al. 1966). Die Unterordnung der Suiformes teilt sich in die Infraordnung der Suina und in eine weitere, die der Ancodonta, von der das Flußpferd noch rezent vorhanden ist. Innerhalb der Infraordnung der Suina sind nur zwei Familien bekannt: die der Schweine (Suidae) und die der Tayassuidae (Pekaris, Nabel- oder Neuweltschweine). Die Suidae besitzen stets einen freien mittleren Fußknochen, während bei den Tayassuidae eine beginnende Verschmelzung ——————————————————————————————— 3 Kurzbeschreibung der Tiere der mittleren Mittelfußknochen stattfindet. Die Schweine haben nur einen einfachen Verdauungstrakt, während die Pekaris eine Dreiteilung des Magens besitzen. Die Gattung Sus (siehe Tab. 1) ist während des jüngeren Miozäns im ostasiatischen Raum entstanden (MATTHES 1962). Gegenwärtig sind vier Arten dieser Gattung zu verzeichnen: - Bartschwein (Sus barbatus) - Pustelschwein (Sus verrucosus) - Wildschwein (Sus scrofa) - Zwergwildschein (Sus salvanius) Die Art Sus scrofa (siehe Tab. 1) besitzt mehr als 32 verschiedene Unterarten, über deren Anerkennung noch diskutiert wird. 2. 1. 2 Beschreibung Abb. 1: Bezeichnung der Körperteile beim Schwarzwild (aus Henning 1981) Das Schwarzwild ist eindeutig vom Hausschwein zu unterscheiden. Das Hausschwein ist im Gegensatz zum Wildschwein gestreckter und rundlicher, bei einer größeren Körpermasse (siehe Abb.1). Den meisten modernen Hausschweinformen fehlt die Behaarung fast gänzlich. Das Schwarzwild hat hingegen ein meist dichtes, einfarbiges, graumeliertes bis schwärzliches Aussehen. Sus scrofa ist ein gedrungener, massiger Körperbau zu Eigen. Der kräftige Kopf läuft nach vorne keilförmig zusammen ——————————————————————————————— 4 Kurzbeschreibung der Tiere und endet in einer rundlichen Rüsselscheibe. Der Hals ist so kurz, dass der Kopf in den Rumpf überzugehen scheint. Wildschweine besitzen einen Haarkamm, welcher an der Stirn beginnt und über den ganzen Rücken verläuft. Die Körpermasse befindet sich in der Körpermitte, kurz hinter den Vorderläufern konzentriert. Das männliche Schwein bildet dort eine besonders dicke Hautschicht aus, was es noch massiger macht. Der Schwanz ist im Gegensatz zum Hausschwein nicht gekringelt; er verläuft gerade und reicht bis zu den Fersengelenken. Wildschweine stellen einen Intermediärtypen zwischen den so genannten „Brechern“ und „Schlüpfern“ dar. (BRIEDERMANN 1986) Sie besitzen eine schmale Körperform, aber dennoch genügend Kompaktheit. Daher können sie sowohl Hindernisse mit Gewalt aus dem Weg schaffen, als auch durch das Unterholz schlüpfen. Zusätzlich besitzen sie kein störendes Gehörn welches sie im Unterholz behindert. 2. 1. 3 Lebensraum Durch eine sehr hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Umweltbedingungen haben Wildschweine einen Großteil der Welt besiedelt. Es besitzt unter den Paarhufern eine einzigartige Flexibilität in der Nahrungswahl. Als Allesfresser können sie sowohl animalische, als auch pflanzliche Kost verzehren. Sie finden vom Nadelwaldgürtel bis zu immergrünen Regenwäldern überall ihre – wenn auch qualitativ und quantitativ unterschiedliche – Nahrung. Begrenzend für das Vorkommen sind hauptsächlich Klimafaktoren, welche sich aber auch über die Nahrung auswirken. Schwarzwild kann sich individuell über Körperbau und Behaarung an Lebensbedingungen anpassen. Zum Beispiel wird bei Wildschweinen, welche in kälteren Gebieten vorkommen, eine enorme Unterhautfettschicht ausgebildet; zusätzlich weisen die dortigen Schweine eine verstärkte Unterwolle des Fells auf. In wärmeren Gebieten wiederum wird die Fettschicht reduziert und auch die Behaarung ist nur spärlich ausgeprägt. (BRIEDERMANN 1986) Schwarzwild benötigt in seinem Lebensraum genügend Deckung für die Anlage von Schlafplätzen und Wurfkesseln an verschiedenen Stellen. ——————————————————————————————— 5 Kurzbeschreibung der Tiere Durch diese Anlagen werden Ausstrahlungsverluste von Wärme vermindert. Diese Kessel sind so ausgerichtet, dass bei unterschiedlicher Witterung ausreichend Schutz geboten wird und genügend Sonneneinstrahlung gewährleistet werden kann. Es muss außerdem Nahrung während des ganzen Jahreslaufes zu Verfügung stehen. Auch Wasserstellen und Schlammlöcher müssen vorhanden sein, um eine Ansiedlung von Schwarzwild zu gewährleisten. Eine Fichtendeckung sucht das Schwarzwild im Winter bevorzugt auf. Bei einer fehlenden Deckung wird eine feste Ansiedlung von Schwarzwild nicht stattfinden. Als optimaler Lebensraum in Deutschland gelten Wälder, in welchen Buche und Eiche den Hauptbestandteil aller Baumarten ausmachen und ein ausreichender Anteil an feuchten, sumpfigen Flächen gegeben ist. Insgesamt ist eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in Mitteleuropa im letzten Jahrhundert festzustellen, denn durch die Technisierung der Landwirtschaft bleibt für das Schwarzwild genügend Nahrung auf den Feldern übrig. Zusätzlich lassen sich in Deutschland die natürlichen, noch vorhandenen Feinde des Wildschweins nicht mehr antreffen. Nur Wolf und Luchs lassen sich in manchen Projektgebieten in Deutschland vorfinden. Dieses Vorkommen hat allerdings keinerlei Einfluss auf die Wildschweinpopulation in Deutschland. Neben Wolf und Luchs wird in anderen Teilen der Erde der Bestand von Sus scrofa durch natürliche Feinde wie Leopard, Tiger und Braunbär dezimiert. Die Bestandsentwicklung wird auch maßgeblich durch die Jagd beeinflusst. Durch die Dezimierung von Großraubwild ist eine ausreichende Bestandsregelung unabdingbar. Rot- und Schwarzwild sind sehr ähnlich in den Lebensraumansprüchen und kommen oft gleichzeitig in Waldgebieten vor. Die beiden Arten tolerieren sich, jedoch herrscht seitens des Rotwildes eine gewisse Abneigung gegenüber dem Schwarzwild. Das Rehwild meidet das Schwarzwild, da es teilweise durch jagende Rotten angegriffen und sogar getötet werden kann. Das Zusammentreffen von Damwild und Muffelwild hingegen ist als unproblematisch anzusehen. (HENNING 1987) ——————————————————————————————— 6 Kurzbeschreibung der Tiere 2. 1. 4 Ernährungsweise Wildschweine sind Allesfresser (omnivor), demnach besitzen sie eine weite Nahrungspotenz (Euryphagie). Besonders von Sauen wird sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung gerne aufgenommen. Jedoch sind die präferierten Nahrungsbestandteile Eicheln (hoher Nährwert) und Bucheckern. Durch den immer geringer gewordenen Anteil von Eichen und Buchen und einen immer höheren Anteil von Nadelhölzern in den Wäldern steht nicht mehr genügend Waldmast zur Verfügung. Als Ersatz werden Feldfrüchte und auch Fallobst aufgenommen. Die wenig auffällige, aber durchaus häufige Nahrungsaufnahme ist das Abweiden von Klee, Gräsern und Kräutern. Dies ist notwendig um den Bedarf an Vitamin A zu decken. Die von Sauen häufig aufgenommene tierische Nahrung deckt einen hohen Verbrauch an Vitamin B12. Beim Brechen werden häufig Regenwürmer und Larven verspeist. Der dabei aufgenommene Erdanteil beeinflusst die Verdauung positiv. Im Allgemeinen orientiert sich die Art der aufgenommenen Nahrung an verschiedenen Biotoptypen, Jahreszeiten und Wirtschaftsarten. Jedes Individuum des Schwarzwildes besitzt individuelle Vorlieben in der Nahrungswahl. (HENNING 1987) In allen Vorkommensgebieten kann die Schwarzwildnahrung in fünf Gruppen unterteilt werden: Baummast bzw. Waldsamen und Früchte, landwirtschaftliche Produkte, unterirdische pflanzliche Nahrung, oberirdische pflanzliche Nahrung und tierische Nahrung. Die aufgenommene Menge an Nahrung ist dabei abhängig von: dem altersabhängigen Nährstoffbedarfs, dem jährlichen bzw. jahreszeitlich und gebietsweise wechselnden Nahrungsangebotes, den bei seiner Gewinnung auftretenden Hindernissen wie Störungen, sowie den physischen und psychischen Sonderbedingungen wie Rausch- oder Frischzeit (Briedermann 1986). ——————————————————————————————— 7 Kurzbeschreibung der Tiere 2. 2. Rotwild 2. 2. 1 Systematik Tab. 2: systematische Einordnung von Cervus elaphus (nach BÜTZLER 2001) Kategorie Bezeichnung Klasse Überordnung Ordnung Unterordnung Mamalia (Säugetiere) Ungulata (Huftiere) Artiodactyla (Paarhufer) Ruminantiae (Wiederkäuer) Infraordnung Pecora (Stirnwaffenträger) Cervidae (Hirsche) Familie Plesiometacarpalia (Altwelthirsche) Gruppe Unterfamilie Cervinae (Echthirsche) Cervus elaphus (Rothirsch) Art Das Rotwild wird in die Klasse der Säugetiere eingeordnet. Dort wiederum zur Ordnung der Paarhufer. Die Unterordnung der Wiederkäuer lässt sich in die Gruppen der Stirnwaffenträger und der Zwerghirsche gliedern. Letztere ist nur eine kleine Gruppe, welche in tropischen Gebieten vorkommt. Die Großzahl der Wiederkäuer sind Stirnwaffenträger (siehe Tab. 2). Die Stirnaufsätze der Wiederkäuer sind entweder Hörner oder Geweihe. Hörner werden, im Gegensatz zu Geweihen, jährlich gewechselt. Geweihe bestehen aus Knochen und sind meistens mehrendig. Die Familie Cervidae umfasst heute über 50 Arten. Darunter sind kleine Formen wie z.B. Muntjak, aber auch große, wie z.B. der Elch. Es werden innerhalb dieser Familie noch mal sieben Unterfamilien unterschieden: - Moschustiere (Moschinae) - Muntjakhirsche (Muntiacinae) - Echthirsche (Cervinae) - Wasserhirsche (Hydropotinae) - Trughirsche (Odocoileinae) - Elche (Alcinae) - Rentiere (Rangiferinae) ——————————————————————————————— 8 Kurzbeschreibung der Tiere Diese Unterfamilien werden zusätzlich in zwei verschiedene Gruppen untergliedert. Die erste Gruppe, die so genannten Telemetacarpalia besitzen nur noch die unteren Enden der zurückgebildeten Mittelhandknochen des zweiten und fünften Fingers. Bei der zweite Gruppe, Plesiometacarpalia, sind dagegen die oberen Enden dieser Mittelhandknochen erhalten geblieben. Die telemetacarpalen Hirschen sind auf die Neue Welt beschränkt, mit Ausnahme des Rehs, während die plesiometacarpalen Hirsche nur in der alten Welt leben, mit Ausnahme des Wapiti in Nordamerika. Der in Deutschland lebende Rothirsch gehört zur Unterfamilie der Echthirsche. In Deutschland leben neben dem Rothirsch noch drei weitere Hirscharten, von denen aber nur das Reh und das Rotwild autochthon sind. Die Dam- und Sikahirsche wurden zu jagdlichen Zwecken eingebürgert. (BÜTZLER 2001) 2. 2. 2 Beschreibung Geweih Widerrist Lichter Geäse Wedel Lauf Abb. 2: Bezeichnung der Körperteile beim Rotwild Das Rotwild ist die größte in freier Wildbahn existierende Tierart im mitteleuropäischen Raum. Für diese Art ist eine sehr aufrechte Körperhaltung typisch. Ursache für diese Haltung liegt in der Vergangenheit als Bewoh- ——————————————————————————————— 9 Kurzbeschreibung der Tiere ner offener Landschaften, in deren Raum sie sich frei bewegen konnten. Heute ist das Rotwild nur noch in Waldgebieten anzutreffen. Der männliche Rothirsch wird oft als „König des Waldes“ bezeichnet, was auf sein äußeres Erscheinungsbild zurück zu führen ist (siehe Abb.2). Durch seine Mähne und das Geweih entsteht ein Sinnbild von Kraft und Anmut. Der Hirsch ist auch immer deutlich größer als die Hirschkuh. Bezüglich der Größe der Tiere gibt es jedoch erhebliche gebietsabhängige Schwankungen. Die Wirbelsäule ist gerade und lang, was diesen Tieren ein schnelles Laufen ermöglicht. Zusätzlich dienen die schlanken, sehnigen Läufe einer schnellen Fortbewegung. Der Widerrist tritt bei älteren Tieren stärker hervor als bei jüngeren Tieren. Die Lauscher der Tiere sind sehr groß und eiförmig. Die Behaarung weist eine Differenz zwischen Sommer- und Winterkleid auf. Im Sommer sind die Tiere in einem satten, braunroten Ton gefärbt. Das Winterhaar ist fast einheitlich grau. Der Haarwechsel stellt eine Anpassung an den jahreszeitlichen Wechsel der Landschaft dar. (VON RAESFELD & VORBREYER,1978) 2. 2. 3 Lebensraumansprüche Ursprünglich war das Rotwild eine Tierart offener, parkartiger Landschaften. Aber es hat, unter Druck des Menschen, die Offenlandschaften verlassen, sich in den Wald zurückgezogen und ist dabei gleichzeitig zur nächtlichen Lebensweise übergegangen. Es sucht dabei möglichst strukturreiche Wälder auf. Diese sollten sowohl Offenlandflächen, als auch dichtes Unterholz vorweisen können. Denn Rotwild wechselt bevorzugt zwischen Offenflächen, welche zum Äsen genutzt werden und Unterholz, welches zum Wiederkäuen gebraucht wird. (BÜTZLER 2001) Das Rotwild kommt sowohl in verschneiten Alpengebieten wie auch im Tiefland vor. Aus diesem Grund kann es als sehr anpassungsfähig eingestuft werden. In Mitteleuropa sind die Verbreitungsgebiete jedoch nur noch Inselartig vorhanden, aufgrund der geringen Waldflächen und der starken Besiedlung durch den Menschen. Dies macht einen optimalen genetischen Austausch zwischen Populationen schwierig. ——————————————————————————————— 10 Kurzbeschreibung der Tiere 2. 2. 4 Ernährungsweise Das Rotwild ist ein Wiederkäuer vom Intermediärtypen. Die Nahrung wählt es nicht sehr differenziert. Es frisst sowohl Gräser, Kräuter, Klee wie auch Getreide, Rüben oder Blätter. Die abwechslungsreiche Zusammensetzung sichert eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen, jedoch weist das Rotwild auch Nahrungspräferenzen auf. Dies wird sichtbar durch die Verdrängung einzelner Arten, welche vom Rotwild bevorzugt werden, zum Beispiel junge Weiden. Die acht bis zwanzig Kilogramm Grünäsung des Wildes an einem Tag unterliegen jahreszeitlichen Schwankungen. Weitere Ursachen für unterschiedliche Nahrungsmengen sind das Alter der Tiere und der aktuelle Zustand (tragend, säugend, geweihbildend). (VON RAESFELD & VORBREYER 1978) ——————————————————————————————— 11 Untersuchungsgebiet 3 Untersuchungsgebiet 3. 1 Naturräumliche Einordnung Abb. 3: naturräumliche Lage des UGs (aus http://www.deutschland-auf-einenblick.de/niedersachsen, Google Earth 03.08.2009) Die Untersuchungsflächen befanden sich in einem Jagdgatter, welches zum Waldgebiet Eleonorenwald gehört. Dieser liegt im westlichen Teil Deutschlands im Bundesland Niedersachsen (siehe Abb. 3). Der Wald wird im Osten durch den Fluss Marka und im Westen durch den Gehlenberger Weg begrenzt. Im Süden befindet sich die Ortschaft Vrees und im Norden die Ortschaft Neuvrees. ——————————————————————————————— 12 Untersuchungsgebiet Auf diesem Waldstandort überwiegen saure Podsolböden, aber auch Pseudogley- Braunerde und Gley- Podsol lassen sich im Eleonorenwald finden. Während Podsol nährstoffarm ist und kein gutes Wasserhaltevermögen besitzt, sind Pseudogley- Braunerde nährstoffreicher und können Wasser besser halten. (LANGE 2007) 3. 2 Historischer Hintergrund Nach der Saaleeiszeit kamen mit zunehmender Erwärmung zwischen 10000 und 9500 die ersten Bäume in das Gebiet des Eleonorenwaldes zurück. Es folgten nach der Birken-Kiefernzeit: Erle, Ulme, Linde, Esche und Eiche. Durch den wachsenden Einfluss des Menschen wurde die Einwanderung von Buche und Hainbuche begünstigt. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte war der Wald infolge der menschlichen Nutzung immer wieder stark gefährdet, zum Beispiel durch Rodung oder Plaggennutzung. Um 1780 waren nur noch 3000ha Wald übrig. Eine Wiederbewaldung fand aufgrund des Willens der Herzoge von Arenberg statt, welche 1803 das Amt in Meppen erhielten. Durch die darauf folgende französische Herrschaft von 1811 bis 1813 wurde der Wald erneut ausgebeutet. Nach dem Wiener Kongress 1815 fiel das herzogliche Arenbergische Amt Meppen unter die Oberhoheit des Königreichs Hannover. 1929 brachte der letzte Herzog Engelbert-Maria seinen privaten und Familienbesitz in 5 verschiedenen GmbHs unter, um sich nach Ende der Monarchie vor der Zersplitterung seiner Besitztümer zu schützen. Nach dessen Tod war der Sohn Herzog Engelbert-Karl Alleingesellschafter der Arenberg-Meppen GmbH. Anschließend überführte seine Frau die Geschäftsanteile in eine gemeinnützige Stiftung: “Herzog Engelbert-Charles und Herzogin Mathildis von Arenberg“. (DIERKES & FRÖLICH 1997) Vor 1900 wurde aus landeskulturellen Gründen (ärmliche Region) waldbaulich bewirtschaftet. Um 1900 fingen die Menschen an das Vieh ins Waldgebiet einzutreiben. Auch die Streunutzung und das Heidbrennen war um diese Zeit gängige Nutzungsmethode.1972 zerstörte ein großer Orkan 1053ha des Eleonorenwaldes. In Folge von öffentlichen Zuschüssen konnte die Wiederaufforstung dieser Flächen sichergestellt werden. ——————————————————————————————— 13 Untersuchungsgebiet Dies gab der Forstwirtschaft die Gelegenheit den Wald von einer Kiefern Pioniervegetation in einen leistungsfähigeren, stabileren Wald umzuwandeln. (DIERKES & FRÖLICH 1997) Im Eleonorenwald gab es früher neben Rot-, Reh-, und Schwarzwild auch Wölfe. Die natürlichen Lebensbedingungen für Wildtierarten mit großem Aktionsradius waren durch die Waldverwüstung im Mittelalter vernichtet worden. Auch das Rotwild war Anfang des 19. Jahrhunderts fast vollständig aus dem Wald verschwunden (80-100 Tiere). Zu Beginn des 20.Jhd. wurde ein Jagdgatter angelegt. Die Kiefern konnten sich nach 20 Jahren auch dem schädlichen Einfluss des Wildes entziehen. 1909 - 1911 wurde ein Zaun um den gesamten Eleonorenwald gezogen, um somit einer Aufnahme von Rotwild zu Jagdzwecken zu dienen. Ein ersatzloser Abbau des Zaunes erfolgte im östlichen Eleonorenwald von 1960-1965. Das Gatterwild wurde damals nicht als „wild“ angesehen und durfte ohne eine Abschussgenehmigung bejagt werden. Es wurden, zum Zwecke einer ausreichenden Äsungsfläche, große Wildwiesen angelegt. Der Abschuss war fast ausschließlich Adligen vorbehalten, welche die Abschüsse nach Ende des 2. Weltkrieges kaufen konnten. Das erste Damwild wurde 1964 in der Nähe von Cloppenburg ausgesetzt und gelangte so in das Gebiet des Eleonorenwaldes. Der Orkan 1972 erzwang einen Totalabschuss des Rotwildes, so dass 1975 nur noch 12 Stück im Wald vorhanden waren. Seit den 80er Jahren wird die Rotwildbewirtschaftung von jagdbehördlichen Kontrollen und Plänen bestimmt. Seit Anfang der 90er Jahre ist das Ziel ein vollständiger Abschuss des Rotwildes. Denn aus forstwissenschaftlicher und wildbiologischer Sichtweise sei keine Existenzgrundlage für diese Tierart im Gatter gegeben. Bis 2001 weidete eine Rinderherde aus 50 englischen Angus Rindern und diversen Kreuzungen im Jagdgatter. Seit 2006 weidete eine kleine Wisentherde im Gatter, welche jedoch im Frühjahr 2008 wieder entfernt wurde. (DIERKES & FRÖLICH 1997) ——————————————————————————————— 14 Untersuchungsgebiet 3. 3 Aktueller Zustand des UG Der Eleonorenwald umfasst heutzutage ein Gebiet von ca. 2050ha, das Jagdgatter eine Größe von 1001ha, mit einer Zaunlänge von 12,5 km. Wovon zwei drittel des Waldes auf die Gemeinde Vrees und ein drittel auf die Gemarkung Neuvrees der Stadt Friesoythe fällt. Der Wald besteht aus Nadelmischbeständen mit Fichte, Kiefer, Japanlärche, Douglasie und verschiedenen Laubbäumen. Ziel der Forstwirtschaft im Eleonorenwald ist eine naturgemäße Waldwirtschaft. Dies bedeutet, dass auf Kahlschläge verzichtet wird. (DIERKES & FRÖLICH 1997) Zur Einbringung von Laubgehölzen werden Waldflächen umzäunt, um so Wildschäden vorzubeugen. Es gibt einen eigenen Pflanzenkamp. Ein Teil des Waldes ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen: NSG Markatal. ——————————————————————————————— 15 Material und Methoden 4 Material und Methoden Abb. 4: Untersuchungsgebiet: die sechs Offenlandflächen im Eleonorenwald (rote Punkte=Lage der Beobachtungspunkte) Das Untersuchungsgebiet im Eleonorenwald bei Vrees wurde in sechs unterschiedliche Beobachtungsflächen (siehe Abb. 4) unterteilt. Dies diente dazu, Flächen unterschiedlicher Form und Größe miteinander vergleichen zu können und so die Präferenzen der Tiergruppen für unterschiedliche Flächenbeschaffenheiten festzustellen. Fläche Eins und Zwei sind die größten Flächen mit einem Umfang von ca. 20 ha. Fläche Drei und Sechs sind kleinere (ca. 2ha) Flächen. Fläche Vier und Fünf sind kleine, schmale Flächen (ca. 1ha). Insgesamt umfasste die betrachtete Fläche 23,3 ha. ——————————————————————————————— 16 Material und Methoden Diese sechs verschiedenen Flächen wurden so beobachtet, dass die größeren Flächen mit mehr Untersuchungszeit gewichtet wurden als die kleineren. Die Lage der Beobachtungspunkte (Hochsitze) machte es möglich, Flächen Fünf und Sechs, sowie Fläche Drei und Vier zur selben Zeit zu beobachten. Die Beobachtungszeiträume der Flächen waren alternierend, so dass jede Fläche zu gleichen Teilen morgens und abends betrachtet werden konnte. (siehe Tab. 3) Dies konnte wiederum unter zwei Beobachtern aufgeteilt werden, um so möglichst viele Flächen gleichzeitig betrachten zu können. Tabelle 3 :Beobachtungszeiten und Größe der untersuchten Flächen Flächen Flächengröße Beobachtungszeit der Flächen je morgens und abends Beobachtungszeit pro Fläche Beobachtungszeit der vergleichbaren Flächen Beobachtungszeit insgesamt Anzahl der Beobachtungen jeder Fläche Anzahl der Beobachtungen aller Flächen Beobachtungszeitraum F1 11,7ha F2 8,3ha F3 1,5ha F4 0,2ha F5 0,8ha F6 0,8ha 2,5h 2,5h 1,5h 1,5h 1,5h 1,5h 60h 60h 36h 36h 36h 36h 120h 72h 72h 262h 24 mal 144 mal alle 2 Wochen 2 mal morgens und abends vom 09.03.09 - 08.06.2009 Die Beobachtungen wurden mit Ferngläsern der Marken Albinar und Zeiss durchführt. Zahlreiche Fachliteratur über die betreffenden Tiergruppen (siehe Kap. 8) diente dazu, das Wissen über Klassifizierungen der Tierarten zu verbessern. Die Beobachtungen wurden in einer vorher angefertigten Tabelle protokolliert (siehe Anhang 1). Damit konnte sichergestellt werden, wie lange sich welche Tierart an welchen Orten aufgehalten hat. ——————————————————————————————— 17 Material und Methoden Zusätzlich wurden Angaben zum Verhalten gemacht, um eventuellen Auffälligkeiten im Nachhinein besser nachvollziehen zu können. Zur Bestimmung der Biotoptypen wurde mit dem niedersächsischen Kartierschlüssel von Drachenfels gearbeitet. Der Kartierungszeitraum war Anfang Mai bis Mitte Juni. Zur Erstellung der Artenliste wurde Bestimmungsliteratur (siehe Anhang 2) herangezogen und Prof. Dr. Buchwald befragt. Die Datensätze der Tierbeobachtungen wurden in das Programm Excel übertragen und statistisch ausgewertet, sowie graphisch dargestellt. Dabei wurde nach unterschiedlichen Gesichtspunkten ausgewertet. Als erstes werden im folgenden Kapitel 5 die Maximalindividuenanzahl der Tiergruppen an den einzelnen Aufnahmetagen dargestellt. Es wurde die Maximalanzahl (höchste gleichzeitig gesichtete Anzahl an Individuen) der beobachteten Individuen für jede Tiergruppe und jeden Aufnahmezeitraum aufgetragen. Danach wurde ermittelt wie viele Maximalindividuen (höchste gleichzeitig gesichtete Anzahl an Individuen) der Tiergruppen sich bei den verschiedenen Aufnahmen auf morgens und abends verteilten. Bei der Zusammenfassung der Tiergruppen aller Aufnahmen von morgens und abends im Vergleich wurde der Durchschnitt jeder Tiergruppe von allen Aufnahmeterminen ermittelt. Durch das Programm SPSS konnte mittels eines T-Tests ermittelt werden ob der Unterschied im morgendlichen und abendlichen auftreten der Tiergruppen statistisch fundiert war. Die Verweildauer (siehe Glossar) zeigt die Zeitspanne des Aufenthaltes der Tiergruppen auf den Flächen. Es wird die Verweildauer pro Beobachtung dargestellt. Dazu wurden alle Aufenthalte der Tiere auf den Flächen notiert und als Boxplot dargestellt, dass gleichzeitige Auftreten von Individuen einer Tiergruppe spielte dabei keine Rolle. Erst bei der Betrachtung der Nutzungsintensität (siehe Glossar) wurde die Tieranzahl mit der Länge des Aufenthaltes der einzelnen Individuen multipliziert. Diese Tierminuten wurden anschließend durch die jeweilige Flächengröße dividiert und das Ergebnis mit der Gesamtbeobachtungsdauer der einzelnen Fläche dividiert. Dadurch erhielt man die Tiere pro Hektar auf der jeweiligen Fläche. ——————————————————————————————— 18 Material und Methoden Durch die Ermittlung des prozentualen Nutzens einer Fläche können Rückschlüsse auf die Antreffwahrscheinlichkeit gezogen werden, denn es wurden die Verweildauern der Tiere auf den jeweiligen Flächen, unabhängig von der Tieranzahl, notiert und auf die gesamte Beobachtungsdauer der Fläche prozentual berechnet. ——————————————————————————————— 19 Ergebnisse 5 Ergebnisse Daten 03.06.05.06.2009 20.05.22.05.2009 06.05.08.05.2009 22.0324.03.2009 08.04.10.04.2009 12 10 8 6 4 2 0 27.0329.03.2009 Maximalanzahl der Sichtungen 5. 1 Individuenzahlen im Beobachtungszeitraum WSF WS ROTW ROTM Abb. 5:Zeitreihe der Maximalindividuenzahlen aller Tierarten an den Aufnahmedaten (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) In Abb. 5 wird die Maximalindividuenanzahl der beobachteten Tiergruppen an den sechs Aufnahmeterminen dargestellt. Es war bei WS und WSF eine starke zeitliche Schwankung der Individuenzahlen während der Termine zu erkennen, während beim Rotwild keine markanten zeitlichen Unterschiede der Maximalindividuenzahlen vorlagen. Bei Beginn des Untersuchungszeitraumes Ende März und Anfang April stellte noch das weibliche Rotwild die Tiergruppe mit der höchsten Präsenz dar. Ende April war WS mit einer Maximalindividuenanzahl von 10 Stück die Tiergruppe mit dem höchsten Ausschlag. Anfang Mai stieg WSF auffallend um 8 Stück in zwei Wochen an und war damit die Tiergruppe mit dem höchsten Peak. Bei dem Aufnahmetermin Anfang Mai war die Gesamtindividuenzahl am höchsten. Ende Mai sank die Gesamtindividuenzahl, wobei WSF gleich bleibend am meisten auftrat. Am letzten Aufnahmetermin Anfang Juni sank die Gesamtindividuenzahl nochmals.Die Maximalindividuenanzahl der einzelnen Tiergruppen verhielt sich, mit Ausnahme des männli- ——————————————————————————————— 20 Ergebnisse chen Rotwildes, entgegengesetzt zu dem ersten Aufnahmetermin Ende März. Individuenanzahl 5. 2 Individuenzahlen im Vergleich morgens und abends 09 6. 20 5. 0 5. 20 .0 6 03 .0 5 20 abends morgens .- 0 2. 0 .- 2 8. 0 .- 0 .0 5 06 09 09 5. 20 00 9 .2 .0 3 -2 4 .0 3 22 .- 1 .0 4 08 27 .0 3 -2 9 0. 0 .0 3 .2 4. 20 00 9 09 12 10 8 6 4 2 0 Daten Abb. 6: Maximalindividuenanzahl von WSF morgens und abends (WSF=Wildschwein mit Frischling) Bei WSF war an allen Aufnahmeterminen Individuen zu beobachten (siehe Abb. 6), jedoch konnten nur ab Ende April auch morgens WSF festgestellt werden. Insgesamt war die Maximalindividuenanzahl von WSF abends immer höher als morgens. Die Gesamtindividuenanzahl war, wie aus Abb. 6 ersichtlich, im Mai am höchsten und Anfang April am niedrigsten. ——————————————————————————————— 21 Ergebnisse 12 Individuenanzahl 10 8 6 4 2 abends .-0 morgens 03 .0 6 .-2 .0 5 20 Daten 09 5. 0 5. 20 2. 0 8. 0 .-0 .0 5 06 6. 20 09 09 5. 20 00 9 .2 .0 3 -2 4 .0 3 22 .-1 .0 4 08 27 .0 3 -2 9 0. 0 .0 3 .2 4. 20 00 9 09 0 Abb. 7: Maximalindividuenanzahl von WS morgens und abends (WS=Wildschwein ohne Frischling) Bei WS konnte an allen Aufnahmeterminen, mit Ausnahme von dem Termin Anfang April, morgens und abends Individuen festgestellt werden (siehe Abb. 7). Außer bei der letzten Aufnahme waren die Individuen abends immer zahlreicher als morgens. Die Gesamtindividuenzahl war Anfang Mai am höchsten und Anfang April am niedrigsten. ——————————————————————————————— 22 Ergebnisse 09 abends morgens .- 0 5. 0 2. 0 5. 20 6. 20 09 09 .0 6 03 20 .0 5 .- 0 .0 5 06 .- 2 8. 0 .0 3 .2 5. 20 00 9 09 -2 4 .0 3 22 .- 1 .0 4 08 27 .0 3 -2 9 0. 0 .0 3 .2 4. 20 00 9 Individuenanzahl 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Daten Abb. 8: Maximalindividuenanzahl von ROTW morgens und abends (ROTW=weibliches Rotwild) Bei ROTW konnte an allen Aufnahmeterminen Beobachtungen verzeichnet werden (siehe Abb. 8). Ende März und Anfang April wurde ROTW nur abends festgestellt. An den darauf folgenden zwei Terminen wiederum waren ROTW Sichtungen nur morgens zu verzeichnen. Ende Mai wurde, wie aus Abb. 8 erkennbar, ein Individuum abends beobachtet. Am letzten Aufnahmetermin waren morgens und abends gleich viele Individuen zu beobachten. Insgesamt waren mehr Individuen abends als morgens vorhanden. Die höchste Maximalindividuenanzahl wurde am ersten Aufnahmetermin festgestellt. ——————————————————————————————— 23 Ergebnisse Individuenanzahl 4 3 2 1 09 6. 20 5. 0 morgens .0 6 03 .0 5 20 Daten abends .-0 2. 0 .-2 8. 0 .-0 .0 5 06 09 5. 20 09 5. 20 00 9 .2 .0 3 -2 4 .0 3 22 .-1 .0 4 08 27 .0 3 -2 9 0. 0 .0 3 .2 4. 20 00 9 09 0 Abb. 9: Maximalindividuenanzahl von ROTM morgens und abends (ROTM=männliches Rotwild) ROTM konnte an allen Aufnahmeterminen beobachtet werden (siehe Abb. 9). Bei der morgendlichen und abendlichen Präsenz verhielt sich ROTM genauso wie ROTW (siehe vorherigen Abschnitt), nur die Individuenzahlen für ROTM waren geringer. Es hat im Gegensatz zu ROTW nicht am ersten Aufnahmetermin den höchsten Peak mit drei Individuen, sondern am zweiten und vierten Termin. ——————————————————————————————— 24 Ergebnisse 12 Tierarten 10 n=6 (für alle Tiergruppen) 8 abends morgens 6 4 2 0 WSF WF ROTW ROTM Mittelwert der Individuenanzahl Abb.10: Mittelwert der Maximalindividuenzahl aller Termine zusammengefasst (Maximalanzahl) im Vergleich morgens und abends (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Mit Ausnahme von ROTM waren die Individuenzahlen aller Tiergruppen abends immer höher als morgens (siehe Abb.10). WF stellt dabei die Gruppe mit der meisten und ROTM die Gruppe mit der geringsten Individuenzahl, sowohl morgens als auch abends dar. Laut T-Test (gepaart) waren bei WSF (T= 2,996; df= 5; 0,03 ≤ 0,05), WF (T= 2,998; df=5; 0,031 ≤ 0,05) und allen Tiergruppen zusammengefasst (T= 2,498; df= 23; 0,02 ≤ 0,05) abends signifikant mehr Tiere vorhanden als morgens. Dies konnte bei ROTW und ROTM nicht nachgewiesen werden (T-Test n. s.). ——————————————————————————————— 25 Ergebnisse 5. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen 140 120 Verweildauer [min] n=4 100 80 n=18 n=12 60 n=5 n=1 n=1 40 20 0 1 2 3 4 5 6 Flächen Abb.11: Verweildauer von WSF auf allen 6 Flächen (WSF=Wildschwein mit Frischling) Auf Fläche Eins konnte, aus Abb. 11 hervorgehend, eine Verweildauer von WSF von 6 bis 48 Minuten festgestellt werden. Bei Fläche Zwei hielten sich Tiere zwischen 120 und 3 Minuten auf, wobei die Aufnahme mit 120 Minuten als “Ausreißer“ angesehen werden kann. Bei der dritten Fläche war der geringste Median zu verzeichnen. Dort konnte WSF von sechs Aufenthalten dreimal mit einer Minute beobachtet werden. Bei Fläche Vier und Fünf konnte jeweils nur eine Beobachtung von WSF verzeichnet werden. Die größte Spanne und der höchste Median der Verweildauer von WSF konnte auf Fläche Sechs erfasst werden. Laut Abb. 11 betrug diese dort zwischen 3 und 100 Minuten. ——————————————————————————————— 26 Ergebnisse 160 140 Verweildauer [min] n=19 120 100 80 n=11 60 n=2 n=5 n=1 5 6 n=3 40 20 0 1 2 3 4 Flächen Abb.12: Verweildauer von WS auf allen 6 Flächen (WS=Wildschwein ohne Frischling) Fläche Eins besaß bei WS die größte Spannweite in Bezug auf die Verweildauer (siehe Abb. 12). Der Median lag, wie auch bei den Flächen zwei bis fünf, unter 20 Minuten. Auf Fläche Zwei ist bei 150 Minuten ein “Ausreißer“ zu verzeichnen. Fläche Drei besaß nur eine sehr geringe Spannweite. Auf Fläche Vier und Sechs wurde jeweils nur eine Aufenthaltszeit verzeichnet. ——————————————————————————————— 27 Ergebnisse 50 45 n=6 Verweildauer [min] 40 35 n=3 30 n=3 n=1 25 20 15 10 n=0 n=0 3 4 5 0 1 2 5 6 Flächen Abb.13: Verweildauer von ROTW auf allen 6 Flächen (ROTW=weibliches Rotwild) Bei ROTW war auf Fläche Eins eine große Spanne der Verweildauer festgestellt worden. Auch der Median war, wie aus Abb. 13 erkennbar, auf dieser Fläche sehr hoch. Fläche Zwei und Fünf besaßen eine ähnliche, durchschnittliche Spannweite, welche zwischen drei und zwölf Minuten lag. Bei den Flächen Drei‚ Vier und Sechs konnte bei ROTW nur eine Aufenthaltszeit notiert werden. ——————————————————————————————— 28 Ergebnisse 50 45 n=5 Verweildauer [min] 40 35 n=4 30 25 n=2 n=1 20 15 10 n=0 5 n=1 0 1 2 3 4 5 6 Flächen Abb.14: Verweildauer von ROTM auf allen 6 Flächen (ROTM=männliches Rotwild) Auf der ersten Fläche war bei ROTM ein “Ausreißer“ bei sechs Minuten zu verzeichnen (siehe Abb. 14). Dort wurden auch die höchste Spannweite und der höchste Median ermittelt. Auf Fläche Zwei befand sich die größte Spannweite. Auf Fläche Drei konnte keine Verweildauer von ROTM festgestellt werden. Auf der vierten und sechsten Fläche hatte ROTM jeweils nur einen Aufenthalt. ——————————————————————————————— 29 Ergebnisse Nutzungsintensität [Tier/ha] 5. 4 Nutzungsintensität der Tiere auf den Flächen 0,44 0,4 0,36 0,32 0,28 0,24 0,2 0,16 0,12 0,08 0,04 0 WSF WS ROTW ROTM 1 2 3 4 5 6 Fläche Abb.15: Nutzungsintensität aller Tiere auf allen Flächen (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Auf Fläche Eins war, wie aus Abb. 15 erkennbar, die Intensität der Nutzung bei WSF und WS gleich und lag bei rund 2,8 WS(F)/ha. Die Nutzung von ROTW war etwas größer auf dieser Fläche als von ROTM. Die Nutzungsintensität von ROTW und ROTM war jedoch auf Fläche Eins viel geringer als bei WS und WSF auf dieser Fläche. Auf Fläche Zwei dominierten hinsichtlich der Nutzung WSF, gefolgt von WS (siehe Abb. 15). ROTW und ROTM nutzten diese Fläche nur sehr gering. Bei ROTW lag die Intensität auf Fläche zwei bei 0,007ROTW/ha und bei ROTM bei 0,004 ROTM/ha. Aus Abb. 15 wird ersichtlich, dass es sich bei Fläche Drei um eine Fläche mit geringer Nutzungsintensität handelte. Dort fehlte die Nutzung von ROTW und ROTM vollständig. Auch die vierte Fläche wurde sehr wenig genutzt. Dort fehlte die Nutzung von ROTW und auch die Nutzungen von WSF, WF und ROTM war auf Fläche Vier so gering wie auf keiner anderen Fläche. Auf der fünften Fläche stieg die Nutzungsintensität von WS und ROTW stark an und lag bei 0,2 WS/ha bzw. 0,07 ROTW/ha. Auf dieser Fläche hatten WS, ROTW und ROTM die größte Nutzungsintensität. Die höchste Nutzungsintensität aller Tierarten erreichte WSF auf ——————————————————————————————— 30 Ergebnisse Fläche Sechs mit 0,4 WSF/ha. Auf der Fläche Sechs lagen die restlichen Tierarten bei 0,02 Tiere/ha (siehe Abb. 15). 5. 5 Nutzungswahrscheinlichkeit der Flächen 11% 17% WSF WS ROTW 64% 4% 4% ROTM ungenutzt Abb.16: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 1 (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Auf der Fläche Eins blieben, wie aus Abb. 16 erkennbar, 64% der Zeit ungenutzt. Am häufigsten wurde die Fläche, mit 17% der Zeit, von WS genutzt. Darauf folgte WS mit einer Nutzungswahrscheinlichkeit auf Fläche Eins von 11%. ROTW und ROTM haben die Fläche mit 4% zu gleichen Anteilen genutzt. ——————————————————————————————— 31 Ergebnisse 11% 10% 1% 1% WSF WS ROTW ROTM ungenutzt 77% Abb. 17: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 2 (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Bei der Abb. 17 ist zu erkennen, dass auf Fläche Zwei 77% der Beobachtungszeit ungenutzt blieben. Innerhalb der genutzten Zeit dominierte WSF mit 11% und WS mit 10%. Auch hier haben ROTW und ROTM diese Fläche zu gleichen Teilen mit 1% Nutzungswahrscheinlichkeit aufgesucht. ——————————————————————————————— 32 Ergebnisse 1% 1% 0% 0% WSF WS ROTW ROTM ungenutzt 98% Abb. 18: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 3 (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Die dritte Fläche, die beobachtet wurde, blieb laut Abb. 18 zu 98% der Zeit ungenutzt. ROTW und ROTM nutzten Fläche Drei zu keiner Zeit. Bei WS und WSF konnte jeweils eine 1% Nutzungswahrscheinlichkeit festgestellt werden. 1% 0% 0% 0% WSF WS ROTW ROTM ungenutzt 99% Abb. 19: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 4 (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Fläche Vier blieb, im Vergleich zu allen anderen Flächen, die meiste Zeit ungenutzt (siehe Abb. 19). Nur ein 1% der beobachteten Zeit wurde von WSF genutzt. ——————————————————————————————— 33 Ergebnisse 1% 5% 2% 1% WSF WS ROTW ROTM ungenutzt 91% Abb. 20: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 5 (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Wie in Abb. 20 ersichtlich wurde Fläche Fünf zu 91% der Zeit nicht genutzt. Innerhalb der genutzten Zeit konnte am häufigsten WS mit 5% angetroffen werden. Darauf folgte ROTW mit 2% Nutzungswahrscheinlichkeit. WSF und ROTM nutzten Fläche Fünf zu einem Prozent der Zeit. ——————————————————————————————— 34 Ergebnisse 9% 2% 1% 1% WSF WS ROTW ROTM ungenutzt 87% Abb. 21: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 6 (WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild) Auf der sechsten Fläche wurden 87% der Zeit von den Tiergruppen nicht genutzt (siehe Abb. 21). Die größte Nutzungswahrscheinlichkeit wies WSF mit 9% auf. WS nutzte Fläche Sechs zu 2%. ROTW und ROTM haben auf dieser Fläche die gleiche Nutzungswahrscheinlichkeit von einem Prozent. ——————————————————————————————— 35 Ergebnisse 5. 6 Biotoptypen und Pflanzen der Flächen Abb. 22: Biotoptypen im Eleonorenwald (nach LANGE 2007) (rote Kreise= Markierungen der Beobachtungsflächen) ——————————————————————————————————————————————————————— 36 Ergebnisse Wie in Abb. 22 ersichtlich haben die Flächen Eins, Zwei, Fünf und Sechs den Biotoptyp GMA (Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte). Dies waren relativ artenreiche Flächen im Vergleich zu den Flächen Drei und Vier. Die Artenliste für diese Flächen weißen Magerkeitszeiger wie Hieracium pilosella, Luzula campestris, Carex ovalis oder Festuca rubra auf. Fläche Eins wies neben GMA noch einen zusätzlichen Biotoptyp auf: HCT (Trockene Sandheide). Dieser Biotoptyp befand sich auf sehr sandigem Untergrund und es fehlten Feuchtezeiger wie z.B. Molinia (siehe Anhang 5). Auf der dritten Untersuchungsfläche befand sich der Biotoptyp GMF (Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte). Dort ließen sich Feuchtezeiger wie Deschampsia cespitosa und Jucus effusus in einer gewissen Dominanz nachweisen. Bei der vierten Fläche handelte es sich um einen zuvor noch nicht aufgenommenen Biotoptyp: GMZ (Sonstiges mesophiles Grünland artenärmer). Diese Fläche wurde in einer artenärmeren Ausprägung im Vergleich zu den anderen GM Typen kartiert. Tab. 4: Ergebnisse der Vegetationsaufnahme Fläche Pflanzenanzahl davon nicht gefährdet davon auf der Vorwarnliste davon keine Angaben vorhanden 1 GMA 1 HCT 2 GMA 3 GMF 4 GMZ 5 GMA 6 GMA 34 9 34 22 17 36 25 31 9 31 18 16 35 25 2 2 2 - 1 1 2 1 1 - Wie aus Tab. 4 ersichtlich konnten auf Fläche Fünf die meisten Pflanzenarten festgestellt werden. Es befanden sich unter den insgesamt 62 vorgefundenen Arten zwei auf der Vorwarnstufe der Roten Liste für Niedersachsen und Bremen. Dies waren Myosotis stricta und Viola arvensis. Für zwei vorgefundene Arten konnten keine Angaben in der Roten Liste gefunden werden: Achillea macrophylla und Erysimum crepidifolium. ——————————————————————————————— 37 Diskussion 6 Diskussion 6. 1 Individuenzahlen im Beobachtungszeitraum Die Individuenzahlen im Beobachtungszeitraum Ende März bis Anfang Juni variierten zwischen den unterschiedlichen Tiergruppen (siehe Abb.5). Für ROTW und ROTM ließ sich keine markante zeitliche Veränderung der Individuenzahlen erkennen. Ursache dafür ist die ohnehin geringe Individuenzahl im Gatter. Laut Dirkes beläuft sich der aktuelle Bestand an Rotwild nur auf 11 Stück (siehe Anhang 3). Insgesamt konnten jedoch nicht mehr als zehn Rotwild gleichzeitig auf einer Fläche beobachtet werden. Diese geringe Stückzahl ließ keine großen Individuenschwankungen zu. Jedoch wurden zu Beginn der Beobachtungszeit von Ende März bis Ende April mehr ROTW erfasst als gegen Ende der Beobachtungszeit. Grund kann die erhöhte forstwirtschaftliche Aktivität in den wärmeren Monaten sein, denn Rotwild ist im Allgemeinen sehr störungsanfällig und verschwindet im Unterholz. Anders verhält es sich bei WSF und WS. Bei den Wildschweinen schätzt Dirkes den aktuellen Bestand auf 200-250 Tiere (siehe Anhang 3). Diese Stückzahl ließ größere Schwankungen in der Individuenzahl zu. Maximal konnten 10 Individuen für WS und WSF gleichzeitig auf einer Fläche beobachtet werden. Am Anfang der Untersuchung waren nur sehr wenige WSF und mehr WS vorhanden. Am höchsten war die Maximalindividuenzahl für WS Ende April, denn dies war der Zeitraum kurz vor der Geburt der Frischlinge. Während der Zeit vor und nach dem Frischen benötigen die Bachen viel Eiweiß, welches besonders in einigen Pflanzen der ausgewählten Offenlandflächen (z.B. Trifolium repens) vorhanden ist. Aus diesem Grund waren Ende April viele tragende Sauen ohne Frischlinge und Anfang Mai viele Wildschweine sowohl mit, als auch ohne Frischlinge auf den Flächen. Die Maximalindividuenzahl nahm gegen Ende der Beobachtungszeit Anfang Juni wieder ab. ——————————————————————————————— 38 Diskussion Die Gründe waren die ersten Äsungsversuche der Frischlinge und das Absetzen von der Muttermilch und ein damit einhergehend ein verringerter Eiweißbedarf der Sauen. Bei der Maximalindividuenzahl darf jedoch nicht die Witterungsabhängigkeit der Sichtungen außer Acht gelassen werden, denn die Tiere suchten bei Regen Unterstände im Wald auf. Zu Beginn der Beobachtungen war die Witterung März entsprechend feucht, sodass weniger Tiere gesichtet werden konnten. Dieses ist aber als ein natürlicher Störfaktor einzuordnen. 6. 2 Individuenzahlen im Vergleich morgens und abends Die Maximalindividuenanzahl unterschied sich bei den Beobachtungen morgens und abends. Dadurch lassen sich Aussagen über die Aktivitätsrythmen der jeweiligen Tiergruppe treffen (siehe Abb. 6 - 10). Bei WSF und WF waren abends durchschnittlich drei Individuen mehr anzutreffen als morgens. Auch bei ROTW war durchschnittlich abends ein Individuum mehr anzutreffen als morgens, was jedoch statistisch nicht untermauert werden konnte. Bei ROTM ist die Anzahl der abendlichen Sichtungen gleich der morgendlichen. Die tageszeitliche Aktivität von Wildschwein und Rotwild hängt von den Umweltbedingungen des Waldes ab. Besonders die Beeinflussung durch menschliche Aktivität ist diesbezüglich zu erwähnen, obgleich diese im Gatter nur durch forstwirtschaftliche und jagdliche Ausübungen vorhanden ist. „Dies verdeutlichen Verhaltensmuster drei etwa zehnjähriger Rothirsche in den Untersuchungsgebieten. Während sich bei Hirschen in den menschlich intensiv genutzten Lebensräumen des Thüringer Waldes und in der Schorfheide Tageseinstände im Wald und nächtliche Bewegung auf Freiflächen klar abgrenzen lassen, nutzt der Hirsch in der Wildruhezone des Nationalparks auf dem Darß die Wald und Freiflächen gleichermaßen im Tagesver- lauf.“(TOTTEWITZ 2008) Gegen Abend wurde die menschliche Aktivität im Gatter geringer, während sie morgens ab sieben Uhr wieder anstieg. ——————————————————————————————— 39 Diskussion 6. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen und Bezug zum Biotoptyp Die sechs beobachteten Flächen wurden von den Tiergruppen unterschiedlich lang während der beobachteten Zeit genutzt. Folglich lassen sich Präferenzen für unterschiedliche Flächenbeschaffenheiten ableiten (siehe Abb. 11 - 15 und Abb. 22). WSF befand sich am längsten auf der sechsten Fläche, während es Fläche Drei und Vier nur sehr kurz aufsuchte. Fläche Sechs besaß die Form eines Vierecks und war an drei Seiten von Wald umgeben. Der Weg befand sich an einer kurzen Seite dieses Vierecks. Auch die Größe und die geringe Breite der Fläche ließen einen kurzfristigen Rückzug in den Wald bei eventuellen Störungen zu, denn besonders Sauen mit Frischlingen benötigen diese Rückzugsmöglichkeiten. Oft lassen sie sogar ihre Jungen im Unterholz zurück, um in Ruhe äsen zu können. „Die Bachen bleiben zunächst in unmittelbarer Nähe ihrer Frischlinge. Erst nach mehreren Tagen entfernen sie sich kurzfristig zur Nahrungsaufnahme.“ (Henning 1981) Somit erschien die sechste Fläche für WSF am sichersten. Außerdem beherbergte Fläche Sechs auch den Biotoptyp GMA, welcher durch Artenreichtum auch eine größere Auswahl an Futterpflanzen auf dieser Fläche zuließ. Bei Fläche Drei und Vier kann von einer sehr geringen Nutzung durch die Tiergruppen und somit von einer geringeren Attraktivität bzw. Sicherheit ausgegangen werden. Fläche Drei war nur von einer Seite direkt vom Wald zu erreichen und besaß eine geringe Größe (1,5ha). Zudem grenzte der Weg an die längste Seite der viereckig geformten Fläche. Fläche Vier wurde sowohl von WSF, als auch von allen anderen Tiergruppen nur zum Wechseln von einem Waldteil in den Nächsten genutzt. Diese Fläche stellte eine Schneise dar, welche sporadisch durch Fahrzeuge genutzt wurde. Zudem bot der dortige Biotoptyp GMZ auch nur eine begrenzte Auswahl an Futterpflanzen. Bei WS wurde im Gegensatz zu WSF nicht die Fläche Sechs, sondern die Fläche Eins am längsten genutzt. Die Spanne reichte dort bis zu 110 min. Diese Fläche war die größte der Untersuchungsflächen und die Seite des ——————————————————————————————— 40 Diskussion Waldrandes war relativ weit entfernt vom Weg, sodass die Tiere sich dort sicher fühlen konnten. Der Ausreißer auf Fläche Zwei ist durch ein Albinoschwein zu erklären, welches oft isoliert von den Anderen bis zu 150min auf Fläche Zwei weidete. Fläche Drei und Vier wurden auch von WF, aus den bereits oben aufgeführten Gründen, fast vollständig gemieden. Weibliches und männliches Rotwild wiesen ähnliche Präferenzen bei der Verweildauer auf. Da diese Tierart ursprünglich in Steppenlandschaften verbreitet war und nur durch den Menschen in Wälder gedrängt wurde, bevorzugen sie weite, offene Flächen. „[Das Rotwild] zieht nach sorgfältigem Sichern danach gleich weit auf die Fläche hinaus, wo es freie Übersicht hat.“ (BÜTZLER 2001) Auf Fläche Eins und Zwei konnten die Tiere in Ruhe weiden, da sie Feinde rechtzeitig erblickten und so die Flucht in den Wald antreten konnten. Zudem boten Fläche Eins und Zwei die größte Futterpflanzenauswahl. Die Analogie zwischen dem männlichen und weiblichen Auftreten lag darin, dass männliche Tiere nur in Begleitung wenigstens eines weiblichen Tieres zu beobachten waren. 6. 4 Nutzungsintensität und Nutzungswahrscheinlichkeit der Flächen Das Ausmaß der Nutzung einer Fläche (siehe Abb. 15) stimmt nicht immer mit der höchsten Verweildauer einer Tiergruppe auf einer Fläche überein (siehe Abb. 11 - 14). Denn oftmals nutzten mehrere Tiere einer Gruppe gleichzeitig die Fläche. Es wird folglich keine Auskunft über die zeitliche Länge der Nutzung Auskunft gegeben, sondern über die Nutzung der Fläche pro Hektar. Die Beanspruchung der unterschiedlichen Flächen wird somit aufgezeigt. Und obwohl Fläche Eins und Zwei bei ROTW und ROTM die höchste Verweildauer aufwiesen, wurden sie sehr gering durch die Tiergruppen genutzt. Ursache für dieses Ergebnis war die große Ausdehnung der beiden Flächen, welche in die Nutzungsintensität mit einfloss. Bei den Flächen Drei und Vier stimmten das geringe Ausmaß der Verweildauer aller Tiergruppen und die geringe Nutzungsintensität überein. Diese Flächen wurden demnach von allen Tiergruppen gemieden und hatten ——————————————————————————————— 41 Diskussion trotz geringer Größe nur einen sehr geringeren Nutzen pro Hektar aufzuweisen. Die fünfte Fläche wurde am intensivsten durch WS genutzt mit ca. 0,2WS/ha. Auch bei ROTW und ROTM fand dort die stärkste Nutzung statt. Grund war die geringe Größe und hohe Besuchsfrequenz dieser Fläche. Die sechste Fläche wurde am stärksten durch WSF genutzt. Diese Tiergruppe verbrachte auch die meiste Zeit auf dieser Fläche. Somit wurden Fläche Fünf und Sechs am stärksten beansprucht. Die Fläche Eins blieb, im Vergleich zu den restlichen fünf Flächen, die geringste Zeit ungenutzt (siehe Abb. 16 bis 21). Auf dieser Fläche besteht die größte Wahrscheinlichkeit Individuen aus den Tiergruppen anzutreffen. Bei der vierten Fläche besteht zu einem Prozent die Wahrscheinlichkeit WSF anzutreffen. Alle anderen Tiergruppen nutzten diese Fläche so wenig, dass es nur für einen vernachlässigbaren Prozentwert reichte. ——————————————————————————————— 42 Methodenkritik und Verbesserungsvorschläge 7 Methodenkritik und Verbesserungsvorschläge Bei den Beobachtungen musste feststellt werden, dass die Qualität der Ferngläser und vorhandene Tierkenntnisse nur einen beschränkten Bestimmungsgrad des Geschlechts bzw. des Alters zuließen. Aus diesem Grund konnte nur in Wildschweine mit Frischlingen und Wildschweine ohne Frischlinge unterschieden werden. Durch die Ankunft am Beobachtungspunkt bzw. durch das Verlassen wurden häufig Tiere verscheucht. Diese konnten dann jeweils nur mit einem einminütigen Aufenthalt in der Tabelle gekennzeichnet werden. Der Beobachtungszeitraum von Anfang März bis Anfang Juni lässt nur bedingt Rückschlüsse über jahreszeitliche Schwankungen der Tieraktivität auf den Offenlandflächen zu. Es müssten noch mehr Beobachtungen durchgeführt werden, um die Aussagen zum Beispiel des T-Tests zu verstärken, da dieser generell ab 60 Beobachtungen aussagekräftiger wird. Eine Angabe über die ganzjährige Aktivität des Wildes wäre sinnvoll, um so mögliche Zufälle ausschließen zu können. Besonders wichtig bei weiteren Untersuchungen ist das rechtzeitige erscheinen am Beobachtungspunkt. Hauptsächlich im Morgengrauen ist es sinnvoll im Dunkeln aufzusitzen damit das Wild nicht gestört und vertrieben wird. . ——————————————————————————————— 43 Fazit 8 Fazit 8. 1 Tageszeitpräferenz der Tiergruppen Auf den Untersuchungsflächen des Eleonorenwaldes konnten vermehrt abends Tiere gesichtet werden. Besonders WS und WSF suchten in den Abendstunden zunehmend die Offenlandflächen auf um zu äsen. Abends ließ die forstliche Aktivität im Gebiet nach, während sie morgens anstieg. Für das scheue Rotwild konnte statistisch keine Präferenz für eine Tageszeit nachgewiesen werden. Diese Art erschien immer in besonders ruhigen Momenten auf den Flächen. 8.2 Flächenpräferenz / Biotoppräferenz der Tiergruppen Am Wahrscheinlichsten war eine Sichtung von Tieren auf Fläche Eins. Diese Fläche bot den Tieren auch den meisten Platz um sich dort aufhalten zu können. Am intensivsten wurde Fläche Sechs von den Tiergruppen genutzt. Das bedeutet dort waren die meisten Tiere pro Hektar vorzufinden. Dies hängt zum einen mit der Beschaffenheit der Fläche zusammen. Fläche Fünf und Sechs waren von drei Seiten von Wald umgeben. Fläche Eins und Zwei boten genügend Platz um eventuelle Feinde früh genug erkennen zu können. Die Flächen Drei und Vier hingegen waren für das Wild nicht sehr attraktiv. Die Flächen waren klein und Fläche Vier stellte eine Schneise, welche sporadisch befahren wurde, dar. Zudem hatten Fläche Drei und Vier andere Biotoptypen als die restlichen Flächen. Fläche Drei war sehr feucht und Fläche Vier war artenärmer (siehe Anhang 4). Dies lässt die Annahme zu, dass sowohl Wildschweine als auch Rotwild den Biotoptyp GMA dem des GMZ oder GMF vorziehen. Dieser Zusammenhang müsste durch weitere Untersuchungen analysiert werden. ——————————————————————————————— 44 Fazit 8.3 Verbesserungsvorschläge der Äsungsflächen hinsichtlich des Wildes Auch wenn es sich bei dem Untersuchungsgebiet um ein Jagdgatter handelt, so führen verbesserte Äsungsbedingungen für das Wild auch zu einer Verminderung der forstwirtschaftlichen Schäden, was z.B. durch das Schälen hervorgerufen wird. Außerdem reflektieren gesunde Hirsche eine gesunde Umwelt. (BROWN 1992) Wildschweine wiederum sind gerne von Forstmännern gesehen, da sie den Waldboden durch das Brechen auflockern und durch die Vertilgung von forstschädlichen Insekten und Mäusen sehr nützlich sind. (HENNING 1981) Das Schwarzwild, als Allesfresser, nimmt jede Art von Äsung gerne an. Die hohe Vermehrungsrate im Gatter ist ein Indikator für die guten Umweltbedingungen, die das Schwarzwild dort vorfindet. Auch aus forstwirtschaftlicher Sicht besteht kein Grund die Äsungsbedingungen zu ändern, da das Schwarzwild nicht schält und nur wenig an junge Triebe geht. Das Rotwild hingegen geht sehr gerne an juvenile Bäume und fängt an zu schälen bei fehlender Äsung. Es gibt sehr viele Möglichkeiten Äsungsbedingungen für das Rotwild zu verbessern. Dies sind nur einige Vorschläge um Schälschäden zu vermindern. Bei angemessener Rotwilddichte führt der Verbiss von jungen Bäumen nicht zur Schädigung und bietet optimale Äsung. Der mäßige Verbiss von Seitentrieben ist unbedenklich, jedoch sollte der Terminaltrieb separat geschützt werden. Junge Fichtenkulturen bieten im Winter auch ein gutes alternativ Angebot zum Schälen, da in den Zwischenreihen viele Gräser und Kräuter wachsen können. Auch ein Verzicht auf die Befestigung von Waldwegen, wo immer es möglich ist, erhöht das Äsungsangebot und staut zusätzlich in ausgefahrenen Weggleisen Wasserlachen an. Wie die Untersuchungen zeigen bevorzugt Rotwild weite Flächen, während das Schwarzwild gerne dicht an Waldrändern äst und von Wald umgeben sein möchte. Für die vorhandene Dichte des Rotwildes im Gatter sind ausreichend Äsungsmöglichkeiten in dieser Hinsicht gegeben. ——————————————————————————————— 45 Zusammenfassung 9 Zusammenfassung Die vorliegende Bachelorarbeit untersuchte die Raum-Zeit-Nutzung von Rotwild und Schwarzwild auf ausgewählten Offenlandflächen. Diese Flächen befanden sich im Eleonorenwald in einem ca.1000 ha großen Jagdgatter. Dieser Wald liegt in Nordwestdeutschland in der Nähe des Ortes Vrees. Der Untersuchungszeitraum begann Ende März 2009 und endete Anfang Juni 2009. Alle zwei Wochen wurden für zwei Tage sechs verschiedene Flächen durch zwei Beobachter observiert. Ziel war die Feststellung von Flächen bzw. Biotoptyppräferenzen von Schwarz- und Rotwild. Zusätzlich wurde die Tageszeitpräferenz analysiert. Die Ergebnisse zeigen ein signifikantes Bevorzugen seitens des Wildschweins hinsichtlich der abendlichen Stunden. Die längste Verweildauer konnte auf Fläche Zwei nachgewiesen werden. Diese Fläche wurde größtenteils von Rotwild und Schwarzwild ohne Frischlinge benutzt. Schweine mit Frischlingen hingegen verweilten am längsten auf Fläche Sechs. Rotwild bevorzugt weite, offene Landschaften, wo es nach Feinden Ausschau halten kann. Wildschweine mit Frischlingen suchen eher Schutz in der nähe von Bäumen. Die höchste Nutzungsintensität hatte Fläche Sechs, welche am intensivsten von Wildschweinen mit Jungen genutzt wurde. Rotwild und Wildschweine ohne Junge nutzten am intensivsten Fläche Sechs. Die höchste Wahrscheinlichkeit ein Tier zu sehen lag bei Fläche Eins und die geringste Wahrscheinlichkeit bei Fläche Vier. Fläche Vier war eine Schneise und wurde zeitweise mit Fahrzeugen befahren. In den Flächenpräferenzen können auch die Biotoptypen mit einspielen. Die Flächen Drei und Vier, welche nicht den Biotoptyp GMA sondern GMF und GMZ hatten, erschienen weniger attraktiv für die Tiergruppen. Abschließend ist festzustellen, dass die tageszeitliche und jährliche Aktivität von den betrachteten Tiergruppen auf den Offenlandflächen sowohl von den sich täglich veränderten Umweltbedingungen (Witterung, Mensch), als auch von individuellen Verhaltensweisen der unterschiedlichen Populationen abhängen. Die Flächen werden nach Nahrungsangebot und Sicherheitsgründen ausgewählt. ——————————————————————————————— 46 Summary 10 Summary The following describes red deer and wild boar use of open land areas in the Eleonorenwald near Vrees, Germany. Observation are taken from are 1000ha hunting gate area in the region. The observation period began March 2009 and ended in the beginning of June 2009. Six areas of a different shape and dimension were analyzed every two weeks for two days to observe the preferences of the two animal groups: red deer (female and male) and wild boar (with and without young ones). In addition the time of day in which the animal groups were most active was also investigated. The results show that wild boar are most active during evening hours. The longest dwell time was on area two. It was mostly used by wild boar without young boars and red deer. Wild boar with young boars spent on the most time in area six. Red deer were found to prefer wide and open areas. Most likely as they provided better conditions to look out for predators. Wild boars with young ones look for open land areas which are mostly surrounded by trees. The highest intensity of use for wild boar with young ones was in area six. While, red deer and wild boar without young boar used area five the most intensively. The highest probability to observe an animal was in area one, while, the lowest probability was in area four. This one is small shaped and within human inhabitated areas. Besides the shape of an area you have to analyse the type of biotope. The animal goups prefered the type GMA and avoided area three and four with the types GMF und GMZ. On area three and four was also the lowest plant number found. In conclusion observations for each of the animal groups seemed to largely dependent on each the individual animals environment. It was also observed that the behavior of animals with offspring was different to those without. Consequently wild boar and red deer appear to select habitat based on which plants are growing and for how much protection they offer from predators. ——————————————————————————————— 47 Literatur 11 Literatur Bücher: Briedermann, L. (1986): Schwarzwild - Berlin 539 S. Brown, R. (1992): The biology of deer - New York 596 S. Bützler, W. (2001): Rotwild: Biologie, Verhalten, Umwelt, Hege 5. Aufl. München 264 S. Dierkes, J. & Frölich, W.: Die Geschichte des Eleonorenwaldes -200 Jahre Wald und Wild - Meppen. Garve, E. (2004): Rote Liste und Florenliste der Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen 5. Aufl. – Hildesheim 75 S. GOSSOW , H. (1976): Wildökologie – München 316 S. HAEUPLER, H. & MUER, T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands - Stuttgart 789 S. Henning R. (1981): Schwarzwild: Biologie-Verhalten-Hege und Jagd 2. Aufl. - München 230 S. REIMOSER, F. (2008): Wohin mit den Hirschen? – Wild und Hund Exklusiv 2008 (31): 36-41. Stuttgart ROTHMALER, W. (2000): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Atlasband 10.Aufl. - München 753 S. ROTHMALER, W. (2005): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband 19.Aufl. - München 607 S. ——————————————————————————————— 48 Literatur SCHERZINGER, W. (1996): Naturschutz im Wald Qualitätsziele einer dynamischen Waldentwicklung – Stuttgart 447 S. TOTTEWITH, F., NEUMANN, M., SPARING, H. (2008): Hirsche, Halsbänder und Handys. – Wild und Hund Exklusiv 2008 (31): 28-35. Stuttgart VON DRACHENFELS, O. (2004): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen 6.Aufl. - Hildesheim 240 S. Von Raesfeld, F. & Vorbreyer, F. (1978): Das Rotwild 8. Aufl. - Hamburg, Berlin 397 S. Internet: http://www.deutschland-auf-einen-blick.de/niedersachsen (Stand:03.08.2009) ——————————————————————————————— 49 Glossar 12 Glossar Autochthon: Einheimische Arten, keine durch den Menschen eingeführten. Bast: Die behaarte Haut auf dem neu gebildeten Geweih von Hirschen und Böcken. Fegen: Dies ist in der Jägersprache das Abreiben der Geweihhaut (Bast), von Hirschen und Böcken an Gehölzen. Frischling: Die neu geborenen Jungtiere von Sauen werden als Frischlinge bezeichnet. Megaherbivoren: Dies ist eine Bezeichnung für große Pflanzenfresser. Nutzungsintensität: Beschreibt den Grad der Nutzung einer Fläche durch eine Tierart. Maßeinheit: Tierminuten/ Flächengröße zum Beispiel zehn WSmin/ha. Schälen: Meint das Entfernen der Rinde von Bäumen durch Herbivoren. Verweildauer: Beschreibt in der vorliegenden Arbeit die Verweildauer von Tierarten auf den Flächen pro Beobachtung. Mit ihr kann die Attraktivität von Flächen ermittelt werden. Maßeinheit: Tierminuten zum Beispiel zwei WSmin. ——————————————————————————————— 50 Anhang 13 Anhang Anhang 1 : Beispiel für eine Aufnahmetabelle Datum Fläche 08.04.2009 5+6 Wetter Schauer+win dig 6 Tierart Anzahl Geschlecht Verhalten 16:30 0 0 0 Ankunft 16:45-17:20 18:00 08.04.2009 2 Schauer+win dig 08.04.2009 3+4 Schauer+win dig 08.04.2009 Zeit Ankunft 17:15 18:00 Keiler Sau + 1 Frischling 1 männl. wechseln 2 weibl. wechseln Verlassen 18:00 20:20 20:30 Wschwein 6 5+6 starker Nebel 06:30 08:00 09.04.2009 2 starker Nebel 08:00 08:00 10:30 Dam 4 06:30 6:51-7:32 08:00 Dam 1 08:00-8:10 Dam 14 16:30 16:30 18:00 Dam 9 16:30 16:50-18:00 18:00 Reh 1 09.04.2009 09.04.2009 09.04.2009 09.04.2009 3+4 3 starker Nebel 1 1 starker Nebel 5+6 5a 3+4 3 2 sonnig, kaum Wind sonnig, kaum Wind sonnig, kaum Wind 18:00 18:00 19:36-20:01 20:30 09.04.2009 1 sonnig, kaum Wind 10.04.2009 3+4 5+6 sonnig sonnig grasen Verlassen Besonderheiten Annema Annema links nach rechts links nach rechts Linda Linda vor grünen Hochsitz Annema Ankunft verlassen Linda Ankunft äsen Verlassen Linda Ankunft äsen Verlassen Annema weibl. 1x männl. 13x weibl. Ankunft äsen Annema Ankunft äsen Verlassen Annema Ankunft Linda äsen Verlassen Dam 7 Rot 10 Ankunft äsen 3xmännl 7xweibl. 18:00 20:01-20:30 20:04-20:30 20:30 10.04.2009 Überläufer aufgenommen rechter Waldrand Ankunft 09.04.2009 09.04.2009 grasen Verlassen 16:30 3 1 0 Ankunft Verlassen 16:50 Schauer+win dig 1 0 18:00 20:30 4 1 WSchwein Ort Rot Wschwein 10 1 1Spießer, 1Knieper, 1Knopf äsen Verlassen Ankunft 3xmännl 7xweibl. Keiler Annema Linda 1Spießer, 1Knieper, 1Knopf äsen grasen Verlassen 06:30 Ankunft 08:00 Verlassen 06:30 Ankunft 08:00 Verlassen 10.04.2009 1 sonnig 08:00 Ankunft 10:30 Verlassen 10.04.2009 2 sonnig 08:00 Ankunft 10:30 Verlassen Annema Linda Annema Linda ——————————————————————————————— 51 Anhang Anhang 2: Bestimmungsliteratur ROTHMALER, W. (2005): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband 19.Aufl. - München 607 S. VON DRACHENFELS, O. (2004): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen 6.Aufl. - Hildesheim 240 S. HAEUPLER, H. & MUER, T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands - Stuttgart 789 S. ROTHMALER, W. (2000): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Atlasband 10.Aufl. - München 753 S. Anhang 3 : Gedächtnisprotokoll vom Interview mit Herrn Johannes Dierkes (Förster) am 04.06.2009 Wie ist der Wald größenmäßig eingeteilt? Dierkes: Der Wald besitzt eine Größe von ca.1000ha. Davon sind ca. 930ha Wald und ungefähr 70ha Offenland, wovon nur 18ha landwirtschaftlich genutzt werden Der Wald besteht zu 50% aus Fichtenmischbeständen und zu 50% aus Eichenniederwald. Wie werden die Offenlandflächen genutzt bzw. gepflegt? Dierkes: Die Wegränder und Schneisen werden für jagdliche Zwecke durch freischneiden und hexeln der jungen Gehölze offen gehalten. Die Wiesen werden jedes Jahr gemäht und wenn nötig gedüngt. Um der Ausbreitung der Flatterbinse entgegen zuwirken werden auch die Schneisen im Wald gemäht. Bei den Arbeiten im Wald wird darauf geachtet den geschützten Magerrasen zu erhalten. ——————————————————————————————— 52 Anhang Wie hoch sind die momentanen Tierbestände im Gatter? Dierkes: Es sind zurzeit ca.11 Tiere Rotwild im Gatter, eventuell mit einem Kalb. Der Rehwildbestand liegt zwischen 40 und 50 Tieren. Es gibt ungefähr 90 Tiere Damwild und bei den Wildschweinen handelt es sich um 200 bis 250 Tiere. Ist diese Wilddichte vertretbar? Dierkes: Die hohe Wildschweindichte ist z.B. gut gegen Wühlmäuse und das Aufbrechen des Waldbodens begünstigt die natürliche Verjüngung des Waldes. Es gibt eine ökologische, eine wildbiologische und eine wirtschaftliche Begrenzung der Wilddichte. Aus ökologischer Sicht ist die Wilddichte zu hoch, wenn Arten zurückgehen und einzelne Biotope in Gefahr geraten. Die Grenze des Bestandes ist aus wildbiologischer Sicht erreicht, wenn die Gesundheit des Bestandes gefährdet ist. Bei übermäßigen Schäden und nur wenig Naturverjüngung ist die Wilddichte aus wirtschaftlicher Sicht zu hoch. Für Rot-, Dam- und Rehwild gibt es Abschusspläne. Dieses Jahr sollen 4 Stück Rotwild und 32 Stück Damwild geschossen werden. Außerdem sollen innerhalb des Zeitraumes von 3 Jahren 30 Rehe erlegt werden. Wie wurden die beobachteten Offenlandflächen in der Vergangenheit genutzt? Dierkes: 1909 wurden die Flächen bewusst von der Aufforstung ausgespart, weil man sie als Wirtschaftsfläche (Weide & Heu) für das neu angesiedelte Rotwild benötigte. Um die Flächen zu erhalten und die Einwanderung von Quecke zu vermeiden wurden Pensionstiere in das Gatter gelassen und Mahdrechte verkauft. Nach dem großen Sturm 1972 wurde das Rotwild reduziert und die Flächen (Flächen 1-3) in ——————————————————————————————— 53 Anhang Äcker umgewandelt und an einen Bauern verpachtet. Vor vier Jahren wurden die Flächen mit Gülle aus Biogasanlagen gedüngt und eine Wiesenmischung eingesät. Anhang 4: Artenliste der Flächen Fläche 1: GMA-Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A. Bromus mollis (Weiche Trespe) * Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) * Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) * Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) * Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) * Dactylis glomerata (Wiesen-Knäuelgras) * Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) * Erigeron canadensis (Kanadisches Berufskraut) *. Erodium cicutarium (Gewöhnlicher Reiherschnabel) * Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel) * Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) * Galeopsis tetrahit (Gewöhnlicher Hohlzahn) * Galium saxatile (Harzer Labkraut) * Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut) * Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) * Holcus mollis (Weiches Honiggras) * Luzula campestris (Gewöhnliche Hainsimse) * Matricaria recutita (Echte Kamille) * Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) * Myosotis stricta (Sand-Vergißmeinnicht) V Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) * Poa annua (Jähriges Rispengras) * Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) * ——————————————————————————————— 54 Anhang Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) * Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich) * Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) * Trifolium dubium (Kleiner Klee) * Trifolium repens (Weiß-Klee) * Urtica dioica (Brennnessel) * Veronica chamaedrys (Gamander Ehrenpreis) * Veronica officinalis (Wald-Ehrenpreis) * Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) * Viola arvensis (Acker-Stiefmütterchen) V HCT-Trockene Sandheide Calluna vulgaris (Besenheide) * Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) * Deschampsia flexuosa (Draht-Schmiele) * Jasione montana (Berg-Sandglöckchen) * Pinus sylvestris juv. (Gewöhnliche Wald-Kiefer) * Prunus serotina juv.(Späte Traubenkirsche) * Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) * Senecio inaequidens (Schmalblättriges Greiskraut) * Sorbus aucuparia juv. (Vogelbeere) * Fläche 2GMA-Mageres mesophil.Grünland kalkarmer Standorte Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A. Bromus mollis (Weiche Trespe) * Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) * Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) * Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) * Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) * ——————————————————————————————— 55 Anhang Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Dactylis glomerata (Wiesen-Knäuelgras) * Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) * Erigeron canadensis (Kanadisches Berufskraut) * Erodium cicutarium (Gewöhnlicher Reiherschnabel) * Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel) * Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) * Galeopsis tetrahit (Gewöhnlicher Hohlzahn) * Galium saxatile (Harzer Labkraut) * Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut) * Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) * Holcus mollis (Weiches Honiggras) * Luzula campestris (Gewöhnliche Hainsimse) * Matricaria recutita (Echte Kamille) * Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) * Myosotis stricta (Sand-Vergissmeinnicht) V Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) * Poa annua (Jähriges Rispengras) * Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) * Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) * Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich) * Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) * Trifolium dubium (Kleiner Klee) * Trifolium repens (Weiß-Klee) * Urtica dioica (Brennnessel) * Veronica chamaedrys (Gamander Ehrenpreis) * Veronica officinalis (Wald-Ehrenpreis) * Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) * Viola avensis (Acker-Stiefmütterchen) V ——————————————————————————————— 56 Anhang Fläche 3GMF-Mesophil.Grünland mäßig feuchter Standorte Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A. Caluna vulgaris (Besenheide) * Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) * Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) * Erysimum crepidifolium (Bleicher Schöterich) k. A. Juncus effusus (Flatter-Binse) * Juncus tenuis (Zarte Binse) * Linaria vulgaris (Echtes Leinkraut) * Luzula campestris (Gewöhnliche Hainsimse) * Matricaria recutita (Echte Kamille) * Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) * Poa annua (Jähriges Rispengras) * Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) * Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuß) * Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) * Senecio jacubaea (Jacobs-Greiskraut) * Senecio vulgaris (Gewöhnliches Greiskraut) * Trifolium dubium (Kleiner Klee) * Urtica dioica (Brennnessel) * Veronica officinalis (Wald-Ehrenpreis) * Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) * Viola avensis (Acker-Stiefmütterchen) V Fläche 4 GMZ-Sonstiges mesophiles Grünland artenärmerer Ausprägung Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A. Calluna vulgaris (Besenheide) * Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) * Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) * Galium saxatile (Harzer Labkraut) * ——————————————————————————————— 57 Anhang Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) * Juncus effusus (Flatter-Binse) * Lolium perenne (Ausdauerndes Weidelgras) * Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) * Plantago major (Breit-Wegerich) * Prunus serotina juv.(Späte Traubenkirsche) * Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuß) * Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) * Trifolium dubium (Kleiner Klee) * Trifolium repens (Weiß-Klee) * Urtica dioica (Brennnessel) * Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) * Fläche 5 GMA- kalkarmer Standorte Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A. Anthoxanthum odoratum (Gewöhnliches Ruchgras) * Bromus mollis (Weiche Trespe) * Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) * Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) * Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) * Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) * Dactylis glomerata (Wiesen-Knäuelgras) * Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) * Erodium cicutarium (Gewöhnlicher Reiherschnabel) * Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) * Galium saxatile (Harzer Labkraut) * Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut) * Holcus mollis (Weiches Honiggras) * Juncus effusus (Flatterbinse) * ——————————————————————————————— 58 Anhang Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Larix decidua juv. (Europäische Lärche) * Luzula campestris (Gewöhnliche Hainsimse) * Lycopus europaeus (Weicher Ufer-Wolfstrapp) * Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) * Pinus sylvestris juv. (Gewöhnliche Wald-Kiefer) * Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) * Plantago major (Breit-Wegerich) * Poa annua (Jähriges Rispengras) * Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) * Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) * Polygonum hydropiper (Wasserpfeffer) * Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuß) * Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuß) * Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) * Taraxacum officinale agg. (Gemeiner Löwenzahn) * Trifolium dubium (Kleiner Klee) * Trifolium repens (Weiß-Klee) * Urtica dioica (Brennnessel) * Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) * Veronica chamaedrys (Gamander Ehrenpreis) * Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) * Fläche 6 GMA- kalkarmer Standorte Bromus mollis (Weiche Trespe) * Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) * Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) * Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) * Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) * Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) * Dryopteris carthusiana agg. (Gewöhnlicher Dornfarn) * Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) * ——————————————————————————————— 59 Anhang Pflanzen RL-Status (Niedersachen/Bremen) Galeopsis tetrahit (Stechender Hohlzahn) * Galium saxatile (Harzer Labkraut) * Juncus effusus (Flatterbinse) * Lolium perenne (Ausdauerndes Weidelgras) * Luzula campestris (Gewöhnliche Hainsimse) * Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) * Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) * Plantago major (Breit-Wegerich) * Poa annua (Jähriges Rispengras) * Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) * Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich) * Polygonum hydropiper (Wasserpfeffer) * Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuß) * Rubus fruticosus agg. (Brombeere) * Trifolium dubium (Kleiner Klee) * Trifolium repens (Weiß-Klee) * Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) * k. A. = keine Angaben vorhanden * = derzeit nicht gefährdet V = Vorwarnliste ——————————————————————————————— 60