Diagnostische Leistungen der AG Immunbiologie

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Diagnostische Leistungen der AG Immunbiologie
Diagnostische Leistungen der AG Immunbiologie
Im folgenden finden Sie nähere Informationen zu den von uns angebotenen Testmöglichkeiten und -verfahren,
sowie benötigten Materialien.
Granulozytenfunktionsanalyse im Rahmen der Immundefektdiagnostik
Labordiagnostik der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH)
Für Fragen und Terminabsprachen wenden Sie sich bitte telefonisch unter der Rufnummer 56 - 40 25 an Frau
Denefleh.
Granulozytenfunktionsanalyse im Rahmen der
Immundefektdiagnostik
Hintergrund
Genetische oder erworbene Defekte neutrophiler Granulozyten können zu einem Verlust oder einer Reduktion
Infektabwehr-relevanter Funktionen führen und damit zu einem erheblichen Risiko, vor allem an bakteriellen
Infektionen zu erkranken. Granulozytenfunktionen sind sehr gut untersucht und lassen sich auch ex vivo unter
Laborbedingungen reproduzieren. in den letzen Jahren ist es auch gelungen, einige der genetischen Defekte
auf molekularer Ebene aufzuklären, so dass bei Verdacht auf eine Funktionsstörung eine weitgehende Analyse
möglich ist.
Genetische Granulozytendeifekte
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Genetische Granulozytendeifekte
Das Leukozytenadhärenzdefekt (LAD) Syndrom
Um aus dem Blutgefäß emigirieren zu können, binden Granulozyten über spezialisierte Adhärenzproteine an
das Endothel, verformen sich und zwängen sich schliesslich zwischen den Endothelzellen hindurch, um dann
aktiv zu dem Infektionsherd zu wandern. Zu diesen Adhärenzproteine zählen die Selektine und das
ß2-Integrin CD11b/CD18. Defekte des CD18-Gens sind beschrieben, Punktmutationen oder auch Deletionen,
die entweder zu einer Reduktion der CD18 Expression oder zu einem völligen Fehlen des Proteins führen.
Fehlt CD18 wird auch CD11b nicht exprimiert und entsprechend können Granulozyten nicht adhärieren, nicht
emigrieren und so eine lokale Infektion nicht abwehren.
Außer dem LAD-Syndrom, das auf einem Fehlen des CD18 beruht, gibt es weitere, sehr seltende
Adhärenzdefekt-Syndrome, sowie funktionelle Migrationsdefekte anderer bzw. unbekannter Ursachen (z.B.
"Lazy Leukocyte Syndrom").
Chronische Granulomatose (CGD Syndrom)
Die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies, die durch stufenweise Reduktion von Sauerstoff entstehen, sind im
wesentlichen die bakteriziden Entitäten der Granulozyten. Defekte von Enzymen/Koenzymen innerhalb dieses
Kaskade führen zu einem Verlust der Bakterizidie, wobei genetische Defekte für verschiedene Enzyme
beschrieben sind. Defekt der Abtötung kann zur lokalen Granulombildung führen, die typisch für dieses
Krankheitsbild sind.
Eworbene und passagere Granulozytendefekte
Verschiedene Erkrankungen gehen mit inem Funktionsverlust der Granulozyten einher, wobei der
Zusammenhang auf molekularer Ebene meist nicht geklärt ist. Von klinischer Bedeutung sind die passageren
Störungen, die durch Virusinfekte, Mangelernährung oder Immunsuppresiva hervorgerufen werden oder
durch Antibiotika.
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Eworbene und passagere Granulozytendefekte
Diagnostik
1. Bestimmung der Wanderungsfähigkeit und der Chemotaxis (funktionell) sowie Bestimmung der
Adhärenzproteine CD11b/CD18 (Durchflusszytometrie) zur Diagnose eines Leukozytenadhärenzdefekt
(LAD) Syndroms (PUBL).
2. Quantifizierung der Sauerstoffradikalproduktion (funktionell) zur Diagnose einer chronischen
Granulomatose (CGD) Syndroms (PUBL).
3. Phagozytose Antikörper-besetzter Bakterien zur Diagnose von Phagozytosedefekten unklarer Genese.
Weiterführende Untersuchungen (Rezeptoranalysen, Nachweis von Protein-/Enzymdefekten etc) sind bei
begründetem Verdacht möglich.
Testanförderung und benötigtes Material
Da alle Tests sehr zeit-und arbeitsaufwändig sind und die Granulozyten als kurzlebige Zellen nicht gelagert
werden können, führen wir die Untersuchungen nur nach Terminvereinbarung (Frau Denefleh, Telefon: 06221
- 56 - 40 25) durch.
Benötigt werden - je nach Anforderungsumfang - 5 bis 10 ml Heparin-Blut.
Achtung! Sekundär wird die Granulozytenfunktion durch zahlreiche Medikamente, vor allem Antibiotika,
beeinflusst. Empfohlen wird daher die Untersuchung der Zellfunktion im therapiefreien Intervall.
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Weitereführende Literatur
Weitereführende Literatur
1. Dinauer, M.C., S.H. Orkin. 1992. Chronic granulomatous disease. Annu Rev Med 43: 117-124.
2. Brenneis, H., A. Schmidt, P. Blaas-Mautner, I. Wörner, R. Ludwig, G.M. Hänsch. 1993. Chemotaxis of
polymorphonuclear neutrophils (PMN) in patients suffering from recurrent infection. Eur J Clin Invest 23:
693-698.
3. Brenneis, H., G.M. Hänsch. 1993. Granulozyten-funktionsstörungen: Formen und Diagnostik. Dtsch.
med. Wschr. 118, 1117-1120.
4. Roos, D., T.W. Kuijpers F. Mascart-Lemone, L. Koendermann. M. deBoer, R. van Zwieter, A.J.
Verhoeven. 1993. A novel syndrome of severe neutrophol dysfunction: unresponsiveness confined
chemotaxin-induced functions. Blood 81:2735-2743.
5. Stahl, D., G.M. Hänsch. 1998. Granulozytenfunktionsprüfung. In: Labor und Diagnose. 5te Auflage.;
L.Thomas Ed. TH-Books Verlagsgesellschaft. 804-807.
6. Marshall, D., D.O. Haskard. 2002. Clinical overview of leukocyte adhesion and migration: where are we
now. Semin Immunol 14: 133-140.
7. Alon, R, A. Etzioni. 2003. LAD-III, a novel group of leukocyte integrin activation deficiencies. Trends
Immunol 24: 561-566.
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Labordiagnostik der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH)
Labordiagnostik der paroxysmalen nächtlichen
Hämoglobinurie (PNH)
Hintergrund
Die PNH ist eine erworbene Anämie, die durch Komplement-vermittelte Lyse peripherer Erythrozyten
entsteht. Ursache ist der Verlust von Oberflächenproteinen, die als "homologe Restriktionsfaktoren"
körpereigene Zellen gegen den Komplementangriff schützen. Zu diesen Proteinen gehören CD55
("decayaccelerating factor, DAF) und CD59 ("homologous restriction factor"). Beide Proteine sind über
Glykosylphosphatidylinositol (GPI) an die Membran gebunden. Solche GPI-Anker sind auch für andere
Proteine beschrieben (z.B, CD14,CD16, CD66b).
Bei der PNH tritt ein Defekt bei der GPI-Verankerung hämatopoietischer Zellen auf, der zunächst nur
einzelne Zellklone betrifft, in der Regel aber immer mehr Klone umfasst. Unserer Erfahrung nach sind zuerst
Granulozyten und Erythrozyten betroffen, weshalb der Nachweis GI-geankerter Proteine auf diesen Zellen für
die Diagnose besonders geeignet ist.
Diagnostik
Wir bestimmen durchflusszytometrisch die Expression der GPI-geankerten Proteine CD16 und CD66b auf
Granulozyten, sowie CD55 und CD59 auf Erythrozyten. Parallel dazu führen wir einen funktionellen Lysetest
durch.
Testanförderung und benötigtes Material
Da alle Tests sehr zeit-und arbeitsaufwändig sind und die Granulozyten als kurzlebige Zellen nicht gelagert
werden können, führen wir die Untersuchungen nur nach Terminvereinbarung (Frau Denefleh, Telefon: 06221
- 56 - 40 25) durch.
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Hintergrund
Benötigt werden - je nach Anforderungsumfang - 5 bis 10 ml Heparin-Blut.
Achtung! Sekundär wird die Granulozytenfunktion durch zahlreiche Medikamente, vor allem Antibiotika,
beeinflusst. Empfohlen wird daher die Untersuchung der Zellfunktion im therapiefreien Intervall.
Weiterführende Literatur
1. Blaas, P., S. Weber. G.M. Hänsch, H.H. Peter. 1990. Üaroxysmal nächtliche Hämoglobinurie. Klin
Wochenschrift 68:247-255.
2. Dinauer M.C., S.H. Orkin. 1992. Chronic granulomatous disease. Annu Rev Med 43: 117-124.
3. Takada, J., T. Miyata, K. Kawagoe, Y. Iida, Y. Endo, T. Fujita, M. Takahashi, T. Kitani, T. Kinoshita.
1993. Deficiency of the GPI anchor caused a a somatic mutation of the PIG-A Gene in paroxysmal nocturnal
hemoglobinuria. Cell 73:703-711.
4. Young, N.S. 2002. Acquired aplastic anemia. Ann Intern Med 136:534-546.
5. Kraus, J.S. 2003. Laboratory diagnostic of paroxsmal nocturnal hemoglobinuria. Ann Clin Lab Sci 33
:401-406.
6. Rosse, W.F., J. Nishimura. 2003. Clinical manisfestations of paroxysmal nocturnal hemoglobinuria:
present state and future problems. Int Hematol 77:113-120.
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Weiterführende Literatur
7. Meyers, G., C.J. Parker. 2003. Management issues in paroxysmal nocturnal hemoglobinuria. Int J
Hematol 77:125-132.
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