MRSA - Methicillinresistente Staphylokokkus aureus VRE

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CD – Clostridium difficile
(CDAD – Clostridium difficile assoziierte Diarrhö)
MRSA - Methicillinresistente Staphylokokkus aureus
VRE – Vancomycinresistente Enterokokken
ESBL – Extended-Spectrum Beta-Lactamase Bildner
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Oktober 2007
WISSENSCHAFT
Mangelnde Hygiene, Versagen auf allen Ebenen - in
einem am heutigen Donnerstag veröffentlichten
Bericht der britischen Gesundheitsaufsicht werden
schwere Vorwürfe gegen drei staatliche
Krankenhäuser erhoben: Krankenschwestern hätten
sich nicht die Hände gewaschen, Patienten in ihren
Exkrementen liegen lassen.
Mehr als 1000 Patienten in drei Kliniken haben sich
dem Bericht zufolge in einem Zeitraum von
zweieinhalb Jahren mit dem Bakterium Clostridium
difficile angesteckt, das lebensbedrohliche
Durchfallerkrankungen zur Folge haben kann. 90
Menschen seien an der Infektion gestorben.
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Erreger:
Clostridium difficile ist ein
sporen- und toxinbildendes grampositives Stäbchenbakterium
mit hoher Umweltresistenz (Toleranz gegen Wärme, Austrocknung
und gegen eine Reihe von Desinfektionsmitteln.
Es ist das weitaus häufigste darmpathogene Bakterium,
das bei der nosokomialen Diarrhoe des Erwachsenen
gefunden wird.
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TOXINE:
Krankheitsauslösend wirken die Virulenzfaktoren
Enterotoxin A und
Cytotoxin B,
die zu einer zytotoxischen Schädigung der
Intestinalzellen und damit zu Diarrhö und Kolitis führen.
Pathogene Stämme produzieren zumeist beide Toxine,
einige Stämme aber auch nur Cytotoxin B.
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Ob und in welchem Schweregrad eine
Krankheitssymptomatik ausgebildet wird hängt aber
entscheidend von disponierenden Faktoren ab.
Eine Störung der Darmphysiologie und damit auch der
mikrobiellen Darmflora z.B. durch Antibiotikabehandlung,
gastrointestinale Grundkrankheiten oder Eingriffe.
Von Bedeutung ist auch der immunologische Status.
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Vorkommen:
Ubiquitär in der Umwelt (z.B. Boden, Oberflächenwasser)
sowie im Darmtrakt von Tier und Mensch
häufig im Darm von Kleinkindern (bis zu 80%)
selten im Darm von Erwachsenen (≤5%)
Im Krankenhaus rasch Anstieg der Besiedlung auf
ca. 20-40%,
wobei aber der überwiegende Anteil der Patienten
asymptomatisch bleibt.
CD verursacht etwa 15-20% der Antibiotika-assoziierten
Durchfallerkrankungen und
mehr als 95% der Fälle von pseudomembranöser Kolitis.
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Bei etwa einem von 100 antibiotisch behandelten Patienten
muss mit einer C. difficile-Infektion (CDI)* gerechnet werden.
Außerhalb der Krankenhäuser ist die CDI deutlich seltener.
Vermutliche Ursachen für vermehrte Einsatz von
Breitspektrum-Antibiotika, kombinierter Einsatz mehrerer
Antibiotika im Krankenhaus.
Seit 2003 wird eine weltweite Zunahme der Inzidenz der
C. difficile-Infektionen und auch der Schwere der
Erkrankungen berichtet.
Zunächst in Nordamerika, dann auch bei uns tritt ein neuer
epidemiologischer hypervirulenter Stamm mit besonderen
Virulenzeigenschaften auf (binäres Toxin CDT, erhöhte
Expression der Toxine A und B.
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Infektionsweg:
Orale Aufnahme der Bakterien (Sporen) oder
über Kontakt übertragen.
Symptomatische Patienten scheiden große Mengen von
Bakterien/Sporen mit ihrem flüssigen Stuhl aus.
Sporen können direkt oder indirekt auf andere Personen
übertragen werden
z.B. beim Kontakt mit dem infizierten Patienten, mit
den kontaminierten Händen des Pflegepersonals
oder indirekt über kontaminierte Oberflächen der Umgebung
des Erkrankten. (Faeces bzw. fäkale Kontamination von
Toiletten, Steckbecken, Bettwäsche, Bettgestellen,
Telefonen etc).
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Auf Grund der Sporenbildung kann der Erreger lange Zeit
außerhalb des Wirtes persistieren,
so dass der indirekte Übertragungsweg nicht unerheblich
ist.
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Klinische Symptomatik
In der Regel setzt die Symptomatik abrupt ein
mit wässrigem Durchfall
mit charakteristischem fauligem Geruch
(mindestens drei Stuhlgänge
pro Tag für zwei oder mehrere Tage).
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Krankheitsbilder:
Diarrhö,
Ileus,
pseudomembranöse Colitis (PMC),
toxisches Megakolon,
Darmperforationen,
Sepsis.
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Meldepflicht
A) Mehr
als zwei gastrointestinale Infektionen, für die ein
Zusammenhang vermutet werden kann
--------------------------------------------------------------------------------------------------------B) Meldetatbestand gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 5 a IfSG für schwer verlaufende
Fälle.
Patienten mit pseudomembranöser Kolitis oder Patienten mit Durchfall oder toxischen Megakolon
mit C. difficile-Toxinnachweis (A und/ oder B) oder Nachweis toxinbildender C. difficile mit
einer anderen Methode, die mindestens eines der vier Kriterien für einen schweren Verlauf
erfüllen:
1.Notwendigkeit einer Wiederaufnahme aufgrund einer rekurrenten Infektion,
2.Verlegung auf eine Intensivstation zur Behandlung der CDAD oder ihrer Komplikationen,
3.chirurgischer Eingriff (Kolektomie) aufgrund eines Megakolon, einer Perforation oder einer
refraktären Kolitis,
4.Tod < 30 Tage nach Diagnosestellung und CDI als Ursache oder zum Tode beitragende
Erkrankung und/oder Nachweis des Ribotyps 027.
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Präventiv- und Bekämpfungsmaßnahmen
Kontrollierter Antibiotikaeinsatz
Surveillance
Isolierung
Patienten in Einzelzimmer mit eigener Toilette oder
Kohortenisolierung. Aufhebung 2 Tage nach Ende der
Durchfälle.
Patienten mit schlechter Compliance (verwirrte Patienten)
oder mit Inkontinez müssen für die gesamte Dauer des
stationären Aufenthalts isoliert werden.
Immunsupprimierte Patienten dürfen nie mit Trägern von C.
difficile zusammengelegt werden.
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Barrieremaßnahmen:
Personalschulung
Schutzkittel und Einweghandschuhe
Sorgfältige Händehygiene
wegen Resistenz/ Toleranz gegen alkoholische
Desinfektionsmittel anschließend zusätzliches gründliches
Händewaschen
ZUERST: Hygienische Händedesinfektion
DANN: Hygienisches Händewaschen!!!
Wischdesinfektion der patientennahen Flächen bevorzugt
mit Peressigsäure oder Natrium-Hypochlorid (Oxidantien)
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Medizinprodukte und Geräte
mit direktem Kontakt zum Patienten nur
patientenbezogen verwenden (EKG-Elektroden,
Stethoskop, Thermometer oder Desinfektion nötig
Abfälle
sachgerechte, hygienische Entsorgung, kein
Sonderabfall
Schlussdesinfektion
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Transport eines Erkrankten
im Haus:
einschränken, unnötige Kontakte vermeiden, andere
vorinformieren
außer Haus:
aufnehmende Einrichtung und Krankentransport informieren,
vor Transport Wischdesinfektion aller Handkontaktflächen und
verwendeter Gegenstände
am Ende des Transportes gründliche Händedesinfektion
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Medikamentöse Therapie:
Beenden der Antibiotikatherapie führt bei
15 – 23% der Patienten mit symptomatischer CDI
(wenn aus klinischer Sicht vertretbar) zum Sistieren des
Durchfalls innerhalb von 2 – 3 Tagen.
Medikamente der ersten Wahl sind
Metronidazol (4 x 250 mg oder 3 x 500 mg oral / i.v.)
oder
Vancomycin (4x125 mg oral).
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Medikamentöse Therapie:
aerzteblatt.de
Donnerstag, 3. Februar 2011
C. difficile: Neues Antibiotikum senkt Rezidivrate
Calgary – Die Therapieoptionen bei Clostridium difficile
Infektionen (CDI) könnten demnächst um ein neuartiges
Antibiotikum erweitert werden. Fidaxomicin war in einer
direkten Vergleichsstudie im New England Journal of
Medicine (2011; 364: 422-431) dem Standardmedikament
Vancomycin gleichwertig. Die Zahl der Rezidive war sogar
deutlich geringer.
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Medikamentöse Therapie:
Fidaxomicin
•oral verfügbar
•erster Vertreter einer neuen Gruppe von Antibiotika, die auf die
Behandlung der CDI zugeschnitten sind
•enges Wirkungsspektrum
•intestinale Flora bleibt weitgehend erhalten (was bei der CDI
besonders wichtig ist. Infektion und Erkrankung werden
nämlich durch eine Störung der intestinalen Flora, meist nach
früherer Antibiotika- oder Zytostatikatherapie, begünstigt.)
•kaum enteral resorbiert, was hohe Wirkstoffspiegel im Darm
verspricht und die Toxizität vermindert
•hohe Wirksamkeit gegenüber C. difficile. (In-vitro war die
Aktivität achtfach höher als unter Vancomycin.)
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28.09.2011 Deutsche Zeitschrift für Klinische Forschung
Arbeitsgruppe des Freiburger Pharmakologen Prof. Klaus
Aktories hat mit amerikanischen Kollegen den Rezeptor
des CDT-Toxins (Clostridiums difficile tranferase-Toxin)
entdeckt.
Das ermöglicht neue Strategien zu entwickeln, um das
Eindringen des Gifts in die Zellen zu verhindern.
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Quellen:
RKI-Ratgeber für Ärzte
Empfehlungen des RKI zu Hygienemaßnahmen bei Pat.
mit Durchfällen aufgrund toxinb. CD
Ärzteblatt
Schweiz Med Forum 2006
dzkfblog.de/2011/09/28
HYGlinie, Hygiene Issues und Management
C Diff Support
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