T-Zellen Monika Raulf-Heimsoth • T-Zell-vermittelte Immunität • T-Zellregulation • T-Zellentwicklung 13.05.2009, Ruhr-Universität Bochum [email protected] Stimulation der T-Zellen durch eine antigenpräsentierende Zelle Antigen 1. Signal TCR MHC+ Peptid T-Lymphozyt CD 80/86 CD28/ CTLA-4 2. Signal APC Unterschiedliche Eigenschaften der MHC-Moleküle MHC Klasse I MHC Klasse II Expression auf allen kernhaltigen Zellen des Körpers auf professionellen Antigenpräsentierenden Zellen Aktivierung von CD8+ T-Zellen von CD4+ T-Zellen Genloci HLA-A, HLA-B, HLA-C HLA-DR, HLA-DP, HLA-DQ Aufbau Transmembranständige αKette assoziiert mit β2Mikroglobulin Transmembranständiges Heterodimer aus α- und βKette Peptide max. 8-10 Aminosäuren lang mind. 13 Aminosäuren lang Beladung im endoplasmatischen Retikulum im intrazellulären Vesikel MHC Klasse I- und Klasse II-Moleküle extrazelluläre Domäne*2 Struktur des MHC Klasse IMoleküls Struktur des MHC Klasse IIMoleküls besteht aus α-Kette + β2Mikroglobulin*1 *1 12 kD; nicht polymorph *2 gehört zur Immunglobulinsuperfamilie Genetische Organisation des Haupthistokompatibilitätskomplexes beim Menschen HLA-Locus (human leucocyte antigen) beim Menschen auf Chromosom 6 z.B. TAP 1, 2 MHC-Moleküle sind polymorphe Transmembranglykoproteine. β2-Mikroglobulin (ist Teil des MHC-Klasse I-Moleküls, aber nicht auf Chromosom 6 lokalisiert) Der MHC-II-Präsentationsweg Antigen proteolytische Enzyme MHC-II Invariante Kette mit CLIP-Fragment (rot) Phagozytose Endosom Rezeptorvermittelt FE MIIC IE Antigenpräsentierende Zelle FE = frühe Endosomen IE = intermediäre Endosomen Golgi ER ER = endoplasmatisches Retikulum MIIC = MHC-beladenes Kompartiment Antigene, die von T-Zellen erkannt werden, haben zwei unterschiedliche „Interaktionsbereiche“ → Agretop interagiert mit dem MHC-Molekül → Epitop interagiert mit dem TCR Klasse II-MHC Agretop Epitop TCR an MHC I-Klasse gebundene Peptide stimulieren CD8-Zellen ⇒ Strategien von Viren, den Mechanismus der Antigenpräsentation zu verhindern: • Herpes simplex-Virus: verhindert Transport viraler Peptide ins ER durch Erzeugung eines Proteins, das an den TAP-Transporter bindet und diesen blockiert • Adenovirus: synthetisieren ein Protein, das MHC I-Moleküle im ER zurückhalten kann • Cytomegalievirus (HCMV): beschleunigt den retrograden Transport von MHC I-Molekülen zurück ins Cytosol, wo sie abgebaut werden Die Rolle von T-Effektorzellen bei der zellulären und humoralen Immunreaktion gegen verschiedene Krankheitserreger zellvermittelte Immunität humorale Immunität Vacciniavirus, Influenzavirus, Tollwutvirus, Listeria Mycobacterium tuberculosis Mycobacterium leprae Leishmania donovani, Pneumocystis carinii Clostridium tetani Staphylococcus aureus Streptococcus pneumoniae Poliovirus Pneumocystis carinii Cytosol Vesikel von Makrophagen extrazelluläre Flüssigkeit Cytotoxische CD8T-Zelle TH1-Zelle TH2/TH1-Zelle Antigenerkennung Peptid: MHCKlasse-I auf infizierter Zelle Peptid: MHC-Klasse-II auf infiziertem Makrophagen Peptid: MHC-Klasse-II auf antigenspezifischer B-Zelle Wirkungsweise des Effektors Abtöten der infizierten Zelle Aktivierung infizierter Makrophagen Aktivierung spezifischer BZellen zur Synthese von Antikörpern typische Krankheitserreger Lokalisation T-Effektorzelle aus: „Immunologie“, Janeway et al. Aufgaben der T-Zellen → Virus-befallene oder maligne entartete Körperzellen abtöten (Killerzellen) → Botenstoffe (Zytokine) freisetzen Untergruppen von T-Zellen aufgrund von Genexpressionsmuster Oberflächenmoleküle → γδ-T-Zellen → αβ-T-Zellen = Hauptakteure der zellulären Immunabwehr CD4-Zellen Th1 Th2 CD8-Zellen Modell des TCR und des assoziierten CD3-Komplexes TCR: αβ-Heterodimer extrazelluläre Domäne ⇒ homolog zu Ig ⇒ konstante und variable Region TCR = definiert die Antigenspezifität CD3 = ist unerlässlich für den Transport des Gesamtkomplexes auf die Zelloberfläche als auch für die Signaltransduktion nach der Zellaktivierung TCR Rearrangement TCR auf Chromosom 14 lokalisiert (am Menschen) Locus: 70 Va + 61 Ja-Genen + 1 Ca-Gen mehr als 100 Kb Schicksal der Thymocyten γ:δ TCR γ:δ TCR δ γ Prä-TCR γ:δ TCR Prä-TCR β pTa doppelt negative TZellen ordnen ihre γ-, δ- und β-Gene um Der γ:δ-T-Zell-Rezeptor sendet Signale aus, die das β-Ketten-Gen abschalten und die Zelle der γ:δZelllinie zuweisen γ:δ TCR Prä-TCR Der Prä-T-Rezeptor sendet Signale aus, die die γ- und δKetten-Gene abschalten und die Zelle der α:β-Zelllinie zuweisen Die γ:δ-T-Zelle reift heran und wandert in die Peripherie α:β TCR Durch die Genumordnung der α-Ketten des T-Zell-Rezeptors entsteht der reife α:β-T-ZellRezeptor T-Zell-Entwicklung im Thymus Verlassen den Thymus ohne Repertoire-Selektion Ausgangspunkt: hämopoetische Verlaufszelle -multipotent- γδ Endziel: T-Zelle DN1 DN2 DN3 multipotent flexibel TCR-Gene der δ-, γ- und βLoci werden umgelagert komplette umgelagerte TCR-Gene aber nur 1/3 aller Umlagerung sind produktiv (+), d.h. β + γδ β - γδ β + γδ β - γδ sind CD4 CD8 DN4 γδ Verlassen den Thymus β-Kette + invariantes prä Tα-Molekül + CD3-Signalkomplex Th1 reifen zu CD4+ DN4 in Proteine umgeschrieben CD4+ CD8+ CD8+ TCR α-Gene lagern um und exprimieren an reifen αβ-TCR Th2 peripheres lymphoides Organ Naive T-Zellen gelangen ins lymphatische Gewebe, in dem sie Wände spezieller Venolen durchqueren, die man postkapilläre Venolen mit hohem Endothel nennt Dabei Durchmusterung der Peptide, die von den MHC-Peptid-Komplexen der APC präsentiert werden T-Zellen erkennen kein passendes Peptid: T-Zellen erreichen Mark des Lymphknotens und werden von den efferenten Lymphbahen ins Blut geschleust und wandern zu anderen Lymphorganen Æ „try it again“ T-Zellen erkennen passendes Peptid: werden zur Proliferation angeregt und entwickeln sich zu bewaffneten EffektorT-Zellen; Verlassen ebenfalls Lymphknoten und kehren in den Kreislauf zurück T-Zell-vermittelte Immunität Entwicklung der T-Zellen im Thymus abgeschlossen reife T-Zellen im Blut zirkulierend primäre Immunreaktion naive T-Zellen gelangen zu den peripheren Lymphorganen/ Lymphgeweben bis sie auf ihr spezifisches Antigen bzw. APC-Zelle treffen Vermehrung und Differenzierung der naiven T-Zelle Tochterzellen = bewaffnete T-Effektorzellen tragen zur Beseitigung des Antigens bei können auf Zielzellen einwirken Wanderung, Aktivierung und Effektorfunktion der Lymphozyten hängen von Adhäsionsmolekülen ab 9 Zellkontakt durch nichtantigenspez. Interaktion 9 Voraussetzung : komplementäre Anordnung von Adhäsionsmolekülen 9 Selektine, Integrine und Mitglieder der ImmunglobulinSuperfamilie sind wichtig (siehe auch Wanderung der Monozyten/Neutrophilen) Selektine: wichtig für das ‚homing‘ (d.h. Leukozyten können in bestimmten Geweben ihren Bestimmungsort erreichen) auf z.B. naiven T-Zellen: Expression von L-Selektin (CD62 L) Interaktion von L-Selektin mit vaskulären Adressinen (z.B. CD34), die auf Gefäßendothel exprimiert werden, ist für das spez. ‚homing‘ naiver T-Zellen zu den Lymphorganen verantwortlich; bedeutet aber nicht, dass die Endothelbarriere zum lymphatischen Gewebe überwunden werden kann; dafür sind Integrine und Proteine der IgSuperfamilie erforderlich; Zelloberflächenmoleküle der Ig-Superfamilie sind wichtig für die Wechselwirkungen von Lymphozyten mit APC Stabilisierung der Verbindung zwischen T-Zelle und APC durch spez. Antigenerkennung LFA-1 = lymphocyte function-associated antigen-1; Die Aktivierung von T-Zellen verändert die Expression einiger Zelloberflächenmoleküle Zelloberflächenmoleküle CD4T-Zelle L-Selektin (CD62L) VLA-4 LFA-1 CD2 CD4 T-Zellrezeptor CD44 CD45RA CD45RO ruhend + - + + + + + + - aktiviert - + ++ ++ + + ++ - + aus: „Immunologie“, Janeway et al. Kostimulierender Dialog zwischen T-Zelle und APC CD80 /CD86 gehören zu den B7-Molekülen; interagieren mit CD28 und bewirken die klonale Vermehrung der T-Zellen MHC-II – CD4 T-Helfer Interaktion Kostimulation (naive T-Zellen) Anergie – Antigenerkennung ohne Kostimulation Mikrobielle Substanzen können bei Makrophagen eine kostimulierende Aktivität auslösen aus: „Immunologie“, Janeway et al. CD4 & CD8 binden an MHC CD4 CD8 Die 3 wichtigsten Arten bewaffneter T-Effektorzellen synthetisieren verschiedene Effektormoleküle T-Zell-vermittelte Cytotoxizität Der Fas-Ligand (CD95L) ist das wichtigste membranständige und mit TNF verwandte Molekül, das von cytotoxischen T-Zellen exprimiert wird. Es kann in Zellen, die den Rezeptor Fas (CD95*) besitzen, den programmierten Zelltod (= Apoptose) auslösen. Wie läuft Apoptose ab? Zellkern löst sich auf Zellmorphologie verändert sich DNA wird zerkleinert Æ Fragmente mit 200 Bp (Aktivierung durch endogene Nuklease) Abstoßung membrangebundener Vesikel Durch das Apoptoseprogramm wird die Wirtszelle getötet und auch der Krankheitserreger im Cytoplasma; d.h. Nukleasen zerkleinern nicht nur zelluläre DNA, sondern auch virale DNA *Fas besitzt am cytoplasmatischen Ende eine „Todesdomäne“, diese kann Aktivierungskaskade von zellulären Proteasen (Caspasen) auslösen Die Aktivierungsstadien von CD4-T-Zellen naive CD4-T-Zelle (nicht festgelegt) ª proliferierende T-Zelle ª unreife T-Effektorzelle (T 0) ª ª H TH1-Zelle aktiviert Makrophagen; veranlasst B-Zellen, opsonisierende Antikörper herzustellen aus: „Immunologie“, Janeway et al. TH2-Zelle aktiviert B-Zellen, neutralisierende Antikörper herzustellen; wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf Makrophagen aus Funktionelle T-Zell Population Beispiel dafür wie der Th1-/Th2- Unterschied sich im Verlauf einer Infektion auswirkt Lepra Tuberkuloide Lepra Lepromatöse Lepra Beispiel dafür wie der Th1-/Th2- Unterschied sich im Verlauf einer Infektion auswirkt Lepra Tuberkuloide Lepra M leprae wächst in Makrophagenvesikeln; Makrophagen werden durch Th1-Zellen aktiviert; Nur wenig Bkt. nachweisbar, nur wenig Ak; Entzündung schädigt Haut und periphere Nerven; Patient überlebt meist Mycobacterium leprae-Infektion Lepromatöse Lepra Ak-Bildung durch humorale Reaktion, die durch Th2Zellen aktiviert wird; Ak können Bkt. im Makrophagen nicht erreichen, kann sich ungehindert vermehren; Folge: großflächige, meist tödliche Gewebszerstörung Cytokine ¾ Cytokine sind die Hormone des Immunsystems ¾ Sie üben ihre Wirkung über Cytokinrezeptoren aus ¾ Sie sind pleiotrop, d.h. ein Cytokin kann sehr vielseitig sein ¾ Sie vermitteln die unterschiedlichsten Prozesse im Immunsystem CytokinRezeptor Cytokin Produktionsorte der Cytokine und Chemokine APZ T-Zellen IFN-α, TNF-α, TGF-β, IL-1, IL-6, IL-8, IL-10, IL-12, MCP-1, MIP-1, GM-CSF, M-CSF IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-9, IL-10, IL-13, IL-15, GM-CSF, IFN-γ, TNF-β, MIP-1β, RANTES, TGF-β B-Zellen Mastzelle TNF-β, MIP-1β IL-12 IL-4, IL-5, CD40-Ligand Funktionelle Einteilung der Cytokine Natürliche Immunität Aktivierung, Wachstum, Differenzierung Lymphozyten APZ T-Zelle IFN-α, TNF-α, IL-1, IL-6, IL-8 Aktivierung Entzündungszellen Eos Neut B-Zelle IL-2, IL-4, TGF-β, IL-10 Aktivierung Hämatopoese Stammzelle IL-3, GM-CSF, M-CSF, IL-7 IFN-γ, IL-5, IL-9, MIF Cytokine, die in den frühen Phasen einer Infektion gebildet werden, beeinflussen die funktionelle Differenzierung von CD4-T-Zellen CD4/Th1 CD40Ligand Cytokine andere IFN- γ IL-3 TNF-β (IL-2) GM-CSF TNF-α CD40-Ligand Fas-Ligand In Gegenwart von IFN-γ und IL-12 entwickeln sich Th1-Zellen U.a. der Grund: IFN-γ hemmt die Proliferation von Th2-Zellen Entwicklung von Th2-Zellen In Gegenwart von IL-4* und auch IL-6 entwickeln sich akt. CD4-Zellen zu Th2Zellen CD4/Th2 CD40Ligand Cytokine andere IL-4 IL-5 CD40-Ligand IL-3 GM-CSF IL-10 TGF-β IL-10, IL-4 und TGF-β hemmen die Aktivierung und Vermehrung von Th1-Zellen * IL-4 stammt möglicherweise von NK1.1+-TZellen (Subgruppe der CD4-positiven) CD4/Tr1** ** T regulatory 1 cells Th2-Zellen aktivieren speziell bei Primärreaktionen höchst effektiv B-Zellen. Th1-Zellen sind dagegen ausschlaggehend für die Makrophagenaktivierung. Wird im Laufe der Immunantwort eine bestimmte Untergruppe der CD4-T-Zellen zuerst oder bevorzugt aktiviert, kann sie die Entwicklung der jeweils anderen unterdrücken; d.h. bei bestimmten Immunantworten überwiegt daher entweder die humorale (Th2) oder die zelluläre (Th1) Abwehr. In vivo gibt es jedoch häufig Situationen, in denen beide Abwehrreaktionen auftreten (alle ursprünglichen Untersuchungen am Mausmodell); Beeinflussung der Balance durch Cytokine. Auch bei CD8-T-Effektorzellen gibt es entsprechend Subpopulationen (Tc1 bzw. Tc2). Art und Menge der antigenen Peptide können ebenfalls die Differenzierung von CD4-T-Zellen beeinflussen naive T-Zelle Th2 Niedrige Affinität Geringe Dichte von Peptiden auf der Oberfläche von APC rufen Th2-Antwort hervor, ebenso Peptide, die nur schwach an den TCR binden naive T-Zelle Hohe Affinität Hohe Dichte von Peptiden auf der Oberfläche von APC rufen Th1-Antwort hervor, ebenso Peptide, die stark mit dem TCR wechselwirken. Th1 Nomenklatur und Funktionen gut charakterisierter T-Zell-Cytokine I Wirkung auf Cytokin Interleukin-2 (IL-2) Interferon-γ (IFN-γ) Lymphotoxin (LT, TNF-β) Interleukin-4 (IL-4) Interleukin-5 (IL-5) Interleukin-10 (IL-10) T-Zelle (Quelle) Wirkung des Gen-Knockouts B-Zellen T-Zellen Makrophagen hämatopoetische Zellen andere somatische Zellen TH0, TH1, einige CTL stimuliert Wachstum und Synthese der JKette Wachstum __ Stimuliert Wachstum der NK-Zelle __ ↓ T-ZellAntworten, IBD* TH1, CTL Differenzierung; IgG2a-Synthese hemmt das Wachstum von TH2Zellen Aktivierung, ↑ MHC-Klasse I und MHC-Klasse II aktiviert NK-Zellen antiviral; ↑ MHCKlasse I und MHC-Klasse II anfällig gegenüber Mycobakterien TH1, einige CTL hemmt tötet aktiviert, induziert NOProduktion aktiviert Neutrophile tötet Fibroblasten und Tumorzellen Lymphknoten fehlen, Milzstruktur gestört TH2 Aktivierung, Wachstum, IgG1, IgE, ↑ Induktion der MHC-Klasse II Wachstum, Überleben hemmt Makrophagenaktivierung ↑ Wachstum von Mastzellen __ TH2 Differenzierung, IgA-Synthese __ __ ↑ Wachstum und Differenzierung __ ↑ MHC-Klasse II hemmt TH1 hemmt Freisetzung von Cytokinen kostimuliert das Wachstum von Mastzellen __ TH2 aus: „Immunologie“, Janeway et al. *IBD = inflammatory bowl disease keine TH2 __ IBD Nomenklatur und Funktionen gut charakterisierter T-Zell-Cytokine II Wirkung auf Cytokin T-Zelle (Quelle) Interleukin-3 (IL-3) TH1, TH2, einige CTL Tumornekrosefaktor-α (TNF-α ) TH1, einige TH2 Granulozytenmakrophagenkoloniestimulierender Faktor (GMCSF) Transformieren der Wachstumsfaktor β (TGF-β ) B-Zellen T-Zellen __ __ __ __ Makrophagen hämatopoetische Zellen andere somatische Zellen __ Wachstumsfaktor für Vorläufer hämatopoetischer Zellen (multi-CSF) __ aktiviert, induziert NO-Produktion __ und CTL TH1, einige TH2 und CTL CD4-TZellen Differenzierung hemmt das Wachstum hemmt Wachstum; Faktor für den IgAKlassenwechsel aus: „Immunologie“, Janeway et al. __ Aktivierung, Differenzierung zu dendritischen Zellen ↑ Bildung von Granulozyten und Makrophagen (Myelopoese) und dendritischen Zellen hemmt Aktivierung aktiviert Neutrophile Wirkung des Gen-Knockouts __ aktiviert mikrovaskuläres Endothel Resistenz gegenüber gramnegativen Sepsiserregern __ __ hemmt/ stimuliert Zellwachstum Tod nach etwa zehn Wochen Cytokinrezeptoren gehören zu mehreren Familien von Rezeptorproteinen, die jeweils unterschiedliche Strukturen haben Rezeptoren für Erythropoetin, Wachstumshormon und IL-3 Cytokinrezeptoren der Klasse I (Familie der Hämatopoetin-rezeptoren) Rezeptoren für IL-3, IL-5 und GM-CSF haben eine gemeinsame Kette, CD131 oder βc (gemeinsame β-Kette) Rezeptoren für IL-2, IL-4, IL-7, IL-9 und IL-15 haben eine gemeinsame CD132- oder γc-Kette (gemeinsame γ-Kette); IL-2-Rezeptoren haben zudem eine dritte Kette, eine hochaffine IL-2Ra-(CD25-) Untereinheit Cytokinrezeptoren der Klasse II Interferon-α, -β- und -γ-Rezeptoren, IL-10-Rezeptor Familie der TNFRezeptoren Rezeptoren I und II für den Tumornekrosefaktor (TNF); CD40, Fas (Apo1), CD30, CD27, Rezeptor für den Nervenwachstumsfaktor Familie der Chemokinrezeptoren CCR1-5, CXCR1-4 Mast/Baso Infektionen Th2 IL-4 + IL-3, IL-4, IL-5 IL-13, GM-CSF TGF-β Allergene Th0 - IL-12 / IFN-γ IL-4 / IL-10 Lektine + Gene IL-12 IFN-α Monozyt Th1 IL-2, IFN-γ, TNF-α, GM-CSF Die Immunreaktion gegen intrazelluläre Bakterien wird von aktivierten TH1-Zellen koordiniert aktivierte TH1-Zelle IFN-γ und CD40Ligand Fas-Ligand oder TNF-β IL-2 IL-3 + GMCSF TNF-α + TNF-β MCP-I aktiviert Makrophagen, aufgenommene Bakterien zu zerstören tötet chronisch infizierte Zellen; Bakterien werden freigesetzt, damit sie durch neue Makrophagen zerstört werden löst eine Proliferation von T-Zellen aus, wodurch sich die Anzahl der Effektorzellen erhöht löst im Knochenmark die Differenzierung von Makrophagen aus aktiviert das Endothel, so dass Makrophagen daran binden und das Blutgefäß in der Infektionsstelle verlassen veranlasst Makrophagen, sich an der Infektionsstelle zu sammeln T-Effektorzellen regulieren praktisch sämtliche bekannten Effektormechanismen der erworbenen Immunreaktion Der Verlauf einer typischen akuten Infektion aus: „Immunologie“, Janeway et al. Immunologische Prozesse bei einer Infektion Adhäsion an das Epithel Normale Flora lokale chemische Faktoren Phagozytose (besonders in der Lunge) Lokale Infektion, Durchquerung des Epithels Wundheilung antibakterielle Proteine und Peptide Phagozyten γ-δ T-Zellen Lokale Infektion des Gewebes Komplement (alternativer Weg), Phagozyten, Cytokine, NK-Zellen, Aktivierung von Makrophagen Ausbreitung im Lymphsystem Phagozyten, Einfangen von Antigenen, NK-Zellen Adaptive Immunantwort Spezifische Antikörper, T-Zell-abhängige Aktivierung der Makrophagen, cytotoxische T-Zellen Das breite Spektrum unterschiedlicher Krankheitserreger hat dazu geführt, dass sich im Laufe der Evolution zwei wesentliche Eigenschaften der adaptiven Immunität herausgebildet haben: A) Entwicklung einer noch größeren Vielfalt an B- und TZell-Rezeptoren B) Entsprechend den verschiedenen Lebensräumen und Lebenszyklen von Krankheitserregern haben sich eine ganze Reihe von unterschiedlichen Effektormechanismen ausgebildet Würde jeder Wirt nach der Infektion durch einen Erreger schnell getötet, wäre dies für das Überleben des Erregers auf lange Sicht genauso wenig von Vorteil wie seine rasche Zerstörung durch das Immunsystem, noch ehe er sich vermehren konnte (Modus Vivendi). Krankheitserreger können Gewebe auf verschiedene Weise schädigen aus: „Immunologie“, Janeway et al. Für den Immunschutz sorgen sowohl bereits vorhandene Reaktionsteilnehmer als auch das immunologische Gedächtnis T-Zellen und Antikörper Erste Immunreaktion Schützende Immunität Tag 1 bis 42 Erste Infektion Symptomlose Reinfektion Immunologisches Gedächtnis Jahr 1 bis 4 Leicht verlaufende oder symptomlose Reinfektion Nach der Beseitigung der Infektion sterben die meisten Effektorzellen (ebenso sinkt der Antikörperspiegel) (negative Rückkopplung) und es entstehen Gedächtniszellen. Apoptose der meisten Effektorzellen Einige bleiben allerdings erhalten und liefern das Rohmaterial für Gedächtniszellen und die Reaktionen der B-Zellen Immunologisches Gedächtnis = Fähigkeit des Immunsystems, schneller und effektiver auf Krankheitserreger zu reagieren, denen es zuvor bereits begegnet ist (u.a. Impfschutz) Immunologisches Gedächtnis Wird höchstwahrscheinlich durch langlebige antigenspezifische Lymphozyten aufrechterhalten, die durch den ersten Kontakt aktiviert werden und solange erhalten bleiben, bis sie den Erreger ein zweites Mal begegnen. Man geht davon aus, dass sich die meisten Gedächtniszellen in einem ruhenden Stadium befinden, aber ein kleiner Prozentsatz zu bestimmten Zeitpunkten eine Teilung durchläuft; IL-15 könnte ein Stimulus sein T-Gedächtniszellen besitzen andere Oberflächenproteine als bewaffnete T-Effektorzellen (z.B. exprimieren sie kein CD69, aber größere Mengen des Proteins Bcl-2, das das Überleben der Zelle fördert, Konz. von CD44 auf der Oberfläche nimmt zu) CD4-Zellen können zu zwei Arten von Gedächtniszellen differenzieren: a) Effektor-Gedächtniszelle (CCR7-neg.), b) Zentrale Gedächtniszelle (CCR7-pos)