impuls 102 März bis JULI 2015 Magazin des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin ALTER! ANZEIGEN Editorial Liebe Leserinnen und Leser, liebe Theaterbesucher und -freundE, „Würdest Du ein Buch mit dem Titel ‚Älter werden‘ kaufen?“ – „Wohl kaum.“ – „Warum?“ – „Es klingt wie ein Ratgeber-Buch.“ – So ähnlich beginnt eine der Notizen in Silvia Bovenschens höchst empfehlens- und lesenswertem Essayband „Älter werden“ - und liest sich wie eine Begründung für unseren mehrdeutigen Titel: „Alter!“, nennt ein Jugendlicher seinen Kumpel – oder seinen Vater hinter dessen Rücken. Das Alter aber beschäftigt ihn noch nicht, so weit weg ist es. Wir Älteren versuchen, den Alterungsprozess zu verzögern, zu ignorieren, möglichst nicht über Vergänglichkeit, Tod und Teufel mehr als nötig nachzudenken. Dabei ist die demographische Entwicklung – zumal hier in MV – gar nicht mehr zu ignorieren. Jedoch liegen zwischen der Hoffnung auf zahlungskräftige „Silver Surfer“ und dem Lamentieren über das „aussterbende“ Kulturpublikum Welten und tausenderlei Fragen, denen wir uns im vorliegenden Impuls 102 stellen wollen – zumal wir unbedingt im Altern auch ein Reifen und im Vergehen immer auch ein Werden, den Zyklus des Lebens in allen Facetten sehen. • Wie interagieren Ältere, Senioren, aber auch Jüngere mit dem Theater? • Wie wird auf dem Theater gelebt, gealtert und eben auch gestorben? • Welche Folgen hat das Alter des Publikums und der Theatermacher für die Ästhetik, die Programmatik des Theaterangebots? • Ist Alter, sind Ältere eine Herausforderung oder eine Chance für Theater? • Und was ist mit all den sehr jungen Leuten, die Theater spielen, machen, besuchen und genießen? Dies sind nur einige der vielen Fragen, deren Antworten Sie im weiten Bogen der thematischen Beiträge finden können – neben unseren inzwischen beliebten Kolumnen und Porträts, die Lieblingsorte oder Kooperationen vorstellen, u.v.a. Viel Freude beim Lesen, Stöbern und Denken, wünscht Ihnen Dr. Rita Gerlach-March Marketing-Leitung ANZEIGEN SCHLOSSFESTSPIELE SCH W E RIN 2 0 15 des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin LA TRAVIATA Oper von Giuseppe Verdi | Open air 3. Juli – 9. August 2015 Karten 0385/5300-123 www.theater-schwerin.de Aus- und RückblicK Einladung zum Dialog Schreiben Sie uns! Sondermeldung Ehrung für Günther Uecker: Landesbibliothek M-V erhält seinen Namen Unser „Cover-Artist“ aus Impuls Nr. 100 wird vom Land mit einer Namenspatenschaft im Jubiläumsjahr für sein künstlerisches Schaffen geehrt: der international renommierte Künstler Prof. Günther Uecker, der in Wendorf (Mecklenburg) geboren wurde und am 13. März 2015 seinen 85. Geburtstag feiert (Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur am 30.12.2014). Leserbriefe zum neuen Impuls: Glücksimpuls „…danke für den neuen Impuls, ich habe ihn mit viel Vergnügen gelesen! Schön, dass die Theatermitarbeiter stärker zu Wort kommen (Lieblingswerk, Lieblingsort, In der Kantine mit... u.ä). Da wird die Vielfalt des Kollegiums erlebbar; aber auch, mit wieviel Herzblut sich jeder in das Gesamtkunstwerk 'Theater' einbringt.“ Angela Künzel, Orchestermitglied „Meine 27-jährige Tochter, die das Theater aus ihrer Zeit als Regieassistentin kennt, war zu Besuch und sagte spontan, dass sie zum ersten Mal den neuen Impuls von vorne bis hinten mit Genuss durchgelesen hat – das Format, die Artikel, das Layout gefielen ihr rundum!“ Matthias Kunze, Theaterfreund I n h a lt Editorial 1 Aus- und Rückblick 3 Leserbrief zum Thema 4 Theaterfreunde vorgestellt: Werner Skoeries und der Schweriner „Kulturschlüssel“ 6 Glosse zum Thema von Manfred Brümmer 7 Hintergrund: Material-„Alterung“ Fritz-Reuter-Bühne8 Die klingende Seite: Violine 10 Kolumne: Death in concert 11 In der Kantine mit: Caroline Wybranietz 12 In der Kantine mit: Johannes Xaver Zepplin 13 Alt und Jung: Ballett 14 Gastkommentar: Demographie und Theater 16 Partner vorgestellt: Staatliches Museum Schwerin/ Ludwigslust/Güstrow19 (M)ein Lieblingsort – Romaine Fauchère 20 Zugehört: Wir fragen, Sie antworten 23 Reflektionen: 25 Jahre Mauerfall im Schauspiel 24 Neu am Haus: Charlotte Kintzel, Nouras Hanana 26 Galerie im Theater: Ruth Tesmar 27 Ausstrahlung: MeckProms on Tour 28 Termine März bis Juli 2015 30 AUTOREN: Dr. Hela Baudis, Dr. Rita Gerlach-March, Kerstin Klaholz, Julia Korrek, Nadine Lipp, Franziska Pergande, Ralph Reichel, Katharina Riedeberger, Ulrike Stern u.a. Impressum HERAUSGEBER: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin gGmbH Generalintendant und Geschäftsführer: Joachim Kümmritz Redaktionsadresse: Marketing Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin gGmbH, Alter Garten 2, 19055 Schwerin [email protected] www.theater-schwerin.de Fotos: Silke Winkler, wenn nicht anders angegeben GESTALTUNG: adani Werbeagentur, www.adani.de ANZEIGEN: Agentur Reiner Prinzler (0172/3114842) Druck: Digital Design Spielzeit 2014/2015 Heft 102 (März–Juli 2015) Änderungen und Druckfehler vorbehalten 3 Le s e r b r i e f z u m T h e m a Theaterpädagogik Wo sonst wird so viel geliebt, gelacht, geweint, gestritten, gestorben und sich versöhnt wie auf dem Theater? Und das Beste daran: Als Zuschauer ist man immer mittendrin, statt nur dabei. Für junges Publikum ist dies ein besonderes Erlebnis. Doch auch in vorangeschrittenem Alter ist Theater ein idealer Ort für kreative Auseinandersetzung mit eigener und anderen Erfahrungswelten, mit unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten und gesellschaftlichen Kontexten. Hellwache Aufmerksamkeit und aktive Teilhabe junger, wie älterer Menschen wird hier gefordert und gefördert. Genießen, ein- und abtauchen ist ebenso erlaubt… Interessierten Zuschauern jeden Alters diesen Zugang zur Faszination ‚Theater‘ zu erschließen, ihnen ein kulturelles Gemeinschaftserlebnis näherzubringen und darüber hinaus die vielfältigen Aspekte der Theaterarbeit (be-)greifbar zu machen, ist Intention der Theaterpädagogik. Denn: Theaterluft macht frei, selbstbewusst und stark – in jedem Alter! So lädt unser theaterpädagogisches Angebot Jung und Alt ein, die Welt des Theaters kennenzulernen. Neben jugendlichen Patenklassen gibt es auch Produktionspatenschaften von Seniorengruppen der Volkshochschule oder des Seniorenbüros Schwerins, die sich vertiefend und begleitend mit den Inszenierungen des Spielplanes auseinandersetzen. Außerdem haben wir ein besonderes Workshop-Angebot für die ‚ältere Generation‘ im Repertoire und ein generationsübergreifender Stammtisch in der Theaterkantine ist in Planung. Kontakt: [email protected], Tel. 0385/5300-144 4 ALT WERDEN bzw. JUNG BLEIBEN mit THEATER in Schwerin Im folgenden Leserbrief beschreibt Ute Breitsprecher, eine sehr aktive und dem Theater schon lange verbundene Seniorin, verschiedene Aspekte ihrer Erfahrungen mit unserem Theater. Die demographische Entwicklung in Deutschland ist bekannt. Dank der Medizin gibt es immer mehr ältere Menschen, dagegen sinkt die Geburtenrate seit 25 Jahren. Schwerin bietet nicht genügend Arbeitsplätze und die fehlende Universität tut ihr Übriges. Die Jugend geht dahin, wo es Arbeitsplätze gibt. Darauf muss sich eine Stadt einstellen, natürlich auch im kulturellen Bereich. Ich beobachte seit Jahren, dass auf den Zuschauerplätzen bei Theater- und Konzertaufführungen die ältere Generation vorherrscht. Wir älteren Kulturkonsumenten sind ja oft nicht mehr so beweglich und mögen im Winter, d.h. im Dunkeln, nicht mehr auf die Straße. Darauf hat sich das Theater eingestellt – mit Matineen und Nachmittagsvorstellungen an den Wochenenden; sogar den normalen Spielplan am Sonntag und Montag auf 18 Uhr vorverlegt. Das wird sehr gut angenommen, könnte sogar ausgebaut werden! Konzerte gibt es an drei Abenden. Bedarf ist vorhanden. Im Zuge der Sparmaßnahmen ist überlegt worden, dies zu streichen. Doch dieser Kelch ist an uns vorübergegangen; ebenso die Abschaffung der Niederdeutschen Bühne. Dank gewaltiger Proteste! Zumal in der mecklenburgischen Verfassung die plattdeutsche Sprache gefördert werden soll. Besonders die Matineen am Sonntag um 11 Uhr vor den jeweiligen Pre- Le s e r b r i e f z u m T h e m a König Ubu mieren erfreuen sich großer Beliebtheit. So hat der Besucher die Möglichkeit, sich über Inhalt und Gehalt, aber auch über die Regiearbeit zu informieren. Und einzelne Solisten geben Proben ihres Könnens ab. So hautnah hat man sie nicht wieder! Ich betreue an der Volkshochschule eine von 15 Seniorengruppen. Für fast 30 interessierte Frauen organisiere ich 20 kulturelle Veranstaltungen im Jahr zu unterschiedlichen Themen. Museums- und Theaterbesuche z.B. sind hoch im Kurs. Wir waren schon oft im Puppentheater und bei Ballettproben. Die letzte Eröffnungsveranstaltung aller Seniorengruppen der VHS war eine Probe zur Oper „Rusalka“ von Dvořák. Der Schauspieler Christoph Bornmüller hat einmal sinngemäß geäußert, dass das Schweriner Publikum zu konservativ sei, zu wenig aufgeschlossen für neue Ideen. Ich bevorzuge auch, wenn die alten Stücke in ihrer Zeit belassen, sie nicht gewollt modernisiert werden. Der mündige, kritische Zuschauer ist doch durchaus in der Lage, Parallelen zur heutigen Situation zu erkennen. Gibt es zu wenig neue interessante Stücke? Positive Beispiele sind die Stücke von Yasmina Reza. Auch „Der Vorname“ von Delaporte ist ein glänzender Beitrag. „König Ubu“ ist als absurdes Theater angelegt und Rusalka unglaublich toll gemacht. Das muss man nicht unbedingt mögen. Die Oper hat sich seit der Wende besonders gut entwickelt. Schön, dass auch moderne Opern im Spielplan ihren Platz finden. Großartig waren „Anne Frank“, „Dead Man Walking“ und „Sigurd der Drachentöter“. Beliebt ist nach wie vor die Niederdeutsche Bühne. Zu platt darf es aber bitte nicht werden! Man darf nicht vergessen, dass Niederdeutsch früher die Alltagssprache war und nicht nur für Quatsch und Klamauk genutzt wurde. Wie wär’s mal wieder mit Fritz Reuter? „Uns Hüsung“ vor Jahren war toll! Resümee: Unser Theater ist aus Schwerin nicht weg zu denken. Traurig, dass immer wieder diskutiert wird, wie das Haus kaputtgespart werden kann. Qualität ist nun mal das Hauptkriterium, und gekürzt wurde in den letzten Jahren mehr als genug. Schon viele bedeutende Menschen haben sich dazu geäußert, wie wichtig Kultur für eine humanistische Lebensweise ist. Wenn sie nicht schon an Kinder herangetragen wird, werden sie sie später auch nicht vermissen. Aber was werden das für Menschen sein? In diesem Sinne Ihre Ute Breitsprecher Kulturbotschafter am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin Sind Sie kulturaffin? Organisieren Sie gerne? Bringen Sie Menschen aus Ihrem Umfeld mit ins Theater und genießen Sie die Vorzüge, die Kulturbotschafter bekommen: • in jeder Spielzeit eine persönliche Spielzeitberatung und die Möglichkeit, Karten mehrere Monate im Voraus zu reservieren • ab einer Gruppenstärke von 15 Personen freier Eintritt für Sie (ab 5 Besuchen pro Spielzeit, ausgenommen Schlossfestspiele, Gastspiele und Sonderveranstaltungen) • Einblick hinter die Kulissen des Großen Hauses Interesse an dieser abwechslungsreichen ehrenamtlichen Tätigkeit? Dann melden Sie sich unter Tel. 0385/5300-244 oder per E-Mail an: [email protected] Siehe auch Seite 6: das „Kulturbegleiter“-Programm 5 T h e a t e r f r e u n d e v o r ge s t e l l t WERNER SKOERIES UND DER SCHWERINER „KULTURSCHLÜSSEL“ Kontakte und Infos: • Landesring M-V des Seniorenringes e.V.: www.seniorenring-mv.de • Seniorenbüro Schwerin: www. seniorenbuero-schwerin.de Adresse: Wismarsche Str. 144, 19053 Schwerin Telefon: 0385/55 74 962 • Theaterfreunde Schwerin e.V.: www.theater-schwerin.de/freunde_und_partner 6 Foto: Christine Dechau Nach dem Motto „Wir machen für Jung und Alt Kunst und Kultur möglich“ hat Werner Skoeries in Schwerin ein landesweit einmaliges Programm initiiert – den „Schweriner Kulturschlüssel“. Dazu inspiriert wurde er von einem ähnlichen Hamburger Projekt, dem eigenen Kulturinteresse und den Erfahrungen bei den Theaterfreunden Schwerin e.V. (er ist im Vorstand für den Theaterladen verantwortlich). Aus der Vernetzung mit vielen aktiven Senioren ergab sich, dass es bei älteren „Noch-nichtBesuchern“ ein großes Interesse an Theater- oder Museumsbesuchen gibt, sie aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht alleine gehen wollen oder können. Nun gibt es für diese Menschen endlich die Möglichkeit, mit einem „Kulturbegleiter“ gemeinsam kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Dabei ist dies kein reiner Begleit- oder Abhol-und-Bringe-Dienst, sondern die „Kulturgenießer“ bekommen auch die Möglichkeit zur inhaltlichen Vor- und Nachbereitung. So ist der Begleiter der Schlüssel für die Genießer, die Kultur zu „erschließen“. Ein Angebot für alle Kulturinteressierten, denn: JedeR kann und soll Kulturgenießer sein – alle, auch junge Leute, die vielleicht in ihrer Altersgruppe keine Gleichgesinnten finden, den Austausch mit den älteren Generationen suchen oder einfach nur den Gesellschaft & Theater Die Schweriner Kulturbegleiter mit Werner Skoeries Horizont erweitern wollen! So soll es gehen: Einfach auf den OnlineVeranstaltungskalender auf der Internetseite des Seniorenbüros schauen (derzeit im Aufbau), Vorstellung und Begleiter auswählen und melden. Momentan gibt es 15 Kulturbegleiter, die sich auf einen Artikel in der Schweriner Volkszeitung vom 24.7.2014 gemeldet haben. Bei einer Informationsveranstaltung lernten sich die engagierten und aufgeschlossenen Interessenten kennen. Zwei Weiterbildungsveranstaltungen wurden 2014 durchgeführt: eine im Staatlichen Museum Schwerin und eine am Mecklenburgischen Staatstheater; 2015 werden die Fortbildungen in der Schleifmühle und im Freilichtmuseum fortgesetzt. Mit diesen vier Partnern, die dafür ausgewählte Veranstaltungen und Kontingente freigeben, geht das Projekt an den Start. Die Vereinbarungen werden derzeit verhandelt, der Veranstaltungskalender parallel aufgebaut (konkret mit Datum, Inhalt und Kulturbegleitern). Danach wird das Angebot laufend erweitert. Entwickelt hat Werner Skoeries das Projekt während seiner Ausbildung zum seniorTrainer, ein Programm des Landesrings Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Seniorenrings e.V. Ab 15 Personen, die fünf Mal pro Spielzeit das Theater besuchen, kann der Kulturbegleiter zum Kulturbotschafter werden – und Termine und Vorstellungen frei wählen (s. S. 5). Termine Theaterfreunde 11. TheaterFreundeTreff mit Opernprobenbesuch „The Rake`s Progress“, 8.4. Ausstellungseröffnung in der „Galerie im Theater“ mit Werken von Jürgen Weber, 18.4. 11. Schweriner Stiftermahl 29.5. Frühjahrslunch Thema „Schlossfestspiele Schwerin des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin 2015: La Traviata“, 14.6. Verleihung des ConradEkhof-Preises 2015 12.7. Thema „Opfer fallen hier, weder Lamm noch Stier, aber Menschenopfer unerhört…“ Goethe, „Die Braut von Korinth“ Glosse von Gastautor Manfred Brümmer Liebe Mitbürger, vergessen Sie alles, was Sie bisher über die Gründe für die schrittweise Abschaffung von Theater gehört haben. Dieses Streben entspringt nämlich tiefster Humanität und der Sorge um Leib und Leben von Schauspielern, Sängern und Tänzern. Diese Erkenntnis vermittelt ein Interview im ZEITMAGAZIN, das dem staunenden Leser erklärt, im Theater ginge es darum, Dämonen auszutreiben. (Kleine Verwechselung, Herr Mangold, sowas machen nicht wir, sondern die von der Kirche! Und bitte nicht weiterverbreiten, sonst kriegen wir Anmeldungen zum Exorzismus!) Aber wenn nun auch andere nicht wissen, was auf Theaterbühnen vorgeht? Leute mit politischer und finanzieller Wirkungspotenz? Die aber ganz früher (vielleicht sogar in der Schule?) mitgekriegt haben, dass es dort Leid, Alter und Tod gibt? Und nun allein zu unserem Schutz die Türen von Arbeitsämtern weit öffnen lassen, wo dann für unser Weiterleben in Jugend und Schönheit gesorgt werden soll? Darum müssen wir an dieser Stelle eindringlich erklären: Wir machen Euch da bloß was vor! Altern und Sterben auf der Bühne sind Fiktion, sind Lug und Trug! Wir tun nur so! Aber wie wir das tun, finden wir richtig toll. Was allein die Maskenbildnerei da leistet beim Ältermachen von Menschen! (Beim Jüngermachen noch mehr, aber das ist hier nicht das Thema.) Und das Sterben auf der Bühne ist mit seinen Mitteln schier unerschöpflich: Durch Schwert, Dolch, Strick und Guillotine, den „Schuss durch die Gitterthüre“, Gift ins Glas und Gift ins Ohr, sogar ein Stiefel soll laut Anekdote schon vergiftet gewesen sein. Wir zeigen Frauen, die selbst im letzten Stadium der Schwindsucht noch so singen, dass es eine ganze Lungenklinik zu Tränen rühren könnte, oder es selbst in einen Sack gesteckt noch schaffen, ein Sterben in höchster musikalischer Schönheit hinzukriegen. All das kann man sich für Eintrittsgeld ansehen, ohne Angst haben zu müssen, dass dem netten dicken Tenor, den man am Morgen noch beim Bäcker traf, auf der Bühne wirklich was passiert. Man trifft ihn auch am nächsten Morgen noch und damit ist zumindest den Nachbarn klar: Ein Theater ist kein subventionierter Club für originelle Altenpflege und Sterbehilfe, sondern ein Haufen von Enthusiasten, der „den ganzen Kreis der Schöpfung ausschreiten“ will. Beziehungsweise so tun, als täte er es. Einschließlich Altern und Sterben. Gegen Bezahlung, ganz nebenbei. Wie sie es machen, ist natürlich ganz verschieden. Das Schauspiel guckt erst mal, ob es da nicht einen Film gibt, den man umschreiben kann, die Oper macht‘s ein bisschen lauter (solange sie noch ein Orchester zur Verfügung hat). Im Ballett liegen Leichen immer in schönen Posen herum, nur Alte gibt’s in den Werken wenig. Es ist ja auch schwer zu vermitteln, dass Greisinnen und Greise noch so gut tanzen können. Selbst das Plattdeutsche steuert aktuell auf das große Sterben zu – acht Mordopfer sind eingeplant. Aber auch hier wird die sonst so große Realitätsnähe nicht übertrieben. Wir können also immer wieder ein nächstes Treffen vereinbaren. Damit Sie sich davon überzeugen können, dass wir alle noch am Leben sind. Manfred Brümmer, langjähriger Dramaturg der Fritz-Reuter-Bühne Termine zum Thema 17.4. The Rake's Progress Musiktheater 7.5. Germania. Tod in Berlin Schauspiel 2.6. De acht Millionäre Fritz-Reuter-Bühne 3.7. La Traviata SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin Joachim Bliese und Elfie Schrodt in „Twei as Katt un Hund“ 7 Hintergrund Zauberei?! Material-„Alterung“ Von der Holzwand zur verrosteten Metallplatte Ein ungewöhnliches Bühnenbild bietet die Komödie „Ünner’t Lüchtfüer“ („Unter dem Leuchtfeuer“), die seit Januar auf dem Spielplan der FritzReuter-Bühne steht: das Innere eines Leuchtturms auf der fiktiven kleinen Insel Groland. Hier haust Leuchtturmwärter Paul und macht mit seiner grummeligen, abweisenden Art seinem Assistenten Bengt und dem Post- schiffer Herbert das Leben schwer. Damit der Zuschauer beim Öffnen des Vorhangs sofort die besondere Atmosphäre des Ortes aufnehmen kann, hat Bühnenbildner Harry Behlau die typischen Merkmale des Leuchtturms nach innen geholt: rotweiße Metallplatten, zusammengenietet, rostig und abgegriffen. Tischlerei und Malsaal des Staatstheaters fiel die Aufgabe zu, die Wände so herzustellen, dass sie täuschend echt aussehen, aber immer noch praktikabel im Auf- und Abbau sowie beim Transport sind. Die folgende kleine Bilderstrecke zeigt den Weg, der dabei zurückgelegt wurde. Mit Spachtelmasse wird der Wand die Plastizität gegeben, die Kreise mit einem Kunststoffrohr hineingedrückt. Nachdem die Spachtelmasse geschliffen wurde, bekommt sie eine Rostgrundierung, es wird gewissenmaßen eine feine Metallschicht darübergestrichen. Eine Oxidationslauge bewirkt dann nach wenigen Stunden, dass diese Schicht rostet. Die Sperrholzwand im Rohzustand 8 Für die Endgestaltung wird Dispersionsfarbe aufgetragen, anschließend erfolgt eine Teillackierung und -patinierung. Hintergrund TERMINE DER FRITZ-REUTER-BÜHNE Weitere Vorstellungen: „Ünner’t Lüchtfüer“ 22.3., 16 Uhr, Bühne 602 Rostock 10.4., 2.5., 13.5., 30.5. und z.l.M. 12.6., jeweils 19.30 Uhr, E-Werk Außerdem im Spielplan: Tauierst kümmt de Familie (plattdt. Erstaufführung) Um ihren Enkel vom Wegziehen abzuhalten, schrecken seine liebenswert schrulligen Großeltern auch vor Kupplerei nicht zurück. Premiere: 17.3., 19.30 Uhr, Großes Haus De acht Millionäre (plattdt. Erstaufführung) Das Millionenerbe seines leichtlebigen Vaters bringt Jörg von Waldow den Tod – und seine zahlreichen unehelichen Geschwister auf den Plan. Premiere: 2.6., 19.30 Uhr, Großes Haus Popeye, de Seemann (Uraufführung) Ein bärenstarkes Kinderstück auf Hoch und Platt für Landratten ab 6 Jahren mit Musik. Premiere: 4.7., 18 Uhr, Freilichtmuseum Schwerin-Mueß Die fertige Tür. 9 K l i n ge n d e Se i t e Alte Meister? InstrumentenportrÄt DIE VIOLINE Die Sache mit dem unverwechselbaren, nicht reproduzierbaren Klang alter Meistergeigen ist und bleibt ein Mythos – was nicht heißt, dass nicht zumindest auch Wahres daran wäre. Dass der Preisvergleich einer millionenschweren Stradivari mit einem erstklassigen neu gebauten Instrument nichts mit realen Werten zu tun hat, muss dennoch kaum erwähnt werden. Auch hier wird der „gute Name“ mitbezahlt; nicht selten ist es ein italienischer aus dem 18. Jahrhundert, ähnlich wohlklingend wie das dazugehörige Instrument. Doch was ist dran am Stradivari-Mythos? Kürzlich ergab ein Blindvergleich dreier höchstwertiger Geigen von Stradivari und Guarneri mit drei modernen Spitzeninstrumenten, dass die Spieler – allesamt gute Musiker – keineswegs durchgehend die alten Geigen favorisierten, ja dass sie diese nicht einmal zuverlässig von den neueren unterscheiden konnten. Top-Favorit wurde eines der jüngeren Exemplare. Alles fauler Zauber also? Ohne Zweifel: Ein psychologischer Effekt ist im Spiel und wirkt wert- und ruhmsteigernd. Denn wer – technisches Können und musikalisches Gespür 5. Sinfoniekonzert Claude Debussy: Petite Suite Edouard Lalo: „Symphonie espagnole“ d-Moll op. 21 für Violine und Orchester Jacques Offenbach: „Gaîté parisienne“ – Auszüge (arr. Manuel Rosenthal) Solistin: Antje Weithaas, Violine Dirigent: Kimbo Ishii Montag, 23.3., 18 Uhr Dienstag, 24.3. und Mittwoch, 25.3., 19.30 Uhr Großes Haus 10 Antje Weithaas, Solistin des 5. Sinfoniekonzerts und Professorin an der Hochschule für Musik HANNS EISLER Berlin, spielt eine Violine von Peter Greiner aus dem Jahr 2001. vorausgesetzt – eine Violine spielt, deren Listenpreis Millionen beträgt und die über Jahrhunderte durch berühmte Hände ging, den inspiriert und beflügelt allein die Aura des Instruments. Sofern denn die Chemie zwischen Spieler und Geige stimmt – was keineswegs garantiert ist! Andererseits wird ein mittelmäßiger Musiker nicht besser, nur weil er eine Stradivari spielt! Im Gegenteil: Gerade alte Instrumente haben ihren eigensinnigen Charakter, wollen erobert werden. Die grundlegende Form und Bauweise der Streichinstrumente ist seit Stradivaris Zeit auffallend konstant geblieben, und nur geringfügig hat man alte Instrumente den gewandelten Ansprüchen moderner Spieltechnik angepasst. Etwas kleiner oder etwas größer – das ändert vielleicht den Klangcharakter, nicht unbedingt aber die Qualität des Instruments, und gleiches gilt für die Kombination verschiedener Holzarten. Selbstverständlich sind die wertvollsten und klanglich ausgewogensten Geigen von Wissenschaftlern vielfach auf Herz und Nieren untersucht worden, also auf Maße, Hölzer, Holzstruktur, Lack, die chemische Vorbehandlung und die klimatischen Bedingungen am Ort und zum Zeitpunkt der Herstellung. Einem echten Geheimnis allerdings ist man bis heute nicht auf die Spur gekommen. Dass das Holz, aus dem die Instrumente gebaut wurden, vor rund 300 Jahren mehr Zeit zum Wachsen hatte und so gleichmäßigere Strukturen aufweist, ist immerhin eine spannende Erkenntnis. Und auch die Patina jahrhundertealter Lacke wirkt sich offenbar auf den Klang aus und ist kaum reproduzierbar. Die unverkennbare Wärme und „Reife“ im Ton, die angeblich durch beides entsteht, bleibt jedoch wiederum Geschmackssache und mag, gerade im Zusammenspiel, keineswegs nur Freunde finden. Also tatsächlich Alter vor Jugend bei der Auswahl eines Streichinstruments? Letztlich ist jeder Musiker auf der Suche nach dem Partner, mit dem er den Rest seines (Bühnen-) Lebens verbringen möchte. Und wie im wahren Leben gilt hier: Es ist ein Nehmen und auch ein Geben. Kerstin Klaholz K o n ze r t- K o l u m n e z u m T h e m a Death in Concert Der Tod – ein wahrhaft grausames Ding! Allzu oft verbunden mit Angst und Trauer, und auch mit Erkenntnissen, die besser im Verborgenen geblieben wären. Und doch: Ist der Tod nicht auch Erlösung von den Zweifeln und Leiden des Lebens? Nirgends stirbt es sich bekanntlich leichter als auf der Bühne, mit mehr oder weniger dramatischer Geste und meist in den höchsten Tönen. In der Oper ist der Weg vom todbringenden Dolchstoß oder von der Verabreichung des letalen Gifts bis zum letzten Atemstoß meist noch weit – und dem Publikum verspricht er einige der herrlichsten Arien des Repertoires. Was bisher nicht offenbart werden konnte, im Angesicht des Todes singt es sich einfach doppelt so schön. Bis der Vorhang fällt. Und im Konzert? Auch hier ist der Tod Thema: ganz ohne die lästigen Unwägbarkeiten des körperlich Banalen und des Zwischenmenschlichen, das auch angesichts des Äußersten nur selten Früchte der Versöhnung trägt. Tod im Konzert, das ist Schmerz und Verzweiflung pur, in Tönen und Klängen komprimiert, zutiefst persönlich, weil Wirkung und Wertung ganz im Erleben des Hörers liegen. Tod im Konzert ist fast immer durchlittener Genuss, der unwiderstehlich in seinen Bann zieht. Wenn anschließend das Publikum unangestrengt plaudernd zur Tagesordnung übergeht, dann hat der Komponist versagt – oder die Interpreten, was wir nicht hoffen wollen! So ist auch der komponierte, in Klänge gegossene Tod eine Grenzerfahrung: zwischen schmerzhaftem Verlust und entrückter Verklärung, zwischen Himmel und Hölle. Musik, die uns unmittelbar, ohne den Schutz der Worte trifft. Den Tod komponiert man nicht ohne Anlass, ohne inneres Bedürfnis. Auch im Konzert hat er viele Gesichter. „Isoldes Liebestod“ kommt, wie in der Oper, „mild und leise“, ist „ertrinken, versinken – unbewusst – höchs- te Lust!“ Die Musik lässt rauschhaft Klang werden, was Wagner selbst in seiner heimlichen Beziehung zu Mathilde Wesendonck ersehnt haben mag. Den Liebestod als Inbegriff auskomponierter Sehnsucht. Für Mahler, dem jede seiner Sinfonien nicht weniger bedeutete als eine Weltanschauung, schwang der Tod fast automatisch immer mit: mal skurril verzerrt, auf einer verstimmten Geige aufspielend, mal wuchtig hereinbrechend wie im 1. Satz der „Auferstehungssinfonie“, der ursprünglichen „Todtenfeier“. Der Tod als Naturereignis und Erlösung in einem. Ganz anders bei Ravel, dem Meister des „Als Ob“, der es liebte, seine Musik (wie sich selbst) zu verkleiden. So inszeniert er auch den Tod im Gewand des Schönen, Rauschhaften: des Walzers. Denn „La Valse“, die Sinfonische Dichtung zu Ehren Wiens, ist im Entstehungsjahr 1920 nur als Apotheose im Angesicht der Zerstörung zu denken – und dennoch verheerend schön. Der Kronleuchter kreist und kreist, bis er krachend zu Boden stürzt und das gespenstische Treiben unter sich begräbt. Schließlich Tschaikowski, dessen „Pathétique“ ohne seinen rätselhaften Tod kurz nach der Uraufführung schwer zu denken ist: ein Abgesang und zugleich letzter beglückender Höhenflug des am Leben verzweifelten Künstlers. Die „Todestonart“ h-Moll, der melancholische Tonfall, der verlöschende Schlusssatz – einiges legt nahe, dass Tschaikowski hier bewusst einen Schlusspunkt setzte. Ein Licht am Ende des Tunnels war nicht vorgesehen. Kerstin Klaholz 4. Sinfoniekonzert Richard Wagner: Vorspiel zur Oper „Rienzi, der letzte der Tribunen“, „Wesendonck-Lieder“, Sinfonischer Querschnitt aus dem Bühnenweihfestspiel „Parsifal, Tristan und Isolde“ – Vorspiel und Liebestod Solistin: Ruth-Maria Nicolay, Sopran Dirigent: GMD Daniel Huppert Montag, 9.3., 18 Uhr Dienstag, 10.3. und Mittwoch, 11.3., 19.30 Uhr Großes Haus 7. Sinfoniekonzert Gustav Mahler: „Todtenfeier“ Sinfonische Dichtung Maurice Ravel: „La Valse“ Poème chorégraphique pour orchestre Peter I. Tschaikowski: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ Dirigent: Roger Epple Montag, 18.5., 18 Uhr Dienstag, 19.5. und Mittwoch, 20.5., 19.30 Uhr Großes Haus 11 i n d e r k a n t i n e m i t: Caroline Wybranietz Schauspielerin Foto: Johannes Xaver Zepplin 7. Jemand möchte dir Konzertkarten schenken. Wohin geht’s? Ich würde dann, oh Gott, so viele Möglichkeiten… ich glaube, es würden Mumford and Sons sein. Aber ich bräuchte natürlich zwei Karten, ich geh doch nicht alleine auf ein Konzert. Ins Kino geh ich auch alleine, da reicht es, wenn ich eine geschenkt bekomme. 1. Wie kamst du ans Theater? Ich bin ans Theater gekommen durch meine Mutter, die hat mich zu einem Casting für eine Kindertheatergruppe mitgenommen. Da habe ich die Alice in „Alice im Wunderland“ gespielt. Und dann wollte ich nur noch Schauspielerin werden. Das hatte meine Mutter, glaube ich, nicht so geplant. 2. Was schaltest du an um abzuschalten? Deutschlandradio Kultur (lacht). Oder zusammengestellte CDs von Freunden. 3. Was wärst du, wenn du nicht am Theater wärst? Dann wäre ich Zirkusartistin. Aber ich habe Höhenangst. 4. Langsam wird es wärmer. Wann springst du das erste Mal in den See? Und in welchen? Wenn ich das erste Mal draußen Wein trinke. Und dann meistens in den Lankower See. 5. Hast du schon Pläne für den Sommer gemacht? Ja, ich mache eine Paddeltour mit meinem Freund, vermutlich in Mecklenburg oder im Spreewald. 8. Wein oder Bier? Wein See oder Meer? Meer Hamburg oder Berlin? Hamburg Pommes oder Schokolade? Pommes! ! oder ? ! Fernsehen oder Internet? Internet Madonna oder Michael Jackson? Michael Jackson! Obwohl… Doch. 9. Dieser Impuls beschäftigt sich mit dem Thema „Altern“. Wo siehst du dich in 50 Jahren: 2065? In meinem Haus in Ahrenshoop zusammen mit meinem Partner und wir basteln gerade aus Hühnergöttern und am Strand gefundenen Stöckern und Federn ein Mobile und trinken dazu schwarzen Tee. Oder Whiskey. 10. Welche Lebensweisheit hast du von deiner Familie oft gehört? 6. Was liebst und was hasst du an Schwerin? Ich liebe an Schwerin die Ruhe und ich hasse an Schwerin die Ruhe. Caroline Wybranietz, geboren 1990 in Barth, ist seit der Spielzeit 2012/2013 am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Sie ist u.a. als Julia in „Romeo und Julia“, Isa in „Tschick“ und Miriam in „Sonnenallee“ zu sehen. 12 Johannes Xaver Zepplin „Herr der Schnüre“? 2. Was schaltest du an um abzuschalten? Den Schallplattenspieler. 3. Was wärst du, wenn du nicht am Theater wärst? Fotograf. Für diese Leidenschaft bleibt gerade leider zu wenig Zeit. 4. Langsam wird es wärmer. Wann springst du das erste Mal in den See? Und in welchen? Erst im Hochsommer – am liebsten vom Boot aus in den Schweriner Außensee. 5. Hast du schon Pläne für den Sommer gemacht? Das plane ich meist kurzfristig, aber angedacht ist ein Festival in Amsterdam, vielleicht ein paar Tage Wien – und wenn das Geld noch reicht, besuche ich eine Freundin in New York. 6. Was liebst und was hasst du an Schwerin? Ich liebe… das kann man schwer sagen. Die Natur, die Schelfstadt, mein Atelier und die „Feine Kost“ – da esse ich fast jeden Tag. Und dass Schwerin zwischen Berlin und Hamburg liegt! Ich hasse hier die kulinarische Einöde – dass es so wenig gute Restaurants gibt. Und die Einfachheit der Schweriner. 7. Jemand möchte dir Konzertkarten schenken. Wohin geht’s? Oh, das ist schwierig… Wahrscheinlich würde ich nochmal zu Nils Frahm, das war das beste Konzert, auf dem ich je war. 8. Wein oder Bier? Wein – ganz klar! See oder Meer? Meer – weil ich den See ja jeden Tag vor der Tür hab. Hamburg oder Berlin? Ahhhh… gemein. Aber Berlin. Pommes oder Schokolade? Nichts von beidem. ! oder ? ? Fernsehen oder Internet? Internet Madonna oder Michael Jackson? Michael Jackson 9. Dieser Impuls beschäftigt sich mit dem Thema „Altern“. Wo siehst du dich in 50 Jahren: 2065? In London, Paris, New York – oder vielleicht wieder hier?! Als Altersruhesitz ist Schwerin nicht verkehrt, Foto: Johannes Xaver Zepplin 1. Wie kamst du ans Theater? Nach der Schule habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Theater Wismar zur Berufsfindung gemacht. Dann habe ich vom Betriebsrat und dem Bühnenmeister in Schwerin von der damals neuen Ausbildungsmöglichkeit erfahren und mich gleich beworben. vielleicht zieht es mich in den nächsten Jahren aber erst mal woanders hin. 10. Welche Lebensweisheit hast du von deiner Familie oft gehört? Johannes Xaver Zepplin, geboren 1990 in Göhren, war 2008 der erste Auszubildende im Bereich Veranstaltungstechnik am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin und wurde 2011 zunächst als Beleuchter übernommen. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist er der jüngste Schnürmeister am Schweriner Theater. ? Was macht eigentlich ein Schnürmeister? Der Schnürmeister zog früher tatsächlich händisch Strippen, heute bedient und programmiert er die Ober- und Untermaschinerie im Großen Haus. Dies umfasst Dekorationsteile wie Prospekte oder Vorhänge, die mit Zügen über der Bühne aufgehängt sind, per Hand oder automatisiert heruntergelassen werden, sowie die Podien und die Drehscheibe. Bei den Vorstellungen werden auf das Signal des Inspizienten hin die einprogrammierten Verwandlungen per Knopfdruck abgefahren. 13 ANZEIGEN Vergangenheit und Zukunft eines Tänzers Die Tänzer eines Ballettensembles zählen an jedem Theater zu den jüngsten Kollegen. Denn Balletttänzer müssen sich schon sehr früh in ihrem Leben für den Tanz entscheiden und haben, ähnlich wie Profisportler, eine begrenzte aktive Zeit. Da könnte man annehmen, dass sie schon früh einen sehr guten Plan von ihrem Leben haben. Ein Interview von Robin Klein, der derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur in der Musiktheater-/Ballett-Dramaturgie durchführt. Ich habe mich mit Ennio Zappalà und Greta Giorgi auf ein paar kurze Fragen zum Thema „Alter“ in der Theaterkantine getroffen. Die beiden sind mit 19 und 21 Jahren zwei der jüngsten Ensemblemitglieder und seit dieser Spielzeit am Mecklenburgischen Staatstheater. Beide kommen aus Italien, Greta aus Bologna und Ennio aus dem sizilianischen Catania − und beide haben sehr unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Leben. Für den Anfang eine einfache Frage: Wann stand für euch fest, dass ihr Tänzer werden wollt? Greta: Mir wurde es klar, als ich 13 war. Ich bin dann nach Stuttgart auf die John-Cranko-Ballettschule gekommen. Aber zu diesem Zeitpunkt war noch lange nicht sicher, ob ich auch Tänzerin werden würde, das heißt, ob ich es von der Leistung her schaffe. Ennio: Bei mir gab es nicht den einen Moment, in dem es plötzlich klar war. Den Wunsch zu tanzen, hatte ich schon als Kind, und mit der Zeit wurde er immer größer. Sicher war ich mir dann mit elf, zwölf Jahren. Habt ihr denn schon eine Vorstellung, was ihr nach eurer Tänzerkarriere machen wollt? Greta: Keine Ahnung! … Denk dir doch etwas Schlaues für mich aus und schreib es im Interview. Ennio: Sicher weiß ich es natürlich auch nicht, aber im Moment denke ich, dass ich dann ein Architekturstudium anfange. 14 T h e m a : A lt u n d J u n g Das Ballettensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin Und wo seht ihr euch als Rentner? Greta: Du stellst Fragen! Ich bin schon froh, wenn ich mit 65 noch lebe! Aber ich will auf jeden Fall nach Italien zurück und ich möchte eine Familie gründen. Aber wie, wo genau und mit wem, weiß ich jetzt nun wirklich noch nicht! Ennio: Eine eigene Familie werde ich bis dahin wohl auch haben, aber ich denke nicht, dass ich nach Italien zurückgehe. Ich kann mir auch vorstellen, im Alter selbst Tanzunterricht zu geben. Greta Giorgi und Ennio Zappalà sind zu sehen in: „Der Nussknacker“, „MOZART? maybe!“, „Hummelflug – klassik trifft moderne“, „HardBeat – Das Rockballett“ und im kommenden Kammertanzabend „Una scatola di vita – Ein Karton voller Leben“ im E-Werk. Nächste Ballett-Premiere: Una scatola di vita – Ein Karton voller Leben Kammertanz im E-Werk steht für ungewöhnliche und frische Perspektiven auf das Thema Tanz – und erneut erarbeitet das Ballettensemble eine Uraufführung. Francesco Nappa, der u.a. mit Tanzgrößen wie Kylián, Forsythe oder Neumeier zusammenarbeitete, ist dafür nach Schwerin eingeladen. Uraufführung: 11.4. · E-Werk 15 G a s t K o m m e n ta r z u m T h e m a Sonja Isemer, 2 Kaus Bieligk und Jochen Fahr im modernen „Geizhals“ nach Moliére G a s t K o m m e n ta r z u m T h e m a Verwandelt die Demografie das Theater oder umgekehrt? Marc Steinbach plädiert dafür, den „Schatz im Silbersee“ zu heben „Wir werden weniger, älter, bunter“, lautet die Diagnose aller demografischen Trends in Mitteleuropa, erst recht für Mecklenburg-Vorpommern. War MV zur deutsch-deutschen Vereinigung vor 25 Jahren noch bevölkerungsmäßig das jüngste Bundesland, so bescheren Abwanderung, Geburtenrückgang und Gesundheitsfortschritt dem Nordosten Deutschlands inzwischen den höchsten Altersdurchschnitt im Bundesvergleich, Tendenz steigend. Und warum soll es dem Theater anders ergehen als der Realität? die viele Senioren heute verfügen? Oder setzen die reiferen Semester ihre Prioritäten einfach eher bei den analogen Unterhaltungsangeboten? Hat sich das 'Live-Event' Theater im digitalen Zeitalter also schlicht überlebt, oder altert und schwindet sein Publikum einfach mit dem allgemeinen demografischen Wandel? „Heute wieder Silbersee“, sagen die Schauspieler bei Vorstellungen, in denen ihr Blick ins Haus einmal mehr über schimmernde Wogen im Parkett ehrenvoll ergrauter Häupter schweift. Denn auch in der Theaterlandschaft bilden die fortgeschrittenen Alterskohorten inzwischen das treueste und immer häufiger sogar das dominierende Publikum, im Abonnement wie im Freiverkauf, zu Repertoire- wie Sonderveranstaltungen, im Besucherring wie im Theaterfreundeskreis. Und wenn die jüngeren Generationen im Zuschauerraum erscheinen – Schulvorstellungen und Klassenbesuche einmal ausgenommen –, sind es oft die betagteren Eltern oder Großeltern, denen ihre jüngeren Kinder und Enkelkinder den Theaterbesuch verdanken. – Liegt aber das Altern des Publikums nun am größeren Zeitbudget oder den großzügigeren Mitteln, über „Weniger Menschen brauchen weniger Theater“, wurde dem Kulturschutz [X] damals vorgerechnet, um ein jahrzehntelanges Einfrieren der Theatersubventionen – unter der kalten Progression eher ein Frostschrumpfen der öffentlich geförderten Bühnen – zu rechtfertigen. Wird das Theater also zum Streichquartett des 21. Jahrhunderts, wie der Dramatiker Heiner Müller prophezeite, eine elitäre Kunstform für nur wenige Connaisseure, die öffentliche Zuwendungen kaum mehr beanspruchen kann, und deshalb gar vom Aussterben bedroht ist? Trotz der bereits erlittenen Bevölkerungsverluste in den vergangenen Dekaden widersprechen die gerade von den älteren Publikumssegmenten so eifrig besuchten und vielfach ausverkauften Häuser einer solchen Rechnung: So lange das Angebot stimmt, ermangelt es nie ausreichen- Brauchen weniger Menschen weniger Theater? Und braucht eine älter werdende Gesellschaft auch ein anderes Theater? der Nachfrage. Gutes Theater wird noch immer voll. Was jedoch zeichnet Theater für eine älter werdende Gesellschaft aus? Gewiss muss alles getan werden, um die steigenden Barrieren für eine anwachsende Menge unterschiedlich beeinträchtigter Zuschauer aus ihren Wegen zum Theatererlebnis zu räumen und ihnen die Zugänge zur Gemeinschaftserfahrung einer Aufführung zu ebnen. Diese Hürden mögen sich in Form von orthopädischen, optischen oder akustischen Schranken quer legen. Um diese aufzulösen, werden bereits vielseitige Überprüfungen, Umbauten und Betreuungsmaßnahmen vorgenommen. Hindernisse können aber auch in sozialen, psychischen oder moralischen Grabenverläufen begründet liegen. Um diese zu überbrücken, muss das Theater in die Lage versetzt werden, attraktive Preisgefüge anzubieten sowie eine persönliche Vermittlungsarbeit zu leisten, ohne damit den Theaterbesuch zu entwerten oder die Kunstfreiheit zu gefährden. Inwiefern demografische Umbrüche auch die Ensembles selbst verändern werden, erscheint noch ungewiss. Bislang führt der damit begründete Spardruck auf die Häuser dazu, im Zweijahrestakt der Ensembleverträge vor allem junge Absolventen mit geringen Gagenansprüchen neu zu verpflichten, während die mittleren 17 G a s t K o m m e n ta r z u m T h e m a Jochen Fahr und Caroline Wybranietz in „Geizhals“ – ganz traditionell? Die Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde im März 2012 durch den Landtag aus Abgeordneten und Sachverständigen gebildet und eingesetzt, um dem Parlament „Maßnahmen zu empfehlen, die geeignet sind, den Teilhabe- und Versorgungsansprüchen einer älter werdenden Bevölkerung Rechnung zu tragen“. In sechs Themenfeldern – 'Wohnen', 'Gesundheit und Pflege', 'Mobilität', 'Bildung und Arbeit', 'Bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliche Teilhabe', 'Infrastruktur' – werden bis zum Ende der Legislatur im September 2016 Fragestellungen erarbeitet, Regierungsberichte, Studien und Gutachten eingeholt, Experten angehört und Handlungsempfehlungen formuliert. Marc Steinbach, wissenschaftlicher Referent und Assistent der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag für die Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“, 2006-2009 Schauspieldramaturg am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, ehrenamtlich Sprecher für den kulturratschlag (x) schwerin. 18 Jahrgänge mit den höheren Gagen oft die Nichtverlängerung erhalten, bevor sie zu teuer werden oder nach 15 Spielzeiten am gleichen Haus gar ihre Unkündbarkeit erlangen. So bleiben immer weniger, lebens- und dienstalte Schauspieler, Sänger und Musiker übrig, die den Novizen ihrer Sparten noch ihre Berufserfahrung weitergeben können. Tänzerinnen und Tänzer scheiden ohnehin meist schon in ihren Dreißigern aus. Doch selbst wenn sich ein reiferes Publikum auch manchmal an jungen, vitalen und spontanen Darstellern erfreuen dürfte, so dünnt doch immer fühlbarer heute bereits die mittlere und bald dazu noch die ältere Generation auf jener Bühne aus, die doch auch ein Spiegel der Gesellschaft sein soll, und in deren Akteuren sich die wachsende Zahl älterer Zuschauer gelegentlich wiedererkennen möchte. Dieser Personalmangel erschwert zudem eine publikumsnahe Spielplanung, also eine Stückauswahl, die gerade die Themen einer alternden Gesellschaft verhandeln müsste. Generationenkonflikte wie in Shakespeares 'Lear' und Molières 'Geizigen' oder Alterspsychogramme wie Becketts 'Glückliche Tage' bzw. 'Das letzte Band' – Paraderollen für die Nestoren ihres Faches – könnten dann nicht länger adäquat besetzt, sondern nur noch von zu jungen Schauspielern 'hoch gespielt' werden, sofern diese Texte nicht irgendwann ganz von der Bühne verschwinden. Wäre es da nicht spannender, aus einem gereiften Ensemble heraus die jung gebliebenen Alten unserer Tage in einer gegen den Strich gebürsteten Aufführung zu porträtieren, etwa mit einem gebeugten Romeo und einer welken Julia? Nicht zuletzt bringt ein Publikum, das Vieles und Anderes gesehen und gehört hat, auch einen umfassenderen Fundus an kollektiver Geschichte und individueller Erinnerung mit ins Theater. Diese Quelle von Vergangenem gilt es für die Zukunft zu erschließen. Was für Alte gut ist, ist für alle gut. So ermöglicht Inklusion auch Integration: Denn in vielen Falten liegt die Vielfalt! Überhaupt muss ein lebenserfahrenes und dramatisch beschlagenes Publikum durchaus nicht bloß konservativ auf buchstabengetreue Klassikerinszenierungen versessen sein, sondern kann sich dem Theater segensreich erweisen als ein wahrer Schatz. Im Silbersee der Rentner, Pensionäre und Ruheständler artikulieren sich nämlich Ansprüche an das immaterielle Welterbe Stadttheater, deren Einlösung es vielleicht verändern wird, es aus seiner andauernden Legitimationskrise aber durchaus retten kann: Denn in der Öffnung für unterschiedlichste Publikumsgruppen und Zuschauerhaltungen, Ensemblegenerationen und Darstellungsschulen, Inszenierungsweisen und Theaterformen, dramatische Stoffe und Stile bereitet sich auch eine Willkommenskultur für Neubürger jedweder Herkunft vor, aus nah und fern, so fremd wie vertraut, ob alt oder jung. Denn die Geburtenzahlen steigen wieder leicht. Und seit dem Jahreswechsel übersteigt die Zuwanderung ins Land erstmals die Abwanderung. Der Zuzug hat begonnen. Vielleicht werden Stadt und Land und mit ihnen auch ihr Theater dann gar nicht mehr so viel weniger oder älter, sondern vor allem so viel bunter. – Gut fürs Theater, gut für uns alle! Marc Steinbach PA r t n e r v o r ge s t e l l t Theater & bildende KUNST MEHR als nur nAchbarn Die langjährige Kooperation zwischen Theater und Museum beweist, dass bildende und darstellende Künste nicht nur friedlich nebeneinander koexistieren, sondern sich und das Publikum ganz essentiell verstärken können. Neue Meister haben zwei Schätze ihres Depots und integrierten sie flankierend zum Operngeschehen draußen vor der Tür in die Ausstellungen: Salomon Konincks „Daniel deutet Nebukadnezars Traum“ und Franz von Stucks „Judith und Holofernes“. 2015 wollen Theater und Museum auch noch verstärkt füreinander bei ihrem Publikum werben. Denn der Schwerin-Besuch im Sommer lohnt natürlich doppelt, wenn man tagsüber in der klimatisierten Galerie Alte & Neue Meister Schwerin das „Kaleidoskop der Moderne: Chagall, Miró, Picasso und die Avantgarde“ (10. Juli bis 18. Oktober 2015) und abends große Oper open air erleben kann. Nach Bestsellerautor Nick Hornbys Erzählung „NippleJesus“ inszenierte Ralph Reichel im November 2014 einen Monolog als Theaterstück im Museum – mit Özgür Platte als Museumswärter, der über Kunst und den Kunstbetrieb sinniert. Gruppen können nun Vormittagstermine beim Gruppenservice buchen und Lehrer wie Schüler ein weit gefächertes Angebot durch Theaterpädagogin Nadine Lipp und Museumspädagogin Birgit Baumgart nutzen: in der Ausstellung die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ zu beantworten suchen, sich kreativ bildnerisch oder darstellend gestaltend unter fachlicher Anleitung betätigen u.v.m. Ganz neu ist die Kooperation zu „Winter. Reise.“, eine MusiktheaterInszenierung nach Franz Schubert für das E-Werk, die am 24. April Premiere hat. Das berühmte Gemälde des deutschen Romantikers Caspar David Friedrich „Winterlandschaft“, vor allem aber die Ausstellung „Reise nach Indien“ vom 27. Februar bis 14. Juni 2015 im Museum waren dabei Anlass für Operndirektorin Dr. Ute Lemm, mit Dr. Gerhard Graulich, stellvertretender Direktor des Museums, einen Abend in der Reihe RENDEZVOUS IM MUSEUM zu entwickeln. Am Donnerstag, dem 21. Mai um 18 Uhr kommen dann unter dem Titel „Winter. Reise. Landschaft.“ Hendrik Müller, Regisseur der Kammeroper im E-Werk, und Dr. Graulich als Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung des Museums gemeinsam mit Dr. Lemm ins Gespräch über die Sehnsucht des Künstlers, durch den Blick auf das Fremde bzw. in der Fremde zu sich selbst, zum Eigenen zu finden. Musikalische Auszüge aus Schuberts „Winterreise“ und Führungen zu ausgewählten Arbeiten der Ausstellung werden den Abend abrunden. Dr. Rita Gerlach-March, Marketing-Leitung Foto: Res Ingold, Quelle: Museum Aktuell findet das Schauspiel „NippleJesus“ dort statt und im Mai ein Abend zur Musiktheaterpremiere „Winter.Reise.“ – in der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin, dem Nachbarn des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin am Alten Garten. Schon aus den 1970er Jahren stammt die Tradition von Konzerten im Staatlichen Museum. Zu den Höhepunkten der letzten Jahre gehörte 2007 die Koproduktion „Spuk im Händelhaus“, eine Museumszauberoper für Kinder ab sieben Jahren nach Händels „Alcina“. Begleitet von einem museumspädagogischen Angebot mit Probenbesuch für Lehrer konnten Grundschüler ausgestellte Gemälde und lebendige Musik im Theaterspiel erleben – eine Erfahrung für fast alle Sinne. 2010 machte der Schweizer Konzeptkünstler Res Ingold Schlagzeilen, als er anlässlich des 850. Jubiläums der Landeshauptstadt und ausgehend von der Ausstellung „Schwerinblicke – Künstlersichten“ im Museum mit „Ingold Airlines“ Schwerins Potentiale auslotete. Darunter nicht zuletzt seine Installation auf dem Alten Garten: Mit dem Titel der Verdi-Oper „Macht des Schicksals“ spielend, gestaltete er die Rückwand der Zuschauertribüne und den Eingangsbereich der SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN – das Museum bot für Festspielkarteninhaber neben Kombirabatt auch kostenlose Führungen durch die Installation. Ähnlich, aber doch ganz anders 2014 die „Nabucco“-Kooperation: Die Kunstkenner der Galerie Alte & Res-Ingold-Installation 19 ( M ) E IN L i e b l i n g s o r t i n S c h we r i n Theater & Stadt TheaterMenschen stellen ihre besonderen Plätze in der Landeshauptstadt vor – Bühnen- und Kostümbildnerin Romaine Fauchère steht seit über zehn Jahren leer und ist heute eine Ruine, denn der derzeitige Investor ist offenbar insolvent. Schön mag das Gebäude in langer Vorzeit gewesen sein, jetzt ist es dem Verfall preisgegeben. „Ein Lieblingsort ist für mich ein Ort, der mich inspiriert, der eine Geschichte erzählt. Und dieses alte Haus erzählt gleich wahnsinnig viele Geschichten. Es regt meine Imagination, Morbider Charme: Das ehemalige „Strandhotel“ in Zippendorf 20 meine Phantasie an. Wenn ich dort vorübergehe, fallen mir zum Beispiel Erzählungen von Tschechow oder Tolstoi ein. Meine innere Bibliothek bekommt Nahrung.“ Die im Wallis geborene Frau mit dem charmanten französischen Akzent hat einen Teil ihrer Schulzeit im Internat verbracht. Daran erinnert sie die Architektur des Hotels, seine Gänge, seine Zimmer, die Atmosphäre des Foto: Franziska Pergande Die Schweizerin Romaine Fauchère wird im Frühsommer zum dritten Mal für mehrere Wochen in Schwerin zu Gast sein. Bereits bei ihrem ersten Besuch hat sie bei einem ihrer Ausflüge, auf denen sie sich von der Theaterarbeit entspannt, einen Ort entdeckt, der sie nachhaltig beeindruckt hat: das ehemalige Strandhotel in Zippendorf. Ein Lieblingsort? Das denkmalgeschützte Gebäude ( M ) E IN L i e b l i n g s o r t i n S c h we r i n kollektiven Lebens. „Für mich war das eine wunderbare Zeit, supertoll. Die Freundschaften, die ich dort geschlossen habe, sind welche fürs Leben.“ In dem Hotel mit den blauen Markisen würde sie am liebsten ein paar Monate leben. Es wäre ein idealer Ort für Kreative zum Malen, Schreiben, Musik machen oder einfach nur Denken. „Hätte ich genug Geld, würde ich dort eine Residenz für Künstler einrichten. Es gibt ohne Frage eine Menge schöner Orte in Schwerin, aber um Inspiration zu finden, muss ich nicht in einem Thronsaal stehen“. In ihrer Wahlheimat Lausanne hat sie vor vielen Jahren zusammen mit einem künstlerischen Kollektiv an einem freien Projekt gearbeitet, ebenfalls in einem alten Hotel. „Im ‚Byron‘ hatten wir eine ganze Etage zur Verfügung. Mit Musikern, Sängern, Schauspielern, Tänzern und Journalisten haben wir eine eigene Welt mit den unterschiedlichsten Installationen erschaffen. In jedem Raum wurde etwas anderes geboten. So etwas könnte ich mir auch wunderbar in Schwerin vorstellen.“ Ab Mai, zu den Proben der „Traviata“, wird sie in der Landeshauptstadt wieder mit dem Fahrrad unterwegs sein. Das genießt sie sehr, denn in Lausanne, im nördlichen Teil der Schweizer Alpen, ist es anstrengend mit dem Rad zu fahren. Immerhin beträgt der Höhenunterschied innerhalb der Gemeinde über 600 Meter. „Ich bin ein Mensch, der in den Bergen aufgewachsen ist, und der gern in der Natur ist. Wenn ich aus dem Wallis hierher komme, weitet sich der Blick und meine Seele kann sich ausbreiten. Dass es hier in Mecklenburg diesen weiten Horizont gibt, tut unglaublich gut.“ Auch die Farben und das Licht empfindet Romaine Fauchère, die sich auch als Malerin bereits einen Namen gemacht hat, als außergewöhnlich. „In der Schweiz ist alles sehr klar konturiert, die Farben und Formen heben sich stark gegeneinander ab. Hier in Mecklenburg-Vorpommern ist die Landschaft viel weicher gezeichnet. Die Nuancen gehen ineinander über.“ Sie lacht: „Fast ein bisschen wie in der Toskana.“ Und macht sie sich im Sommer zwischen den Opernproben auch wieder nach Zippendorf auf? „Ja, ich werde bestimmt mehrmals zu dem alten Hotel fahren. Ich sammle Ideen, egal wann und wo diese dann umgesetzt werden. Sie finden in meinem Inneren Platz wie in den Regalen eines kleinen Krämerladens und bei passender Gelegenheit hole ich sie dann hervor“. Ob ihr denn gar nichts fehlt, hier oben im Norden, der doch so ganz anders ist als die Berge? „Doch, etwas vermisse ich tatsächlich sehr: den Alltag mit meinem Sohn“. Franziska Pergande, Pressereferentin Zur Person Die Bühnen- und Kostümbildnerin Romaine Fauchère wurde in Sion (Schweiz) geboren und studierte Malerei, Bildhauerei und Bühnengestaltung in Florenz und Mailand. Neben ihrer Arbeit als Bühnenbildnerin und Szenographin ist sie auch als Malerin bekannt und ihre Werke wurden bereits in La Haye und London ausgestellt. Bei den Schlossfestspielen 2015 wird sie für „La Traviata“ das Bühnenbild und die Kostüme gestalten, wie schon im vergangenen Jahr für „Nabucco“. Termin SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin 2015 La Traviata Premiere: 3.7., 21 Uhr, Alter Garten Bis 9.8. jeweils Do-Sa 21 Uhr, So im Wechsel 20 Uhr bzw. 17 Uhr Romaine Fauchère bei der Vorstellung des Bühnenmodells für „La Traviata“ 21 ANZEIGEN z u ge h ö r t WIR FRAGEN, SIE ANTWORTEN – WIR HANDELN! Publikumsbedürfnisse für die SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin in 2014 abgefragt und 2015 umgesetzt Nein, Sie haben nicht falsch gelesen! Für „La Traviata“, die als zweite Oper im Schweriner Verdi-Zyklus ab 3. Juli 2015 gespielt wird, gibt es tatsächlich unterschiedliche Anfangszeiten für die Sonntagsaufführungen! Während die romantische Oper nach Alexandre Dumas‘ Roman „Die Kameliendame“ Donnerstag bis Samstag um 21 Uhr beginnt, wechseln sich sonntags 20 Uhr und 17 Uhr ab – beginnend mit dem 5. Juli um 20 Uhr und schließend am letzten Spieltag, der Derniere, am 9. August um 17 Uhr. Und das kam so: Abgesehen vom „Zwischenspiel“ 2012, als „Der Bajazzo“ im Zirkus-Zelt mit sehr beschränkter Sitzkapazität wetter- und tageslichtunabhängig stattfand, war nicht zu übersehen, dass die Sonntagsvorstellungen weniger Liebhaber fanden als die anderen Abende. Naheliegende Begründung schien der späte Beginn- und Endzeitpunkt zu sein: Wer um Mitternacht erst vom Festival kommt, schafft es nicht mehr zu „vernünftigen“ Uhrzeiten heim nach Rostock, Hamburg oder Wismar – und selbst Schwerinern dürfte das Aufstehen am Montag zur Arbeit danach um so schwerer fallen. Daher wurde im Sommer 2013 bei der Operette „Die Fledermaus“ sonntags erstmals auch ein Beginn um 16 Uhr ausprobiert, um neue Busreiseveranstalter zu gewinnen und auch Tagesreisenden die Chance zu geben, die SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN zu erleben. Es war ein heißer, sonniger Sommer und das Publikum, mehr noch die Darsteller auf und das Orchester unter der Bühne, schwitzten an den Nachmittagen viel. So blieben die Ticketverkäufe für die Sonntage hinter den Erwar- tungen zurück – vielleicht war es einfach zu früh? Um sowohl Wochenenden im Garten und sonntägliche Kaffeekränzchen vor dem OpernOpen-Air-Genuss zu ermöglichen, wurde 2014 der Sonntagsstart um eine Stunde nach hinten verschoben – etwas kühler und auch etwas dunkler für die theatrale Beleuchtung. „Nabucco“ war die erste Neuinszenierung einer großen Verdi-Oper auf dem Alten Garten; sie stand 2001 schon einmal auf dem Spielplan und sorgte für einen seitdem ungebrochenen Publikumsrekord. Und damit „La Traviata“, der zweite Verdi-Bestseller mit demselben Team, Regisseur Georg Rootering und Bühnenbildnerin Romaine Fauchére, noch besser ankommt, sollte es eine Zuschauerbefragung geben. Die Marketing-Abteilung konzipierte eine Blitzumfrage, die die Programmheftverkäuferinnen in der Pause durchführten – mit ca. 570 Teilnehmern! Top 1: Ihre Wunsch-Uhrzeit für die Sonntagsvorstellungen – Ergebnis (siehe Grafik): Die Mehrheit votierte für den frühen Start, ein weiterer großer Teil für einen etwas früheren Beginn um 20 Uhr (als neue Option, der Besuchern ein Zubettgehen rund um Mitternacht ermöglicht) – und 21 Theater & Publikum Uhr nur noch ein Drittel der Befragten. Diese kommen nämlich, zweite Frage auf dem Bogen, v.a. aus Hamburg, Schwerin und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim (was ältere BeIhre Wunsch-Uhrzeit für die Sonntagsvorstellungen: sucherstudien bestätigt). Sie sehen: Wir wollen es wirklich wissen. Machen Sie also mit, wenn wir Sie fragen – Sie können etwas bewirken! Beantworten Sie gleich jetzt unsere Frage im nebenstehenden Kasten – schreiben Sie uns an [email protected] oder die Marketingabteilung, Postadresse Alter Garten 2, 19055 Schwerin. Dr. Rita Gerlach-March, Marketing-Leitung Umfrage WELCHE ZUSATZANGEBOTE WÜRDEN SIE WÄHREND DER SCHLOSSFESTSPIELE GERNE NUTZEN? Einen Shuttle-Service von einem Parkplatz am Stadtrand Flotowzimmer, Konzertfoyer oder Theatercafé für VIP- oder Firmentreffen vor der Veranstaltung buchen Vorab-Bestellung von Getränken/Speisen für die Pause Kaffee und süßes Gebäck als Pausensnack Sonstiges: … (Ihr Vorschlag) 23 R E FL E K TION E N Vom Lachen und denken gegen die Mauern aus Angst Thorsten Merten und Christoph Bornmüller in „Sonnenallee – Das Musical“ R E FL E K TION E N 1989 passierten unerhörte Dinge in einem kleinen Land östlich einer Mauer, welche Europa durchtrennte. Es gab eine friedliche, weitestgehend unblutige Revolution. Obwohl tausende Menschen über Nachbarländer und Botschaftsgärten, über den bürokratischen oder den lebensgefährlichen Weg das Land, den Block verlassen hatten, waren noch hunderttausende auf den Straßen. Ihnen allen gelang es mit ihren unterschiedlichen Aktivitäten, diese Mauer durch Europa zu durchbrechen. Mittlerweile existiert sie nur noch in einigen Köpfen und könnte irgendwann mit diesen verschwinden. Die Entwicklung vom Freudentaumel vor der Jahrtausendwende zur politischen Verunsicherung heute, zu den dazugehörigen Ängsten, die zu gern als diffus beschrieben werden, spiegelt der Bogen ausgewählter Produktionen wieder, in denen wir uns im Schauspiel seit rund einem Jahr intensiv mit deutscher Geschichte auseinandersetzen. Wir begannen mit der „Sonnenallee“. Film und Buch waren der Durchbruch des Humors in die Aufarbeitung der DDR, waren das auf Zelluloid gebannte befreiende Lachen. Am Ende des Spielplan-Bogens steht Heiner Müllers geschichtsbetrachtendes Werk „Germania“, welches sich mit deutscher Geschichte insbesondere zwischen 1918 und 1989 beschäftigt. Bereits 1991 in einem Gespräch mit Frank Raddatz [Das Böse ist die Zukunft; In: Transatlantik, 3/1991] hat Heiner Müller den Paradigmenwechsel beschrieben: „Gorbatschow hat den Kalten Krieg beendet, indem er den Ost-West-Konflikt, die Konkurrenz der Ideologien, in den Nord-Süd-Konflikt aufgelöst hat. Es geht nicht mehr um Ideen, sondern um Realitäten. Er hat damit den Streit von Kapitalismus und Sozialismus auf den eigentlichen materiellen Kern zurückgeführt: den Gegensatz von Arm und Reich. Dieser Widerspruch erhält jetzt weltgeschichtliche Bedeutung und Kraft.“ Müller hatte „Germania“ in zwei Etappen in den 50er und 70er Jah- ren geschrieben, also noch vor der Auflösung der ideologischen Lager. Nach dem Mauerfall schrieb er eine Fortsetzung, „Germania 3“. Die Uraufführung dieses Textes inszenierte Leander Haußmann, Mitautor und Regisseur des Films „Sonnenallee“. Der schon todkranke Müller forderte den erfolgreichen Komödienregisseur vor der Uraufführung von „Germania 3“ im Jahre 1996 auf: „Mach’s leicht, Leander“. Müllers Texte sind keine Leichtgewichte und vertragen deshalb eine fröhliche Befragung der oft tragischen Fakten der Geschichte. Lachen kann erhellen und Denken erleichtern. Nicht erst mit Müller werden wir auch fragen und beschreiben müssen, was die Menschen heute auf die Straße treibt. Sicherlich hilft da die Beschäftigung mit Tellkamps „Turm“. Der spielt in Dresden, in einem gutbürgerlichen Viertel, wie es sie nicht überall gab und gibt. Aber viele von denen, die heute als Mitte der Gesellschaft auf den Straßen von Dresden spazieren gehen, könnten aus diesem Viertel kommen. Ängste sind ein Thema – damals wie heute. Warum hat jemand im Dresden der DDR sich unterworfen oder warum aufgelehnt? Warum hat er das System verteidigt, bekämpft, oder ist in ein Leben in der Nische ausgewichen? Und wie sieht es heute aus mit der Zivilcourage, mit dem Engagement für die Werte der Demokratie, die sich nur durch beständige Diskussion, Kommunikation in der Gesellschaft lebendig halten? Müller beschrieb den Paradigmenwechsel von Ost-West zu Nord-Süd, zu Reich-Arm. Uns, gerade uns im Osten wird die Geschichte daran messen, wie wir die Mauer um Europa, um den Reichtum, der uns vor 25 Jahren erreichte, weiter bauen und zementieren. Und damals wie heute geht es nicht um den Abriss eines Bauwerks, sondern um die Auflösung der Gründe für diese Mauern. Darum könnte es dann in den kommenden Spielzeiten thematisch auch gehen, um Mauern aus Angst, um die Balance von Freiheit und Sicher- heit. Materielle Existenzangst gab es in der DDR kaum. Die Gefahr, den Wohlstand einzubüßen, kam neu in den Alltag auch der Menschen, die in den schönen Wohnungen auf dem Hügel in Dresden wohnten. Wenn sich die Schere zwischen Arm und Reich öffnet, wächst die Fallhöhe, mit der man aus dem Wohlstand auf die Straße stürzen kann. Und es wächst zugleich die Angst davor, aber es wachsen auch die Möglichkeiten. Wie bewältigt der Einzelne und die Gemeinschaft die größere Unsicherheit und Verantwortung, die eine größere Freiheit mit sich bringt? Welche Wege des materiellen oder gesellschaftlichen Aufstiegs und der Wohlstandssicherung bieten sich? Wie bewerten wir diese als Gesellschaft? „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?“ – Das fragt Brecht in der Dreigroschenoper schon vor fast hundert Jahren. Er fragt dies heiter und mit Musik, aber kritisch in der Analyse. Und am Schluss gönnt er dem Zuschauer eine märchenhafte Lösung mit dem Hinweis, dass außerhalb des Theaters nicht das Märchenland ist. Vielleicht beschreibt dies auch eine unserem Theater gemäße Ästhetik: Kritisch analysierend, dabei lachend und mit professioneller musikalischer Durchdringung zeichnen wir Realitäten und Visionen von Welt – für gemeinsame Erkenntnisse und gemeinsames Erleben. Ralph Reichel, Chefdramaturg Schauspiel Nächste SchauspielPremieren Germania. Tod in Berlin Heiner Müller 7.5. · E-Werk Ein Volksfeind Henrik Ibsen 15.5. · Großes Haus 25 Ne u a m H a u s CHARLOTTE KINTZEL ist ein neues Gesicht im Schauspielensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters. Nach ihrem Studium in Salzburg war sie am Gerhart-Hauptmann-Theater GörlitzZittau und am Theater Plauen-Zwickau beschäftigt und wohnt mit ihrem Sohn Janosch seit 2014 in Schwerin. Zu sehen ist sie in der Produktion „Der Turm“. Lieberist woPahlapsuf elund, hat bereits seine ersten Freundschaf- Janosch ten in Schwerin geschlossen. Gesniert übrigens immer noch. Die Waschmaschine funktio ch fris nz ttspielabend in meiner ga tern gab es den ersten Bre . zig wit h Wohnung. Es war wirklic eingerichteten Schweriner den gen Mal verloren. Natürlich „Le Drei Mal gewonnen, zwei von Andor“. :) ehrnschen sind offen, direkt und Schwerin ist cool. Die Me len vie n Schwerin herum mit ihre lich und die Umgebung, um auf on sch freu mich bereits jetzt Seen, ist der Wahnsinn. Ich den wenn es mit dem Rad ab zu den Frühling und Sommer, Seen geht. ich wieder her? Dein Fach hab Wann kommste'n eigentlich schon frei geräumt. Hab dich furchtbar lieb, deine Lotte NOURAS HANANA wurde in Damaskus/Syrien geboren und erhielt bereits mit fünf Jahren Violinenunterricht. Nach dem Absolvieren einer klassischen Musikausbildung und des Abiturs (mit Schwerpunkt Literatur) in seiner Heimatstadt, studierte er am französischen Conservatoire National de Region de Lyon. Nach seinem Studium lehrte er am Sulhi Alwadi Institut für klassische Musik (Alarabi Institut) in Damaskus, worauf bis 2011 eine Anstellung im Syrian National Symphony Orchestra folgte. Nouras Hanana zählt zu den Orchestermitgliedern in Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra. Lieber Onkel Hischam, lange Zeit haben wir uns nicht gesehen, viel zu lang – ich vermisse Dich sehr. Vor einigen Monaten bin ich in eine kleine Stadt im Norden Deutschlands gezogen, nach Schwerin, wo ich eine Praktikantenstelle an einem wunderschönen Theater in einem tollen Orchester bekommen habe. Alle sind sehr nett hier. An meinem ersten Tag probten wir gleich eine Oper: „Die verkaufte Braut“. Alles war ziemlich neu für mich, und ich war sowas von nervös und gestresst. Aber meine Kollegen haben mich unglaublich offen empfangen und mir so die Aufregung genommen. Es ist einfach eine gute Arbeitsatmosphäre. In einigen Monaten wird mein Praktikum hier enden. Was dann passieren wird, weiß ich nicht. Alles wird sich wieder ändern. Aber ich bin schon jetzt sehr dankbar für diese Zeit. Ich wünschte mir sehr, dass Du eines Tages hierher kommen könntest, um einmal ein Konzert in diesem wunderbaren Theater zu hören. In Liebe, Nouras 26 G a l e r i e i m T h e at e r Ruth Tesmar Zwischenstücke – Holzdrucke, Assemblagen, Bildkästen Werke der Malerin, Grafikerin, Kalligrafin und Objektkünstlerin Ruth Tesmar waren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen, sie gehören zum Besitz vieler öffentlicher und privater Sammlungen und wurden mehrfach ausgezeichnet – sowohl bei Grafikwettbewerben als auch mit dem Titel „Schönstes Buch des Jahres“. Die gestalterische Vielfalt im Schaffen dieser Künstlerin überrascht, fasziniert und beglückt. Man möchte Ruth Tesmar geradezu auch noch Dichterin nennen, einerseits wegen eigener poetischer Veröffentlichungen, andererseits wegen der subtilen zeichenhaften Poesie, reich an Stoff für Geist, Herz und Auge, unübersehbar inspiriert von Sprache, Literatur und Lyrik. „Die Alchemie der Worte ließ mich das Wunder einer imaginativen Übertragbarkeit erfahren, so dass ich es wagte, meiner Lektüre eine sichtbare Entsprechung zu geben“, bekennt sie und liefert sich der Kraft und Schönheit der Worte lustvoll aus. Auf diese Weise entsteht eine sehr besondere Bildwelt, die das Geheimnis ihrer Protagonisten bewahrt. Dazu zählen Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar, Georg Trakl, Paul Celan, H. C. Artmann, Arthur Rimbaud, Gottfried Benn, Ingeborg Bachmann, Christa Wolf und andere. In Jedem entdeckt und belebt sie einen „urgründigen Farbensinn“, der zu nuancenreichen farbigen Kompositionen führt, angesiedelt zwischen Intuition und Logos. „Zwischenstücke“ nennt die Künstlerin die Ausstellung in der Theatergalerie, mit der sie sich erstmalig umfassend dem Schweriner Publikum vorstellt, und deutet damit auf den endlosen prozesshaften Verlauf Voyage dans la lune (aus der Folge Cosmoligia), 1991, Öl, Holz, Japanseide, 132 x 92 cm künstlerischer Arbeit hin. Ihr Umgang mit vorgefundenen Zeichen, den ewigen, archaischen wie Kreis, Dreieck oder Segment, mit Fundstücken aus der Natur, alten Schriften, Briefen, Partituren, führt vielfach zu wundersamen, zu offenen wie abstrakten Kompositionen, in denen Figürliches nicht verloren geht. Ruth Tesmar, dem poetischen Expressionismus zugeneigt, entwirft mit exzellenten mehrfarbigen Holzdrucken, farbintensiven Malereien, originellen Collagen, zarten Kalligrafien und magischen Objektkästen, darunter jene zu Christa Wolfs „Medea“, außergewöhnliche Schauplätze, in denen immer etwas Ungekanntes, etwas Verborgenes ruht, das zu spannungsreichen Entdeckungen anregt. Dr. Hela Baudis Die Ausstellung ist bis zum 12. April jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn bei Veranstaltungen im Großen Haus geöffnet, der Eintritt ist frei. Die Galerie im Theater ist ein Kooperationsprojekt des Schweriner Kunst- und Museumsvereins e.V., der Theaterfreunde Schwerin e.V. und des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Ruth Tesmar Die 1951 in Potsdam geborene Künstlerin hat nach Studium und Promotion ausschließlich in Berlin gearbeitet. 1987 erfolgte ihre Berufung zur Dozentin für Malerei und Grafik an der Humboldt- Universität zu Berlin; dort ist sie seit 1993 als Professorin für künstlerisch- ästhetische Praxis, Universitätszeichenlehrerin und Leiterin des MENZEL-DACHs tätig. 2012 hat Ruth Tesmar ihren Lebensmittelpunkt nach Schwerin verlegt. 27 Ausstrahlung Kultur zum Sehen und Seit den 90er Jahren krönt die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin ihre Konzertsaison mit den MeckProms. Dieses Jahr steht das unterhaltsame und anspruchsvolle Programm unter dem Motto „Very British“ – ganz im Sinne ihres Vorbilds, der englischen Promenadenkonzerte. Doch bei den MeckProms geht es nicht allein um die Musik: Ein wesentlicher Bestandteil sind die lockere Freiluftatmosphäre und natürlich die landschaftlich wie architektonisch Ludwigslust 1764 verlegte Herzog Friedrich seinen Hof ins Jagdschloss Klenow und im Folgenden wurde neben einem neuen Schloss die Residenzstadt Ludwigslust und ein barocker Schlosspark errichtet. Unglücklicherweise war der Park kurze Zeit nach seiner Fertigstellung schon wieder aus der Mode und wurde deshalb in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Dieser scheinbar natürliche Garten bietet eine Vielzahl offensichtlicher und versteckter Bauwerke, wie eine künstliche Grotte und das Schweizerhaus, das 1789 im Stil eines Landhauses gebaut wurde und vor dem die Mecklenburgische Staatskapelle ihre Konzerte gibt. 28 Güstrow Im 13. Jahrhundert entstand mit dem Dom zu Güstrow ein eindrucksvolles Bauwerk der Norddeutschen Backsteingotik, das besonders mit seiner Innenausstattung begeistert, allen voran „Der Schwebende“ von Ernst Barlach, der jüngst sogar an das British Museum in London verliehen wurde. Dazu bildet der Domplatz ein ganz besonderes Ensemble: Neben dem Dom steht hier das ehemalige Hofgericht Wallensteins, und in der Ferne thront das Schloss Güstrow − eine tolle Kulisse für ein Konzert. Klütz Hans Caspar von Bothmer verhalf als Gesandter des Hauses Hannover in London maßgeblich Georg I. auf den britischen Königsthron. Dessen Dank versetzte ihn in die Lage, 1726-32 Schloss Bothmer als zukünftigen Stammsitz seiner Familie errichten zu können. Noch heute ist es die größte barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns und vereint niederländische und englische Vorbilder. In der DDR als Altenheim genutzt, ist es nach einer gescheiterten Privatisierung seit 2008 im Besitz des Landes und wird am 23. Mai 2015 wiedereröffnet. Ausstrahlung und Hören reizvollen Spielorte. Denn die fürstlichen Schlösser und Parks bilden eine wunderbare Kulisse für klassische Musik. Und deshalb stellen wir Ihnen einige Spielorte vor. ON TOUR 2015 VERY Foto: Franziska Pergande Die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin unterwegs zu den schönsten Schlössern Mecklenburgs Mirow Das ursprünglich hochbarocke Schloss Mirow wurde 1753 auf Wunsch der damaligen Herzogin Elisabeth in ein zu der Zeit modernes RokokoSchloss umgestaltet und von denselben Künstlern, die auch am Schloss Sanssouci beteiligt waren, eingerichtet. Nach der 2014 abgeschlossenen Restaurierung ist das Schloss endlich wieder für Besucher geöffnet und bildet mit der Schlossinsel ein wunderbares Reiseziel. Robin Klein, Freiwilliges Soziales Jahr Kultur in der Musiktheaterdramaturgie Mit freundlicher Unterstützung von: Schwerin · Klütz Güstrow · Ludwigslust · Mirow TERMINE MeckProms on Tour „Very British“ Di., 14.7., 21 Uhr Eröffnungskonzert Freilichtbühne Schwerin So., 19.7., 11 Uhr Schloss Bothmer, Klütz Di., 21.7., 20 Uhr Domplatz, Güstrow So., 26.7., 11 Uhr Schweizer Haus, Ludwigslust Di., 28.7., 20 Uhr Schloss, Mirow 29 Termine März bis Juli 201 PREMIEREN 6.3. Der Turm Schauspiel nach dem Roman von Uwe Tellkamp 19.30 Uhr ∙ Großes Haus 17.3. Tauierst kümmt de Familie Fritz-Reuter-Bühne Komödie von Joe DiPietro 19.30 Uhr ∙ Großes Haus 28.3. Operettengala Musiktheater 19.30 Uhr ∙ Großes Haus 11.4. Una Scatola di vita – Ein Karton voller Leben Ballett · Uraufführung 19.30 Uhr · E-Werk 2.6. De acht Millionäre Fritz-Reuter-Bühne · Kriminalkomödie von Robert Thomas 19.30 Uhr ∙ Großes Haus 27.–29.4. 6. Sinfoniekonzert Werke von Mozart und Bruckner 18 bzw. 19.30 Uhr Großes Haus 3.7. SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin 2015 La Traviata Oper von Giuseppe Verdi 21 Uhr ∙ Alter Garten 17.5. Stunde der Musik 2. Kammerkonzert 16 Uhr · Schleswig-Holstein-Haus 4.7. Popeye, de Seemann Fritz-Reuter-Bühne Kinderstück auf Hoch und Platt nach dem Comic von Elzie Segar 18 Uhr ∙ Freilichtmuseum Mueß 24.4. Winter.Reise. Musiktheater nach Franz Schubert 19.30 Uhr ∙ E-Werk 7.5. Germania. Tod in Berlin Schauspiel von Heiner Müller 19.30 Uhr ∙ E-Werk 15.5. Ein Volksfeind Schauspiel von Henrik Ibsen 19.30 Uhr ∙ Großes Haus Popeye, de Seemann Konzerte 9.–11.3. 4. Sinfoniekonzert Werke von Richard Wagner 18 bzw. 19.30 Uhr Großes Haus 11.3. 1. Jugendkonzert – „Leinen los! – einfach Meer Musik“ 10 Uhr ∙ Großes Haus 23.–25.3. 5. Sinfoniekonzert Werke von Debussy, Lalo und Offenbach 18 bzw. 19.30 Uhr Großes Haus 12.4. Musik um Vier – 2. Konzert Werke von Holst, Händel, Britten 16 Uhr · Konzertfoyer La Traviata 30 8.–10.6. 8. Sinfoniekonzert Werke von Rimsky-Korsakow, Tschaikowski und Prokofjew 18 bzw. 19.30 Uhr Großes Haus 10.6. 2. Jugendkonzert „Gezupft und gestrichen“ – die Familie der Streichinstrumente 10 Uhr ∙ Großes Haus 17.4. The Rake’s Progress Oper von Igor Strawinsky 19.30 Uhr ∙ Großes Haus 26.4. Yellow Line JugendTheaterClub Scauspiel von Juli Zeh und Charlotte Roos 18 Uhr ∙ E-Werk 18.–20.5. 7. Sinfoniekonzert Werke von Mahler, Ravel und Tschaikowski 18 bzw. 19.30 Uhr Großes Haus 14.7. MeckProms on Tour 2015: „Very British“ Eröffnungskonzert 21 Uhr Freilichtbühne Schwerin 19.7., 11 Uhr ∙ Schloss Bothmer 21.7., 20 Uhr ∙ Güstrow 26.7., 11 Uhr ∙ Ludwigslust 28.7., 20 Uhr ∙ Mirow Wiederaufnahme 3.5. Eugen Onegin Oper von P. I. Tschaikowski 15 Uhr ∙ Großes Haus 17.6. Romeo und Julia Schauspiel von William Shakespeare 20.30 Uhr ∙ Domhof Zum letzten Mal 11.4. La Bohème Oper von Giacomo Puccini 19.30 Uhr ∙ Großes Haus 12.4. Der Kaufmann von Venedig Schauspiel von William Shakespeare 18 Uhr ∙ Großes Haus 15 17.6. Eugen Onegin Oper von P.I. Tschaikowski 19.30 Uhr · Großes Haus Einmalig 6.3. Highheel Highnoon – ein unmöglicher Western Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg Hochschule für Musik und Theater 19.30 Uhr ∙ E-Werk 8.3. Heraus zum 8. März! – und herein ins E-Werk zu Lemmi Lembcke 17, 19 Uhr ∙ E-Werk Romeo und Julia 30.4. Twei as Katt un Hund (Die „Sonny Boys“) Fritz-Reuter-Bühne Komödie von Neil Simon 14 Uhr · E-Werk 3.5. Adams Äpfel Schauspiel von Anders Thomas Jensen/K.D. Schmidt 18 Uhr · E-Werk 8.5. König UBU Schauspiel von Alfred Jarry 19.30 Uhr · Großes Haus 16.5. HUMMELFLUG – klassik trifft moderne Ballett von Sergej Gordienko und Lode Devos 19.30 Uhr · E-Werk 15.3. Ballettschule TANZ-ZEIT: „Es war einmal…“ Gastspiel 11 Uhr ∙ Großes Haus 15.3. Schwerin singt: Volkslieder zum Mitsingen Sonderveranstaltung 16 Uhr ∙ Großes Haus 21.3. Abschlusskonzert im Rahmen des 24. Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ Gastspiel/Sonderveranstaltung 19 Uhr ∙ Großes Haus 24.3. American Drama Group Europe: „The Wave“ Gastspiel in englischer Sprache 8.30 und 11.15 Uhr ∙ Großes Haus 30.5. Wie im Himmel Schauspiel von Kay Pollak 19.30 Uhr · Großes Haus 4.4. Die Theaterpredigt – Dialog Kirche und Bühne Nr. 1: Der Kaufmann von Venedig Landesbischof der Nordkirche Gerhard Ulrich 16 Uhr ∙ Konzertfoyer 2.6. Die Grönholm Methode Schauspiel von Jordi Galceran 10 Uhr · E-Werk 11.4. Schwerin singt: Öffentliches Frühlingssingen 14 Uhr · Alter Garten 5.6. Leiw nah Stunnenplan Fritz-Reuter-Bühne Komödie von Ray Cooney 19.30 Uhr · E-Werk 19.4. Matinee mit dem PIANO HAUS KUNZE Sonderveranstaltung 17 Schweriner Klavierlehrer an 5 Steinway-Flügeln 11 Uhr ∙ Großes Haus 12.6. Der Turm Schauspiel nach Uwe Tellkamp 19.30 Uhr · Großes Haus 12.6. Ünnert Lüchtfüer Fritz-Reuter-Bühne Komödie von Arne Christophersen 19.30 Uhr · E-Werk 1.5. 4. Sondersalon „Zu Gast bei Bruni Garske“ Gastspiel 15 Uhr ∙ Großes Haus 9.5. Preisverleihung 25. filmkunstfest MV & Filmkonzert „Modern Times“ Sonderveranstaltung 18 Uhr ∙ Großes Haus 21.5. Rendezvous im Museum: Winter. Reise. Landschaft. 18 Uhr ∙ Staatliches Museum Schwerin 30.5. Die Theaterpredigt – Dialog Kirche und Bühne Nr. 2: La Traviata Erzbischof i.R. Werner Thiessen 16 Uhr ∙ Dom 12.7. Verleihung des Ekhof-Preises 11 Uhr ∙ Konzertfoyer 15.–21.7. Kulturwoche Südufer/Pfaffenteich Ausstellung bis 12.4. Ruth Tesmar. Zwischenstücke – Holzdrucke, Assemblagen, Bildkästen (siehe S. 27) 18.4. Jürgen Weber: Malerei Galerie im Theater: Ausstellungseröffnung 11 Uhr ∙ Kassenfoyer Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin gGmbH Alter Garten 2 19055 Schwerin Kartentelefon 0385/5300-123 [email protected] Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr Samstag 10 bis 13 Uhr Termine und Informationen zu den Veranstaltungen in der bisherigen dritten Spielstätte werk3 werden von KlangWert bekanntgegeben: www.klangwert.net/werk3-theater. Karten erhalten Sie im KlangWert, Friedrichstr. 11, Tel. 0385/59587544, oder in der Schwerin Info, Am Markt 14, Tel. 0385/5925214, sowie an der Abendkasse im werk3 im Domwinkel. Immer aktuell und vollständig: Unsere Webseite! www.theater-schwerin.de 31 ANZEIGEN ANZEIGEN Conture Make up Gesichts- und Ganzkörperpflege Microdermabrasion Ultraschall · Nageldesign Gutscheine 19053 Schwerin · Lübecker Str. 25–27 Telefon 0385/56 14 34 www.iacosmetics.de