PLATELIA™ Parvovirus B19 IgG - Bio-Rad

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s
e
n
e
9
s
t
c
n
1
PLATELIA™ Parvovirus B19 IgG
96
72860
Enzymimmunoassay zum qualitativen Nachweis
von Parvovirus B19 IgG-Antikörpern in
Humanserum oder –plasma
Inhaltsverzeichnis
1-
VERWENDUNGSZWECK...................................................................
2-
ZUSAMMENFASSUNG UND ERLÄUTERUNG DES TESTS.............
3-TESTPRINZIP.....................................................................................
4-REAGENZIEN.....................................................................................
5-
WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN........................
6-PROBEN.............................................................................................
7-
ERFORDERLICHES MATERIAL.........................................................
8-GEBRAUCHSANWEISUNG................................................................
9-QUALITÄTSKONTROLLE...................................................................
10-ERGEBNISINTERPRETATION...........................................................
11-GRENZEN DES VERFAHRENS..........................................................
12-LEISTUNGSMERKMALE....................................................................
13-LITERATUR.........................................................................................
50
1-VERWENDUNGSZWECK
Der Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assay ist ein ELISA-Immunoassay zum
qualitativen Nachweis von IgG-Antikörpern gegen Parvovirus B19 (PVB19)
in Humanserum oder -plasma.
Der Test ist zur Absicherung der Diagnose einer Infektion mit Parvovirus
B19 und in Verbindung mit der klinischen Patientenanamnese zu verwenden.
2- ZUSAMMENFASSUNG UND ERLÄUTERUNG DES
TESTS
Parvovirus B19 (PVB19) ist das einzige Virus aus der Familie der Parvoviridae,
das für den Menschen infektiös ist.
Es handelt sich um ein kleines, ikosaedrisches einzelsträngiges DNAVirus, das ohne Hülle in einer Kapsel verpackt ist. Das B19-Genom kodiert
insbesondere zwei Proteine der Kapsidstruktur, VP1 (83 kDA) und VP2
(53 kDA), sowie ein Nicht-Strukturprotein, NS-1, das für die Virusreplikation
und Vermehrung in der Zelle benötigt wird.
Parvovirus B19 ist ubiquitär und weltweit endemisch. Die Seroprävalenz liegt
bei Kindern unter 5 Jahren bei 2-10 % und bei Erwachsenen bei 50-70 %.
Die Ausbreitung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion, gelegentlich
aber auch durch Transfusion und durch Übertragung des Virus von infizierten
Schwangeren während der Schwangerschaft auf das Kind.
Beim Menschen infiziert das Virus vorzugsweise erythropoietische Vorstufen
im Knochenmark und Blut und verursacht eine Zelllyse. Je nach dem Status
der immunologischen Kompetenz kann sich daraus eine mehr oder weniger
schwere Anämie ergeben.
Infektionen mit Parvovirus B19 sind häufig und in der Regel mit leichten
Symptomen verbunden. Das Virus gilt als Erreger der Ringelröteln (der
„fünften“ Krankheit) bei Kindern bzw. komplizierterer Symptome wie etwa
einer akuten Arthropathie oder verschiedener Formen von Arthritis bei
Erwachsenen. In speziellen Bevölkerungsgruppen kann eine Infektion mit
Parvovirus B19 auch eine schwere Anämie hervorrufen, beispielsweise
eine transitorische aplastische Krise (TAC) bei Patienten mit vorhandenen
hämolytischen Störungen, chronisches Knochenmarkversagen und
Anämie bei immungeschwächten Patienten und/oder Hydrops fetalis bei
Übertragung auf den Fötus durch die Plazentaschranke. Eine Infektion
während der Schwangerschaft kann zu einem Spontanabort führen.
Der Nachweis von IgG und IgM gegen Parvovirus B19 ist besonders geeignet,
um den Immunstatus von Risikopatienten mit untypischem klinischem Bild
und vermuteter akuter oder kürzlich erfolgter Infektion und insbesondere
von Schwangeren zu bestimmen, damit schwer wiegende Komplikationen
des Fötus bei vermuteter Infektion mit Parvovirus B19 vermieden werden
können.
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3-TESTPRINZIP
Der Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assay ist ein indirekter ELISA-Test
zum Nachweis von IgG-Antikörpern gegen Parvovirus B19 (PVB19) in
Humanserum oder -plasma.
Der Test verwendet Bakulovirus-produziertes rekombinantes Virusantigen
zur Beschichtung der Mikrotiterplatte. Nach Zugabe der Probe binden ggf.
vorhandene spezifische IgG-Antikörper gegen PVB19 an das ParvovirusAntigen, mit dem die Testkavitäten beschichtet sind. Im Anschluss an einen
Waschschritt wird Peroxidase-markierter -Anti-Human-IgG Antikörper
(Ziege) zugegeben, der an die vorhandenen humanen IgG-Antikörper gegen
Parvovirus B19 bindet. Überschüssiges markiertes Anti-Human-IgG wird
nach einem zweiten Waschschritt eliminiert. Der Nachweis des Komplexes
erfolgt durch Zugabe von Tetramethylbenzidin-Substrat (TMB), das in
Gegenwart von Peroxidase eine blaue Farbe annimmt. Die Zugabe von
Stopp-Reagenz ergibt ein stabiles gelbes Endprodukt.
52
4-REAGENZIEN
Die mitgelieferten Reagenzien reichen aus für 96 Tests in maximal 6
Testreihen. Alle Reagenzien sind ausschließlich für die in-vitro-Diagnostik
bestimmt.
n
n
.
-
r
n
1.Beschreibung
Beschriftung auf
dem Etikett
R1
s
n
R2
Beschreibung
Microplate
Mikrotiterplatte
12 x 8 Kavitäten, beschichtet mit gereinigtem
humanem rekombinantem Parvovirus-B19Antigen
Concentrated Konzentrierte Waschlösung (10fach)
Washing
Phosphatpuffer mit Tween® 20
Solution (10x)
Darreichungsform
/Herstellung
1
Gebrauchsfertig
1 x 100 ml
Zum Verdünnen
R3
Negative
Control
Negativkontrolle
Negatives Humanplasma (kein IgG gegen
Parvovirus B19), Rinderserumalbumin.
Konservierungsmittel: Natriumazid (0,08
Gew./Vol.-%)
1 x 2 ml
Gebrauchsfertig
R4
Calibrator
Kalibrator
Positives Humanplasma (IgG gegen
Parvovirus B19), Rinderserumalbumin.
Konservierungsmittel: Natriumazid (0,08
Gew./Vol.-%)
1 x 2 ml
Gebrauchsfertig
R5
Positive
control
Positivkontrolle
Positives Humanplasma (IgG gegen
Parvovirus B19), Rinderserumalbumin.
Konservierungsmittel: Natriumazid (0,08
Gew./Vol.-%)
1 x 2 ml
Gebrauchsfertig
R6
Conjugate
Konjugat
Polyklonale Anti-Human-IgGAntikörper (Ziege), Peroxidase-markiert,
Rinderserumalbumin.
1 x 16 ml
Gebrauchsfertig
R7
Diluent
Verdünnungsmittel für Proben
Phosphatpuffer, Rinderserumalbumin
4 x 60 ml
Gebrauchsfertig
R9
R10
Chromogen Chromogen TMB
TMB
3.3’.5.5’ Tetramethylbenzidin (<0.02%),
H2O2 (<1%)
Stopping
Solution
Stopp-Lösung
0,6 N Schwefelsäurelösung
1 x 16 ml
Gebrauchsfertig
1 x 16 ml
Gebrauchsfertig
53
2.Lagerung
Das Kit bei +2-8 °C lagern. Bei dieser Lagertemperatur können alle
Kitkomponenten bis zu dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum
verwendet werden (es sei denn, es liegen anders lautende spezifische
Anweisungen vor).
Kennung
R1
R2
R3, R4, R5
Aufbewahrung
In einem verschlossenen Beutel 4 Wochen bei +2-8 °C (auf
Vorhandensein von Trocknungsmittel überprüfen).
Vor dem Verdünnen: Ohne Verunreinigungen bis zu dem auf der
Packung angegebenen Verfallsdatum bei +2-8 °C.
Nach dem Verdünnen: 24 Std. bei +2-8°C.
Nach dem Öffnen: Ohne Verunreinigungen bis zu dem auf der
Packung angegebenen Verfallsdatum bei 2-8 °C.
R7
Nach dem Öffnen: Ohne Verunreinigungen bis zu dem auf der
Packung angegebenen Verfallsdatum bei 2-8 °C.
R6
Nach dem Öffnen: Ohne Verunreinigungen bis zu dem auf der
Packung angegebenen Verfallsdatum bei 2-8 °C.
R9, R10
Nach dem Öffnen: Ohne Verunreinigungen bis zu dem auf der
Packung angegebenen Verfallsdatum bei 2-8 °C.
5- WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN
In-vitro-Diagnostikum
Darf nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden.
1.Hygiene- und Sicherheitsvorschriften
• Beim Umgang mit Reagenzien und Patientenproben Einweghandschuhe,
Laborkittel und Schutzbrille tragen.
• Nicht mit dem Mund pipettieren.
• Während der Handhabung der Proben und der Testdurchführung nicht
essen, trinken oder rauchen.
• Die Negativkontrolle (R3), und die Positivkontrolle (R5) und der Kalibrator
(R4) sind aus Humanplasma hergestellt, das auf HBsAg und Antikörper
gegen HIV-1, HIV-2 und HCV getestet wurde und sich als nicht-reaktiv
erwiesen hat. Dennoch sollten alle Reagenzien als infektiös behandelt
werden. Alle Tests sind nach dem Infektionsschutzgesetz der USamerikanischen Occupational Safety and Health Administration (OSHA
Standard on Bloodborne Pathogens), Biosicherheitsstufe 2, oder einer
anderen geeigneten Vorgehensweise zur Gewährleistung der Biosicherheit
durchzuführen.
54
v
t
r
• Alle Materialien einschließlich der Waschlösung, die mit Proben und
Reagenzien, die Humanmaterial enthalten, in Berührung kommen, sollten
als potentiell infektiös betrachtet werden.
• Nach Möglichkeit Proben oder probehaltige Lösungen nicht verschütten.
Spritzer müssen mit 10%iger Bleichelösung abgespült werden. Bei
verschütteter Säure muss diese zuerst mit Natriumbicarbonat neutralisiert
und anschließend mit 10%iger Bleichelösung, 70%igem Ethanol oder
0,5%igem Wescodyne Plus™ abgespült und die Stelle mit Saugpapier
getrocknet werden. Das für die Reinigung verwendete Material muss in
einem Behälter für kontaminierte Rückstände entsorgt werden.
• Die Patientenproben und Reagenzien humanen Ursprungs sowie
kontaminierte Materialien und Produkte dürfen nur nach einer
Dekontaminierung entsorgt werden:
- entweder durch Eintauchen in Bleiche mit einer NatriumhypochloritEndkonzentration von 5% für die Dauer von 30 Minuten
- oder durch Autoklavieren bei 121 °C über mindestens 20 Minuten.
• Natriumhypochlorit-haltige Lösungen nicht in den Autoklaven stellen.
Vorsicht: Die Kontrollen und der Kalibrator enthalten Natriumazid, das
mit Blei und Kupfer in Abflussleitungen unter Bildung hoch explosiver
Ablagerungen von Metallaziden reagieren kann; zur Entsorgung mit
großen Mengen Wasser verdünnen.
• Das Sicherheitsdatenblatt ist auf www.bio-rad.com.erhältlich.
2.Vorsichtsmaßnahmen für Benutzer
Vorbereitung
Die Zuverlässigkeit der Ergebnisse hängt von der Einhaltung folgender GLPRichtlinien ab:
• Die Reagenzien nicht über das Verfallsdatum hinaus verwenden.
• Keine Reagenzien aus unterschiedlichen Chargen in einem Testansatz
vermischen oder miteinander verwenden.
Verarbeitung
• Die Reagenzien unter den empfohlenen Bedingungen aufbewahren. Die
Reagenzien nicht einfrieren.
• Alle Reagenzien vor Gebrauch mindestens 30 Min. auf Raumtemperatur
(+18-30 °C) bringen.
• Reagenzien vorsichtig auflösen oder verdünnen und jegliche
Kontamination vermeiden.
• Kontrollen und Kalibratoren bei jedem Lauf mitführen.
55
• Den Test nicht durchführen, wenn Staub oder reaktive Dämpfe (saure,
alkalische, Aldehyd-Dämpfe) vorhanden sind, die zu Veränderungen der
Enzymaktivität des Konjugats führen können.
• Glasware, die gründlich gewaschen und mit entionisiertem Wasser gespült
wurde, oder vorzugsweise Einwegmaterial verwenden.
• Darauf achten, dass weder Proben noch Konjugat beim Pipettieren an den
Wänden der Kavitäten hängenbleiben.
• Das Waschen der Mikrotiterplatte ist ein wesentlicher Arbeitsgang.
Die vorgeschriebene Zahl der Waschzyklen ist unbedingt einzuhalten.
Weiterhin ist darauf zu achten, dass alle Vertiefungen vollständig gefüllt
und danach wieder vollständig geleert werden. Nicht korrekt durchgeführte
Waschgänge können zu fehlerhaften Ergebnissen führen.
• Die Mikrotiterplatte zwischen dem Ende der Waschgänge und dem
Pipettieren der Reagenzien nicht austrocknen lassen.
• Zum Pipettieren des Konjugats und des Chromogens TMB nie dasselbe
Gefäß verwenden.
• Die enzymatische Reaktion weist gegenüber Metallen oder Metallionen
eine hohe Sensitivität auf. Folglich dürfen die verschiedenen Konjugatund TMB-Chromogenlösungen nicht mit Metallen in Berührung kommen.
• Die Chromogenlösung TMB (R9) sollte farblos oder hellgelb sein. Ist eine
Blaufärbung sichtbar, darf das Reagenz nicht verwendet und muss ersetzt
werden.
• Nach dem Stoppen der Reaktion kann sich in Kavitäten mit starker
Farbentwicklung im Lauf der Zeit ein schwarzer Niederschlag bilden.
• Für jede neue Probe die Pipettenspitze wechseln.
• Pipetten und Geräte auf Genauigkeit und korrekte Funktion prüfen.
6-PROBEN
Als Probenmaterial wird Serum oder Plasma (Heparin, EDTA und Citrat)
empfohlen.
Folgende Empfehlungen für die Handhabung, Vorbereitung und Lagerung
der Blutproben beachten:
• Alle Blutproben unter Beachtung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen für
Venenpunktion entnehmen.
• Nach dem Zentrifugieren Serum oder Plasma vom Blutkuchen bzw.
den Erythrozyten trennen und in einem fest verschlossenen Röhrchen
aufbewahren.
• Wenn der Test nicht innerhalb der nächsten 8 Stunden durchgeführt wird,
kann das Serum oder Plasma bis zu 7 Tage lang bei 2-8 °C aufbewahrt
werden.
56
.
t
e
t
n
• Wird der Test nicht innerhalb von 7 Tagen durchgeführt, sind die Proben
nach Erhalt sofort bei mind. -20°C einzufrieren.
• Keine Proben verwenden, die mehr als dreimal eingefroren und wieder
aufgetaut wurden. Zuvor tiefgefrorene Proben sollten nach dem Auftauen
und vor der Analyse gründlich gemischt werden (Vortex).
• Verdünnte Proben dürfen nicht eingefroren werden. Zur Testwiederholung
einen neuen Testansatz verwenden.
• Proben, die 30 mg/dl unkonjugiertes Bilirubin enthalten, und hämolysierte
Proben mit bis zu 500 mg/dl Hämoglobin sollten keine Auswirkungen auf
das Ergebnis haben.
• Proben nicht erhitzen.
7- ERFORDERLICHES MATERIAL
1.Geliefertes Material
Siehe Abschnitt 4, REAGENZIEN
2. Zusätzlich benötigtes Material
• Rührgerät Typ Vortex.
• Mikrotiterplatten-Lesegerät, mit 450 nm- und 620 nm-Filtern
ausgestattet (*).
• Schüttler zum Mischen von Mikrotiterplatten.
• Automatisches, halbautomatisches oder manuelles MikrotiterplattenWaschsystem (*).
• Destilliertes oder entionisiertes Wasser.
• Einweghandschuhe.
• Schutzbrille.
• Saugfähige Papiertücher
• Automatische oder halbautomatische Pipetten oder Multipipetten,
einstellbar oder voreingestellt, zum Abmessen und Verteilen von 10 µl bis
1000 µl und 5 und 10 ml.
• Messzylinder für 25 ml, 50 ml, 100 ml und 1000 ml.
• Natriumhypochlorit und Natriumbicarbonat.
• Behälter für infektiösen Abfall.
• Einwegröhrchen.
• Deckel oder Klebefolie zum Abdecken der Mikrotiterplatten.
(*) Wenden Sie sich an unseren Kundendienst für detaillierte Informationen
zu der empfohlenen Ausstattung.
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8-GEBRAUCHSANWEISUNG
1.Vorbereitung der Reagenzien
• R1: Vor dem Öffnen den Beutel 30 Minuten lang bei Raumtemperatur
(+18-30°C) aufbewahren. Den Trägereinsatz herausnehmen. Unbenutzte
Streifen auf der Plattenhalterung sofort wieder in den Beutel geben und
auf Vorhandensein von Trocknungsmittel achten. Den Beutel wieder
sorgfältig verschließen und bei +2-8°C lagern.
• R2: Waschlösung (R2) im Verhältnis 1:10 mit destilliertem Wasser
verdünnen. Um die gebrauchsfertige Waschlösung herzustellen, zum
Beispiel 100 ml R2 mit 900 ml destilliertem Wasser verdünnen. Wenn
manuell gewaschen wird, 160 ml verdünnte Waschlösung für eine Platte
mit 12 Streifen vorbereiten.
• Alle Reagenzien sind gebrauchsfertig.
2.Probenvorbereitung
Als Probenmaterial wird in Trockenröhrchen abgenommenes Serum oder
Plasma (Heparin, EDTA und Citrat) empfohlen.
Folgende Empfehlungen für die Handhabung, Vorbereitung und Lagerung
der Blutproben beachten:
Bei der Entnahme aller Serumproben die routinemäßigen
Vorsichtsmaßnahmen beachten.
• Proben vor dem Zentrifugieren vollständig gerinnen lassen.
• Probenröhrchen stets verschlossen halten. • Nach der Zentrifugation das Serum trennen und in einem fest
verschlossenen Aufbewahrungsröhrchen lagern.
3.Vorgehensweise
Die vorliegende Beschreibung und die GLP-Richtlinien sind strikt zu befolgen.
Die Reagenzien vor der Verwendung auf Raumtemperatur (+18-30°C)
bringen.
Zur Validierung der Testergebnisse und zur Berechnung des Grenzwerts alle
Kontrollen in jedem Testansatz mitführen.
1.Probenverteilung und Identifikationsplan für Kontrollen und
Patientenproben sorgfältig festlegen.
2.Die verdünnte Waschlösung (R2) vorbereiten [siehe Abschnitt 8.1].
3.Den Trägereinsatz und die Streifen (R1) aus der Schutzhülle nehmen [siehe
Abschnitt 8.1].
4. Alle Proben und Kontrollen sowie der Kalibrator müssen vor der
Verwendung auf dem Vortex gemischt werden.
Alle Testproben 1:201 verdünnen (z. B. durch Zugabe von 10 µl Probe zu
2 ml Verdünnungsmittel (R7)).
Kontrollen und Kalibrator nicht verdünnen.
58
Die verdünnten Proben gründlich mischen.
5.Die nachstehend angegebene Reihenfolge streng einhalten und in jede
Kavität 100 µl Negativkontrolle (R3), Kalibrator (R4) in Doppelbestimmung,
Positivkontrolle (R5) und verdünnte Proben pipettieren. Eine Kavität für
den Reagenzleerwert frei halten.
r
r
e
r
.
e
d
e
r
1
2
A
Leerwert
S4
B
R3
S5
C
R4
S6
D
R4
S7
E
R5
S8
F
S1
S9
G
S2
S10
H
S3
S11
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
6.Den Inhalt in den Kavitäten mischen, indem die Platte mehrere Sekunden
lang auf einem Schüttler für Mikrotiterplatten plaziert wird.
Die Mikrotiterplatte mit einem Mikrotiterplattendeckel verschließen oder
mit Verpackungsfolie abdecken. Die Mikrotiterplatte 1 Stunde ± 5 Min. bei
Raumtemperatur (18-30 °C) inkubieren.
7.Nach Beendigung der ersten Inkubationsphase den Deckel bzw. die
Verpackungsfolie entfernen. Den Inhalt aller Vertiefungen in einen
Behälter für infektiöse Abfälle (mit Natriumhypochlorit) absaugen. Die
Mikrotiterplatte 3 Mal mit 200 µl verdünnte Waschlösung (R2) pro Kavität
waschen. Die Mikrotiterplatte umdrehen und vorsichtig auf Saugpapier
ausklopfen, um die verbleibende Flüssigkeit zu entfernen.
8.Sofort in alle Kavitäten, außer in die Leerwert-Kavität, 100 µl Konjugat (R6)
pipettieren.
9.Den Inhalt in den Kavitäten mischen, indem die Platte mehrere Sekunden
lang auf einem Schüttler für Mikrotiterplatten plaziert wird.
Die Mikrotiterplatte mit einem Mikrotiterplattendeckel verschließen oder
mit Verpackungsfolie abdecken. Die Mikrotiterplatte 1 Stunde ± 5 Min. bei
Raumtemperatur (18-30 °C) inkubieren.
10.
Nach Beendigung der Inkubationsphase den Deckel bzw. die
Verpackungsfolie entfernen. Den Inhalt aller Vertiefungen in einen
Behälter für infektiöse Abfälle (mit Natriumhypochlorit) absaugen. Die
Mikrotiterplatte 5 Mal mit 200 µl verdünnte Waschlösung (R2) pro Kavität
waschen. Die Mikrotiterplatte umdrehen und vorsichtig auf Saugpapier
ausklopfen, um die verbleibende Flüssigkeit zu entfernen.
59
11.Sofort und vor Licht geschützt 100 µl Chromogen TMB (R9) in jede
Kavität, einschließlich der Leerwertkavität, pipettieren. Die Platte
lichtgeschützt bei Raumtemperatur (+18-30°C) 30 ± 5 Minuten stehen
lassen. Die Mikrotiterplatte mit einem Mikrotiterplattendeckel verschließen
oder mit Verpackungsfolie abdecken. Während dieser Inkubation keine
Klebefolie verwenden.
12.Die enzymatische Reaktion durch Zugabe von 100 µl Stopplösung (R10)
in jede Vertiefung, einschließlich der Leerwertkavität, stoppen. In der
gleichen Reihenfolge und im gleichen Zeitrahmen wie die Chromogen
TMB lösung verteilen.
13.Den Boden der Platte sorgfältig abwischen. Innerhalb von 30 Minuten
nach Stoppen der Reaktion die Extinktion mit einem Plattenleser bei
450/620 nm ablesen. Die Nullabsorption des Geräts gegen den Leerwert
abgleichen.
Die Streifen müssen vor dem Ablesen stets lichtgeschützt aufbewahrt
werden.
14.
Vor dem Weiterleiten alle Ergebnisse die Übereinstimmung der
Probenverteilung mit der Plattenbelegung überprüfen
9-QUALITÄTSKONTROLLE
Alle von der Firma Bio-Rad hergestellten Reagenzien unterliegen einem
Qualitätssicherungssystem vom Rohstoffeingang bis zur Vermarktung der
Fertigprodukte. Jede Fertigproduktcharge wird einer Qualitätskontrolle
unterzogen und nur dann verkauft, wenn sie den Freigabekriterien entspricht.
Die Unterlagen bezüglich Herstellung und Kontrolle der einzelnen Chargen
werden bei Bio-Rad aufbewahrt.
10-ERGEBNISINTERPRETATION
In den folgenden Abschnitten steht OD für die Extinktion jeder Kontrolle,
jedes Kalibrators und jeder Probe, von der die Leerwertabsorption subtrahiert
wurde.
1.Berechnung des Grenzwerts (GW)
Der GW wird berechnet als: Mittlere OD (R4)
Der GW wird für die Interpretation und Berechnung des Index verwendet.
Der Index ist die OD des Probenergebnisses (OD. P) gegenüber dem GW:
Index = OD P/GW
2.Kriterien für die Testvalidierung
60
Extinktionswerte und Verhältnis:
0,100 ≤ OD R4 ≤ 0,600
OD R3 / GW < 0,600
OD R5 / GW >1,500
OD (R4 max) / OD (R4 min) < 2
e
e
)
r
Werden diese Validierungskriterien nicht erfüllt, so ist der Test zu wiederholen.
3.Auswertung der Ergebnisse
Das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von IgG-Antikörpern gegen
Parvovirus B19 in der Testprobe wird durch den Vergleich der Extinktion
(Optische Dichte, OD) des Serums mit dem Grenzwert bestimmt.
Index
Resultat
Index < 0,80
Negativ
0,80 ≤ Index < 1,00
Nicht eindeutig
Index ≥ 1,00
Positiv
i
e
n
t
Bei Ergebnissen aus dem Grauzonenbereich müssen andere Aspelte
der Diagnose berücksichtigt werden.
Bei einem nicht eindeutigen Ergebnis wird empfohlen, 1-2 Wochen später
eine frisch gewonnene Probe erneut zu testen. Es sollten andere Methoden
erwogen und die sonstigen klinischen Symptome einbezogen werden.
Vorsicht : Proben mit einer OD<0 sind nicht zu interpretieren und sollten
wiederholt werden.
ANMERKUNG::
Es wird empfohlen, Tests zum Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern
zur gleichen Zeit durchzuführen, um das Stadium der Infektion besser
identifizieren zu können.
• Bei dem Patienten liegt vermutlich keine Infektion mit humanem Parvovirus
B19 vor, wenn sowohl das IgG- als auch das IgM-Ergebnis negativ ist.
• Bei dem Patienten liegt vermutlich eine kürzlich erfolgte Infektion mit
Parvovirus B19 vor, wenn das IgM-Ergebnis positiv ist, unabhängig von
IgG-Ergebnis.
• Bei dem Patienten liegt vermutlich eine in der Vergangenheit erfolgte
Infektion mit Parvovirus B19 vor, wenn das IgG-Ergebnis positiv und das
IgM-Ergebnis negativ ist.
11-GRENZEN DES VERFAHRENS
Die Diagnose einer Parvovirus B19-Infektion kann nur auf Basis einer
Kombination von klinischen und biologischen Daten gestellt werden.
1.Die Verwendung des Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assays wurde mit nur
mit Humanserum- und -plasmaproben validiert.
2.Eine Probe aus einem Frühstadium der Infektion wird unter Umständen
negativ getestet.
3.Mit einer einzelnen Blutprobe kann nicht festgestellt werden, ob es sich
um eine kürzlich erfolgte Infektion handelt oder nicht. Es ist vielmehr ein
Probenpaar zu testen.
61
4.Die Diagnose einer Parvovirus B19-Infektion sollte auf Basis einer
Kombination der Ergebnisse im Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assay, der
klinischen Symptome und der Ergebnisse anderer serologischer Tests wie
etwa des Platelia™ Parvovirus B19 IgM-Assays gestellt werden.
5.Eine Verfahrensabweichung kann zu falschen Ergebnissen führen.
12-LEISTUNGSMERKMALE
1.Précision
• Reproduzierbarkeit
Intraassay-Variabilität
Zur Bestimmung der Intraassay-Variabilität wurden eine negative Probe,
eine schwach positive und eine positive Probe 32 Mal in einer Messreihe
getestet. Für jede Probe wurde der Index bestimmt. Ergebnisse: In der
nachfolgenden Tabelle sind für alle drei Proben jeweils der Mittelwert, die
Standardabweichung (SA) sowie der prozentuale Variationskoeffizient (VK%)
angegeben:
N=32
Negative Probe
Mittelwert
SA
VK%
0,187
0,0100
5,3
Schwach positive
Probe
1,841
0,0473
2,6
Positive Probe
3,890
0,0762
2,0
• Interassay- Variabilität
Zur Bestimmung der Interassay-Reproduzierbarkeit wurden eine negative
Probe, eine schwach positive und eine positive Probe in Doppelbestimmung
in zwei Messreihen pro Tag über einen Zeitraum von 20 Tagen getestet. Für
jede Probe wurde der Index bestimmt. In der nachfolgenden Tabelle sind für
alle drei Proben jeweils der Mittelwert, die Standardabweichung (SA) sowie
der prozentuale Variationskoeffizient (VK%) angegeben:
N=80
Negative Probe
Mittelwert
SA
VK%
0,17
0,0140
8,1
Schwach positive
Probe
1,96
0,0600
3,1
Positive Probe
4,07
0,1075
2,6
2.Relative Sensitivität und Spezifität
Die relative Leistung des Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assay wurde mit
insgesamt 166 klinischen Proben untersucht, die zunächst mit einem
handelsüblichen IgG-Assay charakterisiert worden waren.
62
Die Ergebnisse jeder Untersuchung sind im Folgenden gezeigt:
Kommerziellen Parvovirus B19 IgG-EIA
Positiv
Platelia™
Parvovirus B19
IgG Assay
Positiv
Nicht eindeutig
Negativ
Gesamt
95
1
96
Nicht
eindeutig
3
1
4
Negativ
Gesamt
9
1
56
66
107
1
58
166
Nicht eindeutige Ergebnisse mit dem handelsüblichen IgG-Assay wurden
aus der Berechnung ausgeschlossen.
Die Gesamtkonkordanz des Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assay mit dem
Referenz-IgG-EIA beträgt 93,2 %.
• Relative Spezifität
Die relative Spezifität des Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assays wurde im
Vergleich zu den mit dem als Referenz verwendeten kommerziellen Assay
erhaltenen negativen Ergebnissen bestimmt. Sie wurde auf 86,2 % (75,3 %
- 93,5 %) berechnet.
Alle mit dem Platelia™ Parvovirus IgG-Assay erhaltenen positiven Ergebnisse
mit negativ charakterisierten Proben wurden mit einem alternativen
Parvovirus IgG-EIA wiederholt. Ein Ergebnis wurde als positiv bestätigt und
eines erwies sich als nicht eindeutig.
• Relative Sensitivität
Die relative Sensitivität des Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assays wurde im
Vergleich zu den mit dem als Referenz verwendeten kommerziellen Assay
erhaltenen positiven Ergebnissen bestimmt. Sie wurde auf 99,0 % (94,3 %
- 100,0 %) berechnet.
Die einzige positiv charakterisierte Probe, die im Platelia™ Parvovirus IgGAssay negativ getestet wurde, wurde mit einem alternativen Parvovirus IgGEIA erneut analysiert, wobei sich das negative Ergebnis bestätigte.
3.Kreuzreaktivität
Die Bestimmung einer möglichen Kreuzreaktivität mit anderen Pathogenen
als Parvovirus B19 würde voraussetzen, auf Seren zugreifen zu können, die
negativ auf PVB19 IgG und positiv auf Pathogen X (oder möglicherweise mit
Pathogen X versetzt) sind. Aufgrund der hohen Prävalenz von PVB19-IgG in
der Weltbevölkerung (etwa 50-70 %) ist die Wahrscheinlichkeit, eine solche
Probe zu finden, niedrig. Mit dem Platelia™ Parvovirus B19 IgG-Assay wurde
daher keine Untersuchung der Kreuzreaktivität durchgeführt.
63
4.Interferierende Substanzen
Die Gerinnungshemmer Heparin, EDTA-2Na und Natriumcitrat haben in
Konzentration von bis zu 20 IE/ml, 1 mg/ml bzw. 3 mg/ml keine Auswirkungen
auf die Reaktion.
Hämoglobin und Bilirubin hatten in Konzentrationen von bis zu 500 mg/ml
bzw. 30 mg/ml keine Auswirkungen auf die Reaktion.
Rheumafaktor hatte in einer Konzentration von bis zu 360 IE/ml keine
Auswirkungen auf die Reaktion.
13-literatur
1.Cossart, Y. E., Field, A. M., Cant, B. & Widdows, D. : Parvovirus-like
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