Opportunistische Infektionen im Zeitalter perfektionierter HAART – was man wissen sollte Bernd Salzberger, Universitätsklinikum Regensburg Opportunistische Infektionen (OI) sind im Zeitalter der HAART in ihrer Häufigkeit deutlich zurückgegangen. Die initiale Reduktion von OIs und Todesfällen um etwa 90% hat sich in grossen Kohortenstudien auch langfristig bestätigt. OIs kommen vor allem in zwei Situationen weiter vor: bei weit fortgeschrittener HIVInfektion, die im Rahmen einer opportunistischen Infektion erstdiagnostiziert wird und sehr viel seltener bei Therapieversagen der HAART. Die rasche Diagnose und richtige Therapie opportunistischer Infektionen ist vor allem von grosser Bedeutung bei OIs als Erstmanifestation der spät diagnostizierten HIV-Infektion. Etwa 20-30% aller HIV-Infektionen werden spät diagnostiziert, d.h. bei der ersten OI oder aber bei weniger als 200 CD4/mcl. Bei fortgeschrittenem Immundefekt ist unter der Einleitung der HAART das Risiko von OIs im Rahmen eines Immunrekonstitutionssyndroms hoch. Das klinische Management dieser Patienten erfordert gute Kenntnisse und hohe Aufmerksamkeit Die Diagnose, Therapie und Prophylaxe der häufigsten OIs im Zeitalter der HAART werden an Fallbeispielen dargestellt und diskutiert.