1 Foto: Mustermann Head01 head02 TextDeutsch TextEnglisch 7.– 25. August 2013 kampnagel.de Musik Performance Tanz Theorie Bildende Kunst Theater Film t nzer o K r o 10 7: € Woche v 2 s i b alle ket, ab 1 r ü f c ts ti Tickedem RED mit 2 Elbphilharmonie Elbphilharmo nie Konzerte Foto: Mustermann Around the World Head01 08.10.13 Pink Martini head02 26.11.13 Tomatito 22.02.14 Totó La Momposina 22.05.14 Anoushka Shankar Liebes Publikum, Ihr Sommerfestival ist da: Auf den folgenden 60 Seiten treffen Sie auf Kunst, fiktive Realitäten und andere Bewusstseinserweiterungen. Dieses Festival resultiert nicht aus der simplen Wahl fertiger Stücke, sondern ist von Komplizenschaft mit Künstlerinnen und Künstlern geprägt. Viele der folgenden Stücke sind Ur- und Erstaufführungen von Gruppen, Künstlern und Mischwesen, deren Haltungen und Handschriften uns auf Kampnagel seit langem beeinflussen und die ihre Themen im Jetzt statt in der Re-Aktualisierung des Alten finden. Diese Auseinandersetzung mit dem Heute führt zu einem spekulativen, wilden und populären Realismus, der die Grundlage für dieses Festival ist: Wie unser Blick auf die Realität durch künstlerische Sprachen geschärft werden kann, untersuchen wir in Seminaren, Performances und Installationen – von einer »Real World« Academy bis zu weinenden mexikanischen Telenovela-Darstellern. Gemeinsam ist den folgenden Stücken, Konzerten und Installationen außerdem ein Kunstbegriff, der sich aus der Befruchtung von Pop und Performance ergibt. Seit den 1960er Jahren haben die Hybride aus Pop und Performance die Entwicklung der Live Art maßgeblich geprägt – eine Entwicklung für die Yoko Ono (bei uns am 10. August) wie keine ande- re Künstlerin einsteht. Pop bezeichnet hier eine Strategie, neue Inhalte in Formen mit Massenappeal zu verbreiten. Durch die zahlreichen Kollaborationen und Genre-Vermischungen wird in diesem Festival der Wirkungsradius ein weiteres Mal potenziert und der eigene Saft gewürzt: das Heterogene ist immer spannungsgeladener und interessanter als das Homogene, in der Kunst genauso wie in der Gesellschaft. Und für die machen wir dieses Sommerfestival. Das Publikum ist immer noch der größte Komplize für die Künstler, und das Programm ist so zusammengestellt, dass Sie an einem Abend mehrere Stücke und Konzerte sehen können und sollen – um am Schluss glücklich berauscht im Festival-Avant-Garten die Realität etwas anders wahrzunehmen. Mein Dank gilt Amelie Deuflhard, Kampnagel und meinem Team für das Vertrauen und die Geduld, den engagierten Stiftungen, Förderern, Privatpersonen, der Kulturbehörde und den Freunden und Partnern, ohne die das Sommerfestival 2013 finanziell und ideell nicht möglich gewesen wäre. Bis gleich, Dear Audience, TextDeutsch TextEnglisch 1 András Siebold Künstlerischer Leiter this is your festival: Please join us for three weeks of wild realism in an extensive program that focusses on the hybridizations of pop and performance since the 1960s. Thanks to all institutions and people who supported us and made this festival at all possible. See you in the festivalavant-garden, András Siebold Artistic Director PDF OPTIMIZED VERSION! CLICK ON UNDERLINED TEXT TO GO DIRECTLY TO REFERRING PROGRAMPAGE OR WEBSITE! 20 Uhr / Laeiszhalle Abo & Tickets 040 357 666 66 www.elbphilharmonie.de In Zusammenarbeit mit der Karsten Jahnke Konzertdirektion INHALT Programm Woche 1 Programm Woche 2 Programm Woche 3 Programm Woche 1+2+3 Impressum und Übersichtsplan S. 2 – 17 S. 18 – 35 S. 36 – 50 S. 51 – 55 S. 64 3 woche 1 K6 Tanz Foto: François Stemmer Olivier Dubois Tragédie Frankreich Olivier Dubois kleckert nicht. Das enfant terrible der fran- zen – »Parade«, »Episodes« und »Catharsis« – entwirft zösischen Tanzszene beschäftigt sich nur mit den großen er ein großes Bild der Menschheit, von dem er selbst sagt, Themen der (Ballett-)Geschichte. Zum Thema Revolution es sei mehr »Welterfahrung als Choreografie«. Zur minuhat er gleich eine Trilogie gemacht und tiös komponierten Musik von François »Mit TRAGÉDIE hat ging dabei ganz buchstäblich vor. Denn Caffenne durchlaufen 18 Tänzer eine Olivier Dubois seinen ganz »révolution« heißt auf Französisch auch streng formale Choreografie und steieigenen Sacre du Printemps, Drehung oder Wendung, und so besteht gern sich dabei langsam zum bacchanseinen Boléro geschaffen.« der erste Teil hauptsächlich aus Poletischen Taumel. Ihre Nacktheit ist dabei LIBÉRATION, PARIS dance. Mit TRAGÉDIE , dem letzten Teil zugleich abstrahierend und zutiefst der Reihe, der beim Festival d’Avignon umjubelt urauf- menschlich. TR AGÉDIE ist pathetisches Bildertheater geführt wurde, geht Dubois nun aufs Ganze. In drei Sät- und minimalistischer Exzess, erschütternd, auszehrend und zutiefst berührend: »Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheuerer als der Mensch.« (Sophokles, Antigone) French choreographer Olivier Dubois presents his version of the tragedy of mankind: eighteen dancers perform extremely formal and physical choreography in three big movements, starting with marching formations and building to a communal frenzy. TRAGÉDIE goes from minimal excess to images of major pathos – simply powerful theatre, physically exhausting as well as extremely touching. [Mi] 07.08. 20:00, [Do] 08.08. + [Fr] 09.08. 20:30, 90 min Deutschlandpremiere /// k6 36/24/12 Euro (erm. ab 8 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) CHOREOGRAFIE Olivier Dubois KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Cyril Accorsi MUSIK François Caffenne LICHT Patrick Riou MIT Benjamin Bertrand, Arnaud Boursain, MarieLaure Caradec, Sylvain Decloitre, Marianne Descamps, Virginie Garcia, Karine Girard, Carole Gomes, Inés Hernández, Isabelle Kürzi, Sébastien Ledig, Filipe Lourenço, Thierry Micouin, Jorge Moré Calderon, Loren Palmer, Rafael Pardillo, Sébastien Perrault, Sandra Savin Eine Produktion von COD unterstützt von: Festival d'Avignon, L’Apostrophe scène nationale de Cergy-Pontoise et du Val d’Oise, La Rose des vents Scène nationale Lille Métropole à Villeneuve d'Ascq, Le CENTQUATRE, Le Théâtre – Scène nationale de Mâcon, le Monaco Dance Forum / les Ballets de Monte Carlo, Malandain Ballet / Biarritz – Centre chorégraphique national d'Aquitaine et de Pyrénées Atlantiques, La communauté d'agglomération de Saint-Quentin-en-Yvelines – Le Prisme. GASTSPIELFÖRDERUNG Referat Internationaler Kulturaustausch der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, INSTITUT FRANÇAIS DEUTSCHLAND – Bureau du Théâtre et de la Danse. 5 woche 1 K6 Musik Performance Foto: Mustermann Foto: Mustermann Foto: Andrew Kesin Foto: Tom Haller Yoko Ono & Thurston Moor e An evening of musical improvisation and film USA Zwei der wichtigsten Avantgarde-Protagonisten treffen aufeinander zu einer wilden Kollision aus Songs, Poesie, Free-Rock und glossolalischer Ekstase: Yoko Ono, gerade 80 geworden, hat die Entwicklung von Performance und Konzeptkunst geprägt und einen anti-elitären Kunstbegriff mit gesellschaftspolitischem Bewusstsein durchge- setzt. Trotz ihrer kulturgeschichtlichen Schlüsselposition (dokumentiert auch durch die 2013 eröffnete Retrospektive HALF-A-WIND SHOW) ist Yoko Ono bis heute eine Künstlerin des Jetzt geblieben: 2013 erreichte ihre Single »Hold Me« Platz 1 der US Dance Charts, als Kuratorin ist sie für das Londoner Meltdown Festival verantwortlich, und derzeit arbeitet sie an einem neuen Plastic Ono Band Album. Von John Cage bis zu den Pet Shop Boys ist Ono diverse künstlerische Partnerschaften eingegangen, was auch für ihren langjährigen Mitstreiter Thurston Moore gilt: Er gründete 1980 die Band Sonic Youth, arbeitete mit unterschiedlichsten Künstlern wie Merce Cunningham, Gus Van Sant oder Lydia Lunch (die am 22.8. beim Sommerfestival auftritt), betreibt das Label Ecstatic Peace!, gibt das Poesie-Magazin »Flowers & Cream« heraus und tourt aktuell auch mit seiner Band Chelsea Light Moving. [Sa] 10.08. 21:00 /// k6 bestuhlt, 34 Euro (erm. 22 Euro: begrenztes Kontingent!) 7 woche 1 K6 Musik Moderat II-Tour 2013 / Support: ANSTAM Berlin Der Zusammenschluss von Apparat und Modeselektor zur Supergroup Moderat war ein Glücksfall für die elektro­ nische Musik: Mit dem ersten Album brachten die Berli­ ner 2009 neuen Schwung in alten Techno und schufen ein Hybrid aus Clubmusik und elektronischem Pop. Moderat war die optimistische Antwort auf die schlechte Laune von Radiohead und inszenierte Musik live mit Hilfe der Video-Designer Pfadfinderei als geschmackssichere Show für anspruchsvolle Enthusiasten. Am 2. August erscheint das neue Moderat-Album II auf Monkeytown Records, das in sechsmonatiger Studio-Arbeit entstanden ist. Es zeigt, dass durch gegenseitige Befruchtung Aufregendes entstehen kann: Die Beat-Euphoriker Gernot Bronsert und Sebastian Szary (Modeselektor) und das Melodientrüffelschwein Sascha Ring (der mit Apparat in jüngster Zeit zweimal auf Kampnagel zu Gast war) entwerfen als Moderat elektronische Musik für das 21. Jahrhundert – live erneut in große Szene gesetzt von der Pfadfinderei. [So] 11.08. 21:00 /// k6 teilbestuhlt Präsentiert von VVK 24 Euro / AK 27 Euro 9 woche 1 K2 Theater Musik Foto: Mustermann Foto: Mustermann Foto: Tom Stromberg Jan Plewka / Tom Stromber g / » Sound Of Silence« – Die Schwarz-Rote Heilsarm ee Jan Plewka singt Simon&Garfunkel Hamburg/Berlin Kaum eine Band hat eine unschärfere Stellung in der Popgeschichte als Simon&Garfunkel: Die ehemalige Schüler-Band (Tom&Jerry) trennte sich 1970 nach fünf Alben, auf denen sie musikalische Trostpflaster für das politisch erschütterte Amerika geliefert hatte. Mit tiefer Innerlichkeit setzte sie auf Ruhe in unruhigen Zeiten und lieferte doch auch schwammige Protest-Metaphern. Jan Plewka, Frontmann der Popband Selig und kein Kind von Kitsch, sondern von feinnerviger Gitar- renmusik, interpretiert nun die Realitätsflucht-Songs des berühmten Männerduos in Zeiten der Retromanie von Popmusik: SOUND OF SILENCE ist ein Musiktheaterabend mit Songs aus dem kollektiven Musikgedächtnis und entsteht gemeinsam mit dem Team von Plewkas RioReiser-Abend. Dieser wurde europaweit über 150 Mal gespielt und gehört damit zu den erfolgreichsten Produktionen des Hamburger Schauspielhauses unter der Intendanz des Theaterplayers Tom Stromberg, der zuletzt das »White Album« der Beatles inszenierte und nun mit der Uraufführung des Simon&Garfunkel-Abends zurück nach Hamburg kommt. from pop music’s collective memory, investigating the pacifying effect of pop history’s strangest duo. [Mi] 07.08. + [Fr] 09.08. – [So] 11.08. 20:00, ca 90 min Uraufführung /// k2 22 Euro (erm. 12 Euro, 50% After the huge success of their Rio Reiser show Jan Plewerm. mit Festivalkarte) ka, singer of the German pop band Selig, and theatre mastermind Tom Stromberg are now presenting a new Gesang Jan Plewka Band Lieven Brunckhorst (Klavier, Akkordeon, Saxophon), Marco Schmedtje (Gitarre), Martin Engelbach (Schlagzeug), Dirk Ritz (Bass) Regie und Bühne production inspired by Simon&Garfunkel. SOUND OF Tom Stromberg Kostüme Victoria Behr Koproduktion Internationales Sommerfestival Hamburg und Ruhrfestspiele Recklinghausen in Zusammenarbeit mit Hauptmann SILENCE is an evening of musical theatre with songs Entertainment Hamburg; mit Unterstützung von StädteRegion Aachen. 11 woche 1 P1 Tanz Musik Bildende Kunst Foto: Monika Grzymala Jeremy Wade / XIU XIU / Moni ka Grzymala DARK MATERIAL Deutschland / USA Mit DARK MATERIAL präsentiert und produziert das die polnisch-deutsche Monika Grzymala baut mit KlebeSommerfestival eine Uraufführung, bei der Bildende band explosive Raumzeichnungen und fragile PapierarbeiKunst, Musik und Choreografie zu einem dichten Kon- ten, die zeitgleich zum Sommerfestival in der Hamburger zentrat verschmelzen: Der amerikaniKunsthalle gezeigt werden. Gemeinsam »CAT! I WISH YOU WERE sche Choreograf Jeremy Wade hat in arbeiten die drei an einer Performance, BIG ENOUGH TO GIVE ME HUGS! den letzten Jahren den tänzerischen die an brutaler Zerbrechlichkeit kaum WOULD YOU JUST KILL ME?« Ausdruck körperlicher Extremzustänzu überbieten sein wird. Mit Bewegung, Jamie Stewart, »Onliest« de bis zur Perfektion gemeistert, Jamie Musik und schwarzem Tape zeichnen Stewart produziert mit seiner Band XIU XIU verstören- sie Diagramme des Unbewussten in den Raum, gehen de, melancholische Indie/Avantgarde-Miniaturen und Kraftlinien und Spannungen zwischen Körpern nach und inszenieren gemeinsam ein »gothic ballet« über menschliche An- und Abhängigkeiten, Nähe und Distanz sowie die Ausdauer, mit der man sich dem Objekt der Begierde zuwendet, auch wenn es weh tut. Bis zum 25.08. läuft Monika Grzymalas Ausstellung »Mono Meros« in der Hamburger Kunsthalle. Master of the physical extreme, Jeremy Wade meets melancholic indie guru, XIU XIU meets exploding tape sculptor, Monika Grzymala. The International Summer Festival commissioned this collaboration between three exceptional artists dealing with the emotional grotesque of human relationships. [Do] 08.08. – [So] 11.08. 19:00, ca 80 min Uraufführung /// P1 18 Euro (erm. 10 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Jeremy Wade KO-CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Maria F. Scaroni MUSIK Jamie Stewart, Shayna Dunkelmann BÜHNE Monika Grzymala PRODUKTION Internationales Sommerfestival Hamburg in Koproduktion mit Donaufestival Krems. Gefördert von: im Rahmen der Reihe Performing Music. 13 Performance K1 The Real World A Popular Academy Foto: Enrique Escorza Theoretische Reflexion ist für das Sommerfestival gleichwertig mit der künstlerischen Produktion. Daher wird es in jeder der drei Wochen eine seminar-ähnliche Situation geben. Künstler, Theoretiker und Zuschauer kommen ins Gespräch über gesellschaftliche und politische Realitäten, sowie über die Möglichkeiten der Kunst, Realität darzustellen, bzw. in Darstellungsweisen die Komplexität der Realität überhaupt erst begreifbar zu machen. Juan Domínguez Characters arriving Spanien Juan Domínguez ist Performer, Choreograf, Kurator und Theateraustrickser. Der in Berlin lebende Spanier entwickelt seit 1992 Arbeiten, die Humor, Theorie und andere Lebensbereiche miteinander verbinden und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion konsequent ignorieren. In CHARACTERS ARRIVING kommen drei schlecht verkleidete Charaktere auf die leere Bühne und entledigen sich ihrer Outfits, um als reale Personen vors Publikum zu treten. Doch ihre eigenen Charaktere entpuppen sich als ebenso zusammengesetzt aus Klischees und Repräsentationsmustern. Was nun beginnt, ist eine Reise in die Untiefen des Humors: Mit Witzen, Bühnen-Nummern und Geschichten versuchen die drei von sich abzulenken und in gutem Licht dazustehen. CHARACTERS ARRIVING ist Entertainment-Avantgarde für Performance-Fans und solche, die das nie werden wollten. Dieses Stück ist der Beginn einer längerfristigen Zusammenarbeit des Sommerfestivals mit Domínguez, der in der zweiten Festival-Woche auch seine Bühnen-Serie CLEAN ROOM zeigen wird (siehe S. 28). Performer, choreographer, curator and witty theatre director Juan Domínguez presents a journey into the sources of humour: Three characters in cheap costumes arrive in front of the audience to get rid of their outfits and reveal their real characters, which are as constructed, wired and defined by rules of representation as the fictional ones. Another work by Domínguez will be presented in week 2 of the festival (p.28). [Do] 08.08. + [Fr] 09.08. 22:30, 55 min, Deutsch­landpremiere /// k1 12 Euro (erm. 8 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) Englisch mit spanischem Akzent KONZEPT, PERFORMANCE, PRODUKTION Juan Domínguez, Rafael Lamata und Jaime Vallaure. Eine Koproduktion mit dem Festival BAD, Bilbao, unterstützt von den Teatros del Canal, Madrid. woche 1 K4 Theorie woche 1 12 senschaften die Ereignisse im und um das Festival herum protokollieren. Die Ergebnisse dieses Seminars werden im spekulativen Dorf des Festival-Avant-Gartens präsentiert. Theory is a crucial part of the International Summer Festival. Each week artists, theorists and the audience enter into discussions in seminar-like formats. For the opening weekend THE REAL WORLD ACADEMY will discuss languages and concepts of contemporary realisms in art, litNach der REAL WORLD ACADEMY werden in der 2. erature, politics and popular culture. The English-speakWoche Chto Delat? mit einer Gruppe von Studierenden ing academy is open to the public. in Seminar-Proben das Lehrstück THE DIALECTICS OF 09.08. SUBLIME entwickeln und aufführen (S.27), und in der 3. 11:00–12:30 A Speculative Reality Woche eröffnen deufert&plischke das ENTROPISCHE INVortrag von Graham Harman (Philosoph, American UniSTITUT HAMBURG (S.44). versity in Cairo). Kunst hat sich seit jeher mit Realität auseinandersetzen 14:00–15:30 Poetics of the Real müssen. Doch das Verhältnis von Kunst und Realität hat Paneldiskussion mit Armen Avanessian (Literaturwissensich im 20. Jahrhundert grundlegend neu justiert. In der schaftler, Freie Universität Berlin) und N.N. Einbeziehung nicht-künstlerischer Materialien und subkultureller Realitäten und in der Ausweitung aufs Doku- 16:00–17:30 The Mode of the Documentary mentarische hat sich die Kunst seit den 1960er Jahren Paneldiskussion mit Rabih Mroué (Regisseur/Künstder Realität in einem bisher ungekannten Maße geöffnet, ler, Beirut), Margarita Tsomou (Autorin und Performewie auch gleichzeitig die Realität sich als künstliche und rin, Hamburg/Berlin) und Dmitry Vilensky (Chto Delat?, künstlerische erwiesen hat. Performance-Kunst und Pop St. Petersburg) spielten dabei sowohl in ihren getrennten Entwicklungen 10.08. als auch in ihren Überschneidungen eine zentrale Rolle. 11:00–12:30 Wild Realities: The Weird, the Wild In der populären Akademie THE REAL WORLD versam- and the Undercommons meln sich am Eröffnungswochenende Theoretiker, Jour- Vortrag von Judith Jack Halberstam (Queer-Theoretikerin, nalisten und Künstler unseres Festivals an einem großen University of Southern California, Los Angeles) Küchentisch zu einem Gespräch über Sprachen und Kon14:00–15:30 Art-Pop and Pop-Art zepte eines zeitgenössisches Realismus in Kunst, Literatur, Paneldiskussion mit Kerstin Stakemeier (KunsthistorikePolitik und Populärkultur. Es geht dabei um Fragen wie: rin, Akademie der Bildenden Künste München) und Jan Was bedeutet es heute, realistisch zu sein? Wie lassen sich Kedves (Journalist, frieze d/e) die Undenkbarkeiten, Unvorhersehbarkeiten und Unverständlichkeiten der Realität begreifbar machen? Welche 16:00–17:30 TV Realness Rollen spielen Kunst, Medien und Populärkultur in der Paneldiskussion mit Juan Domínguez (Performer/ChoreoWahrnehmung und Produktion von Realität? Hat sich graf, Madrid/Berlin), Christian Jankowski (Künstler, Ber»Fiktion« überlebt? Die englisch-sprachige Akademie ist lin, angefragt) und N.N. (Fernsehwissenschaftler). offen für Zuhörer und entsteht in Kooperation mit der [Fr] 09.08. – [Sa] 10.08. 11:00–17:30 /// k4 Ein­tritt Körber-Stiftung. frei (Anmeldung erforderlich an der Kampnagel-Kasse Parallel zur Akademie wird der Hamburger Journalist oder per Email an [email protected]) und Musikspezialist Christoph Twickel mit einer Gruppe von Studierenden der Theater-, Kunst- und Kulturwis- IN KOOPERATION MITrt Kampnagel Vorschau 2013 / 14 Musik Kmh woche 1 14 15 Spielzeiteröffnung 25. September 2013 Bruno Beltrão & Grupo de Rua: CRACKz Keith Hennessy / Circo Zero Performance: TURBULENCE (A DANCE ABOUT THE ECONOMY) Young Jean Lee: UNTITLED FEMINIST SHOW .VERNETZT# DAS ZUKUNFTSCAMP in Kooperation mit der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Überjazz Festival 25.+26. Oktober 2013 u.a. mit THUNDERCAT, VIJAY IYER TRIO, HAUSCHKA & NIK BÄRTSCH, YUN SUN NAH, SOUL REBELS NORDWIND FESTIVAL 05. – 14. Dezember 2013 Tamikrest Sidi Larbi Cherkaoui 23. – 26. Januar 2014 Mali Tamikrest stammen aus der Wüste Malis. Die Bandmitglieder sind allesamt Mitglieder der Tuareg, eines nomadischen Volks, das in Nordafrika immer wieder Anfeindungen ausgesetzt war. In der Folge kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen, die im letzten Jahr in der Erklärung eines unabhängigen Staates im Nordosten Malis gipfelten. Tamikrest gehören jedoch einer anderen TuaregGenealogie an, die statt mit Gewehren zu kämpfen, mit Gitarren spielt. Wie ihre Freunde Tinariwen praktizieren sie Diplomatie durch Musik und verbreiten die Stimme der Tuareg als Protestsongs. Jegliche Lagerfeuerromantik wird dabei vermieden, denn Tamikrest beamen den Blues in seine nordafrikanische Heimat zurück und unterlegen ihn mit einem psychedelisch-meditativen Bass- und Trommelfundament. Ein guter Start für das Sommerfestival. [Mi] 07.08. 22:00 /// kmh VVK 16 Euro / AK 18 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) GROWING (Working Title) Tanzplattform Deutschland 27. Februar – 02. MÄrz 2014 17 Musik Kmh woche 1 Kmh Performance woche 1 16 Foto: Rick Bahto Musik Foto: Andreas Preysing Julia Holter Ekstasis 2013 USA Das California Institute of the Arts in LA ist eine berüch- Durchbruch. Mit souveräner Leichtigkeit bewegt sie sich tigte Anti-Pop-Schule: Neben den postmodernen Eigen- zwischen den Zeiten, 80er Synthie-Sounds und Vocobrötlern John Maus und Ariel Pink hat hier auch Julia der-Effekte treffen auf Cembalo und Harmonium-DroHolter Komposition studiert. Die 28-jähnes. Hinter den teilweise wunderschönen »Man wird im Moment kaum rige Amerikanerin hat 2011 mit ihrem Oberflächen erschließen sich detaillierte jemand anderen finden, der Debut-Album »Tragedy« ein Euripidesund unerwartete Sound-Architekturen, so wagemutig, verletzlich und Drama vertont, das nach Träumen im die immer wieder ekstatisch aufscheinen. schön musiziert.« Wachzustand klang. In ihrem WohnLive wird Julia Holter mit einer fünfköpJens Balzer / Berliner Zeitung zimmer schichtete sie Synthesizer, Field figen Band auch Songs aus ihrem neuen, Recordings, spröden Gesang und Beats zu einem dich- für Herbst geplanten Album spielen. ten Soundgewebe zusammen, das direkt an die Arbeit von Laurie Anderson anschloss. Mit ihrem neuen Album [Fr] 09.08. 22:00 /// kmh VVK 14 Euro / AK 16 Euro »Ekstasis« schaffte Holter nun ihren internationalen (50% erm. mit Festivalkarte) KICK-ASS-QUEEREEOKÉ Entdecke die Diva in dir! Schnaps lockert die Zunge, Glitzer schmückt das Outfit und los geht’s mit KICK-ASS QUEEREEOKÉ! Whitney, Amy und Donna haben vorgemacht, dass alkoholisiert laut zu singen die Seele von lästiger Normalität befreit und auch sonst sehr viel Spaß macht. Danny Banany und Missy Lopes haben diese Lektion gelernt, und nun ist der Rest der Menschheit dran. KICK-ASS - QUEEREEOKÉ ist nicht bloß Karaoke; es ist eine Lebenseinstellung, die auch in der Kampnagel-Spielzeit regelmäßig läuft. It’s the end of the world, so free your Hamburg own personal Jesus! Der nicht ganz normale Wahnsinn mit Performance, Streetart und wiedergefundenem Sinn des Lebens. Danny und Missy zeigen, dass Party vom Mitmachen lebt und jeder alles geben sollte. Nach dem Yoko Ono Konzert kann sich hier jeder selbst die Seele aus dem Leib singen. »Open your box« und »Kiss Kiss Kiss« diese »Beautiful Boys« (und Girls natürlich auch). »Sleepless Night«! [Sa] 10.08. 23:00 /// kmh pay as much as you can 19 woche 2 K6 Musik Foto: Augustin Rebetez Sophie Hunger »Auf die Berge zu steigen ist eine innere Haltung,« sagte Sophie Hunger kürzlich in einem Interview. Den Impuls, die Täler zu verlassen und nach oben zu kommen, hat sie inzwischen in die musikalische Tat umgesetzt. Sophie Hunger ist mit 30 Jahren die erfolgreichste Schweizer Musikerin und füllt weltweit große Konzertsäle. Auf bis- The Danger Of Light-Tour 2013 Schweiz her vier Alben hat sie einen generations- und genreübergreifenden Stil entwickelt, der Pop als komplexes Spiel mit melancholischem Unterton definiert und Aufbruchsstimmung vom Jazz bis zum Indie-Folk ausgelöst hat. Die Diplomatentochter und Fußballspielerin Hunger spielt drei Instrumente in ihrer Multi-Instrumentalisten-Band und singt in vier Sprachen Lebenslyrik für emanzipierte Bob Dylan-Freunde. Auf dem neuen Album »The Danger Of Light« imaginiert sie Texte für Freiheitsstatuen und Amokläufer, spannt einen dynamischen Bogen von implodierendem Kammerpop bis zu Radiohits und sorgt mit Gastmusikern wie Red Hot Chili Peppers-Gitarrist Josh Klinghoffer für weitere Farben. Dass Sophie Hunger ihr Album live eingespielt hat ist konsequent: Ihre Konzerte sind bekannt für eine unmittelbare Intensität. [Mo] 12.08. 2o:00 /// k6, teilbestuhlt, VVK 26 Euro / AK 29 Euro 21 woche 2 K6 Tanz Musik Foto: Ravi Deepres Wayne McGregor|Random Dance FAR Großbritannien Wayne McGregor hat im Rennen um den Stein der Bal- Popmusikern und lässt sich von Wissenschaftsgeschichlett-Weisen derzeit die Führungsposition inne. Unabläs- te, alter Musik und neuester Technologie inspirieren. Für sig sucht und meistert der britische Chodas Sommerfestival kommt er nun zum »He’s doing some reograf neue Herausforderungen. Durch ersten Mal nach Hamburg. In FAR haben of the most exciting work in John Travolta zum Tanzen inspiriert, ist er McGregor und seine zehn Tänzer ausgeballet on the planet.« mittlerweile Hauschoreograf des Londoner hend von der europäischen Aufklärung zu New York Times Royal Ballet, kreiert Werke für das Pariden Schattenseiten des Fortschritts gefunser Opernballett und das New York City Ballet, wie auch den. Zum gewaltigen Soundtrack von Ben Frost und einer für Harry-Potter-Filme und Musikvideos von Radiohead. Lichtinstallation von rAndom international zeigen sie die McGregor arbeitet mit Kognitionswissenschaftlern und körperlichen Verunsicherungen einer neuen Wissenswelt. McGregor verrenkt dazu das klassische Ballettvokabular [Do] 15.08. + [Fr] 16.08. 20:00, [Sa] 17.08. + [So] zu instabilen, grotesken Figuren und verhilft mit seiner 18.08. 21:00, 60 min /// k6 36/24/12 Euro (ab 8 Euro, virtuosen Überschreitung der alten Form zu neuer Kraft. 50% erm. mit Festivalkarte) In FAR, Wayne McGregor and his ten dancers have investigated the era of enlightenment to find the dark sides of human progress. Performing to a score by acclaimed composer Ben Frost and a light installation by rAndom international, they show the physical uncertainties of a new world of knowledge. KONZEPT UND LEITUNG Wayne McGregor TÄNZER Catarina Carvalho, Travis ClausenKnight, Davide Di Pretoro, Michael-John Harper, Louis McMiller, Daniela Neugebauer, Anna Nowak, Benjamin Ord, Fukiko Takase, Jessica Wright MUSIK Ben Frost BÜHNE rAndom International KOSTÜM Moritz Junge LICHT Lucy Carter PRODUKTION Wayne McGregor | Random Dance, Sadler’s Wells, London, UK und Peak Performances @ Montclair State University, Montclair, USA, unterstützt von der Association of Performing Arts Presenters Creative Campus Innovations Grant Program, funded by the Doris Duke Charitable Foundation, Maison de la Danse, Lyon, FR; Fondazione I Teatri, Reggio Emilia, IT; Belgrade Dance Festival, Belgrade, SE; Belfast Festival, Belfast, UK; Brighton Dome and Festival Ltd, Brighton, UK; Laban Theatre, London, UK und DanceEast, Ipswich, UK. Das Hamburg-Gastspiel wird gefördert von: Claus G. und Annegret Budelmann 23 woche 2 K2 Tanz Musik Bildende Kunst Foto: Gisèle Vienne Gisèle Vienne / KTL Die Französin Gisèle Vienne vereint auf der Bühne verschiedene Kunstformen zu cineastischen Theater-Überwältigungen. In aufwendigen Bühnenbildern zitiert die 36-Jährige romantische Bildwelten mit ihrer Ambivalenz aus erhabener Schönheit und verborgenem Schrecken (auf Kampnagel zuletzt 2011 mit THIS IS HOW YOU WILL DISAPPEAR). Wesentlicher Bestandteil dieser synästhetischen Theatertrips ist die Live-Musik von Peter Rehberg und Stephen O’Malley, der mit seiner Band Sunn O))) als Drone-Doom-Musiker weltweit bekannt ist. Inhaltlich untersucht Gisèle Vienne die faszinierend-schrecklichen [Stephen O’Malley & Peter Rehberg] Schattenseiten des Lebens und arbeitet dafür seit Jahren mit dem amerikanischen Autor Dennis Cooper zusammen, der auch den Text zu THE PYRE schreibt. Diesen erhalten die Zuschauer zum Lesen nach dem Ende der Inszenierung, in der zwei stumme Protagonisten in einem beeindruckenden Licht-Tunnel aus tausenden LED -Lichtern eine suggestive Bildkraft mit mythischen Dimensionen entfalten. Gisèle Vienne creates overwhelming theatrescapes with movement, scenery, text and music. For THE PYRE she is / Dennis Cooper The Pyre Frankreich / USA collaborating once again with musicians Peter Rehberg and Stephen O’Malley (of Sunn O)))) as well as author Dennis Cooper. The two protagonists of this performance silently act out the libretto that the audience only receives after watching this performance full of sublime beauty and subtle horror. [Mi] 14.08. – [Fr] 16.08. 21:00, ca 75 min Deutschlandpremiere /// k2 24/12 Euro (erm. 10/8 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) KONZEPT, REGIE, CHOREOGRAFIE, SZENOGRAPHIE Gisèle Vienne LIVE MUSIK KTL (Stephen O’Malley & Peter Rehberg) TEXT Dennis Cooper LICHT Patrick Riou KOSTÜME José Enrique Ona Selfa VIDEO Robin Kobrynski mit Patrick Riou & Gisèle Vienne LED KONZEPTION Designgroup Professional GmbH LED Lightdesign Producer WEITERE BÜHNENELEMENTE Espace et Cie VON UND MIT Anja Röttgerkamp und Léon Rubbens PRODUKTION DACM KOPRODUKTION Internationales Sommerfestival Hamburg / Opéra de Lille / Le Parvis, Scène National de Tarbes / Centre Pompidou Paris, Les Spectacles Vivants / IRCAM / La Comédie de Caen / Bonlieu Scène nationale Annecy / La Bâtie – Festival de Genève in the frame of PACT / Arts 276 Automne en Normandie / Scène nationale d’Evreux / Centre de Développement Chorégraphique Toulouse / Centre Dramatique National Orléans / Centre Chorégraphique National Orléans / Le Maillon, théâtre de Strasbourg / Pôle Sud Strasbourg / Malta Festival Poznan / Holland Festival / Künstlerhaus Mousonturm / Next Festival Lille-Kortrijk-Tournai & Valenciennes / BIT Teatergarasjen Bergen / IDEOLOGIC ORGAN / Designgroup Professional GmbH MIT UNTERSTÜTZUNG VON Festival Actoral / DICRéAM / ministère de la Culture et de la Communication / The Swedish Arts Council. Im Rahmen von Transfabrik IN ZUSAMMENARBEIT MIT kunstencentrum BUDA, Kortrijk Gefördert von: 25 woche 2 K1 Musiktheater Collage: Andrew Ondrejcak BOX – baroque orchestrati on X / Andrew Ondrejcak / Shara Worden You Us We All Belgien / USA YOU US WE ALL ist eine Pop-Oper für Barock-Ensem- ble auf Kampnagel hat Worden mit Künstlern wie Laurie ble, in der vier allegorische Figuren (Liebe, Hoffnung, Zeit, Anderson, Sufjan Stevens oder Matthew Barney zusamTod) durch die Gegenwart streifen, und die von den englischen Court Masque-Spektakeln des 17. Jh. inspiriert ist. Das Stück entsteht durch die Zusammenarbeit von drei herausragenden Künstlern: Die amerikanische Musikerin und Komponistin Shara Worden hat mit ihrem Projekt My Brightest Diamond die Popmusik mit hinreißend-komplexen Songs verbessert. Neben Auftritten im Lincoln Center, dem Sydney Opera House oder 2012 mit Kammerensem- mengearbeitet und mit Andrew Ondrejcak Theaterprojekte entwickelt. Ondrejcak hat als Performer mit Marina Abramović im MoMA gearbeitet, als Regisseur diverse Stücke u.a. am Baryshnikov Arts Center inszeniert und arbeitet als Produktions-Designer u.a. für die VOGUE . Der dritte Partner ist das belgische BOX – baroque orchestration X- Ensemble, ein Zusammenschluss von weltweit bekannten Spezialisten für Alte Musik und genre-offenen Musikern um den Lautisten Pieter Theuns. Wir verspre- writer Andrew Ondrejcak and Baroque specialists BOX chen einen visuellen Rausch aus Musik. ensemble. [Fr] 16.08. – [So] 18.08. 19:30, ca. 80 min Uraufführung /// k1 22 Euro (erm. 10 Euro, 50% erm. mit Festivalacters Virtue, Love, Hope, Time and Death as they wankarte) in engl. Sprache mit dt. Übertiteln der aimlessly through modern life. Inspired by Court Masques and their series of musical scenes, allegori- MUSIK Shara Worden REGIE, TEXT, BÜHNE Andrew Ondrejcak MIT Shara Worden, Helga Davis, Bernhard Landauer, N.N. und BOX – baroque orchestration X PRODUKTION cal characters and maximalist Baroque flourishes, the BOX Office VZW, Laura Berman_Next in Koproduktion mit Internationales Sommerfestival Hamburg, deSingel International Campus for the Arts. work is a collaboration between Shara Worden (aka Gefördert von: Im Rahmen der Reihe My Brightest Diamond), New York stage director and Post Musicals YOU US WE ALL is a musical allegory following the char- 26 27 Performance Performance Bildende Kunst P1 woche 2 woche 2 K2 Theorie Foto: Rabih Mroué Foto: Marcus Lieberenz / Haus der Kulturen der Welt Rabih Mroué / Lina Saneh 33 rounds and a few seconds Libanon Rabih Mroué gehört zu den wichtigsten Bildenden Künstlern der Gegenwart, der u.a. bei der jüngsten documenta mit einer »der klügsten und gewaltigsten« (SZ) Arbeiten im Fokus stand. Neben Installationen entwickelt Mroué Performances mit seiner Partnerin Lina Saneh, die sich mit der Konstruktion von Realität auseinandersetzen (und auch mehrfach auf Kampnagel zu sehen waren). Das u.a. beim Festival in Avignon gezeigte Stück 33 ROUNDS AND A FEW SECONDS ist eine ästhetisch ebenso einfache wie beeindruckende Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der jüngsten arabischen Revolutionen im Libanon: Ein junger Libanese begeht Selbstmord und erklärt in einem Abschiedsbrief, seine Gründe seien rein persönlich, nicht politisch. Über seinen Tod entsteht eine Diskussion, bei der die ideologischen Gräben, politischsozialen Spaltungen und Hoffnungen einer ganzen Gesellschaft deutlich werden. Mit ihrer semi-dokumentarischen Arbeit liefern Mroué/Saneh eine brillante Analyse der Gegenwart und zeigen Geschichte als die Konstruktion aus Teilen menschlicher Kommunikation. A young Lebanese man takes his own life and, in a farewell letter, declares that his reasons are personal and have nothing to do with politics. In their semi-documentary work, acclaimed visual artists Rabih Mroué and Lina Saneh astutely reconstruct the final moments of a person’s life through film, sound and set. [Do] 15.08. + [Fr] 16.08. 19:30, [Sa] 17.08. 19:00, 60 min, Deutschlandpremiere /// p1 12 Euro (erm. 8 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) in engl. Sprache mit dt. Übertiteln Text und Regie Rabih Mroué & Lina Saneh Bühnenbild, Grafik und Animation Samar Maakaroun Kamera Sarmad Louis Casting und Produktion Petra Serhal Schnitt Najib Zeitouni & Sarmad Louis Koproduktion Kampnagel (Ham- burg), Ashkal Alwan – the lebanese association for plastic arts (Beirut), La Bâtie – Festival de Genève, Festival d’Avignon, Festival delle Colline Torinesi (Turin), Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Malta Festival (Posen), Scène nationale de Petit-Quevilly / Mont-Saint-Aignan (Rouen), Stage – Helsinki Theatre Festival & Théâtre de l’Agora – Scène Nationale d’Evry et de l’Essonne, steirischer herbst. Chto delat? A Learning Play. The Dialetics of Sublime Russland »Was tun?« heißt übersetzt der Name des russischen Kollektivs aus Künstlern, Kritikern, Philosophen und Autoren. In Ausstellungen von der Kunsthalle Baden Baden bis zum New Yorker New Museum geht Chto delat? der alten Frage nach, wie Kunst politisch wirksam sein kann. Dafür hat die 2003 gegründete Gruppe verschiedene Singspiele entwickelt, die von Bertolt Brechts Form des Lehrstücks ausgehen: Populäre Musik, szenische Aktion und gesellschaftliche Allegorik verband Brecht zu einer Theaterform, die die Zuschauer aktiv einbezieht und zu einer eigenen Haltung bringen soll. Für das Sommerfestival entwickeln Chto Delat? das Singspiel THE DIALETICS OF SUBLIME , das sich mit dem politischen Erbe der Romantik als revolutionärer Form auseinandersetzt und gleichzeitig eine Analyse der aktuellen politischen Lage liefert. Das Stück wird einmalig aufgeführt als Abschluss eines einwöchigen Workshops mit europäischen Studierenden, bei dem Chto Delat? Theorie und Praxis verbinden. Die Arbeit ist damit auch die praxisbezogene Weiterführung der REAL WORLD ACADEMY (siehe S.13), an der auch Mitglieder von Chto Delat? teilnehmen. 2013 ist die Gruppe außerdem Stipendiat der Philipp Otto Runge Stiftung an der Hamburger Kunsthalle. The Russian collective Chto delat? uses the Brechtian form of the learning play to investigate the potential of German revolutionary Romanticism for contemporary political analysis. The performance is the result of a week-long seminar led by Chto delat? during the Summer Festival, with participants from different European countries. [Sa] 17.08. 20:00, 50min, Uraufführung /// k2, 8 Euro (erm. 5 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) in engl. Sprache In Kooperation mit der Körber-Stiftung; gefördert im Rahmen von Szenenwechsel, einem Program der Robert Bosch Stiftung und dem Internationalen Theaterinstitut. 28 29 Foto: Juan Domínguez Performance Kampnagel-Gelände woche 2 woche 2 Kmh Musik Juan Domínguez CLEAN ROOM – Season 1 Spanien Nach CHARACTERS ARRIVING in der Eröffnungswoche (S. 12) zeigen wir eine weitere Produktion des spanischen Choreografen und humorvollen Avantgardisten Juan Domínguez: CLEAN ROOM ist eine auf mehrere Staffeln angelegte Bühnenserie, mit der Domínguez das Format der Fernsehserie aufs Theater überträgt. Die erste Staffel besteht aus sechs 45-minütigen Episoden, die aufeinander aufbauen; jeweils zwei werden an einem Abend gezeigt. Domínguez untersucht, wie sich Fiktion auf die soziale Konstruktion von Realität auswirkt und überträgt serientypische Elemente wie Charakterentwicklung, Spannungserzeugung und Zuschauerbindung ebenso clever wie unterhaltsam in das Medium Theater. In der Vermischung aus Realität und Fiktion nimmt der Zuschauer eine aktive Rolle ein und erlebt actionreiches Entertainment de luxe mit unerwarteten Überraschungen an noch unerwarteteren Orten. In CLEAN ROOM, Juan Domínguez translates the TV series format onto the theatrestage. In six episodes, presented over three evenings, Domínguez blurs reality and fiction and creates a clever and surprising show in even more surprising locations. [Mi] 14.08. + [Fr] 16.08. + [So] 18.08. 19:30, jew. 90 min /// Kampnagel-Gelände, Treffpunkt Eingang K3, 3-Tagesticket 30 Euro (erm. 15 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) in engl. Sprache KONZEPT Und REGIE Juan Domínguez, in Zusammenarbeit mit María Jerez, Sara Manente, Alice Chauchat PRODUKTIONSLEITUNG Christian Modersbach KOSTÜME www.potipoti.com WEBDESIGNER Thomas Lobjoie PRODUKTION Juan Domínguez, in Koproduktion mit Hauptstadtkulturfonds Berlin, BUDA Arts Centre Kortrijk, gefördert von Tanz im August und sommer.bar (2011). Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder. Mit freundlicher Unterstützung von: Camera SUPPORT: LOVESONGS Berlin Camera sind eine Berliner Krautrock-Guerilla, die mit weiß um die psychedelische Wirkung dieser improvisier- improvisierten Konzerten im öffentlichen Raum angenehm ten Energie-Entladung. Am gleichen Abend werden Came- auffällig geworden sind. In der Folge spielten sie mit den ra übrigens als Überraschungseinlage in einem Stück beim Krautrock-Originalen Michael Rother und Dieter Moebi- Sommerfestival mitspielen, Theater vorher lohnt sich dopus, und veröffentlichten 2012 ihr Debut-Album beim Ham- pelt. Als Support spielt das Hambuger Trio Lovesongs repeburger Label Bureau B. Der Musikexpress vergab für diese titive Kratzmusik mit synthetischer Intensität. »aufregende Reise durch spacige Sounds« die Höchstpunktzahl, und wer das Trio vor einigen Monaten im Golden Pudel [Mi] 14.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 15 Euro Club oder vergangenes Jahr auf Kampnagel live gesehen hat, (50% erm. mit Festivalkarte) 30 31 Musik Kmh woche 2 woche 2 Kmh Theorie Performance Musik Foto: Carolin Saage Foto: Alexander Fanslau Raz Ohara Acoustic Set Berlin 2001 erschien mit »The Last Legend« ein Album, das vielleicht zu den größten leisen Song-Kunstwerken der vergangenen 20 Jahre gehört. Raz Ohara, ein dänischer Schweizer aus Berlin, sang mit der fundamentalen Leichtigkeit eines Nick Drake zu minimalem Gitarrenpicking mit subtilen Elektronik-Einsprengseln. Es folgten Kooperationen mit Elektronik-Musikern wie Apparat (siehe S. 6) und zwei Alben mit seinem Odd Orchestra, auf denen Raz Ohara seine wabernden Songs um Instrumente und Club-Beats erweiterte. Dabei zeigte er sich immer wieder als genialer Melodien-Erfinder, der das Besondere mit dem Ein- gängigen verbindet und dessen Innerlichkeit immer auf die Suche nach etwas außerhalb zielt. 2013 schließt Raz Ohara an »The Last Legend« an und hat Songs für ein neues Album fertig gestellt, die aus der Reduktion aufs Wesentliche eine selten gehörte Größe entwickeln, und die er nun live (im Duo und mit Piano, Gitarre und Bassklarinette) aufführen wird. Dr. Reyhan BITCHSM-Seminar – Lecktion I Şahin aka Lady Bitch Ray Bremen / Hamburg Auf die Bitchsm-Theorie folgt die Praxis: Mit dem welt- Şahin in ihrer Kunst als »Bitch«? Dies sind u.a. Kernpunk- weit ersten »BITCHSM-Seminar« bietet Dr. Reyhan Şahin te dieses außergewöhnlichen, einstündigen Seminars, das aka Lady Bitch Ray praktische Einblicke in das im Oktober wissenschaftliche, performative und musikalische Elemente 2012 veröffentlichte Werk: »Bitchsm – Emanzipation, Integ- beinhaltet und einen Meilenstein in den Neofeminismus von ration, Masturbation.« Wie könnte die Praxis einer selbstbe- Lady Bitch Ray setzt. Peace. Und Pussy Deluxe. [Do] 15.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 14 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) stimmten »Bitch« aussehen? Welchen patriarchischen Struk- Mit freundlicher Unterstützung von: sich die Wissenschaftlerin, Musikerin und Autorin Reyhan turen sind Frauen heutzutage ausgesetzt? Warum betitelt [Fr] 16.08. 22:00 /// kmh VVK 14 Euro / AK 16 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) FLY PIECE Fly. Yoko Ono, 1963 summer 34 35 Musik kmh woche 2 woche 2 Laeiszhalle Musik Foto: Ben Wilkerton Tousley Foto: David Bergé DM Stith Junge Symphoniker Hamburg / MatthiasOrchester von­ Hartz / Jan Dvorak karaoke Hamburg USA Jorge Luis Borges schrieb über Kafka, einige Schriftsteller hätten die Kraft, ihre eigenen Vorläufer zu erzeugen. Das gilt auch für David Michael Stith, der mit seinem ersten und bisher einzigen Album »Heavy Ghost« ein so überzeugendes Debut vorgelegt hat, dass vieles davor verblasst. Im Kern von DM Stiths Wachtraum-Songs steckt ein Folksänger, der umgeben wird von einem Geisterwald aus musikalischen Schichten: Der 33-jährige Amerikaner singt brüchig und klar zu gezupften Gitarren und dunklen Orchester-Instrumenten, die sich mit seiner Stimme zu berauschenden Melodien verbinden. Hier betreibt ein gefallener, schwerer Geist musikalischen Exorzismus zur endlosen Freude der Hörer. Erschienen ist »Heavy Ghost« auf Asthmatic Kitty Records von Sufjan Stevens, für den DM Stith die letzte Tour eröffnet hat, und der auch Shara Wordens Popjuwelen-Projekt My Brightest Diamond veröffentlicht. Mit ihr hat Stith eine jahrelange künstlerische Partnerschaft, und sein exklusives Deutschland-Konzert findet im Anschluss an die Uraufführung von Wordens Musiktheaterabend YOU US WE ALL (S. 24) statt. [Sa] 17.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 15 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) »Sinfonieorchester goes Popsong-Karaoke und sorgt für Masseneuphorie.« Das Erfolgsformat, das der ehemalige Sommerfestival-Leiter Matthias von Hartz entwickelte, mehrfach auf Kampnagel zeigte und moderiert, wird mit und in der Laeiszhalle auf das nächste Level gehoben. Das Prinzip bleibt einfach: Ein Sinfonieorchester hat Popsongs geprobt, über die Leinwand läuft der Text, einer hat ein Mikrofon in der Hand und im Saal gibt’s das schönste Gemeinschaftserlebnis seit langem. Von Frank Sinatra bis Deichkind: einmal zwischen den Streichern, Pauken und Bäsern der Jungen Symphoniker auf der Bühne zu stehen und hemmungslos aus voller Kehle singen zu dürfen – eine Mischung aus Popkonzert, Party und politischer Bewegung. Wie hieß es doch auf dem vergilbten Poster einer Hamburger Bar: »Wir glauben, dass gesellschaftliche Veränderung mit Singen im Chor beginnt!« Vielleicht. In jedem Fall garantieren wir Masseneuphorie. [Sa] 17.08. 20:00 /// Laeiszhalle 24/18/12 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) KONZEPT & REGIE Matthias von Hartz DIRIGENT Jan Dvorak ORCHESTER Junge Symphoniker Hamburg CHOR HAW Hamburg ARRANGEMENTS Lukas Lanzendörfer, Roman Vinuesa ORCHESTERMANAGEMENT Jan Wulf 37 woche 3 K6 Theater Musik Foto: Martin Argyroglo Philippe Quesne / Vivarium Studio Swamp Club Frankreich Der Franzose Philippe Quesne ist ein Theaterverzauberkünstler in der Tradition von Robert Lepage und Christoph Marthaler – zieht aber seine Magie aus einfachsten Mitteln. Mit seiner Performance Truppe Vivarium Studio, bestehend aus Schauspielern, Musikern, Malern und einem Hund, entwirft er liebevolle Low-Tech-Spektakel mit großen Theaterbildern. Seine jüngsten (auch auf Kampnagel aufgeführten) Stücke L’EFFET DE SERGE , LA MÉLANCHOLIE DES DRAGONS und BIG BANG zeigten hinreißende Eigenbrötler in Wohnzimmern, Schneewäl- dern oder auf Topf-Pflanzen-Planeten. Zum zehnten Jubiläum des Vivarium Studio entwirft der 42-Jährige Quesne nun ein urbanes Märchen, das im Juni 2013 bei den Wiener Festwochen uraufgeführt wurde. Am Rande eines einsamen Sumpfes, der von eigentümlichen Kreaturen und Geräuschen bewohnt wird, steht der SWAMP CLUB: ein übrig gebliebenes Kulturzentrum, das von einem städtischen Bauprojekt bedroht wird. Eine große Gruppe Künstler und ein Streichquartett verteidigen diesen Ort wundervoller Widerspenstigkeit. SWAMP CLUB is a fantasy urban tale that takes place in the worrying and peaceful setting of an isolated swamp, populated with strange creatures as well as animal and insect sounds. In this nocturnal and marshy artificial landscape, a stilt building remains: an art centre, a place for artists’ residencies, the SWAMP CLUB. [Do] 22.08. + [Fr] 23.08. 21:00, [Sa] 24.08. 20:00, ca. 100 min /// k6 28/20/12 Euro (ab 8 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) in mehreren Sprachen mit dt. Übertiteln Idee/Regie/Ausstattung Philippe Quesne Mit Isabelle Angotti, Snæbjörn Brynjarsson, Ola Maciejewska, Émilien Tessier, Gaëtan Vourc’h und einem Streichquartett PRODUKTION Vivarium Studio KOPRODUKTION Internationales Sommerfestival Hamburg, Wiener Festwochen, Théâtre de Gennevilliers, Festival d’Automne à Paris, Foreign Affairs | Berliner Festspiele, Festival d’Avignon, Le Forum / Scène conventionnée de Blanc-Mesnil, La Ménagerie de Verre, Paris, Kaaitheater, Brüssel, La Filature Scène nationale de Mulhouse, Festival Theaterformen, Hannover/Braunschweig, Festival La Bâtie, Genf u.a. Gefördert von: 39 Musik K6 woche 3 K2 Musik woche 3 38 Foto: Christophe Agou Foto: Powerline Agency Tindersticks Stuart Staples hat mit seinem Bariton einen Samt-Teppich ausgerollt, auf dem wir in den vergangenen 20 Jahren mit wohligen Schauern gesessen, geraucht und getrunken haben. 1993 erschien das erste Album seiner Band Tindersticks, die sich seitdem von epischem Streicher-Pop über Gelehrten-Soul zu einer verspielt-experimentellen Kammermusik-Popband entwickelt haben. Ihr jüngstes Album »The Something Rain« ist ein Höhepunkt der Happy SadPuristen, mit dem es »fast jedem gelingen sollte, Tindersticks-Fan zu werden« (FAZ). Stuart Staples lebt Verlust und Verzweiflung hier besonders elegant aus: Streicher, Per- Großbritannien cussion und Bläser-Arrangements ergänzen sich zu einem existenzialistischen Soundtrack, der gleichzeitig leicht und schwer klingt. Im Oktober 2013 erscheint das neue Tindersticks Album »Across Six Leap Years«: eine Auseinandersetzung mit der eigenen wechselhaften Geschichte, aus dem die für ihre Live-Auftritte berühmte Band zum Sommerfestival-Abschluss voraussichtlich Songs spielen wird. Besser kommen Sie dieses Jahr nicht in den Herbst. [So] 25.08. 20:00 /// k6, bestuhlt, VVK 31 Euro / AK 34 Euro Dillon Berlin So entspannt-interessant wie die Musik von Dillon ist, verlief auch die bisherige Karriere der in Brasilien geborenen Wahl-Berlinerin. Nach selbst aufgenommen Youtube-Clips und einer ersten Single auf Kitty Yo (wo auch Raz Ohara veröffentlichte, siehe S. 30) erschien ein paar Jahre später 2011 ihr Debut-Album auf dem Technolabel BP itch Control: »This Silence Kills« ist ein Pop-Album für die Generation Club, flüssig, dicht und geerdet mit kalten Beats, über denen Dillons leicht verkaterte Mädchenstimme schwebt. Man hört diesem Minimal-Techno im Liedgewand an, dass Dillon auch als Fotografin gearbeitet hat und einen analytisch-kunstbezogenen Zugang zur Musik hat. Ihr eigenes Piano-Spiel übernimmt dabei immer wieder PercussionAufgaben und zeigt auch die Handschrift ihres Hamburger Produzenten Thies Mynther, der als Theatermusiker und mit eigenen Bands wie Phantom/Ghost das Klavier mit anderen Vorzeichen versehen hat. Mit ihm und Tamer Fahri Özgönenc hat Dillon nun im Mai in Mynthers Hamburger Clouds-Hill-Studio ein neues Album aufgenommen, das Ende 2013 erscheinen wird. Das Warten wird verkürzt durch das Sommerfestival-Konzert in der großen Halle k2. [Mo] 19.08. 20:30 (Einlass: 20:00) /// k2, teilbestuhlt, VVK 17 Euro / AK 19 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) 41 woche 3 K2 Theater Musik Foto: Simon Hallström Christoph Marthaler King Size Schweiz Christoph Marthaler hat unsere Wahrnehmung von The- Regisseur nun ein Stück entwickelt, das ein Konzentrat ater in den vergangenen 25 Jahren verändert, indem er der Marthalerschen Bühnenkunst ist: In einem Hotelden Blick auf die Zwischentöne des zimmer versucht ein Paar zur »Mit dem heiter-melancholischen menschlichen Lebens gelenkt und (Nacht-)Ruhe zu kommen, aber Liederabend KING SIZE verzaubern Theater als utopischen Ort für liesowohl seine Träume als auch das Christoph Marthaler und sein wunderbares bevoll inszenierte Außenseiter etaKing-Size-Bett sind etwas zu groß. kleines Ensemble das Publikum.« bliert hat. Wenn die Zeit still steht Außerdem sind da eine mysteriöTageswoche und das Leben ausweglos erscheint, se ältere Dame, die Spaghetti aus ist bei Marthaler auf die Glücksformel Musik Verlass: ihrer Handtasche isst, sowie ein geheimnisvoller Pianist. Singen hilft immer. Mit KING SIZE hat der Schweizer Das Paar (die hinreißenden Sänger Tora Augestad und Michael v. der Heide) erleichtert sich durch das Singen [Mi] 21.08 – [Fr] 23.8. 19:30 + [Sa] 24.8. 20:00, 75 von Wagner-Arien bis Schlager-Hits in einem der heiter- min, Deutschlandpremiere /// k2 28/12 Euro (erm. melancholischsten Abende, die es im deutschsprachigen 12/10 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) Theater derzeit gibt. KING SIZE is Marthaler at his best. In a hotel room, a couple is trying to sleep, but both their dreams and the king-size bed are too big. Music, from Wagner to German Schlager, will console. One of the most bittersweet evenings on the German theatre scene at the moment. Regie Christoph Marthaler Musikalische Leitung Bendix Dethleffsen Bühne Duri Bischof Kostüme Sarah Schittek Dramaturgie Malte Ubenauf VON UND Mit Tora Augestad, Michael von der Heide, Bendix Dethleffsen, Nikola Weisse PRODUKTION Theater Basel Das Gastspiel wird unterstützt von: 43 woche 3 k1 Performance Bildende Kunst Foto: Reinout Hiel Miet Warlop / Campo Mystery Magn et Belgien MYSTERY MAGNET ist Disneyland auf Acid, Kinderthea- von Trockenhauben. So entsteht eine Reihe absurder Bil- ter ab 18. Miet Warlop, die von der Bildenden Kunst in das Theater übergewandert ist, stellt in dieser Performance einen Reigen surrealistischer Figuren auf die Bühne, die sich nach allen Regeln der Kunst selbst auslöschen. Ihre Palette enthält nicht nur das ganze Farbspektrum, sondern auch Nebelschwaden, Schaumwürste, Mini-Trucks, laufende Hosen, menschliche Wollknäuel und einen Chor der aus Farben, Formen und Figuren, die von einer »freakish cuteness«, absurdem Humor und einem obsessiven Drang nach Zerstörung zusammengehalten werden, wie man ihn sonst nur aus Cartoons kennt. Dieses infantile Gesamtkunstwerk zeigt einen fantastischen Lauf der Dinge, in dem Menschen, Gegenstände und Theatereffekte in ungeahnte Beziehungen treten. Nichts funktioniert wie man es erwartet, aber alles übt eine magische Anzie- [Mi] 21.08. 21:00, [Do] 22.08. + [Fr] 23.08. 19:30, hungskraft aufeinander aus. 55 min Deutschlandpremiere /// k1 15 Euro (erm. 8 Out of the darkness of the stage, a procession of imag- Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) es step into the light, setting performers and objects in motion. Seemingly unconnected figures, sculptures and tableaux vivants claim their ground like theatrical creatures. MYSTERY MAGNET sketches out a haunted world where humour is born from sadness and magic from the prosaic. KONZEPT & LEITUNG Miet Warlop PERFORMER Ondrej Vidlar/Fernando Belfiore, Kristof Coenen/Seppe Baeyens, Sofie Durnez, Ian Gyselinck, Wietse Tanghe, Laura Vanborm & Miet Warlop BÜHNE Miet Warlop SOUND Stefaan Van Leuven & Stephen Dewaele PRODUKTION Campo in Koproduktion mit: Kunstenfestivaldesarts, Brussels & Göteborgs Dans & Teater Festival KOPRODUKTION NXTSTP, unterstützt vom Kulturprogramm der Europäischen Union, in Kollaboration mit Vooruit, Ghent. 45 Foto: Felix Classen Theorie Performance K3 woche 3 P1 Performance woche 3 44 deufert ENTROPISCHES INSTITUT & plischke HAMBURG Berlin Entropie übersetzen deufert&plischke mit Durch-einander. Beim ENTROPISCHEN INSTITUT handelt es sich jedoch nicht um das institutionalisierte Chaos, sondern um ein gemeinschaftliches Experiment mit offenem Ausgang. Als Künstlertwin erfinden Kattrin Deufert und Thomas Plischke seit zehn Jahren erfolgreich transdisziplinäre Theaterräume. Sie denken Theater als Entstehungs- und nicht nur als Aufführungsort: als einen Ort, an dem und durch den man sich bewegen kann, der sich verändert und entwickelt. Zusammen mit eingeladenen Hamburger Künstlern entsteht nach Ausgaben in Berlin, Sofia und Mühlheim nun das ENTROPISCHE INSTITUT HAMBURG. Während seiner Öffnungszeit können Ausstellungsgegenstände, Choreografien, Fundstücke, Notizen und Geschichten von den Künstlern und Besuchern neu arrangiert werden. Neben Vorträgen, Interventionen, Paraden und Maskeraden wird es – passend zum 100-jährigen Bühnenjubiläum dieser legendären Choreografie einer Gemeinschaft im Werden – ebenfalls eine entropische Version von »Sacre du Printemps« geben. The ENTROPIC INSTITUTE HAMBURG is a transdisciplinary theatre production space, an open communal experiment. Deufert&Plischke are inviting Hamburg artists to fill the institute with objects, choreography, notes and stories to be rearranged by visitors and performers during its opening hours. [Mi] 21.08. – [Fr] 23.08. 18:00–22:00 /// k3 5 Euro VON deufert&plischke (Kattrin Deufert und Thomas Plischke) MIT Jenny Beyer, Verena Brakonier, Julian Barnett, Jee-Ae Lim, u.a. Produktion deufert&plischke (Berlin) in Koproduktion mit K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg. Gefördert von der Kulturbehörde Hamburg und durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Das Entropische Institut ist eine Koproduktion von Tanzfabrik Berlin unterstützt von EU Kultur und apap – advancing performing arts project ‚Performing Europe; PACT Zollverein Essen; Kaaitheater Brüssel und dem Goethe Institut Bulgarien. Miss Revolutionary Idol Berserker Ms. Berserker ATTTTTACKS!! Japan Elektro«SchocK«Luv«Luv«Luv Shout!!!!! In MS. BERSERKER ATTTTTACKS!! ELEKTRO «SCHOCK «LUV«LUV«LUV SHOUT!!!!! wird Theater zum Teenie-Idol-Konzert und gibt dabei einen Einblick in einen ambivalenten Aspekt der japanischen Populärkultur. Der Begriff Idol meint in Japan eine besondere Form des Stars: weiblich, kawai (niedlich) und bis ins biografische Detail perfekt inszeniert. Mit einer formalen Mischung aus Anarchie und Disziplin entwickelt die 27-jährige Choreografin Toco Nikaido eine Performance, die eine Orgie spektakulärer Stimulationen ist: Eine Masse von Performern in Teenie-Idol-Outfits, Badeanzügen und Cosplay-Kostümen bevölkert die Bühne, während Videos und Popmusik laufen und flüssige Substanzen von der Bühne fließen. Auch wenn es wie das pure Chaos scheint, ist die Bühnenaktion minutiös geplant und kontrolliert und zeigt den verzweifelten Versuch, irgendeine Form emotionaler Kommunikation herzustellen. Miss Revolutionary Idol Berserker erfindet aus dem Geist der japanischen Jugendkultur eine radikale Theater-Ästhetik, die zum ersten Mal in Europa gezeigt wird. In this overwhelming piece by the young Japanese performance group, theatre becomes a teenidol concert and gives us an insight into an ambivalent aspect of Japanese popular culture. 27-year old choreographer Toco Nikaido invents a radical theatrical aesthetic in the spirit of Japanese teen idol youth culture, presented in Europe for the first time. [Fr] 23.08. 21:00, [Sa] 24.08. 19:00 + 21:30, 45 min, Europapremiere /// p1 15 Euro (erm. 8 Euro. 50% erm. mit Festivalkarte) Japanisch mit dt. Übertiteln REGIE Toco Nikaido MIT Toco Nikaido, Masami Kato, Amanda Waddell, Ryo Kabasawa, Masaya Natsume, Takayoshi Okabayashi, Chiaki Matsuoka, Ai Hosaka, Anna Kobayashi, Asako Yamada, Chie Asakawa, Daisuke Tobita, Eri Takamura, Hamifugurimara, Kiyoko Ishizawa, Masanobu Tanaka, Mayo Kato, Motoki Saga, Rie Kitajima, Ririko Oba, Risa Kameda, Saki Kajii, Satsuki Hikino, Taishi Dekimoto, Yuya Ogaki PRODUKTION Miss Revolutionary Idol Berserker Theatre Company. UNTERSTÜTZT VON: 47 Musik Kmh woche 3 Kmh Musik woche 3 46 Foto: Richard Kern Lydia Lunch Retrovirus feat. Algis Kizys, Bob Bert and Weasel Walter USA Darkstar News From Nowhere Großbritannien Darkstar sind ein basslastiges Popungeheur von der Dub­ step-Insel England: Nach ersten Veröffentlichungen als Duo auf dem Hyperdub-Label von Kode9 kam Sänger James Buttery dazu und sorgte für traurige Pop-Melo­ dien auf einem Gerüst aus perkussiv-druckvollen Syn­ thieklängen. Nach dem Erfolg eines ersten Albums zog sich das Trio ein Jahr in ein Steinhaus in West Yorkshire zurück, manipulierte u.a. alte Bandmaschinen mit Wat­ testäbchen und kam 2013 mit »einem wunderschön ver­ peilten Album voll positiver Botschaften« (Intro) zurück: »News From Nowhere« heißt dieses zweite Werk, das nach einer psychedelischen Version der Beach-Boys mit Bass­ zugabe klingt. Genres werden hier zugunsten einer expe­ rimentierfreudigen Spielart von Pop aufgelöst, die jüngste elektronische Innovationen miteinbezieht. Nach Deutsch­ land kommt die Band nun exklusiv auf Einladung des Sommerfestivals. Die Grand Dame des No-Wave gibt sich die Ehre: Lydia »Your Love Don't Pay My Rent« warf sie einen sarkastischen Lunch ist eine der faszinierendsten und eigenwilligsten Blick auf das Leben, dem sie auch auf ihrem aktuellen Album Künstlerinnen aus der New Yorker Avantgarde Szene der »Shotgun Wedding« treu geblieben ist. Mit drei Mitstreitern 70er Jahre. Unangepasst, provokant und laut verhandelt sie der experimentellen New Yorker Postpunk-Szene präsentiert in ihrer Musik die Abgründe des Jetzt. Mit jeweils einem Lydia Lunch nun Songs aus ihrer 35-jährigen Karriere: Ein Dutzend Solo-Alben und Büchern, sowie in über 20 Filmen musikalischer Querschnitt von psychedelischem No Wave und zahlreichen Kollaborationen (u.a. mit den Einstürzen- bis zu gut geschmiertem Jazz Noir, der auch heute nichts an den Neubauten, Sonic Youth und Henry Rollins) bezog sie Schlagkraft verloren hat. Position: Lunch kritisierte Konventionen, forderte Gleich- [Mi] 21.08. 21:30 /// kmh VVK 14 Euro / AK 16 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) berechtigung und wurde zu einer Vorreiterin der Riot Grrl- [Do] 22.08. 22:00 /// kmh VVK 15 Euro / AK 17 Euro Bewegung. Mit Songs wie »The Agony is the Ecstasy« oder (50% erm. mit Festivalkarte) 49 Musik Kmh woche 3 kmh Musik woche 3 48 Foto: Madison Mouth Party Performance Foto: DJ Phono Emika »DvA«-Album-Release Großbritannien Die SPEX konnte sich nicht entscheiden, ob sie den elektro­ nischen Zukunftspop von Emika »post« oder »prä« nennen sollte: Die Engländerin mit tschechischen Wurzeln und Berliner Wohnsitz verpasst auf ihrem zweiten Album »Dva« dem Pop ein Update, das nach Morgen klingt und an Heute erinnert. An den dekonstruierten Beats hört man, dass Emika für die Softwareschmiede Native Instru­ ments und das Berghain-Label Ostgut Ton gearbeitet hat, im Gesang steckt die schwerelose Melancholie eines Club­ abends bzw. -morgens, und aus den Arrangements wird deutlich, dass Emika Komposition studiert hat. Ihr musi­ kalisches Zuhause ist bei dem Londoner Electro-VorreiterLabel Ninja Tune, wo auch »Dva« im Juni erschienen ist. Neben widerhakigen Pophits ist darauf eine Cover-Versi­ on von Chris Isaacs Schnulzenklassiker »Wicked Game«, der durch den Emika-Filter zu flüssigem Eis wird. Um die Zukunft des Pop ist es bestens bestellt. [Fr] 23.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 14 Euro (50% erm. mit Festivalkarte) DJ Phono CANDLES IN THE WIND Hamburg Was in der letzten Festival-Nacht passieren wird, weiß keiner genau. Aber DJ Phono steht als Mitglied von Deichkind für subversives Massen-Entertainment und ist als SoloKünstler ein mit vielen elektronischen Wassern gewaschener Musiker mit Affinität zur Konzeptkunst. Mehrere Hallen stehen zur Verfügung für die Geburt der Party aus dem Geist der Performance. In DJ Phonos eigenen Worten: »Irgendeinen Irrsinn wird es schon geben, ob Daft Punk vielleicht dabei sind? Man weiß es nicht, aber alles ist möglich. Vielleicht legt er auch mal wieder auf 2 floors gleichzeitig auf. Hip Hop im einen und House im anderen. Zwischen den Platten schnell hin und her rennen. Vielleicht gibt es auch eine Videoinstallation in vielen kleinen Räumen. Oder viele kleine Privatdiskos in Peergroup-Größe. Die einzige Grundbedingung, die ich stelle: Das Endprodukt muss geil sein und dazu gehört auch bei meiner Musik mit am wichtigsten ein guter Sound. Da müssen wir ne feine Anläge mieten. Und Eintritt teurer als 5 € bitte nicht. Phono ist ein Mann für die Menschen, nicht für die Reichen.« [Sa] 24.08. 22:30 /// versch. Hallen 5 Euro 50 51 woche 1 Bildende Kunst Film Alabama Kino Christoph Faulhaber SPIELFILM Künstlers, während er gleichzeitig eine Art gespiegelter Existenz des durch die Projekte und Ereignisse radikalisierten Künstlers ist. In his multidisciplinary works artist Christoph Faulhaber confuses the order of reality by intervening into real life. SPIELFILM is a film documentary on Faulhaber’s artistic career, mirroring it through the eyes of his alter ego, the protagonist of the video game »Grand Theft Auto IV«. [Do] 22.08. 21:30 (dt. Version), [Sa] 24.08. 22:30 (engl. Version), 70min /// Alabama Kino 6,50 Euro Regie Gustav V. Lhaba MIT Christoph Faulhaber, Lukasz Chrobok, Johnson Toribiong, Mamtimin Ala, sowie Polizei und LKA Berlin, Bayer. Staatsschutz, FBI New York, u.a. PRODUKTION Protostyle Pictures Gefördert durch ACC Weimar, Halle14 Leipzig, Kalkbreite Zürich, Internationales Sommerfestival Hamburg, Werkleitz Halle Christian Jankowski Christian Jankowski arbeitet an der Dekonstruktion von Realität mit den Mitteln der Kunst: Durch Inszenierungen, Aktionen und Performances deckt er Funktionsweisen von Systemen und Institutionen auf – und bringt mit den daraus entwickelten Arbeiten seit Anfang der 90er Jahre den Kunstbetrieb durcheinander. Als abgelehnter Kunsthochschul-Bewerber begann Jankowski in Hamburg mit Performances im Schaufenster und wurde 1999 mit einer Arbeit für die Venedig Biennale international bekannt, die ihn selbst im Gespräch mit italienischen TVWahrsagerinnen über seine Zukunft als Künstler zeigt. Für das Sommerfestival konzipiert Jankowski nun eine Ausstellung mit neueren Arbeiten, die das Festival-Thema Kunst und Realität aufgreift und das Verhältnis von Betrachter und Inszenierung mehrdimensional spiegelt: Das Video »Crying for the March of Humanity« (2012) zeigt eine mexikanische Telenovela-Folge, bei der Jankowski die Dialoge durch Gefühlsausbrüche der Darsteller woche 3 vorhalle Bildende Kunst woche 3 woche 2 Hamburg / Kleve Der Künstler Christoph Faulhaber bringt mit seinen Inszenierungen die Ordnung der Realität durcheinander: Er bettelt in Burburry-Outfits vor Burburry-Läden, bewacht als »Mister Security« im Auftrag der Öffentlichkeit die Straße (und die Security) der amerikanischen Botschaft, verkauft in Florida heruntergekommene Häuser auf Kuba, und in der Hamburger Hafencity errichtete er ein provisorisches Auffanglager für Guantanamo-Häftlinge. Faulhabers Interventionen initiieren Diskussionen durch die Fassaden der Realität transparent werden. SPIELFILM dokumentiert nun einerseits als vermeintliche Künstlerbiographie diese Arbeiten und die Entwicklung des Künstlers selbst, und zeigt andererseits den Protagonisten des Videospiels »Grand Theft Auto IV«. Als alter ego reflektiert dieser die Aktionen und Projekte des Foto: Christian Jankowski »Crying for the March of Humanity« Land 100% Realismus Berlin ersetzt hat; »My Audience« ist eine Serie, für die Jankowski das Publikum seiner öffentlichen Auftritte fotografiert; und »Visitors« (2012) zeigt Gästebuch-Einträge von KunstInstitutionen als große Neon-Installationen. Christian Jankowski's works revolve around the deconstruction of reality through the means of art. His interventions and performances reveal the mechanisms of systems and institutions. The results have been shaking up the art world since the beginning of the 90s. For the Summer Festival Jankowski is showing three new works that mirror and distort the relationship of viewer and work: »Crying for the March of Humanity« (2012), »Visitors« (2012) and the series »My Audience«. [Mi] 07.08. – [So] 25.08. 18:30 – 24:00 (außer 13. und 20.8. und während k6-Vorstellungen) /// Vorhalle Eintritt frei 53 woche 1 woche 2 woche 3 Deichtorhallen Tanz Bildende Kunst Foto: Lluis Bover. (c) Fundació Antoni Tàpies »Retrospective« by Xavier Le Roy Der französische Choreograf Xavier Le Roy hat den zeitgenössischen Tanz der vergangenen 15 Jahre entscheidend geprägt: Mit konzeptueller Strenge, diskursivem Forschergeist und hintergründigem Humor hat Le Roy unsere Wahrnehmung von Tanz verändert. Mit »RETROSPECTIVE« zeigt Le Roy eine Ausstellung, die 2012 für die Antoni Tapiès Foundation in Barcelona entstand und als Choreografie konzipiert ist: Neun Tänzer benutzen Teile der Solo-Choreografien von Xavier Le Roy, die zwischen 1994 und 2009 entstanden sind. Während der Öffnungszeiten interpretieren die Tänzer diese Arbeiten für die Ausstellungsbesucher in den Deichtorhallen. Die eintretenden Besucher aktivieren durch ihre Anwesenheit einen choreografischen Ablauf und Dialoge mit den Tänzern. »RETROSPECTIVE« ist ein aktiver Prozess, bei dem sowohl Besucher als auch Tänzer eigenes Wissen generieren und sich die Arbeiten neu aneignen. »RETROSPECTIVE« durchmischt die Betrachtungsweisen von Theater- und Ausstellungsräumen und setzt das Verhältnis dieser beiden kulturellen Institutionen in Bewegung. Frankreich / Deutschland [Do] 08.08. – [So] 25.08. jeweils 11:00 – 18:00 (außer der Ausstellung von Maria Lassnig gezeigt, die vom 21. montags) Deutschlandpremiere /// DeichtorhalJuni bis 1. September in den Deichtorhallen zu sehen ist. len 9 Euro (erm. 6 Euro, spez. Gruppentarife) inkl. Maria Lassnig-Ausstellung (Tickets gibt es nur vor Ort in Nine dancers are re-interpreting works by choreogra- den Deichtorhallen) pher Xavier Le Roy in choreography conceived as an KONZEPT UND CHOREOGRAFIE Xavier Le Roy MIT Alexandre Achour, Josep Caballero, Irina Demina, Ben Evans, Zeina Hanna, Vera Knolle, João Martins, Ante Pavic, Natalia exhibition piece, running at Deichtorhallen throughout Torales, Philipp van der Heijden IN KOOPERATION MIT Deichtorhallen Hamburg ERMÖGLICHT DURCH Laurence Rassel und Antoni Tapies Foundation Barcethe festival. »RETROSPECTIVE« cleverly undermines the lona MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON: conventions of theatre and exhibitions spaces and renegotiates the position of the artist and the visitor/spectator. »RETROSPECTIVE« wird in separaten Räumen während 55 woche 3 Bildende Kunst Performance Musik Garten Mit diesem, von einem japanischen Akustiker geprüften, Konzertraum entsteht ein Wahrzeichen am Wasser für hochkarätige Musik. Intendant der Kanalphilharmonie ist die Hamburger Coverband Boy Division, die 1997 im Suff am Tresen entstand und bis heute Maßstäbe in Sachen Kleidung, Appropriation-Art und Live-Performance setzt. Von mittwochs bis samstags zeigt Boy Division in der Kanalphilharmonie, wie Hochkultur geht. woche 3 Boy Division PRESENTS: Die Kanalphilharmonie woche 2 woche 2 woche 1 woche 1 54 15.08. Kristof Schreuf & Tobias Levin Musik in Theorie und Praxis. 16.08. Himmy Jimmy Triple »Wer hat Himmy Jimmy lieb?« Performance des Kinderbuches mit Tapir! Autor Martin Fuchs liest und quiekt, Illustratorin Nina Helbig präsentiert Collagen im Nummerngirl-Stil, Gitarrist Heiko Badje musiziert Tapir, Kussfisch und Erdmännchen. Kanalphilharmonie is a small landmark-concert hall for 17.08. Buenos Dias top-class music and more, programmed by Hamburg Vortrags-Improvisationen mit Lichtbildern in Farbe. Starcover band Boy Division, who was founded at a bar in 1997. gast u.a.: Johnny King mit Depri-Gassenhauern. PROGRAMM: Baltic Raw Der Festival-Avant-Garten Hamburg Die Hamburger Gruppe Baltic Raw gestaltet den Avant- andere mentale Reise zu unternehmen. Hier öffnet der dopGarten des Festivals und baut ein spekulatives Dorf ins pelköpfige Drache seinen Schlund und Besucher sind herz- Zentrum des Gartens. Baltic Raw (Móka Farkas, Christoph lich eingeladen, die »dark side of planting« zu erkunden. Janiesch und Berndt Jasper) arbeitet im Zwischenraum von Architektur und Skulptur, Stadtplanung und Ortsbe- Baltic raw, a Hamburg based group operating between setzung. Ihre »In-Landnahmen« auf der Expo Shanghai, architecture, sculpture and occupation, will create an vor der Hamburger Kunsthalle oder auf Kampnagel eröff- avant-garden with a speculative village for the Summer nen alternative Räume, sind gelebte Heterotopien, tempo- Festival. Consisting of multiple building-structures, the räre Utopien und soziale Experimente. Zum spekulativen Dorf gehört ein multifunktionaler Gebäudekomplex und die Kanalphilharmonie. Im hinteren Teil des Avant-Gartens Kanalphilharmonie and a »Tripi-Tipi«, where Madame Abidjaninski invites visitors to explore the dark side of planting. empfängt Madame Abidjaninski im »Tripi-Tipi« Botaniker und Psycho-Aktivisten, um in intimer Atmosphäre die eige- [Mi] 07.08. – [So] 25.08. ab 18:30 (außer am 13.8. ne innere Pflanze kennenzulernen – oder um die eine oder + 20.8.) /// Kampnagel Avant-Garten (Eintritt frei) 21.08 Les Literettes Internationale Literaturklassiker werden getanzt / vertanzt / zertanzt. 07.08. Eröffnungsgala Laudatio, Talks mit Bauherren, Klangexperten und Gegnern, sowie Theater, Musik, Performance und Klamauk 22.08. HIGH QUALITY GIRLS u.a. mit Pro-Phil, Lene Strindberg, dem Shantychor der Das Hamburger Trio stellt seinen neuen, mit Star-ProNeustädter Herrengesellschaft und Boy Division. duzent Tobias Levin (s.o.) aufgenommenen Tonträger vor (file under: Record Release-Party). 08.08. Ansgar Wilken Seit dem Ende von Ilse Lau auf Solopfaden mit Cello und 23.08. Heinz Krämer Werner Hornig – Sextett Loop-Station unterwegs, präsentiert neue Stücke erst- Sensation! Die Heinz Karmer's Tanzkaffee Dom-Eröffmals vor Publikum. nungsband kehrt exklusiv nach über 15 Jahren zurück! Klabund in Dinnerjacket. 09.08. Andreas Hubert van der Wingen Sänger der großartigen Band Kiesgroup und Schauspie- 24.08. Boy Division (unplugged) & Kapaikos ler, Autor und Entertainer an sich; hier und heute zeigt er Finale mit elektrischem Stargast-Mandolinenorchester erstmals seine Fassung von Kaspar Hauser. und den Intendanten selbst: »greatest hits by other people« in der unverstärkten Variante. 10.08. »Das ist nur Ihre Meinung« Endlich wieder live in Hamburg: die Intensiv-Vortrags[Mittwochs] – [Samstags] 07.08. – 24.08. 21:30 reihe der BLURR /OIRO – Subkultur-Mehrzweckwaffen. (Einlass ab 21:00) /// Kampnagel Avant-Garten pay 14.08. Gereon Klug: »MUSS MALEN« as much as you can Der vergessene LSD -Gesichte-Maler Porepp aus Wintehude: Vortrag mit seinen Bildern von 1977 bis 1991. Mit passender Musik zwischendurch, aber bestimmt kein Soul. Mit freundlicher Unterstützung von: Die unabhängige Wochenzeitung nzeitung für Politik, Kultur und Haltung. 3 Woc hen grati www.freitag.de/ausprobieren s HERRVONEDEN.COM I PHOTO: JANRIEPHOFF.COM Testen Sie den Freitag! Trisha Brown Dance Company Emanuel Gat Iztok Kovač / EN-KNAP Faustin Linyekula / Studios Kabako Steve Paxton Tino Sehgal u.a. 25 Gesamtprogramm Ende Juni unter www.tanzimaugust.de 013 2 . .8 1 3 16. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Die Bremer StraSSenoper von lola ariaS Spielzeiteröffnung im Kleinen Haus Premiere 6. September 2013 Kornél Mundruczó Ben Frost andcompany&Co. Simone Aughterlony Showcase Beat le MotGob Squad She She Pop Pichet Klunchun Toshiki Okada Edit Kaldor Meg Stuart / Damaged Goods u.a. ab 20.9.2013 www.hebbel-am-ufer.de me in f p ko A CLASSIC ROCK BALLET Präsentiert von RASTA THOMAS’ t er izi us m Mit der Musik von Antonio Vivaldi und den Hits von The Police, Bruno Mars, Lady Gaga, Katy Perry, David Guetta u.a. Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten imm er w eiter 30. august bis 22. September 2013 Füll dein Leben mit Musik: Im Resonanzen-Abo! 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Die Internationalen Sommerfestivals. ERMÄSSIGUNGEN: Schüler, Studenten, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende und Erwerbslose erhalten gegen Vorlage eines Nachweises ermäßigte Karten. Menschen mit Behinderung erhalten 50% und Rentner 20% Rabatt auf den regulären Preis. Ermäßigungen sind nicht kombinierbar. Parken: In der Tiefgarage Barmbeker Straße / Jarrestraße zum Pauschalpreis von 4 Euro (statt 1,50/h). Dafür Parkausweis an der Kasse oder Garderobe entwerten lassen. Stadtrad: Station in der Jarrestraße direkt vor dem Kampnagel Eingang Head01 Anfahrt: Kaufmännischer Direktor Kampnagel: Andreas Kornacki AVANTGARTEN IMPRESSUM Herausgeber: Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH, Jarrestr.20, 22303 Hamburg, T: 040 270 949 0, Mail: mail@ kampnagel.de Intendantin: Amelie Deuflhard (V.i.S.P.) Kaufmännischer Direktor: Andreas Kornacki, Redaktion: András Siebold, Eike Wittrock, Verena Thissen, Mareike Holfeld Coverfoto: Peter Hönnemann, Julia Kulla (Organisation) Festival-Trailer: Manuel Mack Insert aus: »grapefruit – A Book of Instructions and Drawings by Yoko Ono«, New York 1964 / 2000 Grafik: anschlaege.de Anzeigen, Druck: Cult Promotion KOOPERATIONSPARTNER Marktstraße 25 | 20357 Hamburg [040] 410 84 03 Mo bis Fr 11.00 – 19.00 Uhr Sa 11.00 – 17.00 Uhr garment- online.de | garmentshop.de men. / Die K-Karte gilt selbstverständlich auch während des Intendantin Kampnagel: Amelie Deuflhard FÖRDERER truly dedicated to style since 1997 Konzerte in der K6 sind von dieser Ermäßigung ausgenom- Praktikanten: Lena Kollender, Isabella Escobedo MEDIENPARTNER 65 Foto: Mustermann Judith Sander (Kassenleitung) KARTENINFOS head02 TextDeutsch TextEnglisch Fotografie: Kerstin Jacobsen | Design: Bettina Schröder TEAM INTERNATIONALES SOMMERFESTIVAL 2013 PDF OPTIMIZED! 66 CLICK ON TEXT TO GO TO PAGE Woche 1 Mi Do 7. 8. 20 : 00 Woche 2 Fr 8. 8. 9. 8. 20:30 20:30 Olivier Dubois Sa 10. 8. 11. 8. 21 : 00 21 : 00 YOKO ONO & Moderat THURSTON MOORE K6 [90 min ] S.2 20 : 00 S.6 20 : 00 20 : 00 12. 8. Di 13. 8. Mi 14. 8. 20 : 00 Do Fr Sa 15. 8. 16. 8. 17. 8. 18. 8. 20 : 00 20 : 00 21 : 00 21 : 00 S.18 21 : 00 21 : 00 21 : 00 Gisèle Vienne Chto Delat Dillon S.27 S.39 S.22 22:30 19 : 30 19 : 30 19 : 00 19 : 00 19 : 30 19 : 30 KMh S.16 S.17 11 : 00 11 : 00 11 : 00 11 : 00 K4 / K33 S.13 S.31 11 : 00 TextDeutsch 11 : 00 TextEnglisch 11 : 00 Chto Delat-Seminar 19 : 30 18 : 30 – 20:00 18 : 30 22: 00 22: 00 Lydia Lunch Emika DJ PHONO S.46 S.47 S.48 S.49 18: 00 18: 00 18: 00 deufert&plischke 20 : 00 19 : 30 21: 30 Clean Room II [Laeiszhalle ] Clean Room III [Alabama-Kino] [ 70 min ] c.Faulhaber S.35 S.50 S.50 [90 min ] S.28 21 : 30 21 : 30 Kanalphilharmonie 18 : 30 22: 30 c.Faulhaber [90 min ] S.28 Baltic Raw: Spekulatives Dorf S.54 21 : 30 21 : 30 S.55 18 : 30 18 : 30 Christian Jankowski [Alabama-Kino] [ 70 min] 18 : 30 18 : 30 – 20:30 18 : 30 [bis 24:00] 21 : 30 21 : 30 Kanalphilharmonie 18 : 30 18 : 30 Deichtor­ hallen 11 : 00 11 : 00 11 : 00 11 : 00 11 : 00 S.52 18 : 30 18 : 30 – 20:00 11 : 00 11 : 00 [bis 24:00] S.51 11 : 00 »Retrospective« by Xavier Le Roy [bis 18:00] 21 : 30 S.55 Christian Jankowski S.51 11 : 00 22: 30 Darkstar 11 : 00 11 : 00 11 : 00 11 : 00 11 : 00 »Retrospective« by Xavier Le Roy [bis 18:00] S.52 THEATER / MUSIK / PERFORMANCE Vorhalle 18 : 30 – 21:00 »Retrospective« by Xavier Le Roy S.52 21 : 30 S.34 19 : 30 S.51 [bis 18:00] 22 : 00 Juan Orchester Juan DomÍnguez karaoke DomÍnguez [bis 24:00] 11 : 00 [45 min ] TANZ / PERFORMANCE Festival AvantGarten 18 : 30 19:00 + 21 : 30 THEORIE / AKTION Weitere Orte 18 : 30 S.49 21 : 00 S.54 21 : 30 22: 30 DJ PHONO S.42 Baltic Raw: Spekulatives Dorf 21 : 30 20 : 00 S.44 S.54 S.55 19 : 30 Miet Warlop [55 min ] S.27 Christian Jankowski 19 : 30 [bis 22:00] Baltic Raw: Spekulatives Dorf 11 : 00 19 : 30 21 : 00 head02 S.28 18 : 30 19 : 30 Head01 S.30 [90 min ] 18 : 30 S.38 S.45 S.29 Clean Room I 21 : 30 S.36 S.26 22 : 00 19 : 30 21 : 30 [ca.100 min ] [60 min ] 22 : 00 20: 00 Tinder sticks 19 : 00 22 : 00 Juan DomÍnguez Kanalphilharmonie 20: 00 S.40 [Bis 18:00] [Bis 17:30] 21 : 30 21 : 00 P. Quesne / Vivarium Studio [ 75 min ] Camera Raz Ohara Lady Bitch DM Stith Ray The Real World Academy 21 : 00 25. 8. KONZERT / PERFORMANCE S.14 24. 8. So KUNST / AUSSTELLUNG P1 23 : 00 23. 8. Miss Revolutionary Idol Berserker S.10 22 : 00 22. 8. Rabih Mroué / Lina Saneh Julia Queereeoké Holter Sa KATEGORIEN: 19 : 00 Fr Christoph Marthaler S.24 [ca.80 min ] TextDeutsch TextEnglisch 21. 8. [80 min ] Wade / Xiu Xiu / Grzymala 67 Do 19 : 30 BOX / ONDREJCAK /WORDEN S.12 22 : 00 Mi [50 min ] Characters arriving [55 min ] Tamikrest 20. 8. 20 : 30 20 : 00 [ 75 min ] Juan Domínguez Head01 19. 8. Di S.20 S.8 22:30 Mo [60 min ] [ca.90 min ] S.8 So Wayne McGregor|Random Dance Sophie Hunger Plewka / Stromberg / S.R.Heilsarmee 19 : 00 head02 S.4 Mo Foto: Mustermann K1 Foto: Mustermann K2 20 : 00 Plewka / Stromberg / S.R. Heilsarmee [ca.90 min ] So Woche 3 Foto: Mustermann 68 Head01 head02 TextDeutsch TextEnglisch f e in 2 0% a u s te i l Liebling den kun f ü r Ne u bis 31 .1 2 .2013* www.gudrunsjoeden.de Berlin Markgrafenstraße 32 | Hamburg Adolphsbrücke 9-11 | Köln Ludwigstraße 2-6 Nürnberg Josephsplatz 1 | Stuttgart Nadlerstraße 21 | Outlet Zirndorf Fürther Straße 33 *Bitte den Code 893A angeben oder im Konzeptladen vorlegen. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen und Rabatten.