Angeborene Immunität

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Angeborene Immunität
Ruhr-Universität Bochum
Christine Dovengerds, Kerstin Möller, Bianca Reschke, Eva Wrobel
angeborene Immunantwort adaptive Immunantwort
angeborene Immunabwehr
adaptive Immunabwehr
genetisch fixiert (angeboren)
Entwicklung innerhalb der Lebenszeit
(erworben)
nicht gegen bestimmte Erreger gerichtet,
sondern gegen generelle Merkmale der
Pathogene (PAMPs)
hochspezifisch nur gegen Erreger
gerichtet, der Immunreaktion auslöst
(Antigen)
reagiert unmittelbar
reagiert erst nach einigen Tagen (4-7)
langsame evolutionäre Adaption
Gedächtnisfunktion
humoral: Proteasen, Komplement,
Interferone
humoral: Antikörper
zellulär: Makrophagen, Granulozyten
zellulär: Zerstörung eigener und fremder
Zellen durch zytotoxische T-Zellen
Bedeutung/Funktion der
angeborenen Immunabwehr
• entfernt die meisten Pathogene permanent
und symptomfrei
•
•
•
•
•
Verhinderung des Eindringens von Pathogenen
Detektion von Molekülen und Pathogenen
Klassifizierung von Pathogengruppen
Eliminierung von Pathogenen
Begrenzung der Infektion bis adaptive
Immunantwort greift
• Instruktion des adaptiven Immunsystems
Ablauf einer Infektion
Komponenten der
angeborenen Immunabwehr
mechanische Barriere:
(Haut, Schleimhaut)
• Tight junctions
• Luft- und
Flüssigkeitsströme
entlang der Epithelien
• Schleimbewegung durch
Cilien
chemische Barriere:
mikrobiologische Barriere:
• Fettsäuren (Haut)
• niedriger pH (Magen)
• Enzyme (Lysozym, Pepsin)
• antibakterielle Peptide (Defensine)
• normale Mikroflora
(Konkurrenz um Nährstoffe,
antibakterielle Substanzen)
Komponenten der
angeborenen Immunabwehr
zelluläre Abwehr:
Leukozyten in Gewebe und Blut
• Granulozyten
• Makrophagen
• dendritische Zellen
• natürliche Killerzellen (NK)
Granulozyten
Neutrophile Granulozyten:
• „Clearing“ bakterieller Infektionen
durch Phagozytose (Eiter)
Basophile Granulozyten:
• Aktivierung der Entzündung durch
Freisetzung inflammatorischer
Substanzen (Histamin)
Eosinophile Granulozyten:
• Abtöten von Zellen z.B. Abwehr
multizellulärer Parasiten
Monozyt/Makrophage
Monozyt
Makrophage
• Phagozytose und Antigenpräsentation
dendritische Zellen
• Antigenaufnahme und Präsentation
• im Lymphgewebe und in der Peripherie
• Instruktion des Immunsystems
natürliche Killerzellen
• 10 % der Lymphozyten im Blut sind natürliche Killerzellen (NK)
• Funktion:
• töten Zellen, die keine, fremde, nur wenige oder veränderte MHC IMoleküle tragen
• Freisetzung lytischer Granula
• 3 cytolytische Mechanismen:
• sekretorische Lyse: Apoptose und Nekrose durch Granzyme und
Perforin
• nicht-sekretorische Lyse: Apoptose durch Ligation von ApoptoseRezeptoren
• ADCC (antibody-dependent cellular cytotoxicity): Lyse von Antikörpermarkierten Zellen; Apoptose und Nekrose durch Granzyme und
Perforin; NK tragen IgG-Rezeptor
Phagozytose
• Phagozyten tragen Rezeptoren für viele bakterielle Bestandteile z.B. LPS
• Bindung von Pathogen-Bestandteilen löst Freisetzung von Botenstoffen aus
• Aktivieren und Anlocken weiterer Player des Immunsystems
Phagozytose
•Phagozyten vernichten Pathogene durch Phagozytose:
• Partikel werden in Phagosomen eingeschlossen
• verschmelzen mit Lysosom zu Phagolysosom
• Abtöten und Verdau
• Phagozyten erzeugen bei Phagozytose toxische Produkte:
Ansäuern
toxische Stickoxide
Enzyme
toxische O2-Derivate
antimikrobielle Peptide
Kompetitoren
PAMPs
• angeborenes Immunsystem detektiert
konservierte Moleküle der Pathogene (PAMPs)
• PAMP = Pathogen Associated Molecular
Pattern
• Eigenschaften:
• keine oder geringe Homologie zu eigenen
Molekülen
• essentielle Moleküle des Pathogens
• evolutionär stark konservierte Strukturen
Rezeptoren
• evolutionär konserviertes System aus
verschiedenartigen Rezeptoren (PRR)
• PRR = Pattern Recognition Receptor
• erkennen breites Spektrum an PAMPs
• Lokalisation:
•
•
•
•
Cytoplasma
Zellmembran
Endosomen
Extrazellulärraum
• Beispiel: Toll und Toll-like Rezeptoren
Toll-like Rezeptoren
Bakterielle PAMPs
• PAMPs in bakteriellen Zellwänden
gram-negative Bakterien:
Porine
Lipopolysaccharide
Lipoproteine
Peptidoglykane
gram-positive Bakterien:
Peptidoglykane
Virale PAMPs
• Problem: Organismus wenig komplex d.h. nur
wenig Moleküle zur Auswahl
• Lösung: Erkennung viraler Genome (DNA,
ssRNA, dsRNA)
• Erkennungsmerkmale für fremde Nukleinsäuren:
• Lokalisation der Nukleinsäure
• spezifische molekulare Eigenschaften
Virale PAMPs
• Strukturmerkmale fremder Nukleinsäuren:
• unmethylierte repetitive CG DNA-Bereiche
• doppelsträngige RNA
• freie 5’-Triphosphatenden
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