Europaallee Zürich Baufeld D Projektwettbewerb im selektiven Verfahren Bericht des Preisgerichts Juli 2013 Inhalt 1.Einleitung 4 2. Ausgangslage, Entwicklung, Ausblick 5 3.Aufgabenstellung 6 4. Verfahrensablauf 7 5.Beurteilungskriterien 8 6.Preisgericht 9 7. Ablauf Präqualifikation Vorprüfung Beurteilung 10 8. Ablauf Projektwettbewerb 1. Stufe Zwischenabgabe Vorprüfung Beurteilung Empfehlungen 11 9. Ablauf Projektwettbewerb 2. Stufe Startkolloquium Zwischenbesprechung Vorprüfung Beurteilung Empfehlungen 15 10. Würdigung und Dank 18 11. Genehmigung 19 12. Projektwettbewerb 2. Stufe 20 13. Projektwettbewerb 1. Stufe 38 3 1. Einleitung 4 Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB veranstalteten einen zweistufigen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit vorangehender, offener Präqualifikation. Dieses Verfahren bezog sich auf die Entwicklung des ­Baufelds D als Teil des Gestaltungsplans «Stadtraum HB», jenes Areal am Hauptbahnhof Zürich, welches in­ zwischen den Namen «Europaallee» trägt. Die nachfolgenden Seiten enthalten den Bericht des Preis­gerichts sowie weitere Angaben zu Verfahrens­ablauf, Beurteilung und Ergebnissen des Projektwettbewerbs. 2. Ausgangslage, Entwicklung, Ausblick Ausgangslage Mit dem Projekt Europaallee wollen die Schweizerischen Bundesbahnen SBB als Landbesitzerin und die Stadt Zürich das Areal zwischen dem Hauptbahnhof Zürich und der Langstrasse neuen Nutzungen mit hoher städtebauli­ cher Qualität und bestmöglicher Wertschöpfung zufüh­ ren. Bis 2020 soll schrittweise ein neuer, urbaner Stad­tteil entstehen, der sich durch einen ausgewogenen Nut­ zungsmix sowie durch begrünte Strassen und Plätze auszeichnet. Entwicklungsschritte bis zum Projektwettbewerb Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB, die Schweize­ rische Post und die Stadt Zürich führten deshalb in den Jahren 2003 / 2004 ein Testplanungsverfahren zur Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts durch. Der Ansatz des Teams Kees Christiaanse, KCAP Archi­ tects & Planners, Rotterdam, anerbot sich dank der Einbindung in das Quartier und der planerischen Flexibili­ tät als Grundlage für die Ausarbeitung des städte­ baulichen Konzepts. Die daraus entwickelten Bebauungsregeln sind als städ­te­bauliches Grundgerüst in den Gestaltungsplan «Stadt­ raum HB» eingeflossen, welcher durch das Zürcher Stimmvolk am 24. September 2006 gutgeheissen wurde. Das Areal Europaallee wird schrittweise in Etappen verwirklicht. Die erste Etappe der Europaallee beinhaltet das Baufeld A, unter anderem die Pädagogische Hochschule des Kantons Zürich sowie eine Neubebauung auf dem Baufeld C durch die UBS. Die erste Etappe wurde vom Wettbewerbsteam Max Dudler, Zürich, Annette Gigon / Mike Guyer, Zürich, sowie David Chipperfield, London, ab 2009 realisiert und Ende 2012 in Be­trieb genommen. Beim Baufeld E gingen das Team Caruso St John Architects LLP, London, zusammen mit Bosshard Vaquer Architekten, Zürich, als Sieger aus dem Projektwettbewerb hervor. Beim Baufeld G konnten die ARGE Graber Pulver Architekten AG, Zürich, und Masswerk AG, Kriens, den Wettbewerb für sich entscheiden. Beim Baufeld H wurde die Arbeitsgemeinschaft zwischen e2a eckert eckert architekten AG, Zürich, und Basler & Hofmann, Zürich, zum Sieger bestimmt. Das Siegerprojekt des Baufelds B stammt von Stücheli Architekten AG, Zürich. Beim Baufeld F gewann das Team Boltshauser Architekten AG, Zürich, den Wettbewerb. Die Projektierung des öffentlichen Raums der Europaallee erfolgt durch den Planer Rotzler Krebs Partner GmbH, Winterthur. Die Umsetzung soll in Abhängigkeit von der Realisierung der Hochbauten erfolgen. Übergeordnetes Ziel ist ein Stadtraum von hoher sozialer, städtebaulicher und architektonischer, ökonomischer und ökologischer Qualität, Identität und Funktionalität. Dies waren auch die Vorgaben für den Projektwettbewerb zur Entwicklung des Baufelds D. Für den zweistufigen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit Präqualifika­ tion wurden im Sep­tember 2012 15 Architekturbüros als federführende Teammitglieder für die Teilnahme am Projektwettbewerb ausgewählt. Ausblick Das Siegerprojekt wird durch die SBB in Zusammen­ arbeit mit dem auserwählten Generalplanerteam bis zur Baureife überarbeitet und vorangetrieben werden. Ziel der SBB ist, dass auf dem Baufeld D im Jahr 2020 flexibel nutzbare Flächen für Dienstleistungsnutzungen in den Obergeschossen sowie im Erdgeschoss und 1. Ober­geschoss vollflächig öffentliche Nutzungen (Retail / Gastronomie) von hervorragender Qualität bezogen werden können. Die realisierten Gebäude müssen zudem den Anforderungen des SGNI-Labels DGNB Gold sowie den Anforderungen des Labels MINERGIE ECO® genügen. 5 3. Aufgabenstellung 6 Die Auftraggeberin erwartete im Rahmen des Projektwett­ bewerbs einen städtebaulich und architektonisch her­ ausragenden Projektvorschlag für eine nutzungsfle­xible, wirtschaftlich und attraktiv gestaltete Überbauung. Die einzureichenden Arbeiten sollten sich bewusst von den Siegerprojekten aus den bereits entschiedenen Wettbewerben der Baufelder A, C, E, G, H, B und F unter­ scheiden und eine eigene Architektursprache haben. Die Ausbildung der Baukörper und Fassaden sollte auf die Nutzungen sowie die Dimensionen und die Vielfalt der Umgebung antworten. Die neuen Gebäude sollten die Ent­wicklung zu einem lebendigen, durchmischten, urba­nen Quartier, einem «Stück Stadt» unterstützen. Auf dem Baufeld D sollten gesamthaft rund 16 000 m2 bis 20 000 m2 oberirdische Geschossfläche geplant werden. Im Rahmen der Projektbearbeitung hatten die Projekte u. a. folgenden Anforderungen zu erfüllen: • Das städtebauliche Gesamtkonzept sollte eine hohe Qualität mit einer klaren Volumensprache der Gebäude aufweisen. • Nebst der Integration des Baufelds D in die gebaute Umgebung spielt die eigene Ausstrahlung und somit die Identifikation für die zukünftigen Nutzer eine wesentliche Rolle. • Das architektonische Gesamtkonzept sollte die Viel­falt und die Tiefe des neuen Quartiers optisch sichtbar machen und eine hohe innenräumliche Qualität auf­weisen. • Da bei der Realisierung des Baufelds D die benachbar­ ten Gebäude (Baufelder A, C, E, B und F) bereits bezogen sind, war beim architektonischen Gesamt­kon­ zept auf eine möglichst kurze Realisierungsdauer zu achten. • Die Grundrissgestaltung sollte höchsten Qualitäts­ ansprüchen genügen und eine moderne Nutzung der Flächen ermöglichen. • Die Erreichung des DGNB-Zertifikats in Gold musste sichergestellt werden. Zudem sollten die Projekte die Anforderungen des Labels MINERGIE-ECO ® erfüllen. • Ziel war die Erreichung der angegebenen Flächenpara­ meter unter Sicherung einer hohen Flächeneffizienz und eine klare Zuordnung der einzelnen Nutzungen. Auf dem Baufeld D waren Flächen für einen Retailnutzer und für Dienstleistungsnutzung anzuordnen. • Für jede Nutzung mussten separate Eingänge und Erschliessungskerne ausgewiesen werden. • Die Projekte sollten den wirtschaftlichen Anforderungen genügen: der Erzielung einer höchstmöglichen, lang­ fristig gesicherten Wertschöpfung bei möglichst geringen Baukosten und einem kostengünstigen Betrieb / Unterhalt. 4. Verfahrensablauf Öffentliche Publikation 27. Juli 2012 Auswahl Planungsteams durch Preisgericht September 2012 Abschluss Wettbewerb 1. Stufe März 2013 Zwischenabgabe 1. Stufe November 2012 Auswahl 15 Planungsteams Präqualifikation Bewerbung Planungsteam Eignungskriterien für Architekturbüros •Erfahrung und Leistungs­fähigkeit •Qualität der Referenzobjekte Abschluss Wettbewerb 2. Stufe Juli 2013 F Zwischenabgabe 2. Stufe Mai 2013 Auswahl 3 Projekte Bestimmung Projekt zur Weiterbearbeitung / Realisierung Wettbewerb 1. Stufe Wettbewerb 2. Stufe anonym nicht anonym Beurteilungskriterien •Städtebau •Architektur •Raumkomfort / Energie­effizienz / Ökologie / Nachhaltigkeit •Funktionalität / Nutzung •Wirtschaftlichkeit Das Verfahren wurde durch Ernst Basler + Partner, Zürich, vorbereitet und begleitet. Gleiche Rahmenbedingungen wie im Wettbewerb 1. Stufe (zusätzlich allgemeine und projektspezifische Empfeh­ lungen des Preisgerichts). 7 5. Beurteilungskriterien 8 Die eingereichten Arbeiten des Projektwettbewerbs wurden in der 1. Stufe gemäss den folgenden Kriterien beurteilt: Städtebau • Städtebauliches Gesamtkonzept • Kontextbildung zur gebauten Umgebung in der Europaallee •Identifikationspotenzial Architektur • Architektonisches Gesamtkonzept •Architektursprache • Möglichst kurze Realisierungsdauer •Grundrissgestaltung •Umnutzbarkeit Raumkomfort, Energieeffizienz und Ökologie • Erreichbarkeit Zertifizierung DGNB Gold (umfassend, mit den Themengebieten Ökologie, Ökonomie, Technik, Funktionalität und Soziokultur, Prozessqualität) • Erreichbarkeit MINERGIE-ECO ® Funktionalität / Nutzung • Erfüllung des geforderten Raumprogramms • Flexibilität innerhalb der vorgesehenen Nutzung • Schutz vor Lärmimmissionen • Nutzungsgetrennte Erschliessungskerne Wirtschaftlichkeit •Ertragspotenzial • Möglichst geringe Baukosten • Kostengünstiger Betrieb / Unterhalt • Lebenszykluskosten (Ermittlung erfolgt gemäss der Publikation CRB und IFMA Schweiz «Lebenszyklus­ kosten-Ermittlung von Immobilien») Für die 2. Stufe galten zusätzlich – neben den Kriterien der 1. Stufe – folgende Beurteilungskriterien: Architektur • Lichtführung (natürliche Belichtung) • Qualität der Innenräume • Attraktive Zugangsbereiche Nachhaltigkeit und Energieeffektivität • Plausibilität und Umsetzbarkeit des Gesamtkonzepts Nachhaltigkeit und Energieeffektivität Funktionalität / Nutzung • Funktionalität und Qualität der räumlichen Gliederung und Flächenaufteilung bezüglich Retail-, Gastround Dienstleistungsflächen • Funktionalität der Erschliessung und Nutzungen • Konzeption für Grossraum und Einzelbüros (Dienst­leistungsflächen) • Konzeption für Grossmieter (single tenant) und Kleinmieterstrukturen (Dienstleistungsflächen) 6. Preisgericht Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten setzte die Auftraggeberin folgendes Preisgericht ein: Fachpreisrichter /-innen (mit Stimmrecht) • Roger Diener, Architekt, Diener & Diener Architekten, Basel (Vorsitz) • Kees Christiaanse, Stadtplaner und Architekt, KCAP Architects & Planners, Zürich • Silva Ruoss, Architektin, Guagliardi Ruoss, Zürich • Mireille Blatter, Architektin, Amt für Städtebau, Stadt Zürich Sachpreisrichter /-innen (mit Stimmrecht) • Roger Beier, SBB Immobilien, Development, Bern • Peter Wicki, SBB Immobilien, Portfoliomanagement • Andreas Steiger, SBB Immobilien, Development Europaallee Sachverständige (ohne Stimmrecht) • Dieter Breer, PGMM Schweiz AG (Nachhaltigkeit) • Andreas Kosanke, immo suisse (Retail / Gastronomie) • Lea Bobst, SBB Immobilien (Projektleitung) 9 7. Ablauf Präqualifikation Vorprüfung 10 Eingaben Präqualifikation Bis zum Eingabetermin am Montag, 27. August 2012, haben sich insgesamt 50 Teams (43 Architekturbüros und 7 Architektengemeinschaften) im Rahmen der Präqualifikation zur Teilnahme am Projektwettbewerb Baufeld D termingerecht beworben. Verschiedene Teams haben sich schon bei vergangenen Europaallee-Wettbewerben beworben und / oder teil­ genommen. Die Ergebnisse der Vorprüfung sowie eine Übersicht der eingegangenen Bewerbungen mit den wichtigsten Informationen zum Architekturbüro und den Architektur­ referenzen wurden von Ernst Basler + Partner in einem Bericht zusammen­gefasst. Dieser wurde dem Preisgericht an der Sitzung abgegeben. Beurteilung Die Beurteilung der eingereichten Bewerbungen fand am 7. September 2012 im Raum «Europaallee» in der Sihlpost an der Kasernenstrasse 95 in Zürich statt. Wie im Programm der Präqualifikation formuliert, waren aus den 50 Bewerbungen 12 bis 15 Teams aufgrund ihrer Referenzen für die Teilnahme am Projektwettbewerb auszuwählen. Zusätzlich waren drei Ersatzbüros zu bestimmen. Eignungskriterien Gemäss Programm Präqualifikation vom 19. Juli 2012 erfolgte die Beurteilung anhand folgender Kriterien: • Erfahrung und Leistungsfähigkeit des Architekturbüros • Qualität von drei Referenzobjekten Beschlussfähigkeit Das Preisgericht war beschlussfähig. Beurteilung In drei Wertungsrundgängen und einem Kontrollrundgang wurden die Bewerbungen intensiv diskutiert und anhand der im Programm formulierten Eignungskriterien bewertet. Kontrollrundgang Im Rahmen eines Kontrollrundgangs wurden die getroffe­ nen Entscheidungen von der Jury nochmals gutgeheissen. Entscheid Folgende 15 Architekturbüros wurden für die Teilnahme am Projektwettbewerb selektioniert: • :mlzd, Biel • Architektur Jessen + Vollenweider GmbH, Basel • BACHELARD WAGNER ARCHITEKTEN, Basel • BDE Architekten GmbH, Winterthur • BOLLES + WILSON GmbH & Co. KG, Münster, Deutschland • Burkard Meyer Architekten BSA AG, Baden • Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich • Josep Lluís Mateo – Map Arquitectos S. L. – Mateo Arquitectura GmbH, Barcelona / Zürich • Lussi + Halter Partner AG, Luzern • Morger + Dettli Architekten AG BSA SIA, Basel • Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG, Aarau • Sergison Bates architekten, Zürich • spillmann echsle architekten ag, Zürich • von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich • Wiel Arets Architects AG, Zürich Im Weiteren wurden folgende drei Architekturbüros als 1., 2. und 3. Ersatz bestimmt für den Fall, dass ein eingeladenes Team auf die Teilnahme am Projektwett­ bewerb verzichtet: • 1. Ersatz: Luca Selva Architekten, Basel • 2. Ersatz: DUPLEX architekten, Zürich • 3. Ersatz: Leutwyler Partner Architekten AG, Zürich 8. Ablauf Projektwettbewerb 1. Stufe Zwischenabgabe Vorprüfung In einer Zwischenabgabe am 28. November 2012 wurde der erste Stand der Arbeiten durch das Preisgericht beurteilt und anschliessend eine individuelle Empfehlung zur weiteren Bearbeitung an die Teams abgegeben. Die folgenden 15 Projekte wurden für die Zwischen­ab­gabe eingereicht (in alphabethischer Reihenfolge): •APOLLON • CHIAVE DI VOLTA •Colias •DARIUS •Dichtung •elaporue •FENDER • Flirting with Milan •K •kink •Moody • Nora und Aron • SULLIVAN GRÜSST SEMPER •URBAN •YOKO Die Zwischenabgabe erfolgte anonym. Die individuellen Empfehlungen wurden den Teams über ein unabhängiges Notariat zugestellt. Die Rückmeldungen des Preisgerichts beurteilten aus­ schliesslich die im Programm genannten Qualitäten der städtebaulichen Setzung, der Volumetrie und der Nutzungsverteilung der eingereichten Zwischenabgaben. Die Vorprüfung erfolgte vom 1. Februar bis 1. März 2013 unter Federführung der Ernst Basler + Partner. Geprüft wurden die Projekte im Hinblick auf die im Wett­ bewerbsprogramm sowie in den Fragenbeantwortungen formulierten Rahmenbedingungen. Formelle Vorprüfung Die folgenden 15 Projekte wurden für die Jurierung der 1. Stufe fristgerecht und ohne formelle Verstösse eingereicht: •APOLLON • CHIAVE DI VOLTA •Colias •DARIUS •Dichtung •elaporue •FENDER • Flirting with Milan •K •Moody • Nora und Aron • SULLIVAN GRÜSST SEMPER •tacoma •URBAN •YOKO Ein Team hatte nach der Zwischenabgabe das Kenn­wort geändert: Das Projekt «kink» wurde in «tacoma» umbenannt. Alle 15 Projektbeiträge wurden termingerecht und unter Einhaltung der Anonymität bei Ernst Basler + Partner am 31. Januar 2013 eingereicht. Bei sämtlichen Projekten wurden die geforderte maximale Plananzahl und das geforderte Planformat eingehalten. Es gab keine formellen Verstösse. Materielle Vorprüfung Die eingereichten Projekte wurden wertfrei bezüglich der Einhaltung folgender Unterlagen untersucht: • Programm Projektwettbewerb 1. Stufe vom 17. September 2012 • Fragenbeantwortung 1. Stufe vom 29. Oktober 2012 11 Beurteilung 12 Die Vorprüfung der eingereichten Projekte erfolgte durch: • Ernst Basler + Partner (Koordination Vorprüfung; Prüfung formelle Anforderungen; Programmvorgaben, insbesondere Einhaltung Vorgaben Gestaltungsplan / Baurecht; Erschliessung / Parkierung; Brandschutzvor­ gaben; Flächenkennwerte) • Kuoni, Mueller & Partner, Zürich (Dienstleitungsnutzung) • immo suisse gmbh, Wollerau (Retail- und Gastronomie­ nutzung) • PGMM Schweiz AG, Winterthur (Nachhaltigkeit) • Planungs- und Baumanagement AG, Zürich (Kosten­ planer) • Lea Bobst, SBB Immobilien (Projektleitung) Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden in einem Bericht zuhanden des Preisgerichts festgehalten. Die Vorprüfung zeigte, dass zahlreiche Projekte gering bis mittlere Verstösse gegen die Programmvorgaben auf­wiesen. Dies betraf insbesondere Verstösse gegen die Vorschriften in Bezug auf die Brandschutzanforderungen und Nutzungsvorgaben in den Untergeschossen. Das Preisgericht beurteilte die eingereichten Projekte an einer Jurysitzung vom 8. März 2013. Die Beurteilung fand in der Sihlpost, Kasernenstrasse 95, in Zürich statt. Beschlussfähigkeit Das Preisgericht war vollzählig anwesend und somit beschlussfähig. Beurteilung Informationsrundgang / Zulassung zur Beurteilung Als Einstieg in die Beurteilung hatten alle Jurymitglieder im Rahmen eines individuellen Rundgangs Gelegenheit, sich einen ersten Überblick über die Wettbewerbsergebnisse zu verschaffen. Im Anschluss an den individuellen Rundgang wurde ein ge­meinsamer Informationsrundgang durchgeführt. Dafür wurde jedes Projekt von einem zugeteilten Mitglied des Fachpreisgerichts mit seinen wichtigsten Merkmalen wertfrei vorgestellt. Die Jury diskutierte die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten. Dazu folgten Ergänzungen durch die Vorprüfer hinsichtlich Baurecht, Nutzungen, Nachhaltig­­keit und Wirtschaftlichkeit. Aufgrund der Ergebnisse und Ausführungen der Vorprüfung sowie der Informationsrundgänge entschied das Preis­ gericht einstimmig, alle Projekte definitiv zur Beurteilung zuzulassen. 1. Wertungsrundgang Im 1. Wertungsrundgang wurden die Projekte durch das Fach- und Sachpreisgericht detailliert analysiert, im Plenum diskutiert und hinsichtlich der im Programm formulierten Beurteilungskriterien bewertet. Die Projekte wurden im Gesamtmodell Europaallee hinsichtlich ihrer städtebaulichen Wirkung nochmals überprüft. Im Laufe der gemeinsamen Diskussionen zeigte sich, dass interessante Lösungsansätze mit unterschiedlichem Ent­ wicklungspotenzial vorlagen. Nach mehrmaligem Vergleichen der einzelnen Entwürfe untereinander entschloss sich das Preisgericht, Projekte, die wesentliche Mängel im städte­ baulichen und / oder architektonischen Gesamtkonzept oder in der Organisation der Grundrisse aufwiesen, im ersten Rund­­gang auszuscheiden. Folgende neun Projekte wurden im 1. Rundgang ausgeschieden: •Colias •DARIUS •Dichtung •FENDER • Flirting with Milan •K •Moody • SULLIVAN GRÜSST SEMPER •YOKO Kontrollrundgang Sämtliche Projekte wurden vom Preisgericht hinsichtlich des Entscheids nochmals überprüft. Nach Abschluss des Kontrollrundgangs konnten folgende drei Projekte definitiv für die 2. Stufe bestimmt werden: Sechs Projekte verblieben somit im 2. Rundgang. 2. Wertungsrundgang Im 2. Wertungsrundgang wurden die verbliebenen Projekte nochmals intensiv diskutiert und deren Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen. Alle Projekte, die nach dem 2. Rundgang verblieben, sollten in der Weiter­ bearbeitung zusammen mit den Empfehlungen des Preisgerichts mögliche Gewinner darstellen. Im 2. Wertungsrundgang wurde nach eingehender Dis­ kussion der Antrag gestellt, folgende Projekte zusätzlich auszuscheiden: • CHIAVE DI VOLTA •tacoma •URBAN Folgende drei Projekte verblieben somit nach dem 2. Wertungsrundgang des Projektwettbewerbs für die Weiterbearbeitung in der 2. Stufe. •APOLLON •elaporue • Nora und Aron In der städtebaulichen Diskussion kam die Jury zum Schluss, dass durch die Realisierung von Hochpunkten (über der Traufhöhe von den 29 m im Baufeld C) eine höhere städtebauliche Qualität erzielt wird als über eine über das gesamte Baufeld tief gehaltene Gebäude­ höhe. Die Auswahl der drei Projekte widerspiegelte diese Erkenntnis. Die ausgewählten Projekte versuchten jeweils durch unterschiedliche Gebäudehöhen Bezie­ hungen zum Umfeld zu schaffen. Durch die erreichte städte­ bauliche Qualität überzeugte dieser Gestaltungsansatz das Preisgericht. •APOLLON •elaporue • Nora und Aron Aufhebung der Anonymität Gemäss Wettbewerbsprogramm wurde die Anonymität für die 2. Stufe des Projektwettbewerbs aufgehoben. Die Öffnung der Verfassercouverts der Projekte für die 2. Stufe ergab folgendes Ergebnis: •APOLLON BDE Architekten GmbH, Winterthur •elaporue :mlzd, Biel • Nora und Aron Wiel Arets Architects AG, Zürich Die Öffnung der Verfassercouverts der ausgeschiedenen Projekte brachte folgende Erkenntnis: • CHIAVE DI VOLTA Lussi + Halter Partner AG, Luzern •Colias Sergison Bates architekten GmbH, Zürich • DARIUS BACHELARD WAGNER ARCHITEKTEN, Basel •Dichtung Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich •FENDER Burkard Meyer Architekten BSA AG, Baden • Flirting with Milan spillmann echsle architekten ag, Zürich 13 Empfehlungen 14 •K Josep Lluís Mateo – MAP Arquitectos S.L. / Mateo Arquitectura GmbH, Barcelona / Zürich Gestützt auf die Ergebnisse der Vorprüfung und die Beurteilung vom 8. März 2013 empfahl das Preisgericht der Auftraggeberin einstimmig, folgende drei Projekte •Moody von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich •APOLLON •elaporue • Nora und Aron • SULLIVAN GRÜSST SEMPER BOLLES + WILSON GmbH & Co. KG, Münster, Deutschland •tacoma Architektur Jessen + Vollenweider GmbH, Basel •URBAN Morger + Dettli Architekten AG BSA SIA, Basel •YOKO Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG, Aarau für die Bearbeitung der 2. Stufe des Projektwettbewerbs auszuwählen. Die drei Projekte sollten unter Berücksichtigung allge­ meiner und projektspezifischer Erkenntnisse überarbeitet werden, wobei die projektspezifischen Empfehlungen nur den jeweiligen Projektverfassern mitgeteilt wurden. Die Teams konnten in dieser Zeit für Fragen direkt mit Be­ treibern, Nutzervertretern und Amtsstellen in Kontakt tre­­ten. Die Jury nahm in einem Startkolloquium und einer Zwischenbesprechung den Dialog mit den einzelnen Teams auf. Das Preisgericht sprach allen Teams, die ihre Projekte in der 1. Stufe des Verfahrens eingereicht hatten, eine fixe Entschädigung von 10 000 CHF (exkl. MwSt.) zu. Zudem sollten die drei für die 2. Stufe des Wettbewerbs aus­ gewählten Teams eine gleich hohe Entschädigung von 50 000 CHF (exkl. MwSt.) für die Weiterbearbeitung ihrer Projekte erhalten. 9. Ablauf Projektwettbewerb 2. Stufe Startkolloquium Zwischenbesprechung Am 4. April 2013 fand in der Sihlpost, Kasernenstrasse 95, in Zürich das Startkolloquium für die Überarbeitungs­ phase statt. Dabei erhielten die drei Teams, deren Projek­ te für die 2. Stufe des Projektwettbewerbs empfohlen wurden, die vom Preisgericht erläuterten allgemeinen und projektspezifischen Empfehlungen. Die Teams hatten zudem die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Am 3. Mai 2013 präsentierten die Teams in der Sihlpost, Kasernenstrasse 95, in Zürich den Stand ihrer Projekt­ überarbeitungen im Rahmen einer Zwischenbesprechung. Anschliessend folgte jeweils eine Fragerunde für das Preisgericht, welches allen Teams nach gemeinsamer Absprache eine mündliche Rückmeldung auf ihre Projekt­ präsentationen gab. Die Programme der 1. und 2. Stufe des Projektwettbe­ werbs vom 17. September 2012 und vom 25. März 2013, die Projektbeschriebe der 1. Stufe sowie die schriftlichen Empfehlungen der Fach- und Nutzungsexperten zur Überarbeitung der Projekte stellten die Rahmenbedin­ gungen für die 2. Stufe des Wettbewerbs dar. In der anschliessenden Nachbesprechung des Preisge­ richts wurde entschieden, zudem gewisse allgemein­ gültigen Erkenntnisse und Ergänzungen in schriftlicher Form an die Teams abzugeben. 15 16 Vorprüfung Beurteilung Die Vorprüfung erfolgte vom 13. Juni bis 28. Juni 2013 unter Federführung von Ernst Basler + Partner. Geprüft wurden die Projekte im Hinblick auf die Wettbewerbspro­ gramme der 1. und 2. Stufe, die Fragenbeantwortung, die Projektbeschriebe und Empfehlungen sowie im Hinblick auf das Startkolloquium und die formulierten Rahmen­ bedingungen der Zwischenbesprechung der 2. Stufe. Das Preisgericht beurteilte die Projekte der 2. Stufe bei der Schlussjurierung vom 5. Juli 2013 in der Sihlpost an der Kasernenstrasse 95, Zürich. Formelle Vorprüfung Alle drei Projektbeiträge wurden termingerecht und vollständig bei Ernst Basler + Partner eingereicht. Materielle Vorprüfung Für die Vorprüfung waren folgende Vorgaben massgebend: • Programm Projektwettbewerb 1. Stufe vom 17. September 2012 • Fragenbeantwortung 1. Stufe vom 29. Oktober 2012 • Programm Projektwettbewerb, 2. Stufe vom 25. März 2013 • Allgemeine und projektspezifische Empfehlungen aus dem Startkolloquium vom 4. April 2013 Die Vorprüfung der eingereichten Projekte erfolgte bis auf die Brandschutzprüfung durch dieselben Stellen wie in der 1. Stufe des Verfahrens. Die Einhaltung der Brand­ schutzvorgaben wurde in der 2. Stufe durch Schutz und Rettung Zürich geprüft. Die Ergebnisse der Vorprüfung der 2. Stufe wurden in einem Bericht zuhanden des Preisgerichts festgehalten. Insgesamt waren bei den überarbeiteten Projekten nur kleine Verstösse gegen die formulierten Rahmenbe­ dingungen zu beanstanden. Beschlussfähigkeit Das Preisgericht war beschlussfähig. Beurteilung Wertungsrundgang In einem Wertungsrundgang wurden die drei Beiträge nach den projektspezifischen Erläuterungen zu den Vorprüfungsergebnissen vom Fach- und Sachpreisgericht detailliert analysiert, im Plenum diskutiert und hinsichtlich der im Programm formulierten Beurteilungskriterien bewertet. Die Projekte wurden im Gesamtmodell Europa­ allee bezüglich ihrer städtebaulichen Wirkung nochmals überprüft. Es wurde insbesondere auf die Entwicklungen und Unter­ schiede zu den bereits weit ausgearbeiteten Projekt­ ständen der 1. Stufe des Projektwettbewerbs hingewiesen. Nach eingehender Diskussion kommt das Preisgericht einstimmig zum Entscheid, das Projekt «Nora und Aron» zum Siegerprojekt zu ernennen. Empfehlungen Das Preisgericht schätzt die qualitativ sehr hochstehen­ den Beiträge der Wettbewerbsüberarbeitung und bedankt sich bei allen drei Planungsteams für das sehr grosse Engagement. Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin das Projekt «Nora und Aron» vom Team Wiel Arets Architects AG, Zürich, zur Ausführung. 17 10. Würdigung und Dank 18 Die Beiträge zum Wettbewerb haben vertiefte Diskus­ sionen und wertvolle Erkenntnisse über die weitere Entwicklung des Baufelds D ermöglicht. Das Preisge­richt und die Auftraggeberin schätzen die interessanten und qualitativ hochstehenden Projektbeiträge und bedanken sich für das grosse Engagement aller Planungsteams. 11. Genehmigung Der vorliegende Bericht wird durch das Preisgericht genehmigt. Das Preisgericht: Roger Diener, Vorsitz Architekt, Diener & Diener Architekten, Basel Kees Christiaanse Stadtplaner und Architekt, KCAP Architects & Planners, Zürich Silva Ruoss Architektin, Guagliardi Ruoss, Zürich Mireille Blatter Architektin, Amt für Städtebau, Stadt Zürich Roger Beier SBB Immobilien, Development Bern Peter Wicki SBB Immobilien, Portfoliomanagement Andreas Steiger SBB Immobilien, Development Europaallee Zürich, 5. Juli 2013 19 12. Projektwettbewerb 2. Stufe Nora und Aron Empfehlung zur Ausführung 20 Blick über das Gleisfeld Wiel Arets Architects AG, Zürich Mit der Schlussbearbeitung hat das seit Beginn überzeugende Projekt nochmals an Prägnanz gewonnen. Der viergeschossige Sockel und die zwei darüber liegenden, sechsgeschossigen Türme fügen sich zu einem kraftvollen und ganzheitlichen Gebäude, welches die Typologien der umliegenden Bauten an der Europaallee aufgreift und dennoch eigenständig wirkt. Höhen, Fluchten und Einschnitte der angrenzenden Bauten werden aufgenommen und führen zu einer selbstverständlichen Setzung mit präzisen Bezügen zu den Nachbarbauten. Sowohl Büro- als auch Retail-Nutzungen sind von der Europaallee her repräsentativ erschlossen. Mit der Umwertung der vermeintlich störenden Tiefgaragenrampe zu einem innenräumlich attraktiven Element in den Retail-Geschossen und dem zentralen Eingangsraum mit Durchblick zu den Gleisen wird ein hochwertiger Raum erzeugt. Der grossflächig und flexibel ausgelegte Retail-Bereich wird im Weiteren durch die Überzüge rhythmisiert, welche die Auskragung auf der Nordseite bewältigen: Auch aus dieser Notwendigkeit wurde ein räumlicher Gewinn erzeugt. Die Integration von funktionellen und konstruktiven Anforde­rungen, innenräumlichen Qualitäten und architektonischem Ausdruck setzt sich auch in den Bürogeschossen fort. Als Verbindungs- und Übergangsgeschoss gedacht, sind im 2. Obergeschoss Cafeteria und Kon­ ferenzräume um einen gemeinsamen Dachhof angeordnet, während das 3. Obergeschoss eine grössere zusam­ menhängende Bürolandschaft zeigt. Ab dem 4. Obergeschoss werden hochwertige Büroräume angeboten, welche mit optimalen Raumtiefen und guter Tageslicht- und Aussichtssituation aufwarten. Das schmale Fassadenraster mit fast raumhohen, stehenden Fenstern erlaubt eine sehr flexible Einteilung der Büros sowie der Nutzungseinheiten durch einzelne oder mehrere Mieter pro Geschoss. 21 Blick von der Europaallee Modellansicht Von aussen zeigt das Gebäude eine steinerne Lochfassade, welche aus geschosshohen, vorfabrizierten Betonrahmenelementen zusammengebaut ist. Die unterschiedliche Oberflächenbehandlung von linearen und flächigen Ele­mentteilen betont das Fassadenrelief. Ob mit der feld­weise versetzten Anordnung der Elemente und dem daraus resultierenden Fugenbild der angestrebte Ausdruck erreicht wird, ist am Fassadenmuster zu prüfen. Die geschlossenen Fassadenbereiche sind überzeugend inte­griert und unterstützen gesamthaft die Solidität des Gebäudes. Die Aspekte der Nachhaltigkeit sind bei diesem Projekt sehr gut umgesetzt. Kostenmässig im oberen Bereich, überzeugt dieser Entwurf durch die souveräne städtebauliche, architektonische und konstruktive Durchbildung und das Angebot an attraktiven und hochwertigen Retailund Büronutzungen: Das ausdrucksstarke Gebäude setzt einen würdigen Schlussstein an die Europaallee. Situation 22 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 23 Grundriss 4. – 8. OG Grundriss 3. OG 24 Ansicht Gleisfeld Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur Wiel Arets Architects AG, Zürich 25 Projektleitung Alexis Bikos Mitarbeit Wiel Arets Jelle Homburg Jochem Homminga Marcos Romero Boris Wolf Roel van der Zeeuw Tieme Zwartbol Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Amstein + Walthert AG, Zürich Perspektive Dachhof 3. Obergeschoss Bauingenieurwesen JägerPartner AG Bauingenieure sia usic, Zürich Bauökonomie b + p baurealisation ag, Zürich Gebäudetechnik Amstein + Walthert AG, Zürich Fassadentechnik GKP Fassadentechnik ag, Aadorf Ansicht Europaallee Perspektive Haupterschliessung Retail APOLLON 26 Blick über das Gleisfeld BDE Architekten GmbH, Winterthur Das Projekt fügt sich als Bindeglied zwischen den Baufeldern B und F in die engste Stelle der Europaallee ein und verzichtet auf einen markanten Höhenakzent. Der Baukörper orientiert sich an seinen zwei Hauptausrichtun­gen und setzt entsprechend seine Akzente zur Europaallee und zum Gleisraum. Entlang der Europaallee wird die Strassenflucht gefasst und die Gebäudehöhe folgt den angrenzenden Baufeldern. An der engsten Stelle der Europaallee wird über dem Sockel ein Gebäudeeinschnitt eingeführt, wodurch die Büroflächen zusätzlich Luft und Licht erhalten. Mit der kräftigen Auskragung zum Gleisfeld wird das Gebäude Teil der neuen Stadtsilhouette mit den vor- und rückspringenden Fluchten. In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zeigt die kompakte Gebäudekonzeption funktionale und fle­ xibel nutzbare Retail- und Büroflächen auf und verspricht insgesamt eine hohe Effizienz. Insgesamt überzeugt das Gebäude mit der präzisen und selbstverständlichen städtebaulichen Setzung. Das Projekt erfährt in der 2. Stufe eine Präzisierung und Optimierung der Verkaufs- und Büroflächen. Im Unterschied zur 1. Stufe wird die südwestliche Gebäudeecke oberhalb des Sockels zurückversetzt, wodurch dem Wohnturm Baufeld F mehr Raum gegeben wird. Diese Massnahme wirkt sehr überzeugend. Die zwei Verkaufsflächen werden im Fassadenraster her­vorgehoben und zusammen mit dem Piano Nobile (2. Obergeschoss) als Sockel differenziert. Die betonte Vertikalität der Fassade wird in Referenz an amerikanische Geschäftshäuser der 50er Jahre entwickelt und soll 27 Blick von der Europaallee Modellansicht durch die tektonische Gliederung und den hellen Kunststein eine hohe Eigenständigkeit manifestieren und auch gleichzeitig mit dem Kontext der Europaallee verwo­ ben werden. Es wird jedoch infrage gestellt, ob die Fassade die nötige Kraft und Ambivalenz hat, das Versprechen tatsächlich einzulösen. Im Bereich des Gleisraums stehen Gebäudefigur und Erscheinung weniger in Einklang, da die tektonische Fassade in gewissem Widerspruch zur Auskragung steht, was speziell durch die Wandscheibe an der nordwestlichen Ecke verstärkt wird. Das präzise Volumen, welches gleich einem «Puzzleteil» als letzter Baustein in eine vorgegebene Form einge­setzt wird, erscheint insgesamt spannend und überzeugend. Sowohl in Bezug auf die städtebauliche und architektonische Umsetzung als auch in der technischen Umsetzung ist das Projekt ein wichtiger und sehr ausgereifter Beitrag in der Diskussion der Europaallee und wird von der Jury in der Gesamtbeurteilung sehr gewürdigt. Situation 28 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 29 Grundriss 3. – 7. OG Grundriss 2. OG 30 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur BDE Architekten GmbH, Winterthur 31 Projektleitung Kristin Sasama Mitarbeit Cyrill Dettling Christian Diener Amadeus Dorsch Oliver Erb Jil Bianca Furter Matthias Lattmann Natalia Nogueira Thomas Schmid Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen CSD Ingenieure AG, Zürich Bauingenieurwesen Jauslin + Stebler Ingenieure AG, Rheinfelden Bauökonomie Dürsteler Bauplaner GmbH, Winterthur Fassadenplanung Atelier P3 AG, Zürich Gebäudetechnik Beag Engineering AG, Zürich Elektroplanung HEFTI. HESS. MARTIGNONI, Zürich Blick vom Perron elaporue 32 Blick über das Gleisfeld :mlzd, Biel Die städtebauliche Ausformulierung des Projekts basiert auf einem Anschluss und einer Weiterführung des Hauptkörpers von Baufeld B an der Ostseite, einem zu­rückgesetzten Höhenakzent in der Mitte und einem Sockelrand im Westen, der den östlichen Hochpunkt von Baufeld F freispielt. Diese Gliederung in drei Teile schafft eine sensible Beziehung zum unmittelbaren Kontext. Sie relativiert den Massstab des Baukörpers und erzeugt eine adäquate Körnung. Die Kontinuität der Fassaden entlang der Europa­ allee durch den durchgehenden Sockel und entlang der Bahn unter der Auskragung hält die drei Teile zusammen. Der Höhenakzent bezieht sich auf die regelmässig in der Europaallee vorkommenden Hochpunkte. Die Gebäudevolumen versuchen auf alle Seiten hin zu den umliegen­den Baufeldern Bezüge herzustellen, dabei wird jedoch die Eigenständigkeit des Projekts infrage gestellt. Die Fassade wirkt klar und ist von einer sehr hohen Qualität hinsichtlich des architektonischen Ausdrucks sowie in der technischen Überarbeitung. Das Dach ist aus unterschiedlichen Teilen von Zürich sichtbar und funktioniert daher als fünfte Fassade. Das Gebäude ist im funktionellen Sinne generell gut orga­nisiert. Die Erschliessungskerne erzeugen eine adä­quate Raumanordnung in den unterschiedlichen Etagen. Die Zugänge ins Gebäude durch zwei Hauseingänge und die Treppenhäuser sind gut gelöst, zerschneiden jedoch die Retail-Fläche im Erdgeschoss in drei Teile. Die Anordnung der Erschliessungskerne führt in den Büroge­ schossen teilweise zu sehr grossen Raumtiefen. Dadurch wird die Vermietbarkeit der Flächen im 2. und 3. Ober­ geschoss erschwert. Die Flächen im Turm weisen eine bessere Vermietbarkeit auf. 33 Blick von der Europaallee Modellansicht Die städtebauliche Verankerung des Gebäudes mit der Europaallee und dem Gleisfeld ist durch die Proportion zwischen Erdgeschoss und oberen Teilen gut gelungen. Das Zusammenfügen der einzelnen Volumen erzeugt im städtebaulichen Bild eine positive Wirkung. Das Preisgericht würdigt den Entwurf für seine einfache und klare städtebauliche Geste, die durch den sehr schönen Fassadenentwurf und seine Detaillierung unterstützt wird. Das Projekt hat während der letzten Bearbeitungsphase sehr an Qualität und Tiefe gewonnen. Situation 34 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 35 Grundriss 5. OG Grundriss 3. OG 36 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur :mlzd, Biel 37 Projektleitung Claude Marbach Roman Lehmann Mitarbeit Julia Wurst Carol Hutmacher Marlis Rosenberger Stefan Leiseifer Amelie Braun Svenja Hofmann Katharina Kleczka Stefan Wetter Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Grolimund + Partner AG, Bern Bauingenieurwesen Walther Mory Maier Bauingenieure AG, Münchenstein Bauökonomie b + p baurealisation ag, Zürich HLKK-Ingenieur Waldhauser Haustechnik AG, Münchenstein Bauphysik / Bauakustik Grolimund + Partner AG, Bern Fassadenplanung Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein Brandschutz / Sicherheit Hautle, Anderegg + Partner AG, Bern Elektroingenieur IBGB. Graf AG Engineering, Winterthur MSRL-Ingenieur IBGB. Graf AG Engineering, Winterthur Sanitäringenieur Schneider Aquatec AG, Staad Blick von Innen auf das Gleisfeld 13. Projektwettbewerb 1. Stufe Nora und Aron 38 Blick über das Gleisfeld Wiel Arets Architects AG, Zürich Die Beschreibung und Würdigung des Projekts befinden sich auf Seite 20 bei der Darstellung der Projekte der 2. Stufe. 39 Blick von der Europaallee Modellansicht Situation 40 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 41 Grundriss 4.– 8. OG Grundriss 3. OG 42 Ansicht Gleisfeld Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur Wiel Arets Architects AG, Zürich 43 Projektleitung Alexis Bikos Mitarbeit Wiel Arets Jochem Homminga Roel van der Zeeuw Boris Wolf Marcos Romero Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Amstein + Walthert AG, Zürich Bauingenieurwesen JägerPartner AG Bauingenieure sia usic, Zürich Bauökonomie b + p baurealisation ag, Zürich Gebäudetechnik Amstein + Walthert AG, Zürich Ansicht Europaallee Perspektive Haupterschliessung Retail APOLLON 44 Blick über das Gleisfeld BDE Architekten GmbH, Winterthur Die Beschreibung und Würdigung des Projekts befinden sich auf Seite 26 bei der Darstellung der Projekte der 2. Stufe. 45 Blick von der Europaallee Modellansicht Situation 46 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 47 Grundriss 3. – 7. OG Grundriss 2. OG 48 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur BDE Architekten GmbH, Winterthur 49 Projektleitung Kristin Sasama Mitarbeit Amadeus Dorsch Oliver Erb Matthias Lattmann Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen CSD Ingenieure AG, Zürich Bauingenieurwesen Jauslin + Stebler Ingenieure AG, Rheinfelden Bauökonomie Dürsteler Bauplaner GmbH, Winterthur Fassadenplanung Atelier P3 AG, Zürich Gebäudetechnik Beag Engineering AG, Zürich Elektroplanung HEFTI. HESS. MARTIGNONI, Zürich Blick vom Perron elaporue 50 Blick über das Gleisfeld :mlzd, Biel Die Beschreibung und Würdigung des Projekts befinden sich auf Seite 32 bei der Darstellung der Projekte der 2. Stufe. 51 Blick von der Europaallee Modellansicht Situation 52 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 53 Grundriss 5. OG Grundriss 3. OG 54 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur :mlzd, Biel Projektleitung Claude Marbach Roman Lehmann Mitarbeit Pat Tanner Daniele Di Giacinto Stefan Leiseifer Julia Wurst Marlies Rosenberger Svenja Hofmann Carol Hutmacher Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Waldhauser Haustechnik AG, Münchenstein Bauingenieurwesen Walther Mory Maier Bauingenieure AG, Münchenstein Bauökonomie b + p baurealisation ag, Zürich Energieeffizienz und Energieeffektivität / Gebäudetechnik Waldhauser Haustechnik AG, Münchenstein Bauphysik / Bauakustik Grolimund + Partner AG, Bern Fassadenplanung Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein Brandschutz / Sicherheit Hautle, Anderegg + Partner AG, Bern 55 CHIAVE DI VOLTA 56 Blick über das Gleisfeld Lussi + Halter Partner AG, Luzern Wie der Titel schon sagt, versucht das Projekt ein Schlüsselstein zwischen den unterschiedlichen Baufeldern der Europaallee zu sein. Die Masse ist daher betont unspektakulär ausformuliert. Diese an sich lobenswerte und bescheidene Geste ruft aber auch einige Fragen auf. Die Höhe des Gebäudes korrespondiert mit der Trauf­ höhe des gegenüberliegenden Baufelds C und auch die Einkerbungen im Baukörper scheinen sich an Baufeld C zu orientieren. Die dadurch entstehende «Höhensym­ metrie» zwischen Baufeld D und C wird in Frage gestellt. Einerseits entsteht eine Kohärenz über die Europaallee hinweg, andererseits hebt das Gebäude sich durch den Höhenunterschied etwas von Baufeld B ab. Entlang der Bahn nützt das Gebäude nicht die äussersten Grundstücksgrenzen aus. Dadurch verläuft die Fassaden­ fläche nicht in der Verlängerung der Fassade von Baufeld B. Das Gebäude hält sich zurück in Bezug zum östlichen Turm von Baufeld F, wodurch keine Sicht oder Massenkonflikte entstehen. Die Fassaden sind vielversprechend, gut proportioniert und detailliert. 57 Blick von der Europaallee Modellansicht Die Organisation des Gebäudes ist einfach, aber des­ wegen auch wenig spannend. Auch wegen der Erschlies­ sung können die Regelgeschosse schwierig anders als für grosse Nutzer angewendet werden. Das Erdge­ schoss ist gut nutzbar. Die Kellergeschosse funktionieren hinsichtlich Stell- und Veloplätze nicht befriedigend. Situation 58 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 59 Grundriss 3. – 7. OG Grundriss 2. OG 60 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Ansicht Eisgasse Querschnitt Architektur Lussi + Halter Partner AG, Luzern Projektleitung Thomas Lussi Remo Halter Mitarbeit Daniele Savi Fermin Garrote Patrick Heller Janine Koch Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern Bauingenieurwesen BlessHess AG, Luzern Bauökonomie Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich Fassadenplanung Burri Müller Partner GmbH, Burgdorf Gebäudetechnik HLK Wirthensohn AG, Luzern Sanitärplanung Aregger Partner AG, Luzern 61 Colias 62 Blick über das Gleisfeld Sergison Bates architekten GmbH, Zürich Das Projekt sucht mit seinem kompakten Gebäude von durchgehender Höhe die Anbindung an das Block­randEnsemble auf den Baufeldern A, B und C. Das Volu­men füllt das Baufeld gänzlich aus, bietet aber mit seiner facettierten Kubatur und seinen Vor- und Rücksprin­gen eine bewegte und lebendige Abwicklung. Damit werden für die Innenräume Ein- und Ausblicke in die Längs­ richtung der Europaallee ermöglicht und die Frontalität des Gebäudes zu den Nachbarsbauten aufgebrochen. Das Prinzip der Faltung und Abkantung wurde auch für die Ausbildung einer markanten Eck- und Eingangs­ situation beim Hochhaus auf dem Baufeld F genutzt. Die Aussenwand ist nichttragend und erlaubt es daher, das Gebäude mit einem vorgehängten gefalteten Kleid auszustatten. Dieses Kleid aus Glas, in Bronze gehaltenen Fensterrahmen und grünem Naturstein senkt sich in unterschiedlichen Höhen über den dunklen Sockel und hierarchisiert so die unterschiedlichen Gebäudezugänge auf interessante Weise. Die Fensterteilung und die Betonung der Horizontalen durch die Brüstungsbänder scheinen dem vertikalen Prinzip der gefalteten Fassade jedoch zu widersprechen. Das den Fenstern vorgesetzte Prallglas lässt das Gebäude im Weiteren sehr hermetisch wirken. 63 Blick von der Europaallee Modellansicht Das Projekt wies bereits in der Zwischenabgabe einen interessanten städtebaulichen und architektonischen Ansatz auf. Kritisiert wurden die unpräzisen Übergänge und fehlenden Bezüge zu den Nachbarsbauten: leider wurden hinsichtlich dieser Problematik keine Verbesserungen erzielt. Situation 64 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 65 Grundriss 5. – 7. OG Grundriss 2. OG 66 Ansicht Europaallee Querschnitt 1 Längsschnitt Querschnitt 2 Architektur Sergison Bates architekten GmbH, Zürich 67 Projektleitung Jonathan Sergison Mitarbeit Sarah Maunder Michael Stettler Energieeffizienz und Energieeffektivität Raumanzug GmbH, Zürich Bauingenieurwesen Ulaga Partner AG, Basel Bauökonomie GMS Partner AG, Zürich Gebäudetechnik BLM Haustechnik AG, Zürich Innenraum Büro Cafe DARIUS 68 Blick über das Gleisfeld BACHELARD WAGNER ARCHITEKTEN, Basel Das Projekt passt sich im engen Kontext der Europa­allee mit einer sehr eigenständigen Volumetrie in das städtische Umfeld ein. Ohne direkten Höhenbezug und mit einem akzentuierten Mittelbau wird dem letzten Baustein der Europaallee eine eigene Kraft und Prä­senz verliehen. Der Turmbau schafft Distanz zum benachbarten Wohnturm. Die östliche Auskragung setzt hingegen eine Akzentuierung zum Gleisfeld und führt gleichzeitig die Perronüberkragung von Baufeld B fort. Weniger überzeugend wirkt die Auskragung zur Europaallee. Dem Thema der volumetrischen Gebäudegliederung wird eine Rasterfassade überlagert, die sich an Vorbildern der Geschäftshäuser der Nachkriegszeit orientiert. Kunst­ steinelemente bilden das strukturelle Gerippe, wobei die Natursteinfüllungen in grünem «Serpentingestein» trotz Steinornament einen sehr gleichförmigen Ausdruck erzeugen. Der zentrale Erschliessungskern zerschneidet mit den Not­ausgängen die Retailflächen im Erdgeschoss. Auch in den Regelgeschossen schränkt das Erschliessungskonzept die Flexibilität der Bürounterteilung ein und die zwei knappen Lichtschächte vermögen die unvorteilhaft tiefen Büroflächen qualitativ nicht zu kompensieren. 69 Blick von der Europaallee Modellansicht Obwohl das Projekt mit der zentrierten Erhöhung einen interessanten Ansatz aufzeigt, ist die volumetrische Gliederung insbesondere in der städtebaulichen Gesamt­ betrachtung nicht schlüssig genug. Trotzdem stellt der Entwurf in der Reihe der vielfältigen Konzepte einen sehr wertvollen Diskussionsbeitrag dar. Situation 70 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 71 Grundriss 5. – 7. OG Grundriss 3. – 4. OG 72 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur BACHELARD WAGNER ARCHITEKTEN, Basel Projektleitung Anne Marie Wagner Mitarbeit Patrick Ayer Sven Schröter Bartlomiej Cybula Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen K. Weiss GmbH, Schlieren Bauingenieurwesen ZPF Ingenieure AG, Basel Bauökonomie Fuhr Buser Partner BauOekonomie, Basel Fassadenplanung Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein 73 Dichtung 74 Blick über das Gleisfeld Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich Die städtebauliche und architektonische Form des Ent­wurfs ist von der Idee bestimmt, an der Nahtstelle zwi­ schen den Bebauungstypen eine Balance der Baumasse zu erreichen, welche auf die verschiedenen Seiten hin kongenial ausgeformt ist. Eine expressiv auskragende Fassadenflucht gegen den Kopfbau im Südosten, ein städtisch rhythmisiertes Volumen an der Europaallee und eine hinter einen Sockel zurückgesetzte Fassadenflucht im Nordosten bestimmen den Gebäudekörper. Der Hauptzugang zu den Büroetagen führt über einen Einschnitt an der Europaallee zu zwei Treppenhäusern auf jeder Seite des Baukörpers. Dieser Raum erweitert sich in den obersten Geschossen schliesslich zu der gros­sen Fuge zwischen den Gebäudetrakten. So verbindet sich die städtebauliche, architektonische und funktionale Gestalt auf überzeugende Weise zu einem Ganzen. 75 Blick von der Europaallee Modellansicht Die Gebäudehaut ist konsequent horizontal gegliedert, und die Brüstungsbänder sind im Rhythmus der Stützen­ achsen durch Pfeiler verbunden. Das ist elegant und zurückhaltend vorgetragen und erinnert an die besten Beispiele der internationalen Bürohaus-Architektur der 60er-Jahre. Davon ausgenommen ist der skulptural durchgeformte Baukörper. Dieser wird aber von der Strukturierung der Hülle wenig unterstützt. Die durchlau­ fenden Fensterbänder ergeben weder eine tektonisch dichte noch eine leichte, glatte Haut und entziehen sich so dem klaren skulpturalen Zuschnitt, der dem Baukörper eine überzeugendere Eigenständigkeit verliehen hätte. Situation 76 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 77 Grundriss 5. – 7. OG, Variante mit 3 Mietern Grundriss 2. OG 78 Ansicht Europaallee Ansicht Gleisfeld Längsschnitt Architektur Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich Projektleitung Michael Geschwentner Fahny Pesenti Mitarbeit Quentin Le Norment Ricardo Dias Karolina Sadomska Manuel Blum Architektur 2 GMS Partner AG, Kloten Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen CSD Ingenieure AG, Zürich Bauingenieurwesen Walther Mory Maier Bauingenieure AG, Münchenstein 79 FENDER 80 Blick über das Gleisfeld Burkard Meyer Architekten BSA AG, Baden Das Projekt FENDER sieht sich als Passstück, das sich zwischen die bereits gebauten bzw. geplanten Gebäude an der Europaallee einspannen will. Das Gebäude wirkt mit seiner hohen Fassade aus Klinker- und Beton­ elementen sehr massiv und wuchtig, obwohl die Gebäude­ höhe im Bereich des Turms auf Baufeld F auf zwei Sockelgeschosse reduziert wird. Gemäss Aussage der Projektverfasser soll das gewählte Fassadenmaterial die «rostige Melancholie des Gleis­felds» in eine architektonische Sprache übersetzen. Die Gliederung der Geschosse als Kolossalordnung und die mittels Lisenen und Gesimsen erzeugte Plastizität der Fassade sind durchaus attraktiv. Mit dem Versatz der Klinkerlisenen wird der rein dekorative Materialeinsatz bewusst sichtbar gemacht. Dennoch scheint die grosse Auskragung des Volumens auf der Gleisseite im Widerspruch zum schweren Ausdruck des Hauses zu stehen. Die Kolonnaden entlang der Europaallee sind in ihrer Dimensionierung unverständlich und verhin­dern die Wirkung des Retailgeschosses auf die Strasse. 81 Blick von der Europaallee Modellansicht Die Vertikalerschliessungen im Gebäudeinneren sind ungünstig angeordnet, sodass die gewünschte Unterteil­ barkeit der Geschosse nicht umgesetzt werden kann. Trotz Lichthöfen weisen die Bürogeschosse sehr grosse Raumtiefen und viele innenliegende Flächen auf, was eher einem Grossraumbüro-Konzept mit BackofficeCharakter entspricht. Die durch das statische Konzept bedingten schrägen Stützen in den Bürogeschossen schränken die flexible Nutzung weiter ein. Situation 82 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 83 Grundriss 4 – 8. OG Grundriss 2. OG 84 Ansicht Gleisfeld Querschnitt Längsschnitt Architektur Burkard Meyer Architekten BSA AG, Baden Verantwortliche Partner Oliver Dufner Daniel Krieg Adrian Meyer Andreas Signer Mitarbeit Andreas Aeschbacher Kaspar Kappeler Cyrill Zugliani Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Lemon Consult GmbH Energy Efficiency Engineering, Zürich Bauingenieurwesen Synaxis AG Zürich Bauingenieure SIA / usic, Zürich Bauökonomie Burkard Meyer Architekten BSA AG, Baden HKLS-Planung Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro AG, Zürich Elektroplanung Herzog Kull Group, Schlieren Beratende Elektroingenieure SIA, Schlieren 85 Flirting with Milan 86 Blick über das Gleisfeld spillmann echsle architekten ag, Zürich Die bereits gesetzten Gebäude und Entwürfe bestimmen den Spielraum für das letzte Baufeld. Entsprechend wird ein möglichst «passgenauer» Baukörper vorgeschla­ gen, der entsprechend seinem Namen eine starke Verwandtschaft zum Baufeld B aufweist. Allseitig werden städtebaulich relevante Bezugshöhen und Flächen auf­genommen; dabei wird das überdachte Perron von Baufeld B als Auskragung zum Gleisfeld weitergeführt, der Wohnturm Baufeld F wird auf der gesamten Länge der Eisgasse mit einem Rücksprung auf 21.5 m freigespielt und entlang der Europaallee wird die durchgehende Traufhöhe von Gebäude C übernommen. Mit der verti­ kalen Gliederung und einer steinernen Fassadenverkleidung soll das Gebäude im Verbund der Europaallee gestärkt werden. Dabei wird aber gleichzeitig eine gewisse Eigen­ ständigkeit vermisst. Die Erschliessung mit nur zwei Kernen scheint auf den ersten Blick effizient, doch führen die grossen Gebäude­ tiefen zu Kompromissen und Einschränkungen in der Teilbarkeit und Nutzbarkeit der Räume. Insbesondere der Turm weist kein optimales Verhältnis von Kern zu nutz­ baren Flächen auf. 87 Blick von der Europaallee Modellansicht Das Projekt ist ein spannender Beitrag in der Diskussion über die möglichen Setzungen. Trotz der klaren städtebau­ lichen Bezüge schwächt aber die Wiederholung der kopfbetonten Gebäudefigur den Entwurf und lässt ihn im Gesamtkontext zu schematisch erscheinen. Situation 88 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 89 Grundriss 6. OG Grundriss 3. – 4. OG 90 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur spillmann echsle architekten ag, Zürich 91 Projektleitung Alexander Janeck Mitarbeit Annette Spillmann Harald Echsle Tiago Matthes Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Amstein + Walthert St. Gallen AG, St. Gallen Bauingenieurwesen Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich Bauökonomie Jaeger Baumanagement AG, Zürich Gebäudetechnik Amstein + Walthert St. Gallen AG, St. Gallen Blick auf den Eingangsbereich Europaallee K 92 Blick über das Gleisfeld Josep Lluís Mateo – MAP Arquitectos S.L., Barcelona Mateo Arquitectura GmbH, Zürich Das Projekt, so die Verfasser, sei so konzipiert, wie wenn es in ein bestehendes städtisches Gefüge eingesetzt werden sollte. Diese Strategie führt zu einem Baukörper, der auf die verschiedenen Seiten hin unterschiedlich ausgebildet ist. Zum Gleisfeld hin erhält das Gebäude an der Nordseite einen Hochpunkt. Er spiegelt in einer freien Symmetrie den Turm des Baufelds F und erreicht so auch gegenüber der Silhouette des Gebäudes auf dem Baufeld A eine interessante, lose symmetrische Figur. Diese Analogie wird mit einer gestuft ausgebildeten Auskragung der ganzen Bauflucht gegenüber dem Gleis­ feld noch verstärkt. Gegenüber der Europaallee ist die Gebäudemasse in ihrer Höhenentwicklung geschickt reduziert und ergibt ein überzeugendes Bild des Strassen­ raums Europa­allee. In den oberen Geschossen ist die Qualität der Büro­ grundrisse sehr hoch. Die Räume im Hochpunkt wären ebenfalls attraktiv. Durch die hoch aufragende Front der Bürofassade wird jedoch die Qualität der Wohnungen im benachbarten Gebäude eingeschränkt. 93 Blick von der Europaallee Modellansicht Die Hülle des Gebäudes an der Europaallee wirkt ange­ messen und ergibt ein überzeugendes Bild. Auf der Seite zum Gleisfeld wirkt die Hülle weniger attraktiv. Das Spiel der Fensterbandsegmente wirkt etwas unentschieden und beziehungslos. Schliesslich ist auch die gestufte Auskragung in der Flucht des Hochpunkts nicht verständ­ lich und wirkt gegenüber dem kleinmassstäblich gehal­ tenen Wohnhaus abweisend. Situation 94 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 95 Grundriss 4. OG Grundriss 3. OG 96 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur Josep Lluís Mateo – MAP Arquitectos S.L., Barcelona Mateo Arquitectura GmbH, Zürich Projektleitung Josep Lluís Mateo Mitarbeit Kevin Sun Maria Ubach Enric Sanitjas Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Amstein + Walthert, Zürich Bauingenieurwesen Bomalnpasa, Barcelona Walther Mory Maier Bauingenieure AG, Münchenstein Bauökonomie Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich Fassadenplanung Xmade, Barcelona Blick über das Gleisfeld Nachtansicht 97 Moody 98 Blick über das Gleisfeld von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich Das Projekt Moody besteht aus einem eindeutigen und einfachen Baukörper. Es nützt den Perimeter des Grund­ stücks aus und füllt die Kontur bis auf die Auskragung entlang der Bahn und einen Einschnitt an der Europa­allee, um den Ost-Turm von Baufeld F freizuspielen. Die Bauhöhe korrespondiert mit der Traufhöhe von Baufeld C, wodurch an den gengenüberliegenden Seiten der Europaallee eine «Höhensymmetrie» entsteht. Die Höhe korrespondiert daher nicht mit dem Hauptvolumen des Baufelds B. Um Licht in den breiten Geschossen zu erlauben, sind zwei kleine Lichthöfe in der Mitte des Baukörpers projiziert, die durch ihre bescheidenen Abmessungen keine wirkliche architektonische Präsenz im Gebäude erzeugen. Sie sind eher teil eines Streu-Spiels, das in den Geschos­ sen durch die atomisierten Treppenhäuser, Liftkerne und Sanitäranlagen gespielt wird. Die Art und Weise der Verteilung dieser Einrichtungen macht das Projekt schwierig anders vermarktbar als für einen einzigen Mieter, was die Flexibilität beeinträchtigt. Die Fassaden sind durch Brüstungsbänder stark horizontal geprägt. Die auf­gefüllte Form und die Fassaden erzeugen gemeinsam einen Eindruck eines Backoffices und weniger eines repräsentativen Gebäudes im Zentrum von Zürich. 99 Blick von der Europaallee Modellansicht Trotz des Einschnitts des Volumens beim Ost-Turm des Baufelds F wird der Turm durch die hohe Fassade gegenüber Baufeld F städtebaulich und hinsichtlich Aussicht beeinträchtigt. Insgesamt vermag das Projekt für die Europaallee zu überzeugen. Situation 100 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 101 Grundriss 4 – 5. OG Grundriss 2. OG 102 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich Projektleitung Daniel Theiler Mitarbeit Severine Schrumpf Lou Münger Patricia Tintoré Cristiano Costantino Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Amstein + Walthert, Zürich Bauingenieurwesen Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur Bauökonomie GMS Partner AG, Zürich Fassadenplanung Atelier P3 AG, Zürich Lifttechnik AS Aufzüge AG, Wettswil 103 SULLIVAN GRÜSST SEMPER 104 Blick über das Gleisfeld BOLLES + WILSON GmbH & Co. KG, Münster, Deutschland Der volle Blocktypus führt zusammen mit der Übernahme der Traufhöhe der Baufelder B / C zu einer gefassten, ruhigen Strassenflucht entlang der Europaallee und zu einer diskreten Einordnung. Bewusst wird auf eine prägn­ante Gebäudefigur verzichtet zugunsten der prägnanten Höhenakzente am Europaplatz und am Gustav-Gull-Platz. Zwei möglichst grosse Lichthöfe kompensieren zwar die enorme Gebäudetiefe, schaffen aber in den Regelge­ schossen doch mehrheitlich Backoffice-Qualitäten. Die zurückhaltende Fassadenkonzeption wird über eine etwas stark kontrastierende Materialisierung im Sockel­ bereich überlagert. Eine mittig angeordnete Erschliessung der Büros schränkt die Mehrmieterkonzepte ein und ist im 3. – 6. Oberge­ schoss gemäss Feuerpolizei nicht ausreichend. Das ganze Gebäudekonzept scheint stärker auf einen «single-tenant» ausgerichtet zu sein, sowohl für die Büronutzung als auch für den Retail. Sehr positiv ist die klare Adressbildung von Büro zu Retailnutzung an der Europaallee. 105 Blick von der Europaallee Modellansicht Insgesamt ist die sehr kompakte und gedrungene Ge­ bäudefigur ein zwar pragmatischer Ansatz mit einer vielversprechenden Nachhaltigkeits-Performance. In der Folge kommen aber funktionale Schwächen hervor, und das Gebäude tritt zu wenig in Dialog mit seinen Nachbarn. Situation 106 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 107 Grundriss 3. – 6. OG Grundriss 2. OG 108 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur BOLLES + WILSON GmbH & Co. KG, Münster, Deutschland Projektleitung Julia B. Bolles-Wilson Peter L. Wilson Mitarbeit Angel Dominguez Pociello Stephanie Eickelmann Axel Kempers Christoph Lammers Krischan Skuplik Nina Rossmöller Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Amstein + Walthert AG, Zürich Bauingenieurwesen ahw Ingenieure GmbH, Münster, Deutschland Bauökonomie Büro für Bauökonomie, Luzern 109 tacoma 110 Blick über das Gleisfeld Architektur Jessen + Vollenweider GmbH, Basel Mit einer einheitlichen Struktur der Gebäudehülle und einer konsequent umlaufenden Traufkante betonen die Ver­ fasser den Ort des Übergangs zwischen den unterschiedli­ chen Mustern von Blocktypen entlang der östlichen und der westlichen Europaallee. Innerhalb dieser Regel werden die Längsseiten des Gebäudes baukörperlich sehr unterschiedlich behandelt: weit auskragend auf der Ostseite und urban geschnitten an der Europaallee. Die konsequente und dennoch sensibel umgesetzte stadt­ räumliche und architektonische Setzung überzeugt. Die Gestaltung der inneren Organisation folgt der Idee eines grossen, einheitlichen Gebäudekörpers. Es ist eine Disposition von bestechender Klarheit, der auch das Erdgeschoss folgt: Eine zentrale Erschliessung für die Bürogeschosse und je einen Zugang an den beiden Kopf­­seiten des Gebäudes. Mit der radikalen Organisation im inneren Aufbau entstehen aber auch feste Bedingun­gen für die Unterteilbarkeit und schränken damit die Vermarkt­ barkeit des Hauses stark ein. 111 Blick von der Europaallee Modellansicht Die Hülle des grossen Gebäudes setzt sich aus Rahmen verschiedener Grösse aus vorfabriziertem Beton zusam­ men. Grosse Rahmen überspannen den Sockel mit den Öffnungen für die Schaufenster, nach oben hin werden die Rahmen kleiner und schlanker. Das Gefüge der Hülle aus Betonrahmen und grossen Glasfeldern ergibt ein schönes, tektonisches Gefüge und verleiht dem Entwurf eine hochwertige physische Präsenz. Situation 112 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 113 Grundriss 3.– 6. OG Grundriss 2. OG 114 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Ansicht Gleisfeld Querschnitt Architektur Architektur Jessen + Vollenweider GmbH, Basel 115 Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen Waldhauser + Hermann AG, Basel Bauingenieurwesen Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel Bauökonomie b + p baurealisation ag, Zürich Fassadenplanung GKP Fassadentechnik AG, Aadorf Bürogeschoss Kombizone Fassadenansicht Europaallee URBAN 116 Blick über das Gleisfeld Morger + Dettli Architekten AG BSA SIA, Basel Der Titel dieses Projekts kommt der Jury etwas enig­ matisch vor, weil dieses Projekt einen extrem einfachen Ausdruck hat und sich mehr wie ein Bürohaus in der Peripherie präsentiert als ein repräsentatives Gebäude in der Innenstadt. Die Höhe des Gebäudes ist über die ganze Fläche gleich mit der Höhe des Hauptkörpers des Baufelds B gehalten und passt sich in diesem Sinne am Kontext an. An der Ostseite ist die maximale Tiefe des Grundstücks ausgeschöpft, wodurch auch hier das Gebäude «naht­los» an Baufeld B anschliesst. Westlich in der Mitte tritt das Gebäude sowohl an der Europaallee als auch entlang der Bahn zurück. An der Europaallee entsteht ein Setback, die der Ost-Turm von Baufeld F freispielt, an der Bahn wird an der Bahnfassade von Baufeld F angeschlossen. 117 Blick von der Europaallee Modellansicht Das Gebäude versucht sich sozusagen «hyper-kontex­ tuell» zu verhalten, scheitert aber hiermit durch eine gewisse Unscheinbarkeit, die durch die neutrale Gestal­ tung der Fassaden unterstrichen wird. Die Organisation des Gebäudes ist logisch, obwohl durch die geringe Erschliessungsmöglichkeit sich das Gebäude wahrscheinlich für nur einen Mieter eignet. Situation 118 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 119 Grundriss 4.– 6. OG Grundriss 3. OG 120 Ansicht Europaallee Ansicht Freischützgasse Längsschnitt Querschnitt Architektur Morger + Dettli Architekten AG BSA SIA, Basel Projektleitung Luise Kister Mitarbeit Yllka Öksüz Yvonne Carmen Stetzer Laura Cychy Kerstin Grodde Dilek Esmer Sascha Cueni Anna-Maria Wiedekind Michael Haenni Thomas Schmidt Energieeffizienz und Energieeffektivität CSD Ingenieure AG, Zürich Bauingenieurwesen Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur Bauökonomie Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich Gebäudetechnik Amstein + Walthert Basel AG, Basel 121 YOKO 122 Blick über das Gleisfeld Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG, Aarau Das Projekt generiert sich aus den vorgegebenen Rahmen­ bedingungen und will den Schlussstein im Gefüge der Bauten an der Europaallee darstellen: Das Gebäude nimmt zunächst die Fluchten und Höhen des Baufelds B auf; mit dem leichten Abknicken der Kubatur bei der Einmündung der Seitengassen wird der Turm auf Baufeld F freigestellt; dort kommen auch die Eingänge für den Detailhandel zu liegen; mit dem Einschneiden von zwei Lichthöfen wird dies ermöglicht. Leider konnte dieser pragmatische und vielversprechende Ansatz aus der Zwischenabgabe nicht in ein überzeugendes Gesamt­ projekt überführt werden. Das statische Konzept für die Auskragung auf der Gleisseite mit an die Decken zurückgebundenen und auf massiven Konsolen liegenden Rahmen ist interessant. Bezüglich Nachhaltigkeit handelt es sich um ein ausge­ zeichnetes Projekt. 123 Blick von der Europaallee Modellansicht Der architektonische Ausdruck ist allzu spröde, das Gebäude wirkt wenig repräsentativ. Die Fassade ist in einen zweigeschossigen Sockel und einen fünfgeschossigen Aufbau mit nach oben abnehmenden Geschosshöhen sowie Attika gegliedert. Die Gebäudestruktur bildet sich in einem Fassadengitter aus vorfabrizierten Betonele­me­nten ab, die Ausfachungen bestehen nebst den Fenstern aus grünen Natursteinplatten. Die unterschiedlichen Proportionen der Fassadenfelder wirken unpräzis und lassen das Volumen insgesamt drückend erscheinen. Situation 124 Grundriss 1. OG Grundriss Erdgeschoss 125 Grundriss 7. OG Grundriss 3. OG 126 Ansicht Gleisfeld Ansicht Freischützgasse Ansicht Eisgasse Querschnitt 1 Querschnitt 2 Architektur Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG, Aarau Projektleitung Beat Schneider Mitarbeit Thomas Schneider Michael Jung Thomas Blöchliger Manuel Rohrhofer Joel Koilpillai Marcus Müller Misch Trnka Fachkompetenz Nachhaltiges Bauen CSD Ingenieure AG, Zürich Bauingenieurwesen Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel Bauökonomie b + p baurealisation ag, Zürich Landschaftsarchitektur Hager Partner AG, Zürich Gebäudetechnik Hans Abicht AG, Ingenieure für Gebäudetechnik usic sia, Zürich Elektroingenieur HEFTI. HESS. MARTIGNONI Aarau AG, Aarau 127 Schweizerische Bundesbahnen SBB Immobilien Development Europaallee Lea Bobst Hohlstrasse 532 Postfach 8021 Zürich Tel. +41 (0)51 222 88 16 [email protected] www.sbb.ch www.europaallee.ch