Good Practice – Beispielhafte Bildungsarbeit

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Good Practice – Beispielhafte
Bildungsarbeit
Seminar "Politischer SommerZirkus – Bild Dir Deine
(eigene) Meinung!" (01. bis 02. September 2005)
Veranstalter: basa e.V. - Bildungsstätte Alte Schule
Anspach
Inhalt:
Zusammenfassung
Seminarrahmen
Inhalt und Programm
Fazit
Impressum
Herausgeberin:
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn © 2008
Redaktion:
Marcus Pawelczyk; Cornelia Schmitz (bpb)
Autor:
Ernst-Ulrich Stricker
Zusammenfassung
Veranstaltung
"Politischer SommerZirkus – Bild Dir Deine (eigene) Meinung!"
Datum
01. bis 02. September 2005
Veranstalter / Tagungsort
basa e.V. - Bildungsstätte Alte Schule Anspach: http://www.basa.de/
Teilnehmende (TN)
Schüler/innen von zwei Gesamtschulen und einem Gymnasium
Lernziel
 Vertiefende Beschäftigung mit dem Thema Politik
 Vorbereitung auf die U 18-Wahl zum Deutschen Bundestag
Methoden
Vortrag/ Gruppenarbeit/ Podiumsdiskussion
Referenten/innen
4 (Referent für politische Bildung, Dozent für Sozialpädagogik, Mitarbeiterin des
Trägers, Studentin der Medienwissenschaften)
Seminarrahmen
Teilnehmende (TN)
Die Seminarteilnehmer waren 13 Jugendliche aus drei weiterführenden Schulen. Das primäre
Interesse der TN an dieser Veranstaltung lag in der vertiefenden Beschäftigung mit der Politik, in der
persönlichen Vorbereitung auf die U 18-Wahl zum Deutschen Bundestag; zusätzlich machte auch die
Möglichkeit des direkten Kontakts mit Vertretern/innen von Land- und Bundestag neugierig. Auf eine
Eingangsfrage, was das Interesse der TN an der Politik geweckt hatte, wurden häufig Kampagnen und
Informationsveranstaltungen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit genannt.
Lernziel
Die Teilnehmenden sollten sich vertiefend mit dem Thema Politik beschäftigen, einen Einblick in den
Lebensalltag eines/r Politikers/in gewinnen, um sich umfassend auf die bevorstehende U 18-Wahl
zum Deutschen Bundestag vorzubereiten.
Methoden und Hilfsmittel
Die Vorgehensweise im Seminar war handlungsorientiert, abwechslungsreich und zeigte ein hohes
Maß an Teilnehmerorientierung. Alle fühlten sich ernst genommen und inhaltlich repräsentiert, denn
es waren ja "ihre" Fragen an die Politik, die den Politikern/innen gestellt werden sollten. Die
Podiumsveranstaltung mit Repräsentanten von Parteien und gesellschaftlichen Gruppen war eine
"Realbegegnung" der besonderen Art insofern, als dass jederzeit deutlich wurde, wer die
Hauptpersonen waren. Die Fragen der Jugendlichen standen im Vordergrund, nicht der Wunsch der
Podiumsgäste, ihre Anliegen vorzutragen oder zu werben.
Inhalt und Programm
Donnerstag, 01.September 2005
Vormittags
Der "SommerZirkus" besteht aus drei Teilen, die aufeinander aufgebaut sind und den Prinzipien der
Teilnehmerorientierung und -aktivierung Rechnung tragen. Am ersten Tag sollten Fragen an die
Politik, die den Jugendlichen wichtig waren, gesammelt, systematisiert und im Hinblick darauf
untersucht werden, ob sie im Wahlkampf in den Programmen der wichtigsten Parteien zu finden sind.
Darauf aufbauend sollten diese Fragen inhaltlich vertieft und mit Hintergrundwissen angereichert so
vorbereitet werden, dass sie von den TN am folgenden Tag im zweiten Teil den Vertretern/innen von
Parteien und gesellschaftlichen Organisationen während einer Podiumsdiskussion gestellt werden
konnten. Der dritte Schwerpunkt sollte die Teilnahme an dem Projekt "U-18, Jugend wählt" sein.
Die Phase des Kennenlernens leitete ein Partnerinterview ein, in dem neben wichtigen persönlichen
Informationen auch Erwartungen an das Seminar und die Einstellung der Jugendlichen zur Politik und
ihren Vertretern/innen erfragt wurden.
Den TN wurden dann neun Themenkomplexe angeboten, zu denen sie ihre Fragen erarbeiten sollten.
Diese Themenkomplexe deckten alle derzeit wichtigen aktuellen Probleme ab und erleichterten so den
inhaltlichen Einstieg. Auf vorbereiteten Wandzeitungen waren die Themen: Energie und Atomkraft,
Zukunft der Arbeit, Migration und Zuwanderung, Globalisierung, Bildung, Krieg und Frieden, Armut,
Rassismus und Rechtsextremismus sowie „Sonstiges, Weiteres, Vergessenes“ aufgeführt, die im
Folgenden bearbeitet werden sollten.
In Einzelarbeit formulierten die Jugendlichen als schriftliches Brainstorming ihre Fragen, notierten sie
auf Moderationskarten und ordneten sie den Überschriften zu. Dabei sollten sie sich jeweils auch
durch die bereits hängenden Karten weitere Anregungen holen.
Nachmittags
Es schloss sich eine arbeitsteilige Gruppenarbeit mit vier Gruppen an, in der je nach Interesse
einzelne
Themen
mit
Hilfe
der
Parteiprogramme
oder
programmatischer
Aussagen
von
unterschiedlichen gesellschaftlichen Organisationen wie "Pro Asyl" oder "attac" bearbeitet wurden und
Antworten auf die formulierten Fragen gefunden werden sollten.
Freitag, 02.September 2005
Vormittags
Zunächst erläuterte ein weiterer Referent, ein Sozialpädagoge mit langjähriger Berufserfahrung, mit
kleinen Spielen den Ablauf der für den Nachmittag vorgesehenen U-18 Wahl. Zusätzlich erklärte er
den Wahlzettel und wies auf Parallelen und Unterschiede zur kommenden Bundestagswahl hin, wobei
die Erläuterung der Begriffe Erststimme, Zweitstimme, Direktmandat sowie Überhangmandate eine
wichtige Ergänzung des vorhandenen Wissens waren.
Im Folgenden trat die Vorbereitung der für den Nachmittag geplanten Podiumsdiskussion inhaltlich
und organisatorisch in die entscheidende Phase. Die drei Arbeitsgruppen berichteten über ihre Arbeit,
erläuterten die bei den einzelnen Parteien und Organisationen gefundenen Informationen und trugen
die Fragen vor, die dann dem Podium gestellt werden sollten. Alle Fragen wurden zusammengefasst,
verdichtet und auf einer Wandzeitung in einen Ablaufplan eingearbeitet.
Nachmittags
Im Dorfgemeinschaftshaus Hausen in Neu-Anspach wurde der Saal vorbereitet, um dort die U 18Wahl durchzuführen. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Holger Haibach (MdB, CDU), Petra
Fuhrmann (MdL, SPD), Anna Lührmann (MdB, Grüne), Stefan Kretzschmar (FDP), Hermann Schaus
(Die Linkspartei), Karl Kopp (Pro Asyl), Sabine Leidig (attac), Kathrin Vogler (Bund für soziale
Verteidigung) sowie der Vertreter einer Initiative gegen Rechts war der Höhepunkt des Seminars, gab
sie den jugendlichen TN Gelegenheit, den persönlichen Kontakt mit den Politikern herzustellen und
diese im direkten Gespräch zu erleben. Hier ermöglichte die Authentizität der Anwesenden das
politische Lernen mit allen Sinnen.
Fazit
Das Seminar fördert auf spielerische Weise die aktive Beteiligung von Jugendlichen am politischen
Alltag. Sie lernen zielgruppenorientiert, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, Meinungsprozesse kritisch zu reflektieren und Möglichkeiten der Mitwirkung auszutesten. Unterstützt wird das
Konzept des Sommerzirkus durch Realbegegnungen mit Politikerinnen und Politikern, die sie mit
einem Fragenkatalog konfrontieren, einen aktuellen Anlass (Vorbereitung auf U18-Bundestagswahl)
und durch Verwendung modernster Medien.
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