Document

Werbung
Leben mit einer
Psychischen
Erkrankung kann
für die Betroffenen
sehr
schwierig
sein, meist aber
noch schwieriger
für
deren
Angehörigen.
Warum sind wir
ein
Individuum,
was ist überhaupt
normal?
Es gibt viele offene
Fragen die Sie sich
vielleicht stellen.
In den folgenden
Seiten werden Sie
über verschiedene
Psychische
Erkrankungen,
über
die
Entwicklungspsyc
hologie
und
andere
Interessante
Themen informiert
und
damit
konfrontiert.
FAGES DO IT
BETTER !
DEZEMBER
2011
1
Warum sind
wir so
verschieden?
Der Grund für unser
Individuum
ist
die
Entwicklungspsychologie.
Sie charakterisiert uns
und bestimmt wie wir
denken, was wir leisten,
wie wir uns verhalten
und wie wir uns fühlen.
Unsere
Entwicklung
und wie wir erzogen
wurden ist also der
Grundstein für jedes
Individuum.
Positive
sowie
negative
Ereignisse in unserem
Leben prägen uns.
Abb.1
Abb.2
Nonne
Ehrfurchtsvoll
Zeigt keine Haut
Verzicht auf Eigentum
Abb.3
Lady Gaga
Verrückt
Zeigt sehr viel Haut
Liebt ihren Reichtum
Unterschiedlicher könnten diese beiden Frauen nicht
sein.
Lady Gaga ist aus den Medien nicht mehr
wegzudenken, über Nonnen hört man nichts. Sie sind
unterschiedlich in ihrem Verhalten, wohl auch in ihrer
Denkweise und in ihrer Art. Ihre Ausstrahlung ist völlig
verschieden.
Die Bedingungen der Entwicklung lassen sich auf drei
Faktoren zurückführen:
Genetische Faktoren:
Unsere
Entwicklung
beginnt
mit
dem
Zusammentreffen einer Samenzelle mit einer Eizelle.
Mit der Befruchtung wird
die genetische Ausstattung
eines Menschen festgelegt.
Das
ist
dann
die
1
sogenannte Anlage.
Abb.4
2
Umwelt:
Die Umwelteinflüsse meint alle Einflüsse, denen ein Lebewesen von der Befruchtung
der Eizelle bis zu seinem Tode von aussen her ausgesetzt ist.
 Die natürliche Umwelt
 Die kulturelle Umwelt
 Die ökonomische Umwelt
 Die soziale Umwelt 1
Selbststeuerung des Menschen:
Mit Selbststeuerung werden alle Kräfte bezeichnet, mit denen das Individuum als
aktives Wesen von sich aus Entwicklungsprozesse und seine Entwicklung
beeinflusst.
Abb.5
(Text Céline Gasser, Barbara Häner)
3
Was ist normal? Was ist gesund?
Alle Menschen haben Ticks, Ängste, besondere Angewohnheiten oder
sind ab und zu antriebslos. Doch ab wann ist dies krankhaft? Man fragt
sich, bin ich noch normal oder ein Psychopath?
Antriebslosigkeit
Antriebslosigkeit – ist es normal, mich antriebslos zu
fühlen oder ist das bereits ein Symptom einer Depression?
Bei Antriebslosigkeit hat sich eine Lustlosigkeit
manifestiert. Man lässt sich nicht motivieren und kann sich
nicht für etwas begeistern.
Wenn jemand nur für kurze Zeit antriebslos ist, zum
Beispiel während einer Unterrichtsstunde oder auf der
Arbeit, so ist dies nicht krankhaft. Dauert diese
Antriebslosigkeit jedoch länger an und ist auf die ganze
Umwelt bezogen, dann kann dies ein erstes Symptom
einer Depression sein.
Besonders anfällig sind viele Menschen an kalten,
düsteren Herbst- und Wintertagen. Man fühlt sich lustlos
und ohne Kraft.
Zwangsstörungen/Ticks
Aus dem täglichen Leben kennen alle Menschen die harmlosen Zwänge. Die einen
hüten sich vor Unglückszahlen, andere kontrollieren drei Mal ob die Haustüre
geschlossen ist. Wieder andere stellen mehrfach sicher, ob der Wecker richtig
eingestellt ist. Solche Angewohnheiten beeinträchtigen das alltägliche Leben kaum
oder nur sehr wenig.
Als krankhaft gilt es, sobald das Verhalten durch den Zwang den Willen des
Betroffenen beherrscht. Obwohl man sich der Sinnlosigkeit der Handlung und
Gedanken bewusst ist, kann der Betroffene nicht anders handeln.
Wir haben Passanten folgende Fragen gestellt;
Was haben sie für Ticks/Zwänge?
Person 1: In die Haare fassen.
Person 2: Augenblinzeln, Körperverrenkungen, Anspannung, Grunzen, Quieken usw.
4
Person 3: Worte oft verwenden, in die Haare fassen.
Machen sie sich Gedanken darüber, ob diese krankhaft sind oder ob sie im Alltag
störend sind?
Person 1: Macht sich keine Gedanken, ob dies krankhaft sei.
Person 2: Sie weiss, dass es eine Krankheit ist, das Tourette-Syndrom.
Person 3: Macht sich keine Gedanken.
Phobien/Ängste
Ängste kennt jedes Individuum, ob vor einer bevorstehender Herausforderung, vor
bestimmten Objekten oder vor Situationen. Manche haben Angst vor einem
Fahrstuhl, vor den Geburtsschmerzen,
Doch krankhaft ist es erst dann, wenn diese Ängste lang anhaltend sind und auf
definierte Objekte und Situationen bezogen sind. Ist die Angst so unüberwindbar
gross, dass selbst die 50. Stockwerke zu Fuss bewältig werden, auf eine
Schwangerschaft verzichten, dann gilt es als krankhaft.
Haben sie Phobien oder Ängste? Wenn ja, welche?
Person 1: Hat Angst, Fremdsprachen zu sprechen.
Person 2: Vermutlich Klaustrophobie (Platzangst).
Person 3: Angst in Fahrstühlen und unter dem Wasser.
Person 4: Hat vermutlich eine Spinnenphobie.
Denken sie manchmal darüber nach, ob diese Phobien/Ängste schon krankhaft sind?
Person 1: Sie findet nicht, dass dies krankhaft ist.
Person 2: Ja, eine Klaustrophobie ist krankhaft, sie macht sich jedoch keine
Gedanken darüber.
Person 3: Sie empfindet es nicht als krankhaft.
Person 4: Darüber macht sie sich keine Gedanken.
(Text Tanja Niederhauser, Simone Jeannin)
5
Im Folgenden wollen wir Sie über verschiedene psychische Krankheiten aufklären,
damit man auch im Umgang mit Betroffenen weiss, wie man sich verhalten sollte. Es
werden Ihnen Ratschläge gegeben, die Ihnen helfen könnten mit solchen Situationen
um zu gehen.
Depressionen
Als Depression bezeichnet man eine psychische Störung, die eine seelische
Niedergeschlagenheit und Freudelosigkeit aufweist, den Menschen aber in seiner
psychischen und körperlichen Gesamtheit betrifft. Es ist eine Erkrankung, die zu den
als affektive Störungen bezeichneten Stimmungsstörungen gehört: Eine affektive
Störung ist eine Erkrankung, bei der es häufig zu Schwankungen der Stimmung und
des Antriebs kommt.
Die Depression beschreibt den Zustand des Niedergedrückt- seins.
Viele Prominente leiden an Depressionen wie zum Beispiel Kirsten Dunst oder
Leonardo DiCaprio. Sie versuchen dann, die Depressionen in Alkohol oder Drogen
zu ersticken und fallen in eine noch tiefere Depression. Beim Nationaltorwart Robert
Enke endeten seine Depressionen mit dem Tod. Er war in psychiatrischer
Behandlung und warf sich 2009 vor einen Zug.
Ursachen:
Die Ursachen einer Depression bzw. die Auslöser sind bis heute nicht klar
definierbar. Es spielen aber viele Faktoren mit, die eine Depression auslösen
können:
Verlustängste:
Fast jeder Mensch hat an sich und seine Umwelt bestimmte Erwartungen und
Wünsche. Wenn diese nicht erfüllt werden, entsteht Wut und man kämpft dagegen
an, oder man ist enttäuscht und fällt vielleicht in eine tiefe Krise. Die Reaktion, hängt
von der Lebenseinstellung und der Lebenserfahrung der betroffenen Person ab.
Depressionen werden von negativen Lebenseinstellungen zu sich selbst, der
Situation und der Zukunft gefördert.
Störungen in der Kindheit:
 Gewalt in der Familie
 Gestörtes Selbstwertgefühl durch ständige Erniedrigungen
 Kaum soziale Kontakte und Isolierung von der Aussenwelt
 Liebesentzug
Traumatische Faktoren:
Ein schmerzliches Erlebnis wie zum Beispiel der Tod eines Familienmitglieds,
sexueller Missbrauch, Krankheit oder Stress, können eine Depression begünstigen.
Die Erfahrungen werden im Gehirn gespeichert und werden in ähnlichen Situationen
wieder aufgerufen.
6
Körperliche Krankheiten:
Körperliche Erkrankungen sind sehr belastend und können ebenfalls eine
Depression auslösen. Hier einige Beispiele:




Chronische Erkrankungen
Dauernde Schmerzen
Parkinson
Tabletten- und Alkoholmissbrauch
Symptome einer Depression:
Es gibt vielerlei verschiedene Symptome von der Depression. Zum einen gibt es
körperliche zum anderen psychische Symptome.
Psychische Symptome:







Gedrückte Stimmung
Verlust der Interessen oder an Aktivitäten
Selbstwertgefühl sinkt
Ausgeprägte Schuldgefühle
Gedanken an den Tod und Suizid, die wiederkehrend sind
Entscheidungsschwierigkeiten
Wenig Konzentrationsvermögen
Körperliche Symptome:






Antriebslosigkeit
Müdigkeit
Schlafstörungen
Appetitlosigkeit sowie Gewichtsverlust
Abnahme sexueller Interessen
Hartnäckige Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme sowie
Schwindel
Pflegeprobleme in Bezug auf Depressionen:
Depressive Menschen zu betreuen ist eine komplexe, anspruchsvolle Aufgabe. Auch
wenn es keine „sichtbare“ Krankheit ist, müssen Pflegende trotzdem empathisch auf
die betroffenen Personen zu gehen. Einfühlsamkeit ist ein wichtiger Aspekt.
Es ist nicht sinnvoll, einer depressiven Person Vorwürfe zu machen, denn ihr
Zustand hat nichts mit Faulheit oder fehlendem Willen zu tun.
Es ist von Vorteil mit der betroffenen Person einen Tagesplan zu erstellen, an dem
sie sich orientieren kann. Die betroffene Person soll motiviert aber nicht zu
Tätigkeiten gezwungen werden dies verursacht nur Stress und trägt nicht zur Heilung
der Krankheit.
7
Menschen mit Depressionen äussern oft suizidale Gedanken, dabei ist wichtig, dass
diese Äusserungen ernst genommen werden. Die Einnahme von Antidepressiva
muss bei Bedarf überwacht werden, da am Anfang dieser Therapie das Suizidrisiko
erhöht ist.
Das Ess- und Trinkverhalten soll regelmässig kontrolliert werden damit man den
Allgemeinzustand der Person beurteilen kann.
(Text Denise Käsermann)
4.2 Schizophrenie
Zurzeit wird in den Medien über das rechtspsychologische Gutachten diskutiert,
welches Anders Behring Breivik, der im Juli 2011 auf der Insel Utoya 77Menschen
tötete, für paranoid schizophren und somit für unzurechnungsfähig erklärt. Dieses
Urteil wirft ein schlechtes Licht auf Personen mit Schizophrenie, da die Gesellschaft
denken könnte, alle Betroffenen seien gewalttätig.
Die wenigsten Menschen würden offen zugeben, dass sie an Schizophrenie leiden,
da dies von der Gesellschaft negativ bewertet wird.
Bei bekannten Persönlichkeiten wie Isaac Newton (1643-1727) Wissenschaftler,
Friedrich Nietzsche (1844-1900) Philosophiker, Edvard Munch (1863-1944) oder
Vincent van Gogh (1853-1890) beides Maler, wurde eine Schizophrenie vermutet.
Die genaue Ursache für Schizophrenie ist nicht bekannt. Es wird davon
ausgegangen, dass mehrere Faktoren bei der Erkrankung mitspielen. Diese können
persönliche und genetische Veranlagungen sein, belastende Ereignisse sowie
Stoffwechselstörungen im Gehirn. Der Erziehung der Eltern darf keine Schuld an der
Erkrankung gegeben werden, jedoch kann sie den Verlauf beeinflussen.
Die Symptome und Beschwerden der Erkrankten sind unterschiedlich. Es wird
zwischen einer akuten und chronischen Phase unterschieden.
Akute Krankheitsphase: Der Betroffenen sieht nicht ein, dass er krank ist und er hat
sogenannte „Positiv-Symptome“. Dies sind Symptome, welche bei einem gesunden
Menschen nicht vorhanden sind.
Beispiele für „Positive-Symptome“ sind:
 Wahnvorstellungen; häufig Vergiftungs- oder Verfolgungswahn
 Halluzinationen; häufig Stimmenhören, seltener optische
 Bewegungsstörungen; Wiederholen von gleichförmigen Bewegungen wie
Händeklatschen oder stark verlangsamte Bewegungen, der Betroffenen
spricht nicht mehr (Stupor  Starrezustand des Körpers)
 Bei einem kataleptischen Anfall nimmt der Betroffene eine eigenartige
Körperhaltung ein und verharrt in dieser lange Zeit. Er kann jedoch ohne
grosse Mühe bewegt werden. Hat der Betroffene in diesem Zustand Fieber, ist
dies Lebensbedrohlich und bedarf sofort Ärztlicher Hilfe.
8
Chronische Krankheitsphase: Die betroffene Person ins bei psychischen
Funktionen und bei Emotionen eingeschränkt. In dieser Phase treten sogenannte
„Negativ- oder Minussymptome“ auf.
Beispiele für „Negative-Symptome“:
 Sozialer Rückzug
 Desinteresse für Hobbies, Freizeitaktivitäten
 Sprachmangel
 Emotionslosigkeit
 Selbstversorgungsdefizit (äusserliche Vernachlässigung, etc.)
Weitere typische Krankheitszeichen sind:
 Ich-Störung: die eigene Persönlichkeit ist gespalten, dem Betroffenen
erscheint alles unwirklich und fremd
 Störungen im Denken und Sprechen: Die Betroffenen sind nicht in der Lage
zusammenhängend zu denken und haben das Gefühl aussenstehende
könnten ihre Gedanken lesen oder beeinflussen. Neue Wörter werden
erfunden und die Satzstellung nicht korrekt
 Störungen des Gefühlslebens: Stimmungsschwankungen (Stimmungslage
entspricht nicht immer der Situation)
 Verlust des Bezugs zur Wirklichkeit (Autismus): Rückzug in die eigene Welt,
Betroffener ist unfähig Nähe zu empfinden, wirkt desinteressiert und
gleichgültig
 Zusätzliche psychische Erkrankungen wie Depressionen oder eine Sucht ist
häufig anzutreffen. Bei schweren Krisen kann es zu Suizidversuchen kommen.
Das Bild zeigt die
Hirnaktivität bei einem
gesunden Menschen
und einem Menschen mit
Schizophrenie
Die Betreuung von schizophrenen Personen ist anspruchsvoll und man soll ihnen mit
der gleichen Achtung und Empathie begegnen, wie einem gesunden Menschen.
Das Vertrauensverhältnis ist sehr wichtig, deshalb müssen die Betreuenden sehr auf
Nähe und Distanz achten, da schizophrene Personen Probleme mit ihrem eigenen
Körper und Körperkontakt mit anderen Menschen haben können. Abmachungen
sowie Versprechungen müssen strikt eingehalten werden. Eine klare Tagesstruktur
und eine ruhige reiz arme Umgebung helfen dem Patienten seinen Tagesablauf
einzuhalten.
Hat ein Patient eine Wahnvorstellung, soll man ihm mitteilen, dass man sie nicht
sieht. Dem Betroffenen diese jedoch nicht ausreden. Da die Bertoffenen oft nicht
einsehen, dass sie krank sind muss die Medikamenteneinnahme überwacht werden.
9
Bei Überforderung ist immer Unterstützung von Fachpersonen zu holen, man soll
nicht versuchen die Situation irgendwie zu meistern.
(Text Jennifer Voser)
Suizid
Suizid (von neulateinisch suicidium aus caedes „Tötung“ und sui „seiner selbst“, also
sui caedes „Tötung seiner selbst“), auch Selbsttötung, Selbstmord oder Freitod, ist
das willentliche Beenden des eigenen Lebens.
Ursachen:
Es gibt viele Ursachen, meist allerdings müssen diese Erlebnisse dafür sorgen, dass
sich ein Mensch ungeliebt oder unwohl in seiner eigenen Haut fühlt und einfach nicht
weiss, wo er hingehört.
Meist wird schon im frühen Kindesalter der Auslöser für Suizide gegeben. Oft wird
der Wunsch zu sterben bei traumatischen Erlebnissen hervorgerufen.
Eine sehr grosse Ursache, ist der Alkohol- und Drogenkonsum bei Jugendlichen
sowie bei jungen Erwachsenen. Zudem kann auch ein sexueller Missbrauch sowie
Misstrauen zu einem Suizidversuch führen.
Auch ein gestörtes Familienverhältnis oder zu hohe Leistungserwartungen, können
dafür sorgen, dass man sich unerwünscht fühlt. Auch chronische Krankheiten, die
keine Heilungschance haben können Suizid werden.
Symptome:
Es gibt viele verschiedene Symptome, welche darauf hinweisen, dass eine Person
Suizid gefährdet ist. Das schwere daran ist, die Symptome frühzeitig zu erkennen
und die richtigen Massnahmen einzuleiten. Die Symptome sind meist sehr ähnlich
wie bei einer Depression. Die offensichtlichsten Symptome sind:
•Neurotisches Verhalten
•Verändern der Ess- und Schlafgewohnheit
•Soziale Isolation, Rückzug aus der Gesellschaft
•Veränderung der Persönlichkeit
•Grundloses Abbrechen von Freundschaften
•Depressive Verstimmung
•Aggressives Verhalten
•Nachlassendes Interesse an vergnügsamen Aktivitäten
Pflegeprobleme:
Meist werden die Symptome nicht erkannt da sie sehr ähnlich sind wie die Symptome
bei einer Depression. Was einfach wichtig ist, ist dass wenn man feststellt, dass eine
Person Suizid gefährdet ist, darauf anspricht. Man sollte vor einem solchen Gespräch
sich genau überlegen, was sie der betroffen Person sagen oder fragen wollen. Je
nach dem sollte professionelle Hilfe gesucht werden.
Suizidversuche bei Promis
Robert Enke(Torwart 1996 bei Hannover) sprang 2009 vor einen Zug.
10
Kurt Cobain (Nirvana-Sänger) durch eine dreifache Überdosis Heroin und einen
Kopfschuss.
(Text Fabienne Christen)
Die Bedeutung von Strukturen im Alltag
Herr Sommer wird jeden Morgen um 6:00 Uhr von seinem Wecker geweckt. Er steht
auf und setzt als erstes einen Kaffee auf, bevor er sich im Bad die Zähne putzt. Seine
Arbeitskleider, am Vorabend vorbereitet, zieht er sich an und verlässt das Haus. Sein
Bus fährt punkt 6:47 Uhr vom Bahnhof ab, so dass er pünktlich um 7:30 bei der
Arbeit erscheint. Angekommen startet er seinen Computer auf und fängt an die
Rechnungen zu sortieren. Unerwartet tritt sein Chef ins Zimmer und verweist ihn in
sein Büro. Herr Sommer setzt sich auf den Stuhl und hört angespannt zu, was der
Chef zu sagen hat. Durch die Wirtschaftskrise fühlt er sich gezwungen Leute zu
entlassen und ist somit zum Entschluss gekommen, dass Herr Sommer nicht mehr
länger für ihn arbeiten kann. Herr Sommer verlässt enttäuscht das Büro, sammelt
seine Sachen und fährt nach Hause.
Nach einer unruhigen Nacht wacht Herr Sommer ohne das Klingeln des Weckers um
6:00 Uhr auf. Es wird ihm bewusst, dass er noch weiter schlafen kann, da er nicht
arbeiten gehen muss. Er wacht spät am Nachmittag auf und weiss nicht, was er mit
dem Tag noch anfangen soll. Seine ganze Tagesstruktur, die er fünf Jahre gelebt ist
auf einmal durcheinander geraten. Durch das sinnlose Herumsitzen fühlt er sich nun
unnütz und sein Selbstwertgefühl sinkt. Mit der Zeit fühlt er sich auch von der
Gesellschaft ausgeschlossen.
Jeder Mensch strukturiert sein Leben nach seinen Verpflichtungen, Interessen und
Bedürfnissen. Der Alltag wird dadurch rhythmisiert und man gewöhnt sich an
verschiedene Rituale. Wird diese Routine unterbrochen führt es zu ungewohnten
Situationen und kann Stress verursachen. Dem Betroffenen wird die Sicherheit
genommen und hat Mühe sich an neue Strukturen zu gewöhnen. Es bedarf eigener
11
Energie und eigenem Wille die neue Situation zu akzeptieren und neu zu
strukturieren. Fängt Herr Sommer zum Beispiel bei einer neuen Arbeitsstelle an zu
arbeiten, so muss er sich an die neuen Strukturen gewöhnen, was nicht leicht ist.
Beim psychisch kranken Menschen ist es besonders wichtig, dass man ihn in seiner
Tagesstruktur unterstützt und ihm Möglichkeiten zur Alltagsgestaltung bietet. Sie
brauchen Unterstützung von aussen, damit sie motiviert werden, etwas aus ihrem
Leben zu machen.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen anhand von Beispielen, was
damit gemeint ist.
Depression:
Ein depressiver Mensch ist antriebslos, er
liegt morgens meist im Bett und möchte erst
gar nicht aufstehen. Er würde am liebsten im
Bett liegen bleiben und sich gar nicht am
Alltag beteiligen. Für Angehörige und die
Pflege ist es wichtig, den Betroffenen/die
Betroffene zu unterstützen, indem diese/r
motiviert wird aufzustehen, sich zu waschen, zu frühstücken und
seinen Verpflichtungen, wie auch Interessen nach zu gehen.
Schizophrenie:
Eine schizophrene Person hat Wahrnehmungsstörungen und
denkt in unrealen Situationen zu
sein. Auch für ihn/sie sind
Tagesstrukturen wichtig, es sollte
darauf geachtet werden, dass die
betroffene Person eine ruhige,
reizarme Umgebung hat und
Mahlzeiten, Ruhezeiten und den
Tag-Nacht-Rhythmus einhalten
kann.
(Text Michèle Messmer, Naemi Hügli)
12
Umgang mit depressiven, schizophrenen
oder suizidgefahrdeten Menschen
Grundsatz mit dem Umgang ist, dass man sich gegenüber den Betroffenen öffnet und eine
Vertrauensbasis schafft. Überfordern oder unterfordern kann die Betroffenen tiefer in ihre
Erkrankung stürzten. Man muss also ein Gleichgewicht finden zwischen gerade genanntem
finden.
Ruhepausen sind wichtig.
Mit den Patienten sollte ein Wochenplan erstellt werden mit dem beide Seiten einverstanden
sind. Suizidäusserungen müssen zwingend ernst genommen werden!
Oft benötigen die erkrankten Unterstützung bei verschiedenen Alltäglichen Verrichtungen,
Hilfe anbieten ist hierbei eine Notwendigkeit.
Körperliche Symptome darf man nicht vergessen. Gerade wenn sich die Betroffenen weigern
Nahrung zu sich zu nehmen oder sich nicht bewegen neigen sie zu Verstopfungen oder
Mangelerscheinungen.
Speziell zu beachten bei schizophrenen Menschen ist die Nähe und Distanz.
Unangekündigte Berührungen zu nahe treten können zu aggressivem Verhalten oder zu
Ängsten führen. Wahnvorstellungen dürfen nicht verneint werden sondern vom Ich aus
sprechen und zum Beispiel sagen „Das kann ich gut verstehen, ich kann es so aber nicht
wahrnehmen.“
Zweideutige, ironische Äusserungen verstehen die Betroffenen nicht. Sie können nur
unmissverständliche, einfache und kurze Sätze nachvollziehen.
Wegen der Reizüberflutung sollte man Ruhephasen oder Rückzugsmöglichkeiten anbieten.
Vergleiche; Tagesstruktur bei Depression und Schizophrenie wurde bereits im 3ten Artikel
genannt.
Phasen der Suizidalität:
1. Der Klient stellt sich die Frage, was ist, wenn ich tot wäre? Würde mich jemand
vermissen?
2. Alles dreht um den Gedanken Tod. Es wird erstmals geäussert. Die Klienten suchen
Hilfe bei Fachpersonen.
3. Wie, wann, wo soll ich mich umbringen?
Pläne werden geschmiedet und das Verhalten des Klienten kann sich ändern!
Vielleicht ist das Zimmer plötzlich aufgeräumt, das Testament wird geändert oder
geschrieben. Er oder sie hat wieder eine gute Laune.
Die zweite Phase sollte unbedingt ernst genommen werden. Todesäusserungen müssen zu
unserem rechtlichen Schutz immer dokumentiert werden. Die Drohung sich umzubringen,
stellt oft auch einen Hilfeschrei dar.
Man kann keine 100% Garantie haben, einen Suizid gefährdeten Menschen zu schützen.
Pflegepersonen sollten sich in solchen Fällen nicht die Schuld geben, da es oft nicht zu
verhindern ist.
(Text Céline Gasser, Barbara Häner)
13
Was denkt der Normalbürger über Depression, Schizophrenie
und Suizid?
Die Redaktion schickte 3 Mitarbeiter in die Basler Straßen, um Menschen verschiedener Altersklassen
über die oben aufgeführten Themen zu befragen.
Depressionen:
Die antworten aller Befragten fielen ähnlich aus. Sie teilten uns mit, dass diese Krankheit ein
schweres Schicksal sei und auch sehr hart für den Betroffenen ist, sie jedoch noch nie selbst
Erfahrungen damit gemacht haben.
Suizid:
In der Stadt trafen wir eine Organisation namens "pro Juventute", dies ist eine
Hilfestellung für jugendliche mit Problemen. Sie teilten uns mit, dass sie pro Tag
ca. 400 Anrufe bekommen. Bei jedem hundertsten Anruf muss unbedingt
gehandelt werden, da die Personen ernsthaft Suizid gefährdet sind.
Außerdem trafen wir ein Ehepaar das und sehr offen über dieses Thema
berichtete. Der Mann ging sehr gefasst mit diesem Thema um, da er schon 3
Fälle von Suizid erleben musste. Auf die Frage, was er von Suizid denke, antwortete er: ,,Wenn es
keinen anderen Ausweg mehr gibt, wieso nicht!"
Schizophrenie:
2 der 3 Befragten wussten nicht auf Anhieb, was genau eine Schizophrenie ist und wir mussten es
Ihnen erklären, was nicht ganz einfach war. Nur eine Person wusste etwas über das Thema und
konnte uns ein bisschen etwas dazu sagen. Dieses Interview haben wir unten aufgeführt.
Interview mit einer 19 jährigen Gymnasiastin:
Was verstehen sie unter der Krankheit Schizophrenie?
Personen, welche sich in anderen Personen wiederfinden und sich Orte und Dinge Einbilden die nicht
existieren.
Welche Erfahrungen haben sie schon mit diesem Krankheitsbild gemacht?
Ich habe schon mal einen Film über Schizophrenie gesehen, doch andere Erfahrungen habe ich noch
nicht gemacht.
Können sie genaueres über diesen Film erzählen?
In diesem Film ging es um einen jungen Mann, welcher im Kino einen Film sehen wollte, welcher an
diesem Tage gar nicht zu sehen war. Doch er war so vom Gegenteil überzeugt, dass er sich sehr
aufregte und völlig von seinem gegenüber hintergangen fühlte.
(Text Julian Gerber, Vanessa Osawe, Sarah Vogt)
14
Quellen:
URL:
http://www.bing.com/images/search?q=entwicklung&view=detail&id=E8EDE52DA49F6C2AD
022EBA518DBE48790CDD5FA&first=0&FORM=IDFRIR
http://www.bing.com/images/search?q=nonne&view=detail&id=C1929E62D6A615390E7078
E3BB0AC4F73766F3BB&first=91&FORM=IDFRIR
http://www.bing.com/images/search?q=gaga+fleischkleid&view=detail&id=D2A18108A08165
AFD662DC9997208338B33BE800&first=0&FORM=IDFRIR
http://www.bing.com/images/search?q=genetik&view=detail&id=32DAE0633C524561EAFA7
019C8B3F991DCB815C2&first=0&FORM=IDFRIR
http://www.bing.com/images/search?q=alt+werden&view=detail&id=C5F3C9685941B4EAEA
37232252B7D0DACE8AB17E&first=31&FORM=IDFRIR
http://www.sprechzimmer.ch/sprechzimmer/Krankheitsbilder/Schizophrenie.php
http://www.medhost.de/gesundheit-lexikon/katalepsie.html
http://home.arcor.de/pahaschi/genies.htm
http://www.pflegewiki.de/wiki/Depression
http://www.gala.de/stars/interview/81644/Robert-Enke-Depression-ist-eine-toedlicheKrankheit.html
http://www.teachsam.de/pro/pro_selbsttt/pro_sui_jug/pro_suiz_jug_2.htm
http://www.bildungleben.at/index.php?id=261
http://www.terrapie.de/html/zeichen.html
http://www.depression.uzh.ch/index.html
http://www.depressionen-depression.net/ursachen-von-depressionen/ursachen-einerdepression.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik#Rechtspsychiatrisches_Gutachten
www.gesundheitsprechstunde.ch
http://www.medport.de/thema_des_monats/eisen_winterdepression.jpg
Bücher:
Pädagogik Psychologie BD. 2 / S. 17-19
Lehrmittel Fachfrau/Fachmann Gesundheit Band H, Kompetenzbereich 7, Alltagsgestaltung
15
16
Herunterladen