Program 2013

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1
Foto: Mustermann
Head01
head02
TextDeutsch
TextEnglisch
7.– 25.
August 2013
kampnagel.de
Musik Performance Tanz Theorie Bildende Kunst Theater Film
t
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K
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10
7: € Woche v
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Tickedem RED
mit
2
Elbphilharmonie
Elbphilharmo
nie
Konzerte
Foto: Mustermann
Around
the
World
Head01
08.10.13
Pink Martini
head02
26.11.13 Tomatito
22.02.14 Totó La Momposina
22.05.14 Anoushka Shankar
Liebes Publikum,
Ihr Sommerfestival ist da: Auf den folgenden 60 Seiten treffen Sie auf Kunst, fiktive Realitäten und andere
Bewusstseinserweiterungen. Dieses Festival resultiert
nicht aus der simplen Wahl fertiger Stücke, sondern ist
von Komplizenschaft mit Künstlerinnen und Künstlern
geprägt. Viele der folgenden Stücke sind Ur- und Erstaufführungen von Gruppen, Künstlern und Mischwesen,
deren Haltungen und Handschriften uns auf Kampnagel
seit langem beeinflussen und die ihre Themen im Jetzt
statt in der Re-Aktualisierung des Alten finden. Diese Auseinandersetzung mit dem Heute führt zu einem spekulativen, wilden und populären Realismus, der die Grundlage für dieses Festival ist: Wie unser Blick auf die Realität
durch künstlerische Sprachen geschärft werden kann,
untersuchen wir in Seminaren, Performances und Installationen – von einer »Real World« Academy bis zu weinenden mexikanischen Telenovela-Darstellern. Gemeinsam
ist den folgenden Stücken, Konzerten und Installationen
außerdem ein Kunstbegriff, der sich aus der Befruchtung
von Pop und Performance ergibt. Seit den 1960er Jahren
haben die Hybride aus Pop und Performance die Entwicklung der Live Art maßgeblich geprägt – eine Entwicklung
für die Yoko Ono (bei uns am 10. August) wie keine ande-
re Künstlerin einsteht. Pop bezeichnet hier eine Strategie,
neue Inhalte in Formen mit Massenappeal zu verbreiten.
Durch die zahlreichen Kollaborationen und Genre-Vermischungen wird in diesem Festival der Wirkungsradius
ein weiteres Mal potenziert und der eigene Saft gewürzt:
das Heterogene ist immer spannungsgeladener und interessanter als das Homogene, in der Kunst genauso wie in
der Gesellschaft. Und für die machen wir dieses Sommerfestival. Das Publikum ist immer noch der größte Komplize für die Künstler, und das Programm ist so zusammengestellt, dass Sie an einem Abend mehrere Stücke
und Konzerte sehen können und sollen – um am Schluss
glücklich berauscht im Festival-Avant-Garten die Realität etwas anders wahrzunehmen.
Mein Dank gilt Amelie Deuflhard, Kampnagel und meinem Team für das Vertrauen und die Geduld, den engagierten Stiftungen, Förderern, Privatpersonen, der Kulturbehörde und den Freunden und Partnern, ohne die
das Sommerfestival 2013 finanziell und ideell nicht möglich gewesen wäre.
Bis gleich,
Dear Audience,
TextDeutsch
TextEnglisch
1
András Siebold
Künstlerischer Leiter
this is your festival: Please join us for three weeks of wild
realism in an extensive program that focusses on the
hybridizations of pop and performance since the 1960s.
Thanks to all institutions and people who supported us and
made this festival at all possible. See you in the festivalavant-garden,
András Siebold
Artistic Director
PDF OPTIMIZED VERSION!
CLICK ON UNDERLINED TEXT TO GO
DIRECTLY TO REFERRING PROGRAMPAGE OR WEBSITE!
20 Uhr / Laeiszhalle
Abo & Tickets 040 357 666 66
www.elbphilharmonie.de
In Zusammenarbeit mit der
Karsten Jahnke Konzertdirektion
INHALT
Programm Woche 1 Programm Woche 2 Programm Woche 3 Programm Woche 1+2+3 Impressum und Übersichtsplan S. 2 – 17
S. 18 – 35
S. 36 – 50
S. 51 – 55
S. 64
3
woche 1 K6 Tanz
Foto: François Stemmer
Olivier Dubois Tragédie
Frankreich
Olivier Dubois kleckert nicht. Das enfant terrible der fran- zen – »Parade«, »Episodes« und »Catharsis« – entwirft
zösischen Tanzszene beschäftigt sich nur mit den großen er ein großes Bild der Menschheit, von dem er selbst sagt,
Themen der (Ballett-)Geschichte. Zum Thema Revolution es sei mehr »Welterfahrung als Choreografie«. Zur minuhat er gleich eine Trilogie gemacht und
tiös komponierten Musik von François
»Mit TRAGÉDIE hat
ging dabei ganz buchstäblich vor. Denn
Caffenne durchlaufen 18 Tänzer eine
Olivier Dubois seinen ganz
»révolution« heißt auf Französisch auch
streng formale Choreografie und steieigenen Sacre du Printemps,
Drehung oder Wendung, und so besteht
gern sich dabei langsam zum bacchanseinen Boléro geschaffen.«
der erste Teil hauptsächlich aus Poletischen Taumel. Ihre Nacktheit ist dabei
LIBÉRATION, PARIS
dance. Mit TRAGÉDIE , dem letzten Teil
zugleich abstrahierend und zutiefst
der Reihe, der beim Festival d’Avignon umjubelt urauf- menschlich. TR AGÉDIE ist pathetisches Bildertheater
geführt wurde, geht Dubois nun aufs Ganze. In drei Sät- und minimalistischer Exzess, erschütternd, auszehrend
und zutiefst berührend: »Ungeheuer ist viel. Doch nichts
ungeheuerer als der Mensch.« (Sophokles, Antigone)
French choreographer Olivier Dubois presents his version of the tragedy of mankind: eighteen dancers perform
extremely formal and physical choreography in three
big movements, starting with marching formations and
building to a communal frenzy. TRAGÉDIE goes from
minimal excess to images of major pathos – simply powerful theatre, physically exhausting as well as extremely touching.
[Mi] 07.08. 20:00, [Do] 08.08. + [Fr] 09.08. 20:30,
90 min Deutschlandpremiere /// k6 36/24/12 Euro
(erm. ab 8 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte)
CHOREOGRAFIE Olivier Dubois KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Cyril Accorsi MUSIK
François Caffenne LICHT Patrick Riou MIT Benjamin Bertrand, Arnaud Boursain, MarieLaure Caradec, Sylvain Decloitre, Marianne Descamps, Virginie Garcia, Karine Girard, Carole
Gomes, Inés Hernández, Isabelle Kürzi, Sébastien Ledig, Filipe Lourenço, Thierry Micouin,
Jorge Moré Calderon, Loren Palmer, Rafael Pardillo, Sébastien Perrault, Sandra Savin
Eine Produktion von COD unterstützt von: Festival d'Avignon, L’Apostrophe
scène nationale de Cergy-Pontoise et du Val d’Oise, La Rose des vents Scène nationale Lille Métropole à Villeneuve d'Ascq, Le CENTQUATRE, Le Théâtre – Scène nationale de
Mâcon, le Monaco Dance Forum / les Ballets de Monte Carlo, Malandain Ballet / Biarritz
– Centre chorégraphique national d'Aquitaine et de Pyrénées Atlantiques, La
communauté d'agglomération de Saint-Quentin-en-Yvelines – Le Prisme.
GASTSPIELFÖRDERUNG Referat Internationaler Kulturaustausch der
Kulturbehörde der Freien und Hansestadt
Hamburg, INSTITUT FRANÇAIS DEUTSCHLAND – Bureau du Théâtre et de la Danse.
5
woche 1 K6 Musik
Performance
Foto: Mustermann
Foto: Mustermann
Foto: Andrew Kesin
Foto: Tom Haller
Yoko Ono & Thurston Moor e An evening of musical improvisation and film
USA
Zwei der wichtigsten Avantgarde-Protagonisten treffen
aufeinander zu einer wilden Kollision aus Songs, Poesie,
Free-Rock und glossolalischer Ekstase: Yoko Ono, gerade
80 geworden, hat die Entwicklung von Performance und
Konzeptkunst geprägt und einen anti-elitären Kunstbegriff mit gesellschaftspolitischem Bewusstsein durchge-
setzt. Trotz ihrer kulturgeschichtlichen Schlüsselposition
(dokumentiert auch durch die 2013 eröffnete Retrospektive HALF-A-WIND SHOW) ist Yoko Ono bis heute eine
Künstlerin des Jetzt geblieben: 2013 erreichte ihre Single »Hold Me« Platz 1 der US Dance Charts, als Kuratorin
ist sie für das Londoner Meltdown Festival verantwortlich,
und derzeit arbeitet sie an einem neuen Plastic Ono Band
Album. Von John Cage bis zu den Pet Shop Boys ist Ono
diverse künstlerische Partnerschaften eingegangen, was
auch für ihren langjährigen Mitstreiter Thurston Moore
gilt: Er gründete 1980 die Band Sonic Youth, arbeitete mit
unterschiedlichsten Künstlern wie Merce Cunningham,
Gus Van Sant oder Lydia Lunch (die am 22.8. beim Sommerfestival auftritt), betreibt das Label Ecstatic Peace!,
gibt das Poesie-Magazin »Flowers & Cream« heraus und
tourt aktuell auch mit seiner Band Chelsea Light Moving.
[Sa] 10.08. 21:00 /// k6 bestuhlt, 34 Euro (erm. 22
Euro: begrenztes Kontingent!)
7
woche 1 K6 Musik
Moderat II-Tour 2013 / Support: ANSTAM
Berlin
Der Zusammenschluss von Apparat und Modeselektor zur
Supergroup Moderat war ein Glücksfall für die elektro­
nische Musik: Mit dem ersten Album brachten die Berli­
ner 2009 neuen Schwung in alten Techno und schufen ein
Hybrid aus Clubmusik und elektronischem Pop. Moderat
war die optimistische Antwort auf die schlechte Laune
von Radiohead und inszenierte Musik live mit Hilfe der
Video-Designer Pfadfinderei als geschmackssichere Show
für anspruchsvolle Enthusiasten. Am 2. August erscheint
das neue Moderat-Album II auf Monkeytown Records,
das in sechsmonatiger Studio-Arbeit entstanden ist. Es
zeigt, dass durch gegenseitige Befruchtung Aufregendes
entstehen kann: Die Beat-Euphoriker Gernot Bronsert
und Sebastian Szary (Modeselektor) und das Melodientrüffelschwein Sascha Ring (der mit Apparat in jüngster
Zeit zweimal auf Kampnagel zu Gast war) entwerfen als
Moderat elektronische Musik für das 21. Jahrhundert –
live erneut in große Szene gesetzt von der Pfadfinderei.
[So] 11.08. 21:00 /// k6 teilbestuhlt Präsentiert von
VVK 24 Euro / AK 27 Euro
9
woche 1 K2 Theater
Musik
Foto: Mustermann
Foto: Mustermann
Foto: Tom Stromberg
Jan Plewka / Tom Stromber g / » Sound Of Silence« –
Die Schwarz-Rote Heilsarm ee Jan Plewka singt Simon&Garfunkel
Hamburg/Berlin
Kaum eine Band hat eine unschärfere Stellung in der
Popgeschichte als Simon&Garfunkel: Die ehemalige
Schüler-Band (Tom&Jerry) trennte sich 1970 nach fünf
Alben, auf denen sie musikalische Trostpflaster für das
politisch erschütterte Amerika geliefert hatte. Mit tiefer Innerlichkeit setzte sie auf Ruhe in unruhigen Zeiten und lieferte doch auch schwammige Protest-Metaphern. Jan Plewka, Frontmann der Popband Selig und
kein Kind von Kitsch, sondern von feinnerviger Gitar-
renmusik, interpretiert nun die Realitätsflucht-Songs des
berühmten Männerduos in Zeiten der Retromanie von
Popmusik: SOUND OF SILENCE ist ein Musiktheaterabend mit Songs aus dem kollektiven Musikgedächtnis
und entsteht gemeinsam mit dem Team von Plewkas RioReiser-Abend. Dieser wurde europaweit über 150 Mal
gespielt und gehört damit zu den erfolgreichsten Produktionen des Hamburger Schauspielhauses unter der Intendanz des Theaterplayers Tom Stromberg, der zuletzt das
»White Album« der Beatles inszenierte und nun mit der
Uraufführung des Simon&Garfunkel-Abends zurück
nach Hamburg kommt.
from pop music’s collective memory, investigating the
pacifying effect of pop history’s strangest duo.
[Mi] 07.08. + [Fr] 09.08. – [So] 11.08. 20:00, ca 90
min Uraufführung /// k2 22 Euro (erm. 12 Euro, 50%
After the huge success of their Rio Reiser show Jan Plewerm. mit Festivalkarte)
ka, singer of the German pop band Selig, and theatre
mastermind Tom Stromberg are now presenting a new Gesang Jan Plewka Band Lieven Brunckhorst (Klavier, Akkordeon, Saxophon), Marco
Schmedtje (Gitarre), Martin Engelbach (Schlagzeug), Dirk Ritz (Bass) Regie und Bühne
production inspired by Simon&Garfunkel. SOUND OF Tom Stromberg Kostüme Victoria Behr Koproduktion Internationales Sommerfestival Hamburg und Ruhrfestspiele Recklinghausen in Zusammenarbeit mit Hauptmann
SILENCE is an evening of musical theatre with songs Entertainment Hamburg; mit Unterstützung von StädteRegion Aachen.
11
woche 1 P1 Tanz
Musik Bildende Kunst
Foto: Monika Grzymala
Jeremy Wade / XIU XIU / Moni ka Grzymala DARK MATERIAL
Deutschland / USA
Mit DARK MATERIAL präsentiert und produziert das die polnisch-deutsche Monika Grzymala baut mit KlebeSommerfestival eine Uraufführung, bei der Bildende band explosive Raumzeichnungen und fragile PapierarbeiKunst, Musik und Choreografie zu einem dichten Kon- ten, die zeitgleich zum Sommerfestival in der Hamburger
zentrat verschmelzen: Der amerikaniKunsthalle gezeigt werden. Gemeinsam
»CAT! I WISH YOU WERE
sche Choreograf Jeremy Wade hat in
arbeiten die drei an einer Performance,
BIG ENOUGH TO GIVE ME HUGS!
den letzten Jahren den tänzerischen
die an brutaler Zerbrechlichkeit kaum
WOULD YOU JUST KILL ME?«
Ausdruck körperlicher Extremzustänzu überbieten sein wird. Mit Bewegung,
Jamie Stewart, »Onliest«
de bis zur Perfektion gemeistert, Jamie
Musik und schwarzem Tape zeichnen
Stewart produziert mit seiner Band XIU XIU verstören- sie Diagramme des Unbewussten in den Raum, gehen
de, melancholische Indie/Avantgarde-Miniaturen und Kraftlinien und Spannungen zwischen Körpern nach und
inszenieren gemeinsam ein »gothic ballet« über menschliche An- und Abhängigkeiten, Nähe und Distanz sowie
die Ausdauer, mit der man sich dem Objekt der Begierde
zuwendet, auch wenn es weh tut. Bis zum 25.08. läuft
Monika Grzymalas Ausstellung »Mono Meros« in
der Hamburger Kunsthalle.
Master of the physical extreme, Jeremy Wade meets
melancholic indie guru, XIU XIU meets exploding tape
sculptor, Monika Grzymala. The International Summer
Festival commissioned this collaboration between three
exceptional artists dealing with the emotional grotesque
of human relationships.
[Do] 08.08. – [So] 11.08. 19:00, ca 80 min Uraufführung /// P1 18 Euro (erm. 10 Euro, 50% erm. mit
Festivalkarte)
CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Jeremy Wade KO-CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Maria F. Scaroni MUSIK Jamie Stewart, Shayna Dunkelmann BÜHNE Monika
Grzymala PRODUKTION Internationales Sommerfestival Hamburg in Koproduktion mit
Donaufestival Krems. Gefördert von:
im Rahmen der Reihe
Performing Music.
13
Performance K1
The
Real
World
A Popular Academy
Foto: Enrique Escorza
Theoretische Reflexion ist für das Sommerfestival gleichwertig mit der künstlerischen Produktion. Daher wird es
in jeder der drei Wochen eine seminar-ähnliche Situation
geben. Künstler, Theoretiker und Zuschauer kommen ins
Gespräch über gesellschaftliche und politische Realitäten,
sowie über die Möglichkeiten der Kunst, Realität darzustellen, bzw. in Darstellungsweisen die Komplexität der
Realität überhaupt erst begreifbar zu machen.
Juan Domínguez Characters arriving
Spanien
Juan Domínguez ist Performer, Choreograf, Kurator und
Theateraustrickser. Der in Berlin lebende Spanier entwickelt seit 1992 Arbeiten, die Humor, Theorie und andere
Lebensbereiche miteinander verbinden und die Grenzen
zwischen Realität und Fiktion konsequent ignorieren. In
CHARACTERS ARRIVING kommen drei schlecht verkleidete Charaktere auf die leere Bühne und entledigen sich
ihrer Outfits, um als reale Personen vors Publikum zu treten. Doch ihre eigenen Charaktere entpuppen sich als ebenso zusammengesetzt aus Klischees und Repräsentationsmustern. Was nun beginnt, ist eine Reise in die Untiefen
des Humors: Mit Witzen, Bühnen-Nummern und Geschichten versuchen die drei von sich abzulenken und in gutem
Licht dazustehen. CHARACTERS ARRIVING ist Entertainment-Avantgarde für Performance-Fans und solche, die
das nie werden wollten. Dieses Stück ist der Beginn einer
längerfristigen Zusammenarbeit des Sommerfestivals mit
Domínguez, der in der zweiten Festival-Woche auch seine
Bühnen-Serie CLEAN ROOM zeigen wird (siehe S. 28).
Performer, choreographer, curator and witty theatre
director Juan Domínguez presents a journey into the
sources of humour: Three characters in cheap costumes
arrive in front of the audience to get rid of their outfits
and reveal their real characters, which are as constructed, wired and defined by rules of representation as the
fictional ones. Another work by Domínguez will be presented in week 2 of the festival (p.28).
[Do] 08.08. + [Fr] 09.08. 22:30, 55 min, Deutsch­landpremiere /// k1 12 Euro (erm. 8 Euro, 50% erm.
mit Festivalkarte) Englisch mit spanischem Akzent
KONZEPT, PERFORMANCE, PRODUKTION Juan Domínguez, Rafael Lamata und Jaime
Vallaure. Eine Koproduktion mit dem Festival BAD, Bilbao, unterstützt von den Teatros
del Canal, Madrid.
woche 1 K4 Theorie
woche 1
12
senschaften die Ereignisse im und um das Festival herum
protokollieren. Die Ergebnisse dieses Seminars werden im
spekulativen Dorf des Festival-Avant-Gartens präsentiert.
Theory is a crucial part of the International Summer Festival. Each week artists, theorists and the audience enter
into discussions in seminar-like formats. For the opening
weekend THE REAL WORLD ACADEMY will discuss languages and concepts of contemporary realisms in art, litNach der REAL WORLD ACADEMY werden in der 2. erature, politics and popular culture. The English-speakWoche Chto Delat? mit einer Gruppe von Studierenden ing academy is open to the public.
in Seminar-Proben das Lehrstück THE DIALECTICS OF
09.08.
SUBLIME entwickeln und aufführen (S.27), und in der 3.
11:00–12:30 A Speculative Reality
Woche eröffnen deufert&plischke das ENTROPISCHE INVortrag von Graham Harman (Philosoph, American UniSTITUT HAMBURG (S.44).
versity in Cairo).
Kunst hat sich seit jeher mit Realität auseinandersetzen
14:00–15:30 Poetics of the Real
müssen. Doch das Verhältnis von Kunst und Realität hat
Paneldiskussion mit Armen Avanessian (Literaturwissensich im 20. Jahrhundert grundlegend neu justiert. In der
schaftler, Freie Universität Berlin) und N.N.
Einbeziehung nicht-künstlerischer Materialien und subkultureller Realitäten und in der Ausweitung aufs Doku- 16:00–17:30 The Mode of the Documentary
mentarische hat sich die Kunst seit den 1960er Jahren Paneldiskussion mit Rabih Mroué (Regisseur/Künstder Realität in einem bisher ungekannten Maße geöffnet, ler, Beirut), Margarita Tsomou (Autorin und Performewie auch gleichzeitig die Realität sich als künstliche und rin, Hamburg/Berlin) und Dmitry Vilensky (Chto Delat?,
künstlerische erwiesen hat. Performance-Kunst und Pop St. Petersburg)
spielten dabei sowohl in ihren getrennten Entwicklungen
10.08.
als auch in ihren Überschneidungen eine zentrale Rolle.
11:00–12:30 Wild Realities: The Weird, the Wild
In der populären Akademie THE REAL WORLD versam- and the Undercommons
meln sich am Eröffnungswochenende Theoretiker, Jour- Vortrag von Judith Jack Halberstam (Queer-Theoretikerin,
nalisten und Künstler unseres Festivals an einem großen University of Southern California, Los Angeles)
Küchentisch zu einem Gespräch über Sprachen und Kon14:00–15:30 Art-Pop and Pop-Art
zepte eines zeitgenössisches Realismus in Kunst, Literatur,
Paneldiskussion mit Kerstin Stakemeier (KunsthistorikePolitik und Populärkultur. Es geht dabei um Fragen wie:
rin, Akademie der Bildenden Künste München) und Jan
Was bedeutet es heute, realistisch zu sein? Wie lassen sich
Kedves (Journalist, frieze d/e)
die Undenkbarkeiten, Unvorhersehbarkeiten und Unverständlichkeiten der Realität begreifbar machen? Welche 16:00–17:30 TV Realness
Rollen spielen Kunst, Medien und Populärkultur in der Paneldiskussion mit Juan Domínguez (Performer/ChoreoWahrnehmung und Produktion von Realität? Hat sich graf, Madrid/Berlin), Christian Jankowski (Künstler, Ber»Fiktion« überlebt? Die englisch-sprachige Akademie ist lin, angefragt) und N.N. (Fernsehwissenschaftler).
offen für Zuhörer und entsteht in Kooperation mit der
[Fr] 09.08. – [Sa] 10.08. 11:00–17:30 /// k4 Ein­tritt
Körber-Stiftung.
frei (Anmeldung erforderlich an der Kampnagel-Kasse
Parallel zur Akademie wird der Hamburger Journalist oder per Email an [email protected])
und Musikspezialist Christoph Twickel mit einer Gruppe
von Studierenden der Theater-, Kunst- und Kulturwis- IN KOOPERATION MITrt
Kampnagel Vorschau
2013 / 14
Musik Kmh
woche 1
14
15
Spielzeiteröffnung
25. September 2013
Bruno Beltrão & Grupo de Rua: CRACKz
Keith Hennessy / Circo Zero Performance: TURBULENCE
(A DANCE ABOUT THE ECONOMY)
Young Jean Lee: UNTITLED FEMINIST SHOW
.VERNETZT# DAS ZUKUNFTSCAMP in Kooperation mit
der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Überjazz Festival
25.+26. Oktober 2013
u.a. mit THUNDERCAT, VIJAY IYER TRIO, HAUSCHKA &
NIK BÄRTSCH, YUN SUN NAH, SOUL REBELS
NORDWIND FESTIVAL
05. – 14. Dezember 2013
Tamikrest
Sidi Larbi Cherkaoui
23. – 26. Januar 2014
Mali
Tamikrest stammen aus der Wüste Malis. Die Bandmitglieder sind allesamt Mitglieder der Tuareg, eines nomadischen Volks, das in Nordafrika immer wieder Anfeindungen ausgesetzt war. In der Folge kam es zu bewaffneten
Auseinandersetzungen, die im letzten Jahr in der Erklärung eines unabhängigen Staates im Nordosten Malis gipfelten. Tamikrest gehören jedoch einer anderen TuaregGenealogie an, die statt mit Gewehren zu kämpfen, mit
Gitarren spielt. Wie ihre Freunde Tinariwen praktizieren
sie Diplomatie durch Musik und verbreiten die Stimme
der Tuareg als Protestsongs. Jegliche Lagerfeuerromantik
wird dabei vermieden, denn Tamikrest beamen den Blues
in seine nordafrikanische Heimat zurück und unterlegen
ihn mit einem psychedelisch-meditativen Bass- und Trommelfundament. Ein guter Start für das Sommerfestival.
[Mi] 07.08. 22:00 /// kmh VVK 16 Euro / AK 18 Euro
(50% erm. mit Festivalkarte)
GROWING (Working Title)
Tanzplattform Deutschland
27. Februar – 02. MÄrz 2014
17
Musik Kmh
woche 1 Kmh Performance
woche 1
16
Foto: Rick Bahto
Musik
Foto: Andreas Preysing
Julia Holter Ekstasis 2013
USA
Das California Institute of the Arts in LA ist eine berüch- Durchbruch. Mit souveräner Leichtigkeit bewegt sie sich
tigte Anti-Pop-Schule: Neben den postmodernen Eigen- zwischen den Zeiten, 80er Synthie-Sounds und Vocobrötlern John Maus und Ariel Pink hat hier auch Julia der-Effekte treffen auf Cembalo und Harmonium-DroHolter Komposition studiert. Die 28-jähnes. Hinter den teilweise wunderschönen
»Man wird im Moment kaum
rige Amerikanerin hat 2011 mit ihrem
Oberflächen erschließen sich detaillierte
jemand anderen finden, der
Debut-Album »Tragedy« ein Euripidesund unerwartete Sound-Architekturen,
so wagemutig, verletzlich und
Drama vertont, das nach Träumen im
die immer wieder ekstatisch aufscheinen.
schön musiziert.«
Wachzustand klang. In ihrem WohnLive wird Julia Holter mit einer fünfköpJens Balzer / Berliner Zeitung
zimmer schichtete sie Synthesizer, Field
figen Band auch Songs aus ihrem neuen,
Recordings, spröden Gesang und Beats zu einem dich- für Herbst geplanten Album spielen.
ten Soundgewebe zusammen, das direkt an die Arbeit
von Laurie Anderson anschloss. Mit ihrem neuen Album [Fr] 09.08. 22:00 /// kmh VVK 14 Euro / AK 16 Euro
»Ekstasis« schaffte Holter nun ihren internationalen (50% erm. mit Festivalkarte)
KICK-ASS-QUEEREEOKÉ
Entdecke die Diva in dir! Schnaps lockert die Zunge, Glitzer schmückt das Outfit und los geht’s mit KICK-ASS QUEEREEOKÉ! Whitney, Amy und Donna haben vorgemacht, dass alkoholisiert laut zu singen die Seele von
lästiger Normalität befreit und auch sonst sehr viel Spaß
macht. Danny Banany und Missy Lopes haben diese Lektion gelernt, und nun ist der Rest der Menschheit dran.
KICK-ASS - QUEEREEOKÉ ist nicht bloß Karaoke; es ist
eine Lebenseinstellung, die auch in der Kampnagel-Spielzeit regelmäßig läuft. It’s the end of the world, so free your
Hamburg
own personal Jesus! Der nicht ganz normale Wahnsinn
mit Performance, Streetart und wiedergefundenem Sinn
des Lebens. Danny und Missy zeigen, dass Party vom Mitmachen lebt und jeder alles geben sollte. Nach dem Yoko
Ono Konzert kann sich hier jeder selbst die Seele aus dem
Leib singen. »Open your box« und »Kiss Kiss Kiss« diese
»Beautiful Boys« (und Girls natürlich auch). »Sleepless
Night«!
[Sa] 10.08. 23:00 /// kmh pay as much as you can
19
woche 2 K6 Musik
Foto: Augustin Rebetez
Sophie Hunger
»Auf die Berge zu steigen ist eine innere Haltung,« sagte
Sophie Hunger kürzlich in einem Interview. Den Impuls,
die Täler zu verlassen und nach oben zu kommen, hat sie
inzwischen in die musikalische Tat umgesetzt. Sophie
Hunger ist mit 30 Jahren die erfolgreichste Schweizer
Musikerin und füllt weltweit große Konzertsäle. Auf bis-
The Danger
Of Light-Tour 2013
Schweiz
her vier Alben hat sie einen generations- und genreübergreifenden Stil entwickelt, der Pop als komplexes Spiel
mit melancholischem Unterton definiert und Aufbruchsstimmung vom Jazz bis zum Indie-Folk ausgelöst hat. Die
Diplomatentochter und Fußballspielerin Hunger spielt
drei Instrumente in ihrer Multi-Instrumentalisten-Band
und singt in vier Sprachen Lebenslyrik für emanzipierte
Bob Dylan-Freunde. Auf dem neuen Album »The Danger
Of Light« imaginiert sie Texte für Freiheitsstatuen und
Amokläufer, spannt einen dynamischen Bogen von implodierendem Kammerpop bis zu Radiohits und sorgt mit
Gastmusikern wie Red Hot Chili Peppers-Gitarrist Josh
Klinghoffer für weitere Farben. Dass Sophie Hunger ihr
Album live eingespielt hat ist konsequent: Ihre Konzerte
sind bekannt für eine unmittelbare Intensität.
[Mo] 12.08. 2o:00 /// k6, teilbestuhlt, VVK 26 Euro /
AK 29 Euro
21
woche 2 K6 Tanz
Musik
Foto: Ravi Deepres
Wayne McGregor|Random Dance FAR
Großbritannien
Wayne McGregor hat im Rennen um den Stein der Bal- Popmusikern und lässt sich von Wissenschaftsgeschichlett-Weisen derzeit die Führungsposition inne. Unabläs- te, alter Musik und neuester Technologie inspirieren. Für
sig sucht und meistert der britische Chodas Sommerfestival kommt er nun zum
»He’s doing some
reograf neue Herausforderungen. Durch
ersten Mal nach Hamburg. In FAR haben
of the most exciting work in
John Travolta zum Tanzen inspiriert, ist er
McGregor und seine zehn Tänzer ausgeballet on the planet.«
mittlerweile Hauschoreograf des Londoner
hend von der europäischen Aufklärung zu
New York Times
Royal Ballet, kreiert Werke für das Pariden Schattenseiten des Fortschritts gefunser Opernballett und das New York City Ballet, wie auch den. Zum gewaltigen Soundtrack von Ben Frost und einer
für Harry-Potter-Filme und Musikvideos von Radiohead. Lichtinstallation von rAndom international zeigen sie die
McGregor arbeitet mit Kognitionswissenschaftlern und körperlichen Verunsicherungen einer neuen Wissenswelt.
McGregor verrenkt dazu das klassische Ballettvokabular [Do] 15.08. + [Fr] 16.08. 20:00, [Sa] 17.08. + [So]
zu instabilen, grotesken Figuren und verhilft mit seiner 18.08. 21:00, 60 min /// k6 36/24/12 Euro (ab 8 Euro,
virtuosen Überschreitung der alten Form zu neuer Kraft. 50% erm. mit Festivalkarte)
In FAR, Wayne McGregor and his ten dancers have investigated the era of enlightenment to find the dark sides of
human progress. Performing to a score by acclaimed
composer Ben Frost and a light installation by rAndom
international, they show the physical uncertainties of a
new world of knowledge.
KONZEPT UND LEITUNG Wayne McGregor TÄNZER Catarina Carvalho, Travis ClausenKnight, Davide Di Pretoro, Michael-John Harper, Louis McMiller, Daniela Neugebauer, Anna
Nowak, Benjamin Ord, Fukiko Takase, Jessica Wright MUSIK Ben Frost BÜHNE rAndom
International KOSTÜM Moritz Junge LICHT Lucy Carter PRODUKTION Wayne McGregor |
Random Dance, Sadler’s Wells, London, UK und Peak Performances @ Montclair State University, Montclair, USA, unterstützt von der Association of Performing Arts Presenters Creative
Campus Innovations Grant Program, funded by the Doris Duke Charitable Foundation, Maison de la Danse, Lyon, FR; Fondazione I Teatri, Reggio Emilia, IT; Belgrade Dance Festival,
Belgrade, SE; Belfast Festival, Belfast, UK; Brighton Dome and Festival Ltd, Brighton, UK;
Laban Theatre, London, UK und DanceEast, Ipswich, UK.
Das Hamburg-Gastspiel wird gefördert von:
Claus G. und Annegret Budelmann
23
woche 2 K2 Tanz
Musik Bildende Kunst
Foto: Gisèle Vienne
Gisèle Vienne / KTL
Die Französin Gisèle Vienne vereint auf der Bühne verschiedene Kunstformen zu cineastischen Theater-Überwältigungen. In aufwendigen Bühnenbildern zitiert die
36-Jährige romantische Bildwelten mit ihrer Ambivalenz
aus erhabener Schönheit und verborgenem Schrecken (auf
Kampnagel zuletzt 2011 mit THIS IS HOW YOU WILL
DISAPPEAR). Wesentlicher Bestandteil dieser synästhetischen Theatertrips ist die Live-Musik von Peter Rehberg
und Stephen O’Malley, der mit seiner Band Sunn O))) als
Drone-Doom-Musiker weltweit bekannt ist. Inhaltlich
untersucht Gisèle Vienne die faszinierend-schrecklichen
[Stephen O’Malley
& Peter Rehberg]
Schattenseiten des Lebens und arbeitet dafür seit Jahren
mit dem amerikanischen Autor Dennis Cooper zusammen, der auch den Text zu THE PYRE schreibt. Diesen
erhalten die Zuschauer zum Lesen nach dem Ende der
Inszenierung, in der zwei stumme Protagonisten in einem
beeindruckenden Licht-Tunnel aus tausenden LED -Lichtern eine suggestive Bildkraft mit mythischen Dimensionen entfalten.
Gisèle Vienne creates overwhelming theatrescapes with
movement, scenery, text and music. For THE PYRE she is
/ Dennis Cooper The Pyre
Frankreich / USA
collaborating once again with musicians Peter Rehberg
and Stephen O’Malley (of Sunn O)))) as well as author
Dennis Cooper. The two protagonists of this performance
silently act out the libretto that the audience only receives
after watching this performance full of sublime beauty
and subtle horror.
[Mi] 14.08. – [Fr] 16.08. 21:00, ca 75 min Deutschlandpremiere /// k2 24/12 Euro (erm. 10/8 Euro,
50% erm. mit Festivalkarte)
KONZEPT, REGIE, CHOREOGRAFIE, SZENOGRAPHIE Gisèle Vienne LIVE MUSIK KTL (Stephen O’Malley & Peter Rehberg) TEXT Dennis Cooper LICHT Patrick Riou
KOSTÜME José Enrique Ona Selfa VIDEO Robin Kobrynski mit Patrick Riou & Gisèle
Vienne LED KONZEPTION Designgroup Professional GmbH LED Lightdesign Producer
WEITERE BÜHNENELEMENTE Espace et Cie VON UND MIT Anja Röttgerkamp und
Léon Rubbens PRODUKTION DACM KOPRODUKTION Internationales Sommerfestival
Hamburg / Opéra de Lille / Le Parvis, Scène National de Tarbes / Centre Pompidou Paris,
Les Spectacles Vivants / IRCAM / La Comédie de Caen / Bonlieu Scène nationale Annecy /
La Bâtie – Festival de Genève in the frame of PACT / Arts 276 Automne en Normandie /
Scène nationale d’Evreux / Centre de Développement Chorégraphique Toulouse / Centre
Dramatique National Orléans / Centre Chorégraphique National Orléans / Le Maillon,
théâtre de Strasbourg / Pôle Sud Strasbourg / Malta Festival Poznan / Holland Festival /
Künstlerhaus Mousonturm / Next Festival Lille-Kortrijk-Tournai & Valenciennes / BIT
Teatergarasjen Bergen / IDEOLOGIC ORGAN / Designgroup Professional GmbH MIT
UNTERSTÜTZUNG VON Festival Actoral / DICRéAM / ministère de la Culture et de la
Communication / The Swedish Arts Council. Im Rahmen von Transfabrik IN
ZUSAMMENARBEIT MIT kunstencentrum BUDA, Kortrijk
Gefördert von:
25
woche 2 K1 Musiktheater
Collage: Andrew Ondrejcak
BOX – baroque orchestrati on X /
Andrew Ondrejcak / Shara Worden You Us We All
Belgien / USA
YOU US WE ALL ist eine Pop-Oper für Barock-Ensem- ble auf Kampnagel hat Worden mit Künstlern wie Laurie
ble, in der vier allegorische Figuren (Liebe, Hoffnung, Zeit, Anderson, Sufjan Stevens oder Matthew Barney zusamTod) durch die Gegenwart streifen, und die von den englischen Court Masque-Spektakeln des 17. Jh. inspiriert ist.
Das Stück entsteht durch die Zusammenarbeit von drei
herausragenden Künstlern: Die amerikanische Musikerin
und Komponistin Shara Worden hat mit ihrem Projekt My
Brightest Diamond die Popmusik mit hinreißend-komplexen Songs verbessert. Neben Auftritten im Lincoln Center,
dem Sydney Opera House oder 2012 mit Kammerensem-
mengearbeitet und mit Andrew Ondrejcak Theaterprojekte entwickelt. Ondrejcak hat als Performer mit Marina Abramović im MoMA gearbeitet, als Regisseur diverse
Stücke u.a. am Baryshnikov Arts Center inszeniert und
arbeitet als Produktions-Designer u.a. für die VOGUE .
Der dritte Partner ist das belgische BOX – baroque orchestration X- Ensemble, ein Zusammenschluss von weltweit
bekannten Spezialisten für Alte Musik und genre-offenen
Musikern um den Lautisten Pieter Theuns. Wir verspre- writer Andrew Ondrejcak and Baroque specialists BOX
chen einen visuellen Rausch aus Musik.
ensemble.
[Fr] 16.08. – [So] 18.08. 19:30, ca. 80 min Uraufführung /// k1 22 Euro (erm. 10 Euro, 50% erm. mit Festivalacters Virtue, Love, Hope, Time and Death as they wankarte) in engl. Sprache mit dt. Übertiteln
der aimlessly through modern life. Inspired by Court
Masques and their series of musical scenes, allegori- MUSIK Shara Worden REGIE, TEXT, BÜHNE Andrew Ondrejcak MIT Shara Worden,
Helga Davis, Bernhard Landauer, N.N. und BOX – baroque orchestration X PRODUKTION
cal characters and maximalist Baroque flourishes, the BOX Office VZW, Laura Berman_Next in Koproduktion mit Internationales Sommerfestival
Hamburg, deSingel International Campus for the Arts.
work is a collaboration between Shara Worden (aka Gefördert von:
Im Rahmen der Reihe
My Brightest Diamond), New York stage director and Post Musicals
YOU US WE ALL is a musical allegory following the char-
26
27
Performance
Performance Bildende Kunst P1
woche 2
woche 2 K2 Theorie
Foto: Rabih Mroué
Foto: Marcus Lieberenz / Haus der Kulturen der Welt
Rabih Mroué /
Lina Saneh 33 rounds and a few seconds
Libanon
Rabih Mroué gehört zu den wichtigsten Bildenden Künstlern der Gegenwart, der u.a. bei der jüngsten documenta
mit einer »der klügsten und gewaltigsten« (SZ) Arbeiten
im Fokus stand. Neben Installationen entwickelt Mroué
Performances mit seiner Partnerin Lina Saneh, die sich
mit der Konstruktion von Realität auseinandersetzen
(und auch mehrfach auf Kampnagel zu sehen waren). Das
u.a. beim Festival in Avignon gezeigte Stück 33 ROUNDS
AND A FEW SECONDS ist eine ästhetisch ebenso einfache wie beeindruckende Auseinandersetzung mit den
Auswirkungen der jüngsten arabischen Revolutionen im
Libanon: Ein junger Libanese begeht Selbstmord und
erklärt in einem Abschiedsbrief, seine Gründe seien rein
persönlich, nicht politisch. Über seinen Tod entsteht eine
Diskussion, bei der die ideologischen Gräben, politischsozialen Spaltungen und Hoffnungen einer ganzen Gesellschaft deutlich werden. Mit ihrer semi-dokumentarischen
Arbeit liefern Mroué/Saneh eine brillante Analyse der
Gegenwart und zeigen Geschichte als die Konstruktion
aus Teilen menschlicher Kommunikation.
A young Lebanese man takes his own life and, in a farewell letter, declares that his reasons are personal and
have nothing to do with politics. In their semi-documentary work, acclaimed visual artists Rabih Mroué and Lina
Saneh astutely reconstruct the final moments of a person’s
life through film, sound and set.
[Do] 15.08. + [Fr] 16.08. 19:30, [Sa] 17.08. 19:00, 60
min, Deutschlandpremiere /// p1 12 Euro (erm. 8
Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) in engl. Sprache mit
dt. Übertiteln
Text und Regie Rabih Mroué & Lina Saneh Bühnenbild, Grafik und Animation Samar Maakaroun Kamera Sarmad Louis Casting und Produktion Petra
Serhal Schnitt Najib Zeitouni & Sarmad Louis Koproduktion Kampnagel (Ham-
burg), Ashkal Alwan – the lebanese association for plastic arts (Beirut), La Bâtie – Festival
de Genève, Festival d’Avignon, Festival delle Colline Torinesi (Turin), Kunstenfestivaldesarts
(Brüssel), Malta Festival (Posen), Scène nationale de Petit-Quevilly / Mont-Saint-Aignan
(Rouen), Stage – Helsinki Theatre Festival & Théâtre de l’Agora – Scène Nationale d’Evry et
de l’Essonne, steirischer herbst.
Chto delat?
A Learning Play.
The Dialetics of Sublime
Russland
»Was tun?« heißt übersetzt der Name des russischen Kollektivs aus Künstlern, Kritikern, Philosophen und Autoren. In Ausstellungen von der Kunsthalle Baden Baden bis
zum New Yorker New Museum geht Chto delat? der alten
Frage nach, wie Kunst politisch wirksam sein kann. Dafür
hat die 2003 gegründete Gruppe verschiedene Singspiele
entwickelt, die von Bertolt Brechts Form des Lehrstücks
ausgehen: Populäre Musik, szenische Aktion und gesellschaftliche Allegorik verband Brecht zu einer Theaterform,
die die Zuschauer aktiv einbezieht und zu einer eigenen
Haltung bringen soll. Für das Sommerfestival entwickeln
Chto Delat? das Singspiel THE DIALETICS OF SUBLIME ,
das sich mit dem politischen Erbe der Romantik als revolutionärer Form auseinandersetzt und gleichzeitig eine
Analyse der aktuellen politischen Lage liefert. Das Stück
wird einmalig aufgeführt als Abschluss eines einwöchigen Workshops mit europäischen Studierenden, bei dem
Chto Delat? Theorie und Praxis verbinden. Die Arbeit ist
damit auch die praxisbezogene Weiterführung der REAL
WORLD ACADEMY (siehe S.13), an der auch Mitglieder
von Chto Delat? teilnehmen. 2013 ist die Gruppe außerdem Stipendiat der Philipp Otto Runge Stiftung an der
Hamburger Kunsthalle.
The Russian collective Chto delat? uses the Brechtian form
of the learning play to investigate the potential of German
revolutionary Romanticism for contemporary political
analysis. The performance is the result of a week-long
seminar led by Chto delat? during the Summer Festival,
with participants from different European countries.
[Sa] 17.08. 20:00, 50min, Uraufführung /// k2, 8
Euro (erm. 5 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) in engl.
Sprache
In Kooperation mit der Körber-Stiftung; gefördert im Rahmen von Szenenwechsel,
einem Program der Robert Bosch Stiftung und dem Internationalen Theaterinstitut.
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Foto: Juan Domínguez
Performance Kampnagel-Gelände
woche 2
woche 2 Kmh Musik
Juan Domínguez CLEAN ROOM – Season 1
Spanien
Nach CHARACTERS ARRIVING in der Eröffnungswoche (S. 12) zeigen wir eine weitere Produktion des spanischen Choreografen und humorvollen Avantgardisten
Juan Domínguez: CLEAN ROOM ist eine auf mehrere
Staffeln angelegte Bühnenserie, mit der Domínguez das
Format der Fernsehserie aufs Theater überträgt. Die erste
Staffel besteht aus sechs 45-minütigen Episoden, die aufeinander aufbauen; jeweils zwei werden an einem Abend
gezeigt. Domínguez untersucht, wie sich Fiktion auf die
soziale Konstruktion von Realität auswirkt und überträgt serientypische Elemente wie Charakterentwicklung,
Spannungserzeugung und Zuschauerbindung ebenso clever wie unterhaltsam in das Medium Theater. In der Vermischung aus Realität und Fiktion nimmt der Zuschauer
eine aktive Rolle ein und erlebt actionreiches Entertainment de luxe mit unerwarteten Überraschungen an noch
unerwarteteren Orten.
In CLEAN ROOM, Juan Domínguez translates the TV
series format onto the theatrestage. In six episodes, presented over three evenings, Domínguez blurs reality and
fiction and creates a clever and surprising show in even
more surprising locations.
[Mi] 14.08. + [Fr] 16.08. + [So] 18.08. 19:30, jew. 90
min /// Kampnagel-Gelände, Treffpunkt Eingang
K3, 3-Tagesticket 30 Euro (erm. 15 Euro, 50% erm. mit
Festivalkarte) in engl. Sprache
KONZEPT Und REGIE Juan Domínguez, in Zusammenarbeit mit María Jerez, Sara
Manente, Alice Chauchat PRODUKTIONSLEITUNG Christian Modersbach KOSTÜME
www.potipoti.com WEBDESIGNER Thomas Lobjoie PRODUKTION Juan Domínguez, in
Koproduktion mit Hauptstadtkulturfonds Berlin, BUDA Arts Centre Kortrijk, gefördert von
Tanz im August und sommer.bar (2011). Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das
NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Tanz aus Mitteln
des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder. Mit freundlicher Unterstützung von:
Camera SUPPORT: LOVESONGS
Berlin
Camera sind eine Berliner Krautrock-Guerilla, die mit
weiß um die psychedelische Wirkung dieser improvisier-
improvisierten Konzerten im öffentlichen Raum angenehm
ten Energie-Entladung. Am gleichen Abend werden Came-
auffällig geworden sind. In der Folge spielten sie mit den
ra übrigens als Überraschungseinlage in einem Stück beim
Krautrock-Originalen Michael Rother und Dieter Moebi- Sommerfestival mitspielen, Theater vorher lohnt sich dopus, und veröffentlichten 2012 ihr Debut-Album beim Ham- pelt. Als Support spielt das Hambuger Trio Lovesongs repeburger Label Bureau B. Der Musikexpress vergab für diese
titive Kratzmusik mit synthetischer Intensität.
»aufregende Reise durch spacige Sounds« die Höchstpunktzahl, und wer das Trio vor einigen Monaten im Golden Pudel
[Mi] 14.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 15 Euro
Club oder vergangenes Jahr auf Kampnagel live gesehen hat, (50% erm. mit Festivalkarte)
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Musik Kmh
woche 2
woche 2 Kmh Theorie
Performance Musik
Foto: Carolin Saage
Foto: Alexander Fanslau
Raz Ohara Acoustic Set
Berlin
2001 erschien mit »The Last Legend« ein Album, das vielleicht zu den größten leisen Song-Kunstwerken der vergangenen 20 Jahre gehört. Raz Ohara, ein dänischer Schweizer aus Berlin, sang mit der fundamentalen Leichtigkeit
eines Nick Drake zu minimalem Gitarrenpicking mit subtilen Elektronik-Einsprengseln. Es folgten Kooperationen
mit Elektronik-Musikern wie Apparat (siehe S. 6) und zwei
Alben mit seinem Odd Orchestra, auf denen Raz Ohara
seine wabernden Songs um Instrumente und Club-Beats
erweiterte. Dabei zeigte er sich immer wieder als genialer Melodien-Erfinder, der das Besondere mit dem Ein-
gängigen verbindet und dessen Innerlichkeit immer auf
die Suche nach etwas außerhalb zielt. 2013 schließt Raz
Ohara an »The Last Legend« an und hat Songs für ein
neues Album fertig gestellt, die aus der Reduktion aufs
Wesentliche eine selten gehörte Größe entwickeln, und
die er nun live (im Duo und mit Piano, Gitarre und Bassklarinette) aufführen wird.
Dr. Reyhan BITCHSM-Seminar – Lecktion I
Şahin aka Lady Bitch Ray
Bremen / Hamburg
Auf die Bitchsm-Theorie folgt die Praxis: Mit dem welt- Şahin in ihrer Kunst als »Bitch«? Dies sind u.a. Kernpunk-
weit ersten »BITCHSM-Seminar« bietet Dr. Reyhan Şahin
te dieses außergewöhnlichen, einstündigen Seminars, das
aka Lady Bitch Ray praktische Einblicke in das im Oktober
wissenschaftliche, performative und musikalische Elemente
2012 veröffentlichte Werk: »Bitchsm – Emanzipation, Integ- beinhaltet und einen Meilenstein in den Neofeminismus von
ration, Masturbation.« Wie könnte die Praxis einer selbstbe- Lady Bitch Ray setzt. Peace. Und Pussy Deluxe.
[Do] 15.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 14 Euro
(50% erm. mit Festivalkarte)
stimmten »Bitch« aussehen? Welchen patriarchischen Struk-
Mit freundlicher Unterstützung von:
sich die Wissenschaftlerin, Musikerin und Autorin Reyhan
turen sind Frauen heutzutage ausgesetzt? Warum betitelt
[Fr] 16.08. 22:00 /// kmh VVK 14 Euro / AK 16 Euro
(50% erm. mit Festivalkarte)
FLY PIECE
Fly.
Yoko Ono, 1963 summer
34
35
Musik kmh
woche 2
woche 2 Laeiszhalle Musik
Foto: Ben Wilkerton Tousley
Foto: David Bergé
DM Stith
Junge Symphoniker
Hamburg / MatthiasOrchester
von­
Hartz / Jan Dvorak karaoke
Hamburg
USA
Jorge Luis Borges schrieb über Kafka, einige Schriftsteller hätten die Kraft, ihre eigenen Vorläufer zu erzeugen.
Das gilt auch für David Michael Stith, der mit seinem
ersten und bisher einzigen Album »Heavy Ghost« ein so
überzeugendes Debut vorgelegt hat, dass vieles davor
verblasst. Im Kern von DM Stiths Wachtraum-Songs
steckt ein Folksänger, der umgeben wird von einem Geisterwald aus musikalischen Schichten: Der 33-jährige
Amerikaner singt brüchig und klar zu gezupften Gitarren
und dunklen Orchester-Instrumenten, die sich mit seiner Stimme zu berauschenden Melodien verbinden. Hier
betreibt ein gefallener, schwerer Geist musikalischen
Exorzismus zur endlosen Freude der Hörer. Erschienen
ist »Heavy Ghost« auf Asthmatic Kitty Records von Sufjan Stevens, für den DM Stith die letzte Tour eröffnet
hat, und der auch Shara Wordens Popjuwelen-Projekt
My Brightest Diamond veröffentlicht. Mit ihr hat Stith
eine jahrelange künstlerische Partnerschaft, und sein
exklusives Deutschland-Konzert findet im Anschluss an
die Uraufführung von Wordens Musiktheaterabend YOU
US WE ALL (S. 24) statt.
[Sa] 17.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 15 Euro
(50% erm. mit Festivalkarte)
»Sinfonieorchester goes Popsong-Karaoke und sorgt für
Masseneuphorie.« Das Erfolgsformat, das der ehemalige Sommerfestival-Leiter Matthias von Hartz entwickelte, mehrfach auf Kampnagel zeigte und moderiert, wird
mit und in der Laeiszhalle auf das nächste Level gehoben.
Das Prinzip bleibt einfach: Ein Sinfonieorchester hat Popsongs geprobt, über die Leinwand läuft der Text, einer hat
ein Mikrofon in der Hand und im Saal gibt’s das schönste Gemeinschaftserlebnis seit langem. Von Frank Sinatra bis Deichkind: einmal zwischen den Streichern, Pauken und Bäsern der Jungen Symphoniker auf der Bühne
zu stehen und hemmungslos aus voller Kehle singen zu
dürfen – eine Mischung aus Popkonzert, Party und politischer Bewegung. Wie hieß es doch auf dem vergilbten
Poster einer Hamburger Bar: »Wir glauben, dass gesellschaftliche Veränderung mit Singen im Chor beginnt!«
Vielleicht. In jedem Fall garantieren wir Masseneuphorie.
[Sa] 17.08. 20:00 /// Laeiszhalle 24/18/12 Euro (50%
erm. mit Festivalkarte)
KONZEPT & REGIE Matthias von Hartz DIRIGENT Jan Dvorak ORCHESTER Junge
Symphoniker Hamburg CHOR HAW Hamburg ARRANGEMENTS Lukas Lanzendörfer,
Roman Vinuesa ORCHESTERMANAGEMENT Jan Wulf
37
woche 3 K6 Theater
Musik
Foto: Martin Argyroglo
Philippe Quesne / Vivarium Studio Swamp Club
Frankreich
Der Franzose Philippe Quesne ist ein Theaterverzauberkünstler in der Tradition von Robert Lepage und Christoph Marthaler – zieht aber seine Magie aus einfachsten Mitteln. Mit seiner Performance Truppe Vivarium
Studio, bestehend aus Schauspielern, Musikern, Malern
und einem Hund, entwirft er liebevolle Low-Tech-Spektakel mit großen Theaterbildern. Seine jüngsten (auch auf
Kampnagel aufgeführten) Stücke L’EFFET DE SERGE , LA
MÉLANCHOLIE DES DRAGONS und BIG BANG zeigten
hinreißende Eigenbrötler in Wohnzimmern, Schneewäl-
dern oder auf Topf-Pflanzen-Planeten. Zum zehnten Jubiläum des Vivarium Studio entwirft der 42-Jährige Quesne
nun ein urbanes Märchen, das im Juni 2013 bei den Wiener Festwochen uraufgeführt wurde. Am Rande eines einsamen Sumpfes, der von eigentümlichen Kreaturen und
Geräuschen bewohnt wird, steht der SWAMP CLUB: ein
übrig gebliebenes Kulturzentrum, das von einem städtischen Bauprojekt bedroht wird. Eine große Gruppe Künstler und ein Streichquartett verteidigen diesen Ort wundervoller Widerspenstigkeit.
SWAMP CLUB is a fantasy urban tale that takes place in
the worrying and peaceful setting of an isolated swamp,
populated with strange creatures as well as animal and
insect sounds. In this nocturnal and marshy artificial
landscape, a stilt building remains: an art centre, a place
for artists’ residencies, the SWAMP CLUB.
[Do] 22.08. + [Fr] 23.08. 21:00, [Sa] 24.08. 20:00, ca.
100 min /// k6 28/20/12 Euro (ab 8 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte) in mehreren Sprachen mit dt. Übertiteln
Idee/Regie/Ausstattung Philippe Quesne Mit Isabelle Angotti, Snæbjörn Brynjarsson, Ola Maciejewska, Émilien Tessier, Gaëtan Vourc’h und einem Streichquartett PRODUKTION Vivarium Studio KOPRODUKTION Internationales Sommerfestival Hamburg,
Wiener Festwochen, Théâtre de Gennevilliers, Festival d’Automne à Paris, Foreign Affairs |
Berliner Festspiele, Festival d’Avignon, Le Forum / Scène conventionnée de Blanc-Mesnil,
La Ménagerie de Verre, Paris, Kaaitheater, Brüssel, La Filature Scène nationale de Mulhouse,
Festival Theaterformen, Hannover/Braunschweig, Festival La Bâtie, Genf u.a.
Gefördert von:
39
Musik K6
woche 3 K2 Musik
woche 3
38
Foto: Christophe Agou
Foto: Powerline Agency
Tindersticks
Stuart Staples hat mit seinem Bariton einen Samt-Teppich
ausgerollt, auf dem wir in den vergangenen 20 Jahren mit
wohligen Schauern gesessen, geraucht und getrunken
haben. 1993 erschien das erste Album seiner Band Tindersticks, die sich seitdem von epischem Streicher-Pop über
Gelehrten-Soul zu einer verspielt-experimentellen Kammermusik-Popband entwickelt haben. Ihr jüngstes Album
»The Something Rain« ist ein Höhepunkt der Happy SadPuristen, mit dem es »fast jedem gelingen sollte, Tindersticks-Fan zu werden« (FAZ). Stuart Staples lebt Verlust
und Verzweiflung hier besonders elegant aus: Streicher, Per-
Großbritannien
cussion und Bläser-Arrangements ergänzen sich zu einem
existenzialistischen Soundtrack, der gleichzeitig leicht und
schwer klingt. Im Oktober 2013 erscheint das neue Tindersticks Album »Across Six Leap Years«: eine Auseinandersetzung mit der eigenen wechselhaften Geschichte, aus dem
die für ihre Live-Auftritte berühmte Band zum Sommerfestival-Abschluss voraussichtlich Songs spielen wird. Besser
kommen Sie dieses Jahr nicht in den Herbst.
[So] 25.08. 20:00 /// k6, bestuhlt, VVK 31 Euro / AK
34 Euro
Dillon
Berlin
So entspannt-interessant wie die Musik von Dillon ist, verlief auch die bisherige Karriere der in Brasilien geborenen
Wahl-Berlinerin. Nach selbst aufgenommen Youtube-Clips
und einer ersten Single auf Kitty Yo (wo auch Raz Ohara
veröffentlichte, siehe S. 30) erschien ein paar Jahre später
2011 ihr Debut-Album auf dem Technolabel BP itch Control: »This Silence Kills« ist ein Pop-Album für die Generation Club, flüssig, dicht und geerdet mit kalten Beats, über
denen Dillons leicht verkaterte Mädchenstimme schwebt.
Man hört diesem Minimal-Techno im Liedgewand an, dass
Dillon auch als Fotografin gearbeitet hat und einen analytisch-kunstbezogenen Zugang zur Musik hat. Ihr eigenes
Piano-Spiel übernimmt dabei immer wieder PercussionAufgaben und zeigt auch die Handschrift ihres Hamburger Produzenten Thies Mynther, der als Theatermusiker
und mit eigenen Bands wie Phantom/Ghost das Klavier
mit anderen Vorzeichen versehen hat. Mit ihm und Tamer
Fahri Özgönenc hat Dillon nun im Mai in Mynthers Hamburger Clouds-Hill-Studio ein neues Album aufgenommen,
das Ende 2013 erscheinen wird. Das Warten wird verkürzt
durch das Sommerfestival-Konzert in der großen Halle k2.
[Mo] 19.08. 20:30 (Einlass: 20:00) /// k2, teilbestuhlt,
VVK 17 Euro / AK 19 Euro (50% erm. mit Festivalkarte)
41
woche 3 K2 Theater
Musik
Foto: Simon Hallström
Christoph Marthaler King Size
Schweiz
Christoph Marthaler hat unsere Wahrnehmung von The- Regisseur nun ein Stück entwickelt, das ein Konzentrat
ater in den vergangenen 25 Jahren verändert, indem er der Marthalerschen Bühnenkunst ist: In einem Hotelden Blick auf die Zwischentöne des
zimmer versucht ein Paar zur
»Mit dem heiter-melancholischen
menschlichen Lebens gelenkt und
(Nacht-)Ruhe zu kommen, aber
Liederabend KING SIZE verzaubern
Theater als utopischen Ort für liesowohl seine Träume als auch das
Christoph Marthaler und sein wunderbares
bevoll inszenierte Außenseiter etaKing-Size-Bett sind etwas zu groß.
kleines Ensemble das Publikum.«
bliert hat. Wenn die Zeit still steht
Außerdem sind da eine mysteriöTageswoche
und das Leben ausweglos erscheint,
se ältere Dame, die Spaghetti aus
ist bei Marthaler auf die Glücksformel Musik Verlass: ihrer Handtasche isst, sowie ein geheimnisvoller Pianist.
Singen hilft immer. Mit KING SIZE hat der Schweizer Das Paar (die hinreißenden Sänger Tora Augestad und
Michael v. der Heide) erleichtert sich durch das Singen [Mi] 21.08 – [Fr] 23.8. 19:30 + [Sa] 24.8. 20:00, 75
von Wagner-Arien bis Schlager-Hits in einem der heiter- min, Deutschlandpremiere /// k2 28/12 Euro (erm.
melancholischsten Abende, die es im deutschsprachigen 12/10 Euro, 50% erm. mit Festivalkarte)
Theater derzeit gibt.
KING SIZE is Marthaler at his best. In a hotel room, a
couple is trying to sleep, but both their dreams and the
king-size bed are too big. Music, from Wagner to German Schlager, will console. One of the most bittersweet
evenings on the German theatre scene at the moment.
Regie Christoph Marthaler Musikalische Leitung Bendix Dethleffsen Bühne
Duri Bischof Kostüme Sarah Schittek Dramaturgie Malte Ubenauf VON UND Mit
Tora Augestad, Michael von der Heide, Bendix Dethleffsen, Nikola Weisse PRODUKTION
Theater Basel Das Gastspiel wird unterstützt von:
43
woche 3 k1 Performance
Bildende Kunst
Foto: Reinout Hiel
Miet Warlop / Campo Mystery Magn et
Belgien
MYSTERY MAGNET ist Disneyland auf Acid, Kinderthea- von Trockenhauben. So entsteht eine Reihe absurder Bil-
ter ab 18. Miet Warlop, die von der Bildenden Kunst in das
Theater übergewandert ist, stellt in dieser Performance
einen Reigen surrealistischer Figuren auf die Bühne, die
sich nach allen Regeln der Kunst selbst auslöschen. Ihre
Palette enthält nicht nur das ganze Farbspektrum, sondern auch Nebelschwaden, Schaumwürste, Mini-Trucks,
laufende Hosen, menschliche Wollknäuel und einen Chor
der aus Farben, Formen und Figuren, die von einer »freakish cuteness«, absurdem Humor und einem obsessiven
Drang nach Zerstörung zusammengehalten werden, wie
man ihn sonst nur aus Cartoons kennt. Dieses infantile Gesamtkunstwerk zeigt einen fantastischen Lauf der
Dinge, in dem Menschen, Gegenstände und Theatereffekte in ungeahnte Beziehungen treten. Nichts funktioniert
wie man es erwartet, aber alles übt eine magische Anzie- [Mi] 21.08. 21:00, [Do] 22.08. + [Fr] 23.08. 19:30,
hungskraft aufeinander aus.
55 min Deutschlandpremiere /// k1 15 Euro (erm. 8
Out of the darkness of the stage, a procession of imag- Euro, 50% erm. mit Festivalkarte)
es step into the light, setting performers and objects in
motion. Seemingly unconnected figures, sculptures and tableaux vivants claim their ground like theatrical creatures.
MYSTERY MAGNET sketches out a haunted world where
humour is born from sadness and magic from the prosaic.
KONZEPT & LEITUNG Miet Warlop PERFORMER Ondrej Vidlar/Fernando Belfiore,
Kristof Coenen/Seppe Baeyens, Sofie Durnez, Ian Gyselinck, Wietse Tanghe, Laura Vanborm & Miet Warlop BÜHNE Miet Warlop SOUND Stefaan Van Leuven & Stephen Dewaele
PRODUKTION Campo in Koproduktion mit: Kunstenfestivaldesarts, Brussels & Göteborgs
Dans & Teater Festival KOPRODUKTION NXTSTP, unterstützt vom Kulturprogramm der
Europäischen Union, in Kollaboration mit Vooruit, Ghent.
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Foto: Felix Classen
Theorie Performance K3
woche 3 P1 Performance
woche 3
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deufert ENTROPISCHES INSTITUT
& plischke HAMBURG
Berlin
Entropie übersetzen deufert&plischke mit Durch-einander. Beim ENTROPISCHEN INSTITUT handelt es
sich jedoch nicht um das institutionalisierte Chaos, sondern um ein gemeinschaftliches Experiment mit offenem
Ausgang. Als Künstlertwin erfinden Kattrin Deufert und
Thomas Plischke seit zehn Jahren erfolgreich transdisziplinäre Theaterräume. Sie denken Theater als Entstehungs- und nicht nur als Aufführungsort: als einen Ort,
an dem und durch den man sich bewegen kann, der sich
verändert und entwickelt. Zusammen mit eingeladenen
Hamburger Künstlern entsteht nach Ausgaben in Berlin,
Sofia und Mühlheim nun das ENTROPISCHE INSTITUT
HAMBURG. Während seiner Öffnungszeit können Ausstellungsgegenstände, Choreografien, Fundstücke, Notizen und Geschichten von den Künstlern und Besuchern
neu arrangiert werden. Neben Vorträgen, Interventionen,
Paraden und Maskeraden wird es – passend zum 100-jährigen Bühnenjubiläum dieser legendären Choreografie
einer Gemeinschaft im Werden – ebenfalls eine entropische Version von »Sacre du Printemps« geben.
The ENTROPIC INSTITUTE HAMBURG is a transdisciplinary theatre production space, an open communal
experiment. Deufert&Plischke are inviting Hamburg artists to fill the institute with objects, choreography, notes
and stories to be rearranged by visitors and performers
during its opening hours.
[Mi] 21.08. – [Fr] 23.08. 18:00–22:00 /// k3 5 Euro
VON deufert&plischke (Kattrin Deufert und Thomas Plischke) MIT Jenny Beyer, Verena
Brakonier, Julian Barnett, Jee-Ae Lim, u.a. Produktion deufert&plischke (Berlin)
in Koproduktion mit K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg. Gefördert von
der Kulturbehörde Hamburg und durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ (NPN)
Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur
und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Das Entropische Institut
ist eine Koproduktion von Tanzfabrik Berlin unterstützt von EU Kultur und apap – advancing
performing arts project ‚Performing Europe; PACT Zollverein Essen; Kaaitheater Brüssel und
dem Goethe Institut Bulgarien.
Miss Revolutionary
Idol
Berserker
Ms. Berserker ATTTTTACKS!!
Japan
Elektro«SchocK«Luv«Luv«Luv Shout!!!!!
In MS. BERSERKER ATTTTTACKS!! ELEKTRO «SCHOCK
«LUV«LUV«LUV SHOUT!!!!! wird Theater zum Teenie-Idol-Konzert und gibt dabei einen Einblick in einen
ambivalenten Aspekt der japanischen Populärkultur. Der
Begriff Idol meint in Japan eine besondere Form des
Stars: weiblich, kawai (niedlich) und bis ins biografische
Detail perfekt inszeniert. Mit einer formalen Mischung
aus Anarchie und Disziplin entwickelt die 27-jährige Choreografin Toco Nikaido eine Performance, die eine Orgie
spektakulärer Stimulationen ist: Eine Masse von Performern in Teenie-Idol-Outfits, Badeanzügen und Cosplay-Kostümen bevölkert die Bühne, während Videos und
Popmusik laufen und flüssige Substanzen von der Bühne
fließen. Auch wenn es wie das pure Chaos scheint, ist
die Bühnenaktion minutiös geplant und kontrolliert und
zeigt den verzweifelten Versuch, irgendeine Form emotionaler Kommunikation herzustellen. Miss Revolutionary Idol Berserker erfindet aus dem Geist der japanischen
Jugendkultur eine radikale Theater-Ästhetik, die zum
ersten Mal in Europa gezeigt wird.
In this overwhelming piece by the young Japanese performance group, theatre becomes a teenidol concert and
gives us an insight into an ambivalent aspect of Japanese
popular culture. 27-year old choreographer Toco Nikaido invents a radical theatrical aesthetic in the spirit of
Japanese teen idol youth culture, presented in Europe
for the first time.
[Fr] 23.08. 21:00, [Sa] 24.08. 19:00 + 21:30, 45 min,
Europapremiere /// p1 15 Euro (erm. 8 Euro. 50% erm.
mit Festivalkarte) Japanisch mit dt. Übertiteln
REGIE Toco Nikaido MIT Toco Nikaido, Masami Kato, Amanda Waddell, Ryo Kabasawa,
Masaya Natsume, Takayoshi Okabayashi, Chiaki Matsuoka, Ai Hosaka, Anna Kobayashi,
Asako Yamada, Chie Asakawa, Daisuke Tobita, Eri Takamura, Hamifugurimara, Kiyoko Ishizawa, Masanobu Tanaka, Mayo Kato, Motoki
Saga, Rie Kitajima, Ririko Oba, Risa Kameda, Saki Kajii, Satsuki Hikino,
Taishi Dekimoto, Yuya Ogaki PRODUKTION Miss Revolutionary Idol
Berserker Theatre Company. UNTERSTÜTZT VON:
47
Musik Kmh
woche 3 Kmh Musik
woche 3
46
Foto: Richard Kern
Lydia
Lunch
Retrovirus feat. Algis Kizys, Bob Bert and Weasel Walter
USA
Darkstar News From Nowhere
Großbritannien
Darkstar sind ein basslastiges Popungeheur von der Dub­
step-Insel England: Nach ersten Veröffentlichungen als
Duo auf dem Hyperdub-Label von Kode9 kam Sänger
James Buttery dazu und sorgte für traurige Pop-Melo­
dien auf einem Gerüst aus perkussiv-druckvollen Syn­
thieklängen. Nach dem Erfolg eines ersten Albums zog
sich das Trio ein Jahr in ein Steinhaus in West Yorkshire
zurück, manipulierte u.a. alte Bandmaschinen mit Wat­
testäbchen und kam 2013 mit »einem wunderschön ver­
peilten Album voll positiver Botschaften« (Intro) zurück:
»News From Nowhere« heißt dieses zweite Werk, das nach
einer psychedelischen Version der Beach-Boys mit Bass­
zugabe klingt. Genres werden hier zugunsten einer expe­
rimentierfreudigen Spielart von Pop aufgelöst, die jüngste
elektronische Innovationen miteinbezieht. Nach Deutsch­
land kommt die Band nun exklusiv auf Einladung des
Sommerfestivals.
Die Grand Dame des No-Wave gibt sich die Ehre: Lydia
»Your Love Don't Pay My Rent« warf sie einen sarkastischen
Lunch ist eine der faszinierendsten und eigenwilligsten
Blick auf das Leben, dem sie auch auf ihrem aktuellen Album
Künstlerinnen aus der New Yorker Avantgarde Szene der
»Shotgun Wedding« treu geblieben ist. Mit drei Mitstreitern
70er Jahre. Unangepasst, provokant und laut verhandelt sie
der experimentellen New Yorker Postpunk-Szene präsentiert
in ihrer Musik die Abgründe des Jetzt. Mit jeweils einem
Lydia Lunch nun Songs aus ihrer 35-jährigen Karriere: Ein
Dutzend Solo-Alben und Büchern, sowie in über 20 Filmen
musikalischer Querschnitt von psychedelischem No Wave
und zahlreichen Kollaborationen (u.a. mit den Einstürzen- bis zu gut geschmiertem Jazz Noir, der auch heute nichts an
den Neubauten, Sonic Youth und Henry Rollins) bezog sie
Schlagkraft verloren hat.
Position: Lunch kritisierte Konventionen, forderte Gleich-
[Mi] 21.08. 21:30 /// kmh VVK 14 Euro / AK 16 Euro
(50% erm. mit Festivalkarte)
berechtigung und wurde zu einer Vorreiterin der Riot Grrl- [Do] 22.08. 22:00 /// kmh VVK 15 Euro / AK 17 Euro
Bewegung. Mit Songs wie »The Agony is the Ecstasy« oder
(50% erm. mit Festivalkarte)
49
Musik Kmh
woche 3 kmh Musik
woche 3
48
Foto: Madison Mouth
Party Performance
Foto: DJ Phono
Emika »DvA«-Album-Release
Großbritannien
Die SPEX konnte sich nicht entscheiden, ob sie den elektro­
nischen Zukunftspop von Emika »post« oder »prä« nennen
sollte: Die Engländerin mit tschechischen Wurzeln und
Berliner Wohnsitz verpasst auf ihrem zweiten Album
»Dva« dem Pop ein Update, das nach Morgen klingt und
an Heute erinnert. An den dekonstruierten Beats hört
man, dass Emika für die Softwareschmiede Native Instru­
ments und das Berghain-Label Ostgut Ton gearbeitet hat,
im Gesang steckt die schwerelose Melancholie eines Club­
abends bzw. -morgens, und aus den Arrangements wird
deutlich, dass Emika Komposition studiert hat. Ihr musi­
kalisches Zuhause ist bei dem Londoner Electro-VorreiterLabel Ninja Tune, wo auch »Dva« im Juni erschienen ist.
Neben widerhakigen Pophits ist darauf eine Cover-Versi­
on von Chris Isaacs Schnulzenklassiker »Wicked Game«,
der durch den Emika-Filter zu flüssigem Eis wird. Um die
Zukunft des Pop ist es bestens bestellt.
[Fr] 23.08. 22:00 /// kmh VVK 12 Euro / AK 14 Euro
(50% erm. mit Festivalkarte)
DJ Phono CANDLES IN THE WIND
Hamburg
Was in der letzten Festival-Nacht passieren wird, weiß keiner genau. Aber DJ Phono steht als Mitglied von Deichkind
für subversives Massen-Entertainment und ist als SoloKünstler ein mit vielen elektronischen Wassern gewaschener Musiker mit Affinität zur Konzeptkunst. Mehrere Hallen stehen zur Verfügung für die Geburt der Party
aus dem Geist der Performance. In DJ Phonos eigenen
Worten: »Irgendeinen Irrsinn wird es schon geben, ob
Daft Punk vielleicht dabei sind? Man weiß es nicht, aber
alles ist möglich. Vielleicht legt er auch mal wieder auf 2
floors gleichzeitig auf. Hip Hop im einen und House im
anderen. Zwischen den Platten schnell hin und her rennen. Vielleicht gibt es auch eine Videoinstallation in vielen
kleinen Räumen. Oder viele kleine Privatdiskos in Peergroup-Größe. Die einzige Grundbedingung, die ich stelle: Das Endprodukt muss geil sein und dazu gehört auch
bei meiner Musik mit am wichtigsten ein guter Sound. Da
müssen wir ne feine Anläge mieten. Und Eintritt teurer
als 5 € bitte nicht. Phono ist ein Mann für die Menschen,
nicht für die Reichen.«
[Sa] 24.08. 22:30 /// versch. Hallen 5 Euro
50
51
woche 1
Bildende Kunst Film Alabama Kino
Christoph Faulhaber SPIELFILM
Künstlers, während er gleichzeitig eine Art gespiegelter
Existenz des durch die Projekte und Ereignisse radikalisierten Künstlers ist.
In his multidisciplinary works artist Christoph Faulhaber
confuses the order of reality by intervening into real life.
SPIELFILM is a film documentary on Faulhaber’s artistic career, mirroring it through the eyes of his alter ego,
the protagonist of the video game »Grand Theft Auto IV«.
[Do] 22.08. 21:30 (dt. Version), [Sa] 24.08. 22:30
(engl. Version), 70min /// Alabama Kino 6,50 Euro
Regie Gustav V. Lhaba MIT Christoph Faulhaber, Lukasz Chrobok, Johnson Toribiong,
Mamtimin Ala, sowie Polizei und LKA Berlin, Bayer. Staatsschutz, FBI New York, u.a. PRODUKTION Protostyle Pictures Gefördert durch ACC Weimar, Halle14 Leipzig, Kalkbreite Zürich, Internationales Sommerfestival Hamburg, Werkleitz Halle
Christian Jankowski
Christian Jankowski arbeitet an der Dekonstruktion von
Realität mit den Mitteln der Kunst: Durch Inszenierungen, Aktionen und Performances deckt er Funktionsweisen von Systemen und Institutionen auf – und bringt mit
den daraus entwickelten Arbeiten seit Anfang der 90er
Jahre den Kunstbetrieb durcheinander. Als abgelehnter
Kunsthochschul-Bewerber begann Jankowski in Hamburg mit Performances im Schaufenster und wurde 1999
mit einer Arbeit für die Venedig Biennale international
bekannt, die ihn selbst im Gespräch mit italienischen TVWahrsagerinnen über seine Zukunft als Künstler zeigt.
Für das Sommerfestival konzipiert Jankowski nun eine
Ausstellung mit neueren Arbeiten, die das Festival-Thema Kunst und Realität aufgreift und das Verhältnis von
Betrachter und Inszenierung mehrdimensional spiegelt:
Das Video »Crying for the March of Humanity« (2012)
zeigt eine mexikanische Telenovela-Folge, bei der Jankowski die Dialoge durch Gefühlsausbrüche der Darsteller
woche 3 vorhalle Bildende Kunst
woche 3
woche 2
Hamburg /
Kleve
Der Künstler Christoph Faulhaber bringt mit seinen Inszenierungen die Ordnung der Realität durcheinander: Er
bettelt in Burburry-Outfits vor Burburry-Läden, bewacht
als »Mister Security« im Auftrag der Öffentlichkeit die
Straße (und die Security) der amerikanischen Botschaft,
verkauft in Florida heruntergekommene Häuser auf Kuba,
und in der Hamburger Hafencity errichtete er ein provisorisches Auffanglager für Guantanamo-Häftlinge. Faulhabers Interventionen initiieren Diskussionen durch die
Fassaden der Realität transparent werden.
SPIELFILM dokumentiert nun einerseits als vermeintliche Künstlerbiographie diese Arbeiten und die Entwicklung des Künstlers selbst, und zeigt andererseits den Protagonisten des Videospiels »Grand Theft Auto IV«. Als
alter ego reflektiert dieser die Aktionen und Projekte des
Foto: Christian Jankowski »Crying for the March of Humanity«
Land
100%
Realismus
Berlin
ersetzt hat; »My Audience« ist eine Serie, für die Jankowski das Publikum seiner öffentlichen Auftritte fotografiert;
und »Visitors« (2012) zeigt Gästebuch-Einträge von KunstInstitutionen als große Neon-Installationen.
Christian Jankowski's works revolve around the deconstruction of reality through the means of art. His interventions and performances reveal the mechanisms of
systems and institutions. The results have been shaking
up the art world since the beginning of the 90s. For the
Summer Festival Jankowski is showing three new works
that mirror and distort the relationship of viewer and
work: »Crying for the March of Humanity« (2012), »Visitors« (2012) and the series »My Audience«.
[Mi] 07.08. – [So] 25.08. 18:30 – 24:00 (außer 13. und
20.8. und während k6-Vorstellungen) /// Vorhalle Eintritt frei
53
woche 1
woche 2
woche 3 Deichtorhallen Tanz
Bildende Kunst
Foto: Lluis Bover. (c) Fundació Antoni Tàpies
»Retrospective« by Xavier Le Roy
Der französische Choreograf Xavier Le Roy hat den zeitgenössischen Tanz der vergangenen 15 Jahre entscheidend geprägt: Mit konzeptueller Strenge, diskursivem Forschergeist und hintergründigem Humor hat Le Roy unsere
Wahrnehmung von Tanz verändert. Mit »RETROSPECTIVE« zeigt Le Roy eine Ausstellung, die 2012 für die Antoni Tapiès Foundation in Barcelona entstand und als Choreografie konzipiert ist: Neun Tänzer benutzen Teile der
Solo-Choreografien von Xavier Le Roy, die zwischen 1994
und 2009 entstanden sind. Während der Öffnungszeiten
interpretieren die Tänzer diese Arbeiten für die Ausstellungsbesucher in den Deichtorhallen. Die eintretenden
Besucher aktivieren durch ihre Anwesenheit einen choreografischen Ablauf und Dialoge mit den Tänzern. »RETROSPECTIVE« ist ein aktiver Prozess, bei dem sowohl Besucher als auch Tänzer eigenes Wissen generieren und sich
die Arbeiten neu aneignen. »RETROSPECTIVE« durchmischt die Betrachtungsweisen von Theater- und Ausstellungsräumen und setzt das Verhältnis dieser beiden kulturellen Institutionen in Bewegung.
Frankreich / Deutschland
[Do] 08.08. – [So] 25.08. jeweils 11:00 – 18:00 (außer
der Ausstellung von Maria Lassnig gezeigt, die vom 21. montags) Deutschlandpremiere /// DeichtorhalJuni bis 1. September in den Deichtorhallen zu sehen ist. len 9 Euro (erm. 6 Euro, spez. Gruppentarife) inkl. Maria Lassnig-Ausstellung (Tickets gibt es nur vor Ort in
Nine dancers are re-interpreting works by choreogra- den Deichtorhallen)
pher Xavier Le Roy in choreography conceived as an KONZEPT UND CHOREOGRAFIE Xavier Le Roy MIT Alexandre Achour, Josep Caballero, Irina Demina, Ben Evans, Zeina Hanna, Vera Knolle, João Martins, Ante Pavic, Natalia
exhibition piece, running at Deichtorhallen throughout Torales, Philipp van der Heijden IN KOOPERATION MIT Deichtorhallen Hamburg ERMÖGLICHT DURCH Laurence Rassel und Antoni Tapies Foundation Barcethe festival. »RETROSPECTIVE« cleverly undermines the lona MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON:
conventions of theatre and exhibitions spaces and renegotiates the position of the artist and the visitor/spectator.
»RETROSPECTIVE« wird in separaten Räumen während
55
woche 3
Bildende Kunst Performance Musik Garten
Mit diesem, von einem japanischen Akustiker geprüften, Konzertraum entsteht ein Wahrzeichen am Wasser
für hochkarätige Musik. Intendant der Kanalphilharmonie ist die Hamburger Coverband Boy Division, die
1997 im Suff am Tresen entstand und bis heute Maßstäbe in Sachen Kleidung, Appropriation-Art und Live-Performance setzt. Von mittwochs bis samstags zeigt Boy
Division in der Kanalphilharmonie, wie Hochkultur geht.
woche 3
Boy Division
PRESENTS:
Die Kanalphilharmonie
woche 2
woche 2
woche 1
woche 1
54
15.08. Kristof Schreuf & Tobias Levin
Musik in Theorie und Praxis.
16.08. Himmy Jimmy Triple »Wer hat Himmy
Jimmy lieb?«
Performance des Kinderbuches mit Tapir! Autor Martin
Fuchs liest und quiekt, Illustratorin Nina Helbig präsentiert Collagen im Nummerngirl-Stil, Gitarrist Heiko Badje
musiziert Tapir, Kussfisch und Erdmännchen.
Kanalphilharmonie is a small landmark-concert hall for 17.08. Buenos Dias
top-class music and more, programmed by Hamburg Vortrags-Improvisationen mit Lichtbildern in Farbe. Starcover band Boy Division, who was founded at a bar in 1997. gast u.a.: Johnny King mit Depri-Gassenhauern.
PROGRAMM:
Baltic Raw Der Festival-Avant-Garten
Hamburg
Die Hamburger Gruppe Baltic Raw gestaltet den Avant- andere mentale Reise zu unternehmen. Hier öffnet der dopGarten des Festivals und baut ein spekulatives Dorf ins
pelköpfige Drache seinen Schlund und Besucher sind herz-
Zentrum des Gartens. Baltic Raw (Móka Farkas, Christoph
lich eingeladen, die »dark side of planting« zu erkunden.
Janiesch und Berndt Jasper) arbeitet im Zwischenraum
von Architektur und Skulptur, Stadtplanung und Ortsbe- Baltic raw, a Hamburg based group operating between
setzung. Ihre »In-Landnahmen« auf der Expo Shanghai, architecture, sculpture and occupation, will create an
vor der Hamburger Kunsthalle oder auf Kampnagel eröff- avant-garden with a speculative village for the Summer
nen alternative Räume, sind gelebte Heterotopien, tempo- Festival. Consisting of multiple building-structures, the
räre Utopien und soziale Experimente. Zum spekulativen
Dorf gehört ein multifunktionaler Gebäudekomplex und die
Kanalphilharmonie. Im hinteren Teil des Avant-Gartens
Kanalphilharmonie and a »Tripi-Tipi«, where Madame
Abidjaninski invites visitors to explore the dark side of
planting.
empfängt Madame Abidjaninski im »Tripi-Tipi« Botaniker
und Psycho-Aktivisten, um in intimer Atmosphäre die eige- [Mi] 07.08. – [So] 25.08. ab 18:30 (außer am 13.8.
ne innere Pflanze kennenzulernen – oder um die eine oder + 20.8.) /// Kampnagel Avant-Garten (Eintritt frei)
21.08 Les Literettes
Internationale Literaturklassiker werden getanzt / vertanzt / zertanzt.
07.08. Eröffnungsgala
Laudatio, Talks mit Bauherren, Klangexperten und Gegnern, sowie Theater, Musik, Performance und Klamauk 22.08. HIGH QUALITY GIRLS
u.a. mit Pro-Phil, Lene Strindberg, dem Shantychor der Das Hamburger Trio stellt seinen neuen, mit Star-ProNeustädter Herrengesellschaft und Boy Division.
duzent Tobias Levin (s.o.) aufgenommenen Tonträger vor
(file under: Record Release-Party).
08.08. Ansgar Wilken
Seit dem Ende von Ilse Lau auf Solopfaden mit Cello und 23.08. Heinz Krämer Werner Hornig – Sextett
Loop-Station unterwegs, präsentiert neue Stücke erst- Sensation! Die Heinz Karmer's Tanzkaffee Dom-Eröffmals vor Publikum.
nungsband kehrt exklusiv nach über 15 Jahren zurück!
Klabund in Dinnerjacket.
09.08. Andreas Hubert van der Wingen
Sänger der großartigen Band Kiesgroup und Schauspie- 24.08. Boy Division (unplugged) & Kapaikos
ler, Autor und Entertainer an sich; hier und heute zeigt er Finale mit elektrischem Stargast-Mandolinenorchester
erstmals seine Fassung von Kaspar Hauser.
und den Intendanten selbst: »greatest hits by other people« in der unverstärkten Variante.
10.08. »Das ist nur Ihre Meinung«
Endlich wieder live in Hamburg: die Intensiv-Vortrags[Mittwochs] – [Samstags] 07.08. – 24.08. 21:30
reihe der BLURR /OIRO – Subkultur-Mehrzweckwaffen.
(Einlass ab 21:00) /// Kampnagel Avant-Garten pay
14.08. Gereon Klug: »MUSS MALEN«
as much as you can
Der vergessene LSD -Gesichte-Maler Porepp aus Wintehude: Vortrag mit seinen Bildern von 1977 bis 1991. Mit passender Musik zwischendurch, aber bestimmt kein Soul.
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2
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1
3
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Künstlerische Leitung: András Siebold
Künstlerische Mitarbeit: Eike Wittrock, Verena Thissen
(Assistenz), Johanna Bauer (Dramaturgin in Elternzeit)
Produktionsleitung: Stefan Scheuermann,
Moritz Meyer (Konzerte) , Max Läubin (Auszubildender)
Technische Leitung: Marek Lamprecht
Technische Assistenz: Anje Kuna
Öffentlichkeitsarbeit: Mareike Holfeld, Julia Kulla, Anja
Rastetter, Jana Fuhrmann, Lisa Roeske, Liv-Malin Hentschel
Vertrieb: Johannes Hahn, Mieke Lueders,
Ton: Peter Savill, Tobias Gronau, Manuel Horstmann, Lars
Müggenburg, Paul Ratzel, Rolf Schwarz
Bühne: Holger Duwe, Uwe Sinkemat, Verena Sponagel, Carsten Wiese, Robert Fass, André Link, Marian Regdosz
Licht: Aga Ahmed, HW Ahrens, Henning Eggers, Moritz
Müller, Sascha Ertel, Michael Lentner, Dieter Möller, Holger
Schegum, Tobias Welsch
Künstlerbetreuer: Max Läubin, Katharina Fenderl,
Alexander Sasse
64
Karten: 040 270 949 49
Tageskasse: [Mo] – [Sa] 13:00–19:00, [So] geschlossen
Abendkasse: ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn
Online: kampnagel.de
SOMMERFESTIVALKARTE: 50% für 35 Euro
Mit der Festivalkarte erhalten Sie 50% Ermäßigung auf alle
im Programmheft gekennzeichneten Veranstaltungen. Die
Internationalen Sommerfestivals.
ERMÄSSIGUNGEN: Schüler, Studenten, Auszubildende,
Bundesfreiwilligendienstleistende und Erwerbslose erhalten
gegen Vorlage eines Nachweises ermäßigte Karten. Menschen
mit Behinderung erhalten 50% und Rentner 20% Rabatt auf
den regulären Preis. Ermäßigungen sind nicht kombinierbar.
Parken: In der Tiefgarage Barmbeker Straße / Jarrestraße
zum Pauschalpreis von 4 Euro (statt 1,50/h). Dafür Parkausweis an der Kasse oder Garderobe entwerten lassen.
Stadtrad: Station in der Jarrestraße direkt vor dem
Kampnagel Eingang
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Anfahrt:
Kaufmännischer Direktor Kampnagel:
Andreas Kornacki
AVANTGARTEN
IMPRESSUM
Herausgeber: Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH, Jarrestr.20, 22303 Hamburg, T: 040 270 949 0, Mail: mail@
kampnagel.de Intendantin: Amelie Deuflhard (V.i.S.P.) Kaufmännischer Direktor: Andreas Kornacki, Redaktion:
András Siebold, Eike Wittrock, Verena Thissen, Mareike Holfeld Coverfoto: Peter Hönnemann, Julia Kulla (Organisation) Festival-Trailer: Manuel Mack Insert aus: »grapefruit – A Book of Instructions and Drawings by Yoko Ono«, New
York 1964 / 2000 Grafik: anschlaege.de Anzeigen, Druck: Cult Promotion
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Konzerte in der K6 sind von dieser Ermäßigung ausgenom-
Praktikanten: Lena Kollender, Isabella Escobedo
MEDIENPARTNER
65
Foto: Mustermann
Judith Sander (Kassenleitung)
KARTENINFOS
head02
TextDeutsch
TextEnglisch
Fotografie: Kerstin Jacobsen | Design: Bettina Schröder
TEAM INTERNATIONALES
SOMMERFESTIVAL 2013
PDF OPTIMIZED!
66
CLICK ON TEXT TO GO TO PAGE
Woche 1
Mi
Do
7. 8.
20 : 00
Woche 2
Fr
8. 8.
9. 8.
20:30
20:30
Olivier Dubois
Sa
10. 8.
11. 8.
21 : 00
21 : 00
YOKO ONO & Moderat
THURSTON
MOORE
K6
[90 min ]
S.2
20 : 00
S.6
20 : 00
20 : 00
12. 8.
Di
13. 8.
Mi
14. 8.
20 : 00
Do
Fr
Sa
15. 8.
16. 8.
17. 8.
18. 8.
20 : 00
20 : 00
21 : 00
21 : 00
S.18
21 : 00
21 : 00
21 : 00
Gisèle Vienne
Chto
Delat
Dillon
S.27
S.39
S.22
22:30
19 : 30
19 : 30
19 : 00
19 : 00
19 : 30 19 : 30 KMh
S.16
S.17
11 : 00
11 : 00
11 : 00
11 : 00
K4 / K33
S.13
S.31
11 : 00
TextDeutsch
11 : 00
TextEnglisch
11 : 00
Chto Delat-Seminar
19 : 30
18 : 30 – 20:00
18 : 30
22: 00
22: 00
Lydia
Lunch
Emika
DJ PHONO
S.46
S.47
S.48
S.49
18: 00
18: 00
18: 00
deufert&plischke
20 : 00
19 : 30
21: 30
Clean Room II [Laeiszhalle ] Clean Room III
[Alabama-Kino]
[ 70 min ]
c.Faulhaber
S.35
S.50
S.50
[90 min ]
S.28
21 : 30
21 : 30
Kanalphilharmonie 18 : 30
22: 30
c.Faulhaber
[90 min ]
S.28
Baltic Raw: Spekulatives Dorf
S.54
21 : 30
21 : 30
S.55
18 : 30
18 : 30
Christian Jankowski
[Alabama-Kino]
[ 70 min]
18 : 30
18 : 30 – 20:30
18 : 30
[bis 24:00]
21 : 30
21 : 30
Kanalphilharmonie 18 : 30
18 : 30
Deichtor­
hallen
11 : 00
11 : 00
11 : 00
11 : 00
11 : 00
S.52
18 : 30
18 : 30 – 20:00
11 : 00
11 : 00
[bis 24:00]
S.51
11 : 00
»Retrospective« by Xavier Le Roy
[bis 18:00]
21 : 30
S.55
Christian Jankowski
S.51
11 : 00
22: 30
Darkstar
11 : 00
11 : 00
11 : 00
11 : 00
11 : 00
»Retrospective« by Xavier Le Roy
[bis 18:00]
S.52
THEATER / MUSIK / PERFORMANCE
Vorhalle
18 : 30 – 21:00
»Retrospective« by Xavier Le Roy
S.52
21 : 30
S.34
19 : 30
S.51
[bis 18:00]
22 : 00
Juan Orchester Juan
DomÍnguez karaoke DomÍnguez
[bis 24:00]
11 : 00
[45 min ]
TANZ / PERFORMANCE Festival
AvantGarten
18 : 30
19:00 + 21 : 30
THEORIE / AKTION Weitere Orte
18 : 30
S.49
21 : 00
S.54
21 : 30
22: 30
DJ PHONO
S.42
Baltic Raw: Spekulatives Dorf
21 : 30
20 : 00
S.44
S.54
S.55
19 : 30
Miet Warlop
[55 min ]
S.27
Christian Jankowski
19 : 30
[bis 22:00]
Baltic Raw: Spekulatives Dorf
11 : 00
19 : 30
21 : 00
head02
S.28
18 : 30
19 : 30
Head01
S.30
[90 min ]
18 : 30
S.38
S.45
S.29
Clean Room I
21 : 30
S.36
S.26
22 : 00
19 : 30
21 : 30
[ca.100 min ]
[60 min ]
22 : 00
20: 00
Tinder
sticks
19 : 00 22 : 00
Juan
DomÍnguez
Kanalphilharmonie 20: 00
S.40
[Bis 18:00]
[Bis 17:30]
21 : 30
21 : 00
P. Quesne / Vivarium Studio
[ 75 min ]
Camera Raz Ohara Lady Bitch DM Stith
Ray
The Real
World Academy
21 : 00
25. 8.
KONZERT / PERFORMANCE S.14
24. 8.
So
KUNST / AUSSTELLUNG P1
23 : 00
23. 8.
Miss Revolutionary
Idol Berserker
S.10
22 : 00
22. 8.
Rabih Mroué / Lina Saneh
Julia Queereeoké
Holter
Sa
KATEGORIEN: 19 : 00
Fr
Christoph Marthaler
S.24
[ca.80 min ]
TextDeutsch
TextEnglisch
21. 8.
[80 min ]
Wade / Xiu Xiu / Grzymala
67
Do
19 : 30
BOX / ONDREJCAK /WORDEN
S.12
22 : 00
Mi
[50 min ]
Characters arriving
[55 min ]
Tamikrest
20. 8.
20 : 30
20 : 00
[ 75 min ]
Juan Domínguez
Head01
19. 8.
Di
S.20
S.8
22:30 Mo
[60 min ]
[ca.90 min ]
S.8
So
Wayne McGregor|Random Dance
Sophie
Hunger
Plewka / Stromberg / S.R.Heilsarmee
19 : 00
head02
S.4
Mo
Foto: Mustermann
K1
Foto: Mustermann
K2
20 : 00
Plewka /
Stromberg /
S.R. Heilsarmee
[ca.90 min ]
So
Woche 3
Foto: Mustermann
68
Head01
head02
TextDeutsch
TextEnglisch
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