26 zoom CD8/CD38-Bestimmung Therapie-Monitoring bei HIV-Infizierten Xxxxxxxxx Goldstandard CD4-Zellzahl Eine aktuelle Studie zeigt, dass HIV-Infizierte deutlich von einem Therapiebeginn bei einem Abfall der CD4-Zellen bereits unter 500/μl profitieren. Weiterhin erlaubt die Bestimmung der CD4-Zellzahl ein exaktes Monitoring der HAART, denn Resistenzentwicklung und Therapieversagen können schnell und zuverlässig anhand eines Absinkens der CD4-Zellzahl diagnostiziert werden. Andererseits steigt die CD4-Zellzahl bei einer erfolgreichen HAART an. 3_2010 Wichtige Zusatzinfos Auch das erhöhte Risiko von opportunistischen Infektionen, das bei einer CD4-Zellzahl von unter 200/μl auftritt, kann rechtzeitig abgeschätzt und das Therapieschema der HAART umgehend umgestellt werden. Aus diesen Gründen ist die durchflusszytometrische Bestimmung der CD4-Zellzahl bis heute der Gold-Standard bei der Überwachung und beim Therapie-Monitoring von HIV-Infizierten und AIDS-Patienten. Neuere Studien belegen, dass die Bestimmung des prozentualen Anteils der CD8+/CD38+ T-Lymphozyten an den gesamten CD8+ T-Lymphozyten wichtige zusätzliche Informationen hinsichtlich Verlauf und Therapie-Erfolg einer AIDS-Erkrankung liefert. So ist beispielsweise ein Anstieg des CD8/CD38-Anteils ein sicherer Hinweis auf eine aktive Virusreplikation und Krankheitsprogression (14-16). Der Anstieg des CD8/CD38-Anteils erfolgt hierbei noch vor einem Abfall der CD4-Zellzahl und einem messbaren Anstieg der Viruslast und erscheint daher ideal für eine Beurteilung des Krankheitsverlaufs. Der CD8/CD38-Anteil liegt bei HIV-Infizierten mit normaler CD4-Zellzahl und ohne nachweisbare Virusreplikation ≤ 15% und kann bei Virusreplikation und Krankheitsprogression auf über 80 % ansteigen. Bei einer erfolgreichen HAART beobachtet man andererseits einen prompten Abfall des CD8/CD38Anteils; ein erneuter Anstieg des CD8/CD38-Anteils zeigt ein Therapieversagen und eine Resistenzentwicklung an. Aufgrund dieser überzeugenden Daten kann eine durchflusszytometrische Bestimmung des prozentualen Anteils der CD8/CD38-Zellen an den gesamten CD8Zellen, neben der Bestimmung der CD4-Zellzahl, bei der Überwachung und beim Therapie-Monitoring von HIV-Infizierten und AIDS-Patienten empfohlen werden. PD Dr. med. Cord Naujokat, synlab Leinfelden. Foto: Sebastian Kaulitzki/Fotolia Eine HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung geht mit einer Erniedrigung der Anzahl der CD4+ T-Lymphozyten im peripheren Blut einher. Zugleich ermöglicht die durchflusszytometrische Bestimmung der Anzahl der CD4+ T-Lymphozyten im peripheren Blut von HIV-Infizierten und AIDS-Patienten eine zuverlässige Aussage über den Verlauf und die Prognose einer HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung. Darüber hinaus gibt die durchflusszytometrische Bestimmung der CD4-Zellzahl (Normbereich bei Gesunden: 500-1400/μl) sehr exakte Hinweise, wann eine hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) eingeleitet oder z. B. bei Resistenzentwicklung umgestellt werden muss und wann ein Patient gefährdet ist, an einer opportunistischen Infektion zu erkranken. Beispielsweise wurde bislang empfohlen, eine HAART bei einer Anzahl der CD4-Zellen unter 350/μl zu beginnen.