Parvovirus B 19 Infekt als Ursache einer Panzytopenie bei einem

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Thema: Rheumatoide Arthritis
RA2.18
Parvovirus B 19 Infekt als Ursache einer Panzytopenie bei einem langjährig
immunsupprimierten Patienten mit Rheumatoider Arthritis mit fehlendem
Antikörpernachweis, positiver PCR und typischer Knochenmarkszytologie
Bauer H.1, Frickhofen N.2, Alsheimer B.1, Märker-Hermann E.1
(1) HSK Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH, Klinik Innere Medizin IV, Wiesbaden, (2) HSK Dr. Horst Schmidt
Kliniken GmbH, Klinik Innere Medizin III, Wiesbaden
Zielsetzung
Parvovirus B19 ist in der Rheumatologie als Ursache einer viralen (Poly)-Arthritis gut bekannt. Bei chronisch
immunsupprimierten Patienten muß Parvo B19 auch in der Differentialdiagnose unklarer Anämien,
Panzytopenien und AZ-Verschlechterungen bedacht werden.
Methodik
Fallbericht: 75-j. Patient mit einer seit 29 J. bestehenden, trotz langjähriger DMARD- und anti-TNF-Therapie
in der Vergangenheit nach wie vor floriden Rheumatoiden Arthritis (RA), mit Verschlechterung des
Allgemeinzustands, neu aufgetretener Panzytopenie und subfebrilen Temperaturen. 3 Mon. zuvor war
wegen einer Infektneigung unter Kombinationstherapie von Methotrexat (Mtx) und Etanercept letzteres
abgesetzt worden. Der Pat. hatte sich dennoch nicht erholt. Stationäre Aufnahme wegen subfebriler
Temperaturen und einer Panzytopenie mit führender Anämie und Leukopenie.
Ergebnisse
Verschiedener Infektserologien blieben ohne richtungsweisenden Befund. In der Knochenmarkszytologie
dann pathognomonischer Befund für eine akute bzw. eine chronisch-aktive Parvovirus B19 Infektion (fast
vollständig fehlende Erythropoese mit unreifen erythropoetischen Zellen, typische Riesenerythroblasten). Die
vorangegangene Parvovirus B19-Serologie (IgG- und IgM-Antikörper) war negativ gewesen, die positive
Parvo B19- PCR Im Serum bestätigte die Diagnose. Nach Absetzen der Mtx-Therapie und Folsäuregabe
rasche Rekonstitution des Blutbildes und Fieberrückgang, deshalb Verzicht auf eine Immunglobulintherapie.
Im Verlauf (nach 3 Mon.) auch serologisch Entwicklung von anti-Parvo B19 IgM- und IgG-Antikörper.
Schlussfolgerung
Persistierende Parvo B19 Infektionen ohne Serokonversion sind bei Patienten mit kongenitalem
Immundefekt, Hämatologischen Systemerkrankungen, nach Knochenmarktransplantation, bei HIV-Infektion
(1) und bei nierentransplantierten Pat. (2) beschrieben. Es existieren 2 Fallberichte von Mtx-behandelten RAPa (3,4). Die Parvo B19-Serologie ist meist nicht richtungsweisend, man sieht typischerweise das Fehlen
entsprechender Antikörper trotz in der PCR und im Knochenmark nachgewiesener Infektion. Nach Beenden
oder Pausieren der immunsuppressiven Therapie bzw. unter Therapie mit Immunglobulinen kommt es in der
Regel zu einer Rekonstitution der Hämatopoese. (1) Frickhofen N et al (1990) Ann Int Med 113: 247-254 (2)
Kumar J et al (2005) Transpl Infect Dis 7:30-3 (3) Kamper AM et al (1994) Clin Rheumatol 13:129-31 (4)
Naides SJ (1995) Arthritis Rheum 38:1023
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